Makroökonomik - N. Gregory Mankiw - E-Book

Makroökonomik E-Book

N. Gregory Mankiw

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Beschreibung

Der "Mankiw" ist nicht nur ein maßgebliches Standardwerk an deutschen Hochschulen. Übersetzt in zahlreiche Sprachen wird der Klassiker weltweit erfolgreich in Lehrveranstaltungen eingesetzt. Der Autor diskutiert Themen wie Inflation, Arbeitslosigkeit und Wachstum und beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen der Geld-, Fiskal- und Außenwirtschaftspolitik. Die 8. Auflage wurde überarbeitet und berücksichtigt die umfassenden Aktualisierungen der 10. und 11. US-Auflage. ​ - Berücksichtigt jüngste wirtschaftspolitische Entwicklungen: negative Zinssätze, die wirtschaftspolitische Entwicklung in den USA und die Covid-19-Krise​ - ​Mit Quizfragen am Kapitelende für eine schnelle Verständniskontrolle​​  

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Seitenzahl: 1280

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N. Gregory Mankiw

Makroökonomik

8., überarbeitete Auflage

übersetzt von Klaus Dieter John (†) und Thomas Sauer

2024

Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart

Dozenten finden Folienvorlagen für dieses Lehrbuch unter www.sp-dozenten.de.

 

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Print    ISBN 978-3-7910-5956-3 Bestell-Nr. 20730-0003

epub   ISBN 978-3-7910-5957-0 Bestell-Nr. 20730-0101

ePDF  ISBN 978-3-7910-5958-7 Bestell-Nr. 20730-0151

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Macroeconomics 9e

First published in the United States by WORTH PUBLISHERSAll rights reserved

© 2024 der deutschen Lizenzausgabe Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht GmbH

[email protected]

Layout: Ingrid Gnoth | GD 90, BuchenbachLektorat: Bernd Marquard, Stuttgart

Satz: Claudia Wild, Konstanz

Druck und Bindung: C.H. Beck, Nördlingen

Printed in GermanyApril 2024

Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart

Ein Tochterunternehmen der Haufe Group SE

Der Autor

N. Gregory Mankiw ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University. Er studierte an der Princeton University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Als Hochschullehrer hielt und hält er Vorlesungen zu Makroökonomik, Mikroökonomik, Statistik und Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. Professor Mankiw ist ein überaus produktiver Autor und nimmt regelmäßig an wissenschaftlichen und politischen Debatten teil. Seine Forschungstätigkeit umfasst neben Makroökonomik Arbeiten zu Preisanpassung, Konsumentenverhalten, Finanzmärkten, Geldund Fiskalpolitik sowie Wirtschaftswachstum. Zusätzlich zu seiner Lehr-, Forschungs- und Autorentätigkeit forschte er im National Bureau of Economic Research, war Berater der Federal Reserve Bank in Boston, der Federal Reserve Bank in New York und des Congressional Budget Office. Von 2003 bis 2005 war Mankiw Vorsitzender des Council of Economic Advisers.

Die Übersetzer

Professor Dr. Thomas Sauer war von 2002 bis 2021 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Als Hochschullehrer hielt er Vorlesungen zu Makroökonomik, Internationale Wirtschaft, Europäische Integration sowie Innovation, Nachhaltigkeit und Wachstum. Seine letzte Veröffentlichung, zusammen mit Susanne Elsen und Cristina Garzillo, ist Cities in transition. Social innovation for Europe’s urban sustainability. Abingdon, Oxon, New York, N. Y.: Routledge.

Professor Dr. Klaus Dieter John (†) war seit 1992 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Chemnitz. Er promovierte mit einer Arbeit über die Zusammenhänge von Beschäftigung, Inflation und Einkommensverteilung. Klaus Dieter John habilitierte sich zum Thema »Optimale Entwicklungspfade für Ökonomie und Umwelt«.

Vorwort des Übersetzers

Es war wieder eine spannende Aufgabe, die Übersetzung des Lehrbuchs zur Makroökonomik von Gregory Mankiw anhand der zehnten und elften amerikanischen Ausgabe zu übernehmen. Auch diese Übersetzung folgt dem Weg einer moderaten inhaltlichen Anpassung an die deutschen Verhältnisse. Diese achte deutsche Ausgabe enthält einige Neuerungen, insbesondere zu den ökonomischen Ergebnissen der Präsidentschaft Donald Trumps und zur wirtschaftspolitischen Bewältigung der Covid-19-Krise in den USA. Der Teil zur Wachstumstheorie wurde neu strukturiert und die Kapitel zur Konsum- und Investitionstheorie wurden zusammengefasst.

Ich möchte es nicht versäumen, dem Verlag Schäffer-Poeschel, insbesondere Nora Valussi, sowie dem bewährten Lektor der Übersetzung, Bernd Marquard, für die vertrauensvolle und aufmerksame Zusammenarbeit recht herzlich zu danken. Es war mir ein Vergnügen.

Thomas Sauer

Berlin, im September 2023

Inhaltsübersicht

Teil I: Einführung

1Makroökonomik als Wissenschaft

Mikro- und Makroökonomik unterscheiden sich anhand der Fragestellungen und des Betrachtungsgegenstands. Ökonomen analysieren wirtschaftliche Sachverhalte in Modellen. Die wichtigen makroökonomischen Größen Bruttoinlandsprodukt (BIP), Verbraucherpreisindex und die Arbeitslosenquote bilden die Grundlage für Modelle über makroökonomische Zusammenhänge.

2Die Daten der Makroökonomik

Teil II: Klassische Theorie – die Volkswirtschaft bei langfristiger Betrachtung

3Das Bruttoinlandsprodukt: Entstehung, Verteilung und Verwendung

Das BIP entsteht aus dem Zusammenwirken von Arbeit, Kapital und Technologie (Produktionsfunktion). Faktorpreise und Faktornachfrage zusammen bestimmen die Verteilung des BIP (Einkommensverteilung).

Es kann verwendet werden als Konsum, Investition und Staatsausgabe. Im klassischen Modell sorgt der Zinssatz für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage am Gütermarkt bzw. Finanzmarkt.

