Mélodie d'amour - Margriet de Moor - E-Book

Mélodie d'amour E-Book

Margriet de Moor

4,9

Beschreibung

In einem Roman aus vier miteinander verknüpften Geschichten erzählt Margriet de Moor von den Spielarten der Liebe: ein alter Mann, der seine Frau über den Tod hinaus liebt, obwohl er sie betrogen und verraten hat; die wahnsinnige Liebe einer Stalkerin; ein junges Mädchen, das seinen Bruder abgöttisch liebt und in der Folge zwei Tote auf dem Gewissen hat; eine Frau, die seelenruhig zusieht, wie ihr Mann sie betrügt. Liebe als Schicksal, Liebe als Obsession, die lebensrettende und die zerstörende Liebe - Margriet de Moor zeigt, wozu die Liebe fähig ist und was sie aus scheinbar besonnenen, vernünftigen Menschen machen kann.

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Hanser E-Book

Margriet de Moor

Mélodie d’amour

Roman

Aus dem Niederländischenvon Helga van Beuningen

Carl Hanser Verlag

Die niederländische Originalausgabe erschien

2013 unter dem Titel Mélodie d’amour

bei De Bezige Bij in Amsterdam.

Die Originalausgabe wurde für die deutsche Übersetzung

in Absprache mit der Autorin vollständig durchgesehen.

ISBN 978-3-446-24572-3

© Margriet de Moor 2013

Alle Rechte der deutschen Ausgabe

© Carl Hanser Verlag München 2014

Schutzumschlag: Peter-Andreas Hassiepen, München unter Verwendung eines Gemäldes von

Gerhard Richter © Gerhard Richter /bpk, Hamburger Kunsthalle, Elke Walford

Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann, Leutkirch

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele andere Informationen finden Sie unter www.hanser-literaturverlage.de

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Datenkonvertierung E-Book: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Le comment n’est pas le pourquoi

Francis de Miomandre

Inhalt

ISein Vater, seine Mutter

IISein jämmerliches Weibsstück

IIIIhr Bruder

IVMyrte

ISein Vater, seine Mutter

1

Er ist mit dem Fahrrad gekommen. Es regnet nicht mehr, von irgendwo scheint sogar ein wenig Mondlicht. Es ist genau fünf vor acht, als Gustaaf Doesburg beim letzten Häuserblock des Goudsesingel absteigt und sein Rad an einen Laternenpfahl schließt, gut so, jeder vernünftige Mensch tut das, obgleich er bestimmt schon das Gefühl hatte, auf dem Weg zu einer irrsinnigen Szene zu sein. Fünfzig Meter weiter gab es damals noch ein kleines Stück Innenstadt, das nicht nur die Bomben überlebt hatte, sondern auch die Bauwut der ersten Nachkriegsjahrzehnte. Es ist Dienstag, der zehnte November 1970. Nichts in diesem Viertel war abgebrannt, eingestürzt oder auch nur zugenagelt gewesen. In eines dieser renitenten Häuschen, deren Obergeschoss aus einem Spitzboden bestand, auf dem man gerade so eben stehen konnte – aber sie konnte damals schon nicht mehr stehen –, ist Atie nach der Scheidung eingezogen. Vorgestern ist sie gestorben. Gustaaf Doesburg legt das letzte Stück zu Fuß zurück, neugierig, entschlossen, bang, und biegt nach rechts in die Gasse ein, die zu den kleinen Höfen hinter den Häusern führt. Ausgerechnet Luuk, ihr Liebling, hat das Gebot der Mutter übertreten und dem Vater berichtet, dass es vorbei ist. Aus und vorbei.

Der heimliche Anruf hat ihn am Tag zuvor erreicht, als er allein zu Hause war, frisch geduscht und in Schlappen nach der Arbeit. Es traf ihn körperlich, wie ein Schlag in den Magen, aber er reagierte, noch bevor der Schlag verebbte, wie es seine Art war, drastisch.

Er sagte zu seinem Sohn, dass er sie noch einmal sehen wolle.

»Das geht nicht, Papa.«

Sie wussten es. Sie wussten es beide verdammt gut. Dennoch führten Gustaaf und Luuk diesen belanglosen kleinen Dialog, in dem eine ihnen bestens bekannte elende Tatsache noch einmal erwähnt und bestätigt wurde. Belanglos oder nicht, dieser Dialog ist Teil ihrer Familiengeschichte, des Schicksals von Atie und Gustaaf Doesburg-Maas und ihrer Söhne Kaspar, Wijnand, Jan und Luuk. (Dass die vier Brüder auch noch eine Halbschwester haben, Dittie, ist eine Geschichte für sich.)

Atie gestorben ... war das die Möglichkeit?

