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Endlich Sommer, Sonne und Meer! Bald ergibt sich für sie die Gelegenheit zu einem prickelnden Abenteuer mit einem Einheimischen – und ihr Freund sieht zu! Überrascht über seine neue Seite bringt sie ihn gleich zu einem weiteren Abenteuer dieser Art. Es bleibt nicht dabei, aber wie wird das mit ihm enden?
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Sie drehte sich zur Seite und legte erneut ihre Hand um ihn. Mehr als ein gehauchtes „Guten Morgen“ brachte sie nicht hervor, als sie sich an den Rücken ihres Freundes kuschelte. So wie sie hatte er die Nacht fast komplett nackt verbracht. Durch ein Fenster fiel bereits grelles Sonnenlicht in das Zimmer. Für diesen Tag hatte sich Sabine vorgenommen, den Rest der Ferienanlage zu erkunden. Ob Günther ebenfalls zu allem Lust hatte? In letzter Zeit war es zwar gut mit ihm gelaufen, aber irgendwie schien ihn etwas zu belasten. Immerhin hatte er dem Urlaub bereitwillig zugestimmt und sich nicht erst überreden lassen müssen. Auch waren die Leute hier freundlich … und offenbar recht aufgeschlossen. Sie strich erst einmal zart über seine Haut, bevor sie ohne jede Hektik aufstand. Bei hellem Tageslicht wirkte das kleine Ferienhaus noch einmal anders.
„Glaubst du, die wissen etwas, was wir nicht wissen? Oder warum sind die so freundlich?“, fragte Günther, der sich auf den Rücken gedreht und das dünne Leintuch etwas zurückgezogen hatte, das die Decke darstellte.
„Keine Ahnung, wir sollten uns heute ein bisschen umsehen“, antwortete Sabine und lachte fast ein wenig.
„Ja, und … vielleicht sollte ich überhaupt einmal was Neues probieren.“
„Äh, wie meinst du das? Ah, du möchtest …“
„Nein, das nicht … nur so ein Gedanke, aber ich bin mir noch nicht sicher.“
Sabine beschloss, ihn erst einmal nicht mehr zu fragen. Klar, vielleicht wollte er eine andere Frau dabeihaben, wenn es sich ergab. Oder vielleicht … nein, egal. Sie strich das Tuch beiseite, so dass Günther in nichts als einer Unterhose da lag, und trat in das helle Sonnenlicht. Mehr als nur einige Augenblicke lang ließ sie ihren Freund ihren Körper von oben bis unten betrachten. Vielleicht bekam er doch Lust auf nur ein bisschen mehr als Streicheln und Kuscheln. Es war immerhin lange her, seit sie das in Ruhe genießen hatte können. Früher hatte sie geglaubt, er sei einfach etwas schüchtern. Aber er trat eben nicht gerne allzu dominant auf und ließ öfters einmal sie die Initiative übernehmen.
Günther wartete schon etwas zappelnd vor dem Vorhang zum kleinen Nebenraum, um dann auch seinen Druck loszuwerden. In der Nacht war er Sabine versehentlich auf der Toilette begegnet, doch sie hatte nach einem kleinen Schreck nur gelächelt und ihn mit ihrem Blick fixiert. Na und? War doch nichts dabei. Irgendwie war die Ausstattung hier etwas einfach, und inklusive war überhaupt nichts. Dafür war die Reise umso günstiger gewesen, und es war umso abenteuerlicher. Wenn der Strom am Abend wieder nicht funktionierte, dann konnte sie ja … sie würden ja sehen.
Sie sah sich nach Zutaten für das Frühstück um und freute sich schon auf den Duft von Kaffee, den sie mit ihm auf der Terrasse trinken würden. Natürlich hätte es auch Pauschalangebote mit Frühstück gegeben, doch sie und er wollten es eben lieber … abenteuerlicher. Zumindest sie, denn ganz sicher war sie sich immer noch nicht, ob es ihm hier gefiel. Die Straßen draußen bestanden aus Sand und Erde, und die Tavernen und Gemüsestände wirkten tatsächlich uralt und nicht wie eine touristische Attraktion. Manche Leute trugen seltsame Umhänge statt moderner Kleidung.
