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Mikronährstoffe gezielt nutzen - für mehr Gesundheit, Energie und Lebensqualität
Leiden Sie unter Erschöpfung, Stress, Gelenkbeschwerden oder Hautproblemen? Möchten Sie Ihren Körper gezielt unterstützen - wissen aber nicht genau, wie? Das neue Mikronährstoff-Kompendium zeigt Ihnen, wie Sie Mikronährstoffe optimal einsetzen können, um Beschwerden effektiv zu lindern und Ihre Lebensqualität nachhaltig zu steigern.
Was diesen Ratgeber von anderen unterscheidet, ist seine klare, praxisorientierte Struktur: Finden Sie sofort Ihre Beschwerden und erfahren Sie, welche Mikronährstoffe Ihnen gezielt helfen können. Dieses Buch navigiert Sie unkompliziert durch den Dschungel der Nahrungsergänzungsmittel.
Darmgesundheit - der unterschätzte Schlüssel zum Erfolg
Doch Mikronährstoffe allein reichen nicht: Erst ein intaktes Mikrobiom ermöglicht, dass Vitamine, Mineralstoffe und Co. tatsächlich dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Lernen Sie, wie Sie Ihre Darmflora stärken und erhalten, denn ohne ein gesundes Mikrobiom verpufft selbst die beste Nahrungsergänzung wirkungslos.
Klare Anleitungen - sicher und wirksam anwenden
Schluss mit Unsicherheiten! Der Ratgeber gibt Ihnen wertvolle Informationen zur optimalen Einnahme. Denn: Nur richtig eingenommen entfalten Mikronährstoffe ihr volles Potenzial.
Kompetenz, der Sie vertrauen können - von der Expertin für Ernährungstherapie
Die erfahrene Autorin kombiniert neueste ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse mit ihrem umfangreichen Wissen aus der therapeutischen Praxis. Das Ergebnis: ein verständlicher, praxisnaher und verlässlicher Ratgeber.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
VORWORT
© Shutterstock: PeopleImages.com – Yuri A.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es steht außer Frage, dass Mikronährstoffe – also Vitamine und Mineralstoffe – essenziell sind, um alle lebenswichtigen Funktionen unseres Körpers aufrechtzuerhalten. Sie tragen dazu bei, ernährungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen, fördern unsere körperliche Leistungsfähigkeit und unser seelisches Wohlbefinden.
Um festzulegen, welche Mengen an Nährstoffen für den Erhalt der Gesundheit notwendig sind, werden kontinuierlich wissenschaftliche Studien durchgeführt und ausgewertet. Im deutschsprachigen Raum sind dafür aktuell die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) zuständig. Beide Fachgesellschaften arbeiten eng zusammen, um die Referenzwerte auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse regelmäßig zu aktualisieren.
Diese Werte beziehen sich jedoch ausschließlich auf gesunde Menschen. Sobald der Körper besonderen Herausforderungen ausgesetzt ist – sei es durch Erkrankungen, Alter, Schwangerschaft oder anhaltenden Stress –, steigt der Bedarf an Mikronährstoffen, um die körperlichen, geistigen und seelischen Funktionen in vollem Umfang aufrechterhalten zu können.
Während meines Studiums der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften wurde der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln kaum thematisiert. Uns wurde vermittelt, dass eine ausgewogene Ernährung grundsätzlich ausreiche, um den Nährstoffbedarf zu decken. In der Praxis als Ernährungstherapeutin begegneten mir jedoch zunehmend Situationen, die mich dazu veranlasst haben, dieses Thema kritisch zu hinterfragen und mich intensiver mit den tatsächlichen Nährstoffbedarfen auseinanderzusetzen.
Warum leiden bereits junge Menschen an Bluthochdruck – ohne organische Ursachen – und müssen mit Anfang 30 medikamentös behandelt werden? Warum nehmen viele Frauen in der Schwangerschaft so stark zu, obwohl sie sich an die gängigen Ernährungsempfehlungen halten? Warum klagen so viele Schwangere trotz ausgewogener Ernährung über Muskelkrämpfe – und warum wird bei auffällig niedrigen Hämoglobinwerten häufig nicht reagiert, obwohl Eisen ein lebenswichtiger Mineralstoff ist?
Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird: Viele Medikamente erhöhen den Bedarf an Mikronährstoffen – und viele Menschen nehmen dauerhaft gleich mehrere Arzneimittel ein. Im Jahr 2021 gaben rund 25 Prozent der Befragten in Deutschland an, regelmäßig drei oder mehr Medikamente einzunehmen. Die wenigsten wissen, dass diese Präparate die Aufnahme oder Verwertung wichtiger Nährstoffe beeinträchtigen können.
In meiner eigenen Ausbildung war dieser Zusammenhang kein Thema – heute jedoch halte ich es für unerlässlich, die medikamentöse Therapie in die Ernährungstherapie einzubeziehen. Nur wenn wir den erhöhten Bedarf erkennen und ausgleichen, können wir einen gesunden Stoffwechsel erhalten und die Lebensqualität verbessern.
Unser Gesundheitssystem setzt eine hohe Eigenverantwortung voraus: Patientinnen und Patienten sollen sich selbst informieren, nicht zu oft die Praxis aufsuchen – und möglichst nicht zu viele Fragen stellen. Doch woher sollen sie verlässliche Informationen bekommen? Natürlich ist das Internet die erste Anlaufstelle, doch ist es nicht immer klar, wie seriös die Quelle ist oder wer hinter einem Beitrag steht.
© Shutterstock: Irina Sanzharovskaya
Wie Sie sicher schon gemerkt haben, ist das Thema »Ernährungsergänzung mit Mikronährstoffen« mit vielen Unsicherheiten verbunden. Dieser Ratgeber soll hier Orientierung geben – besonders in Lebensphasen oder bei Erkrankungen, die mit einem erhöhten Bedarf einhergehen: chronischer Stress, Schwangerschaft, Alter und vieles mehr. Sie erfahren, was im Körper geschieht, welche Mikronährstoffe besonders gebraucht werden und wie Sie einschätzen können, was über die Ernährung gedeckt werden kann – und was möglicherweise gezielt ergänzt werden sollte.
Zu den Nahrungsergänzungsmitteln zählen nicht nur klassische Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch andere gesundheitsfördernde Substanzen wie essenzielle Fettsäuren, Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe. Im letzten Teil des Ratgebers finden Sie praktische Hinweise zur Einnahme: Welche Verbindung (zum Beispiel von Magnesium oder Zink) wird besser aufgenommen? Welche ist verträglicher – und worauf sollten Sie bei Auswahl und Dosierung achten? Denn: Die Dosis macht das Gift. Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel frei verkäuflich sind, können sie in falscher Dosierung schaden. Dieser Ratgeber möchte Ihnen daher fundiertes Wissen für den sicheren und effektiven Umgang vermitteln.
