Magischer Hausputz - Claire - E-Book
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Magischer Hausputz E-Book

Claire

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Frische Energie in Haus, Wohnung und Büro zaubern

Was tun, wenn die eigenen vier Wände plötzlich Unbehagen bereiten, obwohl doch eigentlich alles aufgeräumt und sauber ist? Höchste Zeit für einen magischen Hausputz! Denn oft sind es verborgene negative Energien oder lästige Geistwesen, die dort ihr Unwesen treiben. Die Erfolgsautorin und praktizierende Hexe Claire zeigt, wie mit einfachen Ritualen und Techniken positive Schwingungen in alle Lebensräume gezaubert werden. Auf ihre authentische, humorvolle und völlig undogmatische Art macht sie das magische Entrümpeln zu einer leichten Übung und verhilft so zu einem entspannten und befreiten Wohnen und Leben.

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Seitenzahl: 192

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CLAIRE

Magischer Hausputz

So zauberst du positive Energiein deine Lebensräume

Ansata

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
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Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden.Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr.Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Ansata VerlagAnsata ist ein Verlag der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH.
ISBN 978-3-641-12335-2V003
Copyright © 2014 by Ansata Verlag, München,in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München.Alle Rechte sind vorbehalten. Printed in Germany.Redaktion: Karin WeingartCovergestaltung: Guter Punkt, München,unter Verwendung eines Motivs von © LoSa/AdobeStockOrnamente: Stephanie Lirette / shutterstockHerstellung: Helga SchörnigSatz: Schaber Datentechnik, Wels
www.penguinrandomhouse.de

Inhalt

Einleitung

Eins

Wohnen mit Risiken und Nebenwirkungen

Harmonisieren

Zwei

Du oder das Chaos – wer regiert?

Drei

Magie der Himmelsrichtungen und Kraft der Elemente

Vier

Bei fehlender Balance: ohne Diagnose keine Therapie

Reinigen

Fünf

Die Kraft des Visualisierens

Sechs

Reinigung mit den vier Elementen

Sieben

Das Basisprogramm für den magischen Hausputz

Acht

Mit allen Wassern gewaschen

Neun

Wo Rauch ist …

Zehn

Von Raum zu Raum

Elf

Tipps, Anwendungen und Rituale für besondere Situationen

Zwölf

Wenn du dann mal weg bist

Die Wohnung schützen und energetisch aufladen

Dreizehn

Gottheiten und gute Geister des Hauses

Vierzehn

Der Hausaltar

Fünfzehn

Amulette, Glücksbringer und Dekorationsartikel mit magischen Motiven

Sechzehn

Zimmerpflanzen – häuslicher Schutz mit dem Element Erde

Siebzehn

Frische Blumensträuße – vergänglich, aber wirksam

Anhang

Reinigung und Schutz übers Jahr: ein kleiner Brauchtumskalender

Die Autorin

Einleitung

Leider muss ich dieses Buch mit zwei Enttäuschungen beginnen:

Nein, ein magischer Hausputz kann das »normale« Großreinemachen in der Wohnung nicht ersetzen. (Es aber auf der energetischen Ebene wirksam ergänzen.)

Und nein, mit einem einmaligen Einsatz ist es auch nicht getan. Ebenso wenig, wie es reicht, die eigenen vier Wände ein- oder zweimal im Jahr auf Vordermann zu bringen, genügt eine einmalige spirituelle Maßnahme, um dich auf Dauer in deiner Wohnung wohlzufühlen. (Weshalb ich dir in diesem Buch zahlreiche ganz unterschiedliche Vorschläge machen werde, wie du sie dir auf magische Weise schön, harmonisch und frei von störenden Einflüssen gestalten kannst.)

Im putzverrückten Deutschland ein Buch übers Saubermachen zu schreiben, grenzt im Grunde ja schon an Ironie. So blitzeblank, wie es hier überall aussieht, sollte man doch eigentlich meinen, dass auch alles porentief rein wäre. Aber es gibt eine Form der Reinheit, die dabei völlig übersehen wird, und das ist die energetische Ebene der viel gerühmten Aprilfrische im Haushalt.

In anderen Gesellschaften kennt man zahlreiche Methoden, Anwendungen und Rituale, um Haus und Hof energetisch zu reinigen, zu harmonisieren und vor negativen Einflüssen aller Art zu bewahren. Man findet sie aber auch in der Vergangenheit unserer eigenen Kultur.

