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Beschreibung

Häufig wird in Religionsstunden das Spirituelle und Religiöse nur am Rande erwähnt, denn der laut Lehrplan zu vermittelnde Inhalt steht oftmals im Vordergrund. Hier können die Materialien dieses Buches helfen: Es enthält 21 Stundenentwürfe mit unterschiedlichen Leitthemen, die im ganz normalen Schulalltag, bei Schulfesten und bei Schulgottesdiensten eingesetzt werden können. So lassen sich ganz einfach Religionsstunden gestalten, die dem Glauben Ausdruck verleihen. Die Entwürfe sind auch in der kirchlichen Jugendarbeit einsetzbar.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 239

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Inhalt

Zur Einführung

1. Kurzentwürfe(45 Minuten)

„Du“ – Persönlich mehr, als du denkst

„(Selbst-)Wert“ oder: Likes und Dislikes

Freiheit bedeutet sein, wie du bist

Heldenhaft

Heldenhaft – Gottesdienst

„Du und ich“ – Gemeinsam mehr als du denkst

Fakes enttarnen

Freundschaft

Krieger des Lichts

Alle sind wertvoll (Erlebnispädagogik)

Klassiker und Kirchenjahr

Gebet – Das Vaterunser

„Geschenke, Familienkrach und Kult ums Baby“

2. Jugendkulturentwurf (90 Minuten)

„Du“ – Persönlich mehr,als du denkst

Dankbarkeit

Nie weniger als Mensch sein

Nur noch kurz die Welt retten …

„Irgendwas, das bleibt“

„Meine Schwächen – meine Stärken“

Gottesdienstentwurf„Meine Schwächen, meine Stärken“

Du und ich – Gemeinsammehr als du denkst

Vertrauen

Klassiker und Kirchenjahr

Wo ist Gott jetzt

Gebot oder Versprechen?

Ostern

3. Musikentwürfe(90 Minuten)

Vorwort zu den Musikversionen

„Du“ – Persönlich mehr,als du denkst

„Amazing Grace“

Tanzentwurf: Ich bin wunderbar gemacht

Ich bin wunderbar gemacht

„Du und ich“ – Gemeinsammehr als du denkst

Masken

Klassiker und Kirchenjahr

„Und er sah, dass es gut war“

Weihnachten – Kommet, ihr Hirten

Trauer

Impressum

Zur Einführung

Religionsunterricht, besonders in der weiterführenden Schule, ist normalerweise an Inhalten mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad orientiert. Spiritualität, gelebter Glaube etc. kommen, teilweise auch lehrplanbedingt, zu kurz. Dennoch ist bei vielen Religionslehrkräften der Wunsch nach Stunden vorhanden, die genau das leisten: dem Glauben Ausdruck verleihen.

Gleichzeitig belegen unzählige Studien zur Religiosität Jugendlicher, dass „klassische“ Ausdrucksformen des christlichen Glaubens abgelehnt werden. Spiritualität wird von ihnen nur unter zwei Bedingungen angenommen: Erstens, wenn Jugendliche die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Ausdrucksform zu nehmen – und nicht etwa ein vorgefertigtes Produkt bekommen, in dem ihr Anteil sich auf das Amen beschränkt. Und zweitens, wenn im Vordergrund ihre Themen, ihre Anliegen stehen – und nicht etwa fernab davon stehende dogmatische Vorstellungen, deren Lebensrelevanz gegen Null tendiert. Spiritualität, die Jugendliche betrifft, muss ihren Ausgang in der Lebenswelt der Jugendlichen nehmen.

Ob Spiritualität im Religionsunterricht erfolgreich ist, hängt auch mit der jeweiligen Lehrkraft zusammen: Nicht jeder kann mit einer Gitarre andere Menschen zum Singen begeistern. Nicht jedem liegt es, spontan freie Gebete zu entwickeln. Und manchem fällt es schwer, die Rolle des Benotenden zugunsten des „religiösen Begleiters“ zu verlassen, wenn er sich nicht im seelsorgerlichen Einzelgespräch befindet, sondern gegenüber der ganzen Klasse, mit der er normalen Unterricht macht.

Die in diesem Buch vorgelegten Stundenentwürfe sollen diesen Problemen vielfältig begegnen. Als Herausgebende haben wir uns entschlossen, möglichst große Vielfalt walten zu lassen. Autorinnen und Autoren der Entwürfe sind Studierende sowie junge Absolventinnen und Absolventen der CVJM-Hochschule Kassel, die über mehrere Jahre hinweg religiöse Jugendarbeit verantwortet haben. Junge Menschen, die nah an ihren Altersgenossen dran sind und trotzdem über Erfahrungen verfügen. Die Stundenentwürfe sind daher unterschiedlich – sie kombinieren unterschiedliche Frömmigkeitsstile mit unterschiedlichen Lehrpersönlichkeiten. Bei einigen ist der Bezug zu biblischen/klassisch-christlichen Themen sehr eng, andere enthalten diesen Bezug nur auf einer nicht ausgesprochenen Metaebene. Unsere Hoffnung ist, dass sich gerade in der Diversität mögliche Leserinnen und Leser des Buches wiederentdecken können und die Stunden­entwürfe zum Einsatz bringen.