Gustaaf, den Hörer am Ohr, hatte sich zum triefenden Garten gewandt, während ihm alles mögliche durch den Kopf ging, Farben, Geräusche, Bilder, zum Beispiel die Art, wie sie lachte, mit weit zurückgelegtem Kopf, aber auch die Art, wie sie knurrte, wirklich wie ein Tier, wenn ihr etwas nicht passte. Währenddessen war ihm bewusst, woraus das leise atmende Rauschen am anderen Ende der Leitung bestand. Luuk, der wahrscheinlich aus dem Sterbehaus anruft, denkt an das unumstößliche Gesetz, das seine Mutter gleich bei ihrem Umzug erlassen und wie ein Gelöbnis ihren Söhnen verkündet hat. Der Junge sieht Aties blassgrüne Augen auf sich gerichtet, als sie kundtut, sie werde ihrem Mann, von jetzt an als ihr Ex zu bezeichnen, zeit ihres Lebens nicht gestatten, auch nur einen Fuß in ihre Wohnung zu setzen.

Aber – jetzt ist sie doch tot?

Auch dann nicht.

Das Nein der Mutter, in ihrem letzten Lebensabschnitt eines ihrer stärksten Attribute, hing noch durch und durch irdisch in der Luft. Die Söhne wussten das. Ihr Vater auch.

Dennoch murmelte Gustaaf: »Das geht schon.«

Es blieb still. Keine unmittelbare Reaktion von Luuk, der durchaus gedacht haben mag, hier werde ihm etwas Verachtenswürdiges vorgeschlagen. Denn Verrat, ja, der ist natürlich immer möglich.

Doch jetzt schnaufte Gustaaf verwirrt. »Wie ist es passiert?« fragte er mühsam, wobei er nichts von seiner Furcht verbarg.

»Am Morgen ging es ihr eigentlich kaum schlechter als ... als am Tag zuvor«, hatte Luuk begonnen.

»Ja ...?«

Zögern, Unbehaglichkeit. Es war unmöglich, das haben beide so empfunden, das hoffnungslose Gespräch abzubrechen. Aber: in welche Richtung sollte es gehen?

»Nein, kaum ...«

Gustaaf hat die Bestürzung im Gestammel des jungen Mannes gehört. Seine Unfähigkeit, auch nur ein wenig Ordnung in eine Fülle von Szenen, manche von hypnotischer Präzision, zu bringen, deren Zeuge er doch selbst gewesen ist und sogar in der ersten Reihe. (Sie hatte also am Morgen in ihrem Ledersessel gesessen und mit der Pflegerin und mit Kaspar gescherzt, der in jener Nacht turnusgemäß bei ihr gewesen war. Gegen Mittag, im Bett, bewegte sie sich nicht mehr, wollte kein Wort sagen, schien aber zu schauen. Der Arzt, mit dem sie schon seit Jahren eine Art übermütiger Kameradschaft verband, kam, beugte sich über die Kranke und sah nachdenklich auf. Luuk solle seine Brüder anrufen.)

»Es geschah fast unmerklich«, erfuhr Gustaaf. Und, nach einer mindestens halbminütigen Pause, was am Telefon eine Ewigkeit ist: »Währenddessen schaute sie die ganze Zeit, Papa, sie behielt dabei einfach die Augen offen ...«

Schlucken.

»... verdammt.«

Es ist sehr dunkel in der Gasse. Gustaaf Doesburg, der hier noch nie war, geht achtsam über die Klinkersteine. Mondlicht legt auf die Wände links und rechts einen gräulichen Überzug, als hätte man sie für einen Umbau abgedeckt. Ohne zu wissen, was ihn erwartet, befolgt er die Anweisungen, die sein jüngster Sohn ihm erteilt hat.

»Na schön, ich rede mit ihnen«, hatte der weich gewordene Luuk den Anruf beendet, auf einmal mit rührendem Eifer in der Stimme, und er meinte damit seine Brüder. Er zielte auf eine Lösung ab, von der er sich in diesem Moment noch nicht die leiseste Vorstellung machen konnte, mit der sie aber selbstverständlich alle vier einverstanden sein mussten.

Haben sie sich dafür in der Eckkneipe getroffen? Eine ingeniöse Lösung kriecht nicht von selbst unter einem Stein hervor. Wie viele Schnäpse oder Biere sind nötig, um sich einen Streich auszudenken, der 1) auf der Hand liegt und 2) zutiefst traurig ist? Oder haben sie sich den Dreh erst an Ort und Stelle einfallen lassen, im Vorderzimmer, das durch einen mit Schrankbrettern getäfelten Durchgang mit dem Schlafzimmer verbunden ist, in dem Atie, noch nicht eingesargt, lag? Gustaaf wurde zum zweiten Mal angerufen, als er mit Frau und Töchterchen am Frühstückstisch saß. Marina war ans Telefon gegangen. »Für dich.« Er legte hastig seine Brille neben die Zeitung.

