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Aus der Kindheit vertraute Märchen wecken auch bei Menschen mit Demenz häufig Erinnerungen. Dr. Angelika B. Hirsch, Vizepräsidentin der europäischen Märchengesellschaft, bietet allen Interessierten eine fundierte Anleitung zum Einsatz von Märchen in der Altenhilfe. Ganz praktisch lässt sich anhand von 18 Beispielmärchen der Ablauf und die Struktur einer Aktivierungsstunde verfolgen. Basisinformationen zur Krankheit Demenz und zum Umgang mit erkrankten Menschen runden den Ratgeber ab. Fachkräfte des sozialen Dienstes, Betreuungsassistenten und pflegenden Angehörige profitieren von diesem kompakten Handbuch.
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Seitenzahl: 238
Angelika B. Hirsch (Hg.), Ursula Thomas, Veronika Uhlich
Märchen für Menschen mit Demenz
Sicher und kompetent in der Betreuung einsetzen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Herausgegeben im Auftrag der Europäischen Märchengesellschaft e. V., Rheine. www.maerchen-emg.de
Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet.
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© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2016
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Illustration: Kadie Schmidt-Hackenberg
Titelbild: okalinichenko, fotolia
ISBN 978-3-86630-453-6
eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net
Dank
Unser tiefer Dank gilt den vielen Menschen mit Demenz, die wir über lange Jahre mit Märchen begleiten durften.
Ihre Freude an Märchen und ihr tiefes Empfinden für die Wahrheit im Märchen hat uns beeindruckt.
Sie waren der Anlass, dass wir uns derart intensiv mit dem Thema „Märchen und Demenz“ auseinandergesetzt haben.
Ihnen sei dieses Buch gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
Zu diesem Buch
Das ist ein Märchen(A. Hirsch)
Was Märchen von anderen Geschichten unterscheidet
Die Bildsprache der Märchen
Situation demenziell Erkrankter(V. Uhlich)
Verlauf der Demenz
Frühes Stadium
Mittleres Stadium
Spätes Stadium
Sinne und Emotionen
Sprache
Märchen – Sinne – Emotionen
Wie können die Sinne angeregt werden?
Kommunizieren mit demenziell Erkrankten
Anleitung für die Praxis(U. Thomas)
Ermutigung – Märchen gehören uns allen!
Wie finde ich passende Texte? – Was ist ein passender Text?
Die Länge
Die Figuren
Die Handlungslinie
Der Inhalt des Märchens
Verse, Sprüche und Reime
Alter, Krankheit, Tod und Neubeginn
Märchen kürzen?
Unbedingt zu vermeiden
Märchen finden
Märchen erzählen – Märchen vorlesen
Das Erzählen
Das Vorlesen
Tipps für das bildgestaltende Sprechen
Zur grimmschen Märchensprache
Das Märchen selbst ist wichtig!
Requisiten – „Zutaten zu einer Aufführung“
Die Bedeutung von Requisiten
Zur Auswahl der Requisiten
Vom rechten Umgang mit Requisiten
Musik und Gesang
Das Musizieren
Das Singen
Praktischer Teil – Die Märchen
Wegweiser durch den praktischen Teil
Das Konzept einer Märchenaktion im Überblick
Vorbereitung und Einleitung
Hauptteil
Abschluss der Aktion
Die Requisiten
Frau Holle (V. Uhlich)
Der Tempel der tausend Spiegel (V. Uhlich)
Der Bauer und der Teufel (U. Thomas)
Warum manche Bäume im Winter nicht kahl werden (V. Uhlich)
Der süße Brei (U. Thomas)
Der Hirte und die Fee (V. Uhlich)
Dornröschen (V. Uhlich)
Vom Hahn und der Zaubermühle (U. Thomas)
Die Königstochter in der Flammenburg (U. Thomas)
Die Bremer Stadtmusikanten (U. Thomas)
Die Geschichte vom Suppenstein (V. Uhlich)
Die Bienenkönigin (U. Thomas)
Der Fuchs und die Gänse (U. Thomas)
Der goldene Schlüssel (U. Thomas)
Die Maismutter (V. Uhlich)
Rumpelstilzchen (V. Uhlich)
Die Ratte, die sich in eine Fledermaus verwandelte (U. Thomas)
Rapunzel (U. Thomas)
Eine Aktion mit mehreren Märchen (U. Thomas)
Bereit sein für das Unerwartete - so kann nichts schief gehen (U. Thomas)
Quellenverzeichnis
Märchenquellen
Sekundärquellen zum Nachschlagen und Weiterlesen
Autorinnen
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Ergänzend zu diesem Buch bietet Ihnen Altenpflege Bonus-Material zum Download an.