Bei den Entwürfen sind wir von drei unterschiedlichen Grundtypen ausgegangen:

Der erste Grundtypus ist die Kurzversion: Im Zeitformat von 45 Minuten sind sie an einfache Stunden angepasst. Da der 45-Minuten-Rhythmus vor allem in der SEK1 vorkommt, richten sich diese Stunden primär an jüngere Schülerinnen und Schüler. Für die Phase der Pubertät sind Themen wie Selbstwertgefühl, Familie, Freiheit und Freundschaft ebenso präsent wie jahreszeitliche Themen (Weihnachten) oder eine Stunde, die sich aus Methoden der Erlebnispädagogik speist.

Der zweite Grundtypus ist die Jugendkulturversion: Im Zeitformat von 90 Minuten nehmen sie ihren Ausgang bei der populären Jugendkultur – einem aktuellen Song, einem Film usw. Von diesem ausgehend sollen Grundthemen des Lebens, die in existentieller Weise zur Religion führen, angegangen werden. Das Niveau ist hier etwas höher, die Stunden richten sich primär an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Einsteigend mit Songs von den Toten Hosen und Silbermond oder den Filmen „Chroniken von Narnia“ und „Butterfly Circus“ können sich die Schülerinnen und Schüler vielfältig kreativ einbringen: Mit der Gestaltung von Poetry-Slams, Anspielen oder Gestaltungen. Die Themenpalette im Hintergrund durchquert dabei auch die großen Themen der christlichen Theologie – von den Zehn Geboten über Ostern, Menschsein und die Theodizee-Frage bis hin zum Thema Gerechtigkeit.

Der dritte Grundtypus ist die Musikversion. Spiritualität ohne Musik ist kaum vorstellbar. Aber Jugendliche zum Selbstmachen bzw. Selbstverwerten von Musik zu bekommen, ist oft schwer. In den Musikversionen soll die Musik in unterschiedlicher Weise im Mittelpunkt stehen: Neben ihrer Rezeption durch Schülerinnen und Schüler geht es vor allem darum, dass sie selbst etwas zur Musik gestalten – durch Texten zu Playalongs oder Neutexten zu bekannten Liedern, durch Variieren, durch Percussion, durch eigenes Mitgestalten vom Klatschen bis zum Schnipsen. Schlussendlich durch Tanz, einer im Christentum (zu) selten verwendeten Ausdrucksform der Religion.

Die Entwürfe sind alle gleich aufgebaut: Zunächst wird das Stundenziel benannt, dann folgt eine detaillierte Materialliste. Alle Entwürfe enthalten präzise Angaben zu den benötigten Materialien, Links zu allgemein im Internet zugänglichen Inhalten (wie Musikvideos). Wo benötigt, können zusätzliche Materialien wie Videos, Musikdateien oder Arbeitsblätter kostenlos downgeloadet werden (www.neukirchener-verlage.de/mehr-als-du-denkst, unter Verwendung des Passworts KJ1708MD). Anschließend wird der Aufbau der Stunde tabellarisch auf einen Blick dargestellt und im weiteren Verlauf weiter ausgeführt. Es finden sich jeweils auch Anmerkungen zu etwaigen „Stolpersteinen“ und möglichen Umgehungsvarianten. Für eine übersichtlichere Darstellung der Entwürfe wurden Abkürzungen gewählt: „L“ bezeichnet die Lehrperson, welche die Stunde leitet, und „SuS“ die Schülerinnen und Schüler (bzw. „SoS“ eine/n Schülerin oder Schüler).

Feedback zum Buch ist jederzeit willkommen – vom Lob bis zu Verbesserungsvorschlägen! Schicken Sie uns eine Mail unter [email protected].

Kassel/Waldshut, Passionszeit 2017

Karsten Jung

Elisabeth König

Lisa Johanna Malitte

1. Kurzentwürfe

(45 Minuten)

„Du“ – Persönlich mehr,

als du denkst

„(Selbst-)Wert“ oder:

Likes und ­Dislikes

Entwurf von Lara Joy Herbst

Stundenziel: Die SuS setzen sich mit ihrem Wert auseinander, wer bzw. was ihnen Wert gibt/geben darf und versuchen, sich mit Gottes Augen zu betrachten.

