Manuelle Therapie der Pferdewirbelsäule - Tanja Richter - E-Book

Manuelle Therapie der Pferdewirbelsäule E-Book

Tanja Richter

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Beschreibung

Auf dem Rücken der Pferde... ... lastet das Gewicht der Reiter. Aber auch Lahmheiten, ein drückender Sattel oder Bauchschmerzen wirken auf die Wirbelsäule ein und können zu Blockierungen führen. Begreifen Sie die Ursachenkette und ermitteln Sie logische Therapieabläufe - mit Manueller Therapie. Tanja Richter beschreibt zunächst ausführlich den Bewegungsablauf des Pferdes, inkl. Anatomie, Physiologie und Biomechanik. Diese Grundlagen sind der Schlüssel für das Verständnis, welche Folgen falsche Belastung und Haltung haben können. Im Folgenden geht die Autorin detailliert auf die Pathomechanik der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte ein und beschreibt Griff für Griff die Techniken der Befunderhebung und Therapie. Ein Kapitel widmet sie speziell der aktiven Rehabilitation. Fallbeispiele runden das Werk ab. Greifen Sie ein, beseitigen Sie den Schmerz.

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Tanja Richter

Manuelle Therapie der Pferdewirbelsäule

2., überarbeitete Auflage

110 Abbildungen

Vorwort zur 2. Auflage

Einer der Gründerväter der Manuellen Medizin am Menschen und Entwickler der Medizinischen Trainingstherapie, Rolf Gustavsen (verstorben 2000), war ein begnadeter Vorreiter der biomechanischen Denkweise. In den 8 mehrtägigen Kursen, die ich bei ihm besuchte, lehrte er uns physiologische Bewegungen genauestens zu beobachten. So sollten wir in der Lage sein, die Pathophysiologie im Gelenk je nach Stellung, und im Muskel je nach Spannung zu erkennen, um diese dann gezielt therapeutisch zu beeinflussen. Gelenkdruck, Bänderspannung und aktuelle Muskelarbeit in jeder Lage des Patienten mussten gedeutet werden können. Trotz der Kurse hat es noch einige Jahre gedauert, bis ich seine Kernaussagen wirklich verstanden habe. Er lehrte uns, alle herkömmlichen Übungen in der „Kranken-Gymnastik“ genau zu überdenken. „Rolf, warum schreibst Du kein Buch? Deine Erkenntnisse müssen bewahrt werden“, fragte ich Rolf Gustavsen einmal. Er antwortete in seinem norwegischen Akzent: „Es dauert so lange, bis man es geschrieben hat. Und wenn es dann für die Leser draußen ist, stimmt vieles davon inzwischen nicht mehr.“ Dieser Mann war kein Arzt. Er war Physiotherapeut und hat in bewundernswerter Weise die Manuelle Therapie zusammen mit Ärzten entwickelt und in der ganzen Welt gelehrt.

Mit diesem Bewusstsein, dass ein Buch ab Erscheinungsdatum nicht mehr den aktuellen Wissenstand spiegelt, habe ich 2004 die erste Auflage der „Manuellen Therapie der Pferdewirbelsäule“ geschrieben, die seit 2005 eine breite Veröffentlichung gefunden hat. Inzwischen gibt es erhebliche Weiterentwicklungen, entstanden aus zahlreichen neuen Erkenntnissen. Insgesamt nehmen die Weichteile (Bänder, Faszien und Muskeln), basierend auf den aktuellen Erkenntnissen zur Muskelpathophysiologie, in der funktionellen Betrachtung einen größeren Raum ein. Zur Blockierungssituation der Beckengelenke gibt es neue pathomechanische Sichtweisen. Der Einfluss des Diaphragmas und die Bedeutung der Gliedmaßenstabilisation nehmen eine entscheidende Rolle in der proximalen Pathomechanik ein. Zudem hat es Weiterentwicklungen der Handgrifftechniken und der aktiven Rehabilitation gegeben.

