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In der Rückschau auf das eigene Leben wächst bei vielen der Wunsch, die wichtigsten Erlebnisse in einer Biografie festzuhalten. Doch oft fehlt der Mut, selbst zur Feder zu greifen - aus Unsicherheit oder weil man sich nicht für einen "richtigen" Autor hält. Dieses Selbstlernbuch zeigt, wie das Schreiben der eigenen Biografie mit Hilfe von KI heute ganz leicht möglich wird. Das Buch bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, in der die einzelnen Phasen von der Vorbereitung bis zum Schreiben genau erklärt werden. Am Ende gibt es noch Hinweise, wie aus dem Manuskript ein gedrucktes Buch wird und wie man die wichtigsten Erinnerungen für Kinder, Enkel und nachfolgende Generationen aufbewahren kann.
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Seitenzahl: 200
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Dieses Buch widme ich meinen Großeltern, mit denen ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht habe
Helmut & Johanna 1913-2003 1913–2001
Sie fehlen mir immer noch.
In meiner Kindheit habe sehr gern ihren vielen Erzählungen gelauscht. Und obwohl ich aufmerksam zugehört habe, stelle ich heute immer wieder fest, dass ich mich gar nicht mehr genau an ihre Erzählungen erinnern kann und an das, was in ihrem Leben wichtig gewesen ist.
Und auch von meinen anderen Großeltern
Friedrich & Anna 1915–1970 1913–1984
weiß ich nicht sehr viel.
Ich wünschte, meine Großeltern hätten mir eine Biografie hinterlassen ...
Willkommen und Geleitwort
1. Schritt: Die zeitliche Planung
Machen Sie sich einen Zeitplan
Erste Methode: in die Zukunft hineinplanen
Zweite Methode: aus der Zukunft zurückplanen
Ihre Aufgabe bei Schritt 1: Einen Zeit- und Arbeitsplan erstellen
2. Schritt: Das Material sammeln
Biografische Leitfragen für wichtige Erinnerungen
1. Geburt und Familie
2. Die Kindheit
3. Die Zeit in der Schule
4. In der Ausbildung oder Hochschule
5. Das erste richtige Verliebtsein
6. Als junger Erwachsener
7. Wie ist es mit Ehe und Elternschaft?
8. In der „goldenen Mitte“
9. Die späteren Jahre beruflich und privat
10. Wie sieht Ihre Lebensbilanz aus?
11. Wollen Sie auch schwierigere Fragen betrachten?
12. Und nicht zuletzt: Sie waren vor allem auch Zeitzeuge
Den Erinnerungen auf die Sprünge helfen
Ihre Aufgabe bei Schritt 2: Material sammeln
Tipp: Mit den ersten Episoden anfangen
Tipp: Tabelle mit Jahresübersicht anlegen
Tipp: Ein Journal führen
3. Schritt: Das Ziel bestimmen
Eine Lebensgeschichte? Oder mehrere Geschichten?
Wer sind die Leser?
Veröffentlichen oder nicht veröffentlichen?
Wer könnte zu Ihrem Publikum gehören?
Wichtiger Hinweis auf das Persönlichkeitsrecht
Ihre Aufgabe bei Schritt 3: Das Ziel bestimmen
4. Schritt: Die Bedeutung einer Kernaussage
Zwischenruf
Sich dem Kernthema oder der Kernaussage der Biografie annähern
Die Kernaussage herausschälen
Eine Geschichte und mehrere Kernaussagen?
Ihre Aufgabe bei Schritt 4: Den Schwerpunkt setzen und die Kernaussage formulieren
Tipp: Kernaussage auf Karteikarte schreiben
Zeit für eine Denkpause
5. Schritt: Die Biografie planen
A) Die inhaltliche Planung
MindMapping
Clustering
Karteikarten
Fragenkatalog
Wichtiger Tipp: Im Zweifelsfall noch Prioritäten setzen
Aufgabe: Die Inhalte planen
B) Die strukturelle Planung
Kurzer Einschub: Wie funktioniert eigentlich eine KI?
