Märchen gegen das Vergessen - Marianne Vier - E-Book

Märchen gegen das Vergessen E-Book

Marianne Vier

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  • Herausgeber: Kösel
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Ein Leuchten geht über das Gesicht, Erinnerungen werden wach, ein Gespräch ist möglich – wie schön, wieder in Kontakt mit dem demenzkranken Angehörigen zu kommen. Ein Märchen vorzulesen kann dabei eine effektive Hilfe sein. Es weckt Erinnerungen an die Kindheit und wird so zur Brücke in die Gegenwart. Märchen vorzulesen gibt außerdem die Möglichkeit, Demenzerkrankte von ihrer durch Unsicherheit und Unvollständigkeit geprägten Erfahrungswelt zu entlasten und zur Ruhe kommen zu lassen. Die ausgebildeten Märchenerzähler Marianne Vier und Lothar Schröer geben in diesem Buch ihre in jahrelanger Arbeit mit Demenzkranken erworbenen Erfahrungen weiter. Schritt für Schritt leiten sie leicht nachvollziehbar dazu an, beim Vorlesen ein für alle Seiten angenehmes und anregendes Erlebnis zu schaffen und darüber ins Gespräch zu kommen. Mit 40 zum Vorlesen und zusammen Erleben besonders aufbereiteten Märchen.

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Seitenzahl: 237

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Über das Buch

Ein Leuchten geht über das Gesicht, ein Gespräch wird möglich – wie schön, in Kontakt mit dem Angehörigen zu kommen. Märchen vorzulesen kann dabei eine effektive und entlastende Hilfe sein. Bremer Stadtmusikanten, Loreley oder das hässliche Entlein schlagen eine Brücke zu Erinnerungen, die längst vergessen schienen. Hier finden Sie zum Vorlesen für Menschen mit Demenz 40 Märchen aus Deutschland und der ganzen Welt, dazu eine leicht verständliche Anleitung, um daraus ein für alle Seiten schönes und positives Erlebnis zu gestalten und darüber ins Gespräch zu kommen.

Marianne Vier • Lothar Schröer

MÄRCHEN GEGEN DAS VERGESSEN

Wie Sie mit Vorlesen Menschen mit Demenz erreichen

Mit 40 Märchen

Kösel

Originalausgabe

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Copyright © 2016 Kösel-Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Umschlag: Weiss Werkstatt München

Covermotive: Weiss Werkstatt München; shutterstock/Amornism; shutterstock/URRRA

Redaktion: Birthe Katt

Gestaltung und Satz: Lisa Jüngst, München

ISBN 978-3-641-18054-6V002

www.koesel.de

Inhalt

VORWORT

Oasen in Zeiten des Vergessens – Wie Märchen wirken und warum

Ruhe, Nähe und Gemütlichkeit – Den optimalen Rahmen schaffen

Keine Angst vor Gefühlen – Tipps aus der Erzählpraxis!

Kalimba, Kuschel und Co. – ganzheitliche Herangehensweise an das Erzählen

40 MÄRCHEN GEGEN DAS VERGESSEN

Das kluge Gretel

Als die Schmetterlinge noch singen konnten

Die Wichtelmänner

Frau Holles Apfelgarten

Die Haselmaushochzeit

Die Bienenkönigin

Das Wasser des Lebens

Der Arme und der Reiche

Die Sterntaler

Hans im Glück

Das hässliche junge Entlein

Der graue Bär

Die Loreley

Das Märchen vom Schlaraffenland

Die Maismutter

Matrjoschka mit den blauen Augen

Strohhalm, Kohle und Bohne

Balduin Brummsel

Lups

König Drosselbart

Hänsel und Gretel

Das Töpfchen

Das tapfere Schneiderlein

Das Pfingstrosen-Mädchen

Der süße Brei

Die Bremer Stadtmusikanten

Frau Holle

Der alte Mann und das Pferd

Die Sternenfrau

Das schönste Geschenk

Schneeflöckchen

Der weiße Hase Schnee

Die drei Spinnerinnen

Das Glöckchen

Der Bauer und der Teufel

Warum der Schnee weiß ist

Die Halle der Welt

Der Zedernbaum

Der Jäger, der von einem Adler gefangen wurde

Wie die Weinrebe auf die Erde kam

MÄRCHENVERZEICHNIS

Über die Autoren

Vorwort

Märchen und Demenz – beide sind Bestandteil unserer Kultur und Gesellschaft, doch ansonsten haben sie auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Wie Sie aber sehen werden, haben Märchen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen eine beruhigende und verbindende Wirkung. Die »Märchenstunde« wird allen Beteiligten, Vorleser und Zuhörer(n), viel Freude bereiten und ihre Bindung noch weiter stärken.

