Marias Reise - Dieter Eigler - E-Book

Marias Reise E-Book

Dieter Eigler

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Beschreibung

Drei Erzählungen aus dem Lebens Mariens und eine Betrachtung zum Marienbild, das diesen zugrundeliegt: das, einer selbstbewussten, von sich selbst überzeugten, jungen Frau, die die eigenen Bedürfnisse und die anderer Menschen erkennt und ernst nimmt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Meiner Partnerin Uschi mit herzlichem Dank für die vielen wertvollen Anregungen und Korrekturen.

Inhaltsverzeichnis

1.

MARIAS REISE

DER AUFBRUCH

AM WALLFAHRTSORT

HINAB INS TAL UND DURCH DAS TAL HINDURCH

DER LETZTE STEILE AUFSTIEG

EIN NEUBEGINN

2.

JESUS IN NAZARETH

3.

ZURÜCK IN NAZARETH

DIE EIGENEN BEDÜRFNISSE UND DIE DER MITMENSCHEN ERKENNEN: WIE MARIA

1.

MARIAS REISE

DER AUFBRUCH

„Im Namen des Herrn, gehen wir’s an!“, sagte sich Maria.

Sie hatte den Esel mit einem großen Sack bepackt mit ihrer Samstagskleidung und Kleidung für die Woche, einem zweiten Paar Sandalen, einer Decke und sonst mit Essen und Wasser für zwei Tagesreisen. An Geschirr hatte sie nur einen Trinkbecher aus Leder und ein kleines Messerchen dabei. Das musste reichen.

Mehr Futter für den Esel und weitere Nahrung für die weiteren Tagesreisen musste sie unterwegs kaufen. Dafür hatte sie 15 Denare dabei, die ihr ihr Vater gegeben hatte. Die würden schon für die Reise bis Judäa - und wieder zurück - reichen.

„Gehen wir’s an!“, sagte sie nochmals zu sich selbst. Sie war allein mit dem Esel, ihre Eltern Joachim und Anna waren erst heute Nacht im Schein der einzigen Laterne in ihrem Besitz mit dem zweiten Esel in die Hauptstadt aufgebrochen und Josef, ihr Verlobter, war in Caesarea Philippi auf dem Bau. Später am Tag würde der Nachbar kommen, nach dem Rechten sehen und die paar Hühner im Hof füttern.

Sie packte den Esel an einem Seil, das am Zaumzeug hing, und marschierte voran. Widerwillig trottete der Esel hinterher. Sie würde den Esel wohl die meiste Zeit des Weges gegen seinen Willen ziehen müssen, wenn das so weiterging, befürchtete Maria.

Es war um halb fünf Uhr in der Früh, als sie aufbrach. Es war zwar noch dunkel, aber das erste Stück des Weges kannte Maria gut. In dieser Nacht schien kein Mond, nur die Sterne funkelten blinkend und strahlend am Himmel. Es würde dann bald heller werden. Die Vöglein begannen schon zu zwitschern. Minütlich kam ein neues Zwitschern dazu, weil ein Vogel den anderen weckte mit seinem frühen Ruf. Bald zwitscherte schon ein kleiner Chor: „Ehre sei Gott in der Höhe! Friede! Friede! Friede auf Erden!“

Maria wollte ihre Cousine Elisabeth besuchen, sie hatte gehört, sie sei auch schwanger.

Sie wollte sehen, ob sie ihr helfen könne, denn Elisabeth war doch viel älter als Maria, mehr als doppelt so alt, eigentlich fast schon zu alt für eine Schwangerschaft. Elisabeths Mann, Zacharias, war erst vor zwei Monaten zu Besuch gewesen, da hatte er kein Wort von Elisabeths Schwangerschaft gesagt, doch jetzt solle sie schon im sechsten Monat schwanger sein. Das war eigenartig - warum hatte Zacharias nichts gesagt?

„Na ja, er wird schon seine Gründe gehabt haben“, dachte sich Maria, „Er ist ein vielbeschäftigter Mann und kam vom Tempeldienst in Jerusalem. Vielleicht hat er schlicht darauf vergessen?“ Nun, das konnte sich Maria aber nun wirklich nicht vorstellen.

Wacker marschierte Maria voran, unwillig trottete der Esel hinterher. Sie erreichten das nächste Dorf, dann den darauffolgenden Weiler. Sie gingen einfach weiter. Hier kannte Maria zwar überall Menschen, aber sie hatte keine Zeit. Zu lange war die geplante Reise, da konnte sie sich keine Unterbrechungen erlauben.

Maria begann zu beten, Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirt“. Wäre Josef dabei, würden sie ihn singen, denn Josef war ein begnadeter Sänger. Aber für sich allein beließ es Maria lieber beim Rezitieren. Sie betete halblaut, das war so üblich. Als sie fertig war, begann sie von Neuem. Immer so weiter. Immer derselbe Psalm.

Das war meditativ und man musste nicht viel dabei nachdenken. Ein Wort ergab wie von selbst das nächste. Maria betete sehr gerne so ihre Psalmen, auch zuhause, eigentlich immer, wenn sie allein war.

Der Psalm 23 war einer von Marias Lieblingspsalmen. Außerdem fand sie die Stelle „Muss ich auch wandern durch finsteres Tal, ich fürchte kein Unheil“ passend zu ihrem nächtlichen Wandern.

Maria betete dreimal am Tag das große Bittgebet, wie alle frommen Leute in Galiläa und Judäa. Sie hängte eigene Bitten an: „Richte auf Deine Zelte in Deinem Land!“, betete sie da am liebsten. Und „Komm in die Herzen Deiner Kinder, auch in meins! Brenne in uns, ach, wenn es doch in uns schon brennen würde!“

Sie mochte es auch, Gottes Größe zu preisen „Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit!“ Diesen Lobpreis hatte Maria von ihrer Mutter Anna gelernt, er war Familientradition von der Seite der Familie mütterlicherseits her. Doch auch ihr Vater betete mittlerweile in diesen Worten am Ende des dreimaligen täglichen Bittgebets gerne mit.

Überhaupt hatte Maria ihr großes Wissen in Glaubenssachen von ihrer Mutter Anna. Auch das Lesen und Schreiben hat sie von ihr gelernt. Ihr Vater konnte gar nicht gut lesen, er tat es entsprechend ungern, aber die Mutter und Maria saßen gerne zusammen und studierten in den Schriftrollen, die sie besaßen. Sie hatten eine Abschrift der Schriften des Propheten Jesaja seit ewigen Zeiten im Familienbesitz, außerdem die Psalmen.