Mallorquinisches Feuer - Vanessa Brent - E-Book

Mallorquinisches Feuer E-Book

Vanessa Brent

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Vanessa Brent
Mallorquinisches Feuer
Erotik-Roman
Edel eBooks Ein Verlag der Edel Germany GmbH
Copyright dieser Ausgabe © 2014 by Edel Germany GmbH Neumühlen 17, 22763 Hamburg
Copyright der Originalausgabe © 2005 by Vanessa Brent
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München.
Covergestaltung: Agentur bürosüd°, München
Konvertierung: Jouve
Inhaltsverzeichnis
EinsZweiDreiVierFünfSechsSiebenAchtNeun
Eins
Sie lag bei der Kosmetikerin auf der Liege und dachte schon wieder an Sex. Eigentlich hatte sie seit vierundzwanzig Stunden an nichts anderes gedacht. Morgen würde sie um diese Zeit bereits im Flugzeug nach Spanien sitzen, wo Nora sie auf dem Flughafen von Palma erwarten wollte.
Gestern hatten sie noch miteinander telefoniert und Nora hatte gesagt, dass Alejandro bereits nach ihr gefragt hatte. Alejandro. Der beste Liebhaber der Welt, von dem so mancher junge Lover, ob Latin Lover mit Waschbrettbauch und dunklem Haar oder blonder Jüngling, lernen konnte. Und das taten sie dann ja auch. Neugierig. Willig. Ehrgeizig. Einander übertrumpfend. Ausdauernd und oft maßlos.
Genau das wollten Patricia und ihre Freundinnen. Dafür reservierte Nora in ihrem kleinen versteckten Hotel zweimal im Jahr die Suiten für diese erlesene verschworene Gesellschaft, die sich bei ihr traf, um für ein paar Tage den hektischen Berufsalltag zu vergessen und Träume wahr werden zu lassen. Erotische Träume. Dafür ackerten Liliann, Kathrin, Nora und sie selbst, Patricia Sommer, hart und ehrgeizig. Sie war mittlerweile eine erfolgreiche Finanzberaterin.
Bereits auf dem Weg zum Abi hatten sich die Freundinnen geschworen, einmal sehr erfolgreich zu sein. Zu den Besten wollten sie gehören. Jede in ihrem Fach.
Kathrin hatte damals – du liebe Zeit, das lag ja achtzehn Jahre zurück – die erste deutsche Bundeskanzlerin werden wollen. Doch dann hatte sie gemeinsam mit Patricia den Film «Zeugin der Anklage» gesehen. Nicht die Dietrich faszinierte Kathrin, sondern der alte und herzkranke Anwalt Sir Wilfried, genial von Charles Laughton verkörpert. Von da an stand für Kathrin fest, dass sie Anwältin sein wollte. Und zwar eine der besten. Doch Strafrecht war nie ihr Ding, weil ihr dazu der nötige Abstand fehlte, wie sie früh erkannte. So spezialisierte sie sich auf Finanz-und Bankrecht.
Während ihres Studiums wechselte sie von Hamburg nach London Sie wurde Teil des Justizviertels mit dem Royal Court of Justice, den vier Inns of Court und der so ganz eigenen Sprache bei Gericht. Sie machte den Bachelor of Law am King’s College und wurde dort Prozessanwältin, ganz wie Sir Wilfried Barrister englischen Rechts in einer angesehenen Handelsrechtskanzlei, und trug schlussendlich stolz ihre maßgeschneiderte Perücke aus weißem Rosshaar. Aufgeregt hatte die kräftige Rothaarige mit der Figur einer Leichtathletin bei ihrer besten Freundin in Hamburg angerufen und gestöhnt: «Unter diesem Rosshaarungetüm schwitzt man wie ein Schwein. Man glaubt, man hätte Läuse – so juckt der Kopf. Aber irgendwie ist es auch wahnsinnig toll und aufregend! Oh, Patti, du hättest mich sehen sollen.»