Luuk: »Komm heute abend um acht, Papa.«

»Gut.«

»Warte auf dem kleinen Hof hinter dem Haus. Klopf einfach mit dem Ring an die Fensterscheibe des hinteren Zimmers, wenn du da bist.«

»Was ...? Wo denn genau ... auf dem Hof?«

»Ja, ja, auf dem Hof. Da kommst du ganz leicht hin durch die Gasse zwischen Haus Nummer sieben und Haus Nummer neun, es ist gleich der erste, links, du kannst dich nicht vertun, wir sorgen dafür, dass das Tor auf ist.«

Die Hände um die Teetasse, Schultern hochgezogen, wie gewöhnlich beim Frühstück, hat Marina, ohne auch nur die geringste Diskretion vorzutäuschen, das Telefongespräch ihres Mannes verfolgt. In den sieben Jahren, die sie und Gustaaf inzwischen verheiratet sind, ist das Verhältnis zwischen den vier Söhnen und der neuen Ehefrau ihres Vaters erstaunlich ungezwungen geblieben. Im vorigen Monat, als Kaspars Frau eiligst in die Lidwina-Klinik musste, um das zweite Kind zur Welt zu bringen, hat Marina nachts auf das zurückgelassene Kleinkind aufgepasst.

Die feuchte Gasse macht einen Bogen nach links. Wo genau muss er hin? Gustaaf sucht das Tor, das da irgendwo für ihn geöffnet worden sein muss, er sucht einzig und allein das Tor und nichts anderes, doch wie können sich manche Dinge doch einer Vorstellung aufdrängen, mit der sie nichts zu tun haben! Natürlich, es ist November, und dann sind Regen und Kälte zu erwarten, ja, es ist nach Sonnenuntergang, und dann ist es normalerweise dunkel und auch trübselig, wenn man in der entsprechenden Stimmung ist. Aber warum steht unter einem Vordach bei den Nachbarn von Nummer sieben, das heißt auf der rechten Seite der Gasse, ausgerechnet eine Schubkarre mit einem Berg Laub, und warum liegt, wie eine Art Ehrensalut, ein Männerhut obendrauf? Das Tor, eine Abtrennung aus dünnen Brettern, die mit einem Querbalken zusammengenagelt sind, gibt sofort nach, als er die Finger leicht dagegendrückt. Warum leckt die Regenrinne an ihrem Häuschen? Hätte die nicht jemand mal eben reparieren können? Warum schleicht zwischen den schwarzen Pflanzenstengeln hinter einem niedrigen Drahtgeflecht irgendein Tier, wahrscheinlich eine Katze? Gustaaf hat den kleinen Hof erreicht und sieht, majestätisch in dessen Mitte, einen Tisch, einen gediegenen Küchentisch aus naturbelassenem Kiefernholz. Warum steht das Ding da? Nicht angegriffen von der Witterung?

Er schaut nach links. Dies wird wohl das Fenster des hinteren Zimmers sein, wahrscheinlich ihr Schlafzimmer. Die Scheibe glänzt bläulich, zugezogene Vorhänge schirmen ein Licht ab, das irgendwo da drinnen brennt. Könnte eine Bettlampe sein. Er geht darauf zu, tickt mit dem Ring an das Glas und wartet. Stille, die wie jede Stille auch jetzt wieder prallvoll mit Wörtern ist. Verdammt noch mal, Atie, du Mistweib, wenn du mich hier sehen könntest, gebeugt, sehnsüchtig, heimlich an deinem Fenster ...

Vom Turm der Laurenskerk am Grotekerkplein hat es bereits vor ungefähr zehn Minuten achtmal geschlagen, als Gustaaf Doesburg, wieder durch das Tor hinausgegangen, unverwandt auf den Eingang der Gasse starrt. Silhouette eines Bettlers von kräftiger Statur, bekleidet mit einer bauschigen Jacke und Arbeitsschuhen, windzerzaustes Haar. Mit achtundfünfzig besitzt Doesburg nicht nur weiterhin sein gesamtes lockiges Haar, das Dunkelblond ist zudem kaum ergraut, lediglich etwas fahler geworden. Er reckt den Hals wie ein Hund, sieht nichts, hört aber um so besser. Dahinten, um die Ecke, ist mit einem leisen Klicken die Haustür aufgegangen.

Dann: »Zurück!«

Die Stimme von Kaspar, wie immer der Anführer.

»He, ihr Blödmänner, nicht so schnell!«

Es folgen sekundenlang Geräusche, gedämpfte, ja, aber gerade dadurch imstande, zu sagen, dass hier entweder etwas Schweres oder etwas besonders Prekäres passiert.

