Mein Äußerstes für Sein Höchstes - Oswald Chambers - E-Book

Mein Äußerstes für Sein Höchstes E-Book

Oswald Chambers

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Beschreibung

„Mein Äußerstes für Sein Höchstes“ ist eines der bekanntesten und meistgelesenen christlichen Andachtsbücher der Welt. Mit eindringlichen, ehrlichen und herausfordernden Worten ruft Oswald Chambers dazu auf, den Glauben nicht nur zu bekennen, sondern zu leben – kompromisslos, mutig und voller Vertrauen auf Jesus Christus. Jede Andacht führt mitten in den Alltag: dorthin, wo Entscheidungen getroffen, Zweifel überwunden und Glauben praktisch wird. Chambers’ Worte berühren, provozieren und inspirieren – sie laden dazu ein, Gott das Beste zu geben, weil Er selbst uns Sein Höchstes gegeben hat. Dieses Buch hilft jungen und suchenden Christen, ihren Glauben zu vertiefen, sich neu auf Jesus Christus auszurichten und in der Beziehung zu Gott zu wachsen. „Mein Äußerstes für Sein Höchstes“ ist kein bequemes Andachtsbuch – aber eines, das verändert. Nach Oswald Chambers’ frühem Tod im Jahr 1917 sammelte und veröffentlichte seine Frau Biddy seine Vorträge und Notizen. So entstand dieses einzigartige Werk, das bis heute Millionen von Menschen prägt – ein zeitloser Begleiter für alle, die echt glauben und authentisch leben wollen. 365 Andachten voller geistlicher Tiefe und Klarheit Ideal für junge Christen und alle, die ihren Glauben vertiefen möchten Ein moderner Klassiker über Hingabe, Vertrauen und Nachfolge Weltweit eines der einflussreichsten christlichen Bücher

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Mein Äußerstes für Sein Höchstes

Echte Hingabe. Echter Glaube.Echt leben mit Jesus.

Oswald Chambers

Impressum

© 1. Auflage 2025 ceBooks Verlag Alexander Rempel, Langerwehe

Autor: Oswald Chambers

Übersetzung: Paula Hüni

Lektorat: Felia Schmidt, Caspar Kaufmann

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-311-8

Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

Kontakt: [email protected]

 

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JESU CHRISTUSwelcher ist der treue Zeuge und Erstgeborne von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden. Der uns geliebt hat und gewaschen von den Sünden mit Seinem Blut, und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und Seinem Vater. Demselben sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.Offenbarung 1, 5-6

Inhalt

Impressum

Dank

Autor

Inhalt

Vorwort zur englischen Ausgabe

Vorwort zur deutschen Ausgabe

1. Januar Lasst uns bei der Sache bleiben

2. Januar Willst du hinausgehen, ohne zu wissen, wohin?

3. Januar Wolken und Dunkelheit

4. Januar Warum kann ich Dir jetzt nicht folgen?

5. Januar Das „Hernach“: das Leben in Seiner Macht

6. Januar Gottesverehrung

7. Januar Vertraut mit Jesus

8. Januar Ist mein Opfer lebendig?

9. Januar Fürbittende Selbstbetrachtung

10. Januar Die geöffneten Augen

11. Januar Was mein Gehorsam gegen Gott andere Menschen kostet

12. Januar Bist du jemals mit Gott allein gewesen?

13. Januar Bist du jemals mit Gott allein gewesen?

14. Januar Von Gott gerufen

15. Januar Wandelst du in Weiß?

16. Januar Die Stimme Gottes

17. Januar Die Berufung des natürlichen Menschen

18. Januar Es ist der Herr!

19. Januar Erleuchtung und Dunkelheit

20. Januar Bist du bereit zu allem?

21. Januar Bedenke, woran Gott Sich erinnert

22. Januar Wohin wende ich mich?

23. Januar Durch Schauen umgewandelt

24. Januar Die überwältigende Aufforderung

25. Januar Lass Raum für Gott

26. Januar Erwäge es noch einmal und weihe Ihm dein Leben

27. Januar Erwäge es noch einmal und denke darüber nach

28. Januar Es ist doch kaum glaubhaft, dass Jesus Christus so verfolgt werden konnte!

29. Januar Es ist doch kaum glaubhaft, dass man so gänzlich unwissend sein konnte!

30. Januar Der schwierige Punkt im Gehorsam

31. Januar Erkennst du deine Berufung?

...

Autor

Oswald Chambers wurde am 24. Juli 1874 in Aberdeen, Schottland, geboren. Im Kreis seiner Brüder und Schwestern verbrachte er eine glückliche Kindheit. Schon als Schüler zeigte er eine außergewöhnliche künstlerische Begabung. Als junger Mann nahm er, nachdem er eine Predigt von Charles H. Spurgeon gehört hatte, Jesus Christus als seinen Erlöser an und wurde in London, wo er damals lebte, ein eifriger Mitarbeiter für Christus.

Da er sich zunächst weiterhin der Kunst widmen wollte, besuchte er die Kunstschule in South Kensington. Mit 18 Jahren erhielt er ein Meisterdiplom für Unterricht und Illustration. Schon damals erkannte Oswald Chambers, dass seine künstlerische Begabung der christlichen Berufung untergeordnet sein musste – sie sollte dienen, nicht herrschen.

Im Jahr 1895 begann er an der Universität Edinburgh ein Studium der Archäologie und Kunstgeschichte. Dort spürte er den göttlichen Ruf, alles hinter sich zu lassen und Jesus Christus nachzufolgen. Das prägte sein weiteres Leben: ein Weg in beständigem Gehorsam und in völliger Hingabe an seinen Herrn. Gott führte ihn schließlich an den Ort, den Er für ihn vorbereitet hatte – nach Dunoon in Schottland –, wo er an der Bibelschule zunächst Schüler und später Lehrer war. Dort blieb er bis 1906. In diesen Jahren erkannte er die zentrale Bedeutung des Heiligen Geistes im Leben eines Gläubigen.

Ein Vers prägte ihn besonders tief:„Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“ (Lukas 11,13)

Es folgten vier prägende Jahre, in denen Gott durch Sein Wort und Seinen Heiligen Geist in die tiefsten Bereiche seines Herzens hineinwirkte. Schließlich kam es zu einem entscheidenden Wendepunkt, an dem Gott Seinen Siegel auf sein Leben legte und ihn in die Welt hinaussandte – als Zeugen durch sein Leben und seine Verkündigung. Dieses Leben der Hingabe an Jesus Christus beschrieb er mit den Worten: „Mein Äußerstes für Sein Höchstes.“

Im Jahr 1911 übernahmen er und seine Frau die Leitung des Bible Training College in London. Viele Männer und Frauen besuchten seine Kurse, in denen sie im Glauben gestärkt, im Verständnis des Wortes Gottes gefestigt und zu einem praktischen Christsein ermutigt wurden. Diese vier Jahre legten den Grundstein für den weitreichenden Segen seines späteren Wirkens.

Während des Ersten Weltkriegs diente Oswald Chambers mit dem CVJM in Ägypten. Gemeinsam mit seiner Frau und einigen Studenten schuf er dort einen Ort der christlichen Nächstenliebe und des geistlichen Trostes. Mit unerschütterlicher Treue machte er den Menschen die Forderungen Jesu Christi deutlich. Wegen seiner großen Hingabe an Gott und seiner Liebe zu den Menschen wurde er sehr geschätzt. Als er im November 1917 unerwartet verstarb, hinterließ er eine große Lücke.

Doch fast alle seine bedeutenden Ansprachen waren von seiner Frau stenografiert worden, sodass dieser hingebungsvolle Dienst fortgesetzt werden konnte – seine Botschaften wurden nach seinem Tod veröffentlicht und wirken bis heute weiter.

David Lambert

Vorwort zur englischen Ausgabe

Diese täglichen Betrachtungen stammen aus drei verschiedenen Quellen: erstens aus den Bibelkursen, die Oswald Chambers von 1911-1915 an der Bibelschule in Clapham (London) gab; zweitens aus den Ansprachen, die er während der Andachtsstunde an dieser Schule hielt, und drittens aus seinen allabendlichen Ansprachen im Zeltlager des CVJM in Zeitoun (Ägypten).

Die Andachtsstunde an der Bibelschule in Clapham ist im Leben vieler Teilnehmer von einschneidender Bedeutung geworden.

„Die Menschen kehren immer wieder zu den Wenigen zurück, die das geistliche Geheimnis durchschauen, deren ‚Leben mit Christus verborgen‘ ist in Gott. Diese Wenigen vertreten den Glauben vergangener Zeiten, der sich an die Nägel des Kreuzes klammert“ (Robert Murray McCheyne). Dieses Buch wurde aus der Erkenntnis heraus zusammengestellt, dass auch der Verfasser zu denjenigen gehört, zu deren Lehren die Menschen immer wieder zurückkehren werden. Möchte es Tag für Tag den belebenden Hauch und die Erleuchtung durch den Heiligen Geist mit sich bringen!

 

B.C.

