MEIN SEX - Monica Bürki - E-Book

MEIN SEX E-Book

Monica Bürki

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Beschreibung

Sprecht ihr mit anderen Menschen über Sex? Über euren eigenen? Eher nicht? Dann seid ihr nicht alleine. Sex ist in unserer Kultur einerseits allgegenwärtig und andererseits eines der am konsequentesten totgeschwiegenen Themen überhaupt. Nadia Fernández und Monica Bürki haben sich getraut und 17 Frauen gefunden, die offen und ehrlich über ihr Liebesleben, ihre Sexualität und ihren Lebensweg sprechen wollten. Ihre Geschichten zeugen von überraschend grosser Erzählfreude und bilden eine Vielfalt möglicher Erfahrungswege ab. Wo stehen sie in der Liebe, im Sexuellen? In diesem Buch sprechen die Frauen darüber, was ihnen gefällt, was weniger. Was sie hinter sich gelassen haben, was sie neu entdeckt haben und wovon sie träumen. Interviews mit Expertinnen und Experten runden das Buch ab, das die Leserin dazu ermutigen will, ihren eigenen Weg zu suchen und zu gehen. «Dieses Buch macht Lust, sich offen und neugierig mit der eigenen Sexualität zu beschäftigen.» Felizitas Ambauen, Psychotherapeutin. Podcast und Buch «Beziehungskosmos» «MEIN SEX - Frauen erzählen» hat mich beeindruckt, weil es die verschiedenen Facetten, die Sexualität haben kann, so wunderbar aufzeigt. Die Message: Wir müssen den Ist-Zustand nicht hinnehmen, sondern dürfen uns im Leben und in unserer Sexualität stets weiterentwickeln.» Dania Schiftan, Psychotherapeutin und klinische Sexologin, Autorin von «Coming Soon» und «Keep It Coming»

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LET’S TALK ABOUT SEX!

Frauen sprechen in diesem Buch offen, ehrlich und unverblümt über ihr Liebesleben und ihre Sexualität. Was ihnen gefällt, was weniger. Was sie hinter sich gelassen haben, was sie neu entdeckt haben und wovon sie träumen. Interviews mit Expertinnen und Experten runden das Buch «MEIN SEX – Frauen erzählen» ab, das die Leserin dazu ermutigen will, ihren eigenen Weg zu suchen und zu gehen.

Dieses Buch macht Lust, sich offen und neugierig mit der eigenen Sexualität zu beschäftigen.

Felizitas Ambauen, Psychotherapeutin, Podcast und Buch «Beziehungskosmos»

«MEIN SEX – Frauen erzählen» hat mich beeindruckt, weil es die verschiedenen Facetten, die Sexualität haben kann, so wunderbar aufzeigt. Die Message: Wir müssen den Ist-Zustand nicht hinnehmen, sondern dürfen uns im Leben und in unserer Sexualität stets weiterentwickeln.

Dania Schiftan, Psychotherapeutin und klinische Sexologin, Autorin von «Coming Soon» und «Keep It Coming»

Nadia Fernández, lic. phil., ist 1964 als Kind spanischer Eltern in der Schweiz geboren. Sie ist Journalistin und psychologische Beraterin. An der Universität Zürich hat sie Anglistik, Publizistik und Psychologie studiert und sie hat längere Zeit in Spanien, England und den USA gelebt. 2020 hat sie am Institut für Körperzentrierte Psychotherapie IKP in Zürich eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin abgeschlossen. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in der Nähe von Zürich.

www.praxismeilen.ch

Monica Bürki, geboren 1973 in Nairobi, aufgewachsen in Kenia, Ghana und der Schweiz. Sie ist eine Forscherin des Lebens. An der Universität Fribourg hat sie Heilpädagogik und Logopädie studiert. Von 1999 bis 2003 machte sie eine Weiterbildung in Tiefenpsychologie am Alfred Adler Institut Zürich. 2004 erschien ihr Buch «Handlungs-Spiel-Räume und Sprache». In all ihren Forschungen stützt sie sich auf ihre langjährige Zen-Meditations-Praxis. Sie ist Mutter zweier junger Menschen und lebt in der Nähe von Rapperswil.

Wollt Ihr mit uns in Kontakt treten, eine Lesung buchen oder besuchen? Weitere Infos findet Ihr unter

www.mein-sex.ch

NADIA FERNÁNDEZMONICA BÜRKI

MEIN SEX

FRAUEN ERZÄHLEN

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage

© 2024 Arisverlag

(Ein Unternehmen der Redaktionsbüro.ch GmbH)

Schützenhausstrasse 80

CH-8424 Embrach

www.arisverlag.ch | www.redaktionsbüro.ch

Umschlag und Satz: Lynn Grevenitz | www.kulturkonsulat.com

Lektorat: Katrin Sutter & Red Pen Sprachdienstleistungen e.U.