Material

Geschichte von Max Lucado „Punchinello – Du bist einmalig“ (Quelle: http://tinyurl.com/punchinello-geschichte)Arbeitsblatt für Murmelgruppe (Siehe Downloadbereich)Verkleidung für Theatergruppe(n)(Punkte, Sterne, „Likes“ [Daumen nach oben], Kleider, Hüte, etc.)Die Requisiten (Punkte, Sterne, „Likes“) können in der vorhergehenden Stunde von den SuS gebastelt werden, ohne das Thema im Vorfeld zu verraten. Dies steigert die Spannung auf die nächste Stunde.Laptop/BeamerVideo von Susan Boyle: http://tinyurl.com/video-susan-boyle

Aufbau der Stunde

Zeit

Was?

Erläuterung

8 Min.

Einstieg in das Thema

Hinführung durch L:

Video von Susan Boyles erstem Auftritt wird gezeigt

4 Min.

Sich einlassen 1

L liest den ersten Teil der Punchinello-Geschichte vor

3 Min.

Aktivität I

Murmelphase (L stellt dazu reflektierende Fragen)

Wonach bewerten sich die Wemmicks?Warum ist es erstrebenswert, Sterne zu haben?Wie fühlt sich wohl ein Wemmick, wenn er Punkte bekommt? Was geht ihm durch den Kopf?Was verändert sich in Punchinellos Vorstellung von ihm selbst?Warum sucht er keinen Kontakt mehr zu Wemmicks mit vielen Sternen?

2 Min.

Sich einlassen 2

L liest den zweiten Teil der Punchinello-Geschichte vor.

3 Min.

Reflexion

Reflexion durch L

15 Min.

Aktivität II

2 Gruppen werden gebildet

Eine Gruppe schreibt einen Brief aus der Sicht von Lucia, in der sie anderen Wemmicks erklärt, warum sie keine Punkte hat/Alternative zum Brief: Whatsapp-VerlaufDie zweite Gruppe entwickelt ein kurzes Anspiel, welches die Geschichte von Punchinello kurz widerspiegelt

8 Min.

Präsentation

Die Ergebnisse der Gruppenzeit werden vorgestellt

2 Min.

Abschluss

Abschluss durch L

„Stolpersteine“ und Umgehungsvarianten

In Aktivität II/Präsentation: Es könnte sein, dass die Zeit nicht ausreicht, mehrere Theaterstücke und Briefe vorzustellen bzw. auszuarbeiten. Man könnte am Ende der Stunde je ein Theaterstück und einen Brief vorstellen, weitere Theaterstücke/Briefe in der nächsten Stunde präsentieren. Dies zeigt Wertschätzung den SuS gegenüber und ruft die letzte Stunde noch einmal in Erinnerung.

Einstieg in das Thema

L begrüßt die SuS und zeigt zu Beginn der Stunde das Video von Susan Boyles erstem Auftritt.

Video: ca. 6 Minuten http://tinyurl.com/video-susan-boyle

L: That was the biggest surprise I have had in three years. (Das war die größte Überraschung, die ich in drei Jahren erlebt habe.) Das sagt einer der Juroren, nachdem Susan Boyle ihr Lied beendet hat. Wie kommt es, dass ihr keiner zugetraut hat, so zu singen? Würde sich einer von euch auf die Bühne stellen und sich von einer Jury bewerten lassen? (SuS Raum zum Antworten lassen.)

Ist es nicht so, dass man Menschen, die nicht so aussehen oder so angezogen sind, wie es gerade „in“ ist, bereits im Kopf einen Stempel aufdrückt, sie nach „cool“ oder „uncool“ sortiert? Dabei hat man sie noch nicht kennengelernt und meint, schon nach ein paar wenigen Worten zu wissen, ob man jemanden mag oder nicht.

Genau darum geht es in der heutigen Stunde. Ich habe euch eine kleine Geschichte mitgebracht, die wir im Verlauf der Stunde noch weiter bearbeiten werden.

Sich einlassen 1

L liest den ersten Teil der Punchinello-Geschichte vor.

Die Wemmicks sind ein kleines Volk von Holzpuppen. Alle Holzpuppen wurden von dem Holzschnitzer Eli gemacht. Seine Werkstatt lag auf dem Hügel oberhalb des Städtchens. Jeder Wemmick war anders. Einige hatten große Nasen, andere hatten große Augen. Einige waren groß und wieder andere waren klein. Einige trugen Hüte, andere Mäntel. Aber alle waren von demselben Holzschnitzer gemacht worden und alle lebten im Städtchen. 

Den ganzen Tag, jeden Tag, taten die Wemmicks das Gleiche: Sie steckten einander Aufkleber an. Jeder Wemmick hatte eine Schachtel mit goldenen Sternchen und eine andere mit grauen Punkten. In der ganzen Stadt taten die Leute nichts Anderes als einander Sternchen oder Punkte anzustecken.

Die Schönen, deren Holz ganz glatt war und deren Farben strahlten, bekamen immer Sternchen. Aber wenn das Holz rau war und die Farbe schon abblätterte, dann vergaben die Wemmicks Punkte.