Neben Kathrin wirkte Ally McBeal wie eine brave Konfirmandin. Kathrin wurde seit neuestem auch Kate genannt, genau genommen seit ein Headhunter sie abgeworben hatte und sie Partnerin in einer der zehn größten, weltweit agierenden Kanzleien der Welt geworden war. Sie war nun eine von dreihundertsiebenundsechzig Partnern, von denen lediglich vierundvierzig Frauen waren. Weltweit. Kathrins Ehemann, ehemals Lehrer von Beruf, machte den Hausmann und versorgte daheim in Königstein die vierjährigen Zwillinge, während seine dynamische Gattin, deren Ruf in der Branche wie Donnerhall erschallte, nunmehr die Finanzierung großer Wirtschaftsgüter begleitete und mit Millionenbeträgen jonglierte. Ihr großer Schreibtisch aus Metall und Glas dominierte das Siebzigquadratmeterbüro mit der Skyline des Frankfurter Bankendistrikts im Hintergrund. Schwarz und Grau waren die vorherrschenden Farben des Büros. Die rote Rose auf dem Schreibtisch, das rote Handy und die dunkelroten Sessel der Besuchergruppe sorgten für ein fast geheimnisvolles Flair in dieser ganzen Sachlichkeit.
Liliann war das verhätschelte Einzelkind des Modegurus Ernesto, der seiner kleinen Tochter jeden Wunsch von den Augen ablas. War sie doch das Einzige, was ihm nach dem tödlichen Unfall der Ehefrau geblieben war. Niemand wollte glauben, dass sie einmal ihr Leben selbständig meistern würde. Freunde und Verwandte versuchten immer mal wieder erfolglos, den Vater von seiner Affenliebe abzubringen.
«Du tust dem Kind keinen Gefallen, wenn du es so verhätschelst», sagten sie. Doch Ernesto war mit Taubheit geschlagen.
Allen Prophezeiungen zum Trotz entwarf Liliann nun seit einigen Jahren Schmuck, für den so manche Frau auf der ganzen Welt bereit war zu morden. Ihre Freundinnen erwarben Einzelstücke zu so genannten «Sonderkonditionen», die einem durchschnittlich verdienenden Bundesbürger immer noch in die Nähe des Ruins treiben würden.
Nora hatte die steile Karriere vom Spätgroupie über Discobesitzerin zur Ehefrau eines überaus wohlhabenden spanischen Adeligen hinter sich. Sie war heute verwitwet und hatte nach jahrelangem zähem Ringen mit der adeligen Verwandtschaft vor vier Jahren eine ihrer drei Fincas zu einem exklusiven Hotel umbauen lassen.
Nora war diejenige der Freundinnen, die wohl am ehesten bodenständig zu nennen war. Ihre wilden Jahre gehörten der Vergangenheit an. Mit ihrer straffen schwarzen Haarpracht, den großen goldenen Ohrringen, der scharf konturierten Nase und den feinen Gesichtszügen wirkte sie wie eine echte Spanierin. Sie streifte stundenlang durch die Natur, durch Oliven- und Zitronenhaine, oder sie kletterte auf Ziegenpfaden einen der kargen Hügel hinauf, die Staffelei auf dem Rücken, immer auf der Suche nach einem neuen Motiv. Gelegentlich stellte sie ihre Bilder in Galerien aus, wo sie zu stattlichen Preisen verkauft wurden. Doch der Verkauf war Nora nicht wichtig. Sie genoss es einfach, in der Abgeschiedenheit der Natur zu sein und zu malen. Im Grunde war sie nicht auf diese Geldeinnahme angewiesen, sie war privilegiert. Malen war ihr Lebensinhalt und Inspiration geworden.
Es ging ihnen allen finanziell gut, trotz der momentan schwierigen Wirtschaftslage, die so manchen erfolgsverwöhnten Unternehmer in die Knie zwang.
«Ich zocke gern, verfüge über weibliche Intuition und ein fotografisches Gedächtnis», pflegte Patricia mit unergründlichem Lächeln zu antworten, wenn sie wieder einmal für das Fernsehen gefragt wurde, warum ihre Prognosen und Tipps mit fünfundneunzigprozentiger Sicherheit ins Schwarze trafen.