Schön also, dass Sie sich für ein Thema interessieren, das wir uns aus unserem Leben nicht mehr wegdenken können. Als professionelle Erzähler treffen wir auf Menschen aller Altersgruppen. Einen wichtigen Teil nimmt das Erzählen für Menschen mit Demenz, zum Beispiel in Senioreneinrichtungen, ein. Hier bringen wir alte Menschen wieder in Kontakt mit den Märchen ihrer Kindheit, was ihnen unter anderem ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt.

Als das Thema »Demenz« um das Jahr 2000 noch nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stand, wurden wir vor unseren Auftritten als Erzähler in Seniorenheimen immer gefragt: »Ist es möglich, dass Menschen mit Demenz auch zuhören?« Für uns ist das selbstverständlich, warum nicht? Die Veranstalter fürchteten, dass die demenziell veränderten Menschen unruhig sein und uns und die anderen Zuhörer stören könnten. Aber dann sahen sie, dass oft das Gegenteil der Fall war: Die Menschen mit Demenz hörten aufmerksam zu und bereicherten uns mit ihren einfühlsamen oder lustigen Kommentaren.

Als Erzähler wissen wir um die respektvolle Haltung gegenüber unseren Zuhörern, denn letztlich sind sie es, die die Geschichte zum Leben erwecken. Wir profitieren von unseren Zuhörern, egal wie jung, alt, gesund oder krank sie sind. Wir haben während des Erzählens Blickkontakt mit unseren Zuhörern, wir sprechen mit dem Gesicht, den Händen, dem Körper, erleben die Geschichten immer wieder neu. Für alle, die (noch) nicht erzählen können, kann das Vorlesen ein guter Ersatz dafür sein.

Im Anschluss ergeben sich dann vielfältige Anlässe für ein Gespräch. Dabei können Sie über alles, was ihnen in den Kopf kommt und das ihr Gegenüber an vergangene Lebenssituationen erinnert, sprechen: »Ach, ich hatte auch einmal schöne Schuhe, die habe ich so gerne getragen« oder »Bei uns vor dem Haus stand doch auch eine alte Linde« etc.

»Ich bin jetzt seit drei Monaten in dieser Einrichtung und habe die Gruppe noch nie so harmonisch und ruhig erlebt«, erzählte uns eine erstaunte Sozialarbeiterin, nachdem sie zum ersten Mal an einer märchenhaften Erzählzeit teilgenommen hatte.

Wir erleben so viele erstaunliche und berührende Momente mit Menschen mit Demenz, dass wir Sie nur ermuntern können, durch das Vorlesen von Märchen, von bildhaften Symbolgeschichten über das Leben, ebensolche Momente mit Ihren Angehörigen oder den Ihnen Anvertrauten zu erleben. Denn wir sehen oft, unter welch immensem Druck die Familien, aber auch Mitarbeiter einer Senioreneinrichtung stehen. Gestalten Sie die alten Märchen gemeinsam neu, geben Sie ihnen Ihre Stimme und kreieren Sie so ein vertrautes, einträchtiges Miteinander.

Hier noch eine kleine Anmerkung: Wir haben uns in diesem Buch für die Bezeichnung »Zuhörer« und nicht ZuhörerInnen entschieden, da es sich so einfacher lesen lässt.

Oasen in Zeiten des Vergessens – Wie Märchen wirken und warum

Das Kulturgut der Märchen, Sagen und Geschichten ist in den Köpfen älterer Menschen sehr verwurzelt. Sicher wird es seitens der potenziellen Zuhörer erst einmal Einwände geben: »Das ist ja nur für Kinder«, oder (gerne von Männern): »Das ist aber nichts für mich.« Haben sie sich aber einmal darauf eingelassen, sind diese Vorbehalte leicht vergessen. Menschen mit demenziellen Veränderungen spüren schnell, dass es ihnen guttut, den Märchen zuzuhören – einerseits, weil Erinnerungen geweckt werden, vor allem aber auch, weil sie die Stimmung aufnehmen und die Zugewandtheit des Erzählers spüren. Auch mit Musik sind solche Ergebnisse möglich, jedoch eignet sich das Vorlesen oder Erzählen deutlich besser, um anschließend über den Inhalt der jeweiligen Geschichte ins Gespräch zu kommen oder darüber weiter in die Vergangenheit vorzudringen.

Für demenziell veränderte Menschen gilt das folgende Zitat von Schopenhauer besonders: »Vom Standpunkt der Jugend aus gesehen ist das Leben eine unendlich lange Zukunft; vom Standpunkt des Alters aus eine sehr kurze Vergangenheit.«1 Wir alle kennen das Phänomen, dass die Zeit mit zunehmendem Alter immer schneller zu laufen scheint. Demenziell veränderte Menschen empfinden dies noch intensiver. Je nach Stadium der Erkrankung werden ihre Erinnerungszeiträume immer kürzer, und deshalb rennt die Zeit für sie umso mehr.