Auf einmal Jan: »Das geht so nicht. Wir kommen nicht um die Ecke. Wenn ihr mal ein bisschen kippt?«

Wijnand, aufbrausend: »Mensch, spinnst du? Dann rutscht sie mit dem Kopf an die ...«

Jan, unterbrechend: »Nein, ich meine nicht nach hinten. Nur ein bisschen zur Seite ... ja, so ... noch einen Tick, und dann schaffen wir’s. Was ist, was hast du?«

Luuk: »Ich habe den Griff nicht richtig zu fassen. Können wir sie nicht kurz absetzen? ... Mist ... verflixt noch mal ...«

Jan: »Stütz ihn auf deinem Knie ab.«

Schlurfen, drehen, bücken, seufzen, das haben die vier Brüder vor dem Häuschen ihrer Mutter getan, und das konnte man in der Gasse daneben alles hören. Danach: »Okay, und los ...!« Pures Glück, dass der Regen noch kurz auf sich warten lässt.

Als die Wolken aufreißen und der Mond ein Rechteck auf die Gasse zeichnet, befindet Gustaaf Doesburg sich in der Situation eines erwachsenen Mannes, der noch nicht mal das Simpelste weiß, was ein erwachsener Mann in seinem Leben wissen sollte. Wo bin ich? Als löse sich ein Schleier von seinen Augen, sieht er zwar die Stadt um sich herum daliegen, nach Diesel stinkend, doch die Gasse mit dem, was da auf ihn zuwogt, bleibt äußerst verschwommen. Mit dem Verstand weiß er, dass in fünfzehn Meter Entfernung seine Söhne, alle vier, auf ihn zukommen, in ihren Händen die Last von Atie in ihrem Sarg. So etwas kann man nicht glauben. Um sich zu fassen, denkt er: Fehlt nur noch, dass sie sich das Ding auf die Schultern gehievt haben, so feierlich, so eifrig wie sie da anmarschiert kommen. Wollen sie es für mich zeremoniell machen? Oder geben sie sich so viel Mühe aus Pietät mit sich selbst, weil sie die Söhne sind? Er erkennt den sensiblen Luuk, der links vorne geht, in der Annahme, dass dieser ihn ebenfalls erkennt, womit er sich täuscht.

Denn Luuk nimmt im Halbdunkel beim Tor lediglich einen herumlungernden Bettler wahr, ohne Hut, kräftige Statur.

Dennoch grämen sich der junge Mann und der Bettler insgeheim über dieselben Dinge, in diesem Moment. Gestank, Lärm, Miesigkeit und dazu noch dieser Scheißregen, der jeden Augenblick wieder beginnen kann. Weswegen sind wir eigentlich hier?

Ja, weswegen?

2

Sie bestellte einen Spediteur. Sie maß die Vorhänge aus.

Alle waren sich darin einig gewesen, wenn auch verwundert: Atie war mit dem Umzug einverstanden. Die Familie kam während der Sommerferien 1957 in der brüllenden Stadt an, wie Atie ihren neuen Wohnort nannte, wenn sie grimmig, aber nicht bösartig gestimmt war, und bezog ein herrschaftliches Haus vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts an der Mathenesserlaan. Wie in Hoek van Holland wurde das nach vorn gelegene Zimmer im ersten Stock mit der schönsten, na gut, mit der am wenigsten unfreundlichen Aussicht des Hauses automatisch ihr, Aties, Schlafzimmer und somit auch des Hausherrn. Der Raum ging nach Süden, wie in Hoek, er hatte einen schmalen Balkon, einen dreigeteilten Erker mit einem schönen Bleiglaselement darüber bis zur Decke, die mehr als drei Meter hoch war. Es herrschte gerade eine furchtbare Hitze, als Möbel und Koffer geschleppt werden mussten, doch das flämische Bett mit den gedrechselten Füßen stand bereits in der ersten Nacht am richtigen Platz. Ja, wieder genau wie im geliebten Hoek an der Wand, im rechten Winkel zu den Fenstern, mitsamt Bettzeug und aufgeschüttelten Kissen.

»Tja«, meinte Atie zögernd gegen Mitternacht, im Nachthemd. »Morgen früh um fünf ist es hier taghell.«

Sie stand mit Gustaaf mitten im Raum und blickte zu den Fenstern und auf das Durcheinander ringsum. Beide fragten sich, wo sie auf die Schnelle einen Hammer und ein paar Nägel finden könnten. Wenig später balancierte er auf der obersten Stufe einer Stehleiter, und sie reichte ihm den Zipfel eines alten Vorhangs. Er schaute hinunter, am Ende eines mordsanstrengenden Tages, und was er sah, war nicht das ihm entgegengehaltene Stück Gobelin, sondern Aties mattweiße Schultern und Hals im grellen Licht einer an einem Kabel hängenden Glühbirne.

»Da«, befahl sie.

