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Mein narrativer Zugang zur feministischen Theologie. Gött*in ohne patriarchalische Macht, zärtlich auf uns zukommend. Lyrik, Essayistisches und Betrachtungen
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Seitenzahl: 65
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für eine Frau, deren Texte mir sehr wichtig sind.
Nicht einmal Gott wusste es
Die Geburt
Inkarnation
Zärtlichkeit
Schechina
Bulgaria
Wie kann die Eucharistie heute Sinn machen?
Maranatha
Ankommen
Hexe und Gutmensch – und stolz drauf
Asozial“zionen“
Denkbruch
Ware Mensch
Tür
Jesu unsichtbarer Freund
Von Blättern und Früchten
Die Kinder von der Müllhalde feiern Weihnachten
Das leere Lararium
Die Überquerung des Sees
Kindheitserzählungen Jesu: keine Tatsachenberichte, sondern gläubig erzählende Verkündigung
Ein Hirte blieb zurück bei den Schafen
Warum gerade Jesus?
Besuch zweier
Der Uhrmacher im Leuchtturm
Maria teilt Segen aus
Weihnachten – auch ein säkulares Fest der Liebe
Der Stern
Die vierte Kerze am Adventkranz
Kein schönes Weihnachten
Wieder da
Jesu Albtraum
Der Lichtblick
Die Tiefe
Antinatalismus
Nicht einmal Gott wusste es.
Würdest Du ja sagen, Maria?
Würdest Du zustimmen zu seinem Heilsplan für die Welt?
Er wollte Mensch werden durch Dich, doch was würdest Du wohl von diesem Wunsch halten?
Maria, Du hast „Ja“ gesagt.
Nicht einmal Gott wusste es:
Wie würde Jesus wohl werden?
Eher wie Du, Maria, oder eher wie er, Gott?
Menschgott oder Gottmensch?
Er wurde, was er wurde.
Ganz Mensch und ganz Gott.
Jesu Herz geformt nach Mariens Herz.
Mit einem offenen Ohr für Gott.
Mit einem starken eigenen Willen.
Kraftvoll und unkonventionell.
Nicht einmal Gott wusste es:
Wird er daheimbleiben oder wird er zu den Menschen gehen?
Wird er in sich gekehrt sein oder aus sich herausgehen?
Wird er ein Mensch des Gebets sein oder einer der Tat?
Jesus war ganz bei sich und ganz bei Gott.
Er kehrte sein Innerstes nach außen und verschenkte sich den Menschen.
Nicht einmal Gott wusste es:
Wird Jesu Botschaft ankommen oder versickern im trockenen Boden?
Wird sich alles zerschlagen oder bleibt etwas von ihm zurück?
Am Ende war Maria wieder da.
Sie hielt die verzweifelten Jünger zusammen.
Sie war in ihrer Mitte zu Pfingsten.
Ihr folgte die junge Kirche zu Jesus.
Nicht einmal Gott weiß es:
Wird Jesus bei seiner Wiederkehr noch auf Glauben treffen?
Wird noch jemand auf ihn warten?
Wird sein Wort noch gehört werden?
Wie steht es um Dich?
Was erwartest Du von Gott?
Erwartest Du etwas von ihm?
Bist Du enttäuscht von ihm?
Ist er Dir gleichgültig?
Nicht einmal Gott weiß es.
Wirst Du Dich von ihm ansprechen lassen?
Er verlangt nichts von Dir.
Er liebt Dich so, wie Du bist.
Kannst auch Du ihn lieben?
So, wie er ist?
Drück weiter Maria.
Der Durchbruch ist bald geschafft.
Das Lebenswasser hat sich schon ergossen auf die trockene Erde dieses Stalles.
Jetzt wird alles schnell gehen.
Viel Lebenswasser wird folgen: der, den Du gebierst, wird zum Wasser
des Lebens für die Menschen.
Lass mich damit jetzt in Ruhe, siehst Du nicht? Ich bin nur noch
SCHMERZ! Spinnst Du denn?
Lass endlich das Reden. SCHWEIG!
Bete lieber.
Auf, halt durch!
Atme tief.
Ein – aus.
Und wieder von vorne.
Ich kann nicht mehr.
Wann ist es genug?
Ich muss SCHREIEN. AAAAAH!
Ich bin am Ende.
Gleich ist es so weit.
Nur noch ein letzter Kraftakt, oder zwei.
Lass nicht locker.
Ich halte das nicht mehr aus, ich werde gleich ohnmächtig. LOS, MACH
SCHON!
Als nichts mehr ging: GEBURT!
Als alles aus war: ERLÖSUNG!
Unendliche FREUDE!
Die ganze Welt geboren in diesem kleinen Kind. ABNABELUNG.
Zwischen Gott und den Menschen gibt es Bewegung. Das Verhältnis ist nicht statisch. Es gibt ein aufeinander Zugerichtet sein, ein aufeinander Zugehen.
Die Liebende blickt auf den Menschen und geht ihm entgegen.
Die Menschen blicken auf Gott und gehen auf ihn zu.
Die gesamte Schöpfung ist ein Prozess des zur Weltkommens der Liebenden.
Die gesamte Schöpfung wird zunehmend Hineingenommensein in das Göttliche.