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Dieses in seiner Eigenart fast unübersetzbares Buch wurde aus einem Gefühl tiefster Dankbarkeit dem Verfasser gegenüber in die deutsche Sprache übertragen und mit dem Wunsch, dass es mit seiner kompromisslosen Forderung und seiner unerschütterlichen Treue dem Wort Gottes gegenüber noch vielen Menschen zum Segen werden möge.

Es wurde versucht, die Eigenart des Verfassers und die Unmittelbarkeit des gesprochenen Wortes beizubehalten.

Die Bibelzitate sind aus verschiedenen deutschen Übersetzungen entnommen, von denen immer diejenige gewählt wurde, die der englischen Bibelübersetzung am nächsten kam.

Das Wort „Heilige“ bezieht sich – wie bei Paulus – auf alle Menschen, denen die Erlösung zur persönlichen Erfahrung geworden ist.

Das Wort „identifizieren“ wurde nicht überall verdeutscht, da es nicht immer in seinem vollen Umfang wiedergegeben werden kann; es heißt nicht nur „sich gleichstellen“, „gleichwerden“, sondern es hat eher den Sinn von „dasselbe werden“, „eins werden“, „eins gemacht werden“, „eins sein“.

Es empfiehlt sich, die Bibelstellen nachzulesen, da sich der Inhalt einer Seite oft auf den ganzen Zusammenhang bezieht.

Paula Hüni

1. JanuarLasst uns bei der Sache bleiben

„Wie ich sehnlich warte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass mit aller Freudigkeit, gleich wie sonst allezeit, also auch jetzt Christus hoch gepriesen werde an meinem Leib.“ Philipper 1, 20

Mein Äußerstes für Sein Höchstes. „Wie ich sehnlich warte und hoffe, dass ich in keinerlei Stück zuschanden werde.“ Wir werden alle zuschanden werden, wenn wir uns Jesus in der besonderen Sache, die Er von uns verlangt, nicht ausliefern. Paulus sagt: ‚Ich habe den Entschluss gefasst, mein Äußerstes für Sein Höchstes zu sein.‘ Dies zu erreichen ist eine Angelegenheit des Willens, nicht der Vernunft; es handelt sich dabei um die Hingabe des Willens, um eine unbedingte und unwiderrufliche Übergabe in dieser besonderen Sache.

Es ist die übertriebene Rücksichtnahme auf uns selbst, die uns davon abhält, diesen Entschluss zu fassen, obschon wir es so drehen, als ob wir auf andere Rücksicht nähmen. Wenn wir in Betracht ziehen, was es andere kosten wird, wenn wir dem Ruf Jesu folgen, sagen wir Gott damit, dass Er nicht wisse, was unser Gehorsam bedeute. Er weiß es wohl. Bleib bei der Sache. Schließe jede andere Überlegung aus und bleibe mit dieser einen Sache vor Gott: ‚Mein Äußerstes für Sein Höchstes.‘ Ich bin entschlossen, ganz Ihm zu gehören und Ihm allein.

Ich lasse mich durch nichts davon abschrecken, um Seiner Heiligkeit willen mein Leben einzusetzen. „Es sei durch Leben oder durch Tod“1. Paulus hat den Entschluss gefasst, sich durch nichts von der genauen Erfüllung des Willens Gottes abschrecken zu lassen. Gottes Befehl muss sich in unserem Leben zu einer Krise steigern, weil wir auf eine mildere Handlungsweise nicht achten. Er bringt uns zu einem Punkt, wo Er uns auffordert, unser Äußerstes für Ihn zu sein, und wir fangen an zu debattieren; daraufhin führt Er durch Seine Vorsehung eine Krise herbei, in der wir uns zu entscheiden haben – für oder wider –, und von da ab beginnt die „große Scheidung“.

Wenn die Krise für dich in irgendeiner Weise gekommen ist, dann liefere Ihm deinen Willen aus – unbedingt und unwiderruflich.

1 Vers 21

2. JanuarWillst du hinausgehen, ohne zu wissen, wohin?

„Er ging hinaus und wusste nicht, wo er hinkäme“ Hebräer 11, 8

Bist du schon einmal in dieser Weise „hinausgegangen?“ Wenn es so ist und dich jemand fragt, was du vorhast, dann kannst du für dein Tun keine logische Begründung anführen. Eine der Schwierigkeiten in der christlichen Arbeit ist die Frage: ,Was gedenkst du nun zu tun?‘ Du weißt nicht, was du tun wirst; das Einzige, was du weißt, ist, dass Gott weiß, was Er tut. Prüfe fortwährend deine Einstellung Gott gegenüber und sieh, ob diese Einstellung ein „Hinausgehen“ aus allem ist, im vollen Vertrauen auf Gott. Es ist diese Haltung, die dich in einem andauernden Wunder erhält – du weißt nicht, was Gott als Nächstes tun wird. Jeden Morgen, wenn du erwachst, soll es ein neues „Hinausgehen“ sein, ein vertrauensvolles Bauen auf Gott. „Sorgt nicht für euer Leben … noch für euren Leib“1, d. h. sorgt nicht für die Dinge, für die ihr gesorgt habt, ehe ihr „hinausgingt“.

Hast du Gott gefragt, was Er vorhabe? Er wird es dir niemals sagen. Gott sagt dir nicht, was Er tun wird; Er offenbart dir, wer Er ist. Glaubst du an einen wunderwirkenden Gott, und willst du in deiner Übergabe an Ihn so weit gehen, dass du nicht mehr auch nur im Geringsten erstaunt bist über irgendetwas, das Er tut?

Nimm an, Gott sei der Gott, als den du Ihn kennst, wenn du Ihm am nächsten bist, – welche Unverschämtheit ist es dann, zu sorgen! Lass deine Lebenshaltung ein fortwährendes „Hinausgehen“ im Vertrauen auf Gott sein, und es wird ein unaussprechlicher Zauber über deinem Leben liegen, der für Jesus eine Befriedigung ist. Du musst lernen, aus deinen Überzeugungen, aus deinem Glaubensbekenntnis, aus deinen Erfahrungen „hinauszugehen“, bis in Bezug auf deinen Glauben nichts mehr zwischen dir und Gott steht.

1 Lukas 12,22

3. JanuarWolken und Dunkelheit

„Wolken und Dunkelheit sind um Ihn her.“ Psalm 97, 2

Ein Mensch, der nicht aus dem Geist geboren ist, wird dir sagen, dass Jesu Lehren höchst einfach seien. Doch wenn wir mit dem Heiligen Geist getauft sind, finden wir „Wolken und Dunkel um Ihn her“. Wenn wir in engere Berührung mit den Lehren Jesu Christi kommen, erhalten wir den ersten Einblick in diese Lage der Dinge. Einzig durch das Licht des Geistes Gottes in unserem Innern wird es uns möglich, Jesu Lehren zu verstehen.

Wenn wir unsere religiösen Gemeinplatzschuhe nie von unseren religiösen Gemeinplatzfüßen genommen haben (wie Mose vor dem feurigen Busch) und nie von all der ungebührenden Familiarität, mit der wir Gott begegnen, frei geworden sind, ist es fraglich, ob wir uns überhaupt je in Seiner Gegenwart befunden haben. Die Menschen, die Jesus Christus gegenüber geschwätzig und familiär sind, gehören zu denen, die Ihn noch nicht kennengelernt haben. Nach der überraschenden Freude und Befreiung, die das Erkennen dessen, was Jesus Christus tut, mit sich bringt, kommt die undurchdringliche Dunkelheit, in der wir zu erkennen suchen, Wer Er ist.

Jesus sagte: „Die Worte, die Ich zu euch spreche (nicht ‚die Worte, die Ich zu euch gesprochen habe‘), sind Geist und sind Leben.“1 Die Bibel bestand für uns aus lauter Worten – Wolken und Dunkelheit –; doch ganz plötzlich werden diese Worte Geist und Leben, weil Christus sie uns unter ganz besonderen Umständen von neuem sagt. Dies ist die Art, wie Gott mit uns spricht, nicht in Träumen und Visionen, sondern durch Worte. Wenn ein Mensch zu Gott kommt, geschieht es durch das höchst einfache Mittel des Wortes.

1 Johannes 6,63

4. JanuarWarum kann ich Dir jetzt nicht folgen?

„Petrus spricht zu Ihm: Herr, warum kann ich Dir jetzt nicht folgen?“ Johannes 13, 37

Es gibt Zeiten, in denen wir nicht verstehen, weshalb wir das, was wir gern tun möchten, nicht tun können. Wenn Gott uns vor einen leeren Raum stellt, müssen wir zusehen, dass wir ihn nicht ausfüllen, sondern warten. Der leere Raum mag kommen, um uns zu zeigen, was Heiligung bedeutet, oder er kann auch nach der Heiligung kommen, um uns zu lehren, was dienen heißt. Eile der Führung Gottes nie voraus! Wenn der leiseste Zweifel besteht, ist es nicht Seine Führung. Wenn je Zweifel herrscht, dann lass von deinem Vorhaben ab.

Zunächst mögen wir Gottes Willen klar erkennen, – das Aufgeben einer Freundschaft, das Abbrechen einer Geschäftsverbindung, irgendetwas, von dem wir deutlich fühlen, dass es Sein Wille ist –; doch sollen wir nie dem bloßen Gefühlsimpuls folgen. Wenn wir dies tun, werden wir Schwierigkeiten heraufbeschwören, deren Lösung Jahre beanspruchen kann. Warte, bis Gottes Zeit dafür gekommen ist, und Er wird die betreffende Sache ohne Leid und Enttäuschung vollbringen. Wenn es sich um eine Frage der göttlichen Vorsehung handelt, dann warte, bis Er es fügt.

Petrus wartete nicht auf Gott; er überlegte sich in seinem Sinn, wo die Prüfung an ihn herantreten werde; doch kam sie gerade dort, wo er sie nicht erwartet hatte. „Ich will mein Leben für Dich lassen“1. Seine Erklärung war ehrlich; aber sie kam aus einer Unwissenheit. Jesus antwortete ihm: „Der Hahn wird nicht krähen, ehe du Mich dreimal verleugnet hast“2. Das wurde mit einer tieferen Kenntnis des Petrus ausgesprochen, als wie er sie von sich selbst hatte. Petrus konnte Jesus nicht folgen, weil er sich selbst nicht kannte; er wusste nicht, wessen er fähig war. Die natürliche Hingegebenheit mag gut sein, um uns zu Jesus hinzuziehen und um uns Seine Anziehungskraft fühlen zu lassen; doch wird sie uns nie zu Jüngern machen. Die natürliche Ergebenheit wird Jesus immer irgendwo verleugnen.

1 Johannes 13,37

2 Johannes 13,33

5. JanuarDas „Hernach“: das Leben in Seiner Macht

„Wo Ich hingehe, kannst du Mir diesmal nicht folgen; aber du wirst Mir später folgen“ Johannes 13, 36

„Und als Er dies gesprochen hatte, sagte Er zu ihm: Folge Mir!“ Drei Jahre früher hatte Jesus schon einmal gesagt: „Folge Mir!“ und Petrus war Ihm mit Leichtigkeit gefolgt. Die Anziehungskraft Jesu hatte auf ihn gewirkt; er bedurfte damals nicht des Heiligen Geistes zu diesem Schritt. Danach kam er an jenen Ort, wo er Jesus verleugnete, und sein Herz brach. Später erhielt er den Heiligen Geist, und nun sagt Jesus wieder: „Folge Mir!“ Es geht nun keine greifbare Gestalt mehr vor ihm her; es gibt für ihn nichts mehr, außer dem Herrn Jesus Christus. Das erste „Folge Mir!“ enthielt nichts Geheimnisvolles; es handelte sich dabei um ein äußeres Nachfolgen; jetzt ist es eine Nachfolge im inneren Märtyrertum.

Inzwischen hatte Petrus Jesus unter Fluchen und Schwören verleugnet; doch nun war er ans Ende seiner selbst und all seiner Selbstsicherheit gekommen; es war keine einzige Faser mehr an ihm, auf die er sich je wieder verlassen wollte; in seiner Hilflosigkeit war er in der richtigen Verfassung, um von seinem auferstandenen Herrn etwas empfangen zu können. „Er blies sie an und spricht zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!“1. Welche Veränderung Gott auch immer in dir bewirkt haben mag, verlasse dich nie auf sie, baue nur auf eine Person, den Herrn Jesus Christus, und auf den Geist, den Er verleiht.

All unsere Gelöbnisse und Beschlüsse enden in Verleugnung, weil wir nicht die Kraft haben, sie durchzuführen. Wenn wir ans Ende unser selbst gekommen sind – nicht nur in der Vorstellung, sondern in Wirklichkeit –, sind wir fähig, den Heiligen Geist zu empfangen. „Empfangen“ – die Idee ist diejenige des Eindringens. Jetzt gibt es nur noch einen Leitstern in unserem Leben: den Herrn Jesus Christus.

1 Johannes 20,22

6. JanuarGottesverehrung

„Von da zog er weiter auf das Bergland östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, dass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte. Und er baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an.“ 1. Mose 12, 8

Gott verehren heißt, Ihm das Beste geben, was wir von Ihm erhalten haben. Geh sorgfältig um mit dem Besten, was du hast! Jedes Mal, wenn du von Gott eine Segnung empfängst, dann gib sie Ihm wieder zurück als eine Liebesgabe. Nimm dir Zeit, dich vor Gott zu sammeln, und gib Ihm Sein Geschenk in einem bewussten Akt der Lobpreisung wieder zurück. Wenn du es für dich selbst aufhebst, wird es sich in geistliche Fäulnis verwandeln, wie es mit dem Manna geschah, als es aufgespeichert wurde. Gott will nicht, dass wir eine geistliche Gabe für uns behalten; sie muss Ihm wieder zurückgegeben werden, damit Er sie zu einer Segnung für andere machen kann.

Bethel ist das Symbol für die Gemeinschaft mit Gott; Ai ist das Symbol für die Welt. Abraham schlug sein Zelt zwischen den beiden auf. Die tiefe Gemeinschaft, die wir im Stillen mit Gott haben, ist der Maßstab für den Wert unserer öffentlichen Betätigung für Ihn. Ungestüm ist immer unrichtig; es ist immer genug Zeit da, um Gott zu preisen. Doch auch stille Tage mit Gott können zu einem Fallstrick werden. Wir müssen unsere Zelte dort aufschlagen, wo wir dauernd stille Zeiten mit Gott haben können, wie laut und unruhig unser Leben mit der Welt auch sein mag. Es gibt im geistlichen Leben nicht drei verschiedene Stufen – Andacht, freie Zeit und Arbeit. Einige unter uns hüpfen wie geistliche Frösche; sie hüpfen von der Andacht zur freien Zeit und von der freien Zeit zur Arbeit. Nach Gottes Plan sollen die drei vereint sein. Im Leben unseres Herrn waren sie immer vereint. Er eilte nicht, und Er ruhte nicht. Das ist Selbstzucht; wir können es nicht von Anfang an erreichen.

7. JanuarVertraut mit Jesus

„So lang bin Ich bei euch, und du kennst Mich nicht?“ Johannes 14,9

Diese Worte werden nicht wie ein Tadel ausgesprochen, ja nicht einmal mit Verwunderung. Jesus führt Philippus durch sie weiter vorwärts. Der Letzte, mit dem wir vertraut werden, ist Jesus. Ehe Pfingsten kam, kannten die Jünger Jesus als Denjenigen, der ihnen die Macht verlieh, Dämonen auszutreiben und eine Erweckung herbeizuführen1. Dies war eine wunderbare Verbundenheit; doch sollte es noch zu einer viel innigeren Vertrautheit kommen: „Euch aber habe Ich gesagt, dass ihr Freunde seid.“ Freundschaft ist selten auf dieser Erde. Sie bedeutet Gleichheit im Denken, im Herzen und im Geist. Die ganze Schule des Lebens soll uns einzig und allein dazu befähigen, in diese engste Beziehung zu Jesus Christus zu treten. Wir haben Seine Segnungen empfangen und kennen Seine Worte; aber kennen wir auch Ihn?

„Es ist euch gut, dass Ich hingehe,“ d.h. dass Er in jene Beziehung zu ihnen tritt, die es Ihm ermöglicht, sie weiterzuführen. Es ist eine Freude für Jesus, wenn sich ein Jünger die Zeit nimmt, in einer innigeren Vertrautheit mit Ihm zu wandeln. Das Fruchtbringen wird immer als Zeichen einer nahen Verbundenheit mit Jesus erwähnt2.

Wenn wir einmal mit Jesus vertraut sind, fühlen wir uns nicht mehr einsam; wir bedürfen keiner Anteilnahme; wir können dauernd geben, ohne feierlich zu erscheinen. Der Heilige, der mit Jesus vertraut ist, wird nie einen Eindruck von sich selbst zurücklassen; er wird nur den Eindruck eines Menschen machen, der Jesus ungehindert gewähren lässt, weil auch der letzte Abgrund seines Wesens durch Ihn ausgefüllt worden ist. Der einzige Eindruck, den ein solches Leben hinterlässt, ist derjenige einer starken, ruhigen inneren Gesundheit, die unser Herr denjenigen verleiht, die mit Ihm vertraut sind.

1 s. Lukas 10, 18-20

2 Johannes 15

8. JanuarIst mein Opfer lebendig?

„Und Abraham baute einen Altar … und band seinen Sohn Isaak.“ 1. Mose 22, 9

Diese Begebenheit ist ein Bild für den groben Irrtum, den wir begehen, wenn wir denken, Gott verlange letzten Endes von uns, dass wir uns dem Tode opfern. Was Gott verlangt, ist das Opfer durch den Tod, das uns dazu befähigt, zu tun, was Jesus Christus getan hat: nämlich unser Leben hinzugeben. Nicht: ,ich bin bereit, mit Dir in den Tod zu gehen‘, sondern: ,ich bin bereit, mit Deinem Tod identifiziert zu werden1, um mein Leben Gott opfern zu können.‘ Wir scheinen anzunehmen, Gott verlange von uns, dass wir die Dinge aufgeben. Gott reinigte Abraham von diesem Irrtum; und dieselbe Erziehung geht auch in unserem Leben vor sich. Es handelt sich um das Lösen der Bande, die das Leben hemmen; und sobald diese Bande durch unsere Identifizierung mit dem Tode Jesu gelöst sind, treten wir in ein Verhältnis zu Gott, in dem wir Ihm unser Leben opfern können.

Gott legt keinen Wert darauf, dass wir Ihm unser Leben als ein Todesopfer hingeben. Er will, dass wir ein „lebendiges Opfer“ seien und Ihm alle unsere Fähigkeiten und Kräfte überlassen, die durch Jesus Christus gerettet und geheiligt worden sind. Dies ist das Opfer, das Gott angenehm ist.

1 Wenn wir mit Ihm Eins gemacht worden sind in der Gleichheit Seines Todes ... Römer 6, 5.

9. JanuarFürbittende Selbstbetrachtung

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus!“ 1. Thessalonicher 5, 23

„Euer ganzer Geist.“ Das große, geheimnisvolle Werk des Heiligen Geistes vollzieht sich in jenen dunklen Regionen unserer Persönlichkeit, zu denen wir nicht gelangen können. Lies den 139. Psalm1! Der Psalmist fleht: ,Du bist der Gott des frühen Morgens und der Gott der späten Nacht, der Gott der Berggipfel und der Gott des Meeres; doch, mein Gott, meine Seele hat weitere Fernen als die Morgenfrühe, tiefere Dunkelheiten als die Erdennächte, höhere Gipfel als die Bergesgipfel, tiefere Tiefen als alle Meere in der Natur. Du, der Du der Gott all dieser Dinge bist, sei mein Gott! Ich kann die Höhen und die Tiefen meiner Seele nicht erreichen; da sind Beweggründe, die ich nicht aufspüren, Träume, die ich nicht erforschen kann. Mein Gott, erforsche mich!‘

Glauben wir daran, dass Gott viel tiefer in unser Inneres eindringen kann, als wir es selbst können? „Das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde.“ 1. Johannes 1, 7-9. Wenn sich dies nur auf die bewusste Erfahrung bezieht, dann sei Gott uns gnädig. Ein Mensch, der durch die Sünde abgestumpft ist, wird sagen, er sei sich keiner Sünde bewusst. Die Läuterung von der Sünde muss bis in die höchsten Höhen und in die tiefsten Tiefen unseres Geistes gehen, wenn wir „im Lichte bleiben“ wollen, „wie Gott im Lichte ist“; und derselbe Geist, der das Leben Jesu Christi erhalten hat, wird auch das Leben unseres Geistes speisen. Nur wenn wir von Gott mit der wunderbaren Lauterkeit des Heiligen Geistes durchdrungen werden, bleiben Geist, Seele und Leib in unbefleckter Reinheit bewahrt – untadelig in den Augen Gottes – bis Jesus kommt.

Wir lassen unser Inneres nicht in dem Maß, wie es sein sollte, in diesen großen, unverrückbaren Wahrheiten Gottes ruhen.

1 Psalm 139

1Dem Musikmeister, von David ein Psalm. HERR, du erforschest mich und kennst mich;

2du weißt es, ob ich sitze oder aufstehe, du verstehst, was ich denke, von ferne;

3 ob ich wandre oder ruhe, du prüfst es und bist mit all meinen Wegen vertraut;

4 denn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt, kennst du, o HERR, es schon genau.

5 Du hältst mich von hinten und von vorne umschlossen und hast deine Hand auf mich gelegt.

6 Zu wunderbar ist solches Wissen für mich, zu hoch: ich vermag’s nicht zu begreifen!

7 Wohin soll ich gehn vor deinem Geist und wohin fliehn vor deinem Angesicht?

8 Führe ich auf zum Himmel, so wärst du da, und lagert’ ich mich in der Unterwelt, so wärst du dort;

9 nähme ich Schwingen des Morgenrots zum Flug und ließe mich nieder am äußersten Westmeer,

10 so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich fassen;

11 und spräch’ ich: »Lauter Finsternis soll mich umhüllen und Nacht sei das Licht um mich her!« –

12 auch die Finsternis würde für dich nicht finster sein, vielmehr die Nacht dir leuchten wie der Tag: Finsternis wäre für dich wie das Licht.

13 Denn du bist’s, der meine Nieren gebildet, mich gewoben im Schoß meiner Mutter.

14 Ich danke dir, dass ich so überaus wunderbar bereitet bin: wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl.

15 Meine Wesensgestaltung war dir nicht verborgen, als im Dunkeln ich gebildet ward, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde.

16 Deine Augen sahen mich schon als formlosen Keim, und in deinem Buch standen eingeschrieben alle Tage, die vorbedacht waren, als noch keiner von ihnen da war.

17 Für mich nun – wie kostbar sind deine Gedanken, o Gott, wie gewaltig sind ihre Summen!

18 Wollt’ ich sie zählen: ihrer sind mehr als des Sandes; wenn ich erwache, bin ich noch immer bei dir.

19 Möchtest du doch die Frevler töten, o Gott! Und ihr Männer der Blutschuld, weichet von mir!

20 Sie, die von dir mit Arglist reden, mit Falschheit reden als deine Widersacher.

21 Sollt’ ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen, nicht verabscheun, die sich erheben gegen dich?

22 Ja, ich hasse sie mit tödlichem Hass: als Feinde gelten sie mir.

23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken!

24 Und sieh, ob ich wandle auf trüglichem Wege, und leite mich auf dem ewigen Wege!

10. JanuarDie geöffneten Augen

„du sollst ihnen die Augen öffnen, damit sie sich von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehren, auf dass sie Vergebung der Sünden und ein Erbteil unter denen erhalten, die durch den Glauben an mich geheiligt worden sind.“ Apostelgeschichte 26,18

Dieser Vers ist die großartigste Zusammenfassung der Werbearbeit eines Jüngers Christi im ganzen Neuen Testament.

Die erste erhabene Wirkung der Gnade wird zusammengefasst in den Worten: „zu erhalten Vergebung der Sünden.“ Wenn es einem Menschen an persönlicher christlicher Erfahrung fehlt, ist es fast immer deshalb, weil er nie etwas empfangen hat. Das einzige Zeichen dafür, dass ein Mensch erlöst ist, besteht darin, dass er etwas von Jesus Christus empfangen hat. Unser Teil ist es, als Arbeiter Gottes den Menschen die Augen zu öffnen, damit sie sich aus der Dunkelheit zum Licht wenden; dies ist jedoch nicht Erlösung, sondern Bekehrung: die Bemühung eines auferweckten menschlichen Wesens. Ich glaube nicht, dass es eine allzu flüchtige Feststellung ist, zu sagen, dass die Mehrheit der Namenchristen zu dieser Art gehört; ihre Augen sind geöffnet, doch haben sie nichts empfangen.

Bekehrung ist nicht Wiedergeburt. (Dies ist einer der vernachlässigten Faktoren in unseren heutigen Predigten.) Wenn ein Mensch wiedergeboren ist, weiß er, dass es geschehen ist, weil er ein Geschenk des Allmächtigen empfangen hat und nicht infolge seines eigenen Entschlusses. Die Menschen machen Versprechungen und unterschreiben Gelübde und sind entschlossen, ganz hindurchzugehen; doch ist dies alles nicht Erlösung. Erlösung bedeutet, dass wir an jene Stelle geführt werden, wo wir etwas von Gott empfangen können durch die Vollmacht Jesu Christi: nämlich die Vergebung der Sünden.

Dann folgt die zweite machtvolle Wirkung der Gnade – „und Anteil bei den Geheiligten“. In der Heiligung gibt der wiedergeborene Mensch sein Recht an sich selbst mit voller Entschiedenheit Jesus Christus hin und identifiziert sich vollständig mit Gottes Interessen an anderen Menschen.

11. JanuarWas mein Gehorsam gegen Gott andere Menschen kostet

„Sie ergriffen einen, Simon… und legten das Kreuz auf ihn.“ Lukas 23, 26

Wenn wir Gott gehorchen, wird es andere Menschen mehr kosten als uns selbst, und hier kommt für uns ein Stachel hinein. Wenn wir den Herrn liebhaben, kostet uns der Gehorsam nichts, er ist uns eine Lust; doch kostet er diejenigen, die Ihn nicht liebhaben, sehr viel. Wenn wir Gott gehorchen, bedeutet es, dass die Pläne anderer Menschen umgestoßen werden, und deshalb spötteln sie und sagen: ‚Das nennst du Christentum?‘ Wir können dieses Leid verhüten; wenn wir Gott jedoch gehorchen wollen, dann sollen wir es nicht verhüten; wir müssen die anderen diese Kosten bezahlen lassen.

Unser menschlicher Stolz verwahrt sich dagegen, und wir sagen: ‚Ich will niemals von irgendeinem Menschen etwas annehmen.‘ Doch müssen wir es entweder annehmen oder wir müssen Gott ungehorsam sein. Wir haben nicht das Recht, in irgendeiner Hinsicht andere Verhältnisse zu erwarten als diejenigen, in denen Sich auch unser Herr befunden hat1.

Es entsteht eine Stockung in unserem geistlichen Leben, wenn wir sagen: ‚Ich will alles allein tragen.‘ Das können wir nicht. Wir sind in die allumfassenden Pläne Gottes so stark mit hineinverwickelt, dass sofort auch andere Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden, sobald wir Gott gehorchen. Wollen wir unserem Gehorsam gegen Gott, der von uns verlangt, auf unsere Unabhängigkeit zu verzichten, treu bleiben und durch diese Demütigung hindurchgehen, oder wollen wir den anderen Weg einschlagen und sagen: ‚Ich will anderen Menschen kein Leid zufügen‘? Wir können Gott den Gehorsam verweigern, wenn wir wollen, und dies wird sofort eine Erleichterung in der Gesamtlage herbeiführen; doch dann werden wir dem Herrn ein Kummer sein. Wenn wir dagegen Gott gehorchen, wird Er für diejenigen sorgen, die in die Konsequenzen unseres Gehorsams mit hineingezogen werden. Wir haben einfach zu gehorchen und alle Konsequenzen Ihm zu überlassen.

Hüte dich vor der Sucht, Gott vorzuschreiben, welche Geschehnisse du zulassen willst, wenn du Ihm gehorchen sollst.

1 s. Lukas 8, 1-2

12. JanuarBist du jemals mit Gott allein gewesen?

„Wenn sie allein waren, erklärte Er Seinen Jüngern alles.“ Markus 4, 34

Unser Alleinsein mit Ihm. Jesus nimmt uns nicht immer allein beiseite, um uns die Dinge auszulegen; Er erklärt sie uns erst dann, wenn wir sie verstehen können. Das Leben anderer Menschen ist für uns bloß wie ein Gleichnis; Gott lässt uns unsere eigene Seele herausbuchstabieren. Dies ist eine langsame Arbeit, so langsam, dass Gott die ganze Zeit und die ganze Ewigkeit dazu braucht, um einen Mann oder eine Frau nach Seinem Plan zu formen. Wir können Ihm dabei nur behilflich sein, indem wir uns von Ihm bei den Beulen und Rissen unseres Charakters anfassen lassen. Es ist erstaunlich, wie unwissend wir über uns selbst sind. Wir erkennen Neid, Faulheit oder Stolz nicht, selbst wenn wir sie sehen. Jesus offenbart uns allen, dass unser Leib ein Tummelplatz war, ehe Seine Gnade in uns zu wirken begann. Wie viele von uns haben gelernt, mutig hineinzuschauen?

Wir müssen die Meinung, dass wir uns selbst verstehen können, loswerden; dies ist die letzte Einbildung, die verschwinden muss. Der Einzige, der uns versteht, ist Gott. Der größte Fluch im geistlichen Leben ist die Einbildung. Wenn wir je einen leisen Schimmer davon bekommen haben, wie wir in Gottes Augen aussehen, werden wir nie mehr sagen: ‚Ach, ich bin so unwürdig‘, weil wir dann wissen, dass wir unwürdig sind – so unwürdig, dass sich gar kein Ausdruck dafür finden lässt. Solange wir von unserer Unwürdigkeit noch nicht ganz überzeugt sind, wird Gott uns immer mehr einengen, bis Er schließlich mit uns allein ist. Wo noch eine Spur von Hochmut oder Einbildung vorhanden ist, kann uns Jesus nichts erklären. Er wird uns durch eine Enttäuschung, in der unsere geistige Eitelkeit verletzt wird, oder durch eine Herzensenttäuschung hindurchführen; Er wird uns ungezügelte Leidenschaften zeigen, – Dinge, von denen wir nie gedacht hätten, dass Er um ihretwillen allein mit uns reden müsse. In Versammlungen und Vorträgen hören wir wohl manches; doch haben wir dann noch keine Erklärung dafür. Dazu kommt es erst, wenn Gott mit uns allein ist.

13. JanuarBist du jemals mit Gott allein gewesen?

„Und da Er allein war, fragten sie Ihn…“ Markus 4, 10

Sein Alleinsein mit uns. Wenn Gott uns zu Sich gezogen hat durch Trübsal, Kummer oder Versuchungen, durch eine Enttäuschung, eine Krankheit oder eine unglückliche Liebe, durch eine zerbrochene oder durch eine neue Freundschaft, – wenn Er vollkommen allein mit uns ist und wir wie vom Donner gerührt sind und nicht eine einzige Frage stellen können, dann fängt Er an, uns Erklärungen zu geben. Solange wir Fragen stellen, bekommen wir keine Antwort. Beobachte, wie Jesus Christus die zwölf Jünger lehrt. Es waren immer die Jünger, die bestürzt waren, nicht das außenstehende Volk. Sie stellten Ihm fortwährend Fragen, und Er erklärte ihnen die Dinge immer wieder; aber sie verstanden erst, nachdem sie den Heiligen Geist empfangen hatten1.

Wenn du mit Gott weitergehst, dann ist die Art und Weise, wie Er mit deiner eigenen Seele umgeht, das Einzige, was dir dabei klar ist, und auch das Einzige, was Er dir klarzumachen beabsichtigt. Die Sorgen und Schwierigkeiten deines Bruders sind für dich etwas ganz Unklares. Wir meinen zu verstehen, wo der andere Mensch steht, bis Gott uns ein wenig von der Bosheit unseres eigenen Herzens zu schlucken gibt. Es sind in jedem von uns ganze Gebiete von Halsstarrigkeit und Unwissenheit vorhanden, die durch den Heiligen Geist enthüllt werden müssen, und dies kann nur geschehen, wenn Jesus allein mit uns ist. Sind wir jetzt allein mit Ihm, oder sind wir mit kleinen, törichten Begriffen beschäftigt, mit törichten Unternehmungen ‚im Dienste Gottes‘ oder mit törichten Ideen über unseren Körper? Jesus kann uns nichts erklären, bis wir durch all die lärmenden Fragen des Verstandes hindurchgedrungen und mit Ihm allein sind.

1 Der Helfer aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch über alles (Weitere) belehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Johannes 14,26

14. JanuarVon Gott gerufen

„Wen soll Ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich!“ Jesaja 6, 8

Gott richtete Seinen Ruf nicht an Jesaja; Jesaja vernahm die Worte: „Wer will unser Bote sein?“ Der Ruf Gottes ergeht nicht nur an die wenigen Auserwählten; er ergeht an jedermann. Es hängt von der Beschaffenheit meiner Ohren ab, ob ich Gottes Ruf höre oder nicht; und was ich höre, hängt von meiner Veranlagung ab. „Viele sind berufen, wenige aber auserwählt“1, d. h. wenige erweisen sich als die Auserwählten. Die Auserwählten sind diejenigen, die mit Gott in Verbindung getreten sind durch Jesus Christus, wodurch ihre Veranlagung verändert und ihre Ohren geöffnet wurden, so dass sie die stille, feine Stimme vernehmen, die immerfort fragt: „Wer will unser Bote sein?“

Es handelt sich hierbei nicht darum, dass Gott einen einzelnen Menschen herausgreift mit den Worten: ‚Nun gehe du!‘ Gott auferlegte Jesaja keinen starken Zwang; Jesaja lebte in der Gegenwart Gottes und hörte den Ruf; er erkannte, dass es für ihn nichts anderes gab, als freiwillig zu sagen: „Hier bin ich; sende mich!“ Wir müssen uns den Gedanken aus dem Kopf schlagen, dass Gott mit Zwangsmaßregeln und Beweisen komme. Als der Herr Seine Jünger berief, lag kein unwiderstehlicher Zwang von außen vor; die stille, angelegentliche Beharrlichkeit Seines „Folge Mir!“ war an Männer gerichtet, deren Sinne und Kräfte hellwach waren. Wenn wir uns vom Geist Gottes so führen lassen, dass wir Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, werden auch wir etwas Ähnliches hören wie Jesaja – die stille, leise Stimme Gottes – und werden in vollkommener Freiheit sagen: „Hier bin ich; sende mich!“

1 Matthäus 20,16

15. JanuarWandelst du in Weiß?

„Mit Ihm begraben, auf dass … auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ Römer 6, 4

Niemand kann die Erfahrung der völligen Heiligung durchmachen, ohne vorher an einem „weißen Leichenbegängnis“ teilgenommen zu haben, d. h. am Begräbnis seines alten Lebens. Wenn diese Todeskrise nicht stattgefunden hat, bleibt die Heiligung eine bloße Vision. Es muss ein „weißes Leichenbegängnis“ stattfinden, d. h. ein Sterben, auf das nur die eine Auferstehung folgen kann – die Auferstehung in das Leben Jesu Christi. Dieses Leben kann durch nichts überwältigt werden; es ist eins mit Gott und hat den einzigen Zweck, ein Zeugnis für Ihn zu sein.

Hast du deine letzten Tage wirklich erreicht? Gefühlsmäßig hast du sie schon oft erlebt; aber hast du sie auch in Wirklichkeit erlebt? Du kannst nicht in Unruhe an deinem Begräbnis teilnehmen; du kannst nicht mehr aufgeregt sein, wenn du gestorben bist. Sterben heißt aufhören zu sein. Bist du mit Gott einverstanden, wenn Er von dir verlangt, dass du nicht mehr der ernst strebende Christ sein sollst, der du bis jetzt gewesen bist? Wir treiben uns um den Friedhof herum und sträuben uns doch immerfort gegen das Sterben. Wir müssen nicht nur danach streben zu sterben, wir müssen auch wirklich sterben: „in Seinen Tod getauft“1.

Hast du dein „weißes Leichenbegängnis“ schon hinter dir, oder hältst du deine Seele, was die Heiligung anbelangt, zum Narren? Gibt es in deinem Leben einen Tag, der als dein letzter Tag bezeichnet werden kann, einen Tag, zu dem deine Erinnerung in reinem und dankbarem Gedenken zurückkehrt? ‚Ja, damals bei jenem „weißen Leichenbegängnis“ schloss ich einen Bund mit Gott‘

„Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung.“2. Wenn du erkennst, worin Gottes Wille besteht, wirst du ganz natürlich in die Heiligung hineingehen. Bist du bereit, dieses „weiße Leichenbegängnis“ jetzt durchzumachen? Erklärst du dich einverstanden, wenn Gott sagt, dass dies dein letzter Tag auf Erden ist? Es hängt von dir ab, wann du deine Einwilligung geben willst.

1 Vers 3

2 1. Thessalonicher 4,3

16. JanuarDie Stimme Gottes

„Und ich hörte die Stimme des Herrn, dass Er sprach: Wen soll Ich senden? Jesaja 6, 8

Wenn wir vom Ruf Gottes sprechen, vergessen wir leicht die Hauptsache, nämlich das Wesen Dessen, Der uns ruft. Da ist der Ruf des Meeres ,,der Ruf der Berge, der Ruf der großen Eiswüste, und diese Rufe werden nur von wenigen gehört. Der Ruf ist der Ausdruck des Wesens, von dem er ausgeht, und wir können den Ruf nur vernehmen, wenn dasselbe Wesen auch in uns ist. Der Ruf Gottes ist der Ausdruck Seines Wesens, nicht des unsrigen. Durch Gottes Vorsehung sind überall feine Einzelstimmchen Seines Rufes für uns am Werk, die außer uns selbst niemand vernimmt; so wird uns in irgendeiner besonderen Angelegenheit Gottes Stimme übermittelt, und es hat keinen Zweck, jemand anders darüber zu befragen. Wir müssen uns diese tiefe Verbundenheit zwischen unserer Seele und Gott erhalten.

Der Ruf Gottes ist nicht das Echo meiner eigenen Natur; meine Neigungen und mein persönliches Temperament werden dabei nicht in Betracht gezogen. Solange ich mein persönliches Temperament berücksichtige und darüber nachdenke, wozu ich mich eigne, werde ich den Ruf Gottes nicht vernehmen. Erst wenn ich mit Gott verbunden bin, befinde ich mich in der Verfassung, in der sich Jesaja befand. Jesajas Seele hatte sich in der furchtbaren Krise, durch die er hatte hindurchgehen müssen, Gott so angepasst, dass er den Ruf Gottes in seiner bestürzten Seele auffing. Gott rief ihn nicht laut; Jesaja hörte Seine Worte: „Wer will unser Bote sein?“ Die meisten von uns haben für nichts anderes ein Ohr als für sich selbst; sie können nicht hören, was Gott sagt. In jenes Gebiet einzutreten, in dem der Ruf Gottes vernommen wird, bedeutet von Grund auf anders zu werden.

17. JanuarDie Berufung des natürlichen Menschen

„Da es aber Gott wohlgefiel, dass Er Seinen Sohn offenbarte in mir. Galater 1,15. 16

Der Ruf Gottes ist nicht eine Berufung zum Dienen. Meine Deutung Seines Rufes mag eine Berufung zum Dienen sein; d.h. mein Kontakt mit Gott lässt mich erkennen, was ich für Ihn tun möchte. Der Ruf Gottes, der vor allem Sein Wesen kundgibt, ist die Offenbarung Seines Sohnes in mir, „dass ich Ihn unter den Heiden verkündigen solle,“ d. h. Ihn sakramental zum Ausdruck bringe. Dies ist die Berufung meines natürlichen Menschen. Die Berufung zum Dienen ist das Ergebnis meines Gehorsams gegen den von mir wahrgenommenen Ruf Gottes und ist das Echo meiner Identifizierung (Einswerdung) mit dem Wesen Gottes.

Das Dienen ist der Erguss der überströmenden Liebe zu Gott; aber – um in die Tiefe zu gehen – es gibt keine Berufung zum Dienen; dies ist mein eigenes kleines persönliches Teil. Das Dienen ist der natürliche Teil meines Lebens. Gott bringt mich in eine Verbindung mit Sich, in der ich Seinen Ruf verstehen kann, und dann tue ich eine Sache einfach aus Liebe zu Ihm, ganz von mir aus. Gott dienen ist die bewusste Liebesgabe eines Wesens, das den Ruf Gottes gehört hat. Mein Dienst drückt das aus, was meinem Wesen entspricht; Gottes Ruf drückt Sein Wesen aus; daraus folgt, dass, wenn ich Sein Wesen empfange und Seinen Ruf höre, in uns beiden die Stimme unseres ursprünglichen Wesens erklingt und wir beide zusammenarbeiten – der Sohn Gottes offenbart Sich in mir, und ich diene Ihm auf dem gewöhnlichen Weg des Lebens, aus reiner, ehrlicher Hingegebenheit an Ihn.

18. JanuarEs ist der Herr!

„Thomas antwortete und sprach zu Ihm: Mein Herr und mein Gott!“ Johannes 20, 28

„Gib Mir zu trinken!“ (Johannes 4,10) Wie viele von uns hängen sich an Jesus Christus und löschen ihren eigenen Durst, während sie doch Ihn zufriedenstellen sollten! Wir sollten nun überströmen, geben bis zum Letzten, anstatt aus Ihm zu schöpfen, damit wir befriedigt werden. „Ihr werdet Meine Zeugen sein“1 – dies bedeutet ein Leben in unbefleckter, kompromissloser, unbestechlicher Hingabe an den Herrn Jesus, eine Befriedigung für Ihn, wo Er uns auch immer hinstellt.

Hüte dich vor allem, was mit der Treue gegen Jesus Christus wetteifert! Der größte Mitbewerber um die Hingabe an Jesus Christus ist der Dienst für Ihn. Es ist leichter zu dienen, als bis zur Neige ausgetrunken zu werden. Der einzige Zweck des Rufes Gottes ist die Befriedigung Gottes, nicht aber die Berufung, irgendetwas für Ihn zu tun. Wir werden nicht ausgeschickt, um für Gott zu kämpfen, sondern um von Ihm gebraucht zu werden in Seinen Kämpfen. Sind wir dem Dienen mehr ergeben als Jesus Christus?

1 Apostelgeschichte 1,8

19. JanuarErleuchtung und Dunkelheit

„Schrecken und große Finsternis überfiel ihn.“ 1. Mose 15, 12

Wenn Gott einem Heiligen eine Erleuchtung gibt, stellt Er ihn gleichsam unter den Schatten Seiner Hand, und es ist die Pflicht des Heiligen, still zu sein und zu lauschen. Es gibt eine Dunkelheit, die aus einem Übermaß an Licht kommt; dann ist es Zeit zu lauschen. 1. Mose 16 ist ein Beispiel für das Lauschen auf guten Rat, wenn es dunkel ist, anstatt zu warten, bis Gott das Licht sendet. Wenn Gott dir eine Erleuchtung gibt und darauf Dunkelheit folgt, dann warte. Gott wird dein Leben mit der Erleuchtung, die Er dir gegeben hat, in Übereinstimmung bringen, wenn du wartest, bis Seine Zeit da ist. Versuche nie, Gott in der Erfüllung Seines Wortes nachzuhelfen! Abraham musste dreizehn Jahre in der Stille sein; aber in diesen Jahren wurde all seine Selbstsicherheit vernichtet; es war ihm nachher nicht mehr möglich, auf seinen Menschenverstand zu bauen. Diese Jahre in der Stille waren nicht eine Zeit des Missvergnügens, sondern des Gehorsams. Pumpe deine Freude und dein Vertrauen nicht künstlich auf, sondern verlasse dich auf Gott1!

Setze ich mein Vertrauen noch irgendwie auf das Fleisch? Oder stehe ich wirklich jenseits von allem Vertrauen auf mich selbst – auf Männer oder Frauen, die Gott dienen, auf Bücher, Gebete und Ekstasen –, setze ich mein Vertrauen nun nicht mehr auf Gottes Segnungen, sondern in Gott Selbst? „Ich bin der allmächtige Gott“2 – El-Schaddai, der Vater-Mutter-Gott. Wir alle werden nur um des einen willen in die Schule genommen: damit wir wissen, dass Gott wirklich ist. Sobald Gott für uns wirklich ist, werden die Menschen zu Schatten. Nichts, was andere Heilige tun oder sagen, kann denjenigen je verwirren, der auf den wirklichen Gott gegründet ist.

1 s. Jesaja 50, 10-11

2 1. Mose 17,1

20. JanuarBist du bereit zu allem?

„Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, sonst kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Johannes 3, 3

Oft sind wir bereit für eine Gebetsversammlung, aber nicht um Schuhe zu putzen.