Denn so lange ist es nicht einmal hierzulande her, dass mit großer Selbstverständlichkeit der Hof ausgefegt und gründlich durchgeräuchert wurde, sobald unliebsamer Besuch das Anwesen verlassen hatte. Das Haus war mit magischen Schutzzeichen versehen und zu bestimmten Zeiten im Jahr, meistens an den Gedenktagen verehrter Heiliger, wurde zum Beispiel geweihtes Wasser verspritzt, um möglichem Übel vorzubeugen.

Ich selbst erinnere mich noch, dass meine Oma regelmäßig jeden Sonnabend ebenso sorgfältig wie liebevoll den Weg vor ihrem Haus harkte – eine Art Kiesweg, auf dem die Spuren ihrer Arbeit, die feinen Linien der Harke, schon nach wenigen Stunden nicht mehr zu sehen waren.

Aber darum ging es auch gar nicht. Wichtig war nur, dass vor dem wöchentlichen Feiertag alles gepflegt und mit liebevoller Aufmerksamkeit bedacht worden war. Weil nämlich das Haus samt seiner Einrichtung und das Grundstück, auf dem es stand, nicht als unbelebte Materie und von den Menschen, die es bewohnten, losgelöst betrachtet wurden.

Unter Bezeichnungen wie Magnetismus, Odkraft oder auch einfach »Strahlen« nahm die Magie vom alten Schlag – und zwar sowohl in ihrer zeremoniellen als auch in der volkstümlichen Ausprägung – die uns umgebenden Energien sehr ernst. Mehr noch: Über Jahrhunderte war das Wissen um die spirituelle Lebendigkeit und energetische Vielschichtigkeit der Dinge, der Gegenstände, mit denen wir uns den Lebensraum teilen, Gemeingut. Beruhend auf Erfahrungen.

Heute ist das lange nicht mehr so der Fall. Seit sich der Alleinvertretungsanspruch der Vernunft in unserer Kultur weitgehend durchgesetzt hat, muss diese Tradition leider als abgebrochen gelten (auch wenn wir bei genauerem Hinschauen immer noch Spuren von ihr ausmachen können).

Seither sind Hausrats- und Haftpflichtversicherungen an die Stelle des spirituellen Schutzes unseres unmittelbaren Lebensumfeldes getreten. Ein Desinfektionsspray ersetzt die Magie und soll so ziemlich alles beseitigen, was einem nicht guttut.

Das allerdings kann eine Menge sein – und ist keineswegs auf den ersten Blick sichtbar. Angefangen bei der »Nestflucht«, der schieren Unlust, sich zu Hause aufzuhalten. Aber auch nervöse Unruhe, Streit und allgemein: Fehlende Harmonie in den eigenen vier Wänden können darauf hinweisen, dass es höchste Zeit ist, der energetischen Seite des Wohnens mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Zeit für einen magischen Hausputz.

Wobei dieser, wie bereits eingangs gesagt, kein einmaliger im Wortsinn »beherzter« Kraftakt sein sollte.

Die vorgestellten Techniken, Anwendungen und Methoden zur Harmonisierung, Reinigung und zum Schutz konnte ich zum Teil aus der Vergangenheit unserer Kultur schöpfen, andere habe ich durch die Beschäftigung mit anderen Kulturen kennengelernt, in denen die magischen Traditionen nicht so dramatisch abgerissen sind wie bei uns. Sie sind also nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, sondern haben sich schon seit langer, langer Zeit bewährt.

Um deine Wohnung energetisch in Schuss zu bringen und die erreichte schöne Harmonie darin aufrechtzuerhalten, brauchst du natürlich auch ein paar Utensilien. Aber wirklich nur ein paar – nicht einmal annähernd so viele wie die zahllosen Spezialreiniger, die für jeden Zweck, jeden Raum und jedes Material von den Chemiekonzernen angeboten werden.