Immer mehr immanente Transzendenz. Immer mehr transzendente Immanenz.
Es gibt dabei in der Menschwerdung Jesu einen Mittelpunkt, eine Kulmination.
Herausragend ist diese zwar, aber doch eingebunden in einen Prozess.
Jesus ist die Mitte der Geschichte, nicht etwas von der Geschichte komplett Abgehobenes.
Weihnachten ist kein einmaliges historisches Ereignis, sondern dauerhaftes Menschwerden der Gött*in in der Menschheit aller Menschen.
Ostern ist nicht ein einmaliges historisches Ereignis, sondern dauerhaftes Vergöttlichtwerden des Menschen in der Nachfolge Jesu durch alle Menschen.
Der Jahreskreis macht dies deutlich: auf jedes Ostern folgt ein neues Weihnachten, auf jedes Weihnachten wieder ein neues Ostern. Dazwischen geschieht im Jahreskreis laufend Menschwerdung Gottes in der Schöpfung und Gottwerdung der Menschen in der Nachfolge des von Jesus vorgegangenen Weges der Verkündigung, der Heilswirkung und der Erlösung, den wir Menschen nachgehen. Alle.
Gebet und Tat sind eins. Ergänzend und gleichzeitig. Da ist eine Zeit des „Weihnachtens“ der Welt. In die Welt kommendes Gebet und Lieben. Da ist eine Zeit des „Osterns“ der Welt. Über die Welt hinausgehendes Gebet und Lieben.
Der Weg von „außen“ nach „innen“ in die Welt von der Verkündigung des Selbsteintritts Gottes in die Geschichte und der Weg von „innen“ nach „außen“ in die Verkündigung der Auferstehung, der Transzendenz Jesu und aller Menschen.
Nichts ist weihnachtlicher als Ostern, nichts ist österlicher als Weihnachten.
„Innen“ und „Außen“ des Menschen treten zusammen, werden zunehmend eins.
Gott bei uns wird zum Menschen bei Gott. Das „Wir“ der Menschen bei Gott wird zu Gott bei uns.
Vom Transzendenten der Liebenden wissen wir nicht sehr viel.
Wir kennen nur die Immanenz des Göttlichen in uns und der Schöpfung.
Wir gehen aber davon aus, dass das transzendente Wesen, die erste „Person“ der Trinität, mit dem immanenten Wesen, den anderen beiden „Personen“ eins ist, zumindest nicht grundverschieden. Die Wirkung des Göttlichen in der Immanenz sehen wir als eins mit dem göttlichen Verborgensein.
Vielleicht ist es ähnlich einem Eisberg.
Ein kleiner Teil des Eisbergs ist sichtbar über dem Wasser, Teil unserer Wahrnehmung.
Ein größerer Teil ist unsichtbar, unserer Wahrnehmung entzogen, dennoch da.
Wir können davon ausgehen, dass der verborgene Teil des Eisberges nicht etwas gänzlich Andersartiges ist als der sichtbare Teil. Das legt uns die Vernunft nahe.
Doch wirklich reden können wir nur über das Wirken Jesu und das Wirken der Geistkraft Gottes in uns. Dieses kennen wir gut und können darüber berichten.
Es gibt darüber hinaus ein unverfügbares weitergehendes Sein der Liebenden, das sich uns verborgen hält.
Darüber können wir eigentlich nicht viel sagen.
Sehr rasch landen wir bei reinen Spekulationen, Mutmaßungen, unbelegbaren und unwiderlegbaren Hypothesen, die wissenschaftlich betrachtet sinnlose Aussagen sind.
Wenn wir, statt Hypothesen über die Gotteslehre auszustellen, die man glauben kann oder auch nicht, ohne dass dies von wirklicher Bedeutung für unser Heil hier und jetzt wäre, uns doch sinnvoller mit dem befassten, was uns Jesus und die Geistkraft unisono sagen: dass wir uns an erster Stelle um die Gerechtigkeit des Reiches Gottes kümmern sollen, alles andere würde uns dazugegeben.
Diese Gerechtigkeit aber muss gelebt, getan werden, sie muss ein Geschehen sein! Vom Predigen und Reden allein wird die Welt nicht gerechter werden. Und sie muss gerechter werden. Auf alle Fälle!
Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.
Mt 6,33
Komm, lass Dich an mich drücken.
Beruhige Dich.
Hier - nimm meine Brust.
Du wirst sehen, das beruhigt Dich.
Ich summe Dir eine Melodie.
Ein Lied von Königssöhnen und Hirten.
Von den Menschen und den Schafen.
Siehst Du, schon bist Du ruhiger.
Sieh, die Milch schießt schon ein.
Trink, nimm, es ist alles nur für Dich.
Wie gut Du das schon kannst, wer hat es Dich gelehrt?
So kräftig saugst Du, was ist größer, Dein Hunger oder Dein Durst?
So klein und süß,
Du bist das schönste Kind Gottes.
Lass Dich herzen.
Und dieses Näschen.
Und diese Öhrchen.
Und erst die Händchen.
WUNDER MENSCH.
Gött*in gegenwärtig.
Gött*in in der Gegenwart.
Gött*in immanent.
Zweifellos.
In der Ruhe.
In der Zärtlichkeit.
Heilig.
Im Frieden.