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Ratgeber für das Berufsleben mit Tipps von der ersten Bewerbung bis zum letzten Zeugnis. Wie müssen Anschreiben und Lebenslauf bei Bewerbungen ausshen, welche Vorbereitungen sind auf das Bewerbungsgespräch notwendig? Wie fügt man sich optimal in einen neuen Kollegenkreis ein und wie wird man von den Kollegen eingeschätzt? Was sagt der Knigge über den Umgang mit Kollegen, wie wirkt die jeweilige Körpersprache? Wie sieht es bei der Ordnung im Büro aus? Wann ist ein Schreibtisch aufgeräumt und was geht es den Betrieb überhaupt an, wie mein Schreibtisch aussieht? Welche Rolle spielt inzwischen der Mailverkehr in der Kundenbetreuung? Inwieweit ist privater Mailverkehr am Arbeitsplatz erlaubt und unter welchen Bedingungen? Wie sieht es mit dem Datenschutz aus und inwieweit sind Sie dafür an Ihrem Arbeitsplatz verantwortlich? Viele Betriebe gehen davon aus dass es ausreicht, wenn die Mitarbeiter nicht krank sind, wohl fühlen können Sie sich zuhause. Ist das wirklich zeitgemässe Mitarbeiterbetreuung und wie sieht moderne Gesundheitsvorsorge in Betrieben aus? Wie baut man Stress ab und organisiert sich selbst und seine Zeit? Geht das überhaupt oder wird man nur gehetzt? Wenn das Wochenende nur noch bis Sonntagmorgen reicht, bevor die Angst vor Montag beginnt, man die letzte Urlaubswoche nur noch an den ersten neuen Arbeitstag denkt, dann befinden Sie sich mitten im Mobbing - lesen Sie was Sie dagegen unternehmen können. Was darf und was muss bei welchen Berufen in einem Zeugnis stehen, bzw. was darf dort keinesfalls stehen? Zeugnisaussagen, die bei bestimmten Berufen nicht fehlen dürfen und andere, die niemals in einem Zeugnis etwas zu suchen haben. Hier finden Sie hunderte Zeugnisaussagen, nach Schulnoten in deer Bewertung sortiert. Mein Beruf und Ich möchte in allen Bereichen des beruflichen Lebens eine Hilfe und Stütze sein, damit Sie Ihr Berufsleben erfolgreich gestalten können.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 385
Veröffentlichungsjahr: 2014
www.tredition.de
Axel Alechsander
Mein Beruf und Ich
Von der Bewerbung bis zum zeungis
www.tredition.de
© 2014
Umschlag, Illustration: Axel Alechsander
Lektorat, Korrektorat: Axel Alechsander
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-8495-8590-7
Hardcover
978-3-8495-8591-4
e-Book
978-3-8495-8592-1
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Einleitung
Die perfekte Bewerbung
Das Bewerbungsschreiben
Der Lebenslauf
Das Vorstellungsgespräch
Kollegen und Benehmen
Der gute und erste Eindruck
Auswärtige berufliche Verpflichtungen
Kollegen sind nicht immer einfach
Teamvermeider
Prinzipienreiter
Lastenträger
Arbeitsscheuer
Die richtige Mischung macht’s
Stumme Signale
Die Körpersprache
Büroorganisation
Was ist Ordnung
Die eigene Ordnung
Papier ist geduldig
Organisieren Sie sich und Ihr Büro
Systematik im Büro
Lernen Sie delegieren
E-Mail-Management
Klare Ansagen sind wichtig
Technische Notwendigkeiten
Der Angriff aus dem Internet
Spam
E-Mails und die Rechtslage
Mail-Archivierung
Private E-Mail-Nutzung
Gesundheit am Arbeitsplatz
Wohlbefinden im Büro
Mischarbeit im Büro tut gut
Sich regen bringt Segen
Bildschirmschoner kennt jeder
Lassen Sie sich nicht ablenken
Nur die Ruhe
Der Homo und die Blume
Prima Klima
Zeitmanagement
Was ist Zeitmanagement?
Wem hilft Zeitmanagement
Bis Morgen
Datenschutz
Datensicherung und Anwender
Regeln zum Datenschutz
Rund um’s Passwort
Mobbing
Nehmen Sie den Kampf auf
Man muss es sich eingestehen
Handlungsfähigkeit gewinnen
Die Wahrnehmung und ihre Tücken
Die Lösung der Konflikte
Der Schlüssel zum Durchhalten
Mobbing macht krank
Zeugnis
Beurteilungsbogen
Beurteilungsbögen einzelner Berufe
Die Sprache der Zeugnisse
Zeugnisarten
Sehr gutes Zeugnis
Gutes Zeugnis
Gutes bis befriedigendes Zeugnis
Befriedigendes Zeugnis
Schwach befriedigendes Zeugnis
Ausreichendes Zeugnis
Schwach ausreichendes Zeugnis
Mangelhaftes Zeugnis
Das darf nicht sein
Negative Leistungsbewertungen
Negatives Sozialverhalten
Negative Beendigungsformeln
Negativer Dank - Fehlendes Bedauern
Besondere Bestimmungen zum Zeugnis
Zeugnisformulierungen für Angestellte
Arbeitsbereitschaft und Arbeitsbefähigung
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Wissen und Weiterbildung
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Arbeitsweise
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Sozialverhalten Intern
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Sozialverhalten Extern
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Sonstiges Sozialverhalten
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Beendigungsformeln bei Kündigung vom Arbeitnehmer mit Begründung
Besondere Begründungen
Interner Wechsel
Sonstige Begründungen
Negativ-Formeln
Beendigungsformeln bei Kündigung ohne Begründung
Auf eigenen Wunsch
Nahegelegt
Beendigungsformeln bei Kündigung ohne Begründung mit Vertragsbruch
Beendigungsformeln durch Aufhebungsvertrag oder Vergleich
Beendigungsformeln bei betriebsbedingter Kündigung vom Arbeitgeber
Beendigungsformeln bei anderen Arten der Kündigung
Mangelhafte Eignung
Differenzen
Beendigungsformeln bei fristloser Kündigung
Krummer Austrittstermin
Unregelmäßigkeiten
Beendigungsformeln durch Vertragsablauf bei befristetem Arbeitsverhältnis
Varianten
Kritik
Beendigungsformeln bei Zwischenzeugnis
Verschiedene Gründe
Versetzung und andere Änderungen des Arbeitsverhältnisses
Wechsel des Vorgesetzten
Eigentümerwechsel und Rechtsformänderung
Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses
Vorlage bei externen Institutionen
Übernahme von politischen Mandaten
Weitere Gründe
Dank und Bedauern für tarifliche Angestellte
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Dank und Bedauern für tarifliche Angestellte im Zwischenzeugnis
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Zukunftswünsche für tarifliche Angestellte
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Zeugnisse Auszubildende
Ausbildungsbereitschaft
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Ausbildungsbefähigung
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Fertigkeiten und Kenntnisse
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Lern- und Arbeitsweise
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Arbeitserfolg
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Besondere fachliche Fähigkeiten
Zusammenfassende Leistungsbeurteilung
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Sozialverhalten Intern
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Sozialverhalten Intern
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Sonstiges Sozialverhalten
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Beendigungsformeln - Mit Informationen zum Prüfungsergebnis
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Ausbildungsende mit Übernahme
Ausbildungsende ohne Übernahm
Ausbildungsende durch Ausbildungsabbruch
Das Ausbildungsverhältnis endet während der Probezeit
Dank und Bedauern im Endzeugnis
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Dank und Bedauern im Zwischenzeugnis
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Zukunftswünsche
Sehr Gut
Gut
Befriedigend
Ausreichend
Mangelhaft
Einleitung
Arbeit wird heutzutage mit gemischten Gefühlen betrachtet. Viele haben Arbeit, aber Angst sie zu verlieren. Andere sind arbeitslos oder auf Arbeitssuche. Bis auf wenige Ausnahmen möchte jeder arbeiten, nicht nur um Geld zu verdienen. Viele stärken durch Arbeit ihr Selbstwertgefühl. Sie sehen darin zum Teil den Sinn des Lebens.
Um einer Arbeit nachgehen zu können, muss man in der Regel einen Beruf erlernt haben. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Jede Arbeit erfordert bestimmte Kenntnisse. Ob man angelernt wird, sich die Fähigkeiten durch Ausbildung oder Studium aneignet, ist dabei zweitrangig. Sind erst einmal die Hürden einer Bewerbung, mitsamt Lebenslauf und Bewerbungsgespräch, genommen und die Probezeit ist bestanden, steht einem erfolgreichen Berufsleben nichts mehr im Wege, außer man selbst.
