Mein Arbeitstirol - Friederike Mayröcker - E-Book

Mein Arbeitstirol E-Book

Friederike Mayröcker

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Beschreibung

Friederike Mayröcker hat für diesen Band neue Gedichte aus den letzten Jahren zusammengestellt. So entsteht eine Art lyrisches Tagebuch, ein Bilder-Buch der Dichterin mit dem »euphorischen Auge«. Oft sind es kleinste Anlässe, Anemonen auf einer Wiese, Schnee vor dem Fenster, das Gedicht (oder Bild) eines Kollegen, die in Friederike Mayröcker ein Sprechen provozieren, in dem sie ins Grenzenlose ausschreitet, sich die Welt verwandelt in die eigenen Worte und die eigenen Findungen in die Welt, »beim Gedichteschreiben ganz eingesponnen in das Heilige in das Wohlwollende, Sprengfreude in mir«.

die Küsse auf dem Campingtisch
im Buchgeschäft sie drückt sich leicht an ihn
ihr weiches Drehen Wenden
Nesteln rückenwärts an seine
Brust als suche sie die Nähe eines Trosts während
er zärtlich ihren Scheitel küßt,
indes der Buchhändler im Clothanzug
mit kalten Händen weist auf Platten Tische und Tableaux
die hohen Stapel cellophanverpackter Bücher
auf Campingtischen und Regalen : beklagt den schlechten
Absatz und die tristen Zeiten
indes ich hocke in der Phantasie
und küsse seine linke Wange

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Seitenzahl: 117

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Friederike Mayröcker Mein Arbeitstirol

Gedichte 1996-2001

Suhrkamp

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2022

Der vorliegende Text folgt der Erstausgabe, 2003.

© 2003, Suhrkamp Verlag AG, Berlin

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt.

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Umschlaggestaltung: hißmann, heilmann, hamburg

eISBN 978-3-518-77113-6

www.suhrkamp.de

Inhalt

1996

Entwurf in rot-weiß-rot (25./26. 2. 96)

an einen Knaben mit Laubgewand (März 1996)

»l’histoire naturelle« nach Max Ernst, für Hans Carl Artmann (11. 3. 96)

für Hans Carl Artmann alias Quirinus Kuhlmann (19. 3. 96)

die Vogel Kutsche, (25. 5. 96)

für N. B. nach einer zufälligen Begegnung (8.-11. 7. 96)

und futtern Himmels Speise / Altaussee (29. 7. 96)

Fingerwerk (25./26. 9. 96)

Begegnung mit Klaus Reichert, 29. 9. 96 (30. 9. 96)

Pupille des Einsamseins, Traum (8. 10. 96)

Animiertheit und Batterie (der Seele) (19. 11. 96)

1997

für Angelika Kaufmann (1. 1. 97)

Jahresbeginn 97, für Helmut Peschina (2./3. 1. 97)

im Volltrikot (3. 2. 97)

ich habe angeboren das Blut, (4. 3. 97)

Portrait Franz Josef Czernin (8. 5. 97)

Phantasie K

AMPFZIMMER

, oder 1. August 1997, für EJ (Altaussee, 1. 8. 97)

Altaussee mit breiten Blicken (7. 8. 97)

Prasselzustand 1, für Maria Gruber (10./11.-17. 8. 97)

hat da 1 unsichtbarer Vogel gezogen (12. 10. 97)

einsam in D. (26.-30. 10. 97)

des Dichters telefonisches Grollen über die häusliche Nachlässigkeit der Dichterin (1. 11. 97)

im Eise / im Frühling für Klaus Reichert zum 60. Geburtstag (24. 12. 97)

1998

1 bißchen Wald auch Forst auch Holzbestand (10. 1. 98)

solch F

LUGS

- oder

SCHNEE

Schrift, für Gennadij Ajgi (24. 1. 98)

Kindheit etwa, Dorf (28. 1. 98)

SILVA

, (

17. 4. 98)

an Reinhold Posch (5. Juni 98, zwischen 4-5 Uhr früh)

für Hans Haimerl (23. 6. 98)

zu einem Brecht Gedicht (30. 6. 98)

o. T. (21. 10. 98)

Fetisch 1 Traum ( 9./10. 12. 98)

»vor Abgrund« (26. 12. 98)

1999

o. T. (5. 1. 99)

als ich stürzte und im Stürzen die Empfindung E

S IST NICHT MEHR

(9.-11. 1. 99)