Daneben wird es für sie schwieriger, vielschichtigen Erlebnissen zu folgen. Deshalb kommen ihnen Volksmärchen besonders entgegen. Sie haben einen einzigen Handlungsstrang. Es wird nicht zwischen verschiedenen Schauplätzen und Zeiten hin- und hergesprungen. Weiterhin gibt es in der Regel keine komplizierten Namen oder Orte. Das erleichtert es Menschen mit Demenz, der Handlung zu folgen.

Das vorgelesene oder erzählte Märchen wird zu einer erlebten Gegenwart – ein rein sinnliches (Mit-)Erleben der Handlung.

Wenn wir eine Verbindung zwischen der persönlichen Biografie und dem Erleben eines Märchens herstellen, so ist die Chance, den Dementen in seiner Erinnerung »abholen« zu können, groß. Ist der Zuhörende zum Beispiel in seinem früheren Arbeitsleben Schmied gewesen, so erreichen wir ihn am besten mit einem Märchen, in dem auch ein Schmied eine Rolle spielt. Das Berufsbild ist aber nur ein möglicher Zugang, weitere sind persönliche Eigenschaften, die der Zuhörende mit dem zum Beispiel schüchternen oder mutigen Helden teilt, oder gemeinsame Erlebnisse wie zum Beispiel der Krieg oder eine Reise in exotische Länder. Nach unseren Erfahrungen mit Dementen können wir sagen, dass sie sehr stark auf die symbolische Seite der Dinge ansprechen und diese direkt auf ihre Gefühlswelt einwirken: Sie nehmen zum Beispiel einen Brunnen als Bild für sprudelndes Leben oder für den Zugang zum Tod wahr, für sie stehen Blumen für Gefühle, ein Apfel für Weiblichkeit. Durch diese enge Verknüpfung wird in ihrem Unterbewusstsein ein Impuls für bestimmte Erinnerungen gesetzt. Eine solche Symbolik bildet die Basis von Märchen, und die vielfältigen Symbole werden vom Unterbewusstsein direkt übersetzt und verstanden.

Märchen sind eine einfache, aber vor allem vertraute und sichere Welt mit einem positiven Ende für die Hauptperson. Das ist wie Urlaub für die Seele des Kranken zu verstehen.

1 Arthur Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit, Wiesbaden 2010, S. 208

Ruhe, Nähe und Gemütlichkeit – Den optimalen Rahmen schaffen

Wichtig ist: Die gemeinsame Zeit während des Erzählens soll allen Beteiligten, dem Erzähler und dem Zuhörer bzw. den Zuhörern, guttun. Mit einigen Vorbereitungen lässt sich ganz leicht ein guter Rahmen schaffen.

Nehmen Sie sich eine kleine, gemeinsame Auszeit.

In allererster Linie gilt: Kommen Sie zur Ruhe. Denn nur, wenn Sie ruhig sind, können der Zuhörende und Sie selbst die Geschichte genießen. Allzu schnell spiegelt sich Ihre Stimmung bei einem demenziell veränderten Menschen wider. Also einmal tief durchatmen, bis zehn zählen, Geräuschquellen soweit wie möglich ausschalten und das Handy ruhigstellen.

Wo möchten Sie sitzen? Sind Sie nah genug beieinander, dass Sie in normaler Lautstärke sprechen können? Können Sie sich gegenseitig gut sehen (die Sonne sollte nicht blenden etc.) und bei Bedarf berühren? Sitzen Sie bequem, haben Sie genügend weiche Kissen, Decken und was sie unter Umständen sonst noch brauchen?

Machen Sie es für sich und den Zuhörer gemütlich. Stellen Sie für sich und den Zuhörenden immer etwas zu trinken bereit. Auf einem gut erreichbaren Tischchen könnten Dinge bereitgestellt werden, die zu dem Märchen passen, und/oder kleine Leckereien. Im zweiten Teil dieses Buches machen wir Ihnen zu jedem Märchen Vorschläge, welche das sein könnten und wie Sie sie jeweils verwenden können, um für ein besonders gelungenes Erlebnis zu sorgen. Wenn zum Beispiel in einer Geschichte ein Fest gefeiert wird, können Sie zwischendurch das Glas heben und sich zuprosten. So greifen Sie das Geschehen der Geschichte auf. Sind die Leckereien vertilgt, können die anderen Utensilien als Erinnerungshilfe bis zur nächsten Geschichte auf dem Tisch stehen bleiben.