Nicht nur die über tausend Therapie-Erfahrungen an Pferden, sondern besonders auch der Umstand, dass ich meinen Unterricht nahezu komplett aus dem Stehgreif halte, hat zu diesen Weiterentwicklungen geführt. Anhand von Knochen, Folien, Stiften, dem eigenen Spüren und genauem Beobachten der Reaktionen der Pferde beim Einstudieren der Handgriffe, wird im Kurs das Verstehen des Pferdes erarbeitet. Durch diese Interaktion mit der Gruppe, das Eingehen auf Fragen, die manchmal ganz dumm, aber letztendlich doch intelligent sind, lernt der Lehrer. Wenn man schließlich Fachartikel schreibt oder Vorträge hält, muss man sich sicher sein, worüber man redet. Dann wird jede Aussage noch einmal hinterfragt. Die aktuelle Fachliteratur und der Besuch von Kongressen, helfen Erkenntnisse zu untermauern oder zu überdenken.

So wird auch diese zweite Auflage nur heute einen aktuellen Stand weiter geben, im Laufe der Zeit wird sich davon wieder einiges verändern. Hoffentlich! Wenn wir alle auf einer gesunden gedanklichen Basis stehen, um aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen die Manuelle Therapie weiterzuentwickeln, dann hat diese Therapieform am Pferd auch in Zukunft Bestand.

Die Manuelle Therapie am Pferd ist nicht nur eine hervorragende Methode, dem Pferd bei schmerzhaften Bewegungsstörungen auf sanfte Weise zu helfen. Die Manuelle Therapie ist vor allem eine Methode, die Schmerzen der Pferde „sichtbar“ zu machen. Wer eine Blockierung fühlen kann, kann sich ausmalen, was das Pferd – oftmals unerkannt – an Schmerz erdulden muss. Durch die Reaktion des Pferdes während der therapeutischen Handgriffe lässt sich wiederum erkennen, wie es in Wahrheit unter dem Fell „aussieht“. So wünsche ich mir, dass möglichst viele Kollegen mit Hilfe der Manuellen Therapie in der Lage sind, das Pferd in seiner ganzen Situation wahrzunehmen, um effektiv helfen zu können. Die Manuelle Therapie am Pferd ist weder eine „Zauber-Methode“ noch eine „Schnell-Methode“ noch eine „Mode-Methode“ mit der in kurzer Zeit viel Geld zu machen ist. Sie ist auch nicht schnell zu lernen. Untersuchung und Therapie dauern zusammen oftmals zwei Stunden und länger. Fleiß, Geduld, Disziplin, Demut und Liebe, das sind die Werte, die man nicht nur beim Reiten sondern auch in der Manuellen Therapie braucht. Der Mensch entwickelt sich in seinem Wissenshorizont weiter. Das Pferd profitiert in erheblichem Maße davon, weil es endlich verstanden wird. Die Manuelle Therapie am Pferd wird Einzug in die tägliche veterinärmedizinische Praxis halten - als Diagnostik-Methode und zur therapeutischen Weiterempfehlung.

Ein ganz großer herzlicher Dank geht an den Sonntag-Verlag, der damals wie heute die Veröffentlichung freier Gedanken zur funktionellen Anatomie, Physiologie und manuellen Therapie des Pferdes fördert. .Vielen Dank an das redaktionelle Team rund um Frau Ursula von Einem, welches mir fachlich beiseite stand und eine neue Gestaltung möglich machte. Allen Pferdebesitzern danke ich für Ihr Vertrauen, allen Kursteilnehmern für die Einbringung in den Unterricht. Danke an Oliver Stoll, Anne Marquart, Dr. Matthias Oster und Daniela Strömsdörfer für die intensiven fachlichen Anregungen in den Diskussionen. Dank an Christina Preussler für den erweiterten Blick auf das Pferd an der Leine, für das neue Gefühl und tiefere Verständnis für das Pferd unter dem Sattel. Danke an alle Kolleginnen für Ihr Einbringen in der Manuellen Therapie am Pferd. Ganz besonderen Dank meinem lieben Weggefährten, Dr. Joachim Metter, nicht nur für die Fotos, die Unterstützung im Alltag, die technische Unterstützung, sondern ganz besonders für die aus seinem wissenschaftlichen Denken hervorgerufene Diskussion: „Was machst Du da eigentlich genau?“. Diese Gespräche bringen einen immer wieder auf den Boden der Tatsachen: „Was geht wirklich?“. Danke für Deine Geduld!