Die, die tolle Dinge tun konnten, bekamen ebenfalls Sternchen. Einige konnten große Klötze über ihre Köpfe hochheben oder über hohe Kisten springen. Andere kannten schwierige Worte oder konnten schön singen. Jeder gab ihnen Sternchen. Einige Wemmicks hatten überall Sternchen! Immer, wenn sie ein Sternchen bekamen, fühlten sie sich besonders gut! Dann wollten sie gleich etwas Neues tun, um wieder ein Sternchen zu bekommen. Andere konnten nur sehr wenig tun. Sie bekamen Punkte. Punchinello gehörte dazu. Er versuchte, so hoch zu springen wie die anderen, aber er fiel immer hin. Und wenn er hinfiel, kamen die anderen dazu und gaben ihm Punkte. Manchmal verkratzte sein Holz, wenn er hinfiel, dann bekam er noch mehr Punkte. Wenn er versuchte zu erklären, warum er gefallen war, sagte er etwas ganz Dummes und die Wemmicks gaben ihm wieder Punkte.

Nach einiger Zeit hatte er so viele Punkte, dass er gar nicht mehr nach draußen gehen mochte. Er hatte Angst, dass er irgendetwas Dummes machen würde, wie seinen Hut vergessen oder in eine Pfütze treten. Und dann würde er schon wieder Punkte bekommen. Er hatte schon so viele graue Punkte, dass die anderen kamen und ihm ganz ohne Grund noch mehr ansteckten.

„Er verdient die vielen Punkte“, da waren sich die anderen Holzpuppen einig. „Er ist keine gute Holzpuppe.“ Nach einiger Zeit glaubte Punchinello, was die anderen sagten. „Ich bin ein schlechter Wemmick“, sagte er. Wenn er nach draußen ging, blieb er bei den anderen Wemmicks, die auch viele Punkte hatten. Er fühlte sich besser, wenn er mit ihnen zusammen war.

Aktivität I

Nachdem L die Geschichte vorgelesen hat, soll der erste Teil der Geschichte reflektiert werden, um den SuS die Botschaft der Geschichte näherzubringen. Fragen dabei sollten sein: „Wonach bewerten sich die Wemmicks?“, „Warum ist es erstrebenswert, Sterne zu haben?“, „Was verändert sich in Punchinellos Vorstellung von ihm selbst?“, „Warum sucht er keinen Kontakt mehr zu Wemmicks mit vielen Sternen?“

Um die SuS zu Gesprächen zu ermutigen, bieten sich Murmelgruppen (Kleingruppen mit 2-3 SuS) an. Im Downloadbereich befindet sich ein Dokument, wo die Fragen für die Murmelgruppe notiert sind. Dazu die Abschnitte auseinanderschneiden und für jeden SUS austeilen.Jüngere SuS benötigen vermutlich Hilfestellung hinsichtlich der Veränderung von Punchinellos Vorstellung von sich selbst. Punchinello hat durch die ganzen Punkte ein negatives Bild von sich selbst, er traut sich selbst nichts mehr zu und geht ungern außer Haus. Er stimmt irgendwann den anderen zu, die ihn für einen schlechten Wemmick halten. Ältere SuS kann man in diesen Murmelgruppen fragen, ob ihnen ähnliche Situationen bekannt sind.

L: Ich möchte, dass ihr euch jetzt mit euren Sitznachbarn zu zweit oder zu dritt austauscht. Ich habe ein paar Fragen vorbereitet. Dafür habt ihr drei Minuten Zeit. (Arbeitsblätter verteilen)

Sich einlassen 2

L: Eines Tages traf er ein Wemmickmädchen, das ganz anders war als alle anderen. Sie hatte keine Sternchen oder Punkte. Sie war einfach nur aus Holz. Ihr Name war Lucia.

Es lag nicht daran, dass die anderen ihr keine Aufkleber anstecken wollten. Die Aufkleber hielten einfach nicht. Einige Wemmicks bewunderten Lucia, weil sie keine Punkte hatte. Sie liefen zu ihr hin, um ihr ein Sternchen anzustecken. Aber das Sternchen fiel ab. Andere schauten auf sie herunter, weil sie keine Sternchen hatte. Sie wollten ihr Punkte anstecken. Aber auch die Punkte fielen ab.