Mehr brauchte niemand zu wissen. Danach schob sie regelmäßig mit der für sie typischen Handbewegung eine Strähne ihres langen blonden Haares hinters Ohr und forderte den Interviewer auf, die nächste Frage zu stellen. Und das alles mit kühlem Blick, der ihre scherzhaften Worte und die kokette Geste Lügen strafte.
Patricia kam mit ihren Gedanken in die Gegenwart zurück und schnurrte leise, als Naomis Hände mit festem Strich die Creme auf Gesicht, Hals und Dekolleté verteilten. Nun folgte der angenehme Teil der kosmetischen Gesichtsbehandlung: die Massage. Mit sanftem Druck begannen sich Naomis kräftige schmale Finger vom Brustbein an aufwärts zu arbeiten, umfassten die Schultern, dehnten den Nacken, strichen über Kinn, Wangen und Stirn und ließen Patricia in eine andere Welt gleiten.
Sie hatte vergangene Nacht von ihm geträumt. Alejandro. Er hatte eine Sonderstellung, er war Noras Vertrauter. Er allein kannte die Männer, die zum Liebesspiel mit den vier Frauen ins Hotel kamen. Jedes Mal waren es andere. Meistens junge Typen, obwohl er selbst eher zu der Alterskategorie seiner Auftraggeberinnen gehörte, er musste knapp vierzig sein. Für jeden Frauengeschmack einer. Der drahtige Alejandro, dessen schwarzes Haar nie länger als fünf Millimeter war und sich an der Stirn langsam zurückzog, suchte die Lover aus, instruierte sie, «schwor sie ein», wie Nora beim ersten Treffen dieser Art flüsternd den Freundinnen erklärte, und er lehrte sie, die Wünsche des anderen und des eigenen Geschlechtes zu erfüllen.
Alejandro schrieb Drehbuch, führte Regie und spielte gelegentlich mit. Für Patricia waren seine Spiele unvergesslich.
«Alle Männer, die ich kenne, wünschen sich, mit zwei Frauen zu vögeln. Eine davon sollte Jennifer Lopez sein und die andere – ? Ich möchte mit zwei Männern vögeln, aber nicht der passive Part sein. Ich will bestimmen, was wie wann geschieht.»
«Also gut», hatte Alejandro damals geantwortet. Mehr nicht.
Am darauf folgenden Tag, die Freundinnen waren auf ihre Weise beschäftigt, kam er spät nachmittags mit zwei Drinks an den Pool und setzte sich auf Patricias Liege. Der Anblick seiner gebräunten Haut und der dunklen Haare auf seiner Brust erregten sie noch immer. Sie kannte mittlerweile das schwarze borstige Haar, das Schwanz und Hoden umgab, kannte seinen Geruch und Geschmack, und allein die Gedanken daran ließen sie feucht werden. Mit den kühlen Fingern der rechten Hand strich er an ihrem Bein aufwärts und lächelte über die Schauer, die durch ihren Körper liefen und ihr eine Gänsehaut bescherten. Zielstrebig griff seine Hand unter ihr Bikinihöschen, stieß auf ihre geile Nässe und versenkte langsam Zeige- und Mittelfinger in ihrer Möse. Sein Daumen tippte wieder und wieder gegen die Klitoris, als wollte er ein winziges Schwungrad antreiben. So würde sie nicht lange brauchen, um zum Orgasmus zu kommen. Sie wollte mehr, doch er zog quälend langsam, wie in Zeitlupe, die Finger aus ihr heraus. Nur widerwillig gab ihre Möse sie frei. Dann griff er nach ihrer Hand und zog sie hoch.
«Komm. Ich hab etwas für dich.»
«Ich weiß.» Sie grinste. «Aber wir können doch gleich hier ...»
«Nein. Komm einfach.»
Ohne den geringsten Einwand und voll köstlicher Ungeduld folgte sie ihm.
