Making the Pace - Fiona Liebehenz - E-Book

Making the Pace E-Book

Fiona Liebehenz

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Beschreibung

Jedes Unternehmen kann Schritt halten! Mit einem neuen Dreiklang in der Unternehmensführung!

Die Top-5-Gründe für das Buch

  • STRATEGISCHE ANALYSE: Lässt Führungskräfte die wirklichen Ursachen der Veränderungen in Handel, Vertrieb und Marketing sowie dessen Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette verstehen.
  • TRANSFORMATION: Leitet daraus systematisch und verständlich neue, universell gültige Prinzipien für die Strategie – Struktur – Führung von heute und morgen ab.
  • PRAXIS-BEISPIELE: Mit authentischen und anschaulichen Beispielen aus der Praxis einer Digital-Native Leaderin.
  • HANDLUNGSOPTIONEN: Zeigt konkrete Optionen zur Umsetzung der Prinzipien im eigenen Unternehmen auf.
  • AUF DEN PUNKT: Zusammenfassungen für die effiziente Orientierung in einer schnellen Welt.


Die Rahmenbedingungen
Die tiefgreifenden und rapiden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft stellen Führungskräfte in Unternehmen vor große Herausforderungen: Erfahrungswissen greift nicht mehr, etablierte neue Methodiken für den Umgang mit der entstandenen Komplexität sind noch nicht verfügbar – gleichzeitig steigt der Handlungsdruck.

Das Konzept „Making the Pace“ im Buch
Die Autorin analysiert fachkundig und verständlich, wo der Auslöser für die Transformation zu finden ist und wohin die weiteren Entwicklungen gehen. Diese bilden den Ausgangspunkt für die 15 Prinzipien aus den 3 Bereichen Strategie – Struktur – Führung für die heute wie zukünftig benötigte Unternehmensführung. Sie geben Führungskräften ein systematisches und systemisches Instrumentarium an die Hand, um die Weichen hin zu einem erfolgreichen Bestehen ihres Unternehmens am Markt zu stellen.

Wenn dieser Dreiklang ins Laufen kommt und Geschwindigkeit aufnimmt, entsteht daraus automatisch ein sich selbstverstärkendes Kontinuum. Dieses ist in sich fundiert und bleibt damit stabil, es kann jederzeit hochskaliert und beschleunigt werden.

Ein hochaktuelles, praxisnahes und gleichzeitig kurzweiliges Sachbuch für alle, die den rasanten Wandel (nicht nur) in Handel, Vertrieb und Marketing ganzheitlich verstehen und meistern wollen. Glaubwürdigkeit und Strahlkraft bezieht das Werk nicht zuletzt aus der Persönlichkeit der Autorin.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Zum Inhalt:

Jedes Unternehmen kann den Wandel meistern

Die tiefgreifenden und rapiden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft stellen Führungskräfte aller Branchen vor große Herausforderungen: Erfahrungswissen greift nicht mehr – gleichzeitig steigt der Handlungsdruck.

Fiona Liebehenz analysiert sachkundig und verständlich, was die Auslöser dieses Wandels sind, und entwickelt daraus die 15 Prinzipien der Unter- nehmensführung von heute und morgen.

Die 15 Prinzipien sind erfolgserprobt und auf alle Branchen, Regionen und Kulturen adaptierbar – auch auf Ihre!

„… Ein Must Read für alle Führungskräfte!“

Heike Leise – C-Level Executive, Non-Executive Board Member und Geschäftsführende Vizepräsidentin Bundesverband der Vertriebsmanager e.V.