Platzieren sie den Tisch (oder die Ablage) so, dass er den Zuhörer nicht «einsperrt«, also nicht zu nah am Zuhörer und so, dass dieser jederzeit problemlos aufstehen kann. Sonst verursacht dieses Arrangement möglicherweise Angst und führt zu nicht gewolltem Stress.

Sie können auch zu Beginn und am Ende des Märchens eine Lieblingsmusik hören, mit der die »Geschichtenzeit« immer ein- und ausgeläutet wird. Wenn sie vom Zuhörenden ein Lebensmotto oder oft genutzte Sprüche kennen, lassen sie diese in den Beginn und das Ende einfließen. Solche Rituale geben Sicherheit und Orientierung im Alltag.

Und jetzt geht’s los!

Bitte sehr laaaangsam lesen. Warum? Weil die Erkrankten meist ein anderes Tempo haben als Sie selbst. Bevor sie die gehörten Worte in Bilder umwandeln können, brauchen sie Zeit. Besonders, wenn sie Wortfindungsstörungen haben. Aus diesem Grund haben wir im hinteren Teil mit den Märchen auch eine größere Schrift und größere Zeilenabstände gewählt.

Die Stimme ist sehr wichtig! Sie kennen das: Wenn Ihre beste Freundin anruft, dann wissen Sie schon nach einigen Sekunden, wie es ihr geht. Allein durch den Klang ihrer Stimme. Die Märchen- und Geschichtentexte in diesem Buch sind meist stark vereinfacht und außerdem so aufbereitet, dass die wörtliche Rede immer durch Fettung hervorgehoben ist.

Das soll Ihnen helfen, mit der Stimme zu variieren und die Geschichte spannender zu machen. Agieren Sie wie bei einem normalen Gespräch. Geben Sie Regungen wie Erstaunen, Erschrecken, aber auch einem liebevollen Blick Zeit zu wirken. Wenn Sie diese Regungen durch Mimik und Körpersprache unterstützen können, umso besser. Versuchen Sie ruhig, Passagen, die Ihnen geläufig sind, frei zu erzählen. Dabei ist es einfacher, Mimik und Körpersprache zu zeigen. Stellen Sie sich in einer solchen Erzählsituation nicht vor, Sie seien auf einer großen Bühne, sondern in einem intimen Küchen- oder Wohnzimmergespräch – so wird es in dieser Situation ja sehr wahrscheinlich auch sein. Das Ganze sollte so wirken, als ob sie gerade nach Hause gekommen seien und nun von den Ereignissen des Tages berichten würden. Nur, dass sie jetzt eine Geschichte, ein Märchen verschenken.

Denken Sie daran: Einfache, klare Gesten unterstützen die Worte. Machen Sie keine ironischen oder doppeldeutigen Bemerkungen, sie werden bei Menschen mit Demenz nicht ankommen.

Wenn Sie Fragen stellen, lassen Sie Ihrem Gesprächspartner Zeit zu antworten. Geduld zahlt sich aus. Es kann auch schön sein, einmal gemeinsam zu schweigen und Gedanken und Erinnerungen nachzuhängen.

Keine Angst vor Gefühlen – Tipps aus der Erzählpraxis!

Beim Erzählvorgang ist die Reaktion des Zuhörenden eng mit Ihrer Stimme, Mimik und Körpersprache verknüpft. Wenn sich zum Beispiel in einem Märchen eine Person wirklich freut, dann trauen Sie sich, die Freude zum Ausdruck zu bringen. Die Zuhörer werden sehen und fühlen, wie sich Ihr Körper entspannt, wie die Mundwinkel nach oben gehen, und das wiederum wirkt sich auf die Mimik des Gegenübers aus. Einige lachen laut, bei anderen erkennt man die Freude nur minimal, die Augen werden größer, die Mundwinkel gehen leicht nach oben. Das sind Momente, in denen man die Schwere der Krankheit kurz vergessen kann. Nehmen Sie die Kommentare der Zuhörer auf und wiederholen Sie sie. Das macht allen Freude.

Ein Beispiel: Im Märchen »Das schönste Geschenk« heißt es an einer Stelle: »… das geht doch nicht, dass ein Mädchen zwei Männer heiratet!« Dies könnte zum Beispiel zu folgenden oder ähnlichen Kommentaren der Zuhörer führen: »Nein, das geht nicht!« – »Wo kommen wir denn da hin?« – »Och, vielleicht wär das ganz schön!« – »Das ist doch viel zu anstrengend!«

Uns ist es auch schon passiert, dass eine Dame sich mitten an einem heißen Sommertag an ein Weihnachtslied erinnerte. Warum sollte man das Lied nicht singen, wenn es doch Freude macht?