„So will ich auch sein“, dachte Punchinello. „Ich will nicht, dass mir irgendwer was ansteckt.“ Also fragte er das Wemmickmädchen ohne Aufkleber, wie sie das geschafft hatte. „Das ist ganz einfach“, erwiderte Lucia. „Ich besuche jeden Tag Eli.“ „Eli?“ „Ja, Eli. Den Holzschnitzer. Ich sitze bei ihm in der Werkstatt.“ „Warum?“ „Warum findest du es nicht selbst heraus? Geh einfach den Hügel hinauf. Er ist da.“ Und damit drehte sich das Wemmickmädchen ohne Aufkleber um und hüpfte davon. „Aber ob er mich wohl sehen will?“, rief Punchinello. Lucia hörte ihn nicht mehr. Punchinello ging nach Hause. Er saß am Fenster und sah zu, wie die anderen draußen herumliefen und einander Sternchen und Punkte ansteckten. „Das ist falsch“, sagte er zu sich selbst. Und er beschloss, Eli zu besuchen.

Er ging den schmalen Weg den Hügel hinauf und betrat die große Werkstatt. Seine hölzernen Augen weiteten sich, als er sah, wie groß alles war. Der Hocker war so groß wie er. Er musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um auf den Arbeitstisch zu gucken. Der Hammer war so lang wie sein Arm. Punchinello schluckte. „Hier bleibe ich nicht!“, er drehte sich zur Tür um. Dann hörte er seinen Namen. „Punchinello?“ Die Stimme war tief und kräftig. Punchinello blieb stehen. „Punchinello! Wie schön, dass du da bist. Komm her und lass dich anschauen.“ Punchinello drehte sich langsam um und blickte den großen bärtigen Handwerker an. „Du kennst meinen Namen?“, fragte der kleine Wemmick. „Aber natürlich kenne ich ihn. Ich habe dich gemacht.“ Eli bückte sich, hob ihn hoch und setzte ihn auf den Arbeitstisch. „Hmm“, sagte der Holzschnitzer nachdenklich, als er die grauen Punkte sah. „Es sieht so aus, als ob du schlechte Noten bekommen hast.“ „Ich wollte das nicht, Eli. Ich habe alles versucht.“ „Du musst dich nicht vor mir verteidigen, Kleiner. Mir ist egal, was die anderen Wemmicks denken.“ „Wirklich?“ „Ja. Und dir sollte es auch egal sein. Wer sind sie denn, dass sie Sternchen und Punkte vergeben? Sie sind Wemmicks, genau wie du. Was sie denken, ist unwichtig, Punchinello. Es ist nur wichtig, was ich denke. Und ich denke, dass du einmalig bist.“ Punchinello lachte. „Ich? Einmalig? Warum? Ich kann nicht schnell laufen. Ich kann nicht hochspringen. Meine Farbe blättert ab. Warum bin ich so wichtig für dich?“ Eli blickte Punchinello an, legte seine Hände auf die schmalen hölzernen Schultern und sagte ganz langsam: „Weil du mir gehörst. Darum bist du für mich wichtig.“ Noch nie wurde Punchinello von jemandem so angeschaut. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

„Jeden Tag habe ich gehofft, dass du kommst“, erklärte Eli „Ich bin gekommen, weil ich jemanden getroffen habe, der keine Aufkleber hat“, sagte Punchinello. „Ich weiß. Sie hat mir von dir erzählt.“ „Warum bleiben die Aufkleber nicht an ihr haften?“ Der Holzschnitzer sprach ganz sanft: „Weil sie beschlossen hat, dass es wichtiger ist, was ich denke, als was die anderen denken. Die Aufkleber haften nur, wenn du es zulässt.“ „Was?“ „Die Aufkleber haften nur, wenn sie für dich wichtig sind. Je mehr du meiner Liebe vertraust, desto weniger bedeuten dir die Aufkleber der anderen.“ „Ich glaube nicht, dass ich das verstehe.“ Eli lächelte. „Das kommt noch. Das dauert ein bisschen. Du hast viele Aufkleber. Komm einfach jeden Tag zu mir, damit ich dich daran erinnern kann, wie wichtig du mir bist.“ Eli hob Punchinello von seinem Arbeitstisch und stellte ihn auf den Boden. „Denke daran“, sagte Eli, als der Wemmick durch die Tür ging, „du bist einmalig, weil ich dich gemacht habe. Und ich mache keine Fehler.“ Punchinello blieb nicht stehen, aber in seinem Herzen dachte er, „ich glaube, er meint es ernst.“

Und als er das dachte, fiel ein Aufkleber auf den Boden.

Vertiefung

L: Lucia ist eine beeindruckende Person. In einer Welt, in der es nur darum geht, den anderen zu gefallen, hat sie sich bewusst dagegen entschieden. Was Punchinello, die kleine, doch irgendwie mit sich selbst unzufriedene Holzpuppe, einfach faszinierend findet.

Vorher ist Punchinello eine Holzpuppe, die mit allen Mitteln versucht, den anderen Holzpuppen zu gefallen. Doch da Punchinello anscheinend nicht vor Talenten strotzt, scheint er eine schlechte Holzpuppe zu sein. Ist jemand, der nicht hoch springt, schön singt oder gut aussieht, gleich ein schlechter Mensch? Ist nur derjenige etwas wert, der viel kann?