Um es genauer zu sagen: Spezialreiniger brauchst du gar keine. Zur Vorbereitung und als Begleitung deiner energetischen Einflussnahme auf die Wohnung genügen die ganz normalen naturnahen Reinigungsmittel sowie Tücher, Eimer, vielleicht ein Staubsauger … na ja, was man alles verwendet, um die Räume sauber und auf einem vertretbaren Hygieneniveau zu halten, muss ich ja wohl nicht erklären. Das alles versteht sich von selbst und ist auch für Hexen natürlich ein vielleicht nicht immer erfreulicher, aber notwendiger Bestandteil des Alltags. Und beinahe ebenso wichtig wie die Schaffung und Aufrechterhaltung einer gewissen Ordnung in der Wohnung. Aber darauf komme ich in einem der folgenden Kapitel noch etwas ausführlicher zu sprechen.

Doch zurück zu den Utensilien, die du für deinen magischen Hausputz brauchst. Die wichtigsten sind:

❧gesunder Menschenverstand

❧Fantasie und

❧Vertrauen in deine Intuition

Tu, was sich für dich richtig anfühlt – egal, was in Büchern steht oder andere (zum Beispiel ich) dazu sagen.

Folge deinen inneren Ahnungen, unabhängig von irgendwelchen spirituellen Moden. Aber auch ohne deinen Verstand an der Wohnungstür abzulegen. Instinkt und Vernunft: Die Natur weiß schon, warum sie uns beides mitgegeben hat.

Zusätzlich zu diesen Hauptbestandteilen deines magischen Putzschränkchens würde ich noch empfehlen:

❧Kerzen in verschiedenen Farben

❧diverses Räucherwerk

❧ätherische Öle

❧ein paar Steine (gern welche, die du selbst gefunden hast, es müssen also keine Edelkristalle sein) und

❧ganz normales (sowie für bestimmte Zwecke auch destilliertes) Wasser

Denn wie du sehen wirst, beruht der magische Hausputz wie alle anderen Maßnahmen zur energetischen Reinigung und Harmonisierung deines Lebensumfeldes letztlich auf der Kraft der vier Elemente und ihrem Ausgleich.

Unter normalen Umständen genügen manchmal sogar schon etwas Räucherwerk und magisches Putzwasser, um die Wohnung dauerhaft zu dem energetisch positiv aufgeladenen Ruhepol zu machen, den du dir wünschst.

Natürlich gibt es darüber hinaus noch mehr, was du – speziell bei Problemen, die dazu führen, dass es in deinem Zuhause nicht ganz rundläuft – verwenden beziehungsweise dir anschaffen möchtest, bestimmte Schutzsymbole zum Beispiel. Oder auch hilfreiche Zimmerpflanzen.

Aber lass dir dafür Zeit. Lauf bloß nicht gleich los und kauf alles, was dir in den Sinn kommt. Denn in der Ruhe liegt nicht nur die sprichwörtliche Kraft, sondern auch schon ein Teil der Magie.

Und apropos kaufen: Bei vielen der Rezepturen, die du in diesem Buch entdecken wirst, kannst du entscheiden, ob du sie selbst zusammenstellen oder ein Fertigprodukt kaufen möchtest. Such dir im zweiten Fall nach Möglichkeit Bezugsquellen, bei denen beides stimmt: sowohl die Qualität als auch der Preis. Es muss also nicht immer der Spezialhandel für Esoterikbedarf sein. Vieles findest du auch in »ausländischen« Lebensmittelgeschäften, in Bioläden oder ganz einfach in der Drogerie. Auch das Internet ist für unsere Zwecke natürlich eine gute Idee; fündig wirst du dabei insbesondere bei den Anbietern von Naturkosmetik zum Selbermachen.

Und nun bleibt mir eigentlich nur noch, dir viel Spaß bei der Arbeit zu wünschen. Ja, Spaß. Denn Magie sollte nie etwas Abgehobenes, Bierernstes sein, sondern immer auch Freude machen.

In diesem Sinne: Ärmel hochkrempeln … und los geht’s.

Eins

Wohnen mit Risiken und Nebenwirkungen

Wie wäre deine Antwort, wenn ich dich fragen würde: Wohnen – was ist das eigentlich?

Wahrscheinlich würdest du mir den Vogel zeigen. Was für eine dumme Frage. Das weiß doch jedes Kind:

❧In meiner Wohnung darf ich tun und lassen, was ich will.

❧Da mache ich / machen wir es so richtig gemütlich.

❧Da wird geschlafen, gekocht und gegessen.

❧Da ruh ich mich von der Arbeit aus.

