Menschenkenntnis - Martina Gessner - E-Book

Menschenkenntnis E-Book

Martina Gessner

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Beschreibung

Jeder Mensch ist anders. Oft täuschen wir uns in der Einschätzung anderer. Eine gute Menschenkenntnis verhilft dagegen zu mehr Verständnis und besseren Resultaten im Umgang miteiander. Worauf Sie achten sollten und wie Sie sich auf andere einstellen, erfahren Sie hier. Inhalte: - Menschen besser einschätzen: Welche Motive unser Handeln bestimmen - Worauf Sie achten sollten: Signale der Körpersprache, Mimik und Stimme - Besser kommunizieren: So stellen Sie sich auf andere ein - Mit vielen Beispielen, Checklisten und Tipps 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2022

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[2]Inhalt

Hinweis zum UrheberrechtImpressumVorwortWas Sie über Menschen wissen sollten▪ Persönlichkeit – was ist das eigentlich?▪ Motive und Werte – die Antreiber für Handlungen▪ Einstellungen und Haltungen – wie wir der Umwelt begegnen▪ Emotionen – wichtige Informanten▪ Wie sehen Sie sich selbst?Worauf Sie bei Menschen achten sollten▪ Körpersprache – der Schlüssel zum Verständnis▪ Was Stimme und Worte verraten▪ Wie nehmen Sie andere wahr?Wie Sie sich auf Menschen einstellen▪ Menschliches Miteinander – sozial kompetent handeln▪ Druck rausnehmen, Widerstände aufbrechen▪ Veränderungen vorbereiten, Sicherheit bieten▪ Eigene Ideen verkaufen, andere überzeugen▪ Erwartungen klar formulieren, sich Respekt verschaffen▪ Gemeinsam Ziele erreichen, Differenzen überwindenIhre Menschenkenntnis beginnt bei Ihnen selbst▪ Beobachten Sie sich selbst▪ Überprüfen Sie Ihre innere Haltung▪ Entwickeln Sie Empathie▪ Wechseln Sie die Perspektive▪ Begegnen Sie anderen mit Akzeptanz▪ StichwortverzeichnisDie AutorinWeitere Literatur
[1]

Hinweis zum Urheberrecht:

Alle Inhalte dieses eBooks sind urheberrechtlich geschützt.

Bitte respektieren Sie die Rechte der Autorinnen und Autoren, indem sie keine ungenehmigten Kopien in Umlauf bringen.

Dafür vielen Dank!

Haufe Lexware GmbH & Co KG

[123]Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://www.dnb.dnb.de abrufbar.

Print:ISBN: 978-3-648-16015-2Bestell-Nr.: 00363-0004ePub:ISBN: 978-3-648-16016-9Bestell-Nr.: 00363-0103ePDF:ISBN: 978-3-648-16017-6Bestell-Nr.: 00363-0153

Martina Gessner

Menschenkenntnis

4. Auflage 2022

© 2022, Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg

www.haufe.de

[email protected]

Redaktion: Jürgen Fischer

Bildnachweis (Cover): CurvaBezier / iStock by Getty Images

Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Mikrokopie) sowie der Auswertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen, vorbehalten.

[4]Vorwort

Stellen Sie sich vor, wir wären alle gleich. Wäre das nicht furchtbar langweilig? Und denken wir weiter: Wie sollte unsere Welt ohne diese Vielfalt an Fähigkeiten, Meinungen und Verhaltensweisen funktionieren? Soweit das Positive.

Gleichzeitig bereitet uns diese Vielfalt bisweilen auch erhebliche Schwierigkeiten und stellt uns vor viele Fragen: Warum macht der andere das bloß? Wie kann man denn nur so stur sein? Wie kann ich es schaffen, diesen Menschen zu überzeugen? Warum reden wir nur ständig aneinander vorbei?

Der Erwerb von Menschenkenntnis erfordert Zeit und Mühe, doch der Erfolg wird Sie belohnen. Mit dem Wissen über Beweggründe und Unterscheidungsmerkmale menschlichen Handelns werden Sie Menschen besser erkennen und in ihrem Verhalten einschätzen lernen.