»weinend geh ich von den Hügeln in die Ebene« (26.-28. 1. 98/11. 1. 99)

ohne Unterlaß von Wolken (6./7. 2. 97-11. 1. 99)

für Klaus Reichert (18. 2. 97/11. 1. 99)

wenn wir stolpern kreuzt 1 Verstorbener unseren Weg (19. 2. 99)

umblättern damals, Puchberg, Buch in Kopf, (20. 2. 99)

im gräßlichen Angebinde (20. 2. 99)

ins offene Meer (27. 2. 99)

nachdenken über Zeitläufte, (mehrere Tage März 99)

unter der Schädeldecke (5. 3. 99)

hier bin ich, in deiner Seele in deinem Geist herumbuchstabierend (5. 3. 99)

o. T. (5. 3. 99)

die Hand und das Auge meines Arztes (18. 3. 99)

überströmender Morgen (20. 3. 99)

diese Selbstlandschaft Selbstleidenschaft (20. 3. 99)

Melancholie, oder das 3. Gedicht dieses Tages (20. 3. 99)

wir waren circa gleich groß damals wir waren gleich groß (20. 3. 99)

aus der Schneekiste (16. 4. 99)

die Überrumpelung / was für 1 Wort! / oder Ernst Jandl überrascht von meinem Besucham Morgen des 26. 4. 99 (26. 4. 99)

im Flur oder Flug gestern 1 Stimme gehört die deiner so ähnlich war daß ich ahnte wie sehr du auch durch deine Stimme erscheinst (11. 5. 99)

für Elisabeth von Samsonow (11. 5. 99)

Beweinungen (2.-7. 6. 99)

dieses Kind diese Parze dieser Ligusterhain (10.-25. 6. 99)

»die mit dem Bluthstock der Sprache . .« (24. 7. 99)

weint und ruft Zungen (31. 7. 99)

dieses weiße (2. 8. 99)

Ischl / Auslug August (18. 8. 99)

Gebirge im Krankenhaus, (19. 8. 99)

solch Himmelfahrts Zeisig (10. 9. 99)

auf einen Pappteller (10. 9. 99)

von Wirklichkeiten (16.-22. 9. 99)

spacierend, mit grüner Brosche (13. 10. 99)

abermals spacierend und V

ERTIGO

(gepinselt aufdie Schiebetür eines Lastwagens) (20. 10. 99)

Becketts Traum oder Heidrun Loeper spricht auf meinen Anrufbeantworter an 1 Sonntagnachmittag im späten Oktober (25. 10. 99)

der Selberflüchtling ins Kinderthum (27. 10. 99)

in den Fleck in die Wiesen ins W

EILAND GRAS

(11. 11. 99)

das schiefe Gedicht (24./25. 11. 99)

am Morgen, am Fenster, wenigste, Knochen (25. 11. 99)

»die Kenntnis eines Dinges erzeugt Liebe zu ihm, je genauer die Kenntnis, desto brennender die Liebe« (Leonardo da Vinci) (1. 12. 99)

Gesang des Winters (1.-5. 12. 99)

so vernarrt in Erinnerung B

AD ISCHL

, oder Schmerz umhalsend (12. 12. 99)

die Luft Gängelei / so perlt Benjamin (Haberdascher) (14. 12. 99)

an die Freunde (17. 12. 99)

die grünen Tatzen die Stifte der Hut (19. 12. 99)

mein Arbeitstirol, usw. (23.-26. 12. 99)

im vereisten Fenster der abnehmende (26. 12. 99)

2000

Wildgruber, auf Stylt. Von Meerwind verweht. Oder, jeder ist in sich selbst verschreckt, usw. (2. 1. 00)

Zwergk oder Todt, nach Ernst Herbeck (3. 2. 00)

Mimosen im Glas (25. 3. 00)

o. T. (7. 4. 00)

rieselndes Kind usw., wieselndes Kind, sehr plündernder Mensch nämlich ganze Litanei (»yesterday«) (4.-9. 4. 00)

und dieser dieser Park Garten stammelnde Garten wo es (11. 4. 00)

aber ja. aber nein. wegen Lux. (12. 4. 00)

diese Seerosen Sirenen April oder Scirocco wie er wühlt in den grünen Schöpfen der Kastanien Allee, usw. (26.-29. 4. 00)

von überall äugelt die Blume die Sonne (24. 5. 00)

dieses Eckchen nämlich von Arzt du weißt diese Zirren (Zirben) (4. 6. 00)

dies dies dies dieses Entzücken ich K

LEBE

an dieser Erde (4. 6. 00)

oder Vermont, an Ernst Jandl (3./4. 10. 00)

Knöpferauschen, und Attersee (11.-14. 10. 00)

5. Brandenburgisches Konzert (2. 11. 00)

Tapisserie und Estrich (3. 11. 00)

für Edith S. (4. 11. 00)

was ganz Ausgefallenes für den Arzt Nikolaus B. (4. 11. 00)

Sonnenfinsternis ’99 / Bad Ischl (4.-8. 11. 00)

