Mini-KiSS - Therapeutenmanual - Angelika A. Schlarb - E-Book

Mini-KiSS - Therapeutenmanual E-Book

Angelika A. Schlarb

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Beschreibung

Das nur sechs Sitzungen umfassende Therapiekonzept Mini-KiSS ist gut im Alltag anwendbar und stellt die typischen Probleme beim kindlichen Ein- und Durchschlafen dar. Die Therapeuten erhalten umfassende Kenntnisse über die professionelle Vorgehensweise ebenso wie umfangreiches Hintergrundwissen. So werden günstige Erziehungsstrategien bezüglich des Schlafens benannt, kreative Ideen für schwierige Schlafsituationen, Entspannungsmöglichkeiten, Schlafhygieneempfehlungen und "Therapeutische Fallen> beschrieben. Den Eltern werden vielfältige Hilfestellungen durch kreative Problemlösestrategien sowie eine neue Perspektive und Handlungskompetenz vermittelt. ContentPLUS enthält die Gruppenregeln, Gute-Nacht-Geschichten mit verschiedenen Fingerspiel- und Entspannungsmöglichkeiten, Schlaf- und Glückstagebuch, die Abbildungen des Manuals sowie die Imaginationsübungen als Hörfassung.

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Das nur sechs Sitzungen umfassende Therapiekonzept Mini-KiSS ist gut im Alltag anwendbar und stellt die typischen Probleme beim kindlichen Ein- und Durchschlafen dar. Die Therapeuten erhalten umfassende Kenntnisse über die professionelle Vorgehensweise ebenso wie umfangreiches Hintergrundwissen. So werden günstige Erziehungsstrategien bezüglich des Schlafens benannt, kreative Ideen für schwierige Schlafsituationen, Entspannungsmöglichkeiten, Schlafhygieneempfehlungen und 'Therapeutische Fallen> beschrieben. Den Eltern werden vielfältige Hilfestellungen durch kreative Problemlösestrategien sowie eine neue Perspektive und Handlungskompetenz vermittelt. ContentPLUS enthält die Gruppenregeln, Gute-Nacht-Geschichten mit verschiedenen Fingerspiel- und Entspannungsmöglichkeiten, Schlaf- und Glückstagebuch, die Abbildungen des Manuals sowie die Imaginationsübungen als Hörfassung.

Prof. Dr. rer. nat. Angelika A. Schlarb, Dipl.-Psych., Université du Luxembourg. Zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Klinische und Entwicklungspsychologie des Fachbereichs Psychologie der Universität Tübingen, Leitung der dortigen Ambulanz für Kinder und Jugendliche sowie für Schlafstörungen; federführende Entwicklung des o. g. Programms.

Angelika A. Schlarb Unter Mitarbeit von Melanie Wahl und Eva Kosmalla

Mini-KiSS Therapeutenmanual

Das Elterntraining für Kinder bis 4 Jahre mit Schlafstörungen

Verlag W. Kohlhammer

Wichtiger Hinweis Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.

Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

1. Auflage 2014

Alle Rechte vorbehalten © 2014 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlag: Gestaltungskonzept Peter Horlacher Umschlagabbildung: © Alan Hearfi eld; Yvonne Bogdanski; Alexandr Vasilyev; Allisija Hallgerd; Valus Vitaly Zeichnungen: Andreas Urra Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart

Printed in Germany 978-3-17-021340-1

E-Book-Formate

pdf:

epub:

978-3-17-027554-6

mobi:

978-3-17-027555-3

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1 Ab wann wird das Schlafproblem eine Schlafstörung? – Die Probleme der Klassifikation

2 Prävalenzen von Schlafstörungen im frühen Kindesalter

3 Persistenz frühkindlicher Schlafstörungen

4 Einfluss der Eltern und der Familie auf den frühkindlichen Schlaf

5 Diagnostik kindlicher Schlafstörungen

Konzeption des Mini-KiSS-Manuals

1 Elterntrainings

2 Einbeziehung beider Elternteile

3 Psychoedukation

4 Verhaltenstherapie

5 Imaginationstechniken – Ressourcenförderung für Eltern

6 Positive Psychologie – Für Eltern

7 Grundlegendes zur Arbeit mit den Eltern

Exkurs: Pharmakologische Behandlung

8 Wirksamkeit von Mini-KiSS

9 Ziele des Mini-KiSS-Behandlungsprogramms

10 Arbeit mit dem Therapeutenmanual

Sitzung 1: Einführung und Informationen rund um den Schlaf

Informationen für den Therapeuten

Sitzung 1 – Inhaltlicher Einstieg

1.1 Informationen rund um den Schlaf

1.2 Schlafstörungen und Einflussfaktoren auf den Schlaf

1.3 Rituale

1.4 Das kleine Glückstagebuch – Mit großer Wirkung

1.5 Die Geschichtensammlung

1.6 Das Schlaftagebuch

1.7 Imaginative Elemente

1.8 Imaginationsübung: Traumhaus

Umgang mit den Übungen für die nächste Woche

Rückblende

Hausaufgaben

Sitzung 2: Schlafsituation, Schlafverhalten und Erziehungsverhalten unter der Lupe