Sie erlangen Verständnis für deren (Re-)Aktionen und sind in der Lage, Ihr eigenes Verhalten an die verschiedenen Persönlichkeiten anzupassen. Dadurch gestalten Sie Beziehungen künftig konstruktiver und werden selbst erfolgreicher.

Martina Gessner

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

[5]Was Sie über Menschen wissen sollten

Unser Verhalten ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels mehrerer Faktoren. Wenn Sie Menschen besser einschätzen und verstehen wollen, sollten Sie die Kriterien kennen, die unser Handeln bestimmen.

In diesem Kapitel lesen Sie,

wie Sie menschliches Verhalten differenzieren und einordnen können, wie Motive und Werte uns steuern, was Einstellungen und Haltungen bewirken, wie unterschiedlich Menschen mit ihren Gefühlen umgehen.

[6]Persönlichkeit – was ist das eigentlich?

Um Menschen besser einschätzen zu können, ist es unerlässlich, die Grundlagen menschlichen Handelns zu kennen. Dazu müssen wir uns mit der Persönlichkeit eines Menschen auseinandersetzen. Doch was macht Persönlichkeit aus? Personaler und Politiker sprechen oft davon, dass ein potenzieller Kandidat für einen Job oder ein Amt Persönlichkeit haben oder eine Persönlichkeit sein muss. Sie meinen damit meist einen Menschen mit besonderer Ausstrahlung, der andere überzeugen kann und der eine breite Akzeptanz findet.

In der Psychologie dagegen meint man mit Persönlichkeit die Gesamtheit der Eigenschaften eines Menschen. Einfach ausgedrückt: Alles, was zu uns gehört und uns einzigartig und unverwechselbar macht.

Wie wir andere erleben

Wenn wir auf fremde Menschen treffen und deren Persönlichkeit mit wenigen Worten beschreiben wollen, verwenden wir Begriffe oder Halbsätze, die deutlich machen, wie ein Mensch bei uns angekommen ist.

BEISPIEL: EINDRÜCKEHerbert und Marie sind auf dem Heimweg von einer Geburtstagsparty. Außer den Gastgebern kannten die beiden niemanden. Nun tauschen sie ihre Eindrücke aus. Marie schwärmt von einer Frau, mit der sie sich angeregt unterhalten hat: »Eine echt warmherzige Dame. Die scheint total zufrieden mit sich zu sein – irgendwie beeindruckend, wie ausgeglichen manche Menschen sind.« Herbert ergänzt: »Ja, dagegen war dieser Thomas echt[7]nervig. Der hatte ständig zu allem was zu sagen. Überall wusste er Bescheid und hatte eine Geschichte dazu auf Lager. Mag ja ein intelligenter Bursche und erfolgreicher Geschäftsmann sein, aber sich so in den Mittelpunkt zu rücken, ich weiß nicht – muss ganz schön profilierungssüchtig sein …«

Unsere Aussagen über andere Menschen beinhalten meist eine Mischung aus objektiv beobachtetem Verhalten, wie »hat kaum etwas gesagt« oder »hat den ganzen Abend viel gelacht«, und einer sehr persönlichen Komponente, nämlich der Wirkung, die ein anderer bei uns hinterlassen hat. So kann ein kontaktfreudiger, kommunikativer Mensch von dem einen als lebendiger Gesprächspartner wahrgenommen werden, während er bei einem anderen Menschen als anstrengend und überheblich ankommt.

Diese subjektive Empfindungskomponente hängt davon ab, wie wir selbst gestrickt sind und was wir mögen oder ablehnen. Unsere eigene Persönlichkeit bestimmt also mit, wie wir andere sehen und erleben. Dennoch können wir dem oben beschriebenen kontaktfreudigen und für manche anstrengenden Thomas ein Persönlichkeitsmerkmal zuschreiben, das »objektiv« treffend sein wird. Wir werden ihn als extravertiert bezeichnen können – ein Begriff, den Psychologen geprägt haben, und der einen für seine Umwelt aufgeschlossenen Menschen beschreibt.