4Das Geldsystem: Was es ist und wie es funktioniert

5Inflation: Ursachen, Wirkungen und soziale Kosten

Geld fungiert als Recheneinheit, Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Verschiedene Geldmengenkonzepte dienen der Messung der Geldmenge. Das Geldangebot ergibt sich aus dem Zusammenwirken von Zentralbank und Bankensystem.

Die Quantitätstheorie ist die Grundlage für die Erfassung der Geldwirkungen. Inflation wirkt über den Nominalzinssatz auf die Geldnachfrage und verursacht individuelle und soziale Kosten. Hyperinflation resultiert aus dem Budgetdefizit des Staates und übermäßigem Geldmengenwachstum.

6Die offene Volkswirtschaft

Eine offene Volkswirtschaft zeichnet sich durch grenzüberschreitende Güter- und Kapitalbewegungen aus. Sparen und Investieren sind die Determinanten des Leistungsbilanzsaldos. Nominaler und realer Wechselkurs und ihre Bestimmungsgründe werden unterschieden. Wie wirken Fiskalpolitik und Handelsprotektionismus auf die Leistungsbilanz? Die Dynamik des Arbeitsmarktes und das Konzept der natürlichen Arbeitslosenquote werden erläutert. Mindestlöhne, Gewerkschaftsmacht und Effizienzlöhne kommen als Ursachen struktureller Arbeitslosigkeit in Betracht. Die theoretischen Überlegungen werden anhand von Beobachtungen zur Arbeitslosigkeit in den USA und in Europa beurteilt.

7Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarkt

Teil III: Wachstumstheorie – die Volkswirtschaft bei sehr langfristiger Betrachtung

8Wirtschaftswachstum I: Kapitalakkumulation

Für Wirtschaftswachstum sind Kapitalakkumulation und Bevölkerungswachstums entscheidend. Das Golden-Rule-Niveau des Kapitalstocks erlaubt einen maximalen Pro-Kopf-Konsum.

Das Solow-Modell und Modelle der endogenen Wachstumstheorie dienen der Analyse des technologischen Fortschritts, einer weiteren Ursache für Wirtschaftswachstum. Möglichkeiten und Grenzen der staatlichen Wachstumspolitik werden ausgelotet.

9Wirtschaftswachstum II: Bevölkerungswachstum und technologischer Fortschritt

10Wirtschaftswachstum III: Empirie und Politik

Teil IV: Konjunkturtheorie – die Volkswirtschaft in kurzfristiger Betrachtung

11Einführung in das Problem gesamtwirtschaftlicher Schwankungen

Makroökonomische Daten entwickeln sich im Konjunkturzyklus. Makroökonomische Modelle unterscheiden zwischen kurzfristiger und langfristiger Betrachtung. Eine Theorie der Gesamtnachfrage wird im IS-LM-Modell entwickelt (Güterund Geldmarkt). Es ist der Analyserahmen für Schocks, Stabilisierungspolitik (Geld- und Fiskalpolitik) und die Weltwirtschaftskrise.

12Gesamtwirtschaftliche Nachfrage I: Entwicklung des IS-LM-Modells

13Gesamtwirtschaftliche Nachfrage II: Anwendung des IS-LM-Modells

14Noch einmal offene Volkswirtschaft: Das Mundell-Fleming-Modell und das Wechselkursregime

Im kurzfristigen Modell einer kleinen offenen Volkswirtschaft wird untersucht, wie Geld- und Fiskalpolitik Einkommen und Wechselkurs beeinflussen und wie das Verhalten der Wirtschaft davon abhängt, ob der Wechselkurs fest oder flexibel ist. Unter welchen Bedingungen können Zinssatzdifferentiale zwischen In- und Ausland auftreten? Sind feste oder flexible Wechselkurse angesichts ihrer Vor- bzw. Nachteile vorzuziehen?

15Arbeitslosigkeit, Inflation und gesamtwirtschaftliches Angebot

Als Ergänzung der Theorie der Gesamtnachfrage dienen zwei Modelle des gesamtwirtschaftlichen Angebots, das Preisstarrheiten-Modell und das Modell unvollkommener Information. Die Phillips-Kurve ist eine wichtige Beschreibung des Zusammenhangs von Inflation und Arbeitslosigkeit. Themen sind kurze vs. lange Frist, das Opferverhältnis, rationale Erwartungen und Hysteresis.

Teil V: Themen der makroökonomischen Theorie und Politik

16Ein dynamisches Modell der Konjunkturschwankungen

Ein dynamisches Modell des Gesamtangebots und der Gesamtnachfrage im lang- und kurzfristigen Gleichgewicht wird entwickelt. Als Antwort auf unterschiedliche Schocks sind verschiedene geldpolitische Maßnahmen möglich. Zentrale Elemente des Modells sind Tradeoffs und das Taylor-Prinzip.

17Alternative Konzeptionen der Stabilisierungspolitik

Stabilisierungspolitik kann aktiv oder passiv, an Regeln gebunden oder auf den Einzelfall bezogen (diskretionär) erfolgen.

Höhe und Messung der Staatsverschuldung werden geklärt. Alternative Sichtweisen der Staatsverschuldung sind die traditionelle und die ricardianische Sicht. Weitere Themen sind Höhe des Budgetdefizits, optimale Fiskalpolitik, Staatsverschuldung und der politische Prozess sowie internationale Aspekte der Staatsverschuldung.

18Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit

19Das Finanzsystem: Chancen und Gefahren

Die Funktionen des Finanzsystems sind Investitionsfinanzierung, Risikoteilung, Umgang mit asymmetrischer Information und Förderung wirtschaftlichen Wachstums. Was ist und wie entsteht eine Finanzkrise? Welche wirtschaftspolitischen Reaktionen auf eine Finanzkrise sind sinnvoll und welche Möglichkeiten der Prävention gibt es?

20Mikrofundierung des Konsum- und Investitionsverhaltens

Verschiedene Konsumfunktionen (nach Keynes, Modigliani, Friedman, Hall und Laibson) werden vorgestellt. Die Investitionen lassen sich unterschiedlich theoretisch erklären.

Epilog: Was wir wissen – und was nicht

Die vier wichtigsten Erkenntnisse der Makroökonomik. Die vier wichtigsten ungeklärten Fragen sind: Ist eine Erhöhung des Outputs sinnvoll? Ist eine Stabilisierung des Outputs sinnvoll? Wie hoch sind die Kosten der Inflation bzw. die der Inflationsbekämpfung? Wie problematisch sind Haushaltsdefizite?