Danke an unsere zwei Pferde, die sich trotz der (hoffentlich nur) kleinen Fehler offenbar immer freuen, wenn wir kommen und uns bereitwillig durch die Landschaft tragen. In Demut erkenne ich, wie sehr unsere Pferde, jedes auf seine Art, sich bemühen es uns recht zu machen. Wie selten habe ich das früher bemerkt.

Nach allem, was wir Menschen ihnen angetan haben, und noch antun, oft ohne es zu wissen, tragen sie uns noch immer. Wohl damit wir eines Tages in den Spiegel sehen, und daran lernen.

Dank der Pferde.

Tanja Richter

Seßlach, Sommer 2013

Vorwort zur 1. Auflage

Deine Hand hat die Macht Mich zu verletzen oder zu heilen Schau in meine Augen Bis zum Herzen meiner Seele Und wähle Mich zu heilen - Margrit Coates -

Das Pferd in seiner Gesamtheit zu verstehen ist ein verbreiteter Wunsch. Wir wissen bereits viel über die Nahrungsaufnahme, über Krankheiten, der Fortpflanzung und den Gliedmaßen des Pferdes. Wir wissen es zu reiten und zu fahren. Wir haben das Verhalten des Pferdes studiert und wir wissen es in unserem Sinne einzusetzen. Um jedoch den Gesundheitszustand und die Seelenlage des Pferdes vollständig zu erfassen, müssen wir sein Bewegungssystem verstehen. Das Pferd ist ein Bewegungstier, seine Muskeln, Knochen und Gelenke stellen die eigentliche Hauptmasse des Pferdekörpers dar. Sein Nervensystem empfindet dasselbe „Ziehen und Reißen“ in den Muskeln, wie wir es selbst an uns nach Überanstrengungen spüren. Das Pferd empfindet wieder erlangte Bewegungsfreiheit nach Verschwinden von Schmerzen als genauso befreiend wie wir.

Mit Hilfe der Manuellen Medizin, die der Lehre der Biomechanik und der Funktionellen Anatomie zugrunde gelegt ist, ist es uns möglich, einen durchschauenden Blick in das „Innere“ des Pferdes während seiner Bewegungen zu bekommen. Unsere Hände können das „Innere“, sein Bewegungssystem, erfühlen.

Es ist eine Faszination das Pferd in seiner Gesamtheit wahrzunehmen!

Mit diesem neuen Blick jedoch erfassen wir auch alle Störungen des Bewegungssystems. Wir sehen und fühlen Funktionseinschränkungen und bekommen eine Ahnung von den Schmerzen des Pferdes. Erweitern wir unseren Blick auf den Großteil unserer Pferde, so nehmen wir plötzlich auch all das Leid wahr, die unseren vierbeinigen Kameraden überall widerfährt. Leid, entstanden durch Unwissenheit der Menschen.

Mit unserem erlangten Wissen um den wahren Gesundheitszustand des Pferdes stehen wir Therapeuten in der Verantwortung, den Pferden zu helfen und die Menschen sachkundig zu beraten.

Die Manuelle Therapie gibt uns sanfte und gezielte Therapiemöglichkeiten in die Hände, um viele Pferde von ihren Schmerzen in der Wirbelsäule zu befreien.