Von diesem Moment an hat man den Schlüssel zur Karriere, mit Aussicht auf steigenden Lohn und Klettern auf der Karriereleiter, in der Hand. Wichtig ist, sich Gedanken darüber zu machen, ob eine Karriere tatsächlich den eigenen Lebenszielen entspricht, sie ist kein zwingend anzusteuerndes Ziel. Häufig leidet das Privatleben unter erfolgreichen Karrieren, viel zu selten wird vorher darüber nachgedacht. Das Leben an sich, und erst recht das Arbeitsleben, ist schon ohne Gipfelsturm strapaziös genug. Jeder, der in einem Unternehmen mit gutem Betriebsklima, angemessenem Lohn und humanen Arbeitsbedingungen beschäftigt ist, kann sich glücklich schätzen, auch ohne Karriere. Wer einer solchen Arbeit nachgeht, kann sein Privatleben genießen. Ist man dagegen in einem Betrieb mit inakzeptablem Arbeitsklima, unzureichender Bezahlung und obendrein noch schlechtem Verhältnis zu Vorgesetzten tätig, wird nicht nur das Arbeitsleben schwierig. Das Privatleben leidet, die Karriere macht nicht wirklich Spaß. Kollegen drängen zu Streiks und anderen Maßnahmen, an denen man gar nicht teilnehmen möchte. Viele sehen nur noch in der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle den rettenden Ausweg.
Wer neu in das Berufsleben startet, steht vor anderen Problemen. Da hat man sich tapfer von der Krabbelgruppe und dem Kindergarten über die Schule bis hin zum unterschriebenen Arbeitsvertrag gekämpft, und steht jetzt vor der Frage, wie man die ersten Arbeitstage überleben soll. Schließlich möchte man nicht sofort unangenehm auffallen. Das gesammelte Fachwissen der Universität hilft nicht bei der Beantwortung der Frage, wie man sich im Beruf angemessen benimmt, kleidet oder auftritt.
Es ist allgemein bekannt: Kleider machen Leute! Diese Aussage liegt vielen Berufseinsteigern noch vom Bewerbungsgespräch her im Magen. Wer weiß schon, welche Kleidung für eine neue Stelle angemessen ist. Soll man mit Anzug und Schlips vielleicht hoffnungslos overdressed erscheinen, oder sorgt man unter Umständen am ersten Arbeitstag, in zerrissenen Jeans und DFB-Trikot, für einen unvergesslichen Auftritt? Kann man das Outfit vom Bewerbungsgespräch noch einmal verwenden? Schließlich hat man damit die Stelle bekommen. Andererseits könnte der Chef, der dieses Outfit ja schon kennt, meinen, man habe nur ein Kleid oder einen Anzug.
Häufig entscheiden die ersten Sekunden bei Vorstellung des neuen Mitarbeiters in der Belegschaft über Sympathie und Antipathie. Man kann durch Eigeninitiative darauf Einfluss nehmen, indem man sich während der ersten Tage bei den Kollegen und im Team noch einmal mit vollem Namen vorstellt und ein wenig Small Talk hält. Dabei kann gleichzeitig ausgelotet werden, ob im Unternehmen eher „Du“ oder „Sie“ angesagt ist. Die Schwätzchen sollten jedoch keinesfalls zu ausdauernd sein, sonst wird man schnell als Mitarbeiter abgestempelt, der die anderen von der Arbeit abhält.
Sie möchten natürlich den neuen Chef von Anfang an davon überzeugen, dass er mit Ihrer Einstellung die richtige Entscheidung getroffen hat. Allerdings gilt es, die Balance zu wahren. Man sollte am Morgen nicht unbedingt als Letzter zur Arbeit erscheinen, abends aber auch nicht als Erster mit dem Ruf „Endlich Feierabend!“, verschwinden. Motivation zu zeigen schadet nicht, zu viel kann im Kollegenkreis jedoch schnell als Strebertum ausgelegt werden. Wer zu forsch an die neue Arbeit herangeht, wirkt schnell überheblich, bei allzu großer Zurückhaltung wird man dagegen nicht ausreichend wahrgenommen.
Von der Bewerbung um einen Arbeitsplatz bis zur Kündigung, beim Verlassen eines Unternehmens, ist der berufliche Alltag voller Fallstricke, Fettnäpfchen und Problemzonen. Dieses Buch soll helfen, einen sicheren Weg durch das Berufsleben zu finden. Aus Gründen der besseren Lesefreundlichkeit wurden alle Texte und Satzkombinationen in der männlichen Version erstellt. Selbstverständlich gelten alle Passagen uneingeschränkt auch für die Damenwelt. Einen Großteil seiner Lebenszeit verbringt man am Arbeitsplatz. Man kann daher nur jedem gratulieren, wenn er im gewünschten Beruf arbeiten kann. Idealerweise wird dabei ein Einkommen erzielt, dass einem ein auskömmliches Leben ermöglicht. Wie schon gesagt, den Schlüssel dazu haben Sie in der Hand, niemand sonst.
Die perfekte Bewerbung
Auch wenn sich nicht jeder gut verkaufen kann, kommt es bei einer Bewerbung genau darauf an. Wenn Sie sich von der Masse abheben möchten, ist das einer der Schlüssel zum Erfolg. Sie müssen kompetent, überzeugend und selbstbewusst auftreten, Ihre Qualifikationen hervorheben und beispielhaft belegen. Es gibt keinen Grund, sich bei einer Bewerbung als Bittsteller zu verhalten. Sie verfügen über die notwendige Berufserfahrung und wissen, worauf es ankommt. Sie, genau Sie, sind die richtige Person für die offene Stelle. Wenn man Sie am Ende tatsächlich einstellt, geschieht das nicht, um Ihnen einen Gefallen zu erweisen, sondern im Interesse des Unternehmens. Nach Ansicht der Personalentscheider sind Sie von allen Bewerbern derjenige, der für die zu besetzende Stelle am besten geeignet zu sein scheint.
Eine Einstellung erreichen Sie nicht, indem Sie auf den Zufall hoffen, eine solche Taktik geht bei Bewerbungen nicht auf. Arbeiten Sie an der Optimierung Ihrer Unterlagen, feilen Sie an Ihrem Lebenslauf, stellen Sie eine Leistungsbilanz auf und heben Sie besondere Projekte gezielt hervor. Kleinigkeiten können dabei entscheidend sein. So kann schon der Zeitpunkt, an dem Ihre Bewerbung bei einem Unternehmen eintrifft, für eine Vorentscheidung sorgen. Schicken Sie bei Antworten auf öffentliche Stellenanzeigen die Bewerbungsunterlagen nie sofort ab, warten Sie einige Tage. Dann treffen sie nicht mit 50 anderen, sondern einige Tage später konkurrenzlos ein und erfahren erheblich mehr Beachtung.
Das Bewerbungsschreiben
Die beste Bewerbung garantiert Ihnen keine Arbeitsstelle, eine Schlechte aber zuverlässig eine Absage. Personalentscheider erwarten inzwischen regelrechte Gutachten und Persönlichkeitsporträts über und von den Bewerbern. Die Anforderungen werden immer individueller. Manche Personalchefs wünschen Bewerbungen per E-Mail, auf diese Weise entstehen keine Papierberge, die Bewerbungen können leicht bearbeitet und weitergeleitet werden. Andere bevorzugen den konventionellen Posteingang, ein Vorteil für Sie als Bewerber. Sie können sich und Ihre Persönlichkeit besser darstellen, gleichzeitig gehen Sie nicht in der Flut eingehender Mails unter. Die Möglichkeiten, sich von der Masse abzuheben, sind vielfältig, Sie müssen sie nur nutzen. Um den richtigen Weg für Ihre Bewerbung auszuwählen, sollten Sie nicht rätseln, ob Sie sich besser online, per Mail oder per Post bewerben. Rufen Sie das Unternehmen an, fragen Sie sich zum Personalchef durch und erkundigen Sie sich. So schlagen Sie gleich vier Fliegen mit einer Klappe: Sie zeigen Eigeninitiative, wissen, welche Bewerbungsform gewünscht wird, haben bereits einen ersten persönlichen Kontakt hergestellt und können obendrein den Empfänger in Ihrer Bewerbung konkret ansprechen. Wenn Ihr Bewerbungsschreiben mit “Sehr geehrte Frau….” oder “Sehr geehrter Herr….” beginnt, ist die Aufmerksamkeit des Empfängers größer. Sie demonstrieren damit, dass Sie sich für die Person interessiert haben, die über das Stellenangebot entscheidet. Die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist dagegen ähnlich überzeugend wie ein Brief “An alle Einwohner der Stadt München….”
