Mir geht es wieder gut - Reinhardt Krätzig - E-Book

Mir geht es wieder gut E-Book

Reinhardt Krätzig

4,8

Beschreibung

Steigen Sie aus unangenehmen Gefühlen einfach aus. Gleich ob es Ärger, Anspannung, Verletztheit, Unruhe, Verzweiflung oder anderes ist, lassen Sie solche Emotionen schon nach wenigen Minuten hinter sich. Danach können Sie mit klarem Kopf und gutem Gefühl eine Problemlösung finden oder sich anderem zuwenden. Die einfach zu lernende und sehr wirkungsvolle Technik stammt aus der Psychotherapie und heißt FFT. Was auch immer die Ursache Ihrer belastenden Gefühle ist - Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Konflikte mit dem Partner, den Kindern, den Eltern, den Kollegen usw. - mit FFT können Sie die eigene Psyche mühelos zurück in ein gutes Gefühl steuern. Weil Sie kein Vorwissen brauchen, ist das theoretische Wissen im Buch hinten angestellt. Dort erfahren Sie auch, dass FFT wie eine Hypnose funktioniert und warum Sie dennoch nicht verstehen müssen, wie Hypnotisieren geht. Mit einer leicht verständlichen Anleitung, unterstützt von vielen Beispielen und Bildern, bekommen Sie alles, was Sie benötigen, um sich schnell wieder gut zu fühlen.

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Belastende Gefühle gehören zum Leben dazu. Trauer, Zorn und andere Gefühlsgewalten dienen uns als Orientierung und helfen uns, angemessen mit Lasten umzugehen.

Aber oft leiden wir nur aus Gewohnheit. Es geht uns schlecht, weil die unbewusste Psyche das - fälschlicherweise - gerade für richtig hält.

Zum Glück kann man die falschen Gefühle wieder abschalten, vorausgesetzt man bemerkt den Fehler.

Also, behalten Sie Ihre Gefühle im Blick und üben Sie sich darin, Ihren schlechten Gefühlen öfter mal nicht zu vertrauen.

INHALTSVERZEICHNIS

EINFÜHRUNG

WARUM DER FFT-SCHALTER FUNKTIONIERT

Rückgriff auf alte Erfahrungen

Alte Wunden – trotz einer guten Kindheit

Fehlnavigation

Leiden als Marker

Leiden lohnt nicht

UMSCHALTEN IN 5 SCHRITTEN

SCHRITT 1:

1.1 - Eine Überschrift finden

1.2 – Situation

1.3 – Ein zentraler Moment

1.4 - Schnappschuss

1.5 – Der Schnappschuss als Bild an der Wand

1.6 – Das Bild selbst eingehend betrachten

SCHRITT 2

2.1 – Welche Gefühle werden wach?

2.2 – Das eigene Erleben wahrnehmen und benennen

2.3 – Eine Skulptur formen

Probleme?

Sonderfälle

SCHRITT 3

3.1 – Ihre weise Seite greift ein

Schutzmaßnahmen beachten

3.2 - Den Film noch einmal anschauen

3.3 - Kann es so bleiben?

SCHRITT 4

4.1 - Eine kleine Unterbrechung

4.2 - Drei Möglichkeiten, wie es weitergeht

Schicht um Schicht

4.3 - Nicht übertreiben

SCHRITT 5 – ABSCHLUSS

FALLBEISPIELE:

PROBLEMFÄLLE:

ERGÄNZUNGEN UND GEGENANZEIGEN

Gegenrede

THEORIE

BEWUSST, UNBEWUSST – WER ENTSCHEIDET?

Unter Stress zählen nur die alten Muster

Lebensthema

Unpassende Verhaltensmuster

Was war in der eigenen Geschichte schief gegangen?

Das Bewusstsein als Assistent

Libet-Experimente

Bewusstsein als blinder Passagier

Arbeitsteilung

Die unbewusste Psyche stellt sich quer

Einen inneren Beobachter installieren

FFT: MIT BEWUSSTSEIN UND HYPNOSE

Bewusstsein

Hypnose

Aus der Problemtrance aussteigen

VERGLEICHBARE TECHNIKEN

LITERATURVERZEICHNIS

BILDERVERZEICHNIS

WEITERE BÜCHER DES VERFASSERS

Zum Buch

Die hier vermittelte Technik zur Selbststeuerung versetzt Sie in die Lage, der eigenen Psyche Anweisungen zu geben. Ideal, um zum Beispiel schnell aus einem belastenden Gefühl auszusteigen und bald wieder einen klaren Kopf zu haben.

Dies funktioniert, weil Elemente der Hypnose genutzt werden. Weil diese Hypnose unmerklich erzeugt wird – die Trance entsteht allein mit der Durchführung der gestellten Aufgaben – kann jeder diese Methode nutzen, ohne zuvor Hypnose erst lernen und trainieren zu müssen. Darüber hinaus nutzen wir die «Sprache des Gehirns» und kommunizieren mit der eigenen Psyche in Bildsprache.

Mit FFT - so heißt die hier vorgestellte Technik - können Sie also sofort und ohne lange zu üben, Einfluss auf Ihre Befindlichkeit nehmen. Besonders hilfreich ist das in Momenten, in denen Sie besonders belastet sind, ganz gleich aus welchen Gründen. Seien es Ereignisse am Arbeitsplatz, Konflikte mit dem Partner, den Kindern, den Eltern, den Kollegen oder anderen Menschen. Wenn Sie die eigene schlechte Laune, Traurigkeit, Wut, Verzweiflung oder was immer Sie gerade belastet, nicht mehr wollen, mit FFT kommen Sie aus beinahe jeder Gefühlssackgasse wieder heraus.

Dieses Buch hat nur den Zweck, Ihnen diese Technik nahe zu bringen. Es leitet Sie darin an, FFT für sich zu nutzen. Es ist also praxisorientiert und auf der nächsten Seite gehen wir unmittelbar an die Ausführung heran. Es gibt keine Notwendigkeit, irgendetwas vorher zu lernen oder verstanden zu haben. Sollten Sie aber erst wissen wollen, warum FFT funktioniert, können Sie dies im theoretischen Anhang nachlesen.

Abbildung 1, Ausschalter

Grafik: R. Krätzig

EINFÜHRUNG

Wünschen Sie sich auch manchmal einen Schalter, mit dem Sie auf die eigene Psyche einwirken und einfach aus einer schlechten Stimmung aussteigen können? Ich biete Ihnen hier kompakt und leicht verständlich einen Weg, der in seiner Wirkung einem Schalter nahe kommt. Die Technik nutzt erprobte Werkzeuge der Psychotherapie, die hier dargestellte Abfolge ist in meiner Praxis entstanden und hat sich vielfach bewährt. Auf der Suche nach einem Namen bin ich bei «feel free» und der Kurzform FFT (Feel-Free-Technik) hängen geblieben. FFT ist leicht handhabbar, schnell und sehr effektiv. Damit treten Sie nicht nur umgehend aus Ihren belastenden Gefühlen heraus, sondern bekommen gleichzeitig so viel Abstand zu dem, was sie belastet, dass Sie hinterher darüber lächeln und/ oder einen so klaren Kopf haben, dass Sie mit den gegebenen Problemen ganz anders umgehen können.

FFT bewirkt viel mehr als bloße Ablenkungsmanöver, wie: «zähle jetzt bis 10» oder «halte die Luft an». Bei FFT geschieht eine