Inhaltsverzeichnis

Der Autor

Die Übersetzer

Vorwort des Übersetzers

Inhaltsübersicht

Verzeichnis der Fallstudien

Abkürzungsverzeichnis

Vorwort

Der Ansatz dieses Buches

Was ist neu in der achten deutschen Auflage?

Die Reihenfolge der Themen

Epilog

Hinweise für den Benutzer

Teil I: Einführung

1 Makroökonomik als Wissenschaft

1.1 Womit sich die Makroökonomik beschäftigt

1.2 Ökonomische Denkweise

1.3 Das weitere Vorgehen

Zusammenfassung

2 Die Daten der Makroökonomik

2.1 Die Erfassung des Wertes ökonomischer Aktivität: Das Bruttoinlandsprodukt

2.2 Die Erfassung der Lebenshaltungskosten: Der Verbraucherpreisindex

2.3 Arbeitsmarkt, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit

2.4 Fazit: Von Wirtschaftsstatistiken zu Wirtschaftsmodellen

Zusammenfassung

Teil II: Klassische Theorie – die Volkswirtschaft in langfristiger Betrachtung

3 Das Bruttoinlandsprodukt: Entstehung, Verteilung und Verwendung

3.1 Wodurch wird die Gesamtproduktion von Waren und Dienstleistungen bestimmt?

3.2 Die Verteilung des Nationaleinkommens auf die Produktionsfaktoren

3.3 Die Determinanten der Güternachfrage

3.4 Gleichgewicht und Zinssatz

3.5 Fazit

Zusammenfassung

Anhang zu 3Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich

4 Das Geldsystem: Was es ist und wie es funktioniert

4.1 Was ist Geld?

4.2 Die Rolle der Banken im Geldsystem

4.3 Wie Zentralbanken das Geldangebot beeinflussen

4.4 Fazit

Zusammenfassung

5 Inflation: Ursachen, Wirkungen und soziale Kosten

5.1 Die Quantitätstheorie des Geldes

5.2 Seigniorage: Der Ertrag aus dem Drucken von Geld

5.3 Inflation und Zinssätze

5.4 Der Nominalzinssatz und die Nachfrage nach Geld

5.5 Die sozialen Kosten der Inflation

5.6 Hyperinflation

5.7 Fazit: Die klassische Dichotomie

Zusammenfassung

6 Die offene Volkswirtschaft

6.1 Die internationalen Kapital- und Güterströme

6.2 Sparen und Investitionen in einer kleinen offenen Volkswirtschaft

6.3 Wechselkurse

6.4 Fazit

Zusammenfassung

Anhang zu 6Die große offene Volkswirtschaft

7 Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarkt

7.1 Arbeitsmarktdynamik und natürliche Arbeitslosenquote

7.2 Arbeitsplatzsuche und friktionelle Arbeitslosigkeit

7.3 Reallohnstarrheit und strukturelle Arbeitslosigkeit

7.4 Arbeitsmarkterfahrungen: Die Vereinigten Staaten

7.5 Arbeitsmarkterfahrungen: Europa

7.6 Fazit

Zusammenfassung

Teil III: Wachstumstheorie – Die Volkswirtschaft in sehr langfristiger Betrachtung