Dass Bewerbungen keine Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten dürfen, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Vertrauen Sie nicht darauf, die deutsche Sprache perfekt zu beherrschen. Nutzen Sie Programme mit Rechtschreibprüfung, schlagen Sie bei Zweifeln im Duden nach, Rechtschreibung ist keine Glückssache.
Nur sich gut verkaufen zu können ist für eine erfolgreiche Bewerbung jedoch bei Weitem nicht ausreichend, weitere Erfolgsfaktoren müssen hinzukommen. Ebenso wichtig ist es, sich vor einer Bewerbung über den neuen Arbeitgeber zu informieren und nicht erst dann, wenn Sie den Termin zum Bewerbungsgespräch haben. Ihr Vorteil wird sein, dass viele Bewerber vollkommen ahnungslos zum Bewerbungsgespräch erscheinen. Personalentscheider legen immer mehr Wert darauf, was Sie über Ihren potenziellen neuen Arbeitgeber wissen, was Sie von ihm halten und wie Sie ihn bewerten. Ohne vorher eingeholte Informationen können Ihre Antworten zwangsläufig nur aus nichtssagenden Floskeln bestehen, die abschreckend wirken und eigentlich tabu sein sollten. Da heißt es dann: “Ich arbeite gerne mit Menschen” oder “die Aufgabe in einem international aufgestellten Unternehmen tätig zu sein, reizt mich”, wie langweilig! Demonstrieren Sie Interesse an Ihrem zukünftigen Arbeitgeber. Detailwissen über einzelne Produkte des Unternehmens oder Hinweise auf neue Werbeauftritte, die Ihnen aufgefallen sind, kommen besser an, als der Satz “Ich freue mich auf die vielfältigen Aufgaben”. Ergreifen Sie die Initiative und schauen Sie sich die Internet-Präsenz des Unternehmens an. Sollte eine Filiale in Ihrer Nähe sein, besuchen Sie sie. Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie sich um. Damit heben Sie sich von anderen ab und verdeutlichen, dass Sie exakt an diesem Unternehmen interessiert sind und hier arbeiten möchten. Das ist für Ihren Gesprächspartner gleichzeitig ein Hinweis, dass Ihre Bewerbung nicht eine von Hundert weiteren ist, die Sie verschickt haben. Ein Punkt, der immer wichtiger wird.
Standardisierte Bewerbungen auf Vordrucken, bei denen nur noch die Anrede geändert wird, sind Ursache für massenhafte Absagen. Mit einem Bewerbungstext, der auf 50% und mehr aller Stellenangebote zutrifft, überzeugen Sie heute niemanden mehr. Allerdings ist auch nicht jedes Mittel erlaubt, um sich von anderen abzuheben. Originalität ist etwas für Geburtstagskarten, nicht für Bewerbungen. Mit Hochglanz-Bewerbungsmappen, die mit Sternchen, Herzchen und ähnlichem Beiwerk dekoriert sind, heben Sie sich sicherlich ab, aber nur negativ. Es sei denn, Sie bewerben sich für einen Kindergarten - und selbst dort ist der Erfolg zweifelhaft.
Auch bei Bewerbungen haben Lügen kurze Beine. Selbstverständlich wollen Sie versuchen, sich im besten Licht darzustellen, bleiben Sie aber bitte unbedingt und immer bei der Wahrheit. Sie verfügen über perfekte Englischkenntnisse? Das glaubt Ihnen niemand, wenn schon Ihre Bewerbung in Deutsch fehlerhaft ist. Sie verfügen über langjährige Führungserfahrung? Mit 31 Jahren und vorangegangenem Studium? Natürlich, wieso auch nicht! Wie soll so etwas gehen? Wurden Sie nach Ihrem Abschluss sofort von einer Firma als Geschäftsführer eingestellt? Mit derartigen Überflugfähigkeiten sollten Sie Ihren eigenen Konzern gründen! Immer mehr Personalmanager setzen bei einem perfekten Lebenslauf voraus, dass etwas faul sein muss. Besondere Skepsis entwickeln sie bei Bewerbern mit fremdsprachlichen Glanzleistungen oder Softwarekenntnissen, die langjährige Praktiker vor Neid erblassen lassen. Gehen Sie davon aus, dass Personalchefs alle gängigen Tricks kennen und psychologisches Feingefühl besitzen. 39 Prozent der deutschen Personalentscheider setzen voraus, dass Bewerber an ihrer bisherigen Arbeitsstätte weniger Verantwortung innehatten, als sie angeben. Sogar nur 33% glauben den Angaben der Bewerber über ihre bisherigen Aufgabenbereiche. Personalmanager haken besonders gerne bei diesen Punkten telefonisch, spätestens im Bewerbungsgespräch, persönlich nach. Werden dabei Ungereimtheiten oder Übertreibungen erkannt, verflüchtigt sich nicht nur der erste positive Eindruck, sondern gleich die ganze Stelle. Das gilt auch bei der Frage nach dem Grund des geplanten Stellenwechsels. Betreiben Sie keine Verschleierungstaktik. Warum auch immer Sie die Stelle wechseln wollen, stehen Sie dazu und verdeutlichen Sie die Gründe.
Ehrlichkeit wird danach beurteilt, ob jemand ehrlich ist. Hüten Sie sich davor, eine Arbeitslosigkeit oder Selbstständigkeit mit Dingen zu kaschieren, die es nicht gegeben hat, beispielsweise einem Sprachurlaub. Ihr Gegenüber ist auf der Suche nach einem zuverlässigen und ehrlichen Mitarbeiter. Sie können sicher sein, dass alles, was wenig plausibel erscheint, hinterfragt und überprüft wird. Natürlich können Sie wenig schmeichelhafte Wörter wie “arbeitslos”, aus Ihrer Bewerbung heraushalten. Schummeleien sind jedoch der falsche Weg. Erzählen Sie lieber, dass Sie in dieser Zeit als Aushilfe an einer Tankstellenkasse gearbeitet haben. Damit verdeutlichen Sie, dass Sie unbedingt arbeiten wollen und sich auch für Tätigkeiten außerhalb des erlernten Berufs nicht zu schade sind. Eine solche Aushilfstätigkeit muss es aber auch tatsächlich gegeben haben. Sie sind Bewerber, nicht Erfinder. Sie sollten Ihre Ehrlichkeit nur an einem einzigen Punkt zurückstellen: Verzichten Sie auf Hinweise, dass Sie sich von Ihrem bisherigen Chef nach Strich und Faden schikaniert fühlen oder Ihr aktueller Vorgesetzter als hoffnungsloser Choleriker verschrien ist. Solche Aussagen bringen Ihnen nur Nachteile. Ähnlich verhält es sich mit Informationen über Kunden Ihres vorherigen Arbeitgebers. Man wird jede Information gerne aufnehmen, für Ihre Bewerbung ist das dennoch kontraproduktiv. Firmeninhaber und Personalentscheider schätzen loyale Mitarbeiter. Beim Ausplaudern von Firmeninterna Ihres jetzigen oder ehemaligen Arbeitgebers befürchten Ihre Gesprächspartner, dass es zu ähnlich verräterischen Aktionen kommt, sollten Sie das neue Unternehmen später auch einmal verlassen. Halten Sie sich also zurück, sollte das Gespräch auf Ihren bisherigen Arbeitgeber kommen.
Im Bewerbungsschreiben sind allgemeine Angaben über den Familienstand etc. vollkommen ausreichend. Sollte Ihr Privatleben im Bewerbungsgespräch ein Thema werden, ist Vorsicht angesagt. Wie der Name schon sagt, es ist privat. Ihr zukünftiger Arbeitgeber ist selbstverständlich an Informationen über Ihr Privatleben interessiert. Sie sollen und können sich zu diesem Punkt positiv reserviert äußern. Ergeben sich durch einzelne Details günstige Aspekte für Ihre Bewerbung, können Sie diese natürlich anbringen. Bedenken Sie aber, dass Sie sich mit diesem Thema auf sehr dünnem Eis bewegen. Auf jeden Fall ist Vorsicht geboten. Hinweise, dass Sie sich zu Hause derzeit in einem Rosenkrieg befinden, Sie leidenschaftlicher Fußballspieler sind oder Ihr Sohn gerade an einem Programm gegen Gewaltlosigkeit teilnimmt, bringen Ihnen keineswegs einen Mitleidsbonus. Eher wird man Fehlzeiten wegen Terminen bei Rechtsanwälten, aufgrund von Verletzungen oder infolge notwendiger Erziehungsmaßnahmen befürchten. Am besten reagieren Sie auf Fragen zu Ihrem Privatleben hoffnungsvoll optimistisch und erklären, dass alles bestens organisiert ist, hervorragend läuft, Sie sich geborgen fühlen und es gar nicht besser laufen kann.
