Mein erster Hund: Ein A bis Z Ratgeber für all jene, die einen Hund als neues Familienmitglied bei sich aufnehmen möchten - Michael Schürz - E-Book

Mein erster Hund: Ein A bis Z Ratgeber für all jene, die einen Hund als neues Familienmitglied bei sich aufnehmen möchten E-Book

Michael Schürz

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Beschreibung

Dieser Ratgeber ist ein Buch mit Mehrwert - es dient als allgemeine erste Entscheidungshilfe und bietet ausführliche Infos rund um die Vorbereitung für die Aufnahme eines Hundes. Obendrein erweist es sich als nützliches Nachschlagewerk in Bezug auf das Zusammenleben mit einem Hund. Die einzelnen Kapitel befassen sich unter anderem mit diesen Themen: - Allgemeine Voraussetzungen für ein Leben mit Hund - Überblick über die Kosten und Pflichten - Tipps zur Auswahl des zukünftigen Mitbewohners - Planung der Unterbringung zu Hause - Erstausstattung und Futterwahl - Einzug des Hundes, Erziehung und Pflege - Gesundheitsthemen und Erste-Hilfe-Maßnahmen Zusätzlich gibt der Autor viele interessante und lehrreiche Beispiele, die auf seinen eigenen Erfahrungen beruhen. Im 8. und letzten Kapitel schreibt er über das Leben mit seinem ersten Hund, einem Berner Sennenhund namens Merlin. Was er seit dem Einzug des Vierbeiners so alles erlebte, das führte auch zu so manch lustiger Anekdote.