Mein Ziel ist, Sie zu befähigen, mehr Verantwortung für Ihre Gesundheit zu übernehmen – mit wissenschaftlich fundierten Informationen, praktischen Tipps und einem Blick auf den ganzen Menschen. Ich hoffe, dieses Buch wird für Sie und Ihre Familie zu einem hilfreichen Begleiter auf dem Weg zu einem gesünderen, bewussteren Alltag.
Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit
Ihre Agnieszka Peralta Martin
1. KAPITEL
© Shutterstock: Lightspring
Die Rolle von Mikronährstoffen bei der Entstehung und Entwicklung von Krankheiten
Über unsere Nahrung nehmen wir sowohl Makronährstoffe als auch Mikronährstoffe auf. Makronährstoffe umfassen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Sie liefern uns nicht nur Energie, sondern sind essenziell für den Aufbau von Körperstrukturen wie Muskulatur und Zellmembranen sowie für die Bildung biologisch aktiver Verbindungen, darunter Hormone.
In diesem Ratgeber werden wir uns insbesondere mit den Fetten und ihren positiven Effekten auf den Stoffwechsel befassen. Mittlerweile wissen wir, dass bestimmte Fettsäuren – in der richtigen Menge aufgenommen – einen therapeutischen Nutzen haben. Sie spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Herzens, die Funktion des Immunsystems, die Sehkraft, die psychische Stabilität, die Gelenke und die Muskulatur.
Ebenso unverzichtbar sind Aminosäuren, die als Bausteine der Proteine weit mehr Funktionen erfüllen als nur den Muskelaufbau. Diese lebenswichtigen Verbindungen sind an Prozessen wie der Verdauung, der Schlafregulation und der Entgiftung der Leber beteiligt. Zudem spielen sie eine Schlüsselrolle für das Immunsystem und den Knochenstoffwechsel. Der Bedarf an bestimmten Aminosäuren kann in gewissen Lebensphasen oder bei Erkrankungen steigen, sodass eine gezielte Zufuhr über Nahrungsergänzungen sinnvoll oder sogar notwendig sein kann. 1
Mikronährstoffe, im Gegensatz zu Makronährstoffen, liefern keine Energie, sind jedoch für die Regulation zahlreicher Stoffwechselvorgänge unentbehrlich. Sie beeinflussen den Wasser- und Elektrolythaushalt, das psychische Wohlbefinden, die Nerven- und Immunfunktion, den Blutdruck sowie die Gesundheit von Knochen, Muskeln und Zähnen. 2
Unser Organismus ist ein hochkomplexes System, in dem kontinuierlich zahlreiche Stoffwechselprozesse ablaufen, um die lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten.
Alte Zellen werden durch einen kon-trollierten Prozess des programmierten Zelltodes abgebaut und durch neue ersetzt. Hoch entwickelte Regulationsmechanismen steuern unter anderem den Blutzuckerspiegel, die Körpertemperatur, die Atmung sowie den Auf- und Abbau der Knochen. Selbst Heilungsprozesse – beispielsweise bei einer Wunde – werden von unserem Immunsystem automatisch in Gang gesetzt, um Infektionen zu verhindern und die Verletzung zu verschließen.
All diese physiologischen Abläufe geschehen scheinbar mühelos und ohne unser bewusstes Zutun. Die Fähigkeit des Körpers, sein inneres Gleichgewicht zu erhalten und sich an wechselnde Bedingungen anzupassen, wird als Homöostase bezeichnet. Damit diese komplexen Regulationsmechanismen jedoch optimal funktionieren, ist eine ausreichende Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen essenziell.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was »Gesundheit« für Sie persönlich bedeutet? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie mit Überzeugung sagen können: Ja, ich bin gesund! Gesundheit ist weit mehr als nur das Fehlen von Krankheit. Sie ist ein vielschichtiges Konzept, das neben medizinischen Aspekten auch kulturelle, gesellschaftliche und zunehmend ökologische Faktoren umfasst.
Für viele Menschen bedeutet Gesundheit vor allem Freiheit – die Freiheit von Beschwerden, Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag. Andere sehen darin eine Balance zwischen körperlichem Wohlbefinden, geistiger Klarheit und emotionaler Stabilität. In einer Welt, die sich rasant verändert, gewinnt zudem die Verbindung zur Umwelt immer mehr an Bedeutung: Saubere Luft, unbelastete Nahrung und ein nachhaltiger Lebensstil tragen maßgeblich zu unserer Gesundheit bei.
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Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit
Der Begriff Krankheit ist vielschichtig und kann aus medizinischer, sozialer und individueller Sicht unterschiedlich interpretiert werden. Während wir Krankheit oft als spürbare Beschwerden oder Funktionsstörungen wahrnehmen, geht die wissenschaftliche Definition weit darüber hinaus.
Die WHO-Definition von Krankheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit folgendermaßen:
»Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.« (WHO, 1948) 3
Diese Definition impliziert, dass Krankheit nicht nur als das Vorhandensein einer diagnostizierbaren Störung betrachtet wird, sondern auch dann bestehen kann, wenn das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigt ist.
Medizinische Definition von Krankheit
In der Medizin wird Krankheit als eine Störung der normalen Funktion eines Organismus oder einzelner Organsysteme definiert. Sie kann durch folgende Einflüsse verursacht oder begünstigt werden:
Physiologische Ursachenzum Beispiel Infektionen, Entzündungen, Nährstoffmangel
Psychosoziale Einflüssezum Beispiel chronischer emotionaler Stress, Depression
Umweltfaktoren zum Beispiel Schadstoffe, Ernährung
Genetische Faktorenzum Beispiel Erbkrankheiten
Die Unterscheidung von Krankheitstypen
Krankheiten können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:
Akut versus chronisch Akute Krankheiten – zum Beispiel eine Erkältung – treten plötzlich auf, während chronische Krankheiten über lange Zeit bestehen. Hierzu zählen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen.
Infektiös versus nicht infektiös Infektionskrankheiten werden durch Erreger verursacht (zum Beispiel Grippe), nicht infektiöse Krankheiten durch innere oder äußere Faktoren. Hierzu zählen beispielsweise Bluthochdruck oder Autoimmunerkrankungen.