8 Wirtschaftswachstum I: Kapitalakkumulation als Wachstumsquelle

8.1 Das Solow-Grundmodell

8.2 Das Golden-Rule-Niveau des Kapitalstocks

8.3 Fazit

Zusammenfassung

9 Wirtschaftswachstum II: Bevölkerungswachstum und technologischer Fortschritt

9.1 Bevölkerungswachstum

9.2 Technologischer Fortschritt im Solow-Modell

9.3 Über das Solow-Modell hinaus: Endogene Wachstumstheorie

9.4 Fazit

Zusammenfassung

10 Wirtschaftswachstum III: Empirie und Politik

10.1 Von der Theorie des Wachstums zur Empirie

10.2 Bilanzierung der Wachstumsquellen

10.3 Wachstumspolitik

10.4 Fazit

Zusammenfassung

Teil IV: Konjunkturtheorie – die Volkswirtschaft in kurzfristiger Betrachtung

11 Einführung in das Problem gesamtwirtschaftlicher Schwankungen

11.1 Konjunkturzyklen aus empirischer Sicht

11.2 Die Bedeutung des Zeithorizonts in der Makroökonomik

11.3 Gesamtnachfrage

11.4 Gesamtangebot

11.5 Stabilisierungspolitik

11.6 Die Covid-19-Rezession des Jahres 2020 in den USA

11.7 Fazit

Zusammenfassung

12 Gesamtwirtschaftliche Nachfrage I: Entwicklung des IS-LM-Modells

12.1 Der Gütermarkt und die IS-Kurve

12.2 Der Geldmarkt und die LM-Kurve

12.3 Fazit: Das kurzfristige Gleichgewicht

Zusammenfassung

13 Gesamtwirtschaftliche Nachfrage II: Anwendung des IS-LM-Modells

13.1 Die Erklärung wirtschaftlicher Schwankungen im Rahmen des IS-LM-Modells

13.2 IS-LM als Theorie der Gesamtnachfrage

13.3 Die Weltwirtschaftskrise

13.4 Fazit

Zusammenfassung

14 Noch einmal offene Volkswirtschaft: Das Mundell-Fleming-Modell und das Wechselkursregime

14.1 Das Mundell-Fleming-Modell

14.2 Die kleine offene Volkswirtschaft bei flexiblen Wechselkursen

14.3 Die kleine offene Volkswirtschaft bei festen Wechselkursen

14.4 Zinssatzdifferentiale

14.5 Feste oder flexible Wechselkurse?

14.6 Von der kurzfristigen zur langfristigen Betrachtung: Das Mundell-Fleming-Modell bei Änderungen des Preisniveaus

14.7 Ein abschließender Hinweis

Zusammenfassung

Anhang zu 14Ein kurzfristiges Modell der großen offenen Volkswirtschaft

15 Arbeitslosigkeit, Inflation und gesamtwirtschaftliches Angebot

15.1 Die grundlegende Theorie des Gesamtangebots

15.2 Inflation, Arbeitslosigkeit und die Phillips-Kurve

15.3 Fazit

Zusammenfassung

Anhang zu 15Die Mutter aller Modelle

Teil V: Themen der makroökonomischen Theorie und Politik

16 Ein dynamisches Modell der Konjunkturschwankungen

16.1 Elemente des Modells

16.2 Analyse des Modells

16.3 Verwendung des Modells

16.4 Zwei Anwendungen: Lektionen für die Geldpolitik

16.5 Fazit: Auf dem Weg zu DSGE-Modellen

Zusammenfassung

17 Alternative Konzeptionen der Stabilisierungspolitik

17.1 Aktive oder passive Wirtschaftspolitik?

17.2 Wirtschaftspolitik: Regelbindung oder Einzelfallentscheidung?

17.3 Fazit: Politik in einer unsicheren Welt

Zusammenfassung

Anhang zu 17Zeitinkonsistenz und Tradeoff zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit

18 Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit

18.1 Die Höhe der Staatsverschuldung

18.2 Messprobleme

18.3 Die traditionelle Sicht der Staatsverschuldung

18.4 Die ricardianische Sicht der Staatsverschuldung

18.5 Andere Sichtweisen der Staatsverschuldung

18.6 Fazit

Zusammenfassung

19 Das Finanzsystem: Chancen und Gefahren

19.1 Wozu sind Finanzsysteme eigentlich da?

19.2 Finanzkrisen

19.3 Fazit

Zusammenfassung

20 Mikrofundierung des Konsum- und Investitionsverhaltens

20.1 Was bestimmt den Konsum der privaten Haushalte?

20.2 Was bestimmt das Investitionsverhalten?

20.3 Fazit: Die Schlüsselrolle der Erwartungen

Zusammenfassung

Epilog: Was wir wissen – und was nicht

Die vier wichtigsten Erkenntnisse der Makroökonomik

Die vier wichtigsten ungeklärten Fragen der Makroökonomik

Fazit

Glossar

Stichwortverzeichnis

Verzeichnis der Fallstudien

FallstudieSeite

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland

Das Bruttoinlandsprodukt im Ländervergleich

Überzeichnet der Verbraucherpreisindex die Inflation?

Trends der Erwerbsbeteiligung in der Bundesrepublik Deutschland

Die Pest und die Faktorpreise

Die Arbeitsproduktivität als Schlüsseldeterminante der Reallöhne

Geld in einem Kriegsgefangenenlager

Geld und gesellschaftliche Konventionen auf der Insel Yap

Quantitative Lockerung und die explodierende Geldbasis

Bankzusammenbrüche und das Geldangebot in den Vereinigten Staaten in den 1930er-Jahren

Inflation und Geldmengenwachstum

Finanzierung der Amerikanischen Revolution

Inflation und Nominalzinssätze

Wie Ökonomen und Öffentlichkeit die Inflation sehen

Die »Free Silver«-Bewegung, die Wahl von 1896 und der Zauberer von Oz

Hyperinflation in Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen

Hyperinflation in Simbabwe

Das Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten

Warum fließt das Kapital nicht in arme Länder?

Die wirtschaftlichen Konsequenzen von Mr. Trump

Inflation und nominale Wechselkurse

Der »Big Mac« rund um den Globus

Arbeitslosenversicherung und neue Arbeitsverhältnisse

Arbeitslosenversicherung während des großen Lockdowns 2020

Henry Fords 5-Dollar-Arbeitstag

Langzeitarbeitslosigkeit und Arbeitslosenversicherung in den USA

Das Wirtschaftswunder in Japan und Deutschland

Investitionen und Bevölkerungswachstum im globalen Vergleich

Gute Unternehmensführung als Produktivitätsquelle

Die weltweite Verlangsamung des Wirtschaftswachstums

Industriepolitik in der Praxis

Fehlallokation in Indien und China

Die kolonialen Ursprünge moderner Institutionen

Ist Freihandel gut für das Wirtschaftswachstum?

Wenn Sie wissen wollen, warum Unternehmen starre Preise haben, dann fragen Sie diese doch einfach

Eine monetäre Lektion aus der französischen Geschichte

Der Beitrag der OPEC zur Stagflation in den 1970er-Jahren und zum Aufschwung in den 1980er-Jahren

Steuersenkungen als Maßnahme zur Stimulierung der Wirtschaft: Von Kennedy bis Trump

Erhöhung der Staatsausgaben zur Stimulierung der Wirtschaft: Obamas Ausgabenplan

Regionaldaten zur Berechnung der Gütermarktmultiplikatoren

Führt kontraktive Geldpolitik zu steigenden oder sinkenden Zinssätzen?

Die Rezession der Vereinigten Staaten im Jahr 2001

Die Finanzkrise und der Wirtschaftsabschwung von 2008 und 2009

Der internationale Goldstandard

Abwertung und die Erholung von der Weltwirtschaftskrise

Internationale Finanzkrise: Mexiko 1994–1995

Internationale Finanzkrise: Asien 1997–1998

Währungsunion in den Vereinigten Staaten und in Europa

Die Kontroverse um die chinesische Währung

Internationale Unterschiede in der Gesamtangebotsfunktion

Inflation und Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten

Das Opferverhältnis in der Praxis

Die Taylor-Regel

Die Politik der Europäischen Zentralbank und die der amerikanischen Federal Reserve im Vergleich

Welche Ursachen hatte die Große Inflation in den Vereinigten Staaten?

Fehlprognosen

Ist die Stabilisierung der Wirtschaft nur eine Täuschung durch die Daten?

Wie wirkt sich politische Ungewissheit auf die Wirtschaft aus?

Alexander Hamilton versus Zeitinkonsistenz

Inflationsziel-Regel oder eingeschränkt diskretionäre Entscheidung?

Zentralbankunabhängigkeit

Die besorgniserregenden Perspektiven der Fiskalpolitik

George Bushs Quellenabzugs-Experiment

Wer ist verantwortlich für die Finanzkrise 2008/2009?

Die Europäische Staatsschuldenkrise

Die Steuersenkung von 1964 und der Steuerzuschlag von 1968

Die US-Steuersenkungen von 2008

Führen prognostizierbare Einkommensänderungen zu prognostizierbaren Konsumänderungen?