Verhaltenskategorien für bessere Menschenkenntnis

Mit unseren individuellen Beschreibungen machen wir also intuitiv nichts anderes, als Menschen nach ihrem Verhalten zu unterscheiden. Die Psychologie hat sich dies schon vor langer [8]Zeit zur Aufgabe gemacht und Verhalten systematisiert. C. G. Jungs Psychologische Typen aus dem Jahr 1921 bilden den wissenschaftlichen Grundstock vieler, in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelten Persönlichkeitsmodelle. Sie alle wollen die menschlichen Erlebens- und Verhaltensweisen verständlich und handhabbar machen. So finden diese Modelle heute häufig Anwendung in Personalabteilungen, in der Beratung und im Verkauf, also vor allem dort, wo man Verhalten vorhersehen oder sich schnell ein Bild von einem anderen Menschen machen möchte.

Aufbauend auf verschiedenen Modellen teilen wir in diesem Buch menschliches Verhalten in zwei Verhaltensdimensionen ein. Diese stellen Skalen dar, auf denen sich jeder Mensch an irgendeiner Stelle bewegt:

Extraversion – Introversion Sachorientierung – Menschenorientierung

Natürlich zeigt jeder Mensch eine Vielzahl an Verhaltensweisen und ist mit seiner Persönlichkeitsstruktur einzigartig. Er wird also nie nur einen Verhaltenspol vollkommen vertreten, sondern vielmehr Verhaltensschwerpunkte auf der einen oder anderen Skalenseite erkennen lassen. Und er wird seine Verhaltensweisen über die Jahre ggf. auch verändern.

Es erleichtert uns den Umgang mit anderen enorm, wenn wir eine Grobeinschätzung bezüglich der Verhaltensschwerpunkte und damit einhergehender Motive, Einstellungen und Emotionen vornehmen.

[9]Die Einteilung hilft uns,

besser zu verstehen, warum andere so handeln wie sie handeln, Vorhersagen zu treffen, wie sie sich wahrscheinlich in Zukunft in bestimmten Situationen verhalten werden, uns auf Reaktionen anderer bewusster einzustellen und unser eigenes Verhalten schon vorab auf diesen Menschen abzustimmen, Konflikte besser einzuschätzen und zu lösen, andere zu motivieren, zu beraten oder zu überzeugen.

Menschliche Verhaltensdimensionen

Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die zwei zuvor erwähnten grundlegenden Verhaltensskalen, um menschliches Handeln greifbarer und verständlicher zu machen. Wir alle bewegen uns auf diesen Skalen mit unterschiedlicher Gewichtung der jeweiligen Verhaltensweisen.

Extraversion – Introversion

Extra- und Introversion sind zwei Ausprägungen einer Verhaltensdimension, die Sie alle kennen und vermutlich schon oft zur schnellen Beschreibung von Menschen verwendet haben. Die Begriffe deuten auf die Art und Weise hin, wie wir mit unserer Umwelt interagieren. Sie können sich hier eine Skala mit zwei Polen vorstellen: Dabei bewegen sich manche Menschen [10]mehr auf der Seite Extraversion, andere mehr auf der Seite der Introversion:

Extravertierte erkennen wir im Alltag daran, dass sie neuen Erfahrungen und anderen Menschen gegenüber aufgeschlossen sind und gern von sich, ihren Erfolgen oder von besonderen Ereignissen erzählen. Sie zeigen Präsenz und Aktivität.Introvertierte können dagegen gut mit sich alleine sein und beschäftigen sich gerne mit ihren Gedanken und Erfahrungen. Sie brauchen mehr Zeit, um sich an Menschen zu gewöhnen und verhalten sich in der Gruppe eher ruhig und zurückhaltend.BEISPIEL: NACH AUSSEN ODER NACH INNEN?Der introvertierte Martin sitzt ruhig, aber konzentriert im Seminar. Er lässt andere grundsätzlich ausreden, bevor er selbst ein zögerliches Statement abgibt. Am Abend zieht er sich auf sein Hotelzimmer zurück, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten und wieder zu Kräften zu gelangen.Der extravertierte Moritz dagegen ist in der Gruppe nicht zu übersehen, wirft seine Kommentare unaufgefordert in die Runde und nimmt auch körpersprachlich viel Raum ein. Nach dem Seminar initiiert er ein Treffen an der Hotelbar, um den Tag später in lockerer Runde und netten Gesprächen ausklingen zu lassen.