Funktionell versus strukturell Funktionelle Störungen betreffen physiologische Prozesse (zum Beispiel Alzheimer-Erkrankung), strukturelle Krankheiten betreffen Organe oder Gewebe (zum Beispiel Arthrose). 4
Krankheit als individuelles Empfinden
Neben der medizinischen Diagnose spielt die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle. Manche Menschen fühlen sich trotz einer Diagnose gesund, während andere bereits bei leichten Symptomen eine starke Beeinträchtigung empfinden.
Fazit
Krankheit ist mehr als nur das Vorhandensein von Symptomen – sie ist ein komplexes Zusammenspiel aus körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren. Die WHO-Definition hebt hervor, dass Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit bedeutet, sondern ein ganzheitliches Wohlbefinden umfasst.
Mikronährstoffe als Bausteine starker Knochen: Wie Nährstoffe die Knochengesundheit beeinflussen
Um die essenzielle Rolle von Mikronährstoffen für unsere Gesundheit besser zu verstehen, werfen wir einen genaueren Blick auf den Knochenstoffwechsel. Fast jedes Kind weiß, dass Milch als förderlich für starke Knochen gilt. Doch würden Sie vermuten, dass Sie trotz eines regelmäßigen Verzehrs von Milch und Milchprodukten Osteoporose entwickeln können?
Unsere Knochen sind weit mehr als eine starre Hülle, die unserem Körper Form und Stabilität verleiht. Sie sind ein lebendiges, dynamisches Gewebe, das sich ein Leben lang stetig erneuert und an die jeweiligen Anforderungen anpasst. Damit die Knochendichte erhalten und unser Skelett bis ins hohe Alter belastbar und widerstandsfähig bleibt, sind Mikronährstoffe von entscheidender Bedeutung. Sie tragen nicht nur zum Aufbau der Knochenstruktur bei, sondern sind auch essenziell für deren Erhalt und Schutz.
Die Knochengesundheit wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Dabei reicht es nicht aus, ausschließlich auf eine ausreichende Calciumzufuhr zu achten – unser Körper benötigt eine Vielzahl weiterer Mikronährstoffe, darunter Vitamin D und Vitamin K sowie Magnesium, um dem altersbedingten Knochenschwund effektiv entgegenzuwirken.
Calcium beispielsweise bildet das Grundgerüst unserer Knochen und muss in ausreichender Menge zugeführt werden, um einem Abbau der Knochensubstanz vorzubeugen. Vitamin D stellt sicher, dass das Calcium effizient aufgenommen und in die Knochen eingebaut wird. Ohne Magnesium kann das Vitamin D jedoch seine knochenstärkende Funktion nicht ausführen. Denn Magnesium spielt eine zentrale Rolle bei der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form und trägt damit ebenfalls zur Stabilität der Knochenstruktur bei. Vitamin K wiederum aktiviert knochenstärkende Proteine und fördert die gezielte Einlagerung von Calcium in die Knochenmatrix. 5
Dieses komplexe Zusammenspiel zeigt eindrücklich, wie essenziell Mikronährstoffe für die Knochengesundheit sind: Sobald auch nur einer der oben genannten Nährstoffe nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, gerät das sensible Gleichgewicht des Knochenstoffwechsels ins Wanken – mit potenziell gravierenden Folgen für die Knochendichte und -stabilität.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Mikronährstoffen, ihren spezifischen Wirkungen sowie den empfohlenen Zufuhrmengen und therapeutischen Dosierungen finden Sie im Kapitel »Nährstoffbasierte Therapieansätze« unter »Osteoporose«.
Nährstoffe als Schutzschild: Die Rolle der Mikronährstoffe bei der Virenabwehr
Ein weiteres Beispiel, das wir Ihnen im Folgenden präsentieren möchten, verdeutlicht die Bedeutung von Mikronährstoffen beim Schutz vor Infektionen mit Viren, beispielsweise mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Die Schwere eines COVID-19-Verlaufs wird maßgeblich durch die individuelle Immunfunktion beeinflusst – und genau hierfür spielen Mikronährstoffe eine entscheidende Rolle. Sie sind essenziell für eine effektive Immunabwehr, die Regulierung von Entzündungsprozessen und den Schutz vor oxidativem Stress. Studien zeigen, dass ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen mit einem erhöhten Risiko für schwerere Verläufe, längere Krankenhausaufenthalte und eine höhere Sterblichkeit verbunden sein kann (siehe Seite 100 ff.).
© Shutterstock: Tsikhanovich Alena
Mikronährstoffe sind auch beim Schutz vor Infektionen mit Viren von Bedeutung
Die Kraft der Mikronährstoffe – Einfluss auf Stoffwechsel, Gesundheit und Krankheitsverläufe
In diesem Ratgeber widmen wir uns den einzelnen Substanzen und Nährstoffen, die unseren Stoffwechsel steuern und beeinflussen: Vitaminen, Mineralstoffen, Fettsäuren mit besonderer Wirkung, bestimmten Eiweißbausteinen sowie weiteren Substanzen, die gezielt in Stoffwechselprozesse eingreifen. Ein gesunder Körper kann nur dann optimal funktionieren, wenn diese »Motoren« in der richtigen Menge und Zusammensetzung zugeführt werden.
Die Werbeversprechen rund um Nahrungsergänzungsmittel sind allgegenwärtig. Social Media, Zeitschriften und persönliche Empfehlungen suggerieren uns, dass dieses oder jenes Präparat notwendig sei, um leistungsfähig und gesund zu bleiben. Doch inmitten dieser Informationsflut ist es oft schwer, den Überblick zu behalten und seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse von Marketingstrategien zu unterscheiden.
Was dabei zu wenig thematisiert wird: Wir brauchen diverse Nährstoffe, nicht nur um gesund und körperlich fit zu bleiben. Auch Krankheiten können einerseits durch Nährstoffmängel begünstigt werden, andererseits können sie selbst zu Nährstoffdefiziten führen. Hinzu kommt, dass viele Medikamente, insbesondere wenn sie über Jahre hinweg eingenommen werden, den Nährstoffhaushalt beeinflussen und Mangelzustände hervorrufen können.
© Shutterstock: STUDIO GRAND WEB
In diesem Ratgeber widmen wir uns einer Vielzahl von Erkrankungen sowie besonderen Lebenssituationen, die unseren Körper vor große Herausforderungen stellen.
Auf wissenschaftlicher Basis beleuchten wir die Rolle einzelner Nährstoffe und stoffwechselaktiver Substanzen und deren potenzieller Wirkung auf den Krankheitsverlauf. Unser Ziel ist, fundierte Informationen bereitzustellen, wie gezielte Nährstoffzufuhr dazu beitragen kann, die Krankheitsaktivität positiv zu beeinflussen, das Fortschreiten von Erkrankungen zu verlangsamen und – je nach Indikation – den Heilungsprozess zu unterstützen oder sogar zu beschleunigen.