Korrektorat: Red Pen Sprachdienstleistungen e.U.

Druck: CPI books GmbH | www.cpibooks.de

ISBN: 978-3-907238-33-2

E-Book-Erstellung: CPI books GmbH, Leck

ISBN E-Book: 978-3-907238-34-9

Für alle Frauen, die uns ihre Geschichten anvertraut und uns mit ihrer Offenheit inspiriert haben.

INHALT

Herzlich willkommen!

Laura – «Durch meine zahlreichen Dates durfte ich ganz viel über Männer lernen.»

Anna – «Für meinen Orgasmus bin ich selbst verantwortlich.»

Im Gespräch mit – Annette Bischof-Campbell, Sexualtherapeutin

Caro – «Ich bin eine treue Seele.»

Lilly – «Ich dachte, alle Jungs wollen ständig Sex.»

Im Gespräch mit – Tanja Aeschlimann, Leiterin Frauenkreise

Marianna – «Es war für mich vorstellbar, auf Sex zu verzichten.»

Linda – «Ich habe jahrzehntelang Orgasmen vorgetäuscht.»

Im Gespräch mit – Armin Müller, Sexological Bodyworker und Polyamorie-Coach

Tamara – «Für jedes Ehejahr einen Lover.»

Simone – «Immer wieder erlebte ich Dreiecksgeschichten.»

Rita – «Mit 45 hatte ich meinen ersten Orgasmus – mit einem Toy.»

Im Gespräch mit – Claudia Sieber, Geschäftsführerin einer Erotik-Boutique

Edith – «Ich träume heute noch, 20 Jahre nach der Trennung, von unserem Sex.»

Leona – «Was ist schon normal?»

Katherine – «Zwischen Sex und Liebe sehe ich keinen Zusammenhang.»

Im Gespräch mit – Patrick Angele, Spezialist für Squirting-Massagen

Daniela – «Ich muss verknallt sein, sonst geht bei mir nichts.»

Helen – «Ich habe mich von den Fesseln der Religion und Konvention befreit.»

Im Gespräch mit – Verena Hug, Inhaberin eines Erotik-Clubs

Alessia – «Sexualität steht für mich nicht alleine da – es geht mir um Verbindung.»

Johanna – «Der Termin vor der Scheidungsrichterin war wie eine zweite Heirat.»

Lena – «Mir geht es weniger um Sex als um Sinnlichkeit.»

Meine eigene Geschichte

Was wir noch sagen wollten

Glossar

Adressen und Links

Literaturliste

HERZLICH WILLKOMMEN, LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!

Sprecht Ihr mit anderen Menschen über Sex? Über Euren eigenen? Eher nicht? Dann seid Ihr nicht alleine. Sex ist in unserer Kultur einerseits allgegenwärtig und andererseits eines der am konsequentesten totgeschwiegenen Themen überhaupt – gleich nach dem Tod. Auch heute noch, im 21.Jahrhundert, weichen viele Menschen auf den Flüsterton aus, wenn sie über ihre eigene Sexualität sprechen. Über Darmgrippe herrscht weitaus weniger Diskretion. Es kann also nicht am Körperlichen liegen, sondern vielleicht eher daran, dass viele von uns in einer Art Sprachlosigkeit aufgewachsen sind, was ihre Sexualität betrifft. Dabei gäbe es über sexuelle Entdeckungsreisen viel mehr zu erzählen, als bisher darüber gehört und geschrieben wurde.

Könnte ein weiterer Grund sein, dass vielleicht zu selten ganz konkret danach gefragt wird? Wir haben uns jedenfalls getraut und 17Frauen gefunden, die mit uns offen und ehrlich über ihren Weg sprechen wollten. Ihre Geschichten zeugen von überraschend grosser Erzählfreude und bilden eine Vielfalt möglicher Erfahrungswege ab. Um die Privatsphäre der Frauen zu schützen, haben wir in den meisten Fällen ihre Namen geändert.

Weiter führten wir Interviews mit verschiedenen Fachpersonen, die rund um Sexualität etwas zu sagen haben. Vielleicht inspiriert Euch das Buch, bei Euch selbst nachzuschauen und Eure persönliche Geschichte im Kopf zu verfassen oder zu Papier zu bringen. Unter «Meine eigene Geschichte» findet Ihr Fragen dazu. Am Schluss des Buches melden wir Autorinnen uns mit «Was wir noch sagen wollten» noch einmal zu Wort. Kursiv geschriebene Ausdrücke werden im Glossar erklärt und eine Liste mit Links und Literatur liefert zusätzliche Inputs.