Grundlagen des biografisch-literarischen Schreibens
Struktur oder Aufbau von Texten
Zeitformen und Zeitebenen
Spannungsbögen schaffen
Konflikte sorgen für Spannung!
Methoden um für Spannung zu sorgen
Erzähler und Erzählperspektiven
Kleiner Exkurs zum subjektiven Erinnern
Gespräche mit Dialogen wiedergeben
Tipps für Dialoge
Figuren und Charaktere schildern
Das Prinzip „zeigen statt erzählen“
Wirkung auf den Leser
Gefühle wiedergeben
Dem Leser ermöglichen, das Gelesene selbst zu deuten
Empfehlungen für Sprache und Stil
Über Zeit-, Haupt- und Eigenschafts- sowie Füllwörter
Tipps zum Satzbau
Stilistische Tipps auf einen Blick
Die eigene Schreibstimme nutzen
Möglichkeiten für Einstieg und Aufbau
Tipp: Zeitgeschichtliche Hintergründe erklären
Ganz wichtig: Rechtliche Aspekte
6. Schritt: Die Schreibarbeit mit der KI
Auswahl einer passenden KI
Sich vertraut machen mit der KI
Die individuell beste Arbeitsweise ausprobieren
Wie Sie eine KI für Ihre Biografie nutzen können
Die KI für die Schreibarbeit nutzen
Aufgabe: Die Inhalte mit Hilfe der KI zusammenstellen
Tipps für die Arbeit an einem langen Text
Auch Zwischenüberschriften nutzen
Später zu klärende Stellen mit Sonderzeichen versehen
Noch ein wichtiger Tipp: Die Datei regelmäßig sichern
Wichtig: sich eine Arbeitsroutine zulegen
Und noch ein Tipp:
Mit der KI einzelne Textabschnitte verbessern
Prüfen Sie die Arbeit Ihrer KI gründlich
Die KI kann Details erfinden, die es nie gab
Die KI könnte persönliches Erleben vernachlässigen
Die KI kann Gefühle oder Motive nicht gut wiedergeben
Die KI kann Dinge in ein geschöntes Licht setzen
Auch ein Thema: KI und Datenschutz
Schreibt die KI auch mit Ihrer Stimme?
Zum Ende hin: Alle Abschnitte sinnvoll verbinden
Gute Übergänge schaffen
Weitere Möglichkeiten, die KI einzusetzen
Vergessen Sie bei der Arbeit nicht Ihre Kernaussage
7. Schritt: Das Manuskript überarbeiten und fertigstellen
Gegenlesen lassen
Jetzt nochmal eine Pause einlegen
Das Manuskript fertigstellen
Titel und Untertitel
Vorseiten und Nachseiten
Inhaltsverzeichnis
Ihre Aufgabe bei Schritt 7: Die Biografie fertigstellen
Gibt es noch einen 8. Schritt?
Die Biografie als richtiges Buch?
9. Kapitel: Digitale Medien und Aufbewahrung
Eine Biografie digital in Bild (und Ton?) erstellen
Bilder in einer Dia-Show zeigen und vertonen
Bilder und Filme in Videos zusammenstellen
Ein digitales Archiv anlegen
Wie lässt sich ein digitales Archiv am besten aufbewahren?
Wer wird sich langfristig um dieses Erbe kümmern?
Noch ein paar Worte zum Schluss
Zusammenfassung
Anhang
Buchtipps rund ums Schreiben
Checkliste
Guten Tag und herzlich willkommen!
Vielleicht tragen Sie sich schon lange Zeit mit dem Wunsch, Ihre Familiengeschichte oder Ihre eigene (Auto-)Biografie aufzuschreiben. Vielleicht haben Sie auch schon erste Schritte unternommen – oder Sie stehen noch ganz am Anfang und fragen sich, wie Sie dieses große Vorhaben überhaupt beginnen sollen. Ganz gleich, wo Sie gerade stehen: Dieses Selbstlernbuch wird Sie Schritt für Schritt auf Ihrem Weg begleiten und Ihnen zeigen, wie Sie zuerst die Inhalte zusammentragen und sich die Biografie dann mit Hilfe von KI (Künstlicher Intelligenz) fast wie von alleine schreibt.