Worauf Gustaaf mit ein paar groben Nägeln einen rot geblümten Vorhang provisorisch an den Fensterrahmen des Hauses nagelte, das er mutig auf Hypothek gekauft hatte. Im März dieses Jahres hatte er sich mit seinem engsten Mitarbeiter über die Bücher des Saugbagger- und Transportunternehmens Doesburg gebeugt. Er war beeindruckt. Das Großgerät, darunter der wahnsinnig teure, dieselbetriebene Saugbagger, war, wie sich jetzt zeigte, völlig problemlos, ja sogar vorzeitig abbezahlt worden. Der Bedarf an Baggern war schon gleich nach dem Krieg im In- und Ausland sehr groß gewesen. Jetzt, nach der Sturmflut vor vier Jahren, waren die Aufträge auf ein nie dagewesenes, solides Volumen angewachsen. Die Katastrophe, die zweitausend Menschenleben, zweihunderttausend Tiere und fünfhunderttausend Hektar Land gefordert hatte, war zu einem Zeitpunkt eingetreten, der für ein Baggerunternehmen einfach nicht günstiger hätte sein können. Während er seine privaten Berechnungen anstellte, hatte Doesburg, Fingerspitzen vor den Mund gelegt, den Mitarbeiter unverwandt angeblickt.

»Sollen wir es machen, Atie?« hatte er noch am selben Abend nach einer knappen Darstellung des Sachverhalts, ohne einen Zentimeter Spielraum, gefragt. Sie hatte ihm, in eine Sofaecke gekuschelt, zugehört, einen Roman umgedreht auf dem Schoß. »Warum nicht?« antwortete sie träge und legte die Hand auf die Geschichte, als hielte sie alles, was darin geschah, sicherheitshalber mal eben fest, bis er zu Ende geredet hatte.

War es ihr ernst? Oder interessierte es sie nicht? Oder interessierte es sie lediglich in diesem einen, zufälligen Moment nicht und wollte sie es dabei, als Fatum, als Willensakt des Lebens, belassen?

Am Tag des Umzugs, bei zudem brütender Hitze, war Atie ausgezeichneter Laune, die auch gegen Mitternacht noch anhielt. Gustaaf, die Ärmel seines durchschwitzten Hemds aufgekrempelt, stieg von der Leiter, klappte sie zusammen, stellte sie mit einer so trägen Bewegung an die Wand neben dem Bett, dass es schien, als dächte er währenddessen ernsthaft über etwas furchtbar Wichtiges nach. Er wandte sich zu ihr um.

»Geh erst mal duschen«, murmelte sie noch, als er sich an sie schmiegte. Sie spürte seinen Steifen, roch den Schweiß des zu Ende gegangenen Tages, wusste um seine schmutzigen Hände, Haare und Gesicht, ließ ihre Hand aber bereits gewähren, erst leicht nach oben über Hals und Ohr, um gleich darauf dorthin hinunterzugleiten, wo sie hingehörte, routiniert, ja, aber mit einem Interesse, das ihr ganzes Leben lang, wie sie meinte, nicht nachlassen würde. Sie hatte seinen Blick von eben natürlich aufgefangen und auch erwidert.

Der Umzug fand also statt. Mehr ist darüber eigentlich nicht zu sagen. Als Chef des expandierenden Saugbagger- und Transportunternehmens wäre Gustaaf weiß Gott nicht verpflichtet gewesen, sich vor Ort niederzulassen. Der Zug passierte in kaum einer halben Stunde alle dahinzuckelnden Schiffe auf dem Nieuwe Waterweg zwischen Rotterdam und dem Bahnhof Hoek, den die Familie Doesburg, mittlerweile an das Pfeifen gewöhnt, vom Standwal aus hatte sehen können. Auch das Argument schulpflichtiger Kinder gab es nicht. Kaspar und Wijnand wohnten bereits in ihren Studentenbuden, Gymnasiast Jan fuhr ohne zu murren jeden Tag mit dem Zug nach Rotterdam, und ab September würde Luuk es auch tun.

Der einzige, der das unlogische Ereignis sofort ablehnte, war der damals zwölfjährige Luuk. Weil es so heiß war, hatten seine drei Brüder sich bei ihrer Ankunft, ohne nachzudenken, in den Zimmern im ersten Stock etabliert, er jedoch trotzte den Wüstentemperaturen des Dachgeschosses. Dort fand Atie ihn, als sie ihren Jüngsten einige Tage später suchte, ohne besonderen Grund, im schiefergedeckten kleinen Turm auf der Westseite, der die Front des Hauses ziemlich merkwürdig zierte. Diese Dinger sehen von weitem verrückterweise immer deutlich größer aus, als sie von innen tatsächlich sind. Atie und ihr Sohn stellten sich aneinandergeschmiegt ans Fenster, das gewölbt wie ein Vergrößerungsglas im runden Rahmen saß. Der Junge spähte zum Himmel hinauf, die Mutter zu einem im Bau befindlichen achtstöckigen Gewerbegebäude. Dass das sensible Bürschchen währenddessen den einen Himmel gegen einen anderen tauschte und sich möglicherweise die erste Aussicht seines Lebens vorstellte, auf diese Idee kam sie nicht. Sie hatte längst vergessen, dass sie ihm einmal davon erzählt hatte.