Doch welche Dosierungen sind sinnvoll und sicher? Wie lässt sich die Bioverfügbarkeit – also die tatsächliche Aufnahme und Verwertung der Nährstoffe im Körper – optimieren? Nicht jede Form eines Mikronährstoffs wird gleichermaßen gut resorbiert. Deshalb erhalten Sie in diesem Buch nicht nur eine detaillierte Übersicht über essenzielle Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch praxisnahe Tipps, welche Mikronährstoffverbindungen vom Körper am besten verwertet werden.
Unser Anliegen ist, Ihnen wissenschaftlich fundiertes Wissen an die Hand zu geben, das Ihnen hilft, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstützen – sei es präventiv oder als ergänzende Maßnahme bei bestehenden Erkrankungen. Denn eine gezielte Nährstoffversorgung kann ein wertvoller Baustein auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität sein.
Deshalb werfen wir in diesem Buch auch einen kritischen Blick auf die offiziellen Empfehlungen der Ernährungsfachgesellschaften. Zwar liefern sie wertvolle Anhaltspunkte, doch jeder Mensch besitzt einen individuellen Stoffwechsel und hat damit einen ganz eigenen Nährstoffbedarf. Gemeinsam erkunden wir, wie Sie gezielt herausfinden, was Ihr Körper wirklich braucht – für ein gesundes und vitales Leben.
2. KAPITEL
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Empfohlene Tagesdosis versus Optimalversorgung – zwischen Referenz-werten und realem Bedarf
Eine bedarfsgerechte Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Aufrechterhaltung physiologischer Funktionen und die langfristige Gesunderhaltung des Organismus – sowohl auf körperlicher als auch auf kognitiver und psychischer Ebene. Doch wie wird bestimmt, welche Mengen an Nährstoffen erforderlich sind, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten? Welche wissenschaftlichen Grundlagen liegen diesen Empfehlungen zugrunde, und wer ist für deren Festlegung verantwortlich? Sind diese Referenzwerte universell gültig, oder müssen sie individuell betrachtet werden?
Die Ermittlung des täglichen Nährstoffbedarfs basiert auf einer umfassenden Analyse wissenschaftlicher Studien, die sich mit den Auswirkungen verschiedener Nährstoffmengen auf die Gesundheit befassen. Im deutschsprachigen Raum sind aktuell die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) für die Festlegung der Referenzwerte (heute auch als DGE/ÖGE-Referenzwerte bezeichnet) für die Nährstoffzufuhr zuständig. 6
Diese Fachgesellschaften evaluieren kontinuierlich aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und aktualisieren ihre Empfehlungen in regelmäßigen Abständen, um den neuesten Forschungsstand zu reflektieren.
Bis zum Jahr 2022 wurden die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr in einer gemeinsamen Zusammenarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) erarbeitet. Diese Referenzwerte wurden unter der Kurzbezeichnung D-A-CH-Referenzwerte bekannt, benannt nach den international gebräuchlichen Länderkennzeichen für Deutschland (D), Österreich (A) und die Schweiz (CH). Seit 2022 hat sich die SGE aus diesem Prozess zurückgezogen, sodass die Referenzwerte nun unter der Bezeichnung DGE/ÖGE-Referenzwerte geführt werden.
Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr
Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr definieren die empfohlenen Mengen an Energie und Nährstoffen, die täglich zugeführt werden sollten. Sie umfassen nicht nur essenzielle Makro- und Mikronährstoffe, sondern auch Wasser, Ballaststoffe und Alkohol. Das Ziel dieser Referenzwerte ist es, einen maßgeblichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der allgemeinen Gesundheit sowie der Lebensqualität zu leisten. Für die überwiegende Mehrheit gesunder Individuen in der Bevölkerung dienen diese Werte der Sicherstellung der grundlegenden metabolischen, psychischen und kognitiven Funktionen, indem sie vor ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen schützen.
© Shutterstock: FamVeld
Standardisierte Referenzwerte können nicht für jeden gelten
Zu den primären Zielen gehört die Prävention von nährstoffspezifischen Mangelkrankheiten wie Rachitis oder Skorbut sowie von Mangelsymptomen wie Hautentzündungen oder Störungen der Hirnfunktionen. Ebenso wird durch die Anwendung dieser Referenzwerte das Risiko einer Über- oder Unterversorgung vermieden. Darüber hinaus fördern die Nährstoffempfehlungen präventive Effekte und ermöglichen es dem Körper, Reservespeicher anzulegen, die in Zeiten kurzfristiger Bedarfssteigerungen mobilisiert werden können.
Je nach wissenschaftlicher Evidenzlage und physiologischer Bedeutung werden die Referenzwerte als empfohlene Zufuhr, Schätzwert oder Richtwert angegeben.
Dies bedeutet, dass die jeweiligen Werte unterschiedliche Aussagekraft besitzen und in ihrer Anwendung differenziert interpretiert werden müssen.
Empfohlene Zufuhr
Die »empfohlene Zufuhr« stellt die durchschnittliche tägliche Nährstoffzufuhr dar, die ausreicht, um den Bedarf von fast allen (97,5 Prozent) gesunden Personen zu decken. Im Vergleich zum Schätzwert und Richtwert besitzt die »empfohlene Zufuhr« die größte wissenschaftliche Bedeutung und Aussagekraft. Empfohlene Zufuhr wird beispielsweise für Protein, Linolsäure (eine essenzielle, Omega-6-Fettsäure) sowie die meisten Vitamine und Mineralstoffe ausgesprochen.
Schätzwert
Der Schätzwert wird verwendet, wenn der genaue Nährstoffbedarf nicht ermittelt werden kann oder keine präzisen Daten über den durchschnittlichen Bedarf des Menschen vorliegen. In dem Fall kann die Nährstoffzufuhr geschätzt werden. Schätzwerte werden zum einen anhand von Beobachtungen der Nährstoffzufuhr, wie der Aufnahme von Nährstoffen durch gesunde Individuen, ermittelt oder experimentell abgeleitet. Die Schätzwerte haben eine geringere Aussagekraft als die die oben genannte empfohlene Zufuhr, dass hierbei Messunsicherheiten und begrenze Daten von Untersuchungen am Menschen berücksichtigt werden müssen. Schätzwerte gibt es zum Beispiel für Omega-3-Fettsäuren und die fettlöslichen Vitamine D, E und K.