Wie man die Menschen dazu bewegt, mehr zu sparen

Der Aktienmarkt als Konjunkturindikator

Abkürzungsverzeichnis

Abkürzung

Erläuterung

Kapitel

AD

Gesamtnachfrage

11

AS

Gesamtangebot

11

BIP

Bruttoinlandsprodukt

2

BNE

Bruttonationaleinkommen

2

CBO

Haushaltsbüro des Kongresses

18

CPI

Konsumentenpreisindex

2

DAD

dynamische Gesamtnachfragekurve

16

DAS

dynamische Gesamtangebotskurve

16

DSGE

Dynamisches, stochastisches allgemeines Gleichgewichtsmodell

16

ESVG

Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen

2, 20

EZB

Europäische Zentralbank

4

FOMC

Federal Open Market Committee

13

ILO

International Labor Organization

2

IWF

Internationaler Währungsfonds

14

LRAS

Langfristige Gesamtangebotskurve

11

MPC

marginale Konsumneigung

3

MPK

Grenzprodukt des Kapitals

3

MPL

Grenzprodukt der Arbeit

3

NAFTA

Nordamerikanisches Freihandelsabkommen

14

NAIRU

Non-Accelerating Inflation Rate of Unemployment

15

NBER

National Bureau of Economic Research

2

NKE

Nettokapitalexporte

6

NNE

Nettonationaleinkommen

2

NX

Nettoexporte

2

OECD

Organization for Economic Cooperation and Development

7

OPEC

Organization of Petroleum Exporting Countries

11

SRAS

Kurzfristige Gesamtangebotskurve

11

TARP

Troubled Assets Relief Program

18

VGR

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

2

Vorwort

Ein Ökonom muss »in gewissem Umfang Mathematiker, Historiker, Staatsmann und Philosoph sein … Er muss die Distanz und Unbestechlichkeit eines Künstlers, manchmal aber auch die Erdverbundenheit eines Politikers haben.« Dieses Zitat stammt von John Maynard Keynes, dem großen britischen Ökonomen, den man mehr als jeden anderen als Vater der Makroökonomik bezeichnen könnte. Es gibt kaum ein treffenderes Zitat, um auszudrücken, was es bedeutet, ein Ökonom zu sein.

Wie diese Einschätzung von Keynes vermuten lässt, müssen Studierende, die sich mit Wirtschaftswissenschaften beschäftigen, auf sehr verschiedenartige Fähigkeiten zurückgreifen. Ihnen dabei zu helfen, diese Fähigkeiten aufzuspüren und zu entwickeln, ist die Aufgabe von Hochschullehrern und Lehrbuchautoren. Beim Schreiben dieses Buches war mein zentrales Anliegen, die makroökonomische Theorie leicht verständlich zu präsentieren, und zwar so, dass ihre Relevanz deutlich wird und sie – man mag es glauben oder nicht – auch Spaß macht. Die meisten von uns, die sich dafür entschieden haben, sich beruflich mit Makroökonomik zu beschäftigen, haben ihre Entscheidung getroffen, weil sie von diesem Gebiet fasziniert sind. Vielleicht wichtiger noch: Wir glauben, dass die makroökonomische Forschung wichtige Zusammenhänge aufdecken kann, und dass unsere Erkenntnisse, wenn sie richtig angewendet werden, die Welt ein wenig besser machen. Ich hoffe, dass dieses Buch nicht nur das angesammelte Wissen unserer Disziplin transportiert, sondern auch Begeisterung und Verantwortungsbewusstsein.

Der Ansatz dieses Buches

Zwar besteht in der Makroökonomik ein Bestand an gesicherten Erkenntnissen, der von (fast) allen Ökonomen akzeptiert wird, es gibt aber unterschiedliche Auffassungen darüber, auf welche Weise man dieses Wissen am besten vermitteln sollte. Ich möchte diese neue Ausgabe damit beginnen, vier meiner Anliegen deutlich zu machen, die zusammen den Ansatz dieses Buches definieren.

Erstens versuche ich, kurzfristige und langfristige Fragen der Makroökonomik in einem ausgewogenen Verhältnis zu präsentieren. Alle Ökonomen sind sich einig darüber, dass politische Eingriffe und viele andere Ereignisse die Wirtschaft über unterschiedliche Zeitspannen beeinflussen. Wir leben in unserem eigenen kurzfristigen Kontext, aber wir leben auch in dem langfristigen Kontext, den wir von unseren Eltern übernommen haben. Daraus folgt, dass makroökonomische Vorlesungen sich einerseits mit kurzfristigen Fragestellungen beschäftigen müssen, wie z. B. Konjunkturzyklus und Stabilisierungspolitik, sich andererseits aber auch mit langfristigen Problemen auseinandersetzen müssen, wie z. B. Wirtschaftswachstum, natürliche Arbeitslosigkeit, anhaltende Inflation und Wirkungen der Staatsverschuldung. Keine dieser zeitlichen Perspektiven ist wichtiger als die andere.

Zweitens integriere ich die Erkenntnisse der keynesianischen und der klassischen Theorie. Obwohl die Allgemeine Theorie von Keynes die Grundlage für einen großen Teil unserer gegenwärtigen Sicht von konjunkturellen Schwankungen bildet, ist es wichtig, daran zu denken, dass die klassische Lehre die richtigen Antworten auf viele fundamentale Fragen liefert. In diesem Buch beziehe ich in meine Überlegungen etliche Beiträge ein, die einerseits von den klassischen Ökonomen vor Keynes stammen und andererseits von den neuen klassischen Ökonomen in den letzten drei Jahrzehnten entwickelt wurden. Erhebliches Gewicht messe ich beispielsweise der Loanable-Funds-Theorie des Zinssatzes, der Quantitätstheorie des Geldes und dem Problem der Zeitinkonsistenz bei. Gleichzeitig ist mir jedoch bewusst, dass viele Ideen von Keynes und den Neukeynesianern für unser Verständnis von konjunkturellen Schwankungen notwendig sind. Daher werden auch das IS-LM-Modell der Gesamtnachfrage, der kurzfristige Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit sowie aktuelle Konjunkturmodelle ausführlich behandelt.