»Zwischen den Wehen ging ich jedesmal kurz ans Fenster, und du hast garantiert zusammen mit mir hinausgeschaut.«

Erzählt an irgendeinem Mittwochnachmittag, als er keine Schule hatte.

»Du warst zwei Wochen über die Zeit. Wir waren schon über eine Woche befreit, aber du wolltest ganz sicher sein, dass die Luft rein war, nicht?«

Luuk ist am 15. Mai 1945 geboren.

»Ich war so klar im Kopf wie noch nie in meinem Leben. Ich weiß noch, dass ich nicht nur den blauen Strich des Waterweg sah, inklusive der Schiffe, die auf ihm entlangkrochen wie Käfer, deren Beinchen man ja auch nicht sieht, dass ich aber gleichzeitig den schlammigen Hang unterhalb unseres Hauses sehen konnte, der sich jetzt, mit bestimmt tausend Irissen bewachsen, die allesamt blühten, als knallgelber Teppich bis zum Bahnhof erstreckte, in dem gerade, als ich mit dir im Bauch aus dem Fenster schaute, der Zug einlief. Warum, weiß ich auch nicht«, fuhr sie nach einem Moment fort, »aber in meiner Phantasie fährt dieser Zug danach jedesmal nach nur ganz kurzem Aufenthalt nicht fahrplanmäßig zurück nach Osten, also nach Rotterdam, sondern vielmehr nach Westen, ans Meer, und legt dann am Strand enorm an Geschwindigkeit zu, Richtung ’s-Gravenzande und Den Haag.«

Luuk, ein dicker Achtpfünder, war problemlos innerhalb einer Dreiviertelstunde zur Welt gekommen.

Jetzt schaute er also wieder zusammen mit ihr hinaus, durch die gewölbte Fensterscheibe in einem anderen Haus.

»Was für ein Lärm, nicht«, sagte sie kläglich.

Obwohl man dort oben die ständig hin und her fahrenden Lastwagen im Baustellenbereich unten eigentlich kaum hörte.

Ihr erster Migräneanfall kam am Ende ebendieses fast durchgehend heißen Sommers. Als Atie zum erstenmal schwarze Flecken vor den Augen vorbeitreiben sah, hatte sie schon mal eine Bemerkung zum Gebrüll der Stadt gemacht, allerdings nur spöttisch, beiläufig, während sie duftende Dicke Bohnen enthülste oder so. Rotterdam war und ist eine tolle Stadt, in keiner Hinsicht mit Kopfschmerzen gleichzusetzen. Sie hatte gelitten, die Stadt, und wie, unter den dröhnenden Formationen der Heinkel He 111, deren Besatzungen von der Vorsehung und vom Führer mit der großen Aufgabe betraut waren, eine Ladung Brandbomben über dem am dichtesten bewohnten Teil der Innenstadt abzuwerfen, vorerst noch nicht über den für die Weltwirtschaft wichtigen Häfen, und dann mit einem Bogen über die schöne blaue Maas wieder nach Hause zurückzukehren. Blut und Trümmer, Tod, vom städtischen Krankenhaus stand nur noch eine Mauer, die flammenden Flügel der Mühle De Hoop kreisten in rasender Geschwindigkeit, was für eine Niedertracht! Wie hätte eine ohnehin schon zur Plackerei neigende Stadt, nach vier Jahren Elend wuterfüllt, ihre Lücken und Löcher sonst schließen sollen außer durch den zum äußersten gesteigerten Einsatz ihrer eigenen Natur? Dieselgestank, Staub, Lärm, Türme aus Stein, Türme aus Glas, ein Gebäude nach dem anderen wird scheinbar willkürlich hingestellt, ist aber in Wirklichkeit ein scharf kalkuliertes, auf die Zukunft ausgerichtetes Projektil typisch Rotterdamer Unternehmergeistes.

Aktivitäten aus dem Leben einer Stadt, nicht aus dem einer bestimmten Frau! Zwischen dem Wiederaufbau der weggebombten Stadtteile Hofplein, Hoogstraat, Grote Markt, Passage und Noordblaak und Aties gewaltigem Erbrechen am Mittwochnachmittag, dem 28. August 1957, besteht nicht der geringste kausale Zusammenhang.

»Mama, Mama, was hast du?!«

Es war Luuk, der sie im Dunklen am Rand des flämischen Bettes liegend fand.