Der Holzschnitzer Eli ist – im Gegensatz zu Punchinello – davon überzeugt, dass Punchinello wertvoll ist. Er liebt ihn so, wie er ist, egal was er kann oder wie er aussieht. Genauso ist es mit uns Menschen. Die Bibel ist voller Verse, in denen uns von Gottes bedingungsloser Liebe berichtet wird. „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben.“ (Johannes 3, 16) In diesem Vers wird noch einmal deutlich, für wie wertvoll uns Gott erachtet, dass er sogar seinen Sohn dafür ans Kreuz gehen lässt. Er selektiert nicht im Vorfeld, wer was kann und wie viel wir getan haben müssen, um bei ihm sein zu dürfen. Er liebt uns einfach „brutto“, quasi als Gesamtpaket.

Ich glaube, dass sich auch jeder von uns wünscht, Sterne angeheftet zu bekommen. Nicht verurteilt zu werden, weil man beispielsweise eine Brille trägt oder nicht so gut im Sportunterricht ist wie die anderen. Und das ist der Punkt, an dem wir ansetzen können. Sich auch mal mit Mitschülern zu unterhalten, die man noch nicht kennt, und sich nicht von vorneherein ein Bild zu machen.

In der Bibel steht eine Geschichte von Jesus, der sich mit Schriftgelehrten unterhält. Sie fragen ihn, welches das wichtigste Gebot ist. Er sagt zuerst, dass man Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft lieben solle. Und als zweites Gebot nennt er „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Markus 12, 31). Ich glaube, dass man unglaublich viel verändern kann, wenn man seinen Mitmenschen mit Respekt und Liebe begegnet. Es ist nicht gleich alles sofort gut und perfekt. Aber so, wie bei Punchinello nach und nach die Punkte abfallen, wird auch bei uns im Alltag nach und nach eine Veränderung auftreten, wenn wir anfangen, uns mit Respekt zu begegnen. Sehr wertvoll ist dabei die Gewissheit, dass wir mit allem, so wie wir sind, zu Gott kommen dürfen und er uns einfach unendlich liebt.

Aktivität II

Nun haben die SuS Zeit, sich noch weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.

Möglichkeit 1: Brief schreiben

Lucia schreibt einem Wemmick einen Brief, in dem sie ihm erklärt, warum sie keine Punkte hat und warum sich ein Besuch bei Eli lohnt.Zu zweit können die SuS auch ein Gespräch von Lucia und einem anderen Wemmick wie in einem Whatsapp-Chat schreiben.

Möglichkeit 2: Theaterstück

Die SuS können das Gehörte in einem Theaterstück, welches zwei bis drei Minuten lang sein soll, umsetzen. Dabei sollen sie das Thema der Stunde noch einmal wiedergeben.

L: Ich möchte jetzt, dass ihr euch noch einmal mit den Wemmicks befasst. Dafür werden wir uns aufteilen. Die einen schreiben einen Brief von Lucia an einen anderen Wemmick. In dem Brief erklärt ihr als Lucia dem anderen Wemmick, warum ihr keine Punkte habt und warum sich ein Besuch bei Eli lohnt. Ihr könnt euch auch zu zweit zusammentun und ein Gespräch von Lucia und einem Wemmick über Whatsapp formulieren. Vielleicht mit Emojis oder ähnlichem. Ich bin sehr gespannt, was ihr für Ideen habt und würde mich über Briefe und vielleicht den einen oder anderen Whatsapp-Verlauf freuen.

Die anderen können sich ein kurzes Theaterstück überlegen, welches am Ende der Stunde vorgeführt werden soll. Ihr dürft euch überlegen, ob ihr die Geschichte moderner erzählen wollt, ob sie woanders spielen soll – was euch einfällt. Dafür habe ich Kostüme mitgebracht, die ihr verwenden dürft, aber nicht müsst.

Für das Theaterstück, die Briefe oder Whatsapp-Verläufe habt ihr 15 Minuten Zeit.

Die SuS haben beim Briefeschreiben die Möglichkeit, sich tiefer mit dem Thema zu befassen und noch einmal für sich zu kären, warum sich der Besuch von Lucia bei Eli lohnt.

Whatsapp ist direkt aus der Lebenswelt der SuS entnommen. Die App wird eigentlich jeden Tag verwendet und ist eine weitere kreative Möglichkeit, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Die Gruppengröße in der Theatergruppe hängt stark von der Zusammensetzung und den Vorkenntnissen der SuS ab, es empfehlen sich entweder zwei große oder mehrere kleine Gruppen.

Dabei geht es darum, sich noch einmal mit der Thematik des Selbstwertes auseinanderzusetzen. Gerade bei dem Brief von Lucia an einen Wemmick sollen die SuS noch einmal versuchen, sich in die Welt der Wemmicks hineinzuversetzen. Auch kann es sehr wertvoll sein, den Kern der Geschichte noch einmal aus SuS-Sicht zu hören.