Wir wünschen uns, dass Euch die Lektüre so viel Freude bereitet wie uns das Schreiben. Bei der Arbeit an diesem Buch haben wir sehr viel über andere Frauen, aber auch einiges über uns selbst erfahren und wir hoffen, dass es Euch beim Lesen ähnlich ergeht.

Herzlich,

Monica Bürki & Nadia Fernández

MEINE GESCHICHTE – LAURA

«Durch meine zahlreichen Dates durfte ich ganz viel über Männer lernen.»

LAURA, 54JAHRE ALT, HAT DREI ERWACHSENE KINDER UND LEBT ALS SINGLE.

Meine ersten erotischen Erfahrungen machte ich mit 12, mit meiner damals besten Freundin. Wir spielten «Liebespaar» und streichelten uns gegenseitig am Rücken. Ich kann mich noch gut erinnern, wie sehr mich das erregt hat. Mit Ende 15 hatte ich meinen ersten festen Freund. Nach vielen Monaten des langsamen Annäherns erlebten wir endlich die erste Penetration. Sie hat mich so überwältigt, dass ich danach mit leicht rotem Kopf beim gemeinsamen Abendessen mit seinen Eltern kein einziges Wort mehr herausbrachte! Ich war als Teenager total schüchtern und hätte mich nie getraut, das Wort «Sex» gegenüber anderen laut auszusprechen. Das blieb längere Zeit so. Als ich mit 30 zum ersten Mal schwanger war, war es mir fast peinlich, weil durch den grossen runden Bauch jeder sehen konnte, dass ich mit einem Mann Sex gehabt hatte …

Mit Anfang 20 begegnete ich meinem Traummann. Mit ihm wollte ich durchs Leben gehen und Kinder haben. Bis dahin hatte ich zwar zwei feste Partnerschaften gehabt, jedoch noch nie einen Orgasmus erlebt. Da ich nicht wusste, wie sich das anfühlt, habe ich es auch nie angesprochen. Aber ich wusste, es musste mehr sein als das, was ich bisher beim Sex erlebt hatte. Meinen Partnern war offenbar nicht bewusst gewesen, dass immer nur sie einen Orgasmus erlebten. Olaf, mein Traummann, gab sich damit nicht zufrieden. Er hat mich so lange verwöhnt und stimuliert, bis ich meinen super-mega-wunderschönen allerersten Orgasmus erlebte! Von diesem Moment an wollte ich jeden Tag Sex mit ihm haben, um immer wieder dieses gigantische Gefühl erleben zu können. Die Sexualität mit ihm war schön und abwechslungsreich. Wir machten es drinnen, draussen, im Stehen, im Liegen, von vorn, von hinten, auf dem Tisch, dem Sofa, im Bad, im Wald …

Ich fühlte mich zunehmend sexuell überfordert.

Dann kamen die Kinder und gleichzeitig viele weitere Herausforderungen: Geld verdienen, Weiterbildungen im Beruf, die Hausarbeit und vieles mehr. Meine Lust auf Sexualität nahm immer mehr ab. Ein bis zwei Mal im Monat hätten mir gereicht, aber Olaf wollte mindestens zwei bis drei Mal die Woche – am liebsten noch häufiger. Er dachte, das sei «normal», und meinte, alle Paare würden mindestens so oft Sex haben. Nur wir nicht. Doch er hatte sich nie mit Freunden oder Kollegen offen und ehrlich darüber unterhalten. Olaf war in seinem Job sehr stark gefordert. Mehr und mehr hatte ich den Eindruck, er würde den Sex als Ausgleich brauchen. Manchmal schien es mir sogar, als würde es bei ihm in Richtung Sexsucht gehen. Jeder Hotelbesuch war für ihn zum Beispiel gleichbedeutend mit Sex haben. Irgendwann belastete mich das so sehr, dass ich nicht mehr in Hotels übernachten wollte. Zum Glück konnten wir uns jedoch irgendwann mal darauf einigen, dass es auf unseren Reisen im Hotel nicht zwingend zu Sex kommen musste.

Mit der Zeit wurden unsere Alltagsprobleme grösser. Ich fühlte mich zunehmend sexuell überfordert und wollte Olaf kaum noch körperlich nah sein, weil diese Nähe sein Verlangen nach Sex nur noch steigerte. Dabei wollte ich einfach nur mal ganz lange in den Arm genommen werden oder kuscheln. Um ihn nicht zu erotisieren, zeigte ich mich ihm möglichst nicht mehr nackt und trug keine körperbetonte, aufreizende Kleidung mehr. Ich nahm meine Weiblichkeit dadurch immer mehr zurück, nicht nur äusserlich. Wenn ich beispielsweise in einer Zeitung die Frage an ein Paar las, was ihnen in der Beziehung sehr wichtig sei und als Antwort «Sex» kam, konnte ich das absolut nicht nachvollziehen. Ich dachte mir, dass ein Leben ohne Sexualität doch viel entspannter sein müsste. Ich hoffte auf das Alter und darauf, dass Olafs Verlangen hoffentlich nachlassen würde. Als er mir erklärte, dass die Lust der Männer zum Teil bis ins hohe Alter vorhanden sein kann, war mein Entsetzen gross und meine letzte Rettung schien mir verloren zu sein.