Richtwert
Richtwerte beziehen sich auf Nährstoffe, die nicht lebenswichtig für den Körper sind oder deren Bedarf von verschiedenen Faktoren, wie Lebensstil oder Beruf, erheblich variieren kann. Richtwerte stellen aus ernährungsphysiologischer Sicht empfohlene Werte oder Bereiche dar, die als Orientierung dienen. Sie definieren sowohl minimal notwendige Zufuhrmengen (wie bei Wasser, Fluorid und Ballaststoffen) als auch Obergrenzen (wie bei Fett, Cholesterin und Alkohol). 7
Obwohl diese Referenzwerte eine wertvolle Orientierungshilfe bieten, stellt sich die berechtigte Frage, inwieweit sie individuellen Variationen des Stoffwechsels, genetischen Prädispositionen oder besonderen physiologischen Anforderungen gerecht werden. Kann ein allgemeingültiger Referenzwert tatsächlich den individuellen Nährstoffbedarf eines jeden Menschen abbilden? Welche Möglichkeiten gibt es, den eigenen Bedarf präziser zu bestimmen?
Diese Fragen verdienen eine genauere Betrachtung und werden im weiteren Verlauf dieses Ratgebers vertieft.
Die Referenzwerte gelten ausschließlich für Gesunde und zur Prävention von Krankheiten und Mangelzuständen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist ausdrücklich darauf hin, dass die Referenzwerte ausschließlich für die Versorgung gesunder Personen gelten. Die Referenzwerte werden außerdem experimentell und nur anhand definierter und kleiner Bevölkerungsgruppen ermittelt. Die Referenzwerte können aus diesem Grund nicht auf die Bedürfnisse von kranken oder rekonvaleszenten Individuen (Personen, die sich in der Phase der Erholung nach einer Erkrankung befinden) angewendet werden. Abgesehen von Jod reichen diese Werte nicht aus, um bei Personen mit einem bereits bestehenden Nährstoffmangel die entleerten Speicher wieder aufzufüllen. Sie sind ebenfalls nicht auf Personen zugeschnitten, die durch den Konsum von Genussmitteln, wie etwa chronisch erhöhtem Alkoholkonsum, oder durch eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten belastet sind. Für diese Personengruppen ist eine individuelle ernährungsmedizinische Beratung und Betreuung erforderlich.
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Nährstofftabellen geben Hinweise auf Inhaltsstoffe und Zusammensetzung – genaues Hinschauen lohnt sich
Ebenso müsste die Nährstoffversorgung bei Senioren individuell betrachtet werden – so die DGE. Die Altersgruppe der 65-Jährigen und älteren Menschen stellt eine äußerst diverse Personengruppe dar. Dieser Lebensabschnitt umfasst ein breites Spektrum an physiologischen Zuständen, von gesunden und vitalen Individuen bis hin zu gebrechlichen Senioren, mit mehreren chronischen Erkrankungen gleichzeitig. Dieser Lebensabschnitt ist von tiefgreifenden physiologischen Veränderungen geprägt, die mit einer Zunahme von Krankheitsprävalenzen und Funktionsverlusten einhergehen. Gleichzeitig nehmen die physiologischen Reserven ab. Sowohl die Erkrankungen selbst als auch die Medikamente, die für deren Behandlung erforderlich sind, können die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen, den Nährstoffstoffwechsel beschleunigen oder eine erhöhte Ausscheidung verursachen. Dies führt entweder zu einer verringerten Nährstoffverfügbarkeit oder zu einem gesteigerten Bedarf an bestimmten Nährstoffen. Daher sind die allgemeinen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr in dieser Altersgruppe nur bedingt auf den Einzelnen übertragbar und erfordern eine differenzierte Betrachtung der individuellen Bedürfnisse. 8
Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr gelten ausschließlich für gesunde Individuen. Sie können nicht auf die Bedürfnisse von kranken oder rekonvaleszenten Individuen, bei chronischem Medikamentengebrauch sowie auf Menschen ab 65 Jahren übertragen werden.
Im Alltag begegnen Konsumenten anderen Referenzmengen für die Nährstoffzufuhr. Es geht um die sogenannten gesetzlichen Nährstoffbezugswerte (NRV, Nutrient Reference Values). Die NRV sind in der EU-Verordnung Nr. 1169/2011 über die Information der Verbraucher über Lebensmittel festgelegt. 9
Diese Verordnung regelt die Lebensmittelkennzeichnung innerhalb der Europäischen Union und schreibt vor, dass die Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen die NRV für bestimmte Nährstoffe ausweisen müssen.
Die Verordnung enthält Vorgaben zu den Mindestangaben für die Nährwertdeklaration, einschließlich der Menge an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz sowie der NRV für Vitamine und Mineralstoffe. Die NRV dienen als Orientierungshilfe, um den Verbrauchern eine Vorstellung davon zu geben, wie viel Prozent des täglichen Bedarfs eines Nährstoffs in einer Portion des Produkts enthalten ist. Die genaue Auflistung der NRV-Werte für Vitamine und Mineralstoffe findet jeder interessierte Verbraucher in Anhang XIII der Verordnung 1169/2011.
Wozu dienen die gesetzlichen Nährstoffbezugswerte?
Diese Werte basieren auf wissenschaftlichen Empfehlungen und sollen den Verbrauchern eine Orientierung bieten, wie viel Prozent des täglichen Nährstoffbedarfs eine Portion eines Produkts abdeckt.
Sie sind insbesondere in der Europäischen Union (EU) und anderen Regionen wie Großbritannien gesetzlich festgelegt. Sie sollen helfen, die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu verbessern, indem sie die tägliche Aufnahme von Nährstoffen in standardisierter Form angeben, die für jeden Konsumenten leicht verständlich sind.
Auf diese Weise können die Konsumenten zwei vergleichbare Produkte im Hinblick auf ihre Zusammensetzung, beispielsweise Fett-, Zucker- oder Salzgehalt miteinander vergleichen. Zweifelsohne können diese Nährwertangaben zu einer bewussteren Kaufentscheidung beitragen.
In Nahrungsergänzungsmitteln, die in der Europäischen Union vertrieben werden, müssen bestimmte Mindestmengen des jeweiligen Nährstoffs, beispielsweise Zink oder Magnesium, enthalten sein.
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Eine kleine Kapsel – viele Fragen: Welche Vitamine brauche ich wirklich, und in welcher Form?