Drittens stelle ich die Makroökonomik unter Verwendung einer Vielzahl einfacher Modelle vor. Anstatt vorzuspiegeln, es existiere ein einzelnes Modell, das vollständig genug ist, um alle Facetten der Wirtschaft erklären zu können, ermuntere ich die Studierenden zu lernen, wie man verschiedene wichtige Modelle nutzen und miteinander in Beziehung setzen kann. Dieser Ansatz weist den pädagogischen Vorteil auf, dass jedes Modell relativ einfach gehalten und in einem oder zwei Kapiteln dargestellt werden kann. Noch wichtiger ist, dass dieses Vorgehen von den Studierenden verlangt, wie Ökonomen zu denken, die stets eine Reihe verschiedener Modelle im Kopf haben müssen, wenn sie das Wirtschaftsgeschehen oder wirtschaftspolitische Maßnahmen analysieren.

Viertens hebe ich hervor, dass die Makroökonomik eine empirische Disziplin ist, die durch ein breites Spektrum historischer Erfahrungen motiviert und geleitet wird. Dieses Buch enthält eine große Zahl an Fallstudien, in denen die makroökonomische Theorie angewendet wird, um reale wirtschaftliche Daten und Ereignisse zu beleuchten. Um die breite Anwendbarkeit der grundlegenden Theorie zu unterstreichen, habe ich sowohl Fallstudien ausgewählt, die sich auf aktuelle Probleme beziehen, als auch solche, die sich mit dramatischen historischen Ereignissen beschäftigen. So analysieren die Fallstudien beispielsweise die Politik von Alexander Hamilton, Henry Ford, George Bush (beide!) und Barack Obama. Sie zeigen dem Leser, wie sich ökonomische Erkenntnisse auf europäische Probleme des 14. Jahrhunderts, auf die Insel Yap, auf das Land Oz und auf aktuelle Tageszeitungen anwenden lassen.

Was ist neu in der achten deutschen Auflage?

Dozenten der Volkswirtschaftslehre sind immer darauf bedacht, ihre Vorlesungen aktuell zu halten und darin die neuesten Veränderungen der mikro- und makroökonomischen Landschaften zu berücksichtigen. Die Autoren von Lehrbüchern müssen genauso wachsam sein. Daher wird dieses Lehrbuch regelmäßig aktualisiert. Jede Überarbeitung reflektiert neuartige Ereignisse in der Ökonomie wie auch neue Forschungsergebnisse dazu, wie die makroökonomischen Entwicklungen am besten zu verstehen sind.

In dieser Auflage werden einige aktuelle Themen der Makroökonomik neu oder vertieft aufgegriffen:

In Kapitel 3 untersucht ein neuer, ausführlicher Anhang das Thema wirtschaftliche Ungleichheit.

In Kapitel 6 behandelt eine neue Fallstudie die wirtschaftlichen Konsequenzen der Amtszeit von Präsident Donald Trump.

In Kapitel 7 wird der interessante Fall von pauschalen Lohnersatzleistungenin der frühen Phase der Covid-19-Pandemie untersucht.

Das Material zum langfristigen wirtschaftlichen Wachstum wurde neu organisiert und auf nunmehr drei Kapitel (8, 9 und 10) aufgeteilt, um verwandte Themen näher zusammenzubringen und den Studierenden einen verständlicheren Zugang zur Wachstumstheorie zu ermöglichen.

Kapitel 9 geht nun auch kurz auf die Rolle der Kultur für wirtschaftliches Wachstum ein.

Kapitel 10 präsentiert eine neue Fallstudie über die Ursachen von Fehlallokationen in Indien und der Volksrepublik China.

Kapitel 11 wurde um einen neuen Abschnitt 11.6 über die makroökonomische Analyse der Covid-19-Krise im Jahr 2020 ergänzt.

Kapitel 13 enthält nun einen Text »Vertiefung« zum merkwürdigen Fall negativer Zinssätze.

Kapitel 20 fasst nun das Material zu den mikroökonomischen Grundlagen des Konsum- und Investitionsverhaltens zusammen, das bisher in zwei getrennten Kapiteln präsentiert wurde. Die Hoffnung ist, dass es nun eine verständliche Vertiefung dieser Aspekte darstellt.

Eine Neuerung stellen auch die Quizfragen am Ende eines jeden Kapitels dar, die eine schnelle Kontrolle des Themenverständnisses ermöglichen. Schließlich wurden alle realisierten und alle ins Auge gefassten Änderungen im Hinblick auf ihre Länge überprüft. Aus meiner eigenen Erfahrung als Studierender weiß ich, dass die Wahrscheinlichkeit eines Buches, gelesen zu werden, mit seiner Länge abnimmt. Mein Ziel ist es daher, mit diesem Buch eine möglichst klare, aktuelle und leicht fassliche, aber auch möglichst kurze Darstellung der Makroökonomik zu geben.

Die Reihenfolge der Themen

Meine Strategie, Makroökonomik zu unterrichten, basiert darauf, zunächst die langfristige Analyse durchzuführen, in der die Preise flexibel sind. Erst danach kommt die kurzfristige Analyse, bei der von inflexiblen Preisen ausgegangen wird. Dieses Vorgehen weist verschiedene Vorteile auf. Erstens ist das langfristige Material für die Studierenden leichter verständlich, weil die klassische Dichotomie die Trennung von realer und monetärer Sphäre erlaubt. Zweitens haben die Studierenden bereits ein tiefer gehendes Verständnis für das langfristige Gleichgewicht erreicht, um das die Wirtschaft schwankt, wenn sie sich dem Problem des Konjunkturzyklus zuwenden. Drittens lässt sich die Verbindung zwischen Makro- und Mikroökonomik leichter herstellen, wenn Markträumungsmodelle schon am Anfang der Betrachtung stehen. Viertens beschäftigen sich die Studierenden zunächst mit Fragestellungen, die unter Wirtschaftswissenschaftlern weniger umstritten sind.

Aus all diesen Gründen erleichtert die Strategie, mit den langfristigen klassischen Modellen zu beginnen, das Unterrichten erheblich.