An dieser Stelle möchte ich all meinen Lehrern und den Menschen, die mir die Welt des Bewegungssystems und der des Pferdes eröffnet haben, danken: R. Gustavsen, R. Streeck, Prof. Dr. Dr. Lewit, P. Kreinberg, R. Kupfer, D. Teirlynck, W. Salomon, B. Bäcker, A. Zohmann und all den anderen, die mir wissentlich oder unwissentlich zu Denkanstößen verholfen haben.

Dank geht an die vielen Pferdebesitzer, die mir Vertrauen entgegen bringen, und mich zu ihren Pferden rufen. Ein großer Dank an all die Pferde, an denen ich Hand anlegen durfte und die mir immer wieder den richtigen Weg zeigen.

Dank geht an Claudia Amend, die mich mit Wort und Tat stets in meine Mitte bringt, um Logik und Sachverhalt immer neu zu überdenken.

Einen herzlichen Dank für die spontane Hilfe bei den Aufnahmen an D. Teirlijnck und besonders an Dr. J. Metter, für die vielen gelungenen Fotos.

Dank geht an meinen Sohn Tim, der all die Zeit die ihm zustand, den Pferden überlassen musste, und trotzdem die wenigen uns verbleibenden Freizeitstunden dankbar genießt.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur 2. Auflage