Allerdings kann KI eine Biografie nicht von allein schreiben, das Ergebnis ist immer abhängig von den Informationen und Vorgaben, die Sie der KI liefern. Eine KI kann Sie nicht ersetzen, sondern beim Schreiben unterstützen. Dennoch werden Sie feststellen, dass das Schreiben der Biografie viel leichter und schneller geht. Sie müssen allerdings das Ergebnis auch genau prüfen, denn es kommt auch vor, dass KI (wenn Informationen nicht ausreichen) dann einfach etwas hinzu erfindet. Das Buch wird Ihnen dabei helfen, die Arbeitsweise einer KI besser zu verstehen und für sich selbst nutzen zu können.
Ich freue mich, Sie mit diesem Buch zu begleiten. Mein Name ist Petra Winkler. Als studierte Sprach- und Literaturwissenschaftlerin, erfahrene Autorin und zertifizierte Schreibberaterin unterstütze ich seit vielen Jahren Menschen dabei, ihre persönlichen Geschichten zu Papier zu bringen. Auch über das Buch hinaus stehe ich Ihnen gern mit einer Beratung oder Begleitung zur Seite.
Das vorliegende Buch ist eine Weiterentwicklung meines ersten Biografiebuches, das ich im Jahr 2013 publiziert habe. Die Weiterentwicklung zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Biografie oder Familiengeschichte systematisch und in Ihrem eigenen Tempo entwickeln können – und wie Sie die womöglich unangenehme oder auch ungewohnte Arbeit des Schreibens einfach an eine KI „delegieren“ können. Mit dem Buch lernen Sie unter anderem:
wie Sie sich einen Zeitplan machen,
das nötige Material zusammentragen,
eine Gliederung und einen roten Faden entwickeln,
mit passenden Methoden Ihre Inhalte strukturieren,
dann mit Hilfe von KI (Künstlicher Intelligenz) die Inhalte erstellen
und wie Sie am Ende Ihr fertiges Manuskript zu einem Buch machen und es für mehrere Generationen aufbewahren können.
Alles, was Sie für die Arbeit mit diesem Buch brauchen, ist etwas Zeit und Muße, Ihre wichtigsten Erinnerungen, Schreibmaterial (für die Notizen reichen zunächst Papier und Stift) sowie einen Computer mit Internetanschluss – und vor allem: den Mut und die Lust darauf, sich auf das Projekt einzulassen. Setzen Sie sich dabei nicht unter Druck. Eine Biografie entsteht nicht über Nacht. Gehen Sie in Ihrem eigenen Tempo vor – ob Sie das Buch Kapitel für Kapitel durcharbeiten oder sich einzelne Themen nacheinander vornehmen.
Als wichtige Vorbemerkung noch: Durch die intensive Beschäftigung mit dem eigenen Leben kann es passieren, dass Sie beim Sammeln oder Schreiben nicht nur auf schöne, sondern auch auf sehr schmerzliche Erinnerungen stoßen. Wenn es sehr schmerzt, dann nehmen Sie sich die Freiheit, etwas Abstand einzulegen! Scheuen Sie sich auch nicht, bei Bedarf passende Unterstützung zu holen.
Aber keine Bange! Die meisten Menschen erleben bei der Rückschau, dass sich viele Entwicklungen in milderem Licht zeigen und auch ein neuer Umgang damit möglich wird.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und bereichernde Erkenntnisse bei der Arbeit an Ihrer Lebensgeschichte.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Petra Winkler
Vielleicht noch zur Begriffsklärung: der Begriff „Biografie“ heißt einfach, das Leben einer Person (oder vielleicht auch von mehreren Personen wie bei einer Familiengeschichte) in den wesentlichen Etappen wiederzugeben. Erzählt jemand selbst über sein Leben, dann ist es eigentlich eine „Autobiografie“. Der Titel des Buches hätte daher auch heißen können: „Meine Autobiografie selbst schreiben“. Das Wort Biografie ist aber kürzer und genauso aussagekräftig. Daher wird in diesem Selbstlernbuch von der Biografie gesprochen, obwohl die Autobiografie gemeint ist.