Gehen wir nun von der Strategie zur Taktik über. Hier kommt ein Schnelldurchgang durch das Buch:

Teil I Einführung

Das einführende Material ist kurz gehalten, sodass die Studierenden schnell zu den zentralen Punkten gelangen können. In Kapitel 1 werden die breit gestreuten Fragen diskutiert, mit denen sich Makroökonomen beschäftigen, sowie das Vorgehen der Ökonomen bei der Konstruktion von Modellen erläutert, mit denen die Realität abgebildet werden soll. Kapitel 2 stellt die zentralen makroökonomischen Kennzahlen vor. Dabei stehen das Bruttoinlandsprodukt, der Verbraucherpreisindex und die Arbeitslosenquote im Vordergrund.

Teil II Klassische Theorie – die Volkswirtschaft in langfristiger Betrachtung

In Teil II wird die langfristige Periode untersucht, in der die Preise flexibel sind. Kapitel 3 stellt das grundlegende klassische Modell des Nationaleinkommens vor. In diesem Modell bestimmen die Produktionsfaktoren gemeinsam mit der Produktionstechnologie das Einkommensniveau. Die Faktorgrenzprodukte bestimmen die Verteilung des Einkommens auf die Haushalte. Darüber hinaus zeigt das Modell, wie fiskalpolitische Maßnahmen die Allokation der volkswirtschaftlichen Ressourcen zwischen Konsum, Investitionen und Staatsausgaben beeinflussen. Ferner macht es deutlich, wie der reale Zinssatz Güterangebot und Güternachfrage ins Gleichgewicht bringt.

Geld und das Preisniveau werden als nächstes eingeführt. Kapitel 4 untersucht das Geldsystem und die Instrumente der Geldpolitik. Kapitel 5 eröffnet die Diskussion der Wirkungen der Geldpolitik. Weil die Preise als völlig flexibel angenommen werden, präsentiert dieses Kapitel wichtige Vorstellungen der klassischen Geldtheorie. Es liefert Einsichten in die Quantitätstheorie des Geldes, die Inflationssteuer, den Fisher-Effekt, die sozialen Kosten der Inflation sowie die Ursachen und Folgen von Hyperinflationen.

Die makroökonomische Analyse offener Volkswirtschaften beginnt in Kapitel 6. Unter Beibehaltung der Vollbeschäftigungsannahme werden in diesem Kapitel Modelle behandelt, mit denen die Leistungsbilanz und der Wechselkurs erklärt werden sollen. Es beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Wirtschaftspolitik: der Beziehung zwischen Haushaltsdefizit und Leistungsbilanzdefizit, der makroökonomischen Wirkung protektionistischer Handelspolitik und den Konsequenzen der Geldpolitik für den Wert einer Währung auf dem Devisenmarkt.

Die Vollbeschäftigungsannahme wird in Kapitel 7 durch Diskussion von Arbeitsmarktdynamik und natürlicher Arbeitslosenquote gelockert. Es werden verschiedene Ursachen der Arbeitslosigkeit behandelt, darunter Suchzeit, Mindestlohnvorschriften, Gewerkschaftsmacht und Effizienzlöhne. Darüber hinaus werden auch einige wichtige Fakten bezüglich der Arbeitslosigkeitsmuster vorgestellt.

Teil III Wachstumstheorie – die Volkswirtschaft in sehr langfristiger Betrachtung

Teil III dynamisiert die klassische Theorie durch die Einführung und Entwicklung der Komponenten der Wachstumstheorie. Kapitel 8 stellt das Solow-Wachstumsmodell als Instrument zur Beschreibung der zeitlichen Wirtschaftsentwicklung vor, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle der Kapitalakkumulation liegt. Kapitel 9 ergänzt das Solow-Modell um die Aspekte des Bevölkerungswachstums und des technologischen Fortschritts. Außerdem bringt es eine Übersicht über die modernen Theorien des endogenen Wachstums. Kapitel 10 macht den Schritt von der Theorie zur Empirie, indem es die Wachstumserfahrungen in aller Welt diskutiert. Vor allem schließt es diesen Teil ab, indem es die Politikansätze behandelt, die langfristig das Niveau und das Wachstum des Lebensstandards beeinflussen.

Teil IV Konjunkturtheorie – die Volkswirtschaft in kurzfristiger Betrachtung

Teil IV umfasst die Analyse der kurzfristigen Periode, in der die Preise starr sind. Kapitel 11 stellt mit einer Analyse der zentralen Fakten des Konjunkturzyklus, einer Einführung in das Gesamtangebots-Gesamtnachfrage-Modell sowie in die Rolle der Stabilisierungspolitik den Ausgangspunkt dar. Die nachfolgenden Kapitel bauen die hier vorgestellten Überlegungen aus.

Kapitel 12 und 13 befassen sich genauer mit der Gesamtnachfrage. Kapitel 12 behandelt das sogenannte keynesianische Kreuz und die Liquiditätspräferenztheorie. Diese Modelle dienen als Bausteine des IS-LM-Modells. Kapitel 13 greift auf das IS-LM-Modell zurück, um wirtschaftliche Schwankungen und die Gesamtnachfragekurve zu erklären. Es schließt mit einer umfangreichen Fallstudie über die Weltwirtschaftskrise.

Die makroökonomische Analyse offener Volkswirtschaften wird in Kapitel 14 mit der Diskussion kurzfristiger Schwankungen in der offenen Volkswirtschaft fortgesetzt. Das Mundell-Fleming-Modell wird dargestellt, und es wird gezeigt, wie Geld- und Fiskalpolitik die Wirtschaft bei flexiblen und festen Wechselkursen beeinflussen. Auch auf die Diskussion, ob feste oder flexible Wechselkurse vorzuziehen sind, wird eingegangen.

Kapitel 15 beschäftigt sich näher mit dem Gesamtangebot. Es werden verschiedene Ansätze zur Erklärung der kurzfristigen Gesamtangebotskurve vorgestellt. Abschließend wird der kurzfristige Tradeoff zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit diskutiert.

Teil V Themen der makroökonomischen Theorie und Politik

Nach der Entwicklung von Theorien, die das Verhalten der Wirtschaft langfristig sowie kurzfristig erklären, wendet sich das Buch verschiedenen Punkten zu, die unser Verständnis für wirtschaftliche Probleme vertiefen.