Ebenso ist es bei traurigen Begebenheiten im Märchen, dann hört man ein mitfühlendes »Oh«, oder »Ach je«, oder »Das ist nicht schön«. Dann kann man zum Beispiel antworten: »Aber im Märchen geht ja alles gut aus! Keine Sorge!«

Traurige Momente gibt es sowohl im Leben der Kranken als auch in Ihrem Leben. Sie gehören dazu und werden nicht ausgeblendet. Wichtig ist dabei nur, dass man das »gute Ende« (in der Regel für die Hauptperson des Märchens) betont. Ein gutes Ende gibt Hoffnung.

Manchmal kommen den Zuhörern auch die Tränen, vielleicht, weil sie sich an etwas Ähnliches erinnern, oder weil sie traurig sind, dass ihre »jungen« Zeiten vorbei sind, dass sie krank sind etc. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Trauer ernst zu nehmen: »Ja, es gibt manches, dass so traurig ist, das einem die Tränen kommen.« Berührungen (wenn sie erwünscht sind) können hilfreich sein. »Tränen sind der Schweiß der Seele«, sagt der Volksmund. Wenn jemand schwitzt, hat er etwas geschafft, in diesem Fall bewältigt. Verweilen Sie bei den Tränen, erkennen Sie sie an, indem Sie deutlich machen, dass Sie sie sehen, und lassen Sie sich darauf ein. Falls die Situation sich ergibt, kann man darauf hinweisen, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist: »Mal sehen, wie es weitergeht …«

Kalimba, Kuschel und Co. – ganzheitliche Herangehensweise an das Erzählen

Wir Menschen erschließen uns die Welt auf unterschiedliche Weise. Grundsätzlich empfangen wir äußere Signale über drei verschiedene Kanäle: Das Hören, das Sehen und das Fühlen. Sie vermischen sich stets, aber oft hat ein Mensch einen Schwerpunkt. Viele genießen eine Erzählung deshalb besonders, wenn zusätzlich zum Hörsinn auch andere Sinne einbezogen werden. Also wundern Sie sich nicht, wenn jemand beim Zuhören die Augen schließt – so kann ein akustisch geprägter Mensch besser zuhören. Optisch geprägte Zuhörende fixieren Sie vielleicht lange und ohne Unterlass mit den Augen. Menschen, die vieles über ihre Emotionen aufnehmen, wenden Ihnen zum Beispiel den Oberkörper zu, wenn Sie von Liebe reden, oder ziehen sich zurück, wenn es in der Geschichte ungerecht oder gar böse wird. Gerade, wenn das Sprachvermögen bei einem Menschen mit Demenz schon eingeschränkt ist, wird er vor allem solche körperlichen Reaktionen zeigen. Es lohnt sich also, immer wieder mal einen Moment vom Text aufzuschauen, um zu sehen, wie es Ihrem Gegenüber gerade geht. Eine solche direkte Reaktion des Zuhörenden, eine Zuwendung oder ein Lächeln, ist für uns oft schöner als der Applaus von hundert Menschen bei einer Bühnenerzählveranstaltung.

Integrieren Sie ruhig etwas Musik in die Erzählung: Wenn es in einem Märchen Abend wird, können Sie beispielsweise ein Schlaflied summen, oft stimmen die Zuhörer mit ein. Das schafft eine schöne Atmosphäre. Wenn Sie gern singen, dann singen Sie, wenn es Ihnen Freude macht zu dekorieren, dann dekorieren Sie den Ort, an dem vorgelesen wird. Wenn Ihnen danach ist, wie früher einfach mit Ihrem Angehörigen Arm in Arm auf der Bank vorm Haus zu sitzen und dabei etwas Schönes zu tun – ein Märchen vorzulesen, zum Beispiel –, dann tun Sie es und kümmern sich nicht um die anderen.

Sie können die Märchen einfach nur zur Hand nehmen, wenn Sie gerade ein bisschen Luft haben, oder Sie machen zum Beispiel ein kleines Frühlings- oder Winterprojekt daraus.

Sehen Sie, was es so bei Ihnen zu Hause oder bei Freunden und Nachbarn an »Requisiten« für die Märchen zu entdecken gibt. Das Werkzeug eines Tischlers oder die Wolle für die Spinnerin kann man gut in die Hand nehmen. Auch Fotoalben, Kalender, Postkarten, die Lieblingsmusik etc. könnten bei der »Märchenzeit« griffbereit liegen, um die Geschichte zu unterstützen oder Gesprächsanlässe zu schaffen. Sie finden nach jedem Märchen in diesem Buch einige Anregungen dafür.

Musikinstrumente, falls Sie oder der Zuhörer eines spielen, eignen sich ebenfalls sehr gut als Requisit zur Untermalung der Handlung. Eine Kalimba, ein Daumenklavier, erzeugt sanfte Töne, klingt immer schön, da es pentatonisch gestimmt ist. Pentatonik oder auch Fünfton-Musik ist das älteste nachgewiesene Tonsystem; viele Kinderlieder basieren darauf. Eine Kalimba ist beispielsweise im Eine-Welt-Laden zu bekommen.