❧Meine Wohnung ist mein Heiligtum. Die gestalte ich mir ganz nach meinen Wünschen und Bedürfnissen.

Genau. So oder so ähnlich würden wir es wohl alle ausdrücken. My home is my castle – mein Zuhause ist meine Schutz- und Trutzburg. Oder frei nach Faust (der damit jedoch etwas ganz anderes meinte): »Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.«

Aber das war nicht immer so.

Unser heutiges Verständnis von der Wohnung als privatem Lebensmittelpunkt und Inbegriff von Gemütlichkeit und Behaglichkeit ist geschichtlich betrachtet noch sehr jung. Es geht erst auf die Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zurück, als sich die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeit (in den immer zahlreicher werdenden Fabriken) durchzusetzen begann.

Hier zeigt sich mal wieder, wie veränderlich alles ist. So, wie die Magie in weiten Teilen Europas aus dem Alltag verschwunden zu sein scheint, gab es durchaus auch Zeiten, in denen man weder Privat- und Intimsphäre nach heutiger Auffassung kannte noch den klar definierten Raum dafür, den wir als »Wohnung« bezeichnen. Und das ist jeder »umschlossene Raum«, in dem Menschen leben, also alles von der Villa bis zum kleinsten Apartment und auch unabhängig davon, ob es sich um Eigentum oder ein Mietobjekt handelt.

Heute steht die »Unverletzlichkeit« der Wohnung unter dem Schutz des Grundgesetzes und Hausfriedensbruch gilt als Straftatbestand – negative Eindringlinge energetischer Natur sind damit allerdings nicht gemeint.

Unsere dritte Haut

Nicht zufällig sprechen Architekten von der Wohnung auch als unserer »dritten Haut«. Sie beziehen sich mit diesem Ausdruck auf die enge Verbundenheit, die zwischen dem Menschen und seinem Zuhause besteht. Und die scheint mir in unserer Zeit eher zuzunehmen. Denn je größer die Anforderungen werden, die in der sogenannten Sozialsphäre an uns gestellt werden, desto mehr sind wir darauf angewiesen, dass wir in unseren eigenen vier Wänden tatsächlich den Frieden und die Erholung finden, die wir brauchen, um uns wohlfühlen und – ja, auch das – im Außen »funktionieren« zu können.

Unsere drei Häute – das Organ, das Leib und Seele zusammenhält, die Kleidung und drittens eben die Wohnung – haben zwei Dinge gemeinsam: Schicht für Schicht markieren sie Grenzen nach außen und dienen nach innen dem Schutz.

Doch zugleich sind sie selbst empfindlich und verwundbar – ganz real, gegenüber äußeren Verletzungen etwa, im Falle der Körperhaut, gegenüber Verschmutzung und Verschleiß unserer Garderobe und die Wohnung schließlich wird von potenziellen Einbrechern oder Feuer- und Wasserschäden bedroht.

Aber auch feinstofflich sind die Schutzhäute, die uns umgeben, angreifbar und bedürfen der spirituellen Fürsorge.

Auf diesem Gebiet haben sich die Menschen im Laufe unserer Geschichte einiges einfallen lassen.

So wurde (und wird zum Teil auch noch heute) etwa die Körperhaut mit Schmuck, Tätowierungen und je nach Kulturkreis auch mit absichtlich erzeugten Narben oder mit Farbe geschützt.

Die Kleidung, zweite Haut des Menschen, hatte immer schon eine größere Bedeutung als nur die, gegen Kälte oder allzu intensive Sonneneinstrahlung zu schützen. Sie ist seit alters her auch symbolisch aufzufassen, als Ausdruck für den Platz ihres Trägers im jeweiligen Gefüge seiner Zeit. Und zu diesem sozialen Umfeld gehörten nicht nur die anderen Menschen, sondern auch die nicht sichtbaren Ebenen des Seins. Kleine Spiegel und reflektierende Münzen sollten deshalb den bösen Blick zurückwerfen, die Farbe Rot schützte und symbolisierte das Leben selbst. Und bis heute werden in traditionellen Gegenden Trachten und Brauchtum gepflegt, und man weiß um die Bedeutung jedes einzelnen Teils der Landes- oder regionaltypischen Bekleidung.

Und die dritte Haut?