Präsentation

Nun dürfen die Gruppen ihre Theaterstücke aufführen. Wer von den Briefschreibern vorlesen möchte, darf dies auch tun.

Abschluss

L: Ich wünsche mir von euch, dass ihr euch das, was wir heute gemacht haben, noch einmal durch den Kopf gehen lasst. Es gibt so vieles, was andere Menschen sagen, was uns verletzt, woran wir auch ein Stück weit unseren Wert festmachen. Ich wünsche euch, dass ihr euch bewusstmacht, wie wertvoll ihr eigentlich seid, egal was andere sagen. Und dass ihr euch daran erinnert, dass Gott euch so liebt, wie ihr seid, mit rauem Holz und allem. Und ich wünsche mir, dass ihr mit diesem Gedanken euren Mitschülern begegnen könnt. Denkt bitte daran, dass bei Punchinello Punkt für Punkt abgefallen ist. Es wird vermutlich dauern, bis Punchinello so weit ist wie Lucia, aber es wird sich lohnen.

Nach dem Abschluss können die SuS bei Bedarf noch mit L sprechen, offene Fragen klären, und es kann auch zu einer Diskussion eingeladen werden.

Freiheit bedeutet sein, wie du bist

Entwurf von Anne Ulbricht

Stundenziel: Die SuS setzen sich mit dem Druck auseinander, der durch andere entsteht. Sie entwickeln Lösungsmöglichkeiten, wie sie ihm begegnen können. Gleichzeitig wird dem entgegengesetzt, dass Gott keine Erwartungen an sie stellt. Gottes Liebe besteht ohne Erwartungen.

Material

Weiße A6-Postkarten (1 pro SoS)Beispiel-PostkarteBilder, Zitate zum Thema Freiheit zur Anregung entweder auf Papier oder an der Tafel Wahlweise Zeitschriften, Stempel, StifteSchilder Erwartungen (Eltern, Freund usw.) mit den jeweiligen AussagenLiedzeilen aus Curse: Freiheit für das Gebet

Zeit

Was?

Erläuterung

3 Min.

Einstieg in das Thema

Begrüßung

Icebreaker: Schere, Stein, Papier

12 Min.

Aktivität

Postkartenspruch entwerfen zum Thema: Sei du selbst

10 Min.

Sich einlassen

Standbild zu Erwartungen

5 Min.

Musik hören

Curse – Freiheit

10 Min.

Aktivität

Auswertung der Postkarten

5 Min.

Abschluss

Abschlussgebet

Einstieg in das Thema

Nach der Begrüßung der SuS kann als Einstieg in das Thema ein Spiel zur Auflockerung gespielt werden. Dies soll das Interesse der SuS wecken und Ankommen ermöglichen.

Hinführende Aktion

Bei dem Icebreaker Schere, Stein, Papier stehen gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung im Mittelpunkt.

Jeweils zwei SuS spielen Schere, Stein, Papier. Es zählt ein einfacher Sieg.Der Verlierer reiht sich jeweils hinter den Gewinner ein und muss ihn beim nächsten Duell anfeuern, indem er seinen Namen ruft. Der Gewinner spielt gegen einen anderen Gewinner oder eine noch freie Person.So geht es weiter und die Fan-Schlange wird immer länger. Wenn ein Spieler, der schon von anderen angefeuert wurde, verliert, reiht er sich mit seinen Fans hinter den neuen Gewinner ein und alle rufen seinen Namen. Das Spiel endet, sobald sich zwei lange Schlangen gegenüberstehen und das letzte Duell ausgefochten wurde.

Es kann eine kurze Reflexion des Spiels durchgeführt werden. Es reicht, die Frage zu stellen, wie das Spiel empfunden wurde. Dies bietet die Möglichkeit, Störungen zu vermeiden. Ausgesagt wird, dass Angefeuertwerden schön ist und wir Menschen Bestätigung und Anerkennung brauchen.

Aktivität

Die Aktivität soll durch eine kurze Überleitung von Anerkennung hin zu Frei sein und Sein wie ichbin beginnen. Als Grundlage dienen zwei Liedzeilen aus Curse: Freiheit. Die Zeilen können laut vorgelesen oder zum Mitlesen dargestellt werden.

L: Die erste Liedzeile lautet: „Freiheit bedeutet sein wie ich bin.“ Dem stehen dann und wann Erwartungen im Weg, die andere Menschen an uns haben. Bist du manchmal anders, als du gern sein willst, um anerkannt zu werden? Wir Menschen wollen es anderen gern recht machen, das heißt „normal sein“, doch dann können wir nicht immer tun, was wir gern wollen. Beim Thema Anerkennung geht es jedoch auch darum, eigene Ideen umzusetzen, anstatt nur andere nachzumachen.