Memoiren hingegen sind eine besondere Form der Biografie: Hier berichtet eine bekannte Persönlichkeit aus Politik oder Wirtschaft oder auch aus der Kunst-, Film- oder Sportwelt über ihr Leben und beleuchtet dabei auch die großen geschichtlichen Ereignisse ihrer Zeit.
Der Begriff Lebensgeschichte bzw. Lebensgeschichten meint das Gleiche wie der Begriff Autobiografie oder Biografie. Der Unterschied ist jedoch: Sie können Ihre Biografie in Form mehrerer kleiner Lebensgeschichten schreiben, die inhaltlich nur wenig miteinander zu tun haben. Oder Sie können Ihre Biografie in Form einer großen, ineinander verwobenen Lebensgeschichte schreiben. Mehr dazu erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Als Vorbemerkung noch so viel: kleine, voneinander unabhängige Geschichten sind natürlich weniger anspruchsvoll und leichter zu schreiben als die eine große Lebensgeschichte. Aber in dieser Frage können Sie sich auch später entscheiden.
Ebenso ist es natürlich auch möglich, weniger über das eigene Leben zu erzählen und stattdessen eher eine Familiengeschichte zu erzählen. Das kann dann sowohl die eigene Familiengeschichte sein, das kann aber auch die Familie Ihres Ehepartners umfassen, also auch dessen Eltern und Geschwister. In diesem Fall hätten später einmal Ihre Kindeskinder einen breiteren Einblick in die Familiengeschichte.
Oder Sie machen beides: erst die Familiengeschichte und dann die eigene Biografie. Was auch immer Sie planen: die folgenden Seiten zeigen Ihnen, wie es geht.
Bevor Sie mit Ihrer Biografie anfangen, sollte Ihnen klar sein, dass ein solches Projekt nicht in wenigen Tagen zu bewältigen ist. Im Gegenteil: Ihre Biografie zu schreiben wird eine gewisse Zeit dauern. Und wenn Sie nicht allein die eigene Biografie, sondern vielleicht sogar die Familiengeschichte festhalten wollen, dann ist es vielleicht sogar nötig, zunächst noch weitere Daten und Details in alten Archiven zu suchen – je nachdem, wie viel Material schon vorliegt und wie intensiv Sie sich um weitere Unterlagen bemühen wollen, können hier schnell ein oder zwei Jahre für die Vorbereitung anfallen. Die Vorbereitung dauert dann oft länger als die Schreibarbeit an sich.
Das Schreiben selbst ist noch einmal eine ganz andere Aufgabe. Es gibt Menschen, die produzieren schnell sehr viel Inhalte, weil auch ständig neue Ideen in den Sinn kommen. Unter den bekannten Schriftstellern gibt es einige, die auf diese Art und Weise ganz großartige Werke geschaffen haben.
Aber: Weniger geübte Autoren neigen oft dazu, von einem Gedanken zum nächsten zu springen und dabei den roten Faden zu verlieren. Schnell kommt man vom Hundertsten ins Tausendste und springt plötzlich wieder zurück. Ein Leser, der versucht dieser Schreibweise zu folgen, findet den roten Faden nicht, weil ein solcher gar nicht eingeflochten ist – die Gedankenführung ist dann für den Leser nicht nachvollziehbar.
Falls Sie ein Naturtalent für das Strukturieren langer Texte sind, dann könnten Sie es schaffen, ohne weitere Planung Ihre Lebensgeschichte zu schreiben. Für alle anderen empfiehlt sich jedoch ein etwas planvolleres Vorgehen. Und das fängt bei der zeitlichen Machbarkeit an.