Diese Referenzmenge (NRV) ist wie oben beschrieben im Anhang XIII der Verordnung 1169/2011 festgelegt. Im Teil A des Anhangs befindet sich eine Tabelle mit den aktuell EU-weit geltenden Referenzmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Lebensmitteln. Auf diese Weise wird garantiert, dass die Nährstoffpräparate eine gewisse Mindestmenge enthalten.
In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es alles andere als einfach ist, wenn wir einen genaueren Blick auf die Verpackungen von einigen Vitaminpräparaten werfen.
Nährwertkennzeichnung auf Nahrungsergänzungsmitteln – Praxisbeispiel
Nahrungsergänzungsmittel gibt es in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Varianten. Neben dem Zutatenverzeichnis finden die Verbraucher Informationen darüber, welcher Stoff oder Stoffgruppe die Hauptkomponente des Nahrungsergänzungsmittels ausmacht, beispielsweise »Zinkbisglycinat« oder »Magnesiumcitrat«. Zusätzlich sind die Hersteller dazu verpflichtet, die Dosierung auf der Verpackung anzugeben. So finden die Verbraucher unter der Verzehrempfehlung Hinweise wie:
»Täglich eine Tablette mit ausreichend Flüssigkeit und zu einer Mahlzeit einnehmen.«
Zudem muss auf der Verpackung angegeben werden, welche Menge des Stoffes oder der Stoffe in der jeweiligen Dosierempfehlung enthalten sind, zum Beispiel: 25 Milligramm Zink pro Tablette.
Besonders interessant wird es allerdings, wenn wir die gesetzlich festgelegten Nährstoffreferenzwerte (NRV) genauer betrachten. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf ein konkretes Beispiel.
• Beispiel Vitamin-D-Präparate
Gemäß der Verordnung 1169/2011 beträgt die Referenzmenge für eine erwachsene Person für Vitamin D 5 Mikrogramm pro Tag. Dies entspricht 200 Internationalen Einheiten (IE). Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel in Tropfenform enthalten jedoch oft 1000 IE pro Tropfen.
Der Hersteller formuliert auf so einem Produkt folgende Verzehrempfehlung:
Die Nahrungsmittelhersteller sind zudem dazu verpflichtet, folgenden Hinweis auf die Verpackungen anzubringen: Die angegebene empfohlene Verzehrmenge darf nicht überschritten werden. Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.
Für den Verbraucher bedeuten diese Verzehrempfehlung und dieser Hinweis Folgendes:
Bei täglicher Einnahme eines Tropfens des Vitamin-D-Präparats erfolgt eine Zufuhr, die das Fünffache der empfohlenen Tagesdosis beträgt. Für den durchschnittlichen Verbraucher stellt diese Angabe eine potenzielle Verwirrung dar, da unklar bleibt, welche physiologischen Auswirkungen eine dauerhafte Supplementierung in dieser Höhe haben könnte.
Insbesondere im Hinblick darauf, dass Vitamin D zu den fettlöslichen Vitaminen zählt, nicht wie wasserlösliche Vitamine (beispielsweise B-Vitamine) über den Urin ausgeschieden wird und sich stattdessen im Fettgewebe anreichern kann. Dies wirft die Frage auf, inwiefern eine langfristige Überdosierung gesundheitliche Risiken birgt.
Gesetzliche Vorgaben versus Wissenschaft: Wie viel Vitamin D brauchen wir wirklich?
Im Jahr 2012 haben die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) und die Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) den sogenannten Schätzwert für eine angemessene Vitamin D-Zufuhr bei fehlender endogener Synthese überarbeitet.
Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine besondere Stellung ein, da es nicht ausschließlich über die Nahrung aufgenommen werden muss, sondern unter Einwirkung von UV-B-Strahlung endogen, also eigenständig in der Haut gebildet wird. Der aktuell gültige Schätzwert für das »Sonnenvitamin« beträgt 20 Mikrogramm (entsprechend 800 Internationalen Einheiten). Da die natürliche Versorgung über die Ernährung – beispielsweise durch fettreichen Fisch, bestimmte Pilze oder angereicherte Lebensmittel – allein nicht ausreicht, spielt die endogene Synthese eine entscheidende Rolle.
In geografischen Breiten wie Deutschland ist jedoch von Oktober bis März die Intensität der UV-B-Strahlung nicht ausreichend, um eine ausreichende körpereigene Bildung zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund empfehlen Fachgesellschaften eine gezielte Supplementierung in den Wintermonaten, um eine adäquate Versorgung sicherzustellen und potenziellen Mangelzuständen vorzubeugen.
Es soll außerdem betont werden, dass der oben genannte Schätzwert ausschließlich dann gilt, wenn die Hauptversorgung über die körpereigene Bildung des Vitamins nicht gewährleistet wird. Dies kann nicht nur während der Wintermonate zutreffen, sondern auch auf Personen, die den Großteil des Tages in geschlossenen Räumen verbringen, auf Menschen mit dunkler Hautfarbe, ältere Menschen oder auf solche, die Ganzkörperbedeckung tragen.
Fazit:
Die im europäischen Gesetz festgelegte Referenzmenge für Vitamin D ist viermal niedriger also die aktuell gültigen Schätzwerte von Ernährungsfachgesellschaften für den deutschsprachigen Raum. Der Wert von 5 Mikrogramm entspricht nicht dem Stand der ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse.
Bei der Betrachtung der Referenzwerte balancieren wir zwischen der Ernährungswissenschaft und der Gesetzgebung. Wenn wir uns weitere Beispiele für Vitamine und Mineralstoffe anschauen, stellen wir fest, dass sich diese in vielen Fällen annähern. Diese Beobachtung gilt beispielsweise für: Vitamin E, Vitamin 1, Vitamin B2, Vitamin B6, Pantothensäure sowie Zink. Größere Unterschiede bei den Referenzwerten finden wir beispielsweise bei folgendenen Nährstoffen:
Folsäure:
Der gesetzlich festgelegte NRV-Wert pro Tag beträgt 200 Mikrogramm. Die DGE empfiehlt dagegen ganze 50 Prozent mehr: 300 Mikrogramm für Männer und nicht schwangere Frauen.
Vitamin B12:
Die im europäischen Gesetz verankerte Referenzmenge beträgt 2,5 Mikrogramm pro Tag. Die DGE dagegen schätzt, dass Jugendliche und Erwachsene täglich 4,0 Mikrogramm benötigen.
Wissenschaft versus Gesetz: Welche Nährstoffwerte zählen wirklich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) erarbeiten ihre Referenzwerte auf Basis umfangreicher wissenschaftlicher Daten. Dabei berücksichtigen sie zahlreiche individuelle Faktoren, die den Nährstoffbedarf beeinflussen können.