Vorwort zur 1. Auflage

Teil I Grundlagen

1 Grundkonstruktion

1.1 Allgemein

1.2 Entstehung der Wirbelsäule

1.3 Facettengelenke

1.4 Rumpfkonstruktion

1.5 Gliedmaßenkonstruktion

1.5.1 Stabilisation der Gliedmaßen

1.6 Entwicklung des Pferdes

2 Physiologie und Pathophysiologie des Bewegungsapparates

2.1 Allgemein

2.2 Funktion der Gelenke

2.2.1 Arthron

2.2.2 Freiheitsgrade

2.2.3 Mittelstellung – „Joint play“

2.3 Physiologie und Pathophysiologie der Facettengelenke

2.3.1 Blockierung

2.4 Muskelarbeit

2.4.1 Muskelformen

2.4.2 Faszien

2.4.3 Muskelarbeitsweise

2.4.4 Muskelstoffwechsel

2.4.5 Hebelgesetze

2.4.6 Muskeltraining

2.5 Funktion des Nervensystems

2.5.1 Erregungsleitung

2.5.2 Propriozeption

2.5.3 Nozizeption

Teil II Pathophysiologie des Bewegungsapparates

3 Die Bewegungen des Pferdes

3.1 Schritt

3.2 Trab

3.3 Galopp

3.3.1 Dreitakt Galopp

3.3.2 Die Wirbelsäule im Galopp

3.3.3 Galopp und Biegung

3.3.4 Die Balancierstangen Schweif und Hals

3.4 Springen

3.5 Biegung

3.6 Bergauf

3.7 Bergab

3.8 Das Pferd in freier Natur und unter dem Reiter – Ein Vergleich

3.8.1 Quantität Schritt

3.8.2 Reitergewicht

3.8.3 Trab

3.8.4 Galopp

3.8.5 Schneller und andauernder Galopp

3.8.6 Ausscherbewegungen

3.8.7 Biegung

3.8.8 Grasen

3.8.9 Wälzen

3.8.10 Freie Halshaltung

3.8.11 Versammlung

3.8.12 Bodenbeschaffenheit

3.8.13 Liegen

4 Physio- und Pathophysiologie der Pferdewirbelsäule

4.1 Einführung

4.2 Überblickende Anatomie der Pferdewirbelsäule

4.2.1 Funktionsabschnitte

4.2.2 Die Verbindungen der Wirbel untereinander

4.3 Allgemeine Pathophysiologie

4.3.1 Die Ursachen von Pathomechanismen an der equinen Wirbelsäule

4.3.2 Lokale pathophysiologische Veränderungen an der Pferdewirbelsäule

4.3.3 Ein Problem zieht ein anderes nach sich – Die negative Reflexschleife

4.3.4 Kompensationsmechanismen

4.4 Spezielle Pathophysiologie der equinen Wirbelsäule

4.4.1 Temporo-mandibular-hyoidal-okzipital(TMHO)-Region

4.4.2 Kopfgelenke – Verbindungen zwischen Okziput, Atlas, Axis und drittem Halswirbel

4.4.3 Halswirbelsäule, C 3–6 – Anatomie und Biomechanik

4.4.4 Zervikothorakaler Übergang (CTÜ) – C 6–T 5 – Anatomie und Biomechanik

4.4.5 Thorax – Brustwirbelsäule, Rippen, Brustbein – Anatomie und Biomechanik

4.4.6 Thorax und Rippen – Anatomie und Biomechanik

4.4.7 Die Vorhand

4.4.8 Thorakolumbaler Übergang – TLÜ

4.4.9 Die Lendenwirbelsäule des Pferdes

4.4.10 Lumbosakraler Übergang

4.4.11 Sakrum und Beckenring

4.4.12 Sakrokokzygealer Übergang (SCÜ)

4.4.13 Vertebrae caudales – Os coccygis

4.4.14 Die Hinterhand

5 Spezifische Probleme des Pferdes als Reittier

5.1 Allgemein

5.2 Haltungsbedingungen

5.2.1 Stress

5.2.2 Boxenhaltung

5.2.3 Weide

5.2.4 Offenstall

5.2.5 Einstreu

5.3 Ernährung

5.3.1 Einfluss auf das Verhalten

5.3.2 Einfluss auf die Tragkraft und Bewegungsfreude

5.3.3 Einfluss auf den Verdauungstrakt

5.3.4 Einfluss auf den Atemtrakt

5.3.5 Einfluss auf die Gelenkgesundheit

5.4 Exterieur

5.4.1 Der lange Rücken

5.4.2 Kruppenhöhe

5.4.3 Der tiefe Rumpf

5.4.4 Nach hinten ausgezogene Hinterbeine

5.4.5 Durch Rückenschmerzen verursachte Gebäudeveränderungen

5.5 Hufimbalancen

5.5.1 Zu niedrige Trachten an der Vorderextremität

5.5.2 Zu niedrige Trachten an der Hinterextremität

5.5.3 Unterschiedlich schiefe Hufe

5.6 Das Pferd als Reittier

5.6.1 Sattelpassform

5.6.2 Sattelunterlagen

5.6.3 Reiten ohne Sattel

5.6.4 Zügelführung

5.7 Der Reiter

5.7.1 Der schwankende Oberkörper

5.7.2 Das steife Becken

5.7.3 Das Gewicht des Reiters

5.7.4 Bewegungsmangel

Teil III Befundaufnahme und Therapie

6 Befundaufnahme

6.1 Allgemein

6.2 Anamnese

6.3 Adspektion

6.3.1 Stand

6.3.2 Ganganalyse

6.3.3 Ausrüstung

6.3.4 Der Reiter

6.4 Palpation

6.4.1 Schmerzprovokation

6.5 Die manuelle Funktionsuntersuchung der Pferdewirbelsäule

6.5.1 Grundlagen der Funktionsuntersuchung

6.6 Die spezielle Funktionsuntersuchung der Pferdewirbelsäule

6.6.1 Zungenbein

6.6.2 Kiefergelenke

6.6.3 Atlantookzipitalgelenk – C 0/1–AOÜ

6.6.4 Atlantoaxialgelenk – C 1/2

6.6.5 Facettengelenke C 2/3 und C 3/4

6.6.6 Facettengelenke C 4/5 und C 5/6

6.6.7 Zervikothorakaler Übergang – CTÜ (C 6/7, C 7/T1, T 1/2, T 2/3, T 3/4, T 4/5)

6.6.8 Brustwirbelsäule, T 2–8 und Thorax

6.6.9 Brust- und Lendenwirbelsäule (T 9–L 5)

6.6.10 Becken

6.6.11 Os sacrum

6.6.12 Lumbosakraler Übergang – L 5, L 6, S 1–Lumbotransversalgelenke

6.6.13 Iliosakralgelenke – ISG oder Kreuz-Darmbein-Gelenke – KDG

6.6.14 Sakrokokzygealer Übergang – SCÜ

6.6.15 Os coccygis – Vertebrae caudales

7 Manuelle Therapie

7.1 Allgemein

7.2 Handgriffe

7.2.1 Massage

7.2.2 Spindeln

7.2.3 Schüttelungen

7.2.4 Traktionen

7.2.5 Direkte Mobilisation

7.2.6 „Konvex-Konkav-Regel“

7.2.7 Indirekte Mobilisation

7.2.8 Manipulation

7.2.9 Dehnen

7.2.10 Flexionsreflex

7.3 Ablauf einer Behandlung

7.4 Spezifische Behandlung der Körperregionen

7.4.1 Hyoideum

7.4.2 Kiefergelenk – Articulatio temporomandibularis

7.4.3 Atlantookzipitalgelenk

7.4.4 Atlantoaxialgelenk mit C 2/3

7.4.5 Zervikalsegmente C 3–6

7.4.6 Zervikothorakaler Übergang (CTÜ)

7.4.7 Thorax und T 2–9

7.4.8 Brust- und Lendenwirbelsäule – T 10–L 5

7.4.9 Lumbosakraler Übergang, Sakrum und Iliosakralgelenke

7.4.10 Sakrokokzygealer Übergang (SCÜ) und Vertebrae caudales

7.5 Nach der Manuellen Therapie

7.5.1 Führen

7.5.2 Schütteln und Wälzen

7.5.3 Arbeit am langen Seil und Longieren

7.5.4 Reiten

7.5.5 Nächster Termin

7.6 Praktisches Vorgehen in besonderen Fällen

7.6.1 Akute starke Schmerzen

7.6.2 Fohlen und heranwachsende Pferde

7.6.3 Das unaufmerksame Pferd

7.6.4 Aggressive Pferde

7.6.5 Das sehr alte Pferd

8 Aktive Rehabilitation

8.1 Allgemein

8.2 Vorüberlegungen

8.3 Die Regenerationsfähigkeit des Körpers

8.3.1 Knochen

8.3.2 Knorpel

8.3.3 Gelenke

8.3.4 Muskel

8.3.5 Sehnen und Bänder

8.3.6 Faszien

8.3.7 Nerven

8.4 Therapieziele

8.5 Muskeltraining

8.5.1 Grundlagenwissen zum Aufbau einer Muskelmasse – Hypertrophie

8.5.2 Grundlagenwissen zum Abbau einer Muskelmasse – Atrophie

8.5.3 Training von Kraft

8.5.4 Training von Ausdauer

8.5.5 Training von Koordination

8.6 Der Rehabilitationsplan

8.7 Trainingsplan zur Ausbildung eines jungen Pferdes

8.8 Trainingsbausteine

8.9 Bodenarbeit

8.9.1 Vorbedingungen für die Arbeit an der Longe

8.9.2 Übungen zur Bodenarbeit

8.9.3 Übungen unter dem Reiter

8.10 Ausreiten

8.11 Schwimmen

8.12 Prognose

9 Behandlungsbeispiele

9.1 Allgemein

9.2 Einfache Fälle

9.3 Normale Fälle

9.4 „Tüftel“-Fälle

9.5 Fälle, in denen eigentlich keine Hilfe erwünscht war

Teil IV Anhang

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Glossar

Autorenvorstellung

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

Teil I Grundlagen

1  Grundkonstruktion

2  Physiologie und Pathophysiologie des Bewegungsapparates

1Grundkonstruktion

1.1Allgemein

Tiere besitzen einen eigenen Grundbauplan, der sich wie ein roter Faden durch alle Säugetiere und durch den Menschen hindurchzieht, da all diese Organismen denselben Lebensursprung haben. Auf diese Weise wirken sich die Grundkonstruktionen der Wirbelsäule (WS) und der Gliedmaßen auf die Bewegungen des Tieres aus.