Alejandro wohnte in einer Suite. Das Schlafzimmer wurde von einem überdimensional großen Himmelbett, das mit erotischen Schnitzereien verziert war, dominiert. Auf der seidenen weißen Bettdecke wartete Joe schon auf sie. Die Frauen hatten ihn wegen seines wiegenden Cowboygangs so getauft. Er war bereits nackt. Patricia hatte ihn am Morgen in der Sauna dabei beobachtet, wie er seinen Schwanz zwischen Kathrins schweren Hinterbacken wetzte. Beide hatten hintereinander auf der hölzernen Bank gekniet, und Patricia hatte es vorgezogen, sich leise davonzuschleichen. Die beiden wollten offensichtlich miteinander allein sein. Jetzt lag Joe auf Alejandros Bett und sah ihnen beiden erwartungsvoll entgegen.
«Du bestimmst, was wie wann», raunte Alejandro in ihr Ohr und schob sie zum Bett.
Und so fand sie sich zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern wieder, die sie überall sanft streichelten, ihren Mund, die Augen und Ohren küssten und leckten, gierig an ihren steifen Nippeln sogen und mit den Fingern zupften. Patricia schloss die Augen, um sich ganz auf ihre Empfindungen zu konzentrieren. Nichts sollte sie ablenken.
Einer der Männer, sie war sich nicht sicher, welcher der beiden, schob ihre Beine auseinander, glitt an ihren Hüften hinab und öffnete geschickt ihre Vagina mit den Fingern. Sie stöhnte auf. Doch statt sie nun zu lecken, wie sie es erwartet hatte, kam er wieder hoch und schob zielstrebig seinen Schwanz in ihre nasse Möse. Sie war völlig ausgefüllt, sein Penis hätte für den ersten Moment ruhig ein bisschen kleiner sein dürfen. Dann passten sich die Wände ihrer Möse an, und nachdem sie mit ihren Händen die Hüften des Mannes umfasst und seinen Körper kräftig an sich gezogen hatte, verfiel er in ein genießerisch langsames, rhythmisches Stoßen. Es war Joe, der sie mal sanft, mal fest auf das weiße Laken drückte, wieder und wieder. Doch Patricia wollte mehr.
«Knie dich über mich. Ich will dich lecken.» Sie öffnete die Augen einen Spalt und dirigierte Alejandro so über sich, dass sein erigierter Penis genau über ihrem Mund war und sein Hintern aufreizend vor Joes Gesicht. Joe leckte sich in Vorfreude auf den zu erwartenden Genuss die Lippen. Das war das Vorspiel zum dann folgenden Mann-fickt-Mann-fickt-Frau. Etwas, von dem Patricia noch heute träumte und das sie gern wiederholen würde.
«So», flüsterte Naomi sanft und holte Patricia aus ihren erotischen Erinnerungen in den Alltag zurück, «jetzt noch eine Maske, die kleine Fältchen um Mund und Augen aufpolstert, und Sie sind glatt wie am ersten Tag.»
Patricia lachte trocken und hob die linke Augenbraue.
«Na ja, wie am dritten.»
«Ich bin Ende dreißig. Dabei bleibt es. Und die paar Fältchen machen mich nicht gleich unattraktiv.»
«Schön, dass Sie so denken.»
Naomi klang jedoch traurig und nachdenklich, und Patricia fragte sich, welcher Kummer die sonst so muntere junge Frau wohl bedrückte. Erst vor einem Jahr hatte sie das Kosmetikinstitut übernommen, es modernisiert und erweitert. Ihre Mutter (brasilianische Schönheitskönigin, vom deutschen Ehemann und Vater ihrer drei Kinder wohlhabend geschieden) hatte der ältesten Tochter in den ersten Wochen stolz am Empfang geholfen. Begeistert hatte Naomi den Kundinnen noch vor kurzem vom neuen Softwareprogramm erzählt, das ihr Lebensgefährte, der Programmierer in der Computerbranche war, speziell für ihr Geschäft entwickelt hatte.