Der zweite Impuls aus dem Lied heißt: „Freiheit heißt für mich Fehler machen wie’n Kind. Und wenn’s sein muss, fall ich halt hin.“ Freiheit heißt auch sich ausprobieren. Dabei ist Fehlermachen erlaubt, denn die macht jeder. Du hast viele Möglichkeiten, neue Hobbys in deinem Leben zu testen und dabei zu merken, was gut zu dir passt. Genauso kannst du auch ausprobieren, wie du dich verhalten möchtest: egoistisch oder rücksichtsvoll, launisch oder humorvoll, laut oder leise.

Mal wirst du mit einem Verhalten bei anderen anecken, ein anderes Mal nicht. Die Aufgabe besteht immer darin, dir selbst gerecht zu werden.

Aufgabe für den Aktivitätsteil

Entwirf einen Werbespruch im Postkartenformat, mit dem du deinen Freunden und deiner Klasse empfiehlst, wie du am besten du selbst sein kannst.

Die Aufgabe kann in Gruppen von 2 bis 3 Personen durchgeführt werden. Der Begriff Freiheit muss nicht unmittelbar darin vorkommen.Für jüngere SuS sollten mehr Ideen vorgeben werden.Ein Beispiel soll gezeigt werden. Mögliche Postkartensprüche sind: „Probier’ dich aus, egal was die anderen denken“ oder „Rede mit einer Freundin darüber, wie du mutiger sein kannst“.Als Anregung können Bilder von Freiheit oder einzelne Texte und Zitate im Klassenraum aufgehängt sowie Fragen für ein Brainstorming verteilt werden.Wenn genügend Zeit sein sollte, kann eine kreative Gestaltung erfolgen. Als Material können alte Zeitschriften, Stempel, Stifte usw. zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung kann dies jedoch nicht im Mittelpunkt stehen.Wahlweise können Liedtexte zur Thematik ausgesucht und ausgelegt werden.

Mögliche Fragen zur Anregung:

Wo darfst du sein, wie du bist?In welchen Hobbys findest du Freiheit? Was ist dort anders als an Orten, an denen du dich nicht frei fühlst?Wann beeinflussen dich die Erwartungen von anderen?

Diese Aufgabe bietet einen Rahmen, um sich in kurzer Zeit positiv der Fragestellung anzunähern, wie jeder und jede mit den Erwartungen anderer umgeht.

Sich einlassen

Es gibt im Leben verschiedene Erwartungen an die SuS. Diese werden im Folgenden dargestellt.

L: Ihr solltet gerade überlegen, welche Tipps ihr euren Freunden und Mitschülern geben würdet, damit sie ganz sie selbst sein können. Ein Problem entsteht häufig dann, wenn wir überlegen, welche Erwartungen andere an uns haben und wir uns dann entsprechend verhalten wollen.

Wir werden jetzt ein Standbild entstehen lassen zum Thema Erwartungen anderer an uns. Dafür brauche ich vier SuS, die jeweils eine Erwartung hochhalten, und eine Person, an die Erwartungen gestellt werden.

Standbild: Erwartungen

Material: Schilder

Freunde: Sei cool!Eltern: Streng dich an in der Schule!Freund/in: Hab Zeit für mich!Familie: Mach was aus deinem Leben!

Derjenige/diejenige in der Mitte soll sich die verschiedenen Erwartungen anschauen und anschließend darauf mit Gestik und Mimik reagieren. Für Jüngere kann eine Geste vorgegeben werden, zum Beispiel die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Eine weitere Variante ist, die Gefühle zu den verschiedenen Erwartungen zu verbalisieren.

Frage zum Standbild: „Wo erlebst du es anders als im Standbild? Wo darfst du sein, wie du bist?“

Nun antworten die SuS beispielsweise, dass die Eltern nicht so streng sind, oder nennen andere Beispiele, wo sie die dargestellten Erwartungen nicht in dieser Weise erleben. Dadurch können nach und nach die Erwartungen weggenommen werden, die nicht an die SuS gestellt werden. Die Person in der Mitte sollte darauf reagieren. Sie kann beispielweise eine hellere, fröhlichere Mimik zeigen, wenn weniger Erwartungen an sie gestellt werden.

Nun kommt die nächste Frage: „Wie würde es sich anfühlen, wenn keine Erwartungen mehr an euch gestellt werden?“

Daraus ergibt sich das Endbild: Es stehen keine Erwartungen mehr im Raum. Danach kann jeder kurz für sich überlegen, wie es sich anfühlt, wenn es keine Erwartungen mehr gäbe.

Das Endbild wird nun inhaltlich auf Gott bezogen, dabei entsteht ein Kontrast, weil Gott keine Erwartungen stellt.

L: