Mein Begleitbuch bei Endometriose: Ein einfühlsames Buch mit Impulsen, Tipps & Übungen für mehr Selbstfürsorge, Klarheit und innere Stärke – inkl. Wohlfühlseiten zum Reflektieren & Entlasten - Amelie Lehmann - E-Book

Mein Begleitbuch bei Endometriose: Ein einfühlsames Buch mit Impulsen, Tipps & Übungen für mehr Selbstfürsorge, Klarheit und innere Stärke – inkl. Wohlfühlseiten zum Reflektieren & Entlasten E-Book

Amelie Lehmann

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Beschreibung

  Endometriose: Ihr einfühlsamer, kompetenter und alltagsnaher Begleiter für optimale Selbstfürsorge, Ausgeglichenheit und innere Stärke   Sie haben eine Endometriose-Diagnose erhalten und jetzt haben Sie tausend Fragen? Vielleicht wissen Sie schon länger von Ihrer Erkrankung, doch bisher haben Sie keine ganzheitliche Hilfe gefunden? Vor allem möchten Sie herausfinden, was Sie selbst tun können, um zurück zu Balance und Wohlgefühl in Ihrem Körper zu gelangen? Dann ist dieses Buch Ihr perfekter Wegweiser! Bei Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter und kann für vielfältige, teils stark belastende Beschwerden sorgen. Betroffene Frauen leiden unter Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Beschwerden beim Sex, Unfruchtbarkeit und zumeist vor allem heftigen Schmerzen, aber ernst genommen werden Sie nicht immer. Dabei leidet die Lebensqualität erheblich – doch damit müssen Sie sich nicht abfinden! Denn es gibt einen bunten Strauß an Methoden, Anwendungen und Strategien, wie Sie sowohl die körperliche Seite der Beschwerden lindern als auch in mentaler Hinsicht für Stärke, Zuversicht und einen selbstbestimmten Umgang mit Ihrer Erkrankung sorgen können. Dieses Buch zeigt Ihnen wirksame Techniken und Routinen rund um Körperwahrnehmung, Bewegungsimpulse, Atemtechniken und vieles mehr, mit denen Sie Ihren Alltag zyklusbewusst gestalten und unterstützt Sie effektiv auch in Ihrer seelischen Gesundheit: Von der Einordnung emotionaler Reaktionen über Tipps für gelingende Arztgespräche bis hin zu Achtsamkeitsübungen, Reflexionsanregungen oder Moodtrackern entdecken Sie eine Vielzahl an Möglichkeiten, für innere Stärke und Klarheit zu sorgen. Endometriose medizinisch & kompakt: Erfahren Sie in Kürze das Wichtigste rund um Entstehung, Symptome sowie körperlich-seelische Folgen und machen Sie sich fit für erfolgreiche Gespräche mit Ärzten, Therapeuten & Co. Selbstfürsorge leicht gemacht: Körperwahrnehmung, Mikro-Routinen für starke und schwache Tage, Bewegungsimpulse, Atemübungen oder imaginatives Wärmetraining – lernen Sie kinderleichte und hochwirksame Methoden kennen, mit denen Sie sofort für verbessertes Wohlbefinden sorgen können. Zyklus & Alltag: Verstehen Sie die besonderen Auswirkungen des Zyklus für Endometriosebetroffene und erstellen Sie realistische, zyklusangepasste und auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Alltagsplanungen. Reflektieren & Entlasten: Wohlfühlseiten mit Leitfragen, Moodtracker, Schmerzskalen, Mini-Akut-Ritualen oder Achtsamkeitsübungen richten jederzeit den Fokus auf Ihr aktuelles Wohlergehen. Mit diesem Praxisratgeber nehmen Sie der Endometriose das Heft aus der Hand und werden (wieder) zum aktiven Gestalter von Gesundheit, Lebensplanung und Zukunft. Ob frisch diagnostiziert, nach langer Beschwerdenphase oder einfach für mehr Empowerment – hier finden Sie Ihren Weg! Also, worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und stellen Sie ab sofort Ihr Wohlbefinden in den Vordergrund und schenken Sie sich die Fürsorge, die Sie wirklich brauchen!

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Seitenzahl: 207

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2025

Inhalt

Verstehen, was los ist – aber in Ihrem Tempo

Eine behutsame Annäherung an Ihren Körper und die Erkrankung

Einführung – Was bedeutet Endometriose

Warum Symptome individuell verschieden sind

Emotionale Reaktionen einordnen: Wut, Erschöpfung, Ohnmacht

Impulse zur Selbstbeobachtung: Ihre persönliche Symptommusterkarte

Was Ihnen zusteht: Klarheit in Arztgesprächen und im Umfeld

Wie Sie Ihre Erfahrungen ernst nehmen – auch wenn andere das nicht tun

Hilfreiche Hinweise für Gespräche mit Ärzten oder Ärztinnen oder im Bereich der Psychotherapie

Souveräner Umgang mit Zweifeln und Grenzüberschreitungen im sozialen Umfeld

Reflexionsübung: Was brauche ich wirklich – und wem teile ich das mit?

Selbstfürsorge ohne Druck – kleine Schritte mit großer Wirkung

Körperwahrnehmung schulen und Frühwarnzeichen erkennen

Mikro-Routinen für starke, schwache und unsichere Tage

Sanfte Bewegungsimpulse, einfache Atemübungen und imaginatives Wärmetraining.

Selbstmitgefühl kultivieren: Schreiben Sie sich selbst einen Brief

Zyklus und Alltag in Balance bringen

Erklärung: Die verschiedenen Zyklusphasen – und was sie vor allem für Endometriose-Betroffene bedeuten

Tagebuchimpulse für verschiedene Zyklusphasen.

Verläufe sichtbar machen: Energie, Schmerzen, Stimmung, Trigger

Realistische Alltagsplanung mit zyklischem Denken

Kreative Aufgabe: Ihren persönlichen Wohlfühl-Kompass gestalten

Wohlfühlseiten zum Reflektieren & Entlasten

Freie Schreibflächen mit sanften Leitfragen

Mood-Tracker und Schmerzskalen zum selbst Ausfüllen

Mini-Rituale für akute Belastungstage

Achtsamkeitsübungen für Schübe oder depressive Phasen

Wenn Selbstfürsorge zum Kompass wird

Anhang

Vorlagen

Quellenverzeichnis

Verstehen, was los ist – aber in Ihrem Tempo

Eine behutsame Annäherung an Ihren Körper und die Erkrankung

Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit schon ein wenig über Endometriose wissen oder schon einmal davon gehört haben. Vielleicht sind Sie selbst davon betroffen und stehen noch ganz am Anfang Ihrer Suche nach Hilfe, Rat und Erklärungen. Oder eine nahestehende Person leidet unter der Erkrankung, und Sie versuchen, ihr hilfreiche Tipps zu geben. Ganz gleich, was Sie dazu bewegt hat, dieses Buch zu lesen – es ist sehr gut, dass Sie diesen Weg gefunden haben.

Zu Beginn des Buches ist es sinnvoll, die wichtigsten Fakten über Endometriose einmal zusammenzufassen. Sie werden in diesem Buch keinen tiefgehenden wissenschaftlichen Erklärungen folgen müssen. Dennoch wird es Ihnen helfen, ein Grundwissen über Endometriose zu erhalten. Denn durch ein besseres Verständnis für die Erkrankung selbst werden Sie in Zukunft besser damit umgehen und leben können.

Und genau bei diesem Weg soll Ihnen dieses Buch helfen: Verständnis für den eigenen Körper, Reflexion Ihrer Psyche und Steigerung Ihrer Selbstwahrnehmung. Sehen Sie dieses erste Kapitel also als eine Einladung. Sie müssen weder biologischen Prozessen folgen noch medizinisches Fachwissen erlangen, um sich selbst und Ihren Körper zu begegnen. Beim Lesen dieses Buches sollte es Ihnen nicht darum gehen, alles sofort zu verstehen und zu analysieren. Sie sollten einen Zugang zu sich selbst finden – und das in Ihrem eigenen Tempo und auf Ihre eigene Art und Weise.

Einführung – Was bedeutet Endometriose

Endometriose – eine Erkrankung, die in der Medizin bereits in den 1920er-Jahren erstmalig beschrieben wurde, in der Gesellschaft jedoch erst innerhalb der vergangenen 10 bis 15 Jahre Einzug erhalten hat. Vollends angekommen ist der Begriff dort jedoch immer noch nicht. Häufig fehlt es den Menschen an dem notwendigen Verständnis dafür, dass die Beschwerden einer Endometriose weit über gewöhnliche Schmerzen während der Menstruation hinausgehen.

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut oder gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. Beispielsweise an Eierstöcken, im Bauchraum oder an anderen Organen. Diese Verwachsungen führen zu Entzündungen, Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit und teilweise starken Schmerzen. Der Verlauf und die Symptome sind dabei sehr unterschiedlich. Die Ursache für Endometriose ist bisher noch nicht abschließend geklärt.

Genau dieser falsche Gedanke ist immer noch fest in der Gesellschaft verankert – Schmerzen während der Periode sind doch normal. Betroffene Frauen müssen solche Sätze immer wieder hören. Vielleicht wurden auch Ihre Beschwerden einmal bagatellisiert. Ob von einem Gynäkologen, einer Bekannten oder nahestehenden Personen. Falls Sie während eines Gesprächs über Ihre Erkrankung bereits einmal das Gefühl hatten, nicht ernst genommen zu werden, sind Sie nicht alleine. Denn nur Frauen mit Endometriose verstehen, was es bedeutet, mit dieser Erkrankung zu leben. Machen Sie sich also immer wieder deutlich, dass Sie sich diese Schmerzen nicht einbilden, Sie nicht überempfindlich sind, Sie nichts falsch machen und Sie ein Recht auf Anerkennung und Fürsorge haben.

Die Erkrankung Endometriose bringt neben Schmerzen eine Vielzahl von Symptomen mit, die den Alltag und das soziale Leben der betroffenen Frauen erheblich einschränken.

Symptome können unter anderem folgende sein:

sehr starke, krampfartige oder brennende Unterbauchschmerzen

Übelkeit

Erbrechen

Durchfall

vermehrter Stuhlgang

Unfruchtbarkeit und Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs

Neben den körperlichen Beschwerden kommen sehr häufig emotionale und seelische Belastungen hinzu. Angst, Wut und Scham sind Emotionen, die viele Frauen mit Endometriose kennen. Der Alltag kann dabei von Erschöpfung, Reizbarkeit und Traurigkeit überschattet werden.

Abgrenzung zu normalen Menstruationsbeschwerden

An diesem Punkt fällt es sowohl Betroffenen als auch Familienangehörigen oder Freunden schwer, zu unterscheiden – ist das jetzt noch „normal“ oder stimmt etwas mit meiner Freundin nicht? Denn sehr viele Frauen erleben Monat für Monat Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, Stimmungsschwankungen und Veränderungen der Verdauung während der Periode. Auch Müdigkeit, Lustlosigkeit und mehr Appetit gehören zu den üblichen Symptomen der weiblichen Menstruation. Ein zentraler Punkt ist dabei jedoch, wie diese Beschwerden auszuhalten sind. Wenn Sie trotz Stimmungsschwankungen und leichter Unterleibsschmerzen arbeiten können, etwas Sport machen oder sich mit Freunden treffen können, sind die Beschwerden auszuhalten. Falls Sie jedoch so stark beeinträchtigt sind, dass Sie weder Ihren Arbeitsalltag noch Ihren sozialen Verpflichtungen nachgehen können, spricht das dafür, dass es sich um Endometriose-Beschwerden handelt. Das gilt sowohl für die Intensität als auch für die Stärke der Beschwerden.

Weitere wichtige Punkte bei der Unterscheidung der Beschwerden sind die Art, die Stärke und die Lokalisation der Schmerzen. Übliche Regelschmerzen begrenzen sich auf den Unterleib selbst – also den unteren Bauchraum unter dem Bauchnabel. Normale Regelschmerzen werden von einem Großteil der Frauen an den ersten ein bis drei Tagen der Regelblutung als leicht bis mittel beschrieben. Die Schmerzen lassen sich dabei meist mit Schmerzmitteln, Wärme oder Massage lindern.

Schmerzen, die durch Endometriose ausgelöst werden, begrenzen sich hingegen nur selten auf die Periode. Sie treten auch zyklusunabhängig auf. Gleichzeitig wird dieser Schmerz als besonders stark und krampfartig beschrieben. Dabei geht er teilweise weit über den Unterleib hinaus, er kann im Becken, Rücken, in der Blase und im Darm auftreten.

Diese Schmerzen können zu weiteren Folgen wie chronischer Erschöpfung, anhaltender Müdigkeit und Konzentrationsstörungen führen, welche bei „normalen“ Regelschmerzen nicht auftreten. Eine starke Belastung des alltäglichen Lebens, sozialer Rückzug und Fruchtbarkeitsstörungen deuten also auf eine Endometriose hin.

Vergleich: Übliche Menstruationsbeschwerden oder Endometriose?

Beschwerden

Menstruationsbeschwerden

Endometriose-Beschwerden

Schmerzintensität und Schmerzbehandlung

Leicht bis mittel, lassen sich lindern

Stark, krampfartige Schmerzen, ausstrahlend, medikamentöse Behandlung spricht möglicherweise nicht an

Dauer der Schmerzen

1 bis 3 Tage

Anhaltend, über mehrere Tage hinweg, zyklusunabhängig

Lokalisation

Unterleib

Unterleib, Rücken, Becken, Beine, Darm, Blase

Weitere Beschwerden

Stimmungsschwankungen, Müdigkeit

Starke Stimmungsschwankungen, depressive Phasen, Erschöpfungszustände, anhaltende Müdigkeit, Durchfall, veränderte Verdauung, Schmerzen beim Stuhlgang, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, eingeschränktes Berufs- und Sozialleben

Zyklusabhängig

Die ersten 1 bis 3 Tage der Menstruation

Zyklusunabhängig, zum Zeitpunkt der Periode intensivieren sich die Beschwerden jedoch

Endometriose verstehen: Was im Körper passiert

Doch was genau passiert in Ihrem Körper, wenn Sie unter Endometriose leiden? Die Erkrankung verändert nicht zwangsläufig Ihren Zyklus. Endometriose-Patientinnen können auch einen regelmäßigen Zyklus haben. Dennoch ist es möglich, dass Zyklusveränderungen wie Zwischenblutungen oder Dauerblutungen auftreten, die für eine erwachsene Frau mit einem regelmäßigen Zyklus nicht üblich sind. Während des Menstruationszyklus baut Ihr Körper die Gebärmutterschleimhaut auf – ein natürlicher und immer wiederkehrender Prozess. Bei Endometriose-Patientinnen wächst diese Schleimhaut jedoch auch außerhalb der Gebärmutter. Diese Verlagerung wird als Endometrioseherd bezeichnet.

Oft bilden sich gleich mehrere dieser Herde im Bauchraum einer Frau. Sie siedeln sich häufig auf den Eileitern und dem Bauchfell an. Doch auch an Blase, Darm oder anderen Organen können sich die entzündlichen Wucherungen festsetzen und schmerzhafte Narben und Verwachsungen verursachen. Die Symptome unterscheiden sich je nach Schwere, Ausweitung und Lage der Wucherungen sehr. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, die Symptome von Endometriose zu generalisieren.

Gleichzeitig ist das der Grund dafür, warum es Gynäkologen häufig schwerfällt, die Diagnose Endometriose zu stellen. Das vielseitige Bild, welches die Symptome einer Endometriose verursachen, ist sehr schwer einzuordnen. Betroffene Frauen müssen für eine endgültige Diagnose oft mehrere Ärzte aufsuchen und bei der Suche nach Hilfe einen langen Weg hinter sich bringen.

Im Durchschnitt vergehen nach dem Auftreten erster Symptome und der Diagnose zwischen 7 und 10 Jahren. Darüber berichtet das Institut für Endometriose in Frankreich. Die lange Zeit ist unter anderem der mangelnden Forschung zuzuschreiben. Denn diese wird nur sehr wenig gefördert und kann deswegen nur langsam Fortschritte machen. Daraus resultiert wiederum, dass Gynäkologen zu wenig über Endometriose wissen.

Außerdem ist die Diagnostik in Bezug auf Endometriose langwierig. Über eine Ultraschalluntersuchung können Endometrioseherde nur sehr selten festgestellt werden. Ein MRT (Magnetresonanztomograph – ein bildgebendes Verfahren, welches ein Schnittbild des Körperinneren erstellt) kann hilfreich sein, ist jedoch in der Regel nicht ausreichend. Der bestmögliche Weg einer Diagnose geht üblicherweise über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie – ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem Ärzte durch eine Kamera Einblick in den Bauchraum erhalten). Während dieses minimalinvasiven Eingriffs können die Herde sofort entfernt werden. Gleichzeitig erhalten Sie als Patientin durch die Operation die Gewissheit, dass Sie an Endometriose leiden. Die Selbstzweifel und das Grübeln darüber, ob Sie wirklich krank sind, werden dann beendet sein. Denn erst durch diesen Schritt wird Ihre Erkrankung sichtbar. Das macht es für viele Patientinnen ab diesem Zeitpunkt leichter. Denn einen gebrochenen Arm, eine Beule oder eine Schnittverletzung wird von Ihrem Umfeld gesehen – Endometriose jedoch nicht.

Diagnose Endometriose – nur über eine Operation möglich?

Der Weg bis hin zur Diagnose ist für viele betroffene Frauen ein sehr langer. Oft ist er verbunden mit schweren Symptomen, Erschöpfung und einem unerfüllten Kinderwunsch. Wenn Ihnen als Patientin dann vorgeschlagen wird, eine Operation durchzuführen, um die Diagnose Endometriose zu sichern, stellen Sie sich sicher die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Nur selten muss eine Operation durchgeführt werden, um eine Erkrankung zu stellen. Bei der Endometriose ist das jedoch notwendig.

Das liegt unter anderem daran, dass Ihr behandelnder Gynäkologe Ihren Bauchraum nur bedingt untersuchen kann. Er kann Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums machen und Ihre Eierstöcke teilweise über einen vaginalen Ultraschall darstellen. Einen vollständigen Blick in den gesamten Bauchraum erhält er über Ultraschall jedoch nicht. In Ihrer gynäkologischen Praxis konzentriert sich die Diagnosestellung also vermehrt auf Gespräche. Nur eine Bauchspiegelung kann den Ärzten den notwendigen Überblick verschaffen.

Für diese Operation werden Sie in Vollnarkose gelegt. Es werden drei kleine ca. 1 cm lange Schnitte gemacht – in der Regel direkt über dem Bauchnabel und rechts und links über der Leiste. Durch diese kleinen Schnitte führen die Ärzte eine Kamera und weitere Instrumente in den Bauchraum ein. Dadurch können sie Ihren gesamten Bauchraum begutachten. Darm, Blase, Magen, Eierstöcke und Eileiter sowie die Gebärmutter können vollständig untersucht werden.

Dadurch erhalten die Ärzte zum einen ein gutes Bild darüber, wo die Endometrioseherde liegen und welchen Grad sie erreicht haben. Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil ist, dass diese Endometrioseherde sofort entfernt werden können. Diagnose und Behandlung werden also in einem Schritt abgeschlossen sein. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass die Gynäkologen außerdem alle anderen Organe sehen und weitere Erkrankungen oder Veränderungen sofort erkennen könnten. Außerdem werden Sie nach der Operation nur wenig Schmerzen haben, da die Schnitte sehr klein sind. Die Wundversorgung und das Infektionsrisiko belaufen sich also auf ein Minimum. Auch wenn sich eine Operation im ersten Moment nach etwas Großem anhört, ist sie für Endometriosepatientinnen oft ein Abschluss der Erkrankung, da sie sowohl Klarheit als auch Behandlung in einem erhalten.

Egal, an welchem dieser Punkte Sie jetzt gerade stehen oder bereits standen, fällt es Ihnen vielleicht noch schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Sie eine gynäkologische Krankheit haben. Das Wissen darüber, dass sowohl die Diagnose als auch die Behandlung nicht einfach sind, sollte Ihnen jedoch keine Angst bereiten. Denn indem Sie dieses Buch in die Hand genommen und mit dem Lesen begonnen haben, haben Sie bereits ein neues Kapitel in Ihrem Leben aufgeschlagen. Sie gehen den Weg mit der Erkrankung Endometriose. Das ist ein besonders wichtiger Schritt. Denn neben Forschung, Medizin, Medikamenten und Operationen sind letztendlich Sie selbst die beste Expertin. Sie kennen Ihren Körper am besten und werden fühlen, wie er sich beispielsweise während einer Behandlung entwickelt.

Obwohl Endometriose oft als unheilbare Krankheit beschrieben wird, stimmt das nicht ganz. Mit einer individuellen Therapie kann jede Endometriose-Patientin geheilt werden. Häufig wählen Ärzte dabei eine Kombination aus Operation und Hormontherapie. In einigen Fällen genügt die Einnahme der Pille oder eines anderen Hormonpräparats. Je nach Wunsch und Lebenslage kann auch eine Schwangerschaft als Therapiemittel gewählt werden, da diese Endometriose ebenfalls heilt. Im weiteren Verlauf des Buches werden Sie in die Thematik Therapie und den Umgang mit Ärzten noch einmal etwas vertieft eintauchen.

Zahlen und Fakten rund um Endometriose

Endometriose ist eine sehr komplexe Erkrankung. Obwohl die Forschung in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, sind noch sehr viele Fragen offen – insbesondere in Bezug auf die Ursachen, die Behandlungsoptionen und personalisierte Therapien. Doch einige Zahlen und Fakten sind bereits sehr zuverlässig. Diese können auch Ihnen als betroffener Frau das Gefühl geben, nicht allein zu sein.

Wie viele Frauen sind betroffen?

Endometriose ist unsichtbar – und dennoch ist sie die am häufigsten diagnostizierte Erkrankung in der Gynäkologie. Rund 5 bis 15 Prozent aller gebärfähigen Frauen leiden an Endometriose. Das schätzt die deutsche Endometriose-Vereinigung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weltweit von 190 Millionen betroffenen Frauen aus. Jedes Jahr werden 53.000 Neuerkrankungen in Deutschland registriert. Bis es jedoch zu dieser Diagnose kommt, vergehen häufig 7 bis 10 Jahre, in denen die Frau unter den Symptomen der Endometriose leidet. Bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch liegt die Endometriosequote sogar bei über 40 Prozent. In vielen Fällen merken die Frauen erst durch ihre Unfruchtbarkeit, dass etwas nicht stimmt.

Wo tritt Endometriose auf?

Häufig bilden sich die Wucherungen an den Eierstöcken, den Eileitern, der Gebärmutterwand und dem Bauchfell. Blase und Darm können auch betroffen sein. Das ist jedoch weniger häufig der Fall. In einigen seltenen Fällen setzen sich die Herde auch auf Bänder oder Muskeln im Bereich des Beckens.

In sehr seltenen Fällen kann sich Endometriose bis zur Lunge oder in das Gehirn ausbreiten.

Die National Library of Medicine veröffentlichte im Jahr 2006 eine systematische Übersicht mit dem Titel „Thorax-Endometriose: aktuelles Wissen“. Daraus geht hervor, dass Endometrioseherde auch die Lunge und sogar das Zwerchfell betreffen können. Untersucht wurden Frauen, die ohne Vorerkrankungen einen Lungenkollaps erlitten hatten. Bei 42 Prozent dieser Frauen wurde ein Endometrioseherd im rechten Lungenflügel entdeckt. Die Autoren der Studie beschreiben, dass die Ausbreitung bis in die Lunge oder das Gehirn grundsätzlich möglich ist, jedoch sehr selten vorkommt.

Anmerkung: Da Endometriose, inklusive ihrer Ursache, ihrer Verbreitung und dem Verlauf, immer noch erforscht wird, gibt es jedoch keine genauen Zahlen.

Warum dauert es so lange, bis Endometriose diagnostiziert wird?

Viele Gynäkologen können oder wollen sich in der Praxis nicht ausreichend Zeit für eine ausführliche Untersuchung nehmen. Eine Endometriose-Diagnose oder ein Verdacht muss zunächst in einem langen Anamnese-Gespräch gestellt werden. Einige Ärzte vertreten die Annahme, dass starke Regelschmerzen „normal“ sind und nicht als Krankheit behandelt werden müssen. Aus diesem Grund müssen Patientinnen möglicherweise zwei oder drei Gynäkologen aufsuchen, bis überhaupt einer von ihnen eine Endometriose in Betracht zieht.

Des Weiteren gibt es keine Standarddiagnostik, mit der Endometriose über einen einfachen Weg diagnostiziert werden kann. Das bedeutet, dass auch Ärzte um die Ecke denken, Fachärzte hinzuziehen und tiefgreifendere Diagnostik durchführen müssen. Die vielseitigen Symptome machen es Ärzten häufig schwer, eine Diagnose zu stellen.

Ursachen und Risikofaktoren

Forscher gehen aktuell davon aus, dass es eine genetische Veranlagung gibt. Bestätigt ist das jedoch noch nicht. Hormonelle Schwankungen könnten die Entstehung der Herde begünstigen. Die Wissenschaftsplattform Nature Genetics veröffentlichte im März 2010 einige Fakten zu dem Thema. Daraus geht hervor, dass die Genetik bei der Entwicklung von Endometriose in jedem Fall eine Rolle spielt. Als Ursache kann sie jedoch noch nicht vollends bestätigt werden.

Ebenso begünstigen ein geschwächtes Immunsystem und Entzündungsprozesse das Wachstum von Endometrioseherden. Auch hier ist jedoch noch nicht geklärt, welche Erkrankungen eine Endometriose fördern könnten. Wichtig ist jedoch das Wissen darüber, dass die Erkrankung von immer wiederkehrenden Entzündungen geprägt ist.

Warum Symptome individuell verschieden sind

Vielleicht waren Sie schon einmal in einer der folgenden Situationen: Sie sprechen mit einer anderen Endometriose-Patientin oder lesen einen Artikel über Ihre Erkrankung und merken plötzlich, dass nur wenige Eigenschaften übereinstimmen. Doch das heißt nicht, dass die Endometriose bei Ihnen deshalb „nur“ leicht ausgeprägt ist. Sie sollten nicht an Ihrer Diagnose zweifeln, weil andere Personen von anderen Symptomen berichten oder ein Bericht im Internet kein einziges Ihrer Symptome erwähnt hat.

Während Sie in den ersten zwei bis drei Tagen Ihrer Menstruation vor lauter Schmerzen nicht das Haus verlassen können, ist Ihre Bekannte, die ebenfalls an Endometriose leidet, möglicherweise weiterhin in der Lage, trotz Erkrankung ihrem geregelten Alltag nachzugehen. An dieser Stelle sollten Sie sich selbst immer wieder daran erinnern, dass es nicht „die eine“ oder „richtige“ Endometriose gibt. Genau diese Unterschiede machen es für die betroffenen Frauen sehr schwierig.

Vielleicht haben Sie bereits vor Ihrer Diagnose zu der Thematik recherchiert und haben versucht herauszufinden, was hinter Ihren Beschwerden stecken könnte. Möglicherweise sind Sie erst gar nicht auf Endometriose gestoßen, oder Sie haben nach einer gestellten Diagnose Zweifel daran. Doch genau diese Zweifel sollten Sie aus dem Weg räumen, denn:

Jeder Körper und jede Endometriose ist anders, sodass sich die Krankheit bei jeder Frau sehr unterschiedlich zeigt.

Jede Menstruation ist einzigartig

Das bedeutet zum einen, dass Ihr Körper, Ihre Menstruation, Ihr Zyklus und auch Ihre Beschwerden bereits unabhängig von einer Endometriose-Erkrankung individuell sind. Auch ohne Endometrioseherde in Ihrem Körper werden sich Ihr Zyklus und Ihre Menstruation von denen anderer Frauen unterscheiden. Einige Frauen leiden unter stärkeren Regelschmerzen, und ihre Blutung dauert sechs bis sieben Tage. Andere haben weniger starke oder gar keine Schmerzen und eine sehr kurze Regelblutung. Diese Unterschiede entstehen durch den ganz persönlichen Hormonhaushalt, das Alter, die Lebensart und den Gesundheitszustand einer Frau.

Auch das Schmerzempfinden ist sehr individuell. Einige Frauen beschreiben den Schmerz während ihrer Menstruation als besonders stark und krampfartig, andere als unangenehmen Druck. Diese Unterschiede kommen unter anderem durch die Lage und Ausprägung der Endometrioseherde zustande. Einen viszeralen Schmerz – also einen Schmerz, der von den Organen ausgeht – vernehmen die Patientinnen häufig nur während der Periode und begrenzt im Unterleib. Einen neuropathischen Schmerz, der sich stechend, brennend oder elektrisierend anfühlen kann, spüren betroffene Frauen meist zyklusunabhängig. Letzteres spricht dafür, dass sich die Endometrioseherde auch im Bereich des Beckens, beispielsweise auf Nerven oder auf Organe, gesetzt haben und dort Entzündungen verursachen.

Eine Erkrankung, viele Gesichter: Wo Endometrioseherde sitzen können

Genau so unterschiedlich wie der Körper und der Zyklus einer Frau sind, ist auch die Endometriose verschieden. Je nachdem, wo sich die Endometrioseherde im Körper einer Frau befinden, verlagern sich auch die Beschwerden. Frauen, die die Herde vermehrt auf Blase und Darm haben, leiden unter Durchfällen, Darmschmerzen und Blähungen. Im Bereich des Beckens verlagern sich die Schmerzen in Richtung Unterleib, wo sich diese nach starken Unterleibsschmerzen anfühlen werden. Auch Rückenschmerzen während der Periode können ein Zeichen für einen Endometrioseherd im hinteren Beckenbereich sein.

Eine Differenzierung ist jedoch nicht immer leicht. Unterleibsschmerzen bedeuten nicht, dass es keine Endometriose sein kann. Gleichzeitig bedeuten Rückenschmerzen während der Periode nicht zwangsläufig, dass Sie Endometriose haben. Sowohl die Lage als auch die Ausbreitung und Größe der Endometrioseherde sind ausschlaggebend für die Beschwerden. Ein kleiner Endometrioseherd kann genauso viele oder stärkere Schmerzen wie ein großer Herd verursachen. Das hängt damit zusammen, in welches Gewebe und wie tief er dort eingedrungen ist.

Hat sich ein kleiner Endometrioseherd beispielsweise auf einem Beckennerv festgesetzt, kann sich dieser entzünden und zu chronischen, zyklusunabhängigen Schmerzen führen. Sie und vermutlich auch ein behandelnder Arzt werden in einem ersten Moment nicht an Endometriose, sondern an eine Zerrung, Sportverletzung oder eine falsche Belastung denken. Befindet sich ein Endometrioseherd zum Beispiel auf dem Darm, kann dieser Durchfall und Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen verursachen. Die Verdauungsbeschwerden werden sich wahrscheinlich ebenfalls zyklusunabhängig zeigen und zu Beginn der Periode intensiver.

Lokalisation des Endometrioseherds

Typische Beschwerden und Symptome

Gebärmutterwand (Adenomyose)

Starke und krampfartige Regelschmerzen, starke Blutungen

Eierstöcke (Ovarien)

Zyklusabhängige Schmerzen, Zysten auf den Eierstöcken oder dem Eileiter, Übelkeit während der Periode

Eileiter

Schmerzen im Beckenbereich, schmerzhafter Eisprung, Unfruchtbarkeit

Darm (Sigma, Dünndarm oder Rektum)

Schmerzen beim Stuhlgang, zyklusabhängiger und zyklusunabhängiger Durchfall, Verstopfung, Blähbauch, Blut im Stuhlgang

Blase und/oder Harnleiter

Schmerzen beim Wasserlassen, Neigung zu Blasenschwäche, Neigung zu Blasenentzündung, häufiger Harndrang, Blut im Urin

Bauchfell (Peritoneum)

Unerklärliche Unterbauchschmerzen, Schmerzen besonders zu Beginn der Periode

Bänder im Bereich des Beckens

Rückenschmerzen, Schmerzen in der Leiste, stechender Schmerz, Muskelschmerzen, Taubheitsgefühl im Bereich des Beckens, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Nerven im Bereich des Beckens

Stechende Schmerzen, Ausstrahlung in die Beine oder das Gesäß

Zwerchfell und/oder Brustraum

Schmerzen beim Atmen, Schulterschmerzen, Lungenkollaps (selten), Atemnot (selten)

Auf Narbengewebe (z. B. Kaiserschnittnarbe)

Schmerzen im Bereich der Narbe, tastbare Verhärtungen, Narben sind während der Menstruation tastbarer und sichtbarer

Diese Übersicht verdeutlicht, dass nicht nur die Größe der Endometrioseherde eine Rolle spielt. Auch die Lage und die Art des Gewebes sind entscheidend dafür, wie sich die Beschwerden zeigen. Je nach Lage kann ein Herd über Jahre hinweg unauffällig bleiben oder bereits nach wenigen Monaten unerträgliche Beschwerden verursachen.

In Bezug auf die Symptomatik und die Beschwerden rund um Endometriose gibt es also keinen Fragenkatalog, den Sie oder Ihr behandelnder Gynäkologe abhaken können. Die Symptome können sich je nach Verlagerung und Ausdehnung der Entzündung verstärken oder abklingen. Das führt in der Diagnostik und in Gesprächen mit Ärzten immer wieder zu Missverständnissen und Relativierungen.

Mit diesem Verständnis sind Sie an einem besonders wichtigen Punkt angelangt, und Sie sollten sich merken: „Nicht so schlimme Schmerzen“ bedeutet nicht, dass Sie keine oder eine „nur schwach ausgeprägte“ Endometriose haben. Ganz im Gegenteil: Die Erkrankung geht in vielen Fällen als ein stiller Begleiter einher, und einige Frauen spüren erst dann, dass etwas nicht stimmt, wenn sie jahrelang einen unerfüllten Kinderwunsch haben. Je nach Lage kann ein Endometrioseherd jahrelang wachsen, keinerlei Beschwerden verursachen und dennoch einen großen Schaden anrichten.

Das unsichtbare Leid – Stumme Endometriose

Chronische Schmerzen, starke Regelblutungen und Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs – das sind nur wenige der bekannten Symptome. Doch nicht alle Betroffenen leiden unter typischen Beschwerden. Bei einigen Frauen verläuft die Erkrankung sogar weitestgehend symptomlos. In einem solchen Fall wird von einer stummen Endometriose gesprochen.

Stumme Endometriose ist eine Form der Endometriose, bei der sich wenige oder gar keine typischen Symptome wie Schmerzen zeigen. Auch ein asymptomatischer Verlauf ist möglich. Dabei treten Symptome auf, die im ersten Moment nicht zu einer Endometriose passen.

Sie ist besonders gefährlich, da sich die Endometrioseherde oft über Jahre hinweg ausbreiten – und das unbemerkt. Sie können Entzündungen und Verwachsungen verursachen, die unter Umständen zu irreparablen Schäden (dauerhafte Unfruchtbarkeit durch verklebte Eierstöcke, Organschäden an Blase oder Darm oder ein dauerhaft geschädigter Nerv) führen können. Manchmal bemerken betroffene Frauen nichts von ihrer Erkrankung oder unterdrücken Schmerzen als „normale Regelschmerzen“. Meist erfolgt die Diagnose dann zufällig, beispielsweise im Rahmen einer Bauchspiegelung aufgrund von unerfülltem Kinderwunsch oder bei einer Operation, die aus einem ganz anderen Grund stattfindet.

Warum die Endometriose stumm oder „laut“ in Form von besonders starken Schmerzen auftreten kann, wurde bereits im vorherigen Abschnitt erläutert. Die individuelle Schmerzverarbeitung, die Lokalisation der Herde und hormonelle Faktoren spielen dabei eine große Rolle.

Doch auch Frauen mit stiller Endometriose können unter den Folgen leiden. Unter anderem kann eine Unfruchtbarkeit zurückbleiben, oder starke Verwachsungen können zu chronischen Schmerzen führen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, jegliche Symptomatik mit Ihrem Gynäkologen zu besprechen – das gilt auch, wenn Sie sich nicht krank fühlen. Denn nicht jede Krankheit zeigt sich mit einem klaren Bild oder deutlichen Symptomen. Auch ein beschwerdefreier Körper kann krank sein.

Die Stärke Ihrer Beschwerden sagt nichts darüber aus, wie schwer die Endometriose bei Ihnen ausgeprägt ist. Das Gleiche gilt andersherum: Keine Beschwerden bedeutet nicht, dass Sie nicht krank sind.

Warum Schmerzen nicht messbar sind

Zu diesen individuellen Faktoren kommen weitere Einflüsse, warum sich die Symptome sehr unterschiedlich äußern können. Schmerz ist nicht messbar und lässt sich von Außenstehenden nur schwer bewerten. Er wird außerdem individuell erlebt und empfunden. Neben dem Schmerzempfinden, welches bei jeder Person individuell ist, spielt auch die körperliche Verfassung, die seelische Gesundheit und die medizinische Vorgeschichte eine große Rolle. Vielleicht haben Sie selbst bereits schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Sie weniger gut mit Schmerzen umgehen können, wenn Sie gestresst sind oder es Ihnen emotional nicht gut geht. Mit Schmerzen verbundene Erkrankungen können den Alltag dadurch sehr belasten.