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Nach dem Frühstück machte sich Sabine mit Günther hinaus in den kleinen Ort auf. Irgendwie ging die Ferienanlage in einen Bereich über, wo auch viele Einheimische wohnten. Oder waren das alles Angestellte, die ein authentisches Bild vermitteln sollten? Zumindest traf sie diese Leute in den seltsamen Umhängen wieder. Sie hielt kurz den Atem an, als sie das Meer nun deutlich bei Tageslicht erkannte, an dem sich der Ort erstreckte. Auch einige Männer waren anwesend und machten sie kaum Mühe, ihre Blicke zu verstecken. Wenigstens schien Günther nicht nervös zu werden, als sie es erwiderte. Nur weil er manchmal zurückhaltend war, war er nicht schüchtern oder ständig unruhig.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Günther.
„Gehen wir in das Dampfbad.“
„Da gibt es ein Dampfbad? In diesem Klima hier?“
„Ich glaube, das ist eines … und der Tag ist fast etwas kühl heute. Passt doch. Außerdem, das war sogar im Reiseführer.“
„Na dann, wenn du möchtest. Das ist wie eine Sauna, wo alle nackt sind?“
„Schätze schon, oder ist dir das zu heftig.“
„Na schauen wir einmal, wie es uns gefällt. Wenn nicht, können wir immer noch an den Strand gehen.“
Er ging voraus und bog in eine schmale, bergab führende Gasse ein, die wieder in Richtung Ortszentrum führte. Auf einmal blieb er stehen, erwartete wohl einen Kuss – und bekam ihn. Sie ging weiter und hatte eine Ahnung, was die korrekte Richtung anging. Ein Stück weiter erkannte sie bereits der Eingang des Bades, das halb in den zum Strand hin abfallenden Hang hineingebaut war. Ohne die aufgemalten hellen, grellen Farben wäre es etwas unscheinbar gewesen. Doch es verschwand ohnehin bald alles im Halbdunkel des Garderoben-Bereiches, in dem niemand viel redete und niemand Fragen stellte.
Der Eintritt hatte fast nichts gekostet, dafür gab es offenbar keine Kästchen oder gar Kabinen. Alle legten einfach nur bei einer der Nischen an den Zwischenwänden ihre Sachen ab. War dieser Bereich nun gemischt oder nicht? Offenbar war das hier völlig egal, aber besonders viele Leute waren ohnehin gerade nicht hier. Ein Mann mit einem umgebundenen Badetuch querte ihren Weg, während eine komplett nackte Frau weiter in das Innere ging. Ein anderer Mann trug ebenfalls absolut nichts.
Sabine kannte Günther bereits seit einigen Monaten und hatte ihn ständig komplett nackt gesehen. Trotzdem war es für sie immer noch faszinierend, als er sich noch einmal langsam umdrehte. Sie strich über seinen Körper und schritt weiter in den Gang voraus, in dem auf einer Seite über mehrere Meter ein ständiger, warmer Regen herunterkam. So etwas wie ein Sprühnebel, der anstelle von Duschen wohl auf den warmen Nebel vorbereiten sollte. Viel größer als ein paar Meter war die Sichtweite nicht, weil der Gang in den großen, mit Wasserdampf gefüllten Raum überging. Sie ging durch den kleinen Wasserfall, der den Eingang bildete. Ständig wurde es wärmer, aber nicht unerträglich heiß. Sie ging einfach neben Günther weiter, in das immer gedämpftere Licht, das sich durch den dichten Nebel kämpfte. Irgendwie verlor sie ihn aus den Augen, aber weit konnte er nicht sein.