Ich wollte endlich meine eigene Sexualität entdecken.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Partnerschaft trennten wir uns und ich meldete mich ein Jahr später auf einer Dating-App an. Ich wollte endlich in aller Freiheit meine eigene Sexualität entdecken. Diese war bis anhin durch das ständige Verlangen meines Ex-Partners fast völlig überdeckt worden. Mit Ende 40 wusste ich noch nicht wirklich, wann, wie oft und in welcher Form ich Sex haben wollte. Durch meine vielen Dates fand ich für mich heraus, welche Männer ich körperlich anziehend finde, wie oft ich Lust habe, was mich erregt und was ich brauche, damit ich mich total hingeben kann. Die Rasur des Intimbereichs, Analsex, Sex zu dritt, Swingerclub, Squirten, Yoni-und Lingam-Massagen, Dildos, BDSM … Es gab so viel zu entdecken und zum Glück gibt es das Internet, in dem ich Begriffe nachschauen konnte. Einiges davon hatte ich vorher nicht gekannt, geschweige denn, dass das eine oder andere je für mich in Frage gekommen wäre!

Auch der Altersunterschied zu den Männern, mit denen ich nun Sex hatte, veränderte sich immer mehr. Anfangs dachte ich, es ginge nicht, dass ein Mann 15Jahre jünger sei als ich. Inzwischen habe ich schon mit einem über 30Jahre jüngeren Mann Sex gehabt. Und ich war erstaunt, wie souverän und erfahren ein Mann in diesem jungen Alter schon sein kann! Ich habe durch meine Dates viel über Männer lernen dürfen: wie verschieden ihre Körper aussehen, in welche Richtungen der Haarwuchs auf der Brust und am Bauch geht, dass die meisten Männer einen wunderschönen Penis haben, wie unterschiedlich sie ejakulieren, wie unterschiedlich die Konsistenz und der Duft ihres Ejakulats ist, dass es auch schon in jungen Jahren Erektionsstörungen geben kann und dass einige Männer sehr lange brauchen, bis sie einen Orgasmus haben – unabhängig vom Alter.

Ich trat in Verbindung mit dem Mann – aber nicht mit mir.

Auch das Thema «offene Beziehung» ging nicht an mir vorbei. Mich beeindruckt die Idee, den Partner zu lieben und ihn gleichzeitig nicht einzuengen. Ich möchte ihn in seiner Entwicklung unterstützen, wo immer ich kann, auch im Bereich der Sexualität. Auf diesem meinem Weg flossen allerdings auch viele, viele Tränen. Ich habe herausgefunden, dass eine offene Beziehung für mich nur funktionieren kann, wenn ich ganz deutlich spüre, dass mein Partner mich will. Dass, wo und mit wem er auch immer ist, ich ihm als erste Partnerin ganz wichtig bin. Bisher habe ich leider noch kein Paar kennengelernt, das in einer offenen Beziehung nicht irgendwann an Grenzen gestossen ist. Gleichwohl möchte ich diese Idee für eine künftige Beziehung noch nicht ganz aufgeben. Es ist wahrscheinlich ein sehr gutes Übungsfeld, um einerseits zu lieben und andererseits vollkommen loszulassen.

Eineinhalb Jahre lang habe ich auf verschiedenen Dating-Portalen – zum Teil auf dreien gleichzeitig – immer wieder neue Männer kennengelernt und mich mit vielen von ihnen getroffen. Ich merke mehr und mehr, wie viel Zeit das in Anspruch nimmt und wie wenig ich bei mir bin. Inzwischen ist mir klargeworden, dass meine Suche auch mit dem Wunsch nach Verbindung und nach Bestätigung zu tun hat. Wenn ich nachts und am Morgen aufwachte, galten jeweils die allerersten Gedanken den Männern, mit denen ich gerade in Kontakt war. Ich habe gemerkt, dass ich nicht innig genug mit mir selbst verbunden war. Dass ich diesen Zustand fast nur noch im Aussen gesucht und gelebt habe. Ich fühlte mich zunehmend einsam, verloren und verlassen. Eigentlich war es die ganze Zeit schon so. Aber dann kam ein neuer Mann, es flammte wieder etwas Neues auf, gab mir neue Energie. Ich trat wieder in Verbindung: mit dem Mann – aber nicht mit mir!