Genau wie der Körper und die Kleidung wurde auch die Wohnstatt des Menschen seit jeher mit Schutzzeichen versehen. Und Anklänge daran findet man bis heute. So werden in manchen Gegenden Frankreichs zum Beispiel auch in unseren Tagen noch große Ammoniten als Glücksräder ins Mauerwerk eingelassen und in manchen Regionen des Balkans und Russlands Häuser mit Schutzzeichen bemalt.

Aber wir müssen gar nicht jenseits der Staatsgrenzen suchen. Auch bei uns kennt man Hufeisen über der Tür. Und den Wetterhahn auf dem Dach.

Vor einer Weile entdeckte ich an einem Stall ganz in der Nähe von Leipzig einen Widderschädel an einem Bauernhaus. Dem Betreiber des Hofes war es nicht bewusst, aber das ist ein alter Abwehrzauber, genau wie die typischen Pferdekopfgiebel im Norden Deutschlands. (Denn als Sonnentier ist das Pferd symbolisch eng mit dem Licht verbunden.)

Das alles ist lupenreine Fetischmagie. Ein fiktiver Völkerkundler, den es irgendwie nach Deutschland verschlägt und der so gut wie nichts über unsere Gesellschaft weiß, würde in seinen Aufzeichnungen bestimmt vermerken, dass hier im 21. Jahrhundert mit den Symbolen von Tiergeistern Unheil abgewehrt wird.

Wobei das nicht auf Tiergeister beschränkt ist, auch die Geister verstorbener Ahnen werden bemüht. Und in manchen Gegenden Süddeutschlands sind viele Häuser zum Beispiel mit prächtigen Bildern von Sankt Florian bemalt, der vor einer Feuersbrunst schützen soll.

Aber auch in weniger traditionsbewussten Gegenden sieht man vieles, was heute unter dem Stichwort Dekoration läuft, aber in Wirklichkeit den eigenen Raum abgrenzt und ihn positiv aufladen soll.

Denken wir nur an all die Verzierungen, die in Fenstern hängen, die wundersamen Krimskrams-Schüsselchen in der Nähe der Eingangstür, die Farben, Bilder, Fotos und Nippesteilchen, die bestimmte Energie zum Klingen bringen.

Eine Bekannte von mir sammelt in jedem Urlaub etwas Sand, füllt ihn, wenn sie wieder zu Hause ist, in dekorative Fläschchen und verteilt sie überall in der Wohnung. Mit spirituellen Dingen hat sie nun wirklich nichts am Hut, und wenn man sie fragt, warum sie das macht, sagt sie, das erinnere sie an ihre Ferien. Dass das, was sie da macht, etwas Magisches, mindestens jedoch eine unbewusste Form der Energiearbeit ist, würde sie überraschen. Und doch ist es genau das: Sie beschwört damit die Kraft des Urlaubs, der Erholung und der schönen Erlebnisse herauf – und was man nur lange genug anruft, stellt sich irgendwann auch ein.

Der Druck nimmt zu

Um aber noch einmal auf die Ausgangsfrage dieses Kapitels – »Wohnen, was ist das eigentlich?« – zurückzukommen. Salopp könnte man sagen: Einfacher wird es bestimmt nicht. Miet- und Grundstückspreise steigen, und in dem Maße, in dem die Erwartungen, die im Außen an uns herangetragen werden, was etwa ständige Erreichbarkeit, Reaktionsschnelle und immer höheres (Arbeits-)Tempo betrifft, anspruchsvoller werden, müssen wir immer mehr darauf vertrauen, dass wenigstens zu Hause alles so läuft, wie es unseren Bedürfnissen entspricht.

Gleichzeitig erhöht sich jedoch auch hier der Druck immer merklicher. Es wohnen immer mehr Menschen in Großstädten, die Bevölkerungsdichte in Ballungsräumen nimmt zu und damit auch das Konfliktpotenzial. Vor einer Weile habe ich mich mit einer Chinesin unterhalten, die mir einen Vorgeschmack auf eine auch hierzulande mögliche Entwicklung gab. Sie erzählte, wie die Menschenmassen in den chinesischen Boomtowns auf engstem Raum zusammenleben und wie stark die Spannungen dadurch sind. Von asiatischer Gelassenheit bleibt da wenig übrig, die Leute gehen ruppig und barsch miteinander um, für sie war eine deutsche Großstadt daher der reinste Ort der Entspannung.

Dazu kommt ein Wirrwarr elektronischer Geräte, die, selbst wenn sie keine negativen Strahlungen aufweisen, auf der emotionalen und damit auch der spirituellen Ebene Energien zerstreuen und unsere Kraft einbinden. Wer alle fünf Minuten aufs Smartphone schaut, kann sich denkbar schlecht auf eine Sache konzentrieren. Ein Schamane würde sagen: Sein Geist ist vom (anscheinend stärkeren) Geist des Handys gefangen.

Sichtbar sind energetische Verunreinigungen natürlich nicht, und manchmal merkt man auch nicht sofort, welche dunklen Ablagerungen einen umgeben. Besonders feinfühlige Menschen allerdings spüren sie instinktiv.

Ich lerne in meiner Arbeit oft Menschen kennen, die ihre Wahrnehmungen im ersten Moment nicht einordnen können oder denen sie sogar unheimlich sind; dabei zeigt es eigentlich nur, dass sie einen gut entwickelten siebten Sinn haben, der auch die seelischen und spirituellen Schichten ihrer Umgebung wahrnimmt.

Das kann man sich ungefähr wie in der Geologie vorstellen, die die verschiedenen übereinanderliegenden Erdschichten betrachtet. Ganz ähnlich ist es auch mit unseren Wohnungen und Wohnorten: Sie haben immer eine Vorgeschichte. Jeder Ort auf dieser Welt war schon vor uns da. Vielleicht kommt daher auch der Wunsch vieler Menschen nach einem selbst gebauten Häuschen, das, weil es neu entsteht, zumindest von einer menschlichen Vorgeschichte frei ist.

Doch auch das kann täuschen. In einem meiner Kurse erzählte mir eine Teilnehmerin einmal, dass sie bei der Meditation hin und wieder Bilder von Hakenkreuzen empfing, die sie nicht zuordnen konnte. Nachdem wir alles andere abgeklopft hatten, fragte ich sie, ob sie wüsste, was während des Zweiten Weltkriegs in ihrem Ort und speziell an der Stelle passiert war, an der das Haus stand, in dem sie wohnte. Das ließ sich tatsächlich noch ermitteln und damit war auch die Lösung des Rätsels gefunden. Recherchen in der Ortschronik ergaben, dass an diesem Ort tatsächlich ein Gefecht mit einigen Gefallenen stattgefunden hatte. Und ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte die Frau diese geschichtliche Ebene wahrgenommen. (Im elften Kapitel findet sich ein Ritual speziell für diese Energien.)

Alles hat ein Eigenleben

Manchmal empfangen unsere feinen inneren Antennen wie aus dem Nichts bestimmte Wellen, Eindrücke oder innere Bilder, die nicht immer eindeutig sind, sondern auch symbolisch verschlüsselt sein können. Und dergleichen erleben keinesfalls nur Menschen, die sich als spirituell feinfühlig oder auch nur spirituell interessiert bezeichnen würden. Das kann wirklich jedem passieren. Und wenn es zum ersten Mal geschieht, ist die Überraschung meistens groß.

Es muss sich dabei allerdings nicht immer um so dramatische Geschichten handeln wie in dem eben genannten Beispiel. Mir selbst ging es so mit einem Platz, in dessen Nähe ich wohne. Ich sah dort vor meinem geistigen Auge oft spielende Kinder und fand das ungewöhnlich, denn der Ort hat so gar nichts Anheimelndes an sich. Vor einer Weile blätterte ich einen Bildband mit alten Fotografien von Leipzig durch und stieß dabei auch auf eine Aufnahme dieses Platzes. Und siehe da: Früher stand dort einmal eine kleine Wippe und ein Klettergerüst. Es gab also wirklich Zeiten, in denen Kinder dort ihren Spaß hatten, auch wenn heute nichts mehr darauf hindeutet.

Wenn man anderen zuhört und sie wissen, dass sie offen reden können, erfährt man viele Geschichten, die einem zu denken geben. So erzählte mir eine Frau einmal, dass sie in ihrer neuen Wohnung gar nicht glücklich sei, und fragte mich, was man tun könne, um sie zu reinigen. Sie und ihre Familie wollten nicht schon wieder umziehen, sie wisse aber auch nicht, wie sie weiterhin dort wohnen solle. Mir war klar, dass mehr dahinterstecken musste, aber ich dränge da niemanden und warte lieber ab, bis die Leute von sich aus sprechen.