Sachorientierung – Menschenorientierung

Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die nach der Art und Weise, wie wir Situationen einschätzen und bewerten und woraus wir letztlich Entscheidungen ableiten. Hier lautet die Verhaltensdimension: sach- und menschenorientiert. Auch hier befinden wir uns irgendwo auf der Skala zwischen den zwei Polen Sachorientierung und Menschenorientierung.

[11]BEISPIEL: NUTZEN VERSUS WOHLFÜHLENStefanie und Bernd wollen sich ein neues Auto kaufen. Bernd achtet als sach- und nutzenorientierter Mensch auf ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis, also auf Stauraum, Verbrauch, Sicherheit, Kosten. Stefanie begutachtet dagegen als vorwiegend menschenorientierter Mensch das Innere des Wagens, setzt sich hinein und versucht herauszufinden, ob sie und ihre Familie sich darin wohl fühlen werden. Schließlich stellt sich bald Nachwuchs ein, und mit Kinderaugen betrachtet, sieht manches anders aus. Sie denkt auch darüber nach, was wohl ihren Freundinnen gefallen könnte.Sachorientierte Menschen gehen analytisch und rational vor und leiten Entscheidungen aus nüchternen Überlegungen ab. Tendenziell achten sachorientierte Menschen mehr auf die Sache und eine vernünftige Zielerreichung als auf Menschen, weshalb dieser Verhaltensschwerpunkt auch häufig »aufgabenorientiert« genannt wird. Sie beurteilen Situationen aufgrund von Informationen und Fakten und wirken daher distanziert und kühl. Dennoch bedeutet ihre rationale Vorgehensweise nicht, dass sie ihre Emotionen völlig ausblenden – diese werden aber eher genutzt, um ihre logische Entscheidung zu untermauern. Der Kopf behält als Oberhaupt die Macht. Für diese Menschen werden deshalb im Folgenden auch die Begriffe Kopfmensch oder Denker verwendet.Menschenorientierte Personen vertrauen eher ihren Gefühlen und geben ihrem Wohlbefinden den Vorrang. Sie beurteilen und entscheiden eher aufgrund ihrer Erfahrungen und berücksichtigen bei ihrer Entscheidung auch die Konsequenzen für ihre Mitmenschen. Für sie sind zwischenmenschliche Aspekte handlungsentscheidend, weshalb dieser Verhaltens[12]schwerpunkt auch oft »beziehungsorientiert« genannt wird. Sie achten bei ihrem Verhalten auf Harmonie und Ausgleich und geben ihrer Bauchstimme den Vorrang. Daher werden im Folgenden für menschenorientierte Personen auch die Begriffe Bauch- oder Gefühlsmenschen gebraucht.ÜBUNG: WIE SIE IHRE WAHRNEHMUNG SCHÄRFENAchten Sie bei der nächsten Gelegenheit, in der Sie auf fremde Menschen treffen, auf deren Verhaltensmuster. Nehmen Sie Unterscheidungen vor in Bezug auf die genannten Pole Introversion – Extraversion sowie Sach- und Menschenorientierung. So lenken Sie Ihre Wahrnehmung auf wichtige Verhaltensmerkmale und verbessern damit Ihre Menschenkenntnis.