Ich habe vor Kurzem alle meine drei Dating-Apps gelöscht. Nun treffe ich mich nur noch mit den Männern, mit denen sich ein nachhaltiger, bereichernder Kontakt entwickelt hat, für Gespräche, im Café, zum Wandern, Kuscheln, für Tantramassagen, für Sex …

Ich denke an keinen Mann und an kein Date am Abend.

Ich habe nun mehr Zeit für meine anderen Interessen und für meine Freunde. Ich kann nun mit meinem Morgenkaffee einfach in meinem geliebten Garten sitzen. Dabei denke ich an keinen Mann und an kein Date am Abend, sondern geniesse einfach die Sonne, die durch das Laub des grossen Baums tanzt und mich anstrahlt und die bunten Blumen zum Leuchten bringt. Ich lausche dem Gezwitscher der Vögel, atme tief ein, spüre mich, fühle mich satt und wohl in mir – nur mit mir! Ich möchte all meine Erfahrungen nicht missen, weder die beglückenden, noch die tränenreichen. Sie haben mich zum Teil von mir entfernt, mich aber letztlich wieder zu mir selbst geführt. Ich habe dadurch mich und meine Sexualität ein ganzes Stück weit besser kennengelernt und erfahren. Dafür bin ich sehr dankbar.

MEINE GESCHICHTE – ANNA

«Für meinen Orgasmus bin ich selbst verantwortlich.»

ANNA, 76JAHRE ALT, GESCHIEDEN, HAT ZWEI ERWACHSENE KINDER UND LEBT ALS SINGLE.

Ich wusste nicht, was ein Orgasmus ist, bis ich 38Jahre alt war. Da war ich schon längst verheiratet, hatte meine beiden Kinder geboren und mehrere sexuelle Beziehungen erlebt. Den Sex, den ich zuvor mit verschiedenen Männern hatte, habe ich meistens toll gefunden. Deshalb dachte ich, was ich dabei fühlte, sei bereits ein Orgasmus. Erst viel später hat ein Liebhaber gemerkt, dass ich gar keinen Orgasmus hatte. Er hat mir die Augen geöffnet und ich bin ihm auch heute noch sehr dankbar dafür!

Mit meinem Ex-Mann Daniel erlebte ich keine schöne Sexualität. Sex fand meistens am Samstagabend statt. Rein, raus – er hatte jeweils einen vorzeitigen Samenerguss –, dann drehte er sich um, hat geschnarcht und das war es dann. Daniel hat mir immer wieder vorgeworfen, ich sei frigide. Aber ich wusste, dass das nicht stimmt, denn ich hatte in früheren Beziehungen intensive sexuelle Gefühle. Mit Daniel war es jedoch eine rein mechanische Angelegenheit. Grauenhaft! Mein Mann hatte während unserer Ehe immer wieder Affären. Er wollte eine offene Beziehung – aber nur für sich. Das lag vielleicht daran, dass er aus einem anderen Kulturkreis stammt, aus dem Nahen Osten. Seiner Meinung nach standen Männern gewisse Rechte zu – und Frauen nicht. Das fand ich unfair und verlogen und so habe ich mir mit der Zeit das gleiche Recht herausgenommen. Als ein Freund von mir uns mal besucht hat, habe ich Daniel angekündigt, dass ich mit diesem Mann schlafen würde, einfach nur schon, um ihm zu beweisen, dass ich nicht frigide bin. Mein Mann hat im Gästezimmer geschlafen und war rasend eifersüchtig. Am nächsten Tag habe ich Daniel im Detail erzählt, wie schön es mit dem anderen Mann war. Das klingt gemein, aber unsere Ehe war geprägt von Lieblosigkeit und schon nach kurzer Zeit zerrüttet. Dennoch sind wir 17Jahre verheiratet geblieben. Viel zu lange!

Ich dachte, ich erleide einen Herzinfarkt – es war so intensiv!

Ein Jahr vor meiner Scheidung habe ich Tom kennengelernt. Ich lebte damals immer noch mit meinem Mann unter einem Dach und hatte zwei kleine Kinder. Daniel gegenüber war ich stets ehrlich und offen, was meine Aussenbeziehungen anging. 1984 habe ich mich schliesslich von meinem Mann getrennt, obwohl ich es mir finanziell überhaupt nicht leisten konnte. Aber ich wollte endlich frei sein. Die Begegnung mit Tom war schicksalhaft. Er war zwölf Jahre jünger als ich und die grosse Liebe meines Lebens. Zehn Jahre lang waren wir ein Paar, aber es war nicht immer einfach mit ihm. Er war Alkoholiker, hat viel geraucht und ist 2009 an Lungenkrebs gestorben. Da waren wir allerdings nicht mehr zusammen. Er hat mich verlassen, weil er sich in seine Psychotherapeutin verliebt hat und sie ihn vor die Wahl stellte. Ein klarer Fall von Missbrauch würde man heute sagen, denn Tom war psychisch angeschlagen. Nach unserer Trennung habe ich ein ganzes Jahr lang um ihn getrauert und nie mehr einen anderen Mann so geliebt wie ihn. Tom war mein Seelenpartner.