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Buch-Code: AH8783Y
Zu diesem Buch
Es gibt viele Arten von Märchen: Kindermärchen, Märchen für Erwachsene, Kunstmärchen, von Dichtern geschriebene und spontan ausgedachte Märchen, uralte und moderne Märchen. Politiker erzählen Märchen und Deutschland erlebte mit der Fußball-Nationalmannschaft ein „Sommermärchen“. Wunderbare, fantastische Geschichten werden Märchen genannt; für positive, und überwältigende Ereignisse verwenden wir die Märchen-Metapher – für Lügen allerdings nicht selten auch. Wenn also von Märchen und Demenz die Rede sein soll, müssen wir zunächst einmal sagen, welche Art von Märchen wir meinen und warum wir davon ausgehen, dass sie in der Begleitung und Betreuung von demenziell Erkrankten von höchstem Wert sind.
Hier in diesem Buch soll es ausschließlich um ganz traditionelle, vertraute Märchen gehen – um sogenannte Volksmärchen, wie wir sie zum Beispiel durch die Sammlung der Brüder Grimm kennen. Sie gehören zu unserem kulturellen Erbe und jeder kennt mindestens fünf oder zehn – wenigstens so einigermaßen. Für ältere Menschen, deren Kindheit nicht von den Medien Film und Internet geprägt wurde, sind Märchen ein noch viel bedeutsamerer Erinnerungsschatz. Sie sind in ihnen häufig tief verankert, daher werden sie gern als Stimulus bei alten und hochaltrigen Menschen und demenziell Erkrankten eingesetzt. Die positive Wirkung der Märchen gleicht der des Singens und Musizierens. Wie aus den Erfahrungen und Forschungen im Musikbereich inzwischen eine Musikgeragogik als eigene Fachdisziplin entstanden ist, so möchten wir mit diesem Buch den Grundstein für eine „Märchengeragogik“ legen. Wir geben Ihnen unser Wissen und unsere Erfahrungen an die Hand, um selbst Erfahrungen zu sammeln, zu forschen, zu beobachten und das den Menschen am besten Dienende herauszufiltern.
Mit diesem Buch erhalten Sie ein Werkzeug, das Sie befähigt, Märchen sicher und kompetent in der Betreuung einzusetzen. Je vertrauter Ihnen als professionelle oder ehrenamtliche Betreuungskräfte die Märchen sind, desto spielerischer und souveräner werden Sie mit ihnen arbeiten können. Deshalb haben wir vor die praktischen Beispiele und Anleitungen drei kurze allgemeine Kapitel gesetzt, die Ihnen ein Basiswissen vermitteln möchten. Allerdings hoffen wir auf weit mehr: Wir möchten Sie anstecken und für Märchen begeistern. Dann haben Sie mit diesem Buch nicht nur ein Werkzeug in der Hand, sondern einen Schlüssel zur Welt!
Das ist ein Märchen(A. Hirsch)
Was Märchen von anderen Geschichten unterscheidet
»Ein Märchen im engeren Sinne ist eine fantastische Geschichte, die von Mund zu Mund über Generationen hinweg weitergegeben und zurechtgeschliffen wurde. Es hat keinen Autor und keinen konkreten Herkunftsort.
»Es wird nicht im Wortsinne geglaubt (obwohl Erzähler während des Erzählens immer wieder gern versichern, dass alles genauso geschehen sei!). Eine biblische Geschichte dagegen oder auch eine Sage wollen wirklich geglaubt werden.
»In der Märchenwelt gibt es keine klare Trennung zwischen Diesseits und Jenseits. Die Märchenhelden verkehren selbstverständlich mit jenseitigen Wesen wie Hexen, Frau Holle oder Zwergen. Keiner wundert sich über sprechende Tiere, Siebenmeilenstiefel oder kleine Mädchen mit roter Kappe, die unversehrt wieder aus dem Wolfsbauch springen. Das Wunder, über das sich niemand wundert, gehört zum Grundbestand unserer Märchen.
»Alle Figuren und Szenarien sind scherenschnittartig und zeitlos. Es gibt nur Gut oder Böse, schön oder hässlich. Während in einem Roman die Kunst darin besteht, die Handelnden differenziert und mit allen Ecken und Kanten glaubwürdig darzustellen, besteht die Kunst des Märchens in der Zuspitzung. Die Märchen zeigen uns nur die Oberfläche ihrer Helden. Wir hören nie etwas von ihrem Innenleben, ihrer Vorgeschichte, ihren Gedanken. Wir erfahren nur ein wenig über die äußeren Antriebe: Die Eltern von Hänsel und Gretel haben nichts mehr zu essen, also werden die Kinder im Wald ausgesetzt. Die Königstochter spielt am Brunnen mit einer goldenen Kugel, die Kugel fällt in den Brunnen und das Mädchen möchte sie unbedingt wieder haben. Die Geiß will Futter holen und lässt ihre sieben Kinder zu Hause, der Wolf kommt und will sie fressen. Das war‘s. Es werden keine Atmosphären oder differenzierte Gefühlswelten beschrieben.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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