Der Boden war mit großen Fliesen mit grober Oberfläche bedeckt, deren verschiedene Farben noch zu erahnen waren. Die Wände bestanden hingegen aus groben Natursteinen, oder überhaupt aus nacktem Fels. Die Sitz- und Liegeflächen am Rand waren spärlich besetzt, und aus einer bestimmten Ecke heftiges Atmen zu vernehmen. Sabine setzte sich an eine Stelle, wo niemand zu sehen war, streckte die Beine breit von sich weg und lehnte sich zurück. Jemand nahm knapp neben ihr Platz und legte seine Hand ihren Oberschenkel. Was zum …?
Die Schwaden aus Wasserdampf waren fast schon unangenehm heiß, aber es gab auch immer wieder kühlere Stellen. Sie hätte sich auch an den Strand in die Sonne legen können. Aber sie genoss es einfach, die Wärme auf sich wirken und tief in ihren Körper eindringen zu lassen. Irgendwie … verwarf sie den Gedanken, den Typen anzuschreien und seine Hand sofort wieder von sich zu reißen. Fühlte sich angenehm an. Unweit von sich glaubte sie ihren Freund zu erkennen. Beobachtete er etwa alles?
Sabine spürte, wie sich die Hand auf ihrem Oberschenkel ein Stück weiterbewegte, weiter nach innen. Eine Anspannung erfasste ihren Körper, als sich zwei Finger der Hand noch weiter wagten, aber sie reagierte nur mit einem tiefen Durchatmen darauf und setzte sich bequemer hin. Obwohl, das reichte aber nun wirklich. Wartete Günther etwa auf einen günstigen Moment, bis es dann zu dritt …?
Sie packte die Hand, nicht zu fest, und legte sie auf ihren Oberschenkel zurück. Der Mann wurde fast etwas zittrig, versuchte sich aber wohl einfach entspannter hinzusetzen. Ob das hier zur üblichen Begrüßung gehörte? Noch kurz zuvor hätte sie sich kaum gedacht, sich praktisch in aller Öffentlichkeit so schnell und so weit vorwagen zu wollen. Oder auf etwas einzulassen. Auch an einem Ort, in dem es offenbar viel lockerer als anderswo zuging. Was war schon dabei? Aber was machte nun ihr Freund Günther? Mit einer anderen Frau schien er zumindest nicht beschäftigt zu sein. Er saß einfach nur dort drüben … und sah zu.
Der Typ wagte sich weiter vor, doch Sabine stoppte seine Hand. Er lachte kurz und ließ es dann sein. Als ob es an diesem Ort so etwas wie unnötige Hemmungen gab. Doch sie wollte lieber mit ihrem Freund über solche Dinge reden, bevor es womöglich ernst wurde. Genau! Sollte ihr Freund doch zusehen, wenn er wollte! Der Dampf vermochte auch noch die letzten Dinge aufzulösen, die sie belasteten. Seine andere Hand lag schon lange nicht mehr nur ruhig da, sondern auf ihrer Schulter. Wenn sie dort blieb, auch schön.
Dem Typen konnte die Anspannung bei Sabine kaum noch entgehen. Was machte er da? Nicht ihr Problem. Sabine konnte kaum noch ruhig sitzen, während er nicht aufhörte. Sollte sie doch lieber zu Günther hinübergehen, oder war alles ein von ihm eingefädeltes Spiel? Sabine sprang auf und wollte ihrem verhinderten Beglücker beinahe ein Küsschen geben. Fast schon hatte sie Angst, dass die Aufregung zusammen mit dem heißen Dampf zu viel für sie war. Ihr Freund saß nach wie vor dort drüben und musste alles mitbekommen haben. Nie hätte sie diese Seite von ihm geahnt, aber an diesem Tag …
Günther stand auf, schlang sich um Sabine, warf seine Arme um sie und drückte sich fest an sie. Für eine Weile lehnte er mit ihr an einer Wand. Der Dampf fühlte sich immer noch angenehm warm, aber nicht drückend heiß an. Er lud dazu ein, noch lange zu bleiben und sich gemütlich hinzulegen. War nun alles heraus, ganz ohne Worte? Aber wohin sollte das führen? Erneut spürte sie dieses Kribbeln in sich … und es fühlte sich gut an.
Sie saß mit ihm in diesem Restaurant am Strand, als wäre nichts gewesen. Zum Mittagessen prosteten sie sich lieber mit Mineralwasser aus der Flasche zu, aber zum Abend hin konnte sich das ja ändern. Wenigstens schien ihr Freund nun lockerer zu sein, einfach weniger verkrampft. Aber ob das die neue Erfahrung war, die ihm vorgeschwebt war? Die Sonne schien, sie waren beide gut gelaunt, und der Zeitpunkt für eine Diskussion zu diesem Erlebnis schien ihr nicht richtig. Später konnte sie ja mit ihm wieder eine kleine Wanderung zu dieser Anhöhe unternehmen, wo ihr der Ausblick so gut gefallen hatte.
–
Ein zierlicher Asiate stand dort herum, als sie erneut den Aussichtspunkt mit Blick auf das Meer erreichten. War das nicht genau der vom Dampfbad gewesen? Ohne Nebel und bei hellem Licht wirkte er doch anders. Mit etwas verzogenem Gesicht trat er ein Stück zurück, als Günther von Sabine mit einem Küsschen bedacht wurde. Fast schien es, als wäre er von ihrem sehr knappen Rock einfach zu sehr abgelenkt. Günther ging neben Sabine sehr langsam ein paar Schritte von dem auf fast allen Seiten offenen kleinen Gebäude dort weg und sah auf das Meer hinaus. Vielleicht war es einmal eine Bar gewesen, nun mussten sich alle ihre Getränke selbst mitnehmen. Auf dem Himmel war keine Wolke zu sehen. Auch sie ließ ihren Blicke die endlose Küste entlang schweifen. Richtung Osten, nach Westen – wo immer welche Richtung war. Ob es wichtig war, dass sie sich bald auf eine weitere Reise machten … mit einem dieser abenteuerlichen Schiffe?
„Gut, du glaubst, wir sollten dort draußen herumfahren?“, sagte Günther und legte eine Hand auf Sabines Schulter.
„Ja, das glaube ich … aber …“
„Was?“, fragte Günther.
„Ich habe ein bisschen Angst.“
„Du hast Angst? Na bitte, komm schon“, meinte Günther und klopfte Sabine etwas lachend auf den Rücken.
„Mit welchem fahren wir überhaupt?“
„Da hätte ich schon eine Idee“, meldete sich der Asiate dazwischen.
Nicht nur Sabine drehte sich langsam um, und auch Günther blickte in ein Gesicht mit nach oben gezogenen Mundwinkeln. Ob er sich seine Idee auch so gut wie sie vorstellen konnte? Zumindest sein Blick sagte alles … und sie mochte sein Lächeln. Oder war sie nur überrascht, dass er so gutes Deutsch sprach?
„Gut … du hast sicher ein nettes kleines Schiff für uns, und dafür … klar“, fragte Sabine, strich sich durchs Haar und legte den Kopf kurz zur Seite. Nur für einen kurzen Moment presste sich Günther an sie und küsste sie nach kurzem Zögern. Das Gesicht vor ihnen wurde langsam etwas rot, ohne den direkten Blick aufzugeben.
„Dein Angebot?“, fragte Sabine kühl.
„In eurem Zimmer? Wenn er wieder zusehen will …“, sagte er ein paar Sekunden später.
„Was?“, schrie sie auf, um sofort ruhiger zu werden.
„Wenn das hier üblich ist, dann …“, blieb Günther eher ruhig.
„Du meinst, ich soll …?“, fragte sie ihren Freund.
„Mit dem anderen Typen hat es dir doch auch Spaß gemacht, oder?“
„Ja, aber …“