Patricia stützte sich mit den Unterarmen auf der Behandlungsliege ab, setzte sich halb auf und sah der deutsch-brasilianischen Schönheit prüfend ins Gesicht. «Was ist los?» Ihr Ton duldete keine Ausreden.
«Wir haben uns getrennt. Nein. Scheiße. Ich bin jetzt neunundzwanzig, und er ist einundvierzig, verstehen Sie?»
Patricia schüttelte den Kopf. Naomi weinte nun.
«Eines Morgens, beim Frühstück, bin ich ihm plötzlich zu alt. ICH bin IHM zu alt!» Sie schnäuzte sich in ein Kosmetiktuch. «Ich möchte zu gern hören, welche Ausreden er bei einer noch Jüngeren auffährt», fauchte sie.
«Ausreden?»
«Na, warum er nicht kann. Keinen hochkriegt eben. Man muss jemanden schon sehr lieben, um dafür Verständnis aufzubringen. Finden Sie nicht? Ich meine, wenn es mal nicht klappt. Das ist ja okay. Kann passieren. Aber Roland kann fast nie. Und wenn doch, dann kann er nicht in mir kommen. Ich meine – das ist doch auch irgendwie krank. Oder? Das kann doch nicht an mir liegen. O Gott!» Sie schlug sich leicht entsetzt mit der Hand auf den Mund. «Entschuldigung! Was erzähl ich hier nur?»
«Sie sollten den Typen so schnell wie möglich vergessen.» Patricia legte sich wieder auf die Liege zurück. In ihrem Kopf arbeitete es. Was, wenn sie Naomi einlud, mit zu Nora zu kommen? Platz war dort genug. Und Naomi würde die nötige Ablenkung gut tun. Außerdem dürfte sie genau nach Lilianns Geschmack sein, die sich neuerdings immer öfter mit Frauen vergnügte und nach der Trennung von Carla ein bisschen Trost brauchte.
«Die Maske wirkt jetzt fünfzehn Minuten ein. Entspannen Sie sich. Ich bin gleich wieder zurück.» Leise wurde die Tür geschlossen. Aus dem Lautsprecher rieselte erneut Entspannungsmusik.
Ich habe fünfzehn Minuten, um eine Entscheidung zu fällen, dachte Patricia. Im Job ließ man ihr selten so viel Zeit.
Alejandros Schwanz tauchte in Patricias Mund, ihre Zunge kreiste warm und feucht um den willkommenen Gast, während Joe unermüdlich in ihre Möse stieß, jedoch ihre Klitoris und Schamlippen ignorierte. Das hatte sie sich anders vorgestellt. In ihren Phantasien würde Joe ausgiebig ihre Klit lecken und sich danach Alejandros Loch widmen, das dieser ihm provozierend hinhielt. Doch es kam anders. Alejandro zog sich aus ihrem Mund zurück und drehte sich geschickt um, um ihre Klit zu lecken, während seine Finger leicht wie mit einer Feder ihre äußeren Schamlippen streichelten. Alles, während Joes riesiger aufregender Schwanz unermüdlich rein- und rausfuhr. Eine süße Verlockung für Alejandro?
Sie hatte es sich gewünscht, und, ohne es aussprechen zu müssen, begann nun tatsächlich der glutäugige Spanier Joes Schwanz zu lecken. Der zog erst scharf die Luft ein, doch dann gab er ein wohlig lüsternes Brummen von sich.
«Er schmeckt nach dir, Patricia», murmelte Alejandro.
Sie setzte sich auf und sah zum ersten Mal einem Mann zu, der den Schwanz eines anderen leckte. Den Schwanz, der tief aus ihrer Möse kam und von ihrem Saft glitzerte.
«Lasst mich zusehen.»