Das Kapitel 16 entwickelt ein dynamisches Gesamtangebots-GesamtnachfrageModell. Es baut auf Überlegungen auf, mit denen die Studierenden bereits vertraut sein sollten, und verwendet diese Überlegungen als Ausgangspunkt, um die Studierenden, was das Problem konjunktureller Schwankungen betrifft, näher an die Forschungsfront heranzuführen.

Nachdem der Leser einen Überblick über die langfristigen und kurzfristigen Standardmodelle gewonnen hat, verwendet das Buch diese Modelle als Grundlage für die Darstellung einiger zentraler wirtschaftspolitischer Diskussionspunkte. Kapitel 17 beschäftigt sich mit der Frage, wie die Politik auf kurzfristige Wirtschaftsschwankungen reagieren sollte. Zwei breite Fragen stehen im Mittelpunkt. Sollten sich die Entscheidungsträger der Geld- und Fiskalpolitik aktiv oder passiv verhalten? Sollte die Politik auf Regeln oder auf diskretionären Entscheidungen basieren? In diesem Kapitel werden Argumente für beide Seiten der Politikkontroverse vorgestellt.

Kapitel 18 stellt die verschiedenen Aspekte von Staatsverschuldung und Haushaltsdefiziten in den Mittelpunkt. Es gibt einen Eindruck von der Größe der Staatsverschuldung, es diskutiert, warum die empirische Erfassung von Haushaltsdefiziten nicht immer eine einfache Sache ist, es rekapituliert die traditionelle Sicht der Staatsverschuldung, es präsentiert die sogenannte ricardianische Äquivalenz als alternative Betrachtungsweise und diskutiert verschiedene andere Probleme, die mit der Staatsverschuldung zusammenhängen. Wie in den vorhergehenden Kapiteln auch, erhält der Leser keine fertigen Schlussfolgerungen, sondern er bekommt die Werkzeuge in die Hand, um die alternativen Sichtweisen selbst bewerten zu können.

Kapitel 19 erörtert das Finanzsystem und seine Verbindungen mit der Gesamtwirtschaft. Es beginnt mit einer Diskussion darüber, welchem Zweck das Finanzsystem dient: Investitionen zu finanzieren, Risiken zu teilen, asymmetrische Informationsverteilungen zu reduzieren und Wirtschaftswachstum zu stärken. Anschließend geht es auf die allgemeinen Merkmale von Finanzkrisen ein, ihre makroökonomischen Auswirkungen und die politischen Maßnahmen, um die Krisenwirkungen zu bekämpfen und die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Finanzkrisen zu vermindern.

Kapitel 20 analysiert die Mikroökonomik hinter den Konsum- und Investitionsentscheidungen. Vorgestellt werden verschiedene Theorien des Verbraucherverhaltens einschließlich Keynes’ Konsumfunktion, Modiglianis LebenszyklusHypothese, Friedmans Hypothese des permanenten Einkommens, Halls Random-Walk-Hypothese sowie Laibsons Modell der sofortigen Belohnung. Behandelt wird ebenso die Theorie hinter der Investitionsfunktion, mit einem Fokus auf Ausrüstungsinvestitionen, Kapitalkosten sowie Tobins q und der Rolle von Finanzierungsbeschränkungen.

Epilog

Das Buch endet mit einem kurzen Epilog, in dem zusammenfassend auf die grundlegenden Ergebnisse eingegangen wird, denen die meisten Makroökonomen zustimmen würden. Darüber hinaus werden auch die wichtigsten bislang ungelösten Fragen noch einmal angesprochen. Dieses Schlusskapitel führt dem Leser nochmals vor Augen, wie die vielen makroökonomischen Ansätze und Modelle zusammengehören. Wie im gesamten Buch stelle ich auch in diesem Kapitel heraus, dass trotz der offenen Streitpunkte ein breites akzeptiertes Wissen hinsichtlich des makroökonomischen Geschehens besteht.

N. Gregory Mankiw

Hinweise für den Benutzer

Jedes Kapitel dieses Buches wird durch verschiedene Elemente strukturiert.

Sie helfen Ihnen, die vorgestellten ökonomischen Modelle, Sachverhalte und wirtschaftspolitischen Konzepte besser zu verstehen.

2 Die Daten der Makroökonomik

KAPITELÜBERSICHT

Das Bruttoinlandsprodukt von der Entstehungs- und der Verwendungsseite

Einkommen, Ausgaben und wirtschaftlicher Kreislauf

Regeln für die Berechnung des BIP

Reales und nominales BIP, der BIP-Deflator

Die Ausgabenkomponenten des BIP: Konsumausgaben der privaten Haushalte, Bruttoinvestitionen, Konsumausgaben des Staates, Nettoexporte

Der Verbraucherpreisindex – was misst er?

Der Warenkorb – was ein durchschnittlicher Konsument kauft

Verbraucherpreisindex und BIP-Deflator

Arbeitsmarkt, Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit

Die Unterteilung der Erwerbspersonen in Erwerbstätige und Erwerbslose

Bedeutung der Erwerbsquote und der Arbeitslosenquote

It is a capital mistake to theorize before one has data. Insensibly one begins to twist facts to suit theories, instead of theories to fit facts.

Sherlock Holmes

Wissenschaftler, Ökonomen und Detektive haben vieles gemeinsam: Sie alle wollen wissen, was in der Welt um sie herum vorgeht. Dazu verlassen sie sich auf eine Kombination von Theorie und Beobachtung. Sie konstruieren Theorien, um ihre Beobachtungen in einen sinnvollen Zusammenhang bringen zu können. Danach wenden sie sich empirischen Daten zu, um die Gültigkeit ihrer Theorie überprüfen zu können. Nur wenn Theorie und Fakten in Einklang miteinander stehen, haben sie den Eindruck, die Situation begriffen zu haben. In diesem Kapitel werden die verschiedenen Typen von Beobachtungen diskutiert, die dazu dienen, makroökonomische Theorien aufzustellen und zu überprüfen.

Eine Informationsquelle sind Beobachtungen, die man so nebenbei macht. Durch das Einkaufen erhält man einen Eindruck davon, wie schnell die Preise steigen. Ist man auf Arbeitssuche, merkt man, ob die Unternehmen Arbeitskräfte einstellen. Da wir alle am wirtschaftlichen Geschehen teilnehmen, gewinnen wir im Alltagsleben einen groben Eindruck von der wirtschaftlichen Lage.