Für die Zeitplanung gibt es prinzipiell zwei mögliche Vorgehensweisen:
Sie setzen sich überhaupt kein Ziel, erstellen keinen Zeitplan, sondern Sie arbeiten immer dann an Ihrer Biografie, wenn Sie Zeit haben. Wenn Sie in wenigen Monaten fertig sind, ist es gut. Wenn es ein oder zwei oder mehr Jahre dauert, ist es auch gut.
Diese Herangehensweise ist natürlich am komfortabelsten. Die Gefahr liegt hier darin, dass Sie die Arbeit immer öfter liegen lassen und am Ende nicht fertigstellen.
Deshalb wäre es ratsam, sich hier zumindest Teiletappen einzuplanen. Beispielsweise: in einem halben Jahr soll die Planung abgeschlossen sein, dann ein halbes Jahr für die Stationen von Kindheit, Jugend und Ausbildung, dann noch einmal ein halbes Jahr (je nachdem, wie viel es aus Ihrer Sicht zu erzählen gibt) für die weiteren Lebensjahre.
Bei dieser Planung beginnen Sie also jetzt und planen dann in die Zukunft. Es gibt aber auch eine Planung, die umgekehrt läuft – nämlich dann, wenn Ihre Biografie zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft fertig sein soll.
Anders als im ersten Fall ohne konkreten Fertigstellungstermin haben Sie sich in diesem Fall in der Zukunft ein Datum gesetzt, bis wann das Buch fertig sein soll. Ein Beispiel wäre Ihr nächster runder Geburtstag. Wenn Sie bis dahin ein fertiges Buch haben möchten, müssen Sie sich die noch zur Verfügung stehende Zeit entsprechend einteilen.
Planen Sie genug Zeit ein für die Fertigstellung des Textes: Dieser sollte noch einmal Korrektur gelesen werden und das am besten von einer Person, die das Manuskript noch nicht kennt. Je nachdem, wer das macht und wie viel Zeit diese Person hat, müssen Sie dafür mehrere Tage bis mehrere Wochen rechnen. Oder Sie geben den fertigen Text einem professionellen Korrektorat-/Lektoratservice, dann müssen Sie zwar nur wenige Tage, aber dafür (je nach Umfang) mehrere Hundert Euro einkalkulieren.
Anschließend wird das korrigierte Manuskript gesetzt, der Text fließt in das gewünschte Layout ein. Dabei ergeben sich neue Zeilen- und auch Seitenumbrüche, die am Ende auch noch einmal zu prüfen sind. In dieser Phase ist noch ein Titelbild bzw. der Umschlag zu gestalten, was auch etwas Zeit in Anspruch nimmt. Und schließlich wird das Buch auf elektronischem Wege in die Druckerei geschickt, wo es bei einem gebundenen Buch vielleicht auch noch einmal zwei, drei oder vier Wochen dauert, bis Sie Ihr erstes gedrucktes Exemplar in der Hand halten.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, das Buch in einer Buchbinderei ganz edel binden zu lassen, womöglich sogar in Leder gebunden mit einer Prägung vorne. Dann müssen Sie für diese Dienstleistung auch etwas Zeit einplanen – bei einem engen Zeitplan erkundigen Sie sich am besten bereits im Vorfeld wie lange das Binden dauert.
Kurz und gut: vom fertigen Manuskript bis zum fertigen Buch können schnell noch zwei bis drei Monaten vergehen.
Die Zeit vom ersten geschriebenen Wort bis zum fertigen Manuskript ist ebenfalls individuell sehr unterschiedlich. Eine Biografie mit 100 Seiten kostet natürlich in der Regel weniger Zeit als eine mit 200 oder 300 Seiten. Die Frage ist ganz einfach, wie sehr Sie in die Tiefe gehen möchten.
Bei der Planung von der Zukunft zurück kommt hinzu, dass das Schreiben normalerweise nicht mit dem ersten Satz beginnt. Zum Schreibprojekt gehört nämlich auch die Vorbereitung: das Planen sowie das Sammeln, Sortieren und Sichten des Materials. Bei einer umfangreichen Biografie kann auch diese Phase einige Zeit in Anspruch nehmen.