Er war es, der gemerkt hat, dass ich gar keinen Orgasmus hatte, und mir einen Vibrator geschenkt hat. Ich habe ihn mit seiner Hilfe ausprobiert. Oh mein Gott! Ich dachte, ich erleide einen Herzinfarkt – es war so intensiv. Unglaublich! Damit hat sich mir eine völlig neue Dimension eröffnet. Mit Tom habe ich aber nur ein einziges Mal einen Orgasmus erlebt, ohne den Vibrator zu gebrauchen. Es war manuell und ohne Penetration. Nur ein einziges Mal in den zehn Jahren unserer Beziehung hat es so geklappt und dann nie wieder. Ich habe es immer wieder manuell probiert, mit Selbststimulation, aber ehrlich gesagt, dauert es mir auf diesem Weg viel zu lang. Mein Arm und meine Hand werden müde. Tom war nie eifersüchtig auf den Vibrator. Wir haben das Spielzeug in unseren Sex eingebaut. Mein Ex-Mann hätte das nie akzeptiert. Er hätte den Vibrator als Konkurrenz betrachtet. Seit mir Tom den ersten geschenkt hat, habe ich immer einen Vibrator besessen und benutze ihn wöchentlich. Ich geniesse es sehr, einen Orgasmus zu haben, und Sex ist ja auch gesund, nicht? Hätte ich einen neuen Partner, würde ich ihm als allererstes sagen, dass er sich auf keinen Fall für meinen Orgasmus verantwortlich fühlen soll. Für meinen Orgasmus bin ich selbst verantwortlich!

Ich bin total auf die Penetration fokussiert.

Es ist schade, dass viele Frauen gar nicht wissen, wie toll es mit einem Vibrator sein könnte. Ich glaube, viele Frauen haben Mühe, einen vaginalen Orgasmus zu erleben. Vaginalen Sex habe ich trotzdem immer sehr genossen, auch ohne Orgasmus. Wenn ein Penis in mir ist, aaah, es ist ein wunderbares Gefühl! Ich bin total auf die Penetration fokussiert. Ich habe das Gefühl, beim Sex erst dann komplett zu sein, wenn ein Mann in mir ist.

Der Sex mit meinem letzten Partner war schwierig. Er war sehr korpulent und wenn ich ehrlich bin, war es für mich nicht schön. Immerhin konnten wir sehr gut miteinander reden. Seit der Trennung von diesem Mann 2010 bin ich Single. Das ist eine lange Zeit, ich weiss. Es ist nicht so, dass ich mir Männer nicht anschaue, aber mir gefällt selten jemand. Ich bin nun mal anspruchsvoll. Damit mir ein Mann gefällt, muss er ein attraktives Gesicht und Interesse an Kultur haben, Musik lieben, gerne reisen, intelligent und sensibel sein. Er muss nicht reich sein, aber sich selbst ernähren können. Und im Bett muss er zärtlich und sinnlich sein. Jemand, der sexuell aktiv ist, ohne Potenzmittel nehmen zu müssen. Der Fluch ist, dass ich Männer in meinem Alter – ich bin jetzt 76 – einfach nicht attraktiv finde, jüngere aber schon. Ich weiss, dass ich mich noch verlieben könnte – aber nicht in einen alten Mann. Ich will nicht jemandes Krankenschwester sein, sondern Herzklopfen verspüren und mit diesem Mann noch etwas unternehmen können. Männer in meinem Alter suchen oft eine häusliche Frau, die sie rundum umsorgt. Das ist nicht meine Welt und das waren noch nie meine Werte. Zum Glück brauche ich keinen Mann um jeden Preis, weder emotional, noch sexuell oder finanziell. So kann ich es mir leisten, keine Kompromisse einzugehen.

Meine Freunde waren fast immer wesentlich jünger als ich.