Von neuem geboren sein aus dem Geist, ist ein unverkennbares Werk Gottes, so geheimnisvoll wie der Wind und so überraschend wie Gott Selbst. Wir wissen nicht, wo es beginnt; es ist verborgen in den Tiefen unseres persönlichen Lebens. Wiedergeboren sein von oben bedeutet ein ununterbrochenes, fortwährendes, ewiges Anfangen, eine immerwährende Frische im Denken, im Sprechen und im Sein, ein dauerndes Überraschtwerden durch die Lebendigkeit Gottes. Mattheit deutet darauf hin, dass etwas in uns nicht mehr mit Gott verbunden ist – ‚ich muss dies tun, sonst wird es nie getan werden‘. Das ist das erste Zeichen von Mattheit. Sind wir in dieser Minute neugeboren oder sind wir matt, – wühlen wir in unserem Kopf nach irgendetwas herum, das wir tun sollten? Die Frische kommt nicht aus dem Gehorsam, sondern vom Heiligen Geist; den Gehorsam müssen wir leisten, damit wir im Licht bleiben, wie Gott im Licht ist.

Wache eifrig über deine Beziehung zu Gott! Jesus betete: „dass sie eines seien gleichwie Wir“1 – nichts zwischen den Menschen und Gott. Halte dein Leben immerzu offen für Jesus Christus; mache Ihm nichts vor! Schöpfst du dein Leben aus irgendeiner anderen Quelle als aus Gott? Wenn du von irgendetwas anderem außer Ihm abhängst, wirst du nie wissen, ob Er noch da ist. Aus dem Geist geboren sein bedeutet viel mehr, als wir im Allgemeinen annehmen; wir erhalten einen neuen Ausblick und bleiben durch das fortwährende Versorgtwerden mit dem Leben Gottes unbedingt frisch und bereit für alles.

1 Johannes 17,11

21. JanuarBedenke, woran Gott Sich erinnert

„So spricht der HERR: Ich denke noch an die Zuneigung deiner Jugendzeit, an deine bräutliche Liebe …“ Jeremia 2, 2

Bin ich noch immer so unmittelbar freundlich gegen Gott, wie ich es früher war, oder erwarte ich nur, dass Gott freundlich gegen mich sei? Bin ich ganz erfüllt von jenen kleinen Dingen, die Gottes Herz erfreuen, oder jammere ich, weil es mir schlecht geht? Es ist keine Freude in einer Seele, die vergessen hat, was Gott gefällt. Es ist etwas Großes, zu wissen, dass Jesus Christus mich braucht: „Gib Mir zu trinken!“1 Wieviel Freundlichkeit habe ich Gott in der vergangenen Woche erzeigt? Bin ich der Ehre Seines Namens treu gewesen in meinem Leben?

Gott spricht zu Seinem Volk: ‚Ihr habt Mich jetzt nicht lieb; doch erinnere Ich Mich an die Zeit, als es so war. „Ich gedenke da du eine liebe Braut warst.“‘ Bin ich von der übermäßigen Heftigkeit meiner Liebe zu Jesus Christus noch ebenso erfüllt wie am Anfang – damals, als ich meinen Weg verließ, um meine Hingegebenheit an Ihn zu beweisen? Findet mich Jesus Christus im Gedenken an jene Zeit, da ich nach nichts anderem verlangte als nach Ihm? Bin ich noch dabei oder bin ich über der Liebe zu Ihm weise geworden? Habe ich Ihn so lieb, dass es mir nichts ausmacht, wohin ich gehe, oder bin ich um die Achtung besorgt, die mir gebührt, indem ich meine Dienstbereitschaft abwäge?

Wenn du bedenkst, wessen Gott Sich erinnert, und dabei entdeckst, dass Er dir nicht mehr das ist, was Er dir früher war, dann lass es Scham und Zerknirschung in dir bewirken; denn diese Scham wird die göttliche Traurigkeit mit sich bringen, die die Reue schafft.

1 Johannes 4,10

22. JanuarWohin wende ich mich?

„Wendet euch zu Mir, so seid ihr selig. Jesaja 45, 22

Erwarten wir, dass Gott mit Seinen Segnungen zu uns kommt und uns erlöst? Er sagt: „Wendet euch zu Mir und seid selig!“ Es wird uns sehr schwer, uns auf Gott zu konzentrieren, und es sind Seine Segnungen, die es uns schwer machen. Sorgen bringen uns fast immer dazu, auf Gott zu schauen; aber Seine Segnungen können uns auch veranlassen, anderswohin zu schauen. Die Bergpredigt lehrt uns denn auch: ‚Schränkt eure Interessen so weit ein, dass die ganze Einstellung eures Sinnes, eures Herzens und eures Leibes Konzentration auf Jesus Christus ist‘: „Wendet euch zu Mir.“

Viele von uns haben eine verstandesmäßige Auffassung dessen, was ein Christ sein sollte, und die Konzentration auf das Leben anderer Heiliger wird ihrer Konzentration auf Gott zu einem Hindernis. Die Erlösung liegt nicht auf diesem Wege – es ist nicht einfach genug. „Wendet euch zu Mir, und nicht: ‚ihr werdet selig sein‘, sondern: „ihr seid selig.“ Wenn wir uns auf Ihn konzentrieren, finden wir gerade das, was wir suchen. Wir sind voreingenommen und verdrießlich gegen Gott, während Er doch immerfort sagt: „Wendet euch zu Mir und seid selig!“ Die Schwierigkeiten und Versuchungen, das Hin-und-Her-Überlegen in unserem Kopf – was wir diesen Sommer tun sollen und was morgen –, all das verschwindet, wenn wir uns zu Gott wenden.

Raffe dich auf und schaue auf Gott! Gründe deine Hoffnung auf Ihn! Es ist ganz gleich, ob hundert Dinge drängen; schalte sie mit Entschiedenheit aus und wende dich zu Ihm! „Wendet euch zu Mir“ – und die Erlösung ist in dem Augenblick da, in dem du dich zu Ihm wendest.

23. JanuarDurch Schauen umgewandelt

„Nun aber spiegelt sich in uns allen des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Angesicht, und wir werden verklärt in dasselbige Bild.“ 2. Korinther 3, 18

Das hervorstechende Merkmal eines Christen ist diese unverhüllte Offenheit vor Gott, die sein Leben zu einem Spiegel für andere macht. Wenn wir vom Geist erfüllt sind, werden wir umgewandelt, und durch das Schauen werden wir zu einem Spiegel. Du weißt es immer, wenn ein Mensch die Herrlichkeit des Herrn geschaut hat; du fühlst es im Innern deines Geistes, dass er das Wesen des Herrn widerspiegelt. Hüte dich vor allem, was diesen Spiegel in dir besudeln könnte! Es geschieht fast immer durch etwas Gutes, – jenes Gute, das nicht das Beste ist.

Die goldene Regel für dein und mein Leben ist dieses konzentrierte Offenbleiben gegen Gott. Lass alles außer diesem einen über Bord fallen, Arbeit, Kleider, Nahrung – alles auf Erden! Die anderen Dinge mit ihrer Unrast gehen immer darauf aus, diese Konzentration auf Gott zu verdunkeln. Wir müssen im Zustand des Schauens verharren und unser Leben durch und durch geistlich gestalten. Lass andere Dinge kommen und gehen, wie sie wollen, lass andere Leute kritisieren, wie sie wollen, doch lass nie zu, dass irgendetwas das Leben verdunkelt, das „mit Christus verborgen ist in Gott“.

Lass dich nie aus der Verbindung mit Ihm hinausdrängen; denn gerade diese Verbundenheit ist so leicht Schwankungen unterworfen; doch sollte dies nicht der Fall sein. Die strengste Übung eines Christen besteht darin, zu lernen, wie er immerzu „mit aufgedecktem Angesichte die Klarheit des Herrn widerspiegeln“ kann.

24. JanuarDie überwältigende Aufforderung

„Denn dazu bin Ich dir erschienen …“ Apostelgeschichte 26, 16

Das Gesicht, das Paulus auf der Straße nach Damaskus hatte, war nicht eine vorübergehende Gemütsbewegung, sondern ein Gesicht, das für ihn sehr klare und nachdrückliche Weisungen enthielt, und er sagt: „Ich war nicht ungehorsam gegen das himmlische Gesicht.“1 Der Herr sprach zu Paulus: ‚Dein ganzes Leben soll von Mir überwältigt werden; du sollst keine Absicht, kein Ziel und keinen Zweck haben, außer dem Meinigen‘ „… denn dieser ist Mir ein auserwähltes Werkzeug.“2

Wenn wir wiedergeboren sind, hat jeder von uns Gesichte von dem, was Christus uns anordnet – wenn wir überhaupt geistlich sind –, und es handelt sich vor allem darum, dass wir lernen, dem Gesicht nicht ungehorsam zu sein und nicht zu sagen, es könne nicht erfasst und befolgt werden. Es genügt nicht, zu wissen, dass Gott die Welt erlöst hat und dass der Heilige Geist alles, was Jesus getan hat, in mir wirksam machen kann; ich bedarf der Grundlage einer persönlichen Verbundenheit mit Ihm.