Für den Therapeuten ist es sehr nützlich, diesen Grundbauplan von der Entstehung aus zu verstehen, um Ursachen von Störungen leichter zu erkennen sowie gezielter und erfolgreicher behandeln zu können.

1.2Entstehung der Wirbelsäule

Im Urmeer lebten Milliarden von Bakterien. Sie produzierten als Abfallprodukt Sauerstoff. Es drohte eine globale Katastrophe, denn Sauerstoff war lebensgefährlich für die ersten Lebewesen auf dieser Erde. Einige Bakterien entwickelten sich weiter und konnten schließlich dieses erstickende Abfallprodukt zu ihrem Lebensgrundstoff umwandeln. Sie überlebten. Es zeigte sich jedoch, dass diejenigen Bakterien am besten überlebten, die sich in einem Kollektiv, einem Zellverbund, zusammengeschlossen hatten. In diesem Zellverbund bekam jedes Bakterium seine eigene Aufgabe, auf die es sich später spezialisierte. Einige der Bakterien, Zellen, waren für die Nahrungsaufnahme verantwortlich, die nächsten für die Verdauung, wieder andere für die Fortbewegung und andere (die heutigen Hautzellen) für den Schutz des Zellverbundes. Dieses neue, im Wasser strudelnde Individuum besaß zum Überleben einige Vorteile gegenüber seinen einzelligen Vorfahren. Der Organismus war geboren. Dieser Organismus hatte nun ein Aufnahmerohr für die Verdauung, einen Verdauungskanal, er konnte sich fortbewegen und er hatte eine Hülle. Nun fehlte noch eine wichtige Ausstattung: Unser Lebewesen musste sensibel werden. Es sollte fühlen können, ob es nicht vielleicht gegen einen Felsen stößt, es sollte sehen können, um zur optimalen Nahrungssuche wenigstens hell und dunkel unterscheiden zu können. Vielleicht sollte es auch spüren können, wohin es gerade strudelt, ob nach oben oder unten, und ob es kalt oder warm wird. Es sollte sich dorthin bewegen können, wo es gerade die meiste Nahrung finden kann oder die Lebensbedingungen gerade optimal sind. Außerdem wäre es günstiger, wenn es seine Muskelzellen gezielt einsetzen könnte, dann wären genauere Bewegungen möglich.

Das Nervensystem wurde erfunden. Steuerungszentralen und Leitungsbahnen entstanden, die all die Sinnesreize aufnehmen konnten, die in der Zentrale verarbeitet wurden, um schließlich gezielte Kommandos an das Bewegungssystem weiterzugeben, damit sinnvolle Bewegungen entstehen konnten.

Das Nervensystem ist also eine äußerst wichtige Einrichtung für das Lebewesen. Geschickterweise siedelt man es in der Mitte des Organismus schlauchförmig an, damit von dort auf kürzestem Weg Informationen von der Außenwelt eintreffen und schnell Kommandos an die Muskeln weitergegeben werden können.

Erst durch das Nervensystem wurden komplexere Bewegungen möglich. Es konnte besser nach Nahrung gesucht und sich den aktuellen Umweltbedingungen angepasst werden (warm/ kalt), außerdem wurde Sozialverhalten überhaupt erst möglich (z.B. Schwarmverhalten bei Fischen), und schließlich konnte sogar eines Tages der erste Landgang unternommen werden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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