Die Kombinationen

Nun gehen wir noch einen Schritt weiter und kombinieren die auf den vorherigen Seiten beschriebenen Verhaltensskalen miteinander. Die Kombination der zwei Dimensionen ergibt vier verschiedene Persönlichkeitstypen, die in ihrer Reinform zwar nicht existieren, aber Verhaltensschwerpunkte aufzeigen. Sie dienen als Modell, um Unterschiede besser zu erkennen. So kommen wir auf folgende Verhaltenstendenzen:

extravertiert und sachorientiert extravertiert und menschenorientiert introvertiert und menschenorientiert introvertiert und sachorientiert

Worin unterscheiden sich nun diese vier verschiedenen Persönlichkeiten? Anhand eines Beispiels sollen die Unterschiede [13]verdeutlicht werden: Verschiedene Personen planen einen Wochenendausflug auf einem Schiff.

1 Extravertiert und sachorientiert

BEISPIEL: AKTIVITÄTEN UNTERLIEGEN EINEM ZIELTim und Rudi stecken gerade in ihrer Ausbildung. Sie haben das Ziel, später als Köche auf einem Schiff zu arbeiten. Dort erwarten sie sich davon Abwechslung und bisweilen neue Herausforderungen. Um sich über die Rahmenbedingungen einer solchen Arbeit klar zu werden, machen sie einen Wochenendausflug auf einem Schiff. Mit an Bord haben sie eine ganze Liste an Fragen und Ansprechpartnern, die ihnen Auskunft über ihren späteren Job geben sollen. Sie wollen die Zeit nutzen, um Klarheit über ihre zukünftigen Aufgaben zu erhalten und dadurch ihre endgültige Entscheidung zu untermauern. Viel Zeit zum Ausspannen und Genießen werden sie sich wohl nicht gönnen – der Laptop steht für Eingaben bereit.

Der extravertierte Kopfmensch hat die Zeit und sein Ziel stets vor Augen. Diesen beiden Kriterien wird so ziemlich alles untergeordnet. Unternimmt er etwas, so hat diese Aktivität Nutzen und Sinn, sonst verschwendet er ja nur Zeit. Dieser Mensch weiß, wohin er will und hat in der Regel eine klare Vorstellung davon, wie er dort ankommt. Wenn andere ihm reinreden, wird dies schon mal mit Ärger oder harscher Kritik quittiert. Dass er manch anderen damit vor den Kopf stößt, nimmt er meist aber gar nicht wahr.

Hohe Leistung und Erfolg sind selbstverständlich – vorankommen und gewinnen, heißt die Devise. Daher wird auch kaum eine andere Persönlichkeit so viele Erfolge vorweisen können [14]wie diese. Freunde und Familie werden oft vernachlässigt, da der Verhaltensfokus auf dem Erreichen von Ergebnissen liegt. So erkennt man den extravertierten Kopfmenschen daran, dass er bereitwillig verantwortungsvolle und zeitintensive Rollen übernimmt, deutlich seine Meinung äußert und immer irgendetwas vorhat. In wirklichen Ruhephasen wird man ihn selten antreffen.

Ein Hauptunterschied zwischen den sachorientierten und den menschenorientierten Extravertierten liegt in der klaren Ziel- und Ergebnisorientierung des Sachbezogenen, die oft in Form von Alleingängen gelebt wird. Sorglos den Augenblick zu genießen und über Gefühle zu plaudern, ist dem Kopfmenschen völlig fremd.

2 Extravertiert und menschenorientiert

BEISPIEL: GEMEINSAM ETWAS ERLEBENSimone, Petra und Claudia haben sich ganz spontan für den Schiffsausflug am Wochenende entschieden. Sie unternehmen öfter etwas gemeinsam, probieren aber immer wieder etwas Neues aus. Es geht ihnen darum, Abwechslung und Spaß zu haben, das Ziel der Reise bzw. die Reiseroute ist ihnen dabei ziemlich egal – Hauptsache die Sonne scheint! Beim Ablegen scherzen sie voller Vorfreude an Deck, winken den Zurückgebliebenen aufgekratzt zu und knüpfen bereits erste Kontakte mit Mitreisenden. Den Prosecco hat Petra für die Damenrunde auch schon bestellt.