Deshalb der Tipp: machen Sie sich zu Ihrem Zeitplan noch einen Arbeitsplan. Einen Arbeitsplan zu erstellen, ist kein Muss. Aber es ist ein zusätzliches Hilfsmittel, um sich selbst besser zu organisieren und auch um mehr Sicherheit bei der Zeitplanung zu haben.
Beginnen Sie bei Ihrem Arbeitsplan mit der Überlegung, wie viel Zeit Ihnen pro Woche zur Verfügung steht und zu welcher Tageszeit Sie am produktivsten sind. Ein Tagmensch, der früh aufsteht und morgens frisch und fit ist entwickelt am besten einen Arbeitsplan, in dem morgens die Zeit für die Arbeit an der Biografie reserviert ist. Jemand, der als Nachtmensch morgens länger braucht, um „auf Betriebstemperatur“ zu kommen, teilt sich besser die Nachmittage oder die Abende für die Arbeit an der Biografie ein.
Am besten machen Sie sich einen Wochen- oder Stundenplan mit den Tagen von Montag bis Sonntag mit einer groben Übersicht über die bereits verplante Zeit (beispielsweise die festen Alltagspflichten für Haushalt und Hobby) und die noch frei verfügbare Zeit. Rechnen Sie diese Zeit zusammen: Kommen Sie an diesen sieben Tagen in der Woche auf 15 oder vielleicht sogar auf 25 Stunden, die Sie fürs Planen und Schreiben nutzen könnten? Bei diesem Pensum wäre es durchaus möglich, die Vorbereitung mit dem Sammeln des Materials und dem Planen der Arbeit in wenigen Wochen zu schaffen.
Wie viel Zeit Sie für das Schreiben brauchen, hängt natürlich von der Frage ab, wie viele Seiten Ihre Biografie umfassen soll und wie schnell Sie in die Textarbeit hineinfinden. Sie müssen bedenken, dass eine KI zwar sehr innerhalb von Sekunden viel Text erstellt, jedoch müssen Sie Zeit einplanen, um diese Texte nochmals zu überarbeiten (dazu später dann mehr). Die einzelnen Phasen der Biografiearbeit umfassen:
a) das Vorbereiten mit dem Sammeln, Sortieren und Sichten der Materialien sowie die Planungsphase mit der Frage, was Sie in welcher Reihenfolge erzählen möchten
b) die eigentliche Schreibphase – in dieser Phase ist es natürlich möglich, dass Ihnen beim Schreiben weitere Ideen kommen, so dass Sie während des Schreibens Ihr Material nochmals erweitern/ überarbeiten oder auch die geplante Struktur verändern
Am besten überlegen Sie einmal, wie es in Ihrem Fall aussieht. Müssen Sie erst viel vorbereiten? Oder könnten Sie gleich starten?
Machen Sie sich einen Wochen-Arbeitsplan mit festen Zeiten ähnlich wie einen Stundenplan in der Schule – und machen Sie sich auch einen groben Zeitplan über die nächsten Monate, in dem Sie die geplanten Phasen für die nächsten Monate skizzieren. Denken Sie daran, dass dieser Zeitplan nur vorläufig ist. Je nachdem, wie intensiv Ihre Materialsammlung wird oder wie schnell Sie mit dem Schreiben vorankommen, könnten sich einzelne Arbeitsphasen nach hinten verschieben. Passen Sie im Verlauf der Arbeit Ihren Plan an die tatsächlich erreichten Zwischenetappen an.
Wenn Sie im Schreiben wenig erfahren sind, sollten Sie sich von vornherein eher großzügigere Zeitabschnitte einräumen. Lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen! Umso schöner ist es dann, wenn Sie doch schneller fertig werden als geplant.
Noch ein weiterer Punkt ist für die Vorbereitung wichtig: Sprechen Sie sich mit Ihrem Umfeld ab und bitten Sie um Rückendeckung. Erzählen Sie Ihrem Ehepartner, Ihren Kindern, Ihrem Freundeskreis von Ihren Plänen. Denn Sie werden in der nächsten Zeit weniger freie Zeit haben und Ihr Umfeld sollte den Grund dafür kennen und Ihnen auch die Zeit dafür lassen.