In einigen Märchen spielt Essen eine große Rolle. Da ist es doch toll, wenn bei »Hänsel und Gretel« Lebkuchen zur Hand sind und beim »klugen Gretel« genussvoll ein Hähnchenschenkel vertilgt und ein Glas Wein getrunken werden kann.

Beim Märchen von Frau Holle wäre zum Beispiel ein Schneespaziergang oder eine Schlittenfahrt ein schöner Rahmen: Zuerst die Kälte spüren und dann bei einem schönen warmen Tee gemütlich beisammensitzen und alte Märchen hören, die immer noch aktuell sind.

Wie Sie sehen, ist all das leicht zu bewerkstelligen, und ohne große Umstände lässt sich damit ein für alle Seiten erfreuliches Erlebnis gestalten. Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen entspannte und vergnügliche Stunden mit diesem Buch.

40 Märchen gegen das Vergessen

Bevor es losgehen kann, noch ein paar kurze Hinweise, wie Sie die folgenden Tipps nutzen können. Zu Beginn finden Sie immer eine kurze Zusammenfassung, die Ihnen die Auswahl erleichtern soll. Außerdem haben wir die Zeit angegeben, die Sie ungefähr für das Vorlesen benötigen, um Ihnen die Planung zu erleichtern. Der Text ist farblich gestaltet, damit Sie Ihre Stimme den jeweiligen Charakteren anpassen können. Absätze eignen sich gut für kleine Pausen, blicken Sie dann einfach kurz auf, schauen Sie den Zuhörer an und sehen Sie, ob er der Geschichte folgen kann. Am Ende des Textes finden Sie verschiedene Anregungen, um Gesprächsanlässe zu schaffen, gemeinsam in die Vergangenheit zu schauen oder als Erinnerungshilfe. Vielleicht gefällt Ihnen hier und da ein vorgeschlagenes Musikstück, das Sie abspielen können, ein anderes Mal findet sich in Ihren Vorräten eine Leckerei, die gut zum Märchen passt. Suchen sie sich nach Lust und Laune das aus, was für Sie und den Zuhörer gut passt.

Das kluge Gretel

Nach einem überlieferten Märchen der Brüder Grimm

Langsame Vorlesezeit: 10 Min.

Zusammenfassung

Eine lebenslustige Haushälterin erhält von ihrem Arbeitgeber den Auftrag, für ihn und den erwarteten Gast zwei Hühner zu braten. Sie macht sich an die Arbeit. Beim Anrichten probiert sie immer wieder vom Wein und dem Essen, bis nichts mehr übrig ist. Um der Strafe ihres Herrn zu entgehen, spielt sie ihn und den Gast gegeneinander aus. »Die kluge Gretel« entspricht dem Schwankmärchenschema. Mit seiner fröhlichen Unmoral ist es eines der Märchen, in denen sich die Dienenden nicht um die Machtverhältnisse scheren. Die Brüder Grimm sind ansonsten eher bekannt für ihre moralischen Geschichten, in denen weibliche Tugend – beziehungsweise die von oben geforderte Dienermoral (Fleiß, Treue, Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft) gelebt werden. Ein Beispiel dafür ist »Frau Holle«. Doch ab und an »gönnten« sie sich auch ein Märchen dieser Art und nahmen es als kleine Revolte in ihr Werk auf.

Das kluge Gretel

Es war einmal eine Köchin, die hieß Gretel. Sie hatte rote Schuhe. Wenn sie damit spazieren ging, dachte sie: »Gretel, du bist doch ein hübsches Mädchen.«

Eines Tages sagte ihr Herr: »Gretel, heute Abend kommt Besuch zum Essen. Da will ich Brathühnchen haben. Gib dir besonders viel Mühe.«

Gretel nahm zwei schöne Hühner, bereitete sie gut vor, tat Gewürze daran und steckte sie auf einen Spieß. Dann legte sie den Spieß über das Feuer. Sie setzte sich neben das Feuer und drehte den Spieß.

Das Feuer war heiß. Gretel bekam Durst.

Sie dachte: »Zum Essen gibt es Wein. Den will ich aus dem Keller holen.«

Im Keller sagte Gretel zu sich selbst: »Ich will zuerst wissen, ob der Wein gut ist. Ich werde einen guten Schluck trinken.«

Sie füllte einen Becher und sagte: »Gott soll’s dir segnen, liebe Gretel.«

Sie trank einen Schluck.

»Schmeckt der Wein wirklich gut, ich weiß es nicht, ich habe zu wenig getrunken.«

Gretel trank noch einen guten Schluck.