So unterscheiden die DGE/ÖGE-Referenzwerte zwischen verschiedenen Altersgruppen, Geschlechtern und besonderen Lebenssituationen wie Schwangerschaft oder Stillzeit. Auch bestimmte Lebensgewohnheiten, wie zum Beispiel Rauchen, können den Bedarf an bestimmten Nährstoffen erhöhen und fließen daher in die wissenschaftliche Bewertung mit ein.
Ganz anders verhält es sich mit den gesetzlich festgelegten Nutrient Reference Values (NRV), die in der EU für die Kennzeichnung von Nährstoffen auf Verpackungen verwendet werden. Diese Werte sind pauschal festgelegt und berücksichtigen keinerlei individuelle Unterschiede. Egal, ob jemand jung oder alt ist, eine Frau oder ein Mann, schwanger oder stillend – der NRV bleibt für alle gleich. Auch gesundheitliche Faktoren wie Rauchen, das bekanntermaßen den Bedarf an Antioxidantien wie Vitamin C erhöht, spielen bei den NRV keine Rolle.
Das bedeutet in der Praxis: Ein stark rauchender, körperlich aktiver Mann bekommt die gleiche empfohlene Tagesdosis an Vitaminen und Mineralstoffen wie eine schwangere Frau oder eine ältere, wenig aktive Person. Dabei ist längst bekannt, dass sich der Nährstoffbedarf je nach individueller Situation erheblich unterscheiden kann.
Die gesetzlich festgelegten NRV sind also nicht als wissenschaftlich fundierte Empfehlung für den individuellen Bedarf zu verstehen, sondern dienen primär der einheitlichen Kennzeichnung von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln. Wer sich an diesen Werten orientiert, läuft Gefahr, seinen tatsächlichen Bedarf entweder zu unterschätzen oder unnötig zu begrenzen.
Wer also wissen möchte, welche Nährstoffmengen für ihn persönlich sinnvoll sind, sollte sich nicht ausschließlich an den NRV orientieren, sondern differenzierte Referenzwerte heranziehen – oder sich gezielt beraten und seinen Mikronährstoffstatus im Blut bestimmen lassen.
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Vom Enkel bis zu den Großeltern: Vitaminbedarf ist keine Einheitsgröße
Ob der Körper ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, lässt sich anhand der sogenannten 25-Hydroxy-Vitamin-D-Konzentration im Blut feststellen. Diese Untersuchung kann der Hausarzt durchführen.
Ein Vitamin-D-Mangel liegt vor, wenn die gemessenen Werte unter 25–30 Nanomol pro Liter (10–12 Nanogramm pro Milliliter) fallen. Ein optimaler Versorgungsstatus wird erst ab 50 Nanomol pro Liter (20 Nanogramm pro Milliliter) erreicht.
Die DGE empfiehlt für eine ausreichende Zufuhr eine tägliche Aufnahme von 20 Nanogramm (800 Internationale Einheiten) Vitamin D (Schätzwert). Diese Menge gilt als sicher und soll dazu beitragen, eine Blutkonzentration von mindestens 50 Nanomol pro Liter zu erreichen.
Die DGE betont zudem ausdrücklich, dass eine darüber hinaus gehende Supplementierung nach aktuellem wissenschaftlichem Stand keine zusätzlichen gesundheitlichen Vorteile bringe, solange kein nachgewiesener Mangel oder eine unzureichende körpereigene Produktion vorliege. Daher rät die DGE zu einer gezielten, aber maßvollen Einnahme – und zwar in Höhe des festgelegten Referenzwertes von 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten) pro Tag.
Damit der Körper ausreichend Vitamin D produzieren kann, empfiehlt die DGE, sich in den Monaten März bis Oktober regelmäßig im Freien aufzuhalten. Bereits zwei- bis dreimal pro Woche soll es ausreichen, Gesicht, Hände und Arme für einige Minuten der Sonne unbedeckt und ohne Sonnenschutz auszusetzen.
Allerdings reicht diese natürliche Synthese nicht bei allen Menschen aus. Bestimmte Risikogruppen, wie ältere Personen, Menschen mit dunkler Haut, Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Menschen, die aus kulturellen oder gesundheitlichen Gründen ihren Körper weitgehend bedecken, haben ein erhöhtes Risiko für eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung. In diesen Fällen ist eine gezielte Supplementierung mit einem Vitamin-D-Präparat erforderlich, um den Bedarf zu decken und Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Zwischen Empfehlung und Wirklichkeit: Wie gut sind wir wirklich mit Vitamin D versorgt?
Ein erheblicher Teil der deutschen Bevölkerung weist eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung auf – ein Umstand, der durch wissenschaftliche Studien und praktische Beobachtungen gleichermaßen bestätigt wird. Laut einer umfangreichen Untersuchung des Robert Koch-Instituts (DEGS-Studie Teil 1) hatten etwa 30 Prozent der 7988 untersuchten Erwachsenen eine Serumkonzentration von weniger als 30 Nanomol pro Liter 25-Hydroxyvitamin-D. Diese Werte deuten auf eine unzureichende Versorgung hin, die besonders in bestimmten Bevölkerungsgruppen verstärkt auftritt.
Ältere Menschen gelten als besonders gefährdet, da mit zunehmendem Alter die Fähigkeit der Haut, Vitamin D unter Sonneneinstrahlung zu bilden, abnimmt. Während die Vitamin-D-Werte bei Männern über verschiedene Altersgruppen hinweg stabil blieben, zeigte sich bei Frauen ein deutlicher Rückgang der Versorgung mit steigendem Alter. Darüber hinaus unterliegt der Vitamin-D-Status starken saisonalen Schwankungen, da in den Wintermonaten die körpereigene Produktion durch fehlende UV-B-Strahlung nahezu zum Erliegen kommt.