Fangen Sie auch an, Ihren Lebensalltag für Ihr Biografieprojekt ein wenig umzustellen! Richten Sie sich einen Arbeitsplatz ein, wo Sie Ihre Unterlagen sammeln und vielleicht auch ein paar Bilder aufhängen. Und denken Sie an den Arbeitsplan, den Sie aufgestellt haben. Sie müssen sich nicht sklavisch daran halten. Aber Sie sollten schon darauf achten, sich in Ihrem Alltag regelmäßig genug Zeit zu nehmen, um Sie die ersten Etappen erfolgreich zu absolvieren.
Denken Sie daran:
schaffen Sie sich einen festen Arbeitsplatz
nehmen Sie sich regelmäßig Zeit
arbeiten Sie kontinuierlich weiter
Dann stellen sich auch die gewünschten (Teil-)Erfolge ein!
Im ersten Kapitel haben Sie sich mit der zeitlichen Planung für Ihre Biografie beschäftigt, nun geht es an die inhaltliche Vorbereitung. Auch wenn Sie sich den Text von einer Künstlichen Intelligenz schreiben lassen können: Sie müssen der KI ja möglichst genaue Anweisungen geben, was diese schreiben soll. Daher sollten Sie zunächst alles verfügbare und wichtige Material sammeln, um es danach zu sortieren und zu gewichten. Die nächste Aufgabe lautet also:
Sammeln Sie im nächsten Schritt (Sie können sich dabei gern Zeit lassen) Ihre wichtigsten Erinnerungen und auch Erinnerungsstücke wie Fotos, Ansichtskarten oder Briefe. Um halb vergessene Erinnerungen wieder aufzurufen, kann dabei der folgende Fragenkatalog dienlich sein.
Wichtig als Hinweis: Der folgende Fragenkatalog ist sehr umfangreich, aber es geht nicht darum, jede einzelne Frage zu beantworten! Stattdessen sollen die einzelnen Punkte als Anregung dienen, um Notizen zu machen. Sie können gern auch eigene Punkte ergänzen. Wichtig ist nur, Ihnen mit den Fragen einige Anregungen zu geben und Erinnerungen wieder wachzurufen ...
Beginnen Sie Ihre Sammlung einfach mit der Familie, in die Sie hineingeboren wurden und machen Sie sich erste Notizen zu:
Bitte benutzen Sie hierfür ein separates Blatt oder die Notiz- bzw. Kommentarfunktion Ihres E-Book Readers.
Wann und wo sind Sie zur Welt gekommen? Wie waren zum damaligen Zeitpunkt die zeit- und die familiengeschichtlichen Umstände? Wie war die politische und die wirtschaftliche Lage damals?
In welche Familie wurden Sie hineingeboren? Erzählen Sie etwas über Ihre Eltern, gab es Geschwister? Wie war Ihr Verhältnis zu den engeren Familienmitgliedern in den ersten Lebensjahren?
Was wurde Ihnen von Ihrer Familie im Nachhinein über Ihre Geburt, Taufe und die ersten Lebensjahre erzählt?
Was ist mit Ihrem Vater: Welchen Beruf hatte er? Hat er für diesen Beruf eine Ausbildung gemacht oder studiert? In welchen Dingen war er gut? Hatte er ein Hobby oder eine Leidenschaft? Hatte er besondere Gewohnheiten? Was haben Sie von ihm über seine Familie gehört, also über die Großeltern väterlicherseits?
Notieren Sie sich noch weitere Details zu Ihrem Vater: Wie alt war er, als Sie auf die Welt kamen? Wie war er denn als Vater zu Ihnen? Eher streng (wie es damals üblich war)? Oder hatte er eine warmherzige Seite? Hat er mit Ihnen als Kind gespielt? Ihnen die Welt erklärt? Wie war Ihr Verhältnis zu ihm?
