0,99 €
Ihr Freund ist weg, in der Aufregung vergisst sie alles, und am Ausgang der U-Bahn-Station ist eine Kontrolle! Ein Mitarbeiter bittet sie in einen Dienstraum und macht ihr ein eindeutiges Angebot. Was soll das bitte werden? Doch immerhin sieht er nicht schlecht aus …
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2018
Was war das dort vorne beim Ausgang? Vielleicht war jemand schlecht geworden. Nein, eine Kontrolle! Schlagartig fiel Susi ein, dass sie an alles außer einen Fahrschein gedacht hatte. Dafür an den Streit mit ihrem Freund, auch wenn nun alles wohl endgültig hinter ihr lag. Ob er in diesem Moment eine Frau beglückte, die ihm mehr zusagte? Sie fuhr nur gelegentlich mit der U-Bahn und verwendete sonst den Automaten. Aber heute … toll.
In der Hauptverkehrszeit war die Menschenmenge ziemlich dicht, und vielleicht konnte sie ja einfach so vorbei. Womöglich ging es einfach nicht, alle zu kontrollieren. Machten die das sonst nicht immer, wenn weniger los war? Vor ihr blieben einige Leute stehen, und einige hatten wohl ein Handyticket. Ob die das wirklich ganz genau ansahen? Am Rand des breiten Ausganges spazierten einige Fahrgäste einfach so hinaus, ohne dass sie jemand aufhalten wollte. Vielleicht sollte sie sich in dieser Richtung halten.
„Guten Tag“, sprach sie plötzlich ein Mann in Dienstkleidung an und stellte sich ihr in den Weg. „Dürfte ich einmal einen Blick auf ihre Fahrkarte werfen?“
„Äh ja, das ist so …“, entgegnete Susi.
„Kommen Sie bitte einmal mit“ forderte er sie auf und wurde lauter. „Wenn Ihnen sonst nichts dazu einfällt.“
Einige Leute drehten sich um. Toll, was sollte das werden? Vielleicht hätte sie ihm erzählen sollen, der Automat wäre kaputt. Aber vermutlich hörten die das hier unzählige Male am Tag. Ach, das konnte ja kein Vermögen kosten und passierte ihr sonst niemals. Sie folgte ihm in einen Raum, und er schloss die Tür hinter sich. Sonst war niemand anwesend.
„Ich bräuchte dann einen Ausweis“, verkündete der Mann. „Können Sie gleich zahlen?“
„Ja, einen Moment, also …“
Susi spürte auf einmal so etwas wie Angstschweiß. Sie hatte doch beim Weggehen alles eingesteckt, oder? Nein, hatte sie nicht. Toll.
„Hören Sie, es tut mir leid, aber irgendwie habe ich heute alles vergessen.“
„Das ist aber nicht gut.“
Der Mann sah sie mit einem neutralen Gesichtsausdruck an. Oder wie ein Türsteher, der allen nur einen guten Abend wünschte … sofern sie nicht nach Ärger aussahen. Weitere Sekunden vergingen, und sie bemerkte so etwas wie ein leichtes Zittern.
„Es gäbe da die Möglichkeit“, setzte dieser Angestellte fort, wurde leiser und sah sie direkt an, „dass wir das ganz unbürokratisch regeln.“
„Äh, was bitte?“
„Nur keine Schüchternheit! Wir sind hier sehr … offen.“
„Tschuldigung, aber …“
Was war das bitte für eine Anmache? Immerhin, der Typ sah für ihr Gefühl danach aus … als würde er sich mit den Wünschen von einsamen Frauen auskennen. Oder zumindest keinen Ärger mehr machen und weiter herumwühlen. Warum geschah das überhaupt hier drin und nicht draußen, so wie sie das manchmal beobachtete? Die Tür war doch abgeschlossen, und wenn es hier drinnen eine Videoüberwachung gab, wusste er das sicher.