»der Tiere Pfoten und Schnauze ackern und ockern« (6.-8. 11. 00)

»die Ausfunkelung der inneren Seelenfunkelei« (8. 11. 00)

eine 2. Fassung (14. 11. 00)

Maria E

LLEND

(15., 16. 11. 00)

2 feuchte Lappen : Seele und Leib (3.-4. 12. 00)

in P., Sommer ’70 circa (7.-9. 12. 00)

tempelhüpfen (11. 12. 00)

2001

auf 1 sterbendes Azaleenbäumchen in der Küche (5./6. 1. 01)

lila lila an der Plakatwand lilac Flieder oder (9. 1. 01)

Wanderwort / Kräfteschwund (26./27. 1. 01)

Körbchen Füße, kein Donaustrom (27. 1. 01)

Rosarium Februar (temperiert) (2. 2. 01)

Ekloge Rohrmoos (9. 2. 01)

Vaters Tod Semi Brille, nach Herz Sprung (10. 2. 01)

Kind / Greis : (10. 2. 01)

an Elisabeth von Samsonow (11. 2. 01)

Tafelgebirge, Altaussee (11. 2. 01)

(

Hefe) schwärmen nämlich, oder unser Gefährt von fliegenden Schlangen gezogen (13. 2. 01)

auf 1 Trinkglas, am Morgen, oder vollgekritzelt Innendeckel Lichtenberg »Noctes« (17. 2. 01)

an einem throbbenden Februartag, für Ernst Jandl (21./22. 2. 01)

andere Ekloge (22. 2. 01)

für Sara Barni, im furiosen März (8. 3. 01)

»Veilchen Quartett« (13. 3. 01)

’5/’57 (19. 3. 01)

wenn ich vor ihm gestorben wäre (19. 3. 01)

des anderen Tages H

ITZIG

(19. 3. 01)

sagt er : (19./20. 3. 01)

mittels Susi welch Donau Akt (20. 3. 01)

grüne Muße, Verwandlung (24. 3. 01)

das Blechgedicht (tiefst) (24. 3. 01)

an seiner Seite hätte ich sogar die Hölle ertragen (3. 4. 01)

an Thomas Kling für sein Buch »Botenstoffe« (9. 4. 01)

Levkoje, natürlich, (

COBENZL

) (9. 4. 01)

er der Löwe hat seine wilden Geheimnisse mit ins Grab genommen so habe ich ihn nicht erkennen können in vielen Jahren (10. 4. 01)

kl. Handbösheiten (25. 4. 01)

I

M

J

ENSEITS

der Alpen (9. 5. 01)

»mindest sterben wir und haben H

IRSCH

angehabet« (21./22. 5. 01)

Schwalben Prozession nämlich (23.-26. 5. 01)

»ihr sicher gebauten Alpen«, Hölderlin (30. 5. 01)

an E. J. (Ende Mai - 4. Juni 01)

»jeder Zimmergast kam mir ungelegen«. Scardanelli (3. 6. 01)

»sind die Bahnhöf’ als zum Weinen . .« (14.-17. 6. 01)

greises Dromedar : vor ihm (25. 6. 01)

an meinen Arzt / stockender Dank (7. 7. 01)

»und daß die Vögel sich schlafen legen« (Raoul Schrott) (7. 7. 01)

für Hans Haider (16. 8. 01)

dauerhafter, und sprießen die Wälder wie (5. 9. 01)

Luftseele undsoweiter (8. 9. 01)

Aspekte der Malerei (18. 9. 01)

diese weißlichen Büsche vom Fenster aus (18. 9. 01)

(

»armes Luder kannst heut’ bei mir essen«) (18. 9. 01)

Widmung (9. 10. 01)

Widmung, Teil 2 (12. 10. 01)

Widmung, Teil 3 (16. 10. 01)

Widmung, Teil 4 (2./3. 11. 01)

»die Blätter fallen fallen wie von Wald« (1. 11. 01)

liege mit brauner Kapuze Kruste auf meinem Bett, trete (11.-14. 11. 01)

die Küsse auf dem Campingtisch (1./2. 12. 01)

habe niemand wo ich liegen kann wenn (9. 12. 01)