Informationen für den Therapeuten

Sitzung 2 – Inhaltlicher Einstieg

2.1 Der Zusammenhang von Schlaf und dem Verhalten am Tag

2.2 Zur Bedeutung des Erziehungsverhaltens

2.3 Allein ein- und durchschlafen

2.4 Kalimba – Der Zeopard aus dem Zauberland

2.5 Erziehungsregeln für gesunden Schlaf

2.6 Erziehungsstrategien anwenden

2.7 Praktische Anwendung positiver Verstärkung

2.8 »Kalimba als Schlafwichtel« für kleinere Kinder

2.9 Entwicklung eines weiterführenden Belohnungssystems

2.10 Imaginationsübung: Roter Ballon

Rückblende

Hausaufgaben

Sitzung 3: Weinen, Schreien und Trotz

Informationen für den Therapeuten

Sitzung 3 – Inhaltlicher Einstieg

3.1 Das Belohnungssystem

3.2 Weinen und Schreien

3.3 Trotz – Eine Herausforderung für Eltern mit Kindern zwischen 2 und 3 Jahren

3.4 Kindliche Aggressionen

3.5 Die Schlafplatzumgebung

3.6 Imaginationsübung: Die Kugel

Rückblende

Hausaufgaben

Sitzung 4: Stress und Entspannung

Informationen für den Therapeuten

Sitzung 4 – Inhaltlicher Einstieg

4.1 Die Eskalationsfalle

4.2 Stress und Entsppannung

4.3 Zeit und Aufmerksamkeit

4.4 Imaginationsübung: Ritterrüstung

Rückblende

Hausaufgaben

Sitzung 5: Angst, Geborgenheit und Ernährung

Informationen für den Therapeuten

Sitzung 5 – Inhaltlicher Einstieg

5.1 Geborgenheit und Angst

5.2 Schritt für Schritt zum guten Schlaf

5.3 Schlaf und Ernährung

5.4 Babymassage

5.5 Kindermassage

5.6 Imaginationsübung: Der Wanderer

Rückblende

Hausaufgaben

Sitzung 6: Abschlusssitzung

Informationen für den Therapeuten

Sitzung 6 – Inhaltlicher Einstieg

6.1 Die Verführung, nachzugeben

6.2 Gelassenheit

6.3 Achtsamkeit

6.4 Schlafregeln-Checkliste

6.5 Was können die Eltern »wegpacken«?

6.6 Was nehmen die Eltern mit: Der »Schlaf-Rat«

Rückblende

Schlussworte

Hausaufgaben

Literaturverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Folgende Materialien erhalten Sie im Shop des Kohlhammer-Verlags unter ContentPLUS. Weitere Informationen hierzu fi nden Sie auf der vorderen Umschlaginnenseite.

Die Gruppenregeln

Gute-Nacht-Geschichten

Das Schlaf- und Glückstagebuch

Die Abbildungen aus Mini-KiSS

Die Imaginationsübungen als Hörfassung

Vorwort

Es gibt sehr viele Eltern, die die erste neue Lebensphase mit dem Kind auf der einen Seite als sehr beglückend erleben, sich andererseits jedoch auch mit Problemen konfrontiert sehen, von denen sie nicht zu träumen gewagt hatten. Diesen Eltern zu helfen, die Schlafprobleme ihres Kindes zu bewältigen und zu einem entspannten und zufriedenen Familienleben zurückzufinden, ist höchst befriedigend und sinnvoll. Denn meist sind diese Eltern durch die Folgen der kindlichen Schlafprobleme deutlich in ihrer eigenen Befindlichkeit, in ihrem Schlaf sowie auch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Dieser Zustand kann durch ein Training wie das vorliegende deutlich verbessert werden. Beim Trainingsende Eltern zu erleben, die sich mit ihrem Kind wohl fühlen, kompetente Erziehungsstrategien anwenden und die erreicht haben, dass ihr Kind zu einem gesünderen Schlafverhalten gefunden hat, ist schön. Dann nach drei Monaten diese Eltern bei der Katamnese zu sehen, denen das Gelernte präsent ist, die wissen, welche Strategien sie beim Wiederauftreten der Problematik anwenden können, ist überaus befriedigend und vergütet für die tausenden von Stunden, die in die Entwicklung und Erprobung investiert wurden.