Sie gab keine Antwort. Gerade erst von der Toilette zurück, der Sache noch keineswegs trauend, hatte sie die Knie bis zur Brust hochgezogen und achtete genau auf das, was in ihrem Inneren vorging. Luuk konnte ihr Gesicht nicht erkennen. Er konnte sich nicht erinnern, sie je tagsüber im Bett gesehen zu haben. Was lag sie da! Das rote Dunkel im Zimmer hatte ihn überfallen, er kam von draußen. Die Sonne stand auf den zugezogenen Blumenvorhängen.

»Was ist passiert, Mama ...?«

Doch die unwissende Atie, die zu dem Menschenschlag gehörte, der nie krank ist, bemerkte den Jungen kaum. So ein schweres Erbrechen überkommt fast jeden mal, aber es trifft sich besonders schlecht, wenn gleichzeitig auch noch eine rasende schwarze Spinne hinter den Augen tobt. Atie knurrte leise, nicht mal eben, sondern in einer Tour.

Luuk, auf der Bettkante sitzend, hörte es mit Entsetzen.

Wie schrecklich!

Wie schrecklich, ja. Nun ja, bei allem Entsetzen spürte er auch, die ganze Zeit, wie die Spitze eines Pfeils in einem Panzer, das Prickeln eines wundersamen Genusses. Ihm war etwas widerfahren, heute, am frühen Nachmittag. Als er am Strand von Hoek van Holland herumlungerte, war eine Reiterin auf ihn zu gekommen.

»Du hast bestimmt Feuer für mich.«

Eine Vision. Lebenslange Nachwirkung, und zudem wirklich passiert. Eine Frau auf einem Fjordpferd hat im herrlichen Seewind Lust auf eine Zigarette bekommen. Warum nicht? So etwas ist an sich nicht ungewöhnlich. Sie drückt die Knie in die Flanken des blonden Tiers und treibt es im Schritt zum Dünenrand hoch, wo noch immer eine Reihe von Bunkern der großartigsten militärischen Verteidigungsanlage steht, die es je gegeben hat. Er hatte die Schachtel bereits hervorgekramt. Jeder Schuljunge trug damals Schnur, Taschenmesser und Streichhölzer bei sich. Die Frau lockerte das Kinnband ihrer Kappe ein wenig, bevor sie sich zu der Flamme zwischen ihren Händen beugte. Luuk sah zu, voller Angst, der Wind könnte die Flamme ausblasen. Berühre mich mit diesen Händen, streichel mich, würde er in späteren Jahren flehen, manchmal auch befehlen. Sie sog das Feuer in die Zigarette, was bestens klappte, richtete sich auf und inhalierte mit rundem, kleinem Mund. Küss mich wie ein Vogel, der seinen Schnabel mit einem zerkauten Regenwurm zu seinem Jungen bringt, mach mich wahnsinnig mit deinen runden Lippen, deiner trägen Zunge. Dies alles später. Jetzt, auf der Bettkante seiner Mutter, wusste Luuk lediglich hundertprozentig sicher, dass er morgen wieder in den Zug steigen, westwärts über den Deich fahren und genau zur selben Zeit an genau demselben Fleck stehen würde.

Er bekam einen Tritt gegen die Brust. Sie rannte schon wieder zur Tür, diesmal zum Badezimmer, die nächstgelegene Zuflucht. Ah! Atie, die es doch nicht schaffte und den Fußboden fürchterlich versaute! Atie, die sich in all ihrem Elend wohlgemerkt noch fragte, woher das bloß alles kommen konnte! Frühstück, Kaffee mit einem Keks, Mittagessen, so viel war das doch nicht gewesen?

Unten schrie Luuk ins Telefon.

»Ja! Ganz schlimm! Komm, Papa! Bitte!«

Gustaaf schaffte es in einer Viertelstunde vom Industriegebiet Westpoort in die Mathenesserlaan, Parkprobleme gab es in jener Zeit noch kaum. Er stolperte die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Atie hatte sich ins Kissen verbissen. Ihr Mann fiel auf die Knie, ergriff ihre Hände, sprang wieder auf. Himmelherrgott, was sollte er tun?!

Das Haus von Atie und Gustaaf Doesburg war groß, komfortabel und gemütlich. Doch als das Studienjahr wieder begonnen hatte, kamen Kaspar und Wijnand selbst an den Wochenenden nicht mehr immer nach Hause, sie hatten beide eine Freundin. Und wo bleibt Jan bloß? fragte sich Atie manchmal. Wo Luuk? Gut, Jan, Abiturient, saß oft in der Bibliothek, bis sie schloss, und Luuk, falls er zu Hause war, hockte in seinem Dachzimmer, mit weiß der Himmel was beschäftigt, Mathematikbücher waren es aber wohl kaum.