1996

Entwurf in rot-weiß-rot

am First gegenüber die Schüsselantenne

erscheint als eine im Wind erstarrte Fahne

ich kehre den weißen Papierteller um der mir zuvor

als Untertasse gedient hat und schreibe auf seine unbeschichtete

Seite mit rotem Stift DAS PUFFIGE AUGE!, Zehen im

Kühltopf. Die Finger laborieren an der Maschine –

Perlmutt / halb Mutter halb Schnee / rot zitternder

Mezzosopran in welchem das Echo schon mitschwingt

an einen Knaben mit Laubgewand

das Hutband das Scheitelband das Band der Avenuen,

Adventuren, das Schädelband der Traum 1 Band wächst mir

aus den Schädelknochen, hängt herab, baumelt, bemalt

Augen und Ohren, wäre gerne wieder in diese Schädelband Gegend

gefahren, du ahnst was ich meine, welchen Ort ich meine nicht wahr

o du lieblicher Himmels Strich was für 1 Wort unausdenkbares

Wort, verzehrendes Wort, die HERZHUNDE wie weiße Schleppen,

oder die weiße Schleppe des Polsters, und wie die Schleppe

des weißen Polsters am Fußboden nachzieht, weil viel zu

groß und zu weit – skurril : die weiße Schleppe des Polsters

oder die weiße Schleppe deines Kopfkissens durch die ganze

Behausung solch Fetisch Szene, ach! hinter deinen Augen

eine deiner Tränen zu sein, ach von hinter deinen Augen her

dir zu entströmen als Träne von dir, und als deine Träne

hervorspringen hervorströmen, und niemand sonst wird in

solcher Nähe je in solcher Nähe von dir gewesen sein, dann.

»l’histoire naturelle« nach Max Ernst, für Hans Carl Artmann

zerknüllter Wald der TAGESMICHAELIS

es scherbt der Knochen : spinnenkraus

die Bäume stehn wie Lumpen da

der wilden Bäume kahles Astwerk da

die Hand hält dir die Sonne ab

die kleine Hand stellt dir die große Sonne ab

des Taumels Licht zerrissen und zersägt

sägt durch die Nacht die Flanke dieser Nacht

der Wald kopfunter steht mit seiner Wipfel Zahl

im Erdreich steht der Wald kopfwurzelig im Moos

in deinem Zimmer riechts nach Ziegelglut und Zirbenholz

nach Kuckuck und nach Schnee –

im Schnee ein Fenster Mond im Schnee

ein Mond ein Schnee ein lila Perlenzeug

für Hans Carl Artmann alias Quirinus Kuhlmann

hast du die wasserblauen Augen angebunden

an jeden schönen Gegenstand der Welt

an jeden schönen Gegenstand der Innensprache

hast du den Werkelkasten dieser Welt

so lang und süß gedreht deine Musik

singt in uns drin dein Wellenhaupt

beherrscht die Kunstnatur das Wellenhaupt

der Kunstnatur wird lösen unser aller Qual

erlösen uns von jedem Schmerz –

und hast Gezweig und hast in rosa Zweigen (Zungen) angebunden

schattiges Auge rund und groß beschattet vom Gedicht

das ohne Ende blühe : blüht

die Vogelkutsche

für Christa Kühnhold

waren es Hühner Kinder Bachstelzen Buch–staben welche am Weiher und in den Wiesen :

Wolken üppigen Wolken und Wiesen : wogend

und in welchen man sah 3 Gestalten mit strohgelben

van-Gogh-Hüten . . diese Unschuld diese Umschweife

zum See und der knisternde Blech Kübel bei verhangenem

Wetter das waren Granatäpfel nämlich Tropfen aus

einem Gewitter Himmel : aus einer Dachtraufe ein

Knattern und Nadel Instrument unerklärliches

Wetter Instrument, usw., die Lauch Gewächse und

Paraplues im Wald über den Geraniengärten wenn

man sie dem Regen überläßt dann fangen sie an

dann bluten sie nämlich der weiße Schirm wie

er in der Blumen Erde gesteckt hat : Firn- oder

Firnis Schnee auf dem Nacken des Gebirges, an

der Kreide Tafel der griechischen Gaststätte

gegen das Tor gelehnt, stand, an der Spitze

der Speisenfolge ein Gericht wie GOTTES LAMM / DAS

LAMM GOTTES, im Kostüm des Regens und Herolds :

1 schwarzes Ästchen war so gebeugt und geknickt

nämlich vom Baum gebrochen daß es die

Initialen des Dichters beschrieb.

für N. B. nach einer zufälligen Begegnung

die lange Biene auffliegt im Regen Wind betäubt

von Nässe habe ich nicht wiedererkannt dich

durch meiner Fenster Angst Augen Balkone Füllhorn ja,

ja wie die Tage verfliegen ja, Füllhorn der Tage in diesem

Sommer der feucht und frierend wie Geister der Luft, der Lüfte

himmlische Malerei Tropfen Fülle (Erfindung) von

Wasserfällen an welchen wir wanderten,

und futtern Himmels Speise / Altaussee

für Ernst Jandl zum 71. Geburtstag

am Saum am säumigen See in der Braue

der Wolke sah ich die großen dunklen