„Fiona Liebehenz gelingt mit diesem Buch etwas, das nicht vielen gelingt: der Brückenschlag von ganzheitlicher Analyse zu fundierten, praxistauglichen Aktionen…“

Klaus F. Jaenecke – Vorstand ArMiD und Aufsichtsratsvorsitzender im industriellen Mittelstand

„Ein fundiertes, wegweisendes und authentisches Buch, das auf Basis einer scharfsinnigen Analyse der Veränderungen im Handel, Vertrieb und Marketing praxisnahe und frische Handlungsprinzipien aufzeigt.“

Christine Rittner – Aufsichtsrätin und Business Angel

Zur Autorin

Fiona Liebehenz ist eine Leaderin der Digital- Native-Generation. Die studierte Betriebswirtin und Wirtschaftspsychologin hat parallel in der Praxis Vertrieb, Marketing und Handel von der Pike auf gelernt. Seit einigen Jahren leitet sie Geschäfts- bereiche großer Unternehmen wie Tetra Pak, Bosch, Amazon, Unilever cross-funktional.

Mehr: www.makingthepace.com

MAKING THE PACE

15 Prinzipien erfolgreicher Unternehmensführung in einer komplexen Welt

von

Fiona Liebehenz

Für alle, die mich über die letzten 37 Jahre beim Pacemaken befeuert, inspiriert und befähigt haben:

meine Familie, die mir starke Werte mitgegeben hat, vorlebt, auf die ich stolz und denen ich sehr dankbar bin,

mein toller und bunter Freundeskreis, auf den ich mich immer und überall verlassen kann,

meine bisherigen Teams, Kollegen, Vorgesetzten, Mentoren, von denen ich so viel lernen konnte …

… sowie allen weiteren Unterstützern auf meiner bisherigen Journey.

7INHALTSVERZEICHNIS

»Früher war alles viel einfacher«

Teil I Losing The Pace – Warum Unternehmen den Anschluss verlieren

1 Angegriffen

2 Abgehängt!

3 Aufholfähig?

Teil II Making The Pace – Den Wandel wirksam meistern: die 15 Prinzipien

4 Bringing Up To Pace – Strategie

Prinzip 1: Umfassend angelegt

Prinzip 2: Nachhaltig gestaltet

Prinzip 3: Generalistisch handelnd

Prinzip 4: Wohl orchestriert

Prinzip 5: KI-gestützt

Die 5 Prinzipien von Bringing up to Pace auf einen Blick

5 Keeping The Pace – Struktur

Prinzip 6: Ausrichten

Prinzip 7: Aufbrechen

Prinzip 8: Entfesseln

Prinzip 9: Empowern

Prinzip 10: Dynamisieren

Die 5 Prinzipien von Keeping The Pace auf einen Blick

86 Setting The Pace – Führung

Prinzip 11: Mit Kühnheit

Prinzip 12: Mit Integrität

Prinzip 13: Mit T-Klasse

Prinzip 14: Mit Verstand

Prinzip 15: Mit Erfolg

Die 5 Prinzipien von Setting The Pace auf einen Blick

Stopp!

Teil III Scaling The Pace – Warum die Prinzipien universell übertragbar sind

7 Alle Branchen

8 Alle Regionen

9 Alle Organisationen

Jetzt ist das Gestern von eben!

Short Cut Verzeichnis

Danksagung

Leseempfehlungen

Über die Autorin

9MAKING THE PACE

MA.KING

/meɪ.kɪŋ/

Verb, Form: Present Progressive

Etwas Bleibendes herstellen, etwas in die Umsetzung bringen.

PACE

/peɪs/

Nomen

Die Geschwindigkeit, mit der sich jemand oder etwas bewegt bzw. etwas passiert oder sich verändert.

PACEMAKER

/ˈpeɪsˌmeɪ.kər/

Nomen

Person, die in einem Wettbewerb das Tempo vorgibt oder in einer Organisation durch ihren Erfolg Vorbild für andere ist.

11»FRÜHER WAR ALLES VIEL EINFACHER«

Hamburg, im Jahr 1953.

»Herr Hansen, was darf’s denn sein? Und wie geht es Ihrem Enkel?« Die 28-jährige Lotti strahlt den älteren Herrn über die Theke des Tante-Emma-Ladens hinweg an. Sie liebt ihre Arbeit als Verkäuferin. Sie kennt ihre Kunden, die Kunden kennen sie.

»Jo, geht ihm gut. Ich hätte gerne vom Kassler«, antwortet Herr Hansen.

»Oh, das tut mir leid: Kassler ist aus für heute«, erwidert Lotti bedauernd. »Da war vorhin ein Kunde da, der hat für eine Familienfeier unsere ganze Ware für heute gekauft. Aber nehmen Sie doch vom Prager Schinken – der hat ebenfalls eine tolle Qualität und ist wunderbar im Geschmack.«

»Wenn Sie das sagen, dann nehme ich den! Und sind die Kirschen süß, die Sie da haben?« Der Mann deutet auf einen Korb hinter Lotti.

»Aber sicher!« Sie angelt nach einer der Früchte und reicht sie ihm über die Theke. »Probieren Sie mal, direkt hier aus der Region: aus dem Alten Land.«

Hinter Herrn Hansen hat sich eine kleine Schlange gebildet. Zwei Kunden plauschen miteinander, ein dritter betrachtet geduldig die Auslage in der kleinen Käsevitrine. Eilig hat es keiner. Warum auch: An der Kasse müssen sie eh wieder warten.

Schließlich ist Herr Hansen mit allem versorgt. Lotti verabschiedet ihn freundlich und wendet sich der nächsten Kundin zu.

***

Hamburg, im Jahr 2022.

Lotti, weit in ihren 90ern, jedoch körperlich und geistig fit, betritt den Laden, in dem sie früher gearbeitet hat. Wiederzuerkennen ist dieser kaum: Er ist ungleich größer als früher. Die alles beherrschende Theke von damals ist schon lange ersetzt durch zahlreiche Regalreihen. Obst und Gemüse liegen appetitlich drapiert und offen da. Leise Musik rieselt durch die Lautsprecher. 12Auf einer Aktionsfläche wird eine Verkostung angeboten. Einige Kunden spazieren durch den Laden, viele picken nur eilig hier und da einen Artikel aus den Regalen, legen ihn in ihren Einkaufswagen.

Lotti zückt ihr Smartphone. Ihr Gerät hat sich schon automatisch mit dem W-Lan des Ladens verbunden, denn sie geht hier öfter einkaufen. Wie heißt noch mal die Creme, die diese bemerkenswert gepflegte Seniorin auf Instagram empfohlen hat? Seit ihr Mann verstorben ist, hat Lotti Social Media für sich entdeckt. Über einen Link aus dem Post heraus hat sie gesehen, dass »ihr« alter Laden heute genau diese Creme zu einem attraktiven Preis anbietet. Sonst hätte sie diese vermutlich direkt online bestellt.

Eine weibliche Stimme sagt: »Lotti?«

Die Seniorin schaut vom Display hoch. Vor ihr steht Johanna, die Tochter des früheren Ladenbesitzers. Lotti kennt sie noch als Baby.

Johanna war früh bei ihrem Vater eingestiegen, hatte den Laden noch gemeinsam mit ihm zum modernen Vollsortimenter ausgebaut und stetig weiterentwickelt.

Nach der Begrüßung sagt Lotti: »Liebes Kind, ich bewundere immer wieder, was ihr aus dem Laden gemacht habt. Es ist so angenehm geworden, hier einzukaufen.«

Johanna lächelt kurz, dann runzelt sie die Stirn: »Wer weiß, wie lange wir noch mithalten können. Was wir Einzelhändler inzwischen unseren Kunden alles bieten müssen, ist der Wahnsinn. Und die wollen immer noch mehr.«

Sie seufzt: »Ach, Lotti, früher war alles viel einfacher …«

13TEIL ILOSING THE PACE

Warum Unternehmen den Anschluss verlieren

15Die alte Dame aus der Geschichte ist meine Großmutter. Ich weiß noch heute, mit welcher Leidenschaft sie mir stets von der Zeit erzählt hat, als sie noch als Verkäuferin tätig war – erst im Tante-Emma-Laden und später im Supermarkt. Ihre Begeisterung für den Handel hat mich in meiner Gedankenwelt und meinem Berufsweg sehr geprägt.

Warum ich Ihnen aber zu Beginn meines Buches diese Geschichte erzähle, hat einen anderen Grund: Sie versinnbildlicht für mich, wie tiefgreifend der Wandel im Handel in diesen 70 Jahren war – und welche massiven Auswirkungen dieser für die gesamte Wirtschaft hat.

Der Wandel im Handel

Ich selbst arbeite nun seit fast zwei Jahrzehnten mit dem oder im Handel und kann aus eigener Anschauung sagen: Das Tempo, in dem sich die Weiterentwicklungen vollziehen, hat sich stetig beschleunigt.

Unternehmen kommen gar nicht umhin, diese Temposteigerung und die damit einhergehende Transformation an sich wahrzunehmen. Diese allerdings strukturiert zu analysieren und zu durchdringen, um zu verstehen, welche weitreichenden Implikationen diese hat und wie ihr zu begegnen ist – dieser Herausforderung stellen sich meiner Beobachtung nach nur wenige konsequent.

Ich denke, auch deshalb bringt der Wandel so viele Unternehmen aktuell in große Bedrängnis: etablierte genauso wie neue Unternehmen, Unternehmen auf Seiten des Handels genauso wie der Industrie.

16Diese Beobachtung beunruhigt mich sehr, denn meines Erachtens droht hier weiten Teilen der Wirtschaft existenzielle Gefahr. Ich sage das vor dem Hintergrund, dass ich im Laufe meines beruflichen Werdegangs Erfahrungen in den unterschiedlichsten Branchen- und Funktionsfeldern sowohl im B2B- als auch B2C-Bereich gewinnen konnte.

Mein Erfahrungshintergrund

Meine Karriere startete ich bei Unilever, einem der weltweit größten Konsumgüterhersteller. Hier lernte ich zunächst während eines anspruchsvollen Dualen Studiums sämtliche Funktionsbereiche und insbesondere Vertrieb, Marketing und Handel kennen, sowohl in der Tiefe und von der Pike auf, als auch in einer großen Branchen- und Markenbreite: Unilever ist nicht nur im Lebensmittelbereich aktiv, sondern auch führend in Personal- und Home-Care-Kategorien.

Dort übernahm ich zudem meine erste Führungsposition. Schon damals entdeckte ich meine Begeisterung für holistische Strategien und deren nachhaltige Umsetzung sowie das ganzheitliche Denken der Sales- und Marketingfunktion. Ich erfuhr darüber hinaus hautnah, wie sehr sich Trends direkt auf meine Arbeit auswirken. So kam es, dass ich bei Unilever eine der Ersten war, die sich mit dem Thema eCommerce und Digitalisierung beschäftigte: Im Rahmen meiner Verantwortung für den größten Händler in Deutschland, der Edeka-Gruppe und Region Nord, durfte ich frühe Pilotversuche im Online-Handel unternehmen.

Anschließend widmete ich mich als Category Leader für Home Care dem gesamten Marken-Portfolio inklusive Brand Building, Produktmanagement, Kommunikation und lokaler Produktentwicklungstätigkeiten. Das ging bis zur gemeinsamen Definition des Go-to-Markets mit den entsprechenden Trade-Marketing-Abteilungen. Mein Hauptaugenmerk lag darauf, zusammen mit meinem Team nah am Konsumenten zu sein, um ein erfolgreiches Portfolio aus globalen und lokalen Produkten zusammenzustellen, die Marken richtig zu positionieren, sie 360° Grad zu vermarkten und zielgruppengerecht zu distribuieren.

Von dieser Position aus zog es mich zunächst auf die »andere Seite« in die Einkaufsleitung beim Handels- und Technologie-Riesen Amazon: Dort ging es darum, die Zusammenarbeit mit den Dutzenden von Lieferanten der jeweiligen Kategorie, Pets wie Personal Care Appliances, zu gestalten. Darüber hinaus gehörte zu meiner Verantwortung, dass die Umsatz- und Profitziele erreicht wurden, die Webseite User-Experience-freundlich entwickelt wurde, neue Partnerschaften geknüpft sowie die Abläufe so effizient 17wie möglich gestaltet wurden. Ich habe quasi im Maschinenraum gestaltend miterlebt, wie der Retail den Trends und Bedürfnissen der Konsumenten gerecht werden kann – und welchen Fokus und welche konzertierte Anstrengung es für den Handel bedeutet, mit dem Wandel Schritt zu halten.

Anschließend wechselte ich zurück in die Industrie: Bei Bosch Power Tools übernahm ich die Verantwortung, das eCommerce-Geschäft für den Profi-Bereich konsequent auszubauen und eine dynamische Entwicklung in Gang zu setzen. Während ich dieses Buch schreibe, arbeite ich als Global Vice President an der Aufgabe, konzernweit für Bosch ein Wachstumsprogramm mit Fokus auf der Ausschöpfung zukunftsweisender Geschäftschancen strategisch zu konzipieren und operativ zu etablieren. Denn alle Geschäftsbereiche des Unternehmens stehen vor der Herausforderung, mit dem aktuellen Wandel Schritt zu halten.

Mit diesem Schritt-Halten bzw. Takt-Vorgeben setze ich mich darüber hinaus in meinen Engagements in verschiedenen Verbänden und Netzwerken auseinander, wie zum Beispiel als Mitglied im Wirtschaftsbeirat der Gesellschaft für Informatik.

Die Transformation im Markt vollzieht sich schließlich überall. Und sie vollzieht sich schnell.

Warum ich dieses Buch schreibe

Weil das Tempo der Veränderung so hoch ist, ist die Dringlichkeit zum Handeln in den Unternehmen massiv. Zeitgleich nehme ich wahr, dass in vielen Unternehmen ein großes Fragezeichen herrscht, wie dieser Wandel zu meistern ist: Wie man zu der neuen Pace aufschließt, wie man diese Pace hält und schlussendlich selbst wieder zum Pacemaker wird, der Tempo und Takt in der eigenen Branche setzt.

Genau deshalb schreibe ich dieses Buch.

Es ist fünf vor zwölf oder vielleicht sogar schon drei vor zwölf für viele Unternehmen – in Deutschland wie international. Mein Anliegen ist es, Ihnen als Person mit Gestaltungswillen Impulse zu geben, wie Sie die Herausforderungen Ihres Unternehmens oder Ihres Bereichs meistern und sich langfristig erfolgreich aufstellen können: von der individuellen Ausgangslange mittels einer dynamischen Fundierung hin zu einem neuen stabilen Kontinuum.

Diese Impulse können Sie nutzen, unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen auf der Industrie- oder auf der Handelsseite steht, ob Sie B2B- oder B2C-Geschäft betreiben oder an welchem Punkt in Ihrer Transformation Sie aktuell stehen. Was Sie in diesem Buch lesen, gilt für alle gleichermaßen.

18Warum sich dieses Buch für Sie lohnt

Sie werden nach der Lektüre des ersten Teils dieses Buches verstehen:

wie sich dieser Wandel genau vollzieht und greift,was die Ursache und die Einflussfaktoren für diese Entwicklungen sind,warum die Veränderungsgeschwindigkeit sich noch weiter beschleunigen wird,welche sichtbaren und noch unsichtbaren Implikationen und Komplexitätssteigerungen dies mit sich bringt,warum Unternehmen dadurch ins Risiko geraten, abgehängt zu werden undvor welchen konkreten Herausforderungen Unternehmen stehen, wenn sie wieder aufschließen wollen.

Vor diesem Hintergrund leite ich für Sie im Teil II 15 Prinzipien für die 3 Komponenten Strategie – Struktur – Führung ab. In diesem Dreiklang können Sie den Herausforderungen systematisch und systemisch begegnen und Ihr Unternehmen von BRINGING UP TO PACE über KEEPING THE PACE hin zu SETTING THE PACE entwickeln. Diese Prinzipien habe ich in den letzten Jahren erfolgserprobt. Sie haben sich in der Praxis bewährt, greifen umfassend und wirken wie ein sich selbstverstärkendes Kontinuum.

Wichtig ist mir zu sagen: Diese Prinzipien sind nicht als 1:1-Gebrauchsanleitungen gedacht. Erfolgsentscheidend ist, dass Sie diese Prinzipien auf Ihr eigenes Umfeld adaptieren. Nur so stellen Sie die Passung her, die nötig ist, damit die Prinzipien in Ihrem Unternehmen wirken.

Falls Sie sich nun noch fragen, warum dieses Buch »MAKING THE PACE« heißt …

Die Pacemakerin

Meine persönliche Passion ist das Schlagzeugspielen. Zwischen dem Spielen der Drums und der Vorgehensweise, wie man in einem Unternehmen eine erfolgreiche Transformation angeht und umsetzt, habe ich viele Parallelen entdeckt. Bei beidem geht es darum, die richtige Geschwindigkeit sowie den richtigen Takt zu setzen, zu halten und vorzugeben. Es geht darum, alle entsprechend zu mobilisieren, sie zu befähigen und den Beat kontinuierlich umzusetzen. Denn die Transformation ist ein dynamischer Prozess über ein langes Konzert hinweg. Ähnlich wie in einer Band, in der ich als Schlagzeugerin je nach Anforderung der Songs, der weiteren Bandmitglieder oder des Publikums Rhythmus und Tempo variiere, um die volle Wirkung für das Gesamtklangerlebnis zu erzielen, bin ich als Führungskraft in der 19Transformation gefordert, mein Handeln in Abstimmung mit dem Umfeld zu setzen. Ich muss ebenfalls anpassen, beschleunigen, vielleicht mal sanft abbremsen oder eine künstlerische Pause einlegen – immer mit dem Ziel, die volle Wirkung für die Gesamterfolgsleistung zu entfalten.

Damit Sie für Ihr Unternehmen die richtige Pace entwickeln, vorgeben, wahren, umsetzen und damit wieder einen Vorsprung entwickeln können, habe ich dieses Buch geschrieben.

Erlauben Sie mir noch einen Hinweis: Selbstverständlich möchte ich Sie als Leserin, Sie als Leser gleichermaßen ansprechen, ebenso wie ich eine Befürworterin der geschlechtsgerechten Formulierungen bin. Falls ich gelegentlich der Lesbarkeit zuliebe darauf verzichte, heißt das nicht, dass nur das eine Geschlecht gemeint ist – alle sind grundsätzlich inkludiert.

Doch nun zur Pace: Bevor ich mit Ihnen dazu komme, was die richtige Pace ist und wie sie sich umsetzen lässt, will ich Ihnen zunächst schildern, was konkret die aktuelle Pace Ihres Unternehmens herausfordert …

21Kapitel 1ANGEGRIFFEN

Lassen Sie mich in diesem Kapitel anhand von zwei konkreten Beispielen aus meinem Leben skizzieren, wie und wo Unternehmen aus Industrie und Handel bereits angegriffen wurden und weiterhin werden. Wir zoomen direkt in den Angriff hinein. Schildern werde ich Ihnen das Einkaufsverhalten der Kunden bzw. Konsumenten des Unternehmens, um Ihnen anschließend aufzuzeigen, worin das Attackieren des jeweiligen Geschäftsmodells besteht. Und mit welcher Geschwindigkeit sich der Angriff jeweils zur echten Gefahr entwickelt hat.

Um Ihnen die Bandbreite des Wandels vor Augen zu führen, wähle ich das eine Beispiel aus der Welt des B2B, das andere aus der Welt des B2C. Deshalb spreche ich in dem einen Beispiel korrekterweise vom »Kunden« – der wirtschaftliche Güter bzw. Leistungen kauft und ge- und/oder verbraucht, um seine eigenen Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbieten zu können. In dem anderen Beispiel definiere ich den Käufer als »Konsumenten« – der die wirtschaftlichen Güter bzw. Leistungen für sich selbst kauft und nutzt. Um es nicht komplizierter als nötig zu machen, unterscheide ich jedoch nicht zwischen Shoppern und Konsumenten bzw. Einkäufern und Kunden.

Zoom in: Einkaufsverhalten B2B

Das B2B-Beispiel spiegelt mein jüngeres berufliches Umfeld bei einem großen Industrieunternehmen wider, das unter anderem Markenartikel von professionellen Werkzeugen für die Baubranche anbietet. Zu den Kunden 22gehören handwerkliche Ein-Personen-Betriebe genauso wie große Bauunternehmen.

Als exemplarischen Kunden greife ich ein mittelgroßes Bauunternehmen heraus, das in Deutschland ansässig ist und international agiert. Wie sieht dessen Einkaufssituation heute aus?

Üblicherweise kauft das Unternehmen zentral und direkt vom Hersteller ein. Ansprechpartner sind »Direct-to-User«-Außendienstmitarbeitende und Tool-Spezialisten, die darüber hinaus die Beratung sicherstellen. Hier gibt es Rabatte auf Mengenkauf und Serviceverträge, in denen geregelt wird, wie mit Verschleiß, mit Wartung oder mit Fleet-Management umgegangen wird. Hier können die Tools praktisch direkt in einen digitalen Katalog beziehungsweise Datenbanksystem übertragen werden, die das Management des Inventars erleichtert.

Geht es dagegen um Nachkäufe auf den internationalen Baustellen, haben oft entweder lokale Einkäufer oder die Handwerker auf der Baustelle selbst die Möglichkeit, dies über ein Firmenkonto bei einem Online-Händler wie Amazon Business zu tun. Solche Händler können bei üblicherweise vollständigem Sortiment schnelle Zustellungszeiten sichern. Letzteres ist essenziell, da lange Wartezeiten gleichbedeutend sind mit langen Stillständen und auf der Baustelle jede Stunde zählt. Liefe die Bestellung – wie früher – über den zentralisierten Einkauf und den Hersteller, würde der Prozess in der Regel viel zu lange dauern.

Dieser Einkaufsprozess gilt für die Werkzeuge. Da ein Tool ohne Zubehör jedoch nutzlos ist, beispielsweise ein Akkubohrer ohne funktionstüchtigen Bohrer ein Ausfall, wird das Bauunternehmen dieses Zubehör regelmäßig nachkaufen müssen: Wie sieht dieser Einkauf aus?

Zubehör wird entweder im Impuls im Fachgeschäft nachgekauft, wo meist ein eigenes Regal dafür vorhanden ist und Marken wie Eigenmarken angeboten werden. Oder – und das wird aus Convenience-Gründen immer relevanter – das Zubehör wird im Abo-Modell á la »Subscribe & Save«, beim Händler online bezogen: Ist ein Bohrer erfahrungsgemäß alle vier Wochen verschlissen, wird diese Zustellfrequenz abonniert und dann alle vier Wochen ein neuer Bohrer direkt geliefert. Solch eine Vereinbarung kann darüber hinaus deswegen praktisch sein, weil beim Launch eines neuen Produkts, also zum Beispiel einer neuen innovativeren Serie, das bestehende Abo direkt mit dem Nachfolgeartikel erneuert wird – der Kunde muss sich, abgesehen von einem Bestätigungsklick, nicht darum kümmern.

Und das ist noch nicht das Ende: Vom Aufkommen von Liveshopping, Virtual Reality und eventuell dem Industrial Metaverse verspricht sich das 23Bauunternehmen für die nahe Zukunft noch weitere Erleichterungen beim Einkauf und bei Services.