Was ist mit Ihrer Mutter: Was hat sie gemacht? Hatte sie einen Beruf erlernt oder (was ja früher ganz selten war) vielleicht sogar studiert? Oder war sie vor allem Hausfrau und Mutter? In welchen Dingen war sie besonders gut? Gab es ein Hobby im Leben ihrer Mutter, das sie besonders gern gemacht hat? Hatte sie besondere Gewohnheiten? Was haben Sie von ihr über ihre Familie gehört, also über die Großeltern mütterlicherseits?
Waren Sie das einzige Kind oder hatten Sie ein oder mehrere Geschwister? Dann wäre es sicherlich sinnvoll, diese auch kurz vorzustellen. Waren Sie das älteste Kind, das jüngste oder waren Sie in der Mitte? Wie war Ihr Verhältnis zu den älteren oder zu den jüngeren Geschwistern? Welche Gewohnheiten oder Rituale waren in Ihrer Familie üblich? War zum Beispiel der Samstag immer Badetag und sonntags ging es in die Kirche? Oder war Ihre Familie eher weniger gläubig?
Welche anderen Familienmitglieder (Großeltern, Tanten, Onkels u.a. aus der mütterlichen und der väterlichen Linie) waren noch wichtig? Gibt es Besonderheiten über die Herkunft Ihrer Familie? Gab es ein schwarzes Schaf in der Familie oder andere außergewöhnliche Personen, die in Ihrer Familie eine Rolle gespielt haben?
Was sind Ihre ersten eigenen frühkindlichen Erinnerungen? An welche Geräusche oder Gerüche erinnern Sie sich noch? Gab es in den ersten Jahren besondere, prägende Erlebnisse?
Wann und wo sind Sie aufgewachsen? Wie war Ihr Elternhaus? Hatten Sie Haustiere (oder Stalltiere)? Welches Verhältnis hatten Sie zu ihnen? Sind Sie in einem Dorf oder in einer Stadt groß geworden? Wie hat die Umgebung Sie geprägt?
Haben Sie noch Fotos aus den ersten Jahren? Oder andere wichtige Erinnerungsstücke wie altes Spielzeug oder alte Bücher? Was ist Ihnen aus dieser Zeit noch geblieben?
Was sind die wichtigsten Erinnerungen aus Ihrer weiteren Kindheit? Wer waren die ersten Freundinnen oder Freunde? Welche Spiele haben Sie in Ihrer Kindheit gespielt?
Kennen Sie noch die Kinderlieder, Kinderreime, Abzählreime, Abklatschspiele oder ähnliche Spiele aus Ihrer Kindheit, die Sie gern mochten?
Waren Sie als Kind eher brav oder eher unartig? Können Sie sich noch an einen Streich erinnern, für den Sie bestraft oder ausgeschimpft worden sind?
Was waren Ihre Lieblingsgerichte? Was haben Sie gerne gegessen? Was haben Sie gar nicht gern gegessen? Oder war in Ihrer Kindheit das Essen so knapp, dass es egal war, was es gab?
Welche Bücher haben Sie besonders gemocht? Haben Sie selbst Musik gemacht oder ein Instrument gelernt? Wie ist der Unterricht gelaufen? Wie schnell haben Sie Fortschritte gemacht? Oder hatten Sie neben bzw. statt dem Musizieren ein anderes Hobby wie zum Beispiel Basteln, Malen oder etwas anderes? Was hat Ihnen besonders viel Freude bereitet?
Wie waren die Familienfeiern in Ihrer Kindheit? Wie ist in Ihrer Familie das Weihnachtsfest gefeiert worden? Wie wurde der Baum geschmückt und über welches Geschenk hatten Sie sich damals besonders gefreut?
Gab es auch Urlaube oder Kinderfreizeiten? An was erinnern Sie sich besonders gut? Warum ist dieser Urlaub oder diese Freizeit besonders in Ihrer Erinnerung geblieben?
Vielleicht auch ein Punkt: In vielen Familien gibt es eigene denkwürdige Familiengeschichten, zum Beispiel über einen kuriosen Onkel oder eine eigenartige Tante – welche Geschichte wurde in Ihrer Familie während Ihrer Kindheit oft erzählt?