Dieses Manual wurde auf Basis der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse konstruiert und evaluiert. Die Arbeit von einigen Jahren fließt nun in dieses Buch. Dass diese Arbeit nicht das Resultat einer einzigen Person ist, liegt auf der Hand. Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, den vielen Personen zu danken, die mit Rat und Tat dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt entstehen und verwirklicht werden konnte. Insbesondere und ganz besonders Isabel Brandhorst, die unermüdlich und zuverlässig als Co-Trainerin zu Verfügung stand, mitgedacht, korrigiert und organisiert hat. Weiterhin danke ich Anna Werner, die mitgeholfen hat, den Ablauf zu optimieren. Darüber hinaus danke ich auch Ines Franzen sowie ganz herzlich all den anderen Mitarbeitern und Praktikanten meines Teams – ohne diese Personen wäre das Projekt jetzt nicht auf diesem Entwicklungsstand. Herzlichen Dank vor allem auch an die Eltern, die uns immer wieder zu neuen Ideen verholfen haben.

Tübingen, März 2013

Angelika A. Schlarb

Einleitung

Gesunder Schlaf ist ein Geschenk der Natur. Der Schlaf-Wach-Rhythmus der Kinder konsolidiert sich vor allem im ersten Lebensjahr. Die Fähigkeit durchzuschlafen, also der Wechsel vom multiphasischen Schlafrhythmus hin zum biphasischen und schließlich zum monophasischen Schlafrhythmus wird in dieser Zeit durch die Fähigkeit nachts durchzuschlafen langsam eingeleitet. So festigt sich der Schlaf vor allem in den ersten vier Monaten (Henderson et al. 2010). Bereits im Alter von 4 Monaten ist der Einfluss elterlicher Erziehungsstrategien nachweisbar (Henderson et al. 2010). So zeigt die Entwicklung der Fähigkeit, sich selbst beruhigen zu können und wieder in den Schlaf zu finden (self-soothing), einen Zusammenhang sowohl zum Zeitpunkt des Schlafengehens und zur längsten Schlafperiode in der Nacht als auch zum elterlichen Erziehungsverhalten (Henderson et al. 2010; Sadeh et al. 2009). Im Alter von 2 Monaten können mehr als 50 % der Kinder zwischen 0 und 5 Uhr durchschlafen oder sind in der Lage, acht Stunden ohne Unterbrechung zu schlafen (Henderson et al. 2010; Pinilla und Birch 1993). In den ersten drei Monaten erfolgt eine weitere Ausdifferenzierung der einzelnen Stadien des Non-REM-Schlafs: Zunächst steht der Slow-Wave-Schlaf (Stadium III des Non-REM-Schlafs – Tiefschlaf) im Vordergrund, bei dem eine vermehrte Hormonausschüttung zu beobachten ist und vor allem für die rasch ablaufenden Hirnreifungsprozesse des Säuglings in den ersten Monaten benötigt wird (Mindell und Owens 2003). Ab ca. dem 3. Lebensmonat nimmt die bisher bestehende große intraindividuelle Varianz der Verteilung der Schlaf- und Wach-Phasen über 24 Stunden deutlich ab. Bei einem Kind beträgt ein einzelner Schlafzyklus ungefähr 50–60 Minuten (Stores 2001). Dies verändert sich über die weitere Kindheit und Jugend hinweg, so dass schließlich als erwachsener Schläfer ein Schlafzyklus im Durchschnitt 90–100 Minuten, also fast doppelt so lang dauert. Aber auch das Verhältnis von REM- zu Non-REM-Schlaf unterscheidet sich bei Kindern und Erwachsenen gravierend. Neugeborene zeigen eine Verteilung von 50:50 von REM- zu Non-REM-Schlafphasen (Louis et al. 1992). Dies ist oftmals auch der Grund für das häufigere Erwachen des Kindes, da es mehrere Schlafzyklen durchläuft. Ab dem Alter von ca. 4 Monaten schließlich hat sich das Kind weitgehend an die familiären Schlafgewohnheiten angepasst und schläft in der Regel im Rhythmus der Familie (zwischen 22 und 6 Uhr in der Früh). In diesem frühen Alter der Kinder sind bereits die selbstregulatorischen Kompetenzen des Kindes entscheidend (Sadeh et al. 2009). So unterschieden sich Kinder, die von ihren Eltern als »Durchschläfer« dargestellt werden, und solche, die als »Nicht-Durchschläfer« beschrieben werden, vor allem in der Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen. »Durchschläfer« finden eigenständig in den Schlaf zurück und können sich selbst beruhigen (self-soothing), was mit einem verbesserten Nachtschlaf zusammenhängt (Sadeh et al. 2009). Darüber hinaus ist es für den Therapeuten wichtig zu wissen, dass Kinder, die scheinbar durchschlafen, genauso häufig wach werden, wie diejenigen, die elterliche Hilfe beim Wiedereinschlafen benötigen, aber in diesen kurzen Wachepisoden nicht von den Eltern wahrgenommen werden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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