Paulus erhielt nicht eine Botschaft oder eine Lehre, die er verbreiten sollte: er wurde in eine lebendige, persönliche, überwältigende Verbindung mit Jesus Christus gebracht. Vers 16 ist unendlich gebieterisch: „… stehe auf, dass Ich dich mache zum Diener und Zeugen!“ Paulus war einer Person ergeben, nicht einer Sache; er gehörte ganz Jesus Christus an; er sah nichts anderes, er lebte für nichts anderes. „Denn ich hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch, ohne allein Jesus Christum, den Gekreuzigten.“3

1 Vers 19

2 Apostelgeschichte 9,15

3 1. Korinther 2,2

25. JanuarLass Raum für Gott

„Da es aber Gott wohlgefiel.“ Galater 1, 15

Als Arbeiter Gottes müssen wir lernen, für Gott Platz zu machen, Ihm „Ellbogenfreiheit“ zu lassen. Wir erwägen und berechnen und sagen, dass dies und jenes geschehen werde, und vergessen dabei ganz, für Gott Raum zu lassen, damit Er eingreifen kann, wie es Ihm gefällt. Wären wir überrascht, wenn Gott in einer Art und Weise in unsere Versammlung oder in unsere Predigt hineinkommen würde, wie wir es nie erwartet hätten?

Erwarte nie, dass Gott auf irgendeinem besonderen Weg komme, doch erwarte Ihn! Dies ist die beste Art, Ihm Raum zu lassen. Erwarte Sein Kommen, doch erwarte Ihn nicht in einer bestimmten Weise! Mögen wir Gott auch noch so gut kennen, die große Aufgabe, die wir zu lernen haben, ist, zu wissen, dass Er in jeder Minute hereinbrechen kann. Wir sind geneigt, dieses Element der Überraschung zu übersehen, und doch wirkt Gott nie anders. Plötzlich berührt Gott unser Leben: „Da es aber Gott wohlgefiel.

Lass dein Leben beständig so mit Gott verbunden sein, dass Seine überraschende Gewalt sowohl zur Rechten als auch zur Linken hervorbrechen kann. Sei immer in einem Zustand der Erwartung und sieh zu, dass du Raum lässt für Gott, damit Er eingreifen kann, wie es Ihm gefällt.

26. JanuarErwäge es noch einmal und weihe Ihm dein Leben

„Wenn nun Gott das Gras des Felds, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?“ Matthäus 6, 30

Eine einfache Aussage Jesu ist uns immer ein Rätsel, wenn wir nicht selbst einfach sind. Wie können wir einfach werden – so einfach wie Jesus? Indem wir Seinen Geist empfangen, Ihn erkennen, auf Ihn bauen und Ihm gehorchen, da Er das Wort Gottes bringt – und unser Leben wird erstaunlich einfach werden. Jesus sagt: ‚Bedenkt, wieviel eher euer Vater, der das Gras des Felds bekleidet, euch bekleiden wird, wenn ihr eure Verbindung mit Ihm richtig aufrecht erhaltet.‘ Jedes Mal, wenn wir in der geistlichen Verbundenheit einen Rückschritt machten, geschah es nur deshalb, weil wir es unverschämterweise besser wussten als Jesus Christus. Wir erlaubten den Sorgen der Welt, sich einzuschleichen, und vergaßen das „wieviel mehr“.

„Seht die Vögel unter dem Himmel!“ Ihr Hauptziel ist es, dem Grundgesetz des Lebens zu gehorchen, das in ihnen ist: und Gott sorgt für sie. Jesus sagt: „Wenn ihr richtig mit Mir verbunden seid und dem Geist gehorcht, der in euch ist, wird Gott für eure „Federn“ sorgen.

„Schaut die Lilien auf dem Feld!“ – sie wachsen dort, wo sie gepflanzt wurden. Viele von uns weigern sich, dort zu wachsen, wo sie gepflanzt worden sind, und schlagen infolgedessen nirgends Wurzel. Jesus sagt, dass Gott für alles andere sorge, wenn wir dem Leben gehorchen, das Er uns verliehen hat. Hat Jesus Christus eine Unwahrheit gesagt? Wenn wir das „viel mehr“ nicht erfahren, ist es nur deshalb, weil wir dem Leben nicht nachleben, das Gott uns gegeben hat. Wir sind mit verwirrenden Überlegungen beschäftigt. Wieviel Zeit haben wir darauf verwendet, Gott mit Fragen zu belästigen, während wir doch ganz frei sein sollten, um uns auf Seine Arbeit zu konzentrieren! Hingegebenheit bedeutet dauernde Übergabe seiner selbst an eine einzige bestimmte Sache. Löse ich mich immer wieder los, um jeden Tag meines Lebens Gott allein in Betracht zu ziehen?

27. JanuarErwäge es noch einmal und denke darüber nach

„Sorget nicht für euer Leben.“ Matthäus 6, 25

Es sollte immer wieder darauf hingewiesen werden, dass die Sorgen dieser Welt, die Betrüglichkeit des Reichtums und die Lust an anderen Dingen, wenn sie in uns eindringen, alles ersticken, was Gott eingepflanzt hat. Wir werden nie vor dem immer wiederkehrenden Ansturm dieser Flut bewahrt bleiben. Wenn sie nicht in Form von Kleidern und Nahrung kommt, dann wird sie in Form von Geld oder Mangel an Geld, Freunden oder Mangel an Freunden oder in Form schwieriger Umstände kommen. Es ist ein einziges beständiges Anstürmen, und wenn wir dem Geist Gottes nicht erlauben, Sein Banner dagegen aufzurichten, werden diese Dinge hereinfluten wie eine Überschwemmung.

„Sorget nicht für euer Leben!“ ‚Sorget nur für eins – eure Verbindung mit Mir‘, spricht der Herr. Unsere Vernunft schreit laut und sagt: ‚Das ist töricht; ich muss bedenken, wie ich leben werde; ich muss bedenken, was ich essen und trinken werde.‘ Jesus sagt uns, dass wir dies nicht müssen. Hüte dich davor, den Gedanken in dir aufkommen zu lassen, dass diese Aussage von Einem herrühre, der unsere besonderen Verhältnisse nicht kenne. Jesus Christus kennt unsere Verhältnisse besser als wir, und Er sagt: „Meine nicht, du müssest diese Dinge zur einzigen Angelegenheit deines Lebens machen!‘ Sei sicher, dass du deiner Beziehung zu Gott den ersten Platz einräumst, wenn je ein Wettstreit entsteht.

„Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.“1 Wie viele Plagen haben dich heute schon bedroht? Was für erbärmliche kleine Teufelchen haben hereingeguckt und gesagt: ‚Nun, was wirst du nächsten Monat tun – und diesen Sommer?‘ „Darum sollt ihr nicht sorgen“, sagt Jesus. Erwäge es noch einmal und denke darüber nach und verbleibe in deinem Sinn bei dem „wieviel mehr“ deines himmlischen Vaters!

1 Vers 34

28. JanuarEs ist doch kaum glaubhaft, dass Jesus Christus so verfolgt werden konnte!

„Saul, Saul, was verfolgst du Mich?“ Apostelgeschichte 26,14

Bin ich darauf aus, meinen eigenen Weg für Gott zu gehen? Wir fallen immer wieder in diese Schlinge, bis wir zu dem Erlebnis der Taufe durch Feuer und Geist kommen. Eigensinn und Eigenwille werden Jesus Christus immer einen Stoß versetzen. Auch wenn sie sonst niemand weh tun mögen, verletzen sie doch Seinen Geist. Immer, wenn wir eigensinnig und eigenwillig und von unseren ehrgeizigen Bestrebungen eingenommen sind, verletzen wir Jesus. Jedes Mal, wenn wir auf unserem Recht bestehen und darauf beharren, dass wir gerade dies zu tun beabsichtigen, verfolgen wir Jesus. Immer, wenn wir auf unsere Würde pochen, bedrücken und bekümmern wir Seinen Geist. Wenn wir dann zur Einsicht kommen, dass es Jesus war, Den wir die ganze Zeit über verfolgten, ist dies die allerniederschmetterndste Entdeckung, die es für uns geben kann.

Bin ich vom Wort Gottes ganz und gar durchdrungen, indem ich es dir weitergebe, oder straft mein Leben die Dinge Lügen, die ich lehre? Ich kann Heiligung lehren und dennoch in meinem Leben den Geist Satans zur Darstellung bringen, jenen Geist, der Jesus verfolgt. Der Geist Jesu ist sich nur des einen bewusst – der vollkommenen Einheit mit dem Vater – und Jesus sagt: „Lernet von Mir, denn Ich bin sanftmütig Und von Herzen demütig.“1 Alles, was ich tue, sollte auf der vollkommensten Einheit mit Ihm begründet sein und nicht auf meinem eigenmächtigen Entschluss, göttlich sein zu wollen. Dies wird heißen, dass man mir leicht etwas aufbürden, mich leicht Übervorteilen und leicht über mich hinweggehen wird: wenn ich mich jedoch um Jesu Christi willen darein ergebe, verhüte ich, dass Er verfolgt wird.

1 Matthäus 11,29

29. JanuarEs ist doch kaum glaubhaft, dass man so gänzlich unwissend sein konnte!

„Herr, wer bist Du?“ Apostelgeschichte 26, 15

„Denn so sprach der Herr zu mir, da Seine Hand über mich kam“1