Vielleicht verhalte ich mich ich in Bezug auf Sex anders als andere Frauen. Eine Freundin, die einiges jünger ist als ich und deren Mann schon seit längerer Zeit so krank ist, dass kein Sex mehr möglich ist, hat mir vor Kurzem erzählt, sie habe überhaupt kein Bedürfnis danach. Das sei bei ihr total an die Person gebunden – und da es mit ihrem Mann nicht mehr möglich sei, habe auch sie keine Lust. Bei mir ist es total anders. Ich war schon immer sehr sinnlich. Wenn ich irgendwo auf der Strasse beispielsweise einen Poller sehe, bringt mich das schon auf heisse Gedanken. Oder wenn ich beobachte, wie Tiere miteinander kopulieren, dann erregt mich das.

Mein Mann hat mich also völlig falsch eingeschätzt, als er damals behauptete, ich sei frigide, denn ich hatte schon immer ein grosses sexuelles Verlangen. So habe ich mal in Athen spontan eine Nacht mit einem schwarzen Mann verbracht, einfach, weil ich wissen wollte, wie er im Bett sein würde. Das Exotische an ihm hat mich gereizt. Immer wieder hatte ich Freundschaften plus, also Beziehungen zu Männern, mit denen ich befreundet war und mit denen ich Sex hatte, aber ohne ein Liebespaar zu sein. Das hat mir auch sehr gut gefallen! Ich war einerseits frei und konnte andererseits meine Sexualität ausleben. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass meine Freunde fast immer wesentlich jünger waren als ich. Ich glaube, das lag daran, dass ich selbst immer jünger gewirkt habe. Vielleicht, weil ich so neugierig und offen bin. Meine Freunde und Liebhaber waren oft Künstler, Musiker, Schauspieler. Manchmal hatten sie Probleme mit Drogen und kamen in Konflikt mit dem Gesetz. Konventionell waren sie nie. Ich selbst bin recht konservativ aufgewachsen. So hat mir meine Mutter als junges Mädchen eingebläut, dass man einen Mann erst küsst, wenn man mit ihm verlobt ist, und erst mit ihm ins Bett geht, wenn man mit ihm verheiratet ist. Ja, so war das damals in den Fünfzigern. Ich habe mich natürlich nicht daran gehalten und mit 20Jahren hatte ich zum ersten Mal Sex. Ich habe es sehr genossen und hatte überhaupt kein schlechtes Gewissen.

Männerschweiss kann so gut duften!

Manchmal habe ich Sehnsucht nach Männergeruch – Männerschweiss kann so gut duften, finde ich –, nach Berührungen, nach Küssen, nach einem schönen Penis in mir. Das fehlt mir schon. Aber die Vorteile meiner jetzigen Situation überwiegen: Ich muss mich nicht verbiegen, habe dank meines Vibrators zuverlässig einen Orgasmus, muss mich mit niemandem rumstreiten, kann machen, was ich will. Kurz: Ich bin frei. Man kann nicht alles haben. Ich halte meine Augen offen, aber ehrlich gesagt, ist es wohl sehr unwahrscheinlich, dass ich in meinem Alter noch jemanden finde, mit dem es passt. Ich bin nun mal so alt wie ich bin, auch wenn ich jünger aussehe, und wenn die Männer hören, wie alt ich bin, erschrecken sie, das merke ich. Wahrscheinlich denken viele Männer, eine Frau in meinem Alter wolle gar keinen Sex mehr, dabei ist es doch gar nicht so – wenigstens bei mir nicht. Immerhin habe ich nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Ich habe gelebt, ich habe geliebt. Es ist alles gut. Und das fehlende Herzklopfen hole ich mir im Kino, denn ich bin ein grosser Filmfan. Da schwinge ich voll mit, verliebe mich mit den Hauptfiguren und freue mich mit ihnen.

Ich finde es übrigens wahnsinnig schön, dass ich endlich mal frei und offen mit jemandem über Sexualität reden kann. Mit meinen Freundinnen geht es kaum, sie würgen das Thema schnell ab. Schade, nicht?

IM GESPRÄCH MIT ANNETTE BISCHOF-CAMPBELL

«Es ist auch mit 75 oder 80Jahren nicht zu spät, um etwas Neues zu erlernen.»

ANNETTE BISCHOF-CAMPBELL, 59JAHRE ALT – PSYCHOLOGIN, PSYCHOTHERAPEUTIN, SEXUALTHERAPEUTIN, KLINISCHE SEXOLOGIN ISI, MITGLIED DES ZÜRCHER INSTITUTS FÜR KLINISCHE SEXOLOGIE UND SEXUALTHERAPIE, GESCHÄFTSLEITERIN DER PLATTFORM LILLI.CH, DIE ANONYME ONLINE-BERATUNG UND INFORMATION RUND UM DIE SEXUALITÄT BIETET

Annette Bischof-Campbell, mit welchen Anliegen kommen Frauen zu Ihnen?