»Schule, Schule!« explodierte Gustaaf, als Atie ihn einmal besorgt darauf ansprach. Es klang böse, aber der Baggermann machte ein verdammt fröhliches Gesicht dabei. Und am nächsten Tag fuhr Luuk, der Sohn mit dem miserablen Zwischenzeugnis, mit dem Boss auf dem Hopperbagger mit. Wie clever diese Ungetüme doch sind, und auch noch selbstfahrend! Holland ist arm an Sand und reich an Wasser, das wissen diese Nachfahren der alten Baggermaschinen. Wie für einen Menschen ist auch für eine Maschine die Vergangenheit nicht weniger wichtig als die Gegenwart. Mit ihrem Eimerinhalt von 80 000 Litern tasten diese neuesten Typen die Ufer des Nieuwe Waterweg ab, saugen mit ihren Rüsseln in der Tiefe und verfrachten das Baggergut dann selbst an Land, wo immer irgendwo eine Stadt sehnsüchtig auf festen Boden wartet. Gustaaf Doesburg stand mit seinem Sohn auf der Brücke der Adriana, benannt nach seiner Frau, seiner ersten und unendlichen Liebe, und lauschte zufrieden dem Brüllen der Maschinen.

Nicht lange danach kam, unvermeidlich wie das Wetter, der Tag, an dem Atie ihrem Mann und den beiden noch zu Hause wohnenden Söhnen eine neue Mitbewohnerin vorstellte. Das war Anfang Januar, an einem Dienstag, an dem Luuk schulfrei hatte, wie er behauptete. Mitten am Vormittag traf er in der Küche seine Mutter an, die mit einer anderen Frau Kaffee trank. Sie standen auf, beide strahlend.

»Das ist Marina«, sagte Atie.

Ihre Stimme klang hell, und ihr Gesicht war glatt und makellos wie das eines Mädchens. Verglichen mit dem August und September des letzten Jahres hielten sich die Kopfschmerzen zur Zeit ziemlich zurück. Auf Gustaafs Geheiß hatte Atie im Spätsommer einen Facharzt aufgesucht. Nach einem pharmakologischen Streifzug hatte sie begonnen, eine harmlose Tablette zu schlucken, dreimal täglich zwei Milligramm, die eigentlich gegen einen zu hohen Blutdruck war, unter dem sie nicht litt, und als Nebenwirkung möglicherweise auch bestimmte weibliche Hormone ein wenig beeinflusste. Was machte das schon, die Migräne wurde seltener und war dann außerdem erträglich.

»Das ist Luuk.«

Luuk gab der Frau die Hand. Er fand sie auf Anhieb sympathisch. Als ob er bereits spürte, dass sie seine Mutter mit einer ganz speziellen Art von Herzlichkeit umgeben würde, antwortete er bereitwillig auf die Art von Fragen, die nur dazu bestimmt sind, das Eis zu brechen.

Ob ihm die Stadt gefalle.

Ging so.

Als Gustaaf am späten Nachmittag nach Hause kam, lief Atie sofort zur Treppe und rief laut nach oben, ob sie, Marina, noch mal eben herunterkommen könne.

Dann: »Das ist Gustaaf.«

Was für jeden unmissverständlich hieß: Dies ist mein Mann, dies ist der Herr des Hauses.

Gustaaf streckte höflich die Hand aus. Natürlich wusste er, dass Atie das von niemandem benutzte Zimmer im Zwischengeschoss hatte vermieten wollen, sogar unbedingt, sie hatte ihm unwiderlegbare Argumente aufgezählt. Eigene Kochnische mit Gasanschluss, eigene Duschzelle. Schöner Balkon nach hinten hinaus. Wir leben in einer Zeit der Wohnungsnot, Gustaaf, weißt du?

»Das ist Marina.«

Das war Marina, eine nette Frau, schlanke Figur, aber doch schon über Dreißig, kein Mann, kein Kind. Das Auffallendste an ihr war das Zusammenspiel von Augen und Stimme. Als Marina auf eine Frage von Gustaaf zum Beispiel sagte: »Ich bin Sekretärin ...«, nachdenklich intoniert, als hätte sie erst an »Architektin« oder »Schauspielerin« gedacht und sich dann doch für »Sekretärin« entschieden, und nach kurzer Pause noch hinzufügte: »Und ich spiele Schach, in meiner Freizeit«, war Atie hingerissen.

3

»Pferde?«

Luuk nickte. »Eine ganze Reihe«, sagte er dann.

Er und Atie saßen an einem Julivormittag auf der Terrasse des Café-Restaurants De Kroon und tranken Cola und Kaffee. Es war schönes Wetter. Der Wind bewegte die Blätter der jungen Birken, die man im Frühling entlang dem Bürgersteig gepflanzt hatte.

»Die sind eines nach dem anderen über die Planke an Land geklettert, man konnte sehen, wie der Kahn hochkam.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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