Nicht nur epidemiologische Daten, sondern auch praktische Erfahrungen von Ärzten und Ernährungswissenschaftlern bestätigen, dass die geschätzte Vitamin-D-Zufuhr in Deutschland vielfach nicht ausreicht, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Dies betrifft insbesondere die bekannten Risikogruppen, aber auch Menschen mit Übergewicht sowie Personen, die regelmäßig bestimmte Medikamente einnehmen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Einnahme von Vitamin-D-Präparaten. Da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, kann es nur in Kombination mit Nahrungsfetten optimal vom Körper aufgenommen werden. Daher sollte die Supplementierung stets zu einer Mahlzeit erfolgen, um die bestmögliche Verwertung zu gewährleisten. Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen das Vitamin D auf leeren Magen supplementieren, wodurch das Vitamin nicht mehr optimal vom Körper verwertet werden kann.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass eine gezielte Optimierung der Vitamin-D-Zufuhr – insbesondere in den Wintermonaten und für gefährdete Personengruppen – notwendig ist, um langfristig gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Laut des Robert Koch-Instituts und gemäß der Klassifikation des US-amerikanischen Institute of Medicine (IOM) liegt ein optimaler Versorgungsstatus zwischen 50 und 75 Nanomol pro Liter (20 und 30 Nanogramm pro Milliliter). Es wird angenommen, dass diese Serumspiegel für eine optimale Knochengesundheit ausreichend sind. Es wird darüber hinaus betont, dass Werte zwischen 75 und 125 Nanomol pro Liter (zwischen 30 und 50 Nanogramm pro Milliliter) mit keinen weiteren Zusatznutzen für die Gesundheit einhergingen. 10
Diese offiziell gültige Beurteilung der Serumspiegel wird nicht von allen Wissenschaftlern geteilt. Manche Autoren gehen von einer optimalen Versorgung mit dem Vitamin D erst zwischen 100 Nanomol pro Liter (40 Nanogramm pro Milliliter) und 150 Nanomol pro Liter (60 Nanogramm pro Milliliter) aus. 11
Was könnte der Grund für die unterschiedliche Beurteilung des Vitamin-D-Status sein?
Vitamin D ist vor allem für seine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel bekannt. Es unterstützt den Körper dabei, Calcium und Phosphat aus der Nahrung aufzunehmen und diese Mineralstoffe in die Knochen einzulagern.
Doch die Funktionen von Vitamin D reichen weit über die Knochengesundheit hinaus. Das Vitamin D wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und immunmodulierend. Es beeinflusst zahlreiche Stoffwechselprozesse und spielt eine Rolle in der Regulation verschiedener Gene.
Möglicherweise ist das Vitamin an der Entstehung oder Prävention zahlreicher chronischer Erkrankungen beteiligt. Beobachtungsstudien haben bereits mögliche Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und Krankheiten wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bestimmten Krebsarten aufgezeigt.
Die offizielle Klassifikation des IOM, der sich das Robert Koch-Institut anschließt, berücksichtigt diese zusätzlichen präventiven Aspekte von Vitamin D nicht.
Tipp:
Wenn Sie wissen möchten, wie hoch Ihr individueller Bedarf für Vitamin D ist, lassen Sie Ihren Vitamin-D-Status im Blut untersuchen. Anhand des ermittelten Wertes kann man schätzen, welche Dosierung pro Tag für Sie erforderlich sein könnte, um geeignete Blutspiegel aufrechtzuerhalten.
Laut der Leitlinie des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e. V. gilt eine tägliche Dosierung von 2000 Internationalen Einheiten und bei beeinträchtigter Aufnahmefähigkeit des Körpers bei 4000 Internationalen Einheiten als sicher. 12 Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sowie deren Dosierung sollte idealerweise immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Viele Menschen nehmen dauerhaft Medikamente ein – sei es zur Behandlung chronischer Erkrankungen oder zur Prävention bestimmter Gesundheitsprobleme. Doch nur wenige sind sich bewusst, dass zahlreiche Arzneimittel den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt des Körpers beeinflussen können. Die Aufnahme, Verwertung und Speicherung essenzieller Nährstoffe kann durch Medikamente erheblich gestört werden, was langfristig zu Mangelzuständen und gesundheitlichen Problemen führen kann.
Besonders problematisch ist dies, wenn bereits vorbestehende Nährstoffdefizite bestehen oder die allgemeine Ernährung unausgewogen ist. Auch ein hoher Konsum von Genussmitteln wie Alkohol oder Nikotin kann die Situation zusätzlich verschärfen. Zudem spielen individuelle Faktoren wie das Alter des Patienten und Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) eine Rolle, da sie den Stoffwechsel und die Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme weiter beeinflussen können.
Medikamente mit besonderem Einfluss auf den Nährstoffhaushalt
Einige der am häufigsten verschriebenen Medikamentengruppen sind bekannt dafür, den Mikronährstoffstatus negativ zu beeinflussen: Antibiotika, Säureblocker (die sogenannten Protonenpumpenhemmer), Blutdrucksenker (Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika), Antidiabetika (zum Beispiel Metformin), Krebsmedikamente (Zytostatika, Chemotherapeutika) sowie Osteoporosemittel (zum Beispiel Bisphosphonate).
Besondere Vorsicht bei langfristiger Medikamenteneinnahme
Die dauerhafte Einnahme dieser Medikamente kann zu einem schleichenden Mikronährstoffmangel führen, insbesondere wenn die Ernährung bereits defizitär ist.
Ein klassisches Beispiel ist Cortison, das für seine Knochen entmineralisierende Wirkung bekannt ist. Es führt zu einem verstärkten Abbau von Calcium und beeinträchtigt gleichzeitig die Vitamin-D-Verwertung, was langfristig das Osteoporoserisiko erhöht.
Aus diesem Grund sollte insbesondere bei langfristiger Medikamenteneinnahme regelmäßig der Mikronährstoffstatus überprüft werden. Eine gezielte Supplementierung kann in vielen Fällen helfen, Defizite auszugleichen und möglichen Folgeerkrankungen vorzubeugen. 13
Im Kapitel »Nährstoffbasierte Therapieansätze« finden Sie bei einigen Erkrankungen Informationen zu den üblicherweise verschriebenen Arzneimitteln sowie welche Wechselwirkungen mit Vitaminen und Mineralstoffen möglich sind.
Mikronährstoffe spielen eine zentrale Rolle bei der Unterstützung des Körpers in der Krankheitsbewältigung und der Förderung der Heilung. Sie wirken nicht nur präventiv, sondern können auch den Verlauf bestimmter Erkrankungen positiv beeinflussen. Bei vielen chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus oder Autoimmunerkrankungen, ist eine gezielte Mikronährstoffzufuhr essenziell, um den Stoffwechsel zu stabilisieren und das Immunsystem zu stärken.
Eine alternative medizinische Methode, die sich auf den Einsatz von Mikronährstoffen und anderen körpereigenen Substanzen konzentriert, ist die orthomolekulare Medizin. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Gesundheit durch die gezielte Zufuhr essenzieller Nährstoffe zu fördern und den Körper bei der Heilung von Krankheiten zu unterstützen. Im folgenden Abschnitt möchten wir die Grundlagen der orthomolekularen Medizin und ihre Anwendungsmöglichkeiten näher erläutern.