So auch in diesem Fall. Kurz darauf meinte die Frau – nennen wir sie Marie –, dass sie mir die ganze Geschichte erzählen wolle.

Es war ein ganz normaler Tag gewesen; Marie suchte nur kurz das Badezimmer auf – und nahm plötzlich aus dem Augenwinkel eine weibliche Gestalt wahr, die sich in einer »irgendwie unheimlichen Situation« befand. Das Ganze dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann war das innere Bild wieder verschwunden, aber es war eindrücklich genug, um Marie ernsthaft zu beunruhigen.

Weil ihr das Erlebnis keine Ruhe ließ, versuchte sie ihre Nachbarn betont beiläufig in Gespräche über ihre neue Wohnung zu verwickeln, spürte aber, dass sie ihr auswichen. Einer fasste schließlich allen Mut zusammen und sprach es aus: Im Bad von Maries Wohnung hatte sich einst eine Frau das Leben genommen.

Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie ein derartiges Erlebnis auf jemanden wirkt, der es noch nie mit »so etwas« zu tun hatte. Die meisten von uns wurden von klein auf in dem Glauben erzogen, dass es nur eine Schicht der Wirklichkeit gibt: die Ebene der Dinge, die man anfassen kann. Alles andere sei Fantasie, Märchen, schaurige Unterhaltung mit Gruselfaktor oder schlichtweg Spinnerei. Die moderne westliche Weltsicht ist aber nur eine Sichtweise unter vielen und historisch gesehen noch nicht einmal besonders alt. Andere Kulturen legen großen Wert darauf, auch zu den nicht so offenkundigen Schichten des Seins gute Beziehungen zu pflegen, denn auch sie haben ihren Einfluss auf das Leben. Doch wir tun oft weiterhin so, als wäre da nichts. Vielleicht steckt Überheblichkeit dahinter, womöglich aber auch einfach nur die Angst, ausgelacht zu werden und als spinnert zu gelten.

Glücklicherweise haben nur wenige Menschen so einschneidende Erlebnisse mit den anderen Ebenen wie Marie. (Sie ist mit ihrer Familie dann übrigens doch umgezogen und fühlt sich in ihrer neuen Wohnung sehr wohl, um das Ende der Geschichte auch noch zu erzählen.) Aber die meisten spüren instinktiv, dass es mehr gibt, als »offiziell« anerkannt wird.

In meiner Arbeit als Hexe sehe ich das immer wieder, denn bei mir können die Leute ohne Scheu reden. Vom Maschinenbauingenieur bis zur Lehrerin, von der Zahnärztin bis zum Schauspieler: Gleich welchen Bildungsstands, es gibt keine gesellschaftliche Schicht, in denen Menschen solche Erfahrungen nicht machen würden. Und die meisten davon sind gut geerdete, ganz »normale« Leute.

Harmonisieren

Zwei

Du oder das Chaos – wer regiert?

Jede Wohnung hat eine Persönlichkeit: ihr Eigenleben, eine Geschichte und einen Charakter mit einer ganz speziellen Ausstrahlung – einer Atmosphäre, die spürbar ist, sobald man die Räume betritt. Man empfindet diese Atmosphäre als kühl oder anheimelnd, kann sich von ihr beengt oder willkommen geheißen fühlen, »ganz wie zu Hause«.

Was wir da unterschwellig wahrnehmen, sobald wir uns in einer fremden Wohnung befinden, sind die Beziehungen zwischen dem Raum selbst, seinen Bewohnern samt den Verhältnissen, die zwischen ihnen herrschen, sowie den Einrichtungs- und Dekorationsgegenständen, für die sie sich entschieden haben.

Wenn wir uns auf die feinfühlende Betrachtungsweise der Welt einlassen, ist jedes Ding, also auch jeder Gegenstand in der Wohnung, nicht nur ein Etwas, sondern auch ein Jemand: eine Energie beziehungsweise ein Geistwesen. Für welchen Begriff man sich entscheidet, spielt dabei keine Rolle, es läuft auf dasselbe heraus. Denn alles, was uns umgibt, hat eine bestimmte Schwingung oder Ausstrahlung.