Dann erst nahm sie einen Krug Wein und brachte ihn in die Küche. In der Küche duftete es besonders köstlich. Die Hühner wurden schön braun. Aber der Gast war noch nicht gekommen.

Gretel sagte zu ihrem Herrn: »Die Hühner werden schon braun, wenn der Gast jetzt nicht kommt, muss ich die Hühner vom Feuer wegnehmen. Aber das ist schade, denn jetzt sind sie besonders saftig.«

Da antwortete der Herr: »Du hast recht, Gretel, ich werde gehen und den Gast holen.«

Der Herr zog seinen Mantel an und ging aus dem Haus.

Gretel ging zurück in die Küche.

Dort aber stand der Weinkrug. Sie trank noch einen guten Schluck.

Die Hühner aber dufteten immer besser. Sie waren herrlich braun.

Gretel dachte: »Die Flügel verbrennen bald. Das wäre schade.«

Sie trank noch einen herzhaften Schluck Wein.

Gretel dachte erneut: »Die Flügel verbrennen bald. Das wäre schade.«

Sie trank noch einen herzhaften Schluck Wein und sagte zu sich: »Die Köchin muss wissen, wie das Essen schmeckt. Einen Flügel will ich probieren.«

Der Flügel schmeckte köstlich.

Gretel aber dachte: »Nun sieht das Huhn aber komisch aus. Nun will ich auch den anderen Flügel essen. Dann sind beide Seiten wieder gleich.«

Auch der andere Flügel war köstlich. Jedoch Gretel probierte zur Sicherheit noch ein Bein, und noch ein Bein, und dann – aß sie das ganze Huhn auf.

Nach dem Essen trank sie einen ordentlichen Schluck Wein und sagte: »Die Hühner gehören zusammen. Wo ein Huhn ist, muss auch das andere sein.«

Sie aß das andere Huhn und trank noch einen anständigen Schluck Wein.

Der Herr kam nach Hause.

»Gretel, der Gast ist unterwegs. Er wird gleich da sein. Stell das Essen auf den Tisch. Ich will es dann zerschneiden.«

Er nahm sein Messer. Das Messer war aber nicht mehr scharf. Deshalb wetzte er es. Das machte ein lautes helles Geräusch.

Da kam der Gast. Es klopfte an der Tür. Der Herr aber hörte ihn nicht, als er das Messer wetzte.

Aber Gretel hörte das Geräusch und sagte leise: »Vorsicht! Gehen Sie schnell weg. Mein Herr will Ihre Ohren abschneiden. Hören Sie nur: Er wetzt schon das Messer.«

Als der Gast das Geräusch hörte, erschrak er und lief davon.

Gretel aber ging zu ihrem Herrn: »Da haben Sie ja einen schönen Gast eingeladen. Er hat beide Hühner gestohlen und ist dann fortgelaufen.«

Der Herr dachte: »Was, beide Hühner sind fort? Konnte der Gast nicht wenigstens eines übrig lassen?«

Er lief dem Gast nach.

Mit dem Messer in der Hand sprang er auf den Weg und lief dem Gast nach und rief: »Nur eines! Nur eines!«

Der Gast aber dachte, er wolle ihm eines seiner Ohren abschneiden und lief noch schneller.

Werkzeugkasten

Fragen zur Gesprächsanregung

Isst du gern Hähnchen?Wie waren sie bei euch immer zubereitet?Welchen Wein trinkst du gern? (Rot, Weiß, Rosé …)?Kennst du eine Köchin?Wie war die Arbeit für Köchinnen früher?

Weitere Anregungen

Sehen: Schürze, Kochhut, Utensilien aus einer Küche und / oder einem Weinkeller

Schmecken: Essen Sie gemeinsam ein halbes Hähnchen und trinken Sie ein Glas Wein dazu.

Hören: Mit Butterbrotpapier lässt sich das Geräusch des brutzelnden Hähnchens nachempfinden.

Lieder

»Lied der Köchin« aus der Operette »Der schwarze Hecht« von Paula Burkhard

»Im Krug zum grünen Kranze«

»Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein«

Sprichwörter und Zitate

»In vino veritas – im Wein liegt die Wahrheit.« Alkaios von Lesbos

»Wir sollten das Leben verlassen wie ein Bankett: weder durstig noch betrunken.« Aristoteles

»Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.«

Wilhelm Busch

»Es ist ein Brauch von alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör.«

Wilhelm Busch

Als die Schmetterlinge noch singen konnten

Nach einer überlieferten indianischen Legende

Langsame Vorlesezeit: 4 Min.

Zusammenfassung

Diese heitere indianische Geschichte führt uns zurück zum Anbeginn der Zeit.