Mit allen möglichen Anliegen. Bei vielen geht es um sexuelles Begehren, Orgasmus oder Lusterleben. Die Mehrheit der Klientinnen weiss, wie sie zu einer orgastischen Entladung kommen kann. Häufig liegt die Schwierigkeit jedoch darin, diese Entladung als lust- und genussvoll zu erleben. Auch ist es für viele Frauen einfacher, bei der Selbstbefriedigung zum Orgasmus zu kommen, während sie beim vaginalen Geschlechtsverkehr Mühe damit haben. Weitere Themen sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Vaginismus, Körperakzeptanz, schwierige Emotionen und Gedanken rund um die Sexualität sowie sexuelle Gewalt. Und natürlich gibt es Veränderungen wegen Erkrankungen oder des Älterwerdens – wenn das, was früher gut funktioniert hat, nicht mehr geht.

Sie leiten eine Therapiegruppe für Frauen, die sich mit dem Orgasmus auseinandersetzt. Was sind die Vorteile, ein solches Thema in der Gruppe anzugehen?

Viele von uns haben die Haltung, dass guter Sex vom Himmel fällt, dass es das Natürlichste der Welt ist und einfach funktionieren soll. Wenn das nicht der Fall ist, haben wir schnell einmal das Gefühl, mit uns stimme etwas nicht. Wenn eine Frau in die Orgasmus-Gruppe kommt, hört sie von den anderen Teilnehmerinnen, dass auch sie Ähnliches erleben. So lernt sie schon mal, dass sie nicht die Einzige mit diesem Problem ist. Überhaupt ist der Vergleich sehr heilsam. Früher oder später merkt jede Teilnehmerin, dass sie gewisse Sachen gut kann und dass sie gar nicht so schlecht dasteht, wie sie vielleicht dachte. Auch wird sie durch die anderen Teilnehmerinnen dazu inspiriert, etwas auszuprobieren oder zu üben, das bei ihnen funktioniert hat. Im Sinn von: «Wenn sie das kann, dann kann ich das auch.» Ausserdem gibt es in einer Frauenrunde immer wieder viele Gründe zum Lachen. Das alles hilft, um aus der auto-pathologisierenden Haltung herauszukommen, die viele Menschen in Bezug auf ihre Sexualität haben.

Wie kommt es zu dieser Haltung?

Die Gesellschaft und die Medien vermitteln tendenziell das Bild, dass Sex klappt, wenn eine Frau nur genug locker ist und sich auf ihren Partner oder ihre Partnerin einlässt. Oder wenn sie ihn oder sie liebt. Logisch, dass sie dann in eine Defizithaltung hineinkommt, wenn das bei ihr nicht so ist. Die Realität ist aber, dass das jeder Mensch lernen muss. In der Gruppe begleiten wir Frauen durch diesen Lernprozess.

Was wird da genau gelernt?

Wahrnehmung, sexuelle Erregung, sexueller Genuss – all das ist lernbar und braucht Übung. Viele Frauen haben zum Beispiel gelernt, sich auf eine ganz bestimmte Art sexuell zu erregen, die bei der Selbstbefriedigung gut funktioniert, in der Paarsexualität jedoch nicht. Oder die sich nicht so lustvoll anfühlt. Jede Frau kann ihr Erregungsspektrum erweitern. Es ist, als hätte sie eine Sprache erlernt. Jetzt kann sie sich noch eine weitere Sprache aneignen. Viele Frauen haben vielleicht ihre Vagina noch nicht so richtig entdeckt, das heisst, Berührungen in ihr fühlen sich dumpf und uninteressant an. Spüren können ist eben auch ein Lernprozess. So kann eine Frau durch viele achtsame Berührungen lernen, die Empfindungen in ihrer Vagina intensiver und erregender zu erleben. Und wie beim Erlernen einer Sprache ist es nicht damit getan, einige Male in die Gruppe zu kommen – sie muss regelmässig zuhause üben. Dieser Schritt ist für viele mit einer gewissen Motivationsproblematik verbunden. Am Anfang holpert es sehr, denn erst die Übung macht die Meisterin. Das wissen wir alle. Aber rund um die Sexualität haben wir diese Erwartungshaltung, dass alles irgendwie schon da sein sollte. Wenn eine Frau bei einer Übung zum Beispiel ihre Vagina berühren soll, denkt sie vielleicht, sie müsse das als lustvoll und sexuell erregend erleben, und ist enttäuscht, wenn das bei ihr nicht der Fall ist. Damit fokussiert sie auf das, was fehlt, statt auf das, was vielleicht schon da ist. Es ist, als würde sie sich auf die Löcher im Käse statt auf den Käse konzentrieren. Eine solche Erwartungshaltung ist demotivierend. Sie macht überhaupt keine Lust aufs Üben.

Was macht Lust aufs Üben?