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Wenn einer wie Walter Klier auszieht in die heimischen Berge der Ötztaler, Stubaier und Zillertaler Alpen, des Rofans oder Karwendelgebirges, darf sich der Leser freuen auf ein Bergerlebnis der besonderen Art. Inmitten dieser steinigen Heimat mit ihrer unüberschaubaren Vielfalt an Gipfeln, Graten und Karen ist er diesmal unterwegs, um - neben dem Ausüben des eigenen privaten Freizeitvergnügens - quasi in dienstlichem Auftrag von deren Beschaffenheit und ihrem Zustand zu berichten. Gleich ob er die den Einheimischen eigentümliche Liebe zum brüchigen Fels des Karwendels und der Kalkkögel thematisiert, über die Eigenheiten der Städter im Gebirge oder enthemmte Gämsen philosophiert oder kuriose Gegebenheiten der inneralpinen Täler beschreibt: Selten wird von den Tiroler Bergen und dem Besteigen derselben so kenntnisreich, unterhaltsam, witzig und klug erzählt wie in den Texten von Walter Klier. Nach dem großen Erfolg der von ihm herausgegebenen Anthologie "Wo die wilden Hunde wohnen. Klettergeschichten aus Tirol" (3. Auflage!) versammelt er nun in diesem Buch erstmals seine besten Berggeschichten aus Tirol - Reportagen, Erzählungen und Essays - in einem eigenen, mit farbigen Bergbildern des Malers Walter Klier illustrierten Band.
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Seitenzahl: 274
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Walter Klier
MEINE STEINIGE HEIMAT
Walter Klier
Berggeschichten aus Tirol
Illustriert mit zwölf Öl-, Gouache-und Ölpastellbildern von Walter Klier
KLETTERN TUT NOT
So wurde es in Innsbruck gemacht
GROSSE STADT UND GROSSE BERGE
Meine Heimatstadt
DIE LIEBE ZUM BRÜCHIGEN FELS
Klettern im Karwendelgebirge
FLACHE WIESE, STEILE WÄNDE
Die Ahornböden im Karwendel
EIN SPAZIERGANG MIT DIDI
Lalidererverschneidung 1982
NORMALWEG ZUM OCHSENKOPF
Aus dem Leben eines Führerbearbeiters
REISEN IM GEBIRGE
Zu Fuß durch die westlichsten Ötztaler Alpen (1991)
ÖTZI UND UMGEBUNG
Eine Fußreise im hinteren Venter Tal (1999)
GROBE BLÖCKE, SCHRÄGER SCHOTTER, STEILE GIPFEL
Im mittleren Geigenkamm
GRÜNES LAND ÜBER DEM BRENNER
Kundfahrten in einem unterschätzten Gebirge
ÜBER DIE BERGE NACH HAUSE
In drei Tagen durch die Tuxer Alpen (2005)
WIE VIELE GIPFEL HAT TIROL?
Was nicht nur der Wanderer wissen sollte
GÄMSEN, ENTGÄMST
IM REICH DES SENKRECHTEN SCHOTTERS
Ein Führer durch meine Kletterheimat
ZILLERTALER TRIS
Die Kanten von Fußstein, Feldkopf und Grundschartner
TRAUMZIELE: DER SONNIGE SÜDEN
Kletterer auf Reisen
SO WURDE ES IN INNSBRUCK GEMACHT
Meine erste Kletterstelle hatte den Schwierigkeitsgrad I+, und ich fürchtete mich sehr. Ich war sechs Jahre alt. Ich bestieg mit meiner Mutter, oder besser gesagt meine Mutter bestieg mit mir die Erlspitze über den Normalweg, und dieser Normalweg weist an einer Stelle eine kleine Unterbrechung des Weges auf, da muss man mit den Händen an den Fels. Es sind bloß zwei Meter, aber damals erschien mir das unüberwindlich – und lebensgefährlich. Ich wollte nicht. Meine Mutter redete mir gut zu. Ich bockte. Meine Mutter redete mir immer weiter gut zu. Ich bockte immer noch. Meine Mutter redete mir ein Loch in den Bauch. Ich weinte. Aber schließlich hatte sie mich überredet, oder ich hatte nachgegeben, jedenfalls saßen wir dann am Gipfel in der Sonne, spähten in die düstere Nordflanke hinunter, über die mein Vater mit einem Bergfreund heraufgestiegen kam, und ich baute ein kleines Steinhaus aus den kleinen Steinen, die auf diesem Gipfel massenhaft herumlagen, vielleicht um gegen die generelle Unbehaustheit, die hier heroben auf den Höhen herrschte, ein wenig anzukommen.
Später habe ich mich dann manchmal versucht zu revanchieren, indem ich meine Mutter in brüchiges, saugefährliches und überhaupt sinnloses Gelände lockte, aber sie weinte nie. Sie bockte auch nicht. Sie kletterte stets munter hinter mir, und wenn mir schon die Muffe ging und ich um unser beider Leben zu fürchten anfing, dann lachte sie und sagte, heute hätten wir wieder eine besonders anregende Tour ausgesucht.
Da war zum Beispiel der Hintere Seelenkogel im Ötztaler Hauptkamm, ein Spaziergang von der Zwickauer Hütte, es war noch nicht einmal Mittag, als wir oben saßen, und als der ebenfalls anwesende Tourengruppenführer anfing, seiner Tourengruppe zum zweiten Mal das Gesamtpanorama zu erklären, weil er beim ersten Mal irgendwie um 90° falsch angefangen hatte, da beschlossen wir, noch einen weiteren Gipfel anzuhängen, den benachbarten Mittleren Seelenkogel. Der zugehörige Gletscher war mit tiefem, weichem Schnee bedeckt, und nahe dem Felsgrat, auf den wir wollten, sackte ich ohne Vorwarnung bis ans Kinn in ein Loch, das unter dem Schnee war. Da gingen wir vorsichtig wieder in der Spur zurück, die wir gekommen waren, und beschlossen, über den unscheinbaren (aber ein weiterer Gipfel, immerhin) Rotmooskogel ins Rotmoosjoch und von dort zur Hütte abzusteigen. Das wäre dann eine schöne Runde.
Der Abstieg vom Rotmooskogel (im Führer stand etwas von unschwierig) entpuppte sich dann als veritables Abenteuer. Es war ein guter Dreier, von auserlesener ötztalerischer Brüchigkeit, und dummerweise hatten wir bloß für alle nicht eintretenden Fälle einen 20-Meter-Kälberstrick mitgenommen, der nun als richtiges Kletterseil herhalten musste. Wir brauchten drei oder vier Stunden für den läppischen kurzen Grat, dessen Ende man schon dauernd sehen konnte, ebenso wie die Hütte, die friedlich zu unseren Füßen unten in der Sonne lag; immerhin hätten wir bei Einbruch der Dunkelheit ein alpines Notsignal senden können, wenn wir denn daran gedacht hätten, eine Taschenlampe mitzunehmen, nämlich mit auf die Tour. Bis zur Hütte hatten wir sie sehr wohl mitgenommen. Dann aber nicht mehr. Als wir pünktlich zum Abendessen wieder auf der Hütte waren, sagte der Wirt nur, er habe uns die ganze Zeit zugeschaut, und sonst werde diese Tour eigentlich nie gemacht. Warum, wussten wir nun auch.
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