Sie ist nicht ausschließlich für den Sommer gedacht, sondern kann auch einen dunklen Herbsttag heller erscheinen lassen. Weil der Schöpfergott sich an den spielenden Kindern erfreut, erschafft er für sie die Schmetterlinge und lässt sie sogar singen. Als die Vögel sich darüber beschweren, nimmt er den Schmetterlingen den Gesang wieder fort.

Wir holen uns mit dieser Geschichte ein Stückchen Leichtigkeit und Unbeschwertheit in den Alltag.

Als die Schmetterlinge noch singen konnten

Eines Tages ruhte der Große Schöpfer aus und sah einer Schar Kinder auf der Wiese beim Spielen zu. Einige hüpften über das Gras, andere lagen lang ausgestreckt und sahen den kleinen Käfern beim Krabbeln zu. Wieder andere stritten miteinander oder liefen um die Wette.

Die Sonne schien über die Blumenwiese, und ihre Strahlen tupften helle Sonnenflecken in die dunklen Schatten der Bäume. Ein paar herbstlich gelbe Blätter tanzten vorüber, der Himmel war tiefblau, und das Maismehl, das einige Frauen in der Nähe mahlten, leuchtete strahlend weiß.

»Ich möchte etwas aus diesen Farben machen«, dachte der Schöpfergott. »Etwas Leichtes, Fröhliches, Tanzendes, um mir und den Kindern eine Freude zu machen.«

Er sammelte ein paar Sonnenflecken in seiner Tasche, eine Handvoll Himmelblau, ein paar dunkle Schattenstücke, etwas von dem dunklen Grün der Föhrennadeln, vom Gelb und Rostrot der Herbstblätter, Gelb und Weiß von den Maiskolben, Rot und Lila von den Blüten auf der grünen Wiese und das Schwarz vom Haar eines schönen Mädchens. Das alles steckte er in seine Tasche, tat noch etwas Vogelgesang hinein und sprach dazu geheimnisvolle Worte.

Dann ging der Große Schöpfer zu den Kindern.

»Kinder, kleine Kinder, seht, ich habe hier etwas für euch«, sagte er.

Neugierig liefen sie herbei und öffneten seine Tasche. Sogleich schwärmten Hunderte und Aberhunderte bunter Schmetterlinge heraus. Sie flatterten und tanzten um die Kinder herum, setzten sich auf die Blumen und Grashalme und den Kindern ins Haar, die dabei vor Freude hell auflachten. Noch nie hatten sie so etwas Schönes gesehen.

Aber das war ja noch nicht alles, denn nun begannen die Schmetterlinge sogar zu singen. Staunend lauschten die Kinder.

Doch da kam ein Singvogel geflogen. Er setzte sich dem Schöpfer auf die Schulter und sagte: »Das ist nicht in Ordnung! Diesen Gesang hast du uns geschenkt, den Vögeln. Jedem Vogel seine eigene Stimme. Du kannst doch unsere Stimme nicht einfach diesen neuen Geschöpfen geben!«.

»Du hast recht«, sagte der Schöpfer und gab den Vögeln ihre Lieder zurück.

Seitdem sind die Schmetterlinge wieder stumm. Trotzdem sind sie wunderschön und von leichter, tanzender Fröhlichkeit.

Werkzeugkasten

Fragen zur Gesprächsanregung

Meine Lieblingsfarben sind …, und deine?Als Kind habe ich Schmetterlinge geliebt. Du auch?Stell dir vor, wie es wäre, wenn Schmetterlinge singen könnten.

Weitere Anregungen

Sehen: Ein grünes Tuch (Wiese) als Unterlage auf den Tisch oder Boden legen, darauf im Laufe der Geschichte (Chiffon-)Tücher in Hellblau, Dunkelblau, Dunkelgrün, Gelb, Rostrot, Rot und Lila ausbreiten. Roter Wein oder Fruchtsaft im schönen Glas, der währenddessen oder nach dem Vorlesen gekostet werden kann.

Bilder von Schmetterlingen zeigen.

Riechen: Duftende Blumen

Aktivität: Bilder von Schmetterlingen ausmalen, Blumen eintopfen und / oder umtopfen, Spaziergang im Garten oder im Park

Hören: Vogelstimmen-CD aus der Bücherei; Lieblingslieder des Zuhörers, Frühlings- und Sommerlieder, wie zum Beispiel die Volkslieder

»Der Mai ist gekommen«

»Wohlauf in Gottes schöne Welt«

»Im schönsten Wiesengrunde«

»Jetzt fängt das schöne Frühjahr an«

Edvard Grieg, Peer Gynt: »Morgenstimmung«

Die Wichtelmänner

Nach einem überlieferten Märchen der Brüder Grimm

Langsame Vorlesezeit: 7 Min.

Zusammenfassung