Für einige wird sich all das zunächst wie ein Buch mit sieben Sigeln anhören. Machen Sie sich bitte trotzdem keine allzu großen Sorgen, es hört sich schlimmer an, als es ist. Eins sollten Sie jedoch unbedingt beherzigen: Ihre Erfolgschancen sind höher, wenn Sie sich nur auf jene Stellen bewerben, auf die Ihr berufliches Profil passt und auf die Sie sich sorgfältig vorbereiten können und wollen. Wenn Sie dagegen, einer Streubombe ähnlich, 100 standardisierte Bewerbungen bei den verschiedensten Arbeitgebern vom Himmel regnen lassen, von denen nicht eine Einzige wirklich auf Ihr Berufsbild zutrifft, die Unterlagen oberflächlich erstellt sind und obendrein auch noch interesselos wirken, haben Sie nicht den Hauch einer Chance. Erfahrene Personalberater bearbeiten innerhalb kürzester Zeit 100 Bewerbungen, 90 davon landen, nach nur einem einzigen Blick, auf dem Stapel für Absagen. Daraus lässt sich unschwer ableiten, dass sich entweder eine Menge falsche Kandidaten bewerben oder sich eine Vielzahl richtiger Kandidaten falsch bewerben.
Lesen Sie die für Sie interessanten Stellenangebote mehrmals. Meist ist detailliert beschrieben, was das Unternehmen sucht. Machen Sie sich die Mühe zu überprüfen, ob Ihr Profil mit den Anforderungen übereinstimmt. Die Regeln sind eindeutig: Die Firma sucht eine Fachkraft mit bestimmten Voraussetzungen und zahlt dieser nach der Einstellung ein regelmäßiges Gehalt. Sie hat einen Anspruch darauf, dass Bewerber dem gewünschten Profil entsprechen und wahrheitsgemäße Angaben dazu machen. Wenn Sie beispielsweise nach Ihren Gehaltsvorstellungen gefragt werden, geht es darum, ob Sie mit Ihren Vorstellungen in das bestehende Gehaltsgefüge passen. Dass Sie sich bei einem Stellenwechsel finanziell verbessern wollen, ist vollkommen normal und kann von Ihnen auch angegeben werden. Sie sollten die Frage jedoch nicht unbeantwortet lassen.
Es ist wichtig, dass Sie sich auf Bewerbungen konzentrieren, die Ihrem bisherigen beruflichen Werdegang entsprechen und sich nicht auf alles bewerben, was Sie lesen oder hören. Weniger ist mehr. Einige Bewerbungen weniger, die aber perfekt, das steigert Ihre Chancen. Bei vielen Bewerbungen passt die berufliche Vergangenheit in wesentlichen Details nicht zu den Anforderungen. Darunter sind Alter, Qualifikation, Berufserfahrung oder andere Dinge zu verstehen. Es wird einem Personalberater, der einen international erfahrenen Speditionsleiter mit langjähriger Berufs- und Führungserfahrung, nicht unter 40 Jahren und mit guten Englischkenntnissen sucht, ein ewiges Rätsel bleiben, warum sich darauf ein 28-jähriger Versicherungskaufmann mit Außendiensterfahrung, allerdings ohne Fremdsprachenkenntnisse, bewirbt.
Bewerbungsschreiben erledigt man nicht nebenbei. Der vorbereitende Anruf in der Firma, bei der man sich bewerben möchte, oder das Bewerbungsschreiben selbst ist Ihre Visitenkarte, die Sie beim Personalentscheider abgeben. Es ist der erste und vielleicht schon entscheidende Eindruck. Schildern Sie Ihre Leistungen, Interessen und Fähigkeiten der Wahrheit entsprechend. Sie müssen dabei keine demütige Bescheidenheit an den Tag legen, sollten jedoch unbedingt auf Übertreibungen verzichten. Auch darf es keinesfalls bei einer guten und sorgfältig erstellten Bewerbung an einer neuen Druckerpatrone scheitern. Wie erwähnt sind Bewerbungen Visitenkarten, man muss sie lesen können. Wenn der Personalchef Ihre Bewerbung im Fenster gegen das Licht halten muss, um die Buchstaben zu erkennen, wird er das eher als Zumutung denn als spannend empfinden. Die erste und wichtigste Aufgabe des Bewerbungsschreibens ist es, Neugier zu wecken. Aber nicht auf den Text Ihrer Bewerbung, sondern auf Sie, Ihre Person und Ihre Fähigkeiten. Deshalb lautet Ihr oberstes Gebot, sich vom Heer der übrigen Bewerber abzusetzen.
Denken Sie, bevor Sie den ersten Buchstaben einer Bewerbung zu Papier bringen, darüber nach, warum Sie genau diese Stelle haben wollen. Wieso bewerben Sie sich gerade bei dieser Firma und nicht bei einer anderen? Genau das wird man Sie bei einem Vorstellungsgespräch fragen. Die Aussage: “Hauptsache Arbeit!” wird dann mit Sicherheit NICHT die richtige Antwort sein. Sofern es sich nicht um eine Initiativbewerbung handelt, sollten Sie auch die Frage beantworten können, wo Sie von der offenen Stelle erfahren haben. Dies kann gleichzeitig der Bezug für den einleitenden Satz Ihres Bewerbungsschreibens sein. Sie können durchaus Angaben dazu machen, in welcher Ausgabe einer Zeitung Sie das Stellenangebot gelesen haben. Das ist keinesfalls nur eine abgedroschene Phrase. Personalabteilungen ziehen aus solchen Informationen Schlüsse, welche Zeitungen für Stellenangebote die größten Erfolgsaussichten bieten.
Umfragen zufolge legen Personalentscheider unterschiedliche Maßstäbe bei der Bewertung von Bewerbungen an: Die Hitliste der Wertigkeit bei den Bewerbungsunterlagen sieht folgendermaßen aus: 73% Vollständigkeit, 62% Rechtschreibung, 60% Erscheinungsbild der Bewerbung, 54% Abschlussnote der Ausbildung, 52% schriftlicher Ausdruck, 28% Schulzeugnis, 11% Geschlecht, 10% Nationalität und 8% regionale Herkunft.
Die Prozentangaben sagen etwas darüber aus, wie viele Personalmanager welchen Punkten besondere Bedeutung beimessen. Grundsätzlich sollten Sie sich mit Hinweisen auf Religionsfreiheit, Bevorzugung oder Benachteiligung der Geschlechter und Nationalitäten zurückhalten. Das ist nicht Ihr Thema, und ein halbwegs geschulter Personalmanager eines Unternehmens wird sich hüten Ihnen mitzuteilen, dass er Sie aus irgendeinem Grund, der im Zusammenhang mit dem Geschlecht, der Religion oder Ihrer Herkunft steht, nicht eingestellt hat. Für Sie ist nicht wichtig zu wissen, warum man Sie am Ende nicht eingestellt hat. Für Sie kommt es nur darauf an zu wissen, worauf man achten muss, damit man Sie einstellt.
Vermeiden Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben lange Schachtelsätze. Ab 15 Wörtern lässt die Verständlichkeit eines Textes stark nach. Sie aber wollen sich verständlich machen. Und noch etwas, was man nicht oft genug sagen kann: Bewerbungen sollten ohne Rechtschreibfehler erstellt werden. Nutzen Sie für die Bewerbung eine Rechtschreibprüfung. Sie können immer wieder Korrekturen an Ihrem Text vornehmen, bis Sie ihn endgültig drucken. Gehen Sie nie davon aus, dass Ihr Deutsch fehlerfrei ist - das könnte sich als fataler Irrtum herausstellen, mit dem Sie sich aus dem Bewerbermatch kicken.
Achten Sie auf Sachlichkeit bei einer Bewerbung. Sie und Ihr eventuell neuer Arbeitgeber sind gleichberechtigte Partner. Sie möchten Ihr Wissen, Ihre Erfahrung und Ihre Arbeitszeit zur Verfügung stellen. Ihr zukünftiger Arbeitgeber möchte genau das bekommen. Das ist der Grund für eine eventuelle Einstellung und nicht, weil man Ihnen einen Gefallen tun möchte. Treten Sie selbstbewusst aber zurückhaltend auf, Unterwürfigkeit ist fehl am Platz. Nur wer über ausreichend Selbstbewusstsein verfügt, ist auch in der Lage, am neuen Arbeitsplatz eigenständig zu arbeiten.
Bewerbungsschreiben müssen sauber, fehlerfrei und sorgfältig erstellt sein. Verzichten Sie auf farbige Markierungen, Unterstreichungen oder Fettschrift. Der Empfänger wird selbst markieren, was er für wichtig hält. Bedenken Sie, dass Personalleiter sehr viele Bewerbungsschreiben auf ein Stellenangebot erhalten. Schlampige oder unsaubere Bewerbungen werden sofort aussortiert. Deswegen gehören weder Kaffeeflecken auf das Bewerbungsschreiben noch Krümel in den Briefumschlag. Es sollte auch nicht als Roman abgefasst werden, eine DIN-A4-Seite ist ausreichend.
Auf dem Arbeitsmarkt herrscht ein Konkurrenzkampf wie noch nie. Es wird immer schwieriger, sich mit Bewerbungsunterlagen in die erste Reihe zu drängeln. Die Entscheidungsträger legen die Messlatte für Bewerber und deren Unterlagen immer höher. So paradox es klingt: Oft haben gute und sehr gute Bewerberinnen und Bewerber nicht einmal den Hauch einer Chance auf ein persönliches Vorstellungsgespräch, da die eingereichte Bewerbung nicht den aktuellen Anforderungen genügt. Es scheitert sozusagen an Formfehlern. Dabei sollte sich jeder Bewerber bewusst sein, dass seine Unterlagen gut strukturiert und perfekt erstellt sein müssen. Leider wissen die meisten nicht, was unter gut strukturiert und perfekt zu verstehen ist. Um nur ja nichts falsch zu machen, wird dann häufig auf Vorlagen zurückgegriffen, der größte Fehler, den man überhaupt begehen kann. Das Ergebnis ist auch ohne hellseherische Fähigkeiten vorhersehbar. Stellen Sie sich vor, Sie hätten über die Besetzung einer freien Stelle zu entscheiden und würden hundert oder mehr Bewerbungen erhalten. Jede dieser Bewerbungen sieht gleich aus. Immer die gleichen Einleitungen, Formulierungen und Lebensläufe. Schwammige Aussagen über den Grund des gewünschten Wechsels. Würden Sie sich nicht auch langweilen? Was würde Sie denn aus diesem Stapel der Durchschnittlichkeit überzeugen? Nichts und noch mal nichts!
Und dann sind da zwei außergewöhnliche Bewerbungen. Perfekte, saubere und einwandfreie Unterlagen. Die Einleitung hebt sich in der Wortwahl von der Masse ab. Auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich nicht um ein Formular, sondern um ein frei erstelltes Schreiben handelt. Der eine Bewerber schildert Stärken, hat den Mut Schwächen einzugestehen und fügt zu verschiedenen besonderen Leistungen Referenzen bei. Der andere Bewerber weist auf Projekte hin, an denen er mitgearbeitet hat, und kündigt an, auf Nachfrage weitere Nachweise und Demonstrationen seines Könnens zu liefern. Was würden Sie denn machen? Sie würden alle Standardschreiben auf einen Haufen legen und diese beiden zu einem Gespräch einladen. Eventuell - und da kommt ein weiterer entscheidender Punkt zum Tragen - nehmen Sie noch den Dritten dazu, der drei Tage später mit einem Standardschreiben im Posteingang liegt. Er ist nicht besser und nicht schlechter als die anderen Hundert mit ihren Bewerbungsformularen, aber er kommt einzeln daher und ist gerade praktischerweise zur Hand. Damit ist die Vorauswahl erledigt!
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Die ersten Informationen über Ihre Person entnimmt Ihr zukünftiger Arbeitgeber dem Bewerbungsschreiben. Ihr wichtigstes Ziel muss es sein, sich hier bereits positiv von anderen abzuheben. Eine perfekte Bewerbung setzt sich aus vielen Details zusammen, von denen jedes Einzelne von Bedeutung ist. Ganz besondere Beachtung muss auf die Form gelegt werden. Darüber hinaus sollte eine Bewerbung als persönliches Schreiben verfasst sein, mit korrekt ermitteltem Ansprechpartner und gezielt auf die Firma mit der freien Stelle ausgerichtet. Keinesfalls darf der Empfänger die Bewerbung als Massenware einstufen. Gehen Sie auf das Stellenangebot ein und weisen Sie in der Bewerbung auf Ihre fachlichen und persönlichen Stärken hin. Gleichzeitig sollten Sie einen Überblick über ihre persönlichen Qualifikationen sowie Ihre bisherige Arbeitserfahrung vermitteln. Sofern man zusätzliche Informationen erwartet, beispielsweise Gehaltsvorstellungen, sollten Sie darauf ebenfalls eingehen. Ihr zukünftiger Arbeitgeber möchte sich ein umfassendes und wahrheitsgetreues Bild von Ihnen machen, welches auch in einem persönlichen Gespräch Bestand hat. Wo soll das Vertrauen für ein gutes Arbeitsverhältnis herkommen, wenn direkt zu Beginn festgestellt wird, dass einige Angaben nicht der Wahrheit entsprechen? Ihre Bewerbung muss sich an formale Regeln halten, dennoch sollten Sie als Person individuell erkennbar bleiben. Verzichten Sie also auf Floskeln (“ich wollte schon immer in dieser Branche arbeiten”), formulieren Sie stilsicher, gekonnt und außergewöhnlich, damit heben Sie sich hervor. Betrachten Sie Ihre Bewerbung als Werbespot für ein Produkt. Sie sind das Produkt, Sie müssen den Arbeitgeber für sich gewinnen, ihn von Ihrer Person und Ihren Stärken überzeugen, nur dann wird er sich für Sie entscheiden.
Es ist in vielen Ländern unüblich, den Bewerbungen ein Foto beizufügen. In Deutschland sind Bewerbungen ohne Foto chancenlos. Niemand weiß, warum das so ist, es kann Ihnen aber auch egal sein. Ein Bewerbungsfoto muss, als wesentlicher Bestandteil, den Bewerbungsunterlagen beigefügt sein. Bilder sind aussagekräftiger als Worte und hinterlassen den ersten, hoffentlich positiven, Eindruck. Schauen Sie auf einem solchen Foto desinteressiert und gelangweilt, überträgt sich dieser Eindruck auf den Personalentscheider und mit ihm auf die gesamte Bewerbung. Ihre Chancen auf ein persönliches Gespräch schwinden rapide. Achten Sie darauf, dass das Bewerbungsfoto in einer guten Bildqualität aufgenommen wird und die Bekleidung dem zukünftigen Berufsbild entspricht. Neben einem Lächeln im Gesicht sollte Ihr Kopf eine makellose Frisur an den Tag legen. Fügen Sie ein aktuelles Foto, auf dem man Sie sofort erkennt, bei. Sollten Sie sich nicht wesentlich verändert haben, können gute Fotos durchaus auch bis zu drei Jahre alt sein. Hat sich in der Zwischenzeit Ihr Gewicht, die Frisur bzw. Haarfarbe verändert, oder Ihnen ist ein Bart gewachsen, dann sollten Sie neue Fotos anfertigen lassen. Nehmen Sie die Kosten für einen Fotografen in Kauf. Er kann Sie beraten und weiß, wie Sie sich auf einem solchen Foto ins beste Licht rücken. Außerdem können Sie die Fotos sofort digital erstellen lassen und vermeiden Qualitätsverluste beim Einscannen. Kenner der Szene weisen immer wieder darauf hin, dass ein Bewerbungsfoto, zumindest in der ersten Runde, häufig Auslöser für oder gegen einen Bewerber ist. In diesem Stadium ist, neben allen anderen bereits angesprochenen Formalien, der Faktor Sympathie nicht zu unterschätzen. Im Übrigen gehört das Foto auf das Deckblatt Ihrer Bewerbung.
Immer wieder kommt es bei Bewerbungen zu gedankenlosen Formulierungen, die dazu führen, dass man garantiert nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Die nachfolgenden Beispiele sind leider keine witzigen Ideen, sondern traurige Realität. In der heutigen Zeit mit moderner Textverarbeitung und den damit einhergehenden Speichermöglichkeiten ist es schnell geschehen, dass die Anrede aus dem vorherigen Schreiben noch gespeichert ist. Dann wird die Bewerbung an einen nicht existierenden Herrn Maier bei der Firma XY verschickt. Das ist genauso ein endgültiger K.O. wie die Tatsache, dass besagter Herr Maier sich Meyer schreibt! Auch nützt die beste, persönlich gehaltene und auf die Firma bezogene Bewerbung nichts, wenn Sie die Schreiben vertauschen und in die falschen Umschläge stecken.
Sollten Sie bis hierhin alles richtig gemacht haben, bieten sich immer noch unendlich viele Möglichkeiten, Ihre Chancen auf ein Bewerb ungsgespräch zu minimieren. Die nachfolgende Liste ist keineswegs eine fantasievolle Zusammenstellung lustiger Ereignisse. Sie zeigt vielmehr einige der gröbsten Fehler auf, die bei Bewerbungen immer und immer wieder vorkommen. Meist sorgen diese Fehler dafür, dass die Unterlagen bereits nach dem ersten Überfliegen auf dem Absagestapel landen. Sie sollten deshalb
*** Zeugnisse nie selbstständig korrigieren
*** die Form wahren: “Hallo Herr Meyer” ist unpassend
*** Initiative zeigen: „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist keine Initiative
*** keine standardisierten Anschreiben verwenden
*** Flüchtigkeitsfehler ebenso vermeiden wie auch orthografische und grammatikalische Fehler
*** nicht ständig zwischen alter und neuer Rechtschreibung wechseln
*** keinesfalls den Betreff vergessen
*** nicht den Verweis auf das Stellenangebot vergessen
*** das Anschreiben niemals handschriftlich verfassen
*** peppige Ideen wie rosa Briefpapier oder blaugelbe Sonnenaufkleber nicht verwirklichen
*** der Bewerbung keine Informationen über Ihre letzte Mahlzeit beifügen (Eierflecken, Kleckse, Ketchup, Krümel)
*** das Anschreiben nicht als Roman verfassen
*** durch Formulierungen, wie: „ich habe… ich war… ich bin…“ Einfallslosigkeit zeigen
*** fehlerhafte Daten in Lebenslauf und Anschreiben vermeiden
*** Absenderangabe und Telefonnummer nicht vergessen
*** Anbiederungsversuche unterlassen: „Ihr Betrieb ist einzigartig….“
*** nicht den Macho herauskehren: „Sie haben Glück, als Anlage folgt meine Bewerbung….“
*** Zoten weglassen: „Kennen Sie den…?“
*** auf eine Wiederholung des Stellenangebotes verzichten: „Sie suchen einen maximal 30 Jahre alten, ehrlichen….“
und der König aller Fehler:
Sie vergessen, das Bewerbungsschreiben oder den Lebenslauf zu unterschreiben.
Der Lebenslauf
Das wichtigste Dokument einer Bewerbung ist der Lebenslauf. Personalentscheider sehen auf einen Blick Ihren bisherigen beruflichen Werdegang und bilden sich einen ersten Eindruck über Ihre Persönlichkeit. Nachdem Sie vorher besonderen Wert auf Ihr Bewerbungsschreiben gelegt haben, ist nun volle Konzentration für einen überzeugenden Lebenslauf notwendig. Ihr Ziel besteht immer noch darin, sich von 100 anderen Bewerbern abzuheben und den Personalchef davon zu überzeugen, dass Sie der Richtige für die offene Stelle sind. Das Anschreiben ist die erste Herausforderung bei einer Bewerbung, der Lebenslauf die Zweite. Er ist mehr als nur eine Aufzählung von Berufsjahren. Ein Lebenslauf muss übersichtlich erstellt sein, sowie eine schnelle Übersicht über die wichtigsten beruflichen Daten bieten. Womöglich ist, abhängig von der Arbeitsstelle auf die Sie sich bewerben, die optische Gestaltung des Lebenslaufs der wichtigste Teil überhaupt, entscheidet sozusagen über Top oder Flop. So kann eine Bewerbung als Grafik-Designer unmöglich nur in Word erfolgen. Trotzdem geht es vielen Personalentscheidern nach wie vor in der Hauptsache um Ihre Person und Ihre Leistungen. Da sind klassische Bewerbungen besser als Überkandidelte.
Zunächst einmal ist wichtig, dass der Lebenslauf ansprechend und übersichtlich ist. Hierfür sollten Sie ein passendes Schriftbild wählen, in der Praxis hat sich die Schriftgröße 12 bewährt. Sollten Sie bei dieser Schriftgröße mehr als zwei Seiten für Ihren Lebenslauf benötigen, verkleinern Sie die Schriftgröße auf 10. Die Wahl der Schrift bleibt Ihnen überlassen. Nach wie vor sind “Arial” und “Times New Roman” erste Wahl, gefolgt von „Verdana“. Entscheidend ist, dass die Schrift seriös, klar und lesefreundlich ist. Achten Sie darauf, dass die Schriftgröße des Bewerbungsschreibens mit der des Lebenslaufs übereinstimmt, alles andere wirkt unprofessionell. Schreiben Sie einzeilig und versuchen Sie, Ihren Lebenslauf auf maximal zwei DIN-A4-Seiten unterzubringen. Wählen Sie als Überschrift schlicht und einfach “Lebenslauf” oder “Beruflicher Werdegang”. Bei wissenschaftlichen Bewerbungen geht auch noch “Curriculum Vitae”. Nutzen Sie bitte keine flapsigen Überschriften wie: “Das bin ich!”. Ihr Lebenslauf sollte über sinnvolle Absätze mit Überschriften verfügen und Textblöcke voneinander trennen. Dabei können die Überschriften in Fettdruck hervorgehoben werden. Verzichten Sie auf farbliche Extravaganzen und setzen Sie nicht gleich den halben Lebenslauf in Fettdruck oder Sperrschrift. Damit fallen Sie zwar auf, aber nur wegen Unübersichtlichkeit.
Personalverantwortliche akzeptieren ebenso den konventionellen Lebenslauf wie auch den Amerikanischen, das bleibt Ihnen überlassen. In beiden Fällen wird der berufliche Werdegang chronologisch aufgelistet. Es reicht aus, jeweils die vollen Monate und Jahre anzugeben, Tagesangaben sind nicht erforderlich. Der Unterschied zwischen einem konventionellen und einem amerikanischen Lebenslauf besteht darin, dass bei Ersterem mit der ältesten Berufserfahrung begonnen wird und die aktuelle Stelle am Ende steht. Der amerikanische Lebenslauf dagegen führt die Arbeitsstellen exakt in gegenteiliger Reihenfolge auf. Hier steht die aktuelle Stelle als Erstes und die älteste Berufserfahrung am Ende. Vergessen Sie nicht, den Lebenslauf am Schluss mit Datum, Ort und Unterschrift zu versehen. Sollten Sie Ihre Bewerbung online versenden, können Sie die Unterschrift einscannen und mitsamt den Dokumenten verschicken.
Fassen Sie Ihren Lebenslauf in der allgemein üblichen Gliederung ab. Beginnen Sie mit Ihren persönlichen Daten und notieren Sie zuerst Name und Anschrift, anschließend Geburtsdatum sowie Geburtsort, gefolgt von der Anzahl der Kinder. Bei Kindern sollten Sie Alter und Geschlecht ebenfalls angeben. Angaben zu Ihren Eltern oder Geschwistern haben im Lebenslauf nichts zu suchen. Informationen über Religionszugehörigkeiten sind nur dann erforderlich, wenn diese aufgrund der zu besetzenden Arbeitsstelle von besonderem Interesse sind, beispielsweise bei kirchlichen Arbeitgebern. Auf die Staatsangehörigkeit können Sie, sofern Sie die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, im Lebenslauf ebenfalls verzichten.
Ein Lebenslauf muss lückenlos und gradlinig sein, Fehlzeiten und Lücken werden von Personalverantwortlichen unter Umständen negativ interpretiert. Ähnlich dem Bewerbungsschreiben sollten Sie einen Lebenslauf nicht einmal anfertigen und anschließend für alle Bewerbungen nutzen. Erstellen Sie den Lebenslauf für jede Bewerbung neu und passen sie ihn an die ausgeschriebene Stelle an. Heben Sie dabei bestimmte Tätigkeiten, die für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung sind, hervor und lassen dafür unbedeutende Tätigkeiten weg. Teilen Sie Ihren Lebenslauf in drei Bereiche auf: Beruf, Ausbildung, Persönliches. Sollten Sie erst am Anfang Ihres Berufslebens stehen, füllen Sie den Lebenslauf zu 80% mit Informationen über die Ausbildung und mit 20% über persönliche Informationen. Personen, die schon länger im Berufsleben stehen, sollten sich beim Persönlichen auf 10% beschränken, die Ausbildung mit 30% berücksichtigen und der bisherigen Berufserfahrung 60% einräumen.
Die Bedeutung der Ausbildung im Lebenslauf ist davon abhängig, wie lange sie im Berufsleben stehen. Sollten Sie bereits seit mehr als zehn Jahren berufstätig sein, ist es ist vollkommen ausreichend, nur die letzten Ausbildungsstationen zu erwähnen. Haben Sie dagegen Ihre Ausbildung erst kürzlich abgeschlossen, dann sollten Sie die Schritte einzeln aufführen, wobei Sie die Grundschule weglassen können. Zu jedem Ausbildungsschritt geben Sie bitte den Namen der Schule, den erworbenen Abschluss sowie die Schlussnote an. Verzichten Sie auf die Aufzählung von Ausbildungen, die für die ausgeschriebene Stelle unwichtig sind, fügen Sie auch keine Nachweise dazu bei. Gleiches gilt für Fortbildungsmaßnahmen. Bei einer Bewerbung als Verkäufer in einem Möbelhaus kann Sie der Hinweis auf einen Esoterikkurs unter Umständen die Chance auf das persönliche Vorstellungsgespräch kosten. Der Hinweis auf die Teilnahme an einem Kurs in Innenarchitektur ist dagegen womöglich genau der Grund, weswegen man Sie zu einem persönlichen Gespräch einlädt. Deswegen ist es wichtig, bei einer Erwähnung unbedingt auch ein Zeugnis über den belegten Kurs und den erreichten Abschluss beizufügen.
Bei den beruflichen Angaben sollten Sie jede Station einzeln mit genauen Zeiträumen aufführen. Geben Sie den Firmennamen, den Ort an dem das Unternehmen seinen Sitz hat, sowie Ihre in diesem Unternehmen bekleidete Position, mit den dazugehörigen Verantwortungsbereichen, an. Heben Sie dabei immer die wichtigen beruflichen Bereiche hervor, die für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung sind. Sollten sich während Ihrer Tätigkeit Änderungen bei Ihrer Position oder im Verantwortungsbereich ergeben haben, müssen Sie das nicht zusätzlich und gesondert angeben. Spezielle, durch die Firma verursachte, Änderungen sollten Sie jedoch nicht verschweigen. Hierzu zählt beispielsweise ein Umzug oder der Konkurs Ihres bisherigen oder derzeitigen Arbeitgebers.
Schließlich sollten Sie unter dem Punkt “Besondere Fähigkeiten” weitere vorhandene Kenntnisse und Qualifikationen erwähnen. Auch hier gilt wieder, dass Sie nur die Fähigkeiten erwähnen müssen, die für die neue Stelle relevant oder in der Stellenbeschreibung gefordert sind. Für eine Bewerbung als Sachbearbeiter in der Buchhaltung sind Kenntnisse und besondere Fähigkeiten bei Buchhaltungsprogrammen wichtig. Bei Firmen in grenznahen Bereichen, deren Kundschaft über die Landesgrenzen hinaus reicht, sind Fremdsprachenkenntnisse von Bedeutung. Eher unwichtig ist dagegen der Hinweis, dass Sie einen Motorradführerschein besitzen.
Achten Sie darauf, bei zusätzlichen Fähigkeiten eine Selbsteinschätzung vorzunehmen und diese anzugeben. Ob Sie dazu Schulnoten wie “gut” oder “befriedigend” nutzen, bzw. diese mit “Grundkenntnisse” oder “perfekt” beschreiben, bleibt Ihnen überlassen. Keinesfalls sollten Sie jedoch zu Übertreibungen neigen. Sie müssen bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch mit einer ersten kleinen Überprüfung dieser Kenntnisse rechnen. Ihre angeblich perfekten Englischkenntnisse, die tatsächlich nicht über Grundkenntnisse hinausgehen, fliegen rasch auf, wenn beim Vorstellungsgespräch die ersten drei Sätze in Englisch geführt werden.
Ihr Lebenslauf sollte keine Lücken aufweisen. Eine Schwangerschaft während des Berufslebens oder eine Elternzeit hinterlässt zwangsläufig Fehlzeiten. Versuchen Sie nicht, solche Zeiten zu verschleiern, stehen Sie zu Ihrer Familienplanung. Während der Elternzeit und Schwangerschaft sammeln Frauen wichtige Erfahrungen in den Bereichen Zeitmanagement, Flexibilität, Belastbarkeit und Organisationstalent. Personalentscheider wissen solche Fähigkeiten durchaus zu schätzen.
Es ist vollkommen natürlich, dass Sie in Versuchung geraten, den einen oder anderen Punkt Ihres Lebenslaufs aufzupolieren. Bleiben Sie dennoch unbedingt bei der Wahrheit. Bei einer Lüge ertappt zu werden, ist auf jeden Fall zunächst einmal peinlich. Darüber hinaus ist keineswegs ausgeschlossen, dass Sie weitere Probleme bekommen. Es ist grundsätzlich besser, kleinere Ungereimtheiten oder Lücken etwas positiver darzustellen, als sich in einem Netz von Lügen zu verfangen. Eine angemessene Zeit Leerlauf und Untätigkeit sind heutzutage durchaus normal. Jeder Personalverantwortliche weiß, dass der derzeitige Arbeitsmarkt längere Pausen erforderlich machen kann. Das gilt auch für das inzwischen übliche Jahr Auszeit nach dem Studium oder dem Abitur. Das sollten Sie ebenfalls nicht verschweigen. Stehen Sie dazu und schildern Sie die positiven persönlichen Erfahrungen, die Sie dabei gewinnen konnten. Mit einem während dieser Zeit besuchten Sprachkurs oder einem Aushilfsjob können Sie derartige Zeiten positiv gestalten und kulturelle Offenheit, Flexibilität und Eigeninitiative demonstrieren.
Das Vorstellungsgespräch
Sie haben es geschafft, eine weitere Hürde im Bewerbungsmarathon genommen und wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Jetzt ist intensive Vorbereitung notwendig, um den potenziellen Arbeitgeber ein weiteres Mal von Ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Eine Einladung zum Gespräch können Sie zunächst einmal als Erfolg verbuchen. Die Firma hat ein Auge auf Sie geworfen und ist interessiert. Häufig haben Bewerber Angst, wenn Sie an das kommende Vorstellungsgespräch denken. Eine gewisse Nervosität, sozusagen Lampenfieber, ist völlig normal. Schließlich hängt Ihre Zukunft von diesem Gespräch ab und es bietet alle Möglichkeiten zwischen zwei Extremen: Es kann ein grandioser Erfolg für Sie werden, genauso gut kann das Ganze in einem Fiasko enden - und zum großen Teil hängt das von Ihnen ab. Da darf man nervös sein.
Mit konzentrierter und intensiver Vorbereitung lässt sich Lampenfieber verringern, sodass Sie sich bei dem Gespräch optimal darstellen können. Hinzu kommt, es wurde schon erwähnt, dass Sie kein Bittsteller sind. Ein Vorstellungsgespräch ist eine Gelegenheit, die von Ihnen angebotenen fachlichen Qualitäten und Fähigkeiten mit den Anforderungen und Notwendigkeiten abzugleichen, die von dem einstellenden Betrieb benötigt werden. Das Vorstellungsgespräch sollte daher auf Augenhöhe stattfinden. Es ist auch für Sie wichtig, dass die angestrebte neue Stelle Ihren Fähigkeiten entspricht und Sie nicht von Anfang an hoffnungslos überfordert sind. In Bezug auf den Ablauf von Vorstellungsgesprächen gibt es gewaltige Unterschiede. Sie sind vom jeweiligen Arbeitgeber sowie von der zu besetzenden Position abhängig. Schließlich verläuft ein Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz zur Bäckerei - Fachverkäuferin oder für einen Berufskraftfahrer anders, als für den Filialleiter eines Supermarkts.
Vorstellungsgespräche haben nicht immer und überall den gleichen Stellenwert. Von Branche zu Branche, von Beruf zu Beruf und sogar von Unternehmen zu Unternehmen wird der persönlichen Vorstellung unterschiedliche Bedeutung beigemessen. Viele Firmen legen auf das Vorstellungsgespräch besonderen Wert, wenn die zu besetzende Stelle häufigen Kundenkontakt erfordert. Man möchte erfahren, wie Sie im Bewerbungsgespräch auf Gesprächspartner wirken. Daraus werden Schlüsse über Ihre Wirkung auf Kunden gezogen. Diese Eindrücke können eine dermaßen große Bedeutung gewinnen, dass Schulnoten oder Arbeitszeugnisse zwar nicht unwichtig werden, aber gegenüber dem persönlichen Eindruck in den Hintergrund treten. Weitere Unterschiede bei der Wertigkeit eines Vorstellungsgesprächs sind davon abhängig, ob das Gespräch von dem Unternehmen selbst oder von einer Personalberatung bzw. einem Zeitarbeitsunternehmen durchgeführt wird, wie groß das Unternehmen ist, welche Stelle zu besetzen ist und ob die entsprechende Personalabteilung viel oder wenig Erfahrung mit Bewerbungsgesprächen hat.
Die Zahl der Gesprächspartner, die Ihnen gegenüber sitzen, kann erheblich differieren. Vor Einführung des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes hatten Bewerber meist nur einen Gesprächspartner. Inzwischen sind es häufig mehrere. Vor allem in größeren Firmen ist es üblich, dass neben einem Gesprächspartner aus der Personalabteilung weitere Gesprächspartner aus der infrage kommenden Fachabteilung zugegen sind. Die fachlichen Fragen werden dann von dem Gesprächspartner aus der Fachabteilung gestellt, während der Gesprächspartner aus der Personalabteilung sich um die Arbeitsbedingungen und die Inhalte Ihrer Bewerbung kümmert. In einer internen Besprechung gleichen Ihre Gesprächspartner anschließend die gewonnenen Eindrücke miteinander ab und erhalten so ein objektives Bild von Ihnen. Außerdem beugt man auf diese Art eventuellen Vorwürfen vor, gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen zu haben. Ihr Ziel bei einem Vorstellungsgespräch ist, unabhängig von der Anzahl der Gesprächspartner, immer gleich: Sie wollen sich von Ihrer besten Seite zeigen! Auch wenn es verführerisch sein mag, verzichten Sie bei einem Vorstellungsgespräch darauf, als neues unentdecktes Schauspieltalent aufzutreten. Sie suchen keine Rolle für die nächste Hamlet - Inszenierung, sondern einen neuen Arbeitsplatz. Bleiben Sie also sachlich und verbindlich.
Das Vorstellungsgespräch bietet Ihnen gleichzeitig Gelegenheit, selbst Fragen zu stellen. Wie bereits erwähnt, soll das Vorstellungsgespräch auf Augenhöhe stattfinden. Seien Sie also neugierig und stellen Sie Fragen zu den Arbeitsbedingungen und den Aufgaben der zu besetzenden Stelle, damit Sie diese mit Ihren eigenen Vorstellungen abgleichen können. Es ist sehr wichtig, sich bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch intensiv mit der zukünftigen Firma und Ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen auseinanderzusetzen. Denken Sie darüber nach, was Sie bisher erreicht haben und was Sie noch erreichen wollen. Ein Vorstellungsgespräch ist keine Folter. Es ist unter anderem auch die Chance zu einer Bestandsaufnahme Ihrer beruflichen Forderungen und Wünsche. Das sollten Sie nutzen, um die Resonanz auf Ihre dargestellten persönlichen Stärken zu erkennen.
Die Arbeitsleistung und Leistungsfähigkeit ist immer und überall auch von dem Umfeld abhängig, in dem man arbeitet. Schon so manches vermeintliche Karrieresprungbrett ist beim Betreten zusammengekracht, weil jemand nicht in das kollegiale Umfeld passte, oder weil die Chemie mit dem unmittelbaren Vorgesetzten nicht stimmte. Führungsstile sind in höchstem Maße unterschiedlich und wirken sich stark auf Ihr Wohlbefinden, sowohl beruflich wie auch privat, aus. Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen sind meist nicht sehr ausgeprägt, wenn man täglich mit Missmut oder sogar Angst zur Arbeit geht. Am Ende sitzt man dann auf der Straße und es hat keineswegs an der fachlichen Qualifikation gelegen. Sie sollten in einem Vorstellungsgespräch daher immer auch versuchen herauszufinden, ob Ihnen die Atmosphäre und das Arbeitsklima des Unternehmens zusagt.
Ein Unternehmen verfolgt mit einem Vorstellungsgespräch bestimmte Ziele. Die Personalabteilung überprüft, ob die Unterlagen korrekt sind und die Inhalte stimmen. Sofern es offene Fragen gibt, wird man diese klären wollen. Außerdem gilt es festzustellen, inwieweit die fachlichen Voraussetzungen erfüllt werden und wie hoch Ihre Motivationsbereitschaft ist. Neueinstellungen haben immer auch etwas mit Sympathie zu tun. Ein weiterer Grund für Ihren zukünftigen Arbeitgeber, Vorstellungsgespräche mit mehreren Personen zu führen. Auf diese Art besteht die Möglichkeit sich ein Bild davon zu machen, ob Sie als Bewerber insgesamt zum Team passen.
Über den Verlauf eines Vorstellungsgesprächs und Ihre Erfolgschancen entscheidet bereits der erste Eindruck. Sie fallen sofort negativ auf, wenn auch nur im Unterbewusstsein, sollten Sie nicht der ausgeschriebenen Stelle entsprechend gekleidet sein. Daher sind intensive Gedanken über Ihre Kleidung zum Vorstellungsgespräch vonnöten. Dass die Kleidung sauber und ordentlich sein muss, setze ich als bekannt voraus. Allerdings sollen Sie sich zu einem Vorstellungsgespräch ordentlich kleiden, nicht verkleiden! Man merkt Ihnen an, wenn Sie sich nur mit Widerwillen in einen Anzug gewurstelt haben. Sie fühlen sich unwohl, geübte Augen sehen das. Außerdem geraten Sie in eine Situation, in der es sehr schwer wird, das Vorstellungsgespräch überzeugend und souverän zu meistern. Selbst neue Kleidungsstücke, die Ihnen gefallen und speziell für diesen Termin gekauft wurden, sollten Sie nicht bei einem Vorstellungsgespräch zum ersten Mal tragen. Der Anzug kann zwicken, die Schuhe drücken, der Ausschnitt verrutschen. Vermeiden Sie derart unangenehme Situationen und testen Sie den Tragekomfort vor dem Bewerbungsgespräch. Sollten Sie sich als Schulabgänger bei einer Bank bewerben und der dafür gekaufte Anzug ist der Erste in Ihrem Leben, dann tragen Sie ihn ein paar Tage lang vor dem Vorstellungsgespräch, auch wenn das nicht cool sein sollte. Es ist für Ihren zukünftigen Arbeitgeber nicht überzeugend, wenn er Ihnen auf den ersten Blick ansieht, dass Sie sich in Jeans und T-Shirt wohler fühlen. Die Kleidung sollte zu Ihnen, zu den Bewerbungsunterlagen und zur zu besetzenden Stelle passen. Mit Ihrer Bekleidung geben Sie ein Statement über Ihre Persönlichkeit und Ihren Stil ab. Dieses Prinzip hat für jede Bewerbung Gültigkeit. Bei einer Bewerbung als Schuhverkäufer sollten Sie durch modische Kleidung demonstrieren, dass Sie einen Sinn für Farben und Stil haben. Das ist bei einer solchen Stelle wichtiger, als mit Anzug und Krawatte glänzen zu wollen. Bei einer objektiven Bewertung Ihrer Bewerbung sollte die Bekleidung beim Vorstellungsgespräch eigentlich keine Rolle spielen, dennoch gehört sie in das weite Feld des Unterbewusstseins und der Sympathie. Ihr Gegenüber bewertet Sie nicht nur, aber auch, nach der Kleidung, die Sie tragen. Sie sollten daher auf ein sauberes Outfit ohne Schmutz bzw. Löcher achten und keine Sandalen oder Sportschuhe tragen. Generell sind dunkle Schuhe und Socken zu empfehlen, Tennissocken wirken deplatziert. Witzige Krawatten und Metallabsätze sind tabu. Achten Sie darauf, dass die Kleidungsstücke ordentlich gebügelt und die Schuhe sauber sind.