Mit einem schmerzhaften Ruck zog Joe seinen rot pulsierenden Pfahl aus ihr heraus und sah ihr dabei tief in die Augen. Sein Blick war hart, voll brutaler Lust, die nicht zu seinen jungenhaft weichen Zügen passte. Er lehnte sich gegen das Kopfteil des Bettes und streckte Alejandro provozierend seinen Schwanz entgegen. Der beugte sich wortlos vor, umschloss das heiße Fleisch mit seinen Lippen und begann, gleichzeitig Joes Hoden zu berühren, erst leicht, dann knetete und drückte er immer fester.
Patricia legte sich so neben die beiden Männer, dass sie deren erregendes Spiel genau vor Augen hatte. Wie von selbst kroch ihre Hand zwischen ihre Beine. Ihre Finger trillerten über die Klitoris, fuhren tief in ihre Möse, ihre Hüften hoben sich, während sie Joes Schwanz, der in Alejandros Mund pumpte wie zuvor in ihre Möse, nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Die beiden Männer waren völlig selbstvergessen miteinander beschäftigt. Patricia schien aus ihrem Bewusstsein entschwunden zu sein. Das war unglaublich aufregend, aber Patricia fiel etwas noch viel Aufregenderes ein.
Sie trennte die beiden. Griff sich die erigierten Schwänze, rieb sie dicht vor ihrem Mund mit den Händen aneinander, sie konnte sich nicht entscheiden, welchen sie nun mit den Lippen umschließen sollte. Oder sollte sie beide gleichzeitig in den Mund nehmen? Ihre Mundwinkel schmerzten. Da traf ihr Blick Joes, dessen Atem immer heftiger wurde.
«Fick ihn», befahl sie Joe mit gebieterischer Stimme, der nur zu gern gehorchen wollte.
Alejandro drehte sich um. Sie leckte abwechselnd Joes Schwanz und Alejandros Loch, öffnete es langsam mit dem Finger, bereitete es vor und wies Joe den Weg. Der Spanier stöhnte, als Joes Schwanz sich langsam doch unnachgiebig in ihn hineinschob, doch kurz darauf veränderte sich seine Stimme, und er forderte, zunächst leise, mehr.
Patricias Geilheit war jetzt nicht mehr zu steigern. Sie sah, wie Alejandros Glied sich aufbäumte und er, auf allen vieren hockend, unter Joes Ansturm stöhnend ins Leere pumpte. Geschickt schlängelte sie sich unter die beiden Männer und verschlang Alejandros Rute mit ihrer Möse. Nun hatte sie das Gefühl, gleichzeitig von zwei Männern gefickt zu werden. Beide Schwänze waren tief in ihr und stießen zu, stark und hart. Sie spürte einen Orgasmus kommen, dessen Ausmaße beängstigend und gleichzeitig unglaublich befriedigend sein würden.
Zwei
Liliann legte den roten Lederkoffer vorsichtig auf das Bett. Sie würde gemeinsam mit ihren Freundinnen den Inhalt einweihen. Ihre erste erotische Schmuckkollektion. Sie kostete ein Vermögen. Wenn es nach ihr ginge, sollten die kostbaren Spielzeuge in eigens dafür eröffneten Geschäften verkauft und angepasst werden. Die üblichen Läden, in denen die regulären Sexartikel angeboten und verkauft wurden, konnten sie mit ihrem Pseudoglamour, dem Latex- und Lederschick kein bisschen anmachen. Ihr ästhetischer Anspruch an die angebotenen Lust-Objekte war ein höherer. Luxus pur. Wobei für sie die Betonung auf dem Wort «pur» lag. Nicht zu verwechseln mit puristisch oder gar kühl. Purer Luxus waren edle und sündhaft teure Materialien, feinstes Design und Liebe zum Detail. Letzteres zeigte sich zum Beispiel im edelsteinbesetzten Drehmechanismus eines Vibrators, der selbstverständlich in einem schlichten Etui aus Gold aufbewahrt wurde, ähnlich einem Brillenetui. Luxus pur.
Die Einzelheiten ihrer Geschäftsidee wollte sie während ihres Mallorcaurlaubs mit Kathrin als Anwältin und Patricia als cleverer Geldfrau besprechen. Sicher würden die Freundinnen einige Anregungen für weitere Luxusspielzeuge haben. Bei den gemeinsamen Liebesspielen kannten sie keine Grenzen und konnten ihren kühnsten Phantasien freien Lauf lassen. Das würde sie inspirieren.
Sie schenkte sich ein zweites Glas Champagner ein und betrachtete ihren bis vor kurzem knabenhaft schlanken, nackten Körper eingehend vor dem großen Spiegel, der einen Großteil der Schlafzimmerwand einnahm. Sie ließ die Hüften kreisen, machte eine halbe Drehung, sodass sie sich nun im Profil betrachtete. Ihr Bauch war ein winziges bisschen runder geworden. Aber das lag an den Pastaorgien, die sie mit Carla in Florenz zelebriert hatte. Carlas feste Rubenshüften, rund und stramm, ihre kräftigen Schenkel mit dem dunklen Gekräusel, das sie beinahe jeden Morgen sorgfältig und provokativ nach dem Duschen in Form zupfte und kämmte, womit sie Liliann, die meist gemeinsam mit der Freundin das Bad benutzte, jedes Mal fast um die Besinnung brachte. Carla stellte immer ein Bein auf den Rand der pseudoantiken Wanne und bot Liliann aufreizend ihre langen, vollen Schamlippen dar, derweil sie die dunklen Locken drumherum in Form kämmte. Dies einzig und allein mit der Absicht, die Geliebte zu reizen, mit ihr zu spielen, ohne Worte Versprechungen zu machen.
An manchen Tagen, wenn Zeit dafür war, hielt Carla wortlos der Freundin die Flasche mit Bodylotion hin. Liliann trug mit sanftem, jedoch festem Streicheln die Lotion zuerst großflächig auf und verteilte sie dann sorgfältig und genießerisch noch in die kleinsten Ritzen und Falten. Auf den Nacken, über die runden Schultern und Arme, unter die vollen Brüste, deren braunes Zentrum aus den dunklen Warzenhöfen erregt aufstieg. In die Achselhöhlen, die ebenfalls regelmäßig penibel enthaart wurden und nur dunkle Schatten in der Mitte trugen. Zwischen die breiten Pobacken, hin zum inneren Schenkelansatz, hinab zu den Kniekehlen und schließlich zwischen jeden der erstaunlich kleinen Zehen.
Liliann genoss dieses morgendliche Ritual ebenso wie ihre Geliebte, die sich trotzdem nie herabließ, die zärtliche Zuwendung sofort zu vergelten. Das war Teil des Spiels. Wünsche entfachen und nicht zu erfüllen, zumindest nicht sogleich.
Carla Agnelli war nicht nur eine aufregende Liebhaberin, sondern auch eine begnadete Köchin. Kochen war für sie Lust und Lustgewinn. Ihr gesamter Freundeskreis kam in den Genuss ihrer Künste. Carla kochte, wenn sie traurig war. Carla kochte, wenn sie glücklich war. Carla kochte nur so zum Spaß oder um einen Wettbewerb zu gewinnen. Sie entwickelte ständig neue Rezepte und Kompositionen, die sie danach in einem weiteren Kochbuch sammelte. Liliann nahm durch die Liebe zu Carla sechs Kilo zu und nach der Trennung von ihr neun Kilo ab. Doch Carla hatte Liliann einen kleinen Bauch beschert, der sich weigerte zu verschwinden. Manche Spuren wurde man einfach nicht wieder los.
Liliann rieb sich kreisend über die kleine Rundung unterhalb des Nabels, zuckte aufreizend mit den Hüften wie Michael Jackson, drehte sich vor dem Spiegel, tanzte, trippelte, sprang. Lauschte – sie hörte nichts.
Mit zufriedenem Lächeln zog sie die Liebeskugeln langsam aus sich heraus. Mit diesen hier konnte man getrost zum Shopping gehen, ohne das Gefühl zu haben, jeder hörte bei jedem Schritt die tief eingeführten kleinen Lustspender klicken.