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Seitenzahl: 194

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort4

Einleitung4

1. KAPITEL: Woran Du zuallererst denken solltest5

Allgemeine Voraussetzungen7

Familienstatus7

Wohnverhältnisse7

Lebensverhältnisse8

Einstellung zur Sauberkeit9

2. KAPITEL: Weitere wichtige Themen10

Hundeerfahrung10

Pflichten und Empfehlungen11

3. KAPITEL: Gedanken zur Auswahl14

Alter14

Exkurs zur oft gestellten Frage: Wie alt ist mein Hund in Menschenjahren?17

Geschlecht18

Rasse19

Größe20

Herkunft21

Unterbringung22

Hunde und andere (Haus-)Tiere22

4. KAPITEL: Tipps für Dein Leben mit einem Hund23

Was ein Familienhund zum glücklich Sein braucht23

Grundsätzliche Vorbereitungen23

Erstausstattung24

Hundegeschirr oder Hundehalsband24

Führ-, Lauf- und Roll-Leine24

Futter26

Futternapf und Wassernapf26

Spielzeug27

Hundebett oder Hundebox für Ruhephasen28

Tür- oder Laufgitter29

Hundekotbeutel29

Wissenswerte Fakten über den Hund29

5. KAPITEL: Dein Hund zieht ein31

Tipps für den Tag X31

So erleichterst Du Deinem Hund den Einzug31

Eine entspannte und gleichzeitig sichere Atmosphäre32

Dem neuen Mitbewohner Eingewöhnungszeit gewähren32

Auslauf und regelmäßige Auszeiten33

Dauer des Spazierganges33

Aufmerksamkeit schenken und den Hund stets im Auge behalten34

Neues Rudel, neue Regeln35

Wenn etwas schiefläuft36

In kleinen Schritten zum unschlagbaren Team37

6. KAPITEL: Erziehung und Verhalten37

Wie viele Regeln sollen aufgestellt werden?38

Dem Alter entsprechende Hundeerziehung38

Konsequenz ist das A und O39

Grundkommandos39

Alleine bleiben39

Belohnungen für eine erfolgreiche Erziehung40

Spaß und Abwechslung41

Kommunikation41

Zwei absolute No-Go`s in der Hundeerziehung: Vermenschlichung42

und Gewalt42

Infos zum Thema Welpen-Schule, Junghunde-Kurs und42

Begleithund-Kurs42

Welpen-Schule43

Junghundekurs43

Begleithundkurs44

Probleme44

Verbreitete Irrtümer45

Junge Hunde haben einen Welpenschutz45

Schwanzwedeln signalisiert immer Freude45

Beim Heimkommen bellt und springt der Hund nur deshalb, weil er sich freut45

Wenn ängstliche Hunde übermäßig umsorgt werden, verstärkt das ihre Angst46

Was der Hund einmal gelernt hat, vergisst er nicht mehr46

Tipps zur Beruhigung bei einem Gewitter und zu Silvester46

Exkurs zum Thema: Was ein Hund nicht braucht und was er nicht mag47

Exkurs zum Thema: Sozialverträglichkeit49

Exkurs zum Thema: Mein Hund wird von einem anderen Hund attackiert51

Exkurs zum Thema: „Aufreiten“ bzw. „Rammeln“53

Crashkurs zur Erziehung (speziell für Welpen und Junghunde)54

7. KAPITEL: Gesundheit55

Ernährung55

Vegetarische Fütterung ist möglich, sollte aber kein Dauerzustand sein56

Impfungen58

Impfungen für Hunde halten mehrere Jahre58

Welche Impfungen sind laut WSAVA wann sinnvoll?58

Tollwutimpfung59

Titerbestimmung59

Kann man einen Hund überimpfen?59

Entwurmung60

Fellpflege60

Krallenpflege61

Flöhe und Milben61

Zecken61

Magen62

Ohren64

Zähne65

Pfoten66

Analdrüsen67

Erste-Hilfe-Tipps67

Tipps bei einer eventuellen Vergiftung68

Tipps bei einer Bissverletzung69

Tipps bei Verletzungen an den Pfoten70

Tipps bei Verbrennungen70

Unfälle beim Spielen73

Krankheiten73

Fieber73

Weitere Vitalwerte prüfen74

Wie kann ich feststellen, ob mein Hund Schmerzen hat?75

Sonderkapitel zum Thema Arthrose77

Kastration78

Wissenswertes zur Kastration bei Rüden79

Wissenswertes zur Kastration bei Hündinnen79

8. KAPITEL: Unser Zusammenleben mit Merlin80

Wie ich „auf den Hund kam“80

Merlins Einzug bei uns81

Welche Erziehungsmaßnahmen wir durchführten82

Kontakt mit Fremden82

Merlin am Arbeitsplatz83

Spaziergänge und Ausflüge mit Merlin83

Autofahrten83

Längere Autoreisen84

Urlaub am Meer85

Wasserratte Merlin85

Was wir Merlin zu Hause erlauben86

Platz auf der Couch86

Platz im Bett87

Was für uns Tabu ist87

Wie Merlin mit uns kommuniziert88

Schlusswort89

PS: Dein Feedback - Eine große Bitte um einen kleinen Gefallen91

Recherche-Quellen91

Bild-Quellen91

Impressum91

Copyright91

Über den Autor91

Vorwort

Ein Familienhund als zukünftiger Lebensweg-Begleiter ist für viele ein aufregender und gleichzeitig spannender Gedanke. Doch darf man bei aller Euphorie über einen Hund als Familienzuwachs mehrere wichtige Aspekte nicht außer Acht lassen. In der ersten Vorfreude denkt man nämlich vielleicht nicht an jeden einzelnen. Dennoch sollte man sich intensiv Gedanken darüber machen, bevor der Wunsch nach einem eigenen Hund in die Realität umgesetzt wird.

Mir ist bewusst, dass es schon unzählige Bücher gibt, die sich den verschiedensten Themen rund um den Hund widmen. Ich habe jedoch keines gefunden, das sämtliche Fragen zusammenfasst, die speziell bei Hundeneulingen auftauchen. Und es gibt sehr viele Fragen in Bezug auf die Entscheidung, zum allerersten Mal einen Hund zu sich zu holen. Also habe ich mir vorgenommen, einen Ratgeber zu erstellen, der sich mit dem Thema „Mein erster Hund“ möglichst gesamthaft beschäftigt. Mein Ratgeber richtet sich in erster Linie an all jene Hundeliebhaber, die zum ersten Mal in ihrem Leben planen, einen Hund als Familienmitglied bei sich aufzunehmen. Die vielfältigen Gedankenanregungen und Hinweise befassen sich genau mit diesem Vorhaben und sollen eine Entscheidungshilfe sein. Ist der Entschluss zur Aufnahme eines Hundes gefallen, so gibt es in diesem Buch außerdem zahlreiche Tipps für einen möglichst guten Start und für das zukünftige Zusammenleben. Da wir unseren ersten Hund als Welpen aufgenommen haben, konzentriert sich mein Buch auf diese Situation, aber der Leitfaden ist genauso nützlich für die Aufnahme eines älteren Hundes. Einige der behandelten Themen sind darüber hinaus sicherlich auch für jene interessant, die schon mit einem eigenen Hund zusammenleben und ihr Wissen noch erweitern möchten.

Einleitung

So wie manch andere Hundeliebhaber kam ich einmal an einem Punkt im Leben an, an dem ich gerne einen eigenen Hund haben wollte. Außer diesem Gedanken hatte ich damals jedoch wenig Plan, wie ich mit diesem Wunsch umgehen soll und was ich bedenken, berücksichtigen und vorbereiten muss. Schließlich gibt es rund um das Leben mit einem Hund ziemlich viele Fragen und die Antworten erhielt ich aus ebenso vielen Quellen. Dazu zählten zum Beispiel persönliche Gespräche mit hundeerfahrenen Menschen und Hundetrainern, das Lesen diverser Literatur und eine umfangreiche Suche im Internet.

Mein Ratgeber soll diese große Anzahl an unterschiedlichen Recherche-Quellen auf ein Minimum reduzieren und ein Leitfaden sein, der alle grundsätzlichen und so manche Detailfragen in einem einzigen Buch behandelt. Wie bereits im Vorwort erwähnt, liegt mein Fokus dabei auf dem „Familienhund“, den man als Begleiter betrachtet. Mit „Begleiter“ meine ich den Hund als ein Lebewesen, dem man gerne seine Zeit widmet, dem man seine Liebe und Aufmerksamkeit schenkt, um das man sich kümmert und das man pflegt – in guten wie in schlechten Zeiten!

In den Kapiteln 1. bis 7. gebe ich vorrangig allgemeine Informationen, die auf Internet-Recherchen, anderen Büchern und auf Gesprächen mit langjährigen Hundebesitzern beruhen. Zu diversen Spezialthemen habe ich auf Expertenseiten im Internet recherchiert, die entsprechenden Quellen sind unter „Recherche-Quellen“ am Ende des Buches zu finden. In den Kapiteln 1. bis 7. schreibe ich aber auch immer wieder über persönliche Erfahrungen, die ich an den passenden Textstellen einfließen lasse. Im 8. und letzten Kapitel dreht sich alles um die individuellen Erkenntnisse und Erlebnisse mit unserem Berner Sennenhund Merlin.

Weil das Thema Familienhund sehr umfassend ist, möchte ich in Bezug auf diesen Ratgeber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Aber ich denke, dass in den einzelnen Kapiteln all jene Aspekte angesprochen werden, welche für die Planung zur Aufnahme eines Familienhundes und für das zukünftige Zusammenleben mit ihm hilfreich sind. Zum breiten Thema „Erziehung“ empfehle ich die Anschaffung von zusätzlicher Literatur, die sich ausschließlich mit Hundeerziehung befasst. Durch die Kontaktaufnahme zu einem Hundetrainer oder einer Hundetrainerin bekommt man wertvolle Tipps, wenn der Hund einen schwierigen Charakter hat und ein individuelles Training benötigt.

Ich habe mich übrigens dazu entschlossen, die Leser zu duzen, weil das Thema dieses Ratgebers ein meiner Meinung nach recht persönliches ist und dafür das „Du“ einfach besser passt. Wenn ich Empfehlungen erwähne, dann soll sich niemand dazu verpflichtet fühlen, sich daran zu halten. Das ist wohl auch schwierig, denn so wie jeder Mensch, ist genauso jeder Hund grundsätzlich verschieden. Und so gestaltet sich das Zusammenleben mit einem Hund immer sehr individuell – aber das wirst Du mit Deinem ersten eigenen Hund selbst erleben!

1. KAPITEL: Woran Du zuallererst denken solltest

Man kommt selten "ganz plötzlich" auf den Hund und das ist gut so. Die Entscheidung für einen Hund als neues Familienmitglied sollte nämlich sehr gut überlegt und geplant sein. Positive Beweggründe für den Wunsch nach einem Hund können von der allgemeinen Tierliebe über die Freude am Zusammenleben mit einem Hund bis hin zu dem Entschluss reichen, einem armen Hund – egal ob jung oder alt – ein gutes Zuhause bieten zu wollen. Was auch immer Dein persönlicher Beweggrund ist, Du kannst Dir sicher sein, dass es keinen treueren Freund als einen Hund gibt!

Auf einen Hundebesitzer warten einige weitere positive Dinge: So verbringst Du beispielsweise durch das Gassi gehen mehr Zeit an der frischen Luft. Das hält nicht nur den Hund, sondern auch Dich selbst fit. Zugleich kannst Du — wenn Du das möchtest — sehr leicht mit anderen Menschen, Hundebesitzern und Hundefreunden, in Kontakt kommen und Dich mit ihnen austauschen. Nachfolgend nenne ich auch ein paar negative Beweggründe, selbst wenn sie vielleicht etwas harsch klingen. Ich finde jedoch, dass sie angesprochen werden sollten. Ich bin nämlich ohnehin überzeugt, dass Dein Wunsch nach einem Hund nicht davon beeinflusst wird, wie zum Beispiel die Außenwelt Dich und Deinen Hund wahrnimmt oder wahrnehmen soll.

Ein negativer Beweggrund wäre etwa, dass man einen Hund als modisches Accessoire oder als Statussymbol betrachtet. Gerade kleinere Rassen – also zum Beispiel jene, die in eine Handtasche passen – werden manchmal nur deshalb aufgenommen, weil sie bei irgendeinem Prominenten im TV oder bei einem „Influencer“ im Internet gesehen wurden. Auch sollte man zum Beispiel keinen Husky zu sich holen, wenn man kaum Sport treibt, wenig Zeit für Sport hat oder den Sport lieber alleine betreibt. Nur weil ein Husky als sehr bewegungsfreudig und sportlich bekannt ist, wird Dich wegen Deines Huskys niemand für eine Sportskanone halten. Ein Hund sollte zudem nicht dazu benutzt werden, um das Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl vermeintlich zu stärken. Oft genug vermitteln mächtige Rottweiler oder Pitbulls und deren Herrchen und Frauchen genau diesen Eindruck.

Du solltest Dir zudem bewusst und bereit dafür sein, Deine Freizeitaktivitäten neu zu organisieren. Wenn Deine Freunde zu Silvester eine Party feiern, dann solltest Du in Zukunft entweder darauf verzichten oder nur dabei sein, wenn Du einen Hundesitter organisiert hast. Denn gerade Silvester ist für Deinen Hund die fürchterlichste Nacht im Jahr und deshalb sollte er dann nicht alleine sein. Auch manche Hobbys, wie etwa Schlagzeug oder ein lautes Instrument spielen, sind definitiv nicht hundefreundlich. Hunde hören um ein Vielfaches intensiver als wir Menschen, sie hören sogar Frequenzen, die für das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbar sind. Lärm oder laute Musik sind deshalb ziemlich das Schlimmste auf der Welt für ihn – gleich nach dem Alleinsein!

Im Allgemeinen solltest Du Deine Freizeitaktivitäten so gestalten, dass sie hundefreundlich sind. Dazu gehört beispielsweise der Verzicht darauf, gleich nach der Arbeit auf das eine oder andere Bier zu gehen oder mehrere Stunden im Fitness-Studio zu verbringen. Schließlich wartet Dein Hund zu Hause schon sehnsüchtig auf Dich und darauf, gefüttert zu werden und mit Dir Gassi zu gehen.

Wenn Du Kinder hast, so solltest Du ihnen keinesfalls einen Hund schenken, nur weil sie ständig darum betteln. Vor allem kleinere Kinder können sich niemals um das neue Haustier kümmern und somit wird die gesamte Betreuung genauso wie die Erziehung ausschließlich bei den Eltern, den älteren Geschwistern oder anderen erwachsenen Familienmitgliedern liegen. Das Schlimmste wäre, wenn dann niemand Zeit hat, sich um den Hund zu kümmern – außer um ihm das Futter bereitzustellen und mit ihm kurz nach draußen zu gehen, damit er seine Geschäfte verrichten kann.

Dein Hund wird aber nicht nur darunter leiden, wenn Du ihn aufgrund von Zeitmangel oder zum Schutz der Kinder (selten zum Schutz des Hundes vor den Kindern) täglich stundenlang alleine einsperrst. Dein Hund leidet genauso, wenn er während der Anwesenheit der Kinder zu Hause ständig und schlimmstenfalls sogar noch von verschiedenen Personen herumkommandiert wird.

Allgemeine Voraussetzungen

Zusätzlich zu Deinen ganz persönlichen Beweggründen für die geplante Aufnahme eines Hundes solltest Du die nachfolgenden Kriterien unbedingt in Deiner Entscheidung berücksichtigen.

Familienstatus

Wenn Du alleine lebst, so kannst Du die Entscheidung für einen Hund selbst treffen. Wer jedoch mit einem Partner/einer Partnerin zusammenlebt oder eine eigene Familie hat, der sollte unbedingt abklären, ob jeder sich einen Hund als neues Familienmitglied vorstellen kann und ob jeder mit dem Familienzuwachs einverstanden ist. Falls sich Dein Partner/Deine Partnerin oder jemand anders aus der Familie vor Hunden fürchtet, dann muss das thematisiert werden. Und es muss geklärt werden, ob diese Angst überwunden werden und man sich vorstellen kann, eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Hund aufzubauen. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob eine Tierhaarallergie bzw. im Speziellen eine Hundehaar-Allergie vorliegt. Wenn dies der Fall ist, dann muss man sich wohl oder übel anders entscheiden und ein alternatives Haustier in Betracht ziehen.

Wohnverhältnisse

Die Wohnverhältnisse sind ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung zur Anschaffung eines Hundes. Besitzt Du eine Eigentumswohnung oder sogar ein eigenes Haus, so musst Du niemanden fragen, ob das Halten eines Hundes darin erlaubt ist. Lebst Du aber zur Miete, so muss vorab unbedingt geklärt werden, ob in der Wohnung bzw. im Haus die Haltung eines Hundes erlaubt ist. Ist das nicht der Fall, aber der Wunsch nach einem Hund dennoch vorhanden, so bleibt ein Wohnungswechsel (so wie wir ihn durchgeführt haben) wohl nicht aus. Wichtig ist, dass im neuen Mietvertrag die Hundehaltung ausdrücklich erlaubt und das schriftlich festgehalten ist. Sollte sich Deine Wohnung in einem Mehrparteienhaus befinden und solltest Du einen größeren Hund haben wollen, so wäre ein Lift gut, denn ein Welpe/junger Hund sollte aufgrund des noch nicht beendeten Knochenwachstums nicht zu viele Treppen steigen. Einem älteren Hund wiederum wird früher oder später das Stiegen steigen schwerfallen. Das mehrmals tägliche hinauf und hinunter Tragen eines großen (und schweren) Hundes ist dabei eine eher schlechte Lösungsvariante, weil sie entweder gar nicht umsetzbar ist, oder nur mit großem körperlichem Aufwand durchgeführt werden kann.

Die Wohnverhältnisse wirken sich obendrein auf die in Frage kommende Größe des Hundes aus. Das bedeutet aber nicht, dass ein großer Hund wie beispielsweise ein Bernhardiner, Neufundländer, eine Dogge oder ein Wolfshund nicht in einer Wohnung gehalten werden kann. Wichtig ist in diesem Fall, dass Du regelmäßig mit Deinem Hund an die frische Luft gehst, er sich draußen ausreichend bewegen und die Gegend erkunden bzw. erschnüffeln kann (wir nennen das Spazierengehen immer „die Zeitung lesen“). Temperamentvolle Rassen wiederum wie der Schäferhund, Border Collie, Australian Shepherd, Husky und Co. werden sich in einer kleinen Wohnung nicht wohlfühlen. Wenn Du selbst nur wenig aktiv bist, dann solltest Du solch bewegungsfreudige Rassen nicht in die engere Wahl einschließen. Dazu gehören allgemein alle Rassen, die als Jagd-, Hüte-, Treib- und Arbeitshunde bekannt sind.

Lebensverhältnisse

Wenn Du einen Hund zu Dir nehmen möchtest, dann solltest Du Dich also darauf einrichten, die eigenen Bedürfnisse für den Hund zurückzustellen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Du den Abend oder das Wochenende nicht nur gemütlich auf der Couch verbringen kannst, sondern dazwischen auch mit dem Hund Gassi gehst – egal, ob es regnet, schneit oder stürmt. Genauso müssen die Urlaube anders als bisher geplant werden. Wenn Du Deinen Hund in der Urlaubszeit nicht abgeben, sondern beim Verreisen mitnehmen möchtest, dann kann sich das sehr positiv auswirken. Ein Urlaub mit Hund fördert nämlich die Intensität der Bindung zu ihm und seine zu Dir. Apropos Bindung: Bist Du bereit, Dich für mehrere Jahre an einen Hund zu binden? Wenn Du beispielsweise einen Welpen aufnimmst, dann wirst Du Dein Leben mit diesem Hund – je nach Rasse – die nächsten 10 bis 15 Jahre teilen.

Du solltest Dir ehrliche Gedanken darüber machen, ob Du wirklich die nötige Zeit für einen Hund hast. Hunde sind Rudeltiere und kommen mit dem völligen Alleinsein nur schwer zurecht. Berufstätige sollten deshalb vorab klären, ob es eventuell möglich ist, den Hund zur Arbeitsstelle mitzunehmen. Wenn das Mitnehmen zur Arbeit nicht umsetzbar ist, so solltest Du jemanden kennen, der während Deiner beruflichen Abwesenheit entweder nach dem Hund schaut und mit ihm Gassi geht, oder ihn tagsüber vielleicht sogar zu sich nehmen kann.

Ein erwachsener Hund schläft im Durchschnitt täglich 12 bis 14 Stunden. Doch selbst wenn er die meiste Zeit des Tages schläft, sollte er bestenfalls nicht einen kompletten Arbeitstag lang alleine gelassen werden. Es wäre gut, wenn man in dieser Zeitspanne einmal nach ihm sieht und er eventuell die Möglichkeit bekommt, im Freien sein Geschäft zu verrichten. Außerdem kann es passieren, dass der Hund in Deiner Abwesenheit zu Hause aus Langeweile etwas kaputt macht oder die Nachbarn durch andauerndes Bellen oder Jaulen nervt.

Eine weitere zu klärende Frage ist jene, wie bzw. bei wem Du den Hund unterbringen kannst, falls Du krank wirst und Du Dich für eine gewisse Zeit nicht um den Hund kümmern kannst. Auch für den Fall, dass Du einen Urlaub ohne Hund planst, sollte eine Lösung gefunden werden. Entweder kann jemand aus Deinem Bekannten- oder Freundeskreis dann den Hund übernehmen, oder Du erkundigst Dich nach einer guten Hundepension in Deiner Nähe. Eine andere Lösungsvariante wäre, den Hund vorübergehend in einem Tierheim unterzubringen – manche Tierheime bieten dafür eigene Pensionsplätze an. Wenn der Hund in fremde Hände gegeben wird, so sollte er auf jeden Fall gechipt und die Chip-Nummer unbedingt online erfasst sein – nur für den Fall, dass er beim Spaziergehen davonläuft. Ein Hund, der gechipt ist, ist NICHT automatisch in einer Tierkennzeichnungs-datenbank oder in einem Haustierregister erfasst! Die Details zur Vorgehensweise für eine Registrierung findest Du im 2. Kapitel unter „Chip".

Du solltest außerdem nicht nur Deine aktuellen Lebensverhältnisse betrachten, sondern auch darüber nachdenken, ob sich Deine persönlichen Lebensumstände in der Zukunft möglicherweise durch einen neuen Job, einen Wohnortwechsel oder durch eine neue Familiensituation verändern könnten.

Einstellung zur Sauberkeit

Eines muss Dir klar sein: Ein Hund verursacht je nach Rasse, Größe und Fellbeschaffenheit mehr oder weniger Schmutz. Nach einem Spaziergang im Regen oder Schneeregen sind die Pfoten definitiv dreckig, und nach einem Spaziergang im Schnee zumindest nass. In diesem Fall kann es passieren, dass Dein Auto und/oder Dein Boden zu Hause mit entsprechenden Schmutzspuren bzw. mit kleinen Wasserpfützen bedeckt sein wird. Das sollte für Dich genauso unproblematisch sein wie diverse Haaransammlungen bei Dir zu Hause.

Ein Hund verliert, wie jedes Haustier mit Fell, mehr oder weniger viele Haare (egal ob er lange oder kurze hat) und diese werden regelmäßig Deine Wohnung bzw. Dein Haus „schmücken“. Bei unserem Berner Sennenhund ist der Haarverlust nicht nur im Frühjahr sehr groß, sondern zum Teil auch während des Jahres und speziell dann, wenn die Außentemperaturen steigen. Er „lüftet“ dann sozusagen sein dickes Winterfell und hinterlässt durch den Fellwechsel eine umfangreichere Menge an Haaren im Haus, als es normal der Fall ist.

Apropos Haare: Diese werden oft fälschlicherweise als Ursache für Allergien bezeichnet. Eine Hundeallergie ist jedoch eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber bestimmten Stoffen, die von Hunden in Speichel, Urin und Drüsensekreten abgegeben werden. Entgegen der landläufigen Meinung lösen langhaarige Hunde sogar weniger Allergien aus als ihre kurzhaarigen Artgenossen. Der Grund: kurzhaarige Hunde sind stärker vom Fellwechsel betroffen als ihre langhaarigen Kollegen.

Glücklicherweise gibt es mehrere Rassen, die sich für Hundeliebhaber mit einer Allergie eignen. Diese haben im Gegensatz zu anderen Hunderassen nämlich Haare – und kein Fell. Der signifikante Unterschied: Beim Fell-Träger gibt es von Sommer zu Winter und umgekehrt einen Fellwechsel. Damit verliert er kontinuierlich sein Haarkleid (mit „kontaminierten“ Schuppen oder Speichel). Zu den Rassen mit Haaren gehören zum Beispiel der Pudel sowie alle Varianten der sogenannten „Wasserhunde“ und zudem Havaneser, Malteser, Bichon Frisé, Yorkshire Terrier genauso wie der Labradoodle und der Goldendoodle. Unabhängig von der Rasse bedeutet ein Hund, dass Du wöchentlich mehrmals einige Zeit aufwenden musst, um Deine Wohnung/das Haus sauber zu halten. Worauf Du als Hundebesitzer ebenso keine große Priorität (mehr) legen solltest: Auf 100 Prozent saubere Kleidung! Ich sage immer, einen Hundebesitzer erkennt man daran, dass er — vor allem in Bezug auf Hosen und Schuhe — nie absolut fleckenlos ist.

2. KAPITEL: Weitere wichtige Themen

Hundeerfahrung

Bedenke bitte stets, dass Du mit dem Hund Deiner Wahl zurechtkommen musst. Wer ein nachsichtiger, inkonsequenter oder unsicherer Mensch ist, der sollte keinen Hund einer Rasse zu sich nehmen, die als temperamentvoll oder dominant bekannt ist. Dazu möchte ich anmerken, dass kein Hund dominant oder gar aggressiv geboren wird. Manche Hunderassen wie zum Beispiel Rottweiler, Schäferhunde, Dobermänner oder Pitbulls besitzen einfach von Natur aus einen etwas höheren Schutztrieb und eine niedrigere Reizschwelle als beispielsweise ein Golden Retriever oder Labrador. Unabhängig vom Wesen solltest Du Dir zudem die Frage stellen, ob Du Deinem Hund kräftemäßig gewachsen bist. Das gilt nicht nur für Dich selbst, sondern auch für jedes Familienmitglied und für jede Person, die den Hund betreut und mit ihm spazieren geht. Speziell beim Gassi gehen musst Du bzw. muss der jeweilige Hundeführer jederzeit Herr der Lage sein können. Schließlich soll Dich der Hund nicht auf die Straße ziehen, wenn er beispielsweise eine Katze oder einen anderen Hund auf der gegenüberliegenden Straßenseite sieht. Bei einem gut erzogenen Hund sollte diese Situation aber ohnehin nicht eintreten (siehe Kapitel 6. „Erziehung und Verhalten“). Mach Dir Gedanken darüber, ob Dein eigenes Temperament und das Deines Hundes übereinstimmen. Wenn Du Dein Leben bevorzugt beschaulich und ruhig gestaltest, dann passt ein junger, hektischer, bewegungsfreudiger/aktiver Hund eher weniger zu Dir.

Kosten

Ein Hund als Wegbegleiter macht viel Freude, sein Unterhalt kann im Laufe seines Lebens aber auch einiges an Kosten verursachen. Aus diesem Grund solltest Du Dich fragen, ob Deine finanziellen Möglichkeiten es erlauben, dass Du Deinem Vierbeiner alles bieten kannst, was er benötigt. Neben der laufenden Versorgung mit Futter musst Du unter anderem die Kosten für den Tierarzt, die Hundesteuer und eine Hundeversicherung einplanen. Geht man davon aus, dass Dein Hund 10 bis 15 Jahre lang bei Dir ist, so können sich die geschätzten Ausgaben in dieser Zeit auf bis zu 10.000 Euro summieren.

Das sind die Kosten unter der Voraussetzung, dass

- Dein Hund keine komplizierten Erkrankungen bekommt,
- Du ihm keine exklusiven Halsbänder, Spielsachen oder Hundebetten schenkst,
- der Hund nicht jährlich für Wochen in einer guten Hundepension untergebracht wird
- und er nicht regelmäßig Einzelunterricht in einer professionellen Hundeschule erhält.

Die zuvor genannten (geschätzten) Ausgaben setzen sich zusammen aus:

- Anschaffung: Ein Hund aus dem Tierheim kostet etwa 200 bis maximal 400 Euro, für einen Rassehund von einem anerkannten Züchter sind manchmal weit mehr als 1.000 Euro zu bezahlen.
- Tierarzt: Für einen gesunden Hund sind jährlich zirka 100 Euro zu veranschlagen (zum Beispiel für aufzufrischende Impfungen und für Entwurmungen).
- Steuern: Diese sind von Deinem Wohnort und der Rasse abhängig und kosten zwischen 20 bis 100 Euro pro Jahr.
- Haftpflichtversicherung: Eine solche Versicherung ist sehr empfehlenswert und schlägt mit jährlich zirka 100 Euro zu Buche.
- Futter: Je nach der Größe Deines Hundes und der Art des Futters sollten dafür 25 bis 80 Euro pro Monat einkalkuliert werden.
- Zubehör: Wer für seinen Hund nur das Nötigste besorgt (Halsband, Leine, Liegedecke) sollte dafür zirka 100 Euro einplanen.

Die genannten Kosten können bei den folgenden Themen höher ausfallen:

- Besuch einer Hundeschule oder eines Hundepsychologen: Dafür können sich die Kosten pro Einzelstunde auf 20 bis 100 Euro belaufen.
- Nutzung einer Hundepension: Im Urlaubs- oder Krankheitsfall solltest Du dafür mit Tageskosten von 15 bis 50 Euro rechnen.
- Tierarzt: Die Kosten für die Kastration betragen ab 250 Euro bei einem Rüden und ab 650 Euro bei einer Hündin, bei größeren Eingriffen wie etwa einer Hüft-Operation fallen zirka 2.000 Euro an und für eine Augen-Operation zirka 1.000 Euro.
- Zubehör: Beim Spielzeug und bei speziellen Accessoires sind den Preisen nach oben hin keine Grenzen gesetzt. So können zum Beispiel für ein Designermäntelchen schon mal 500 Euro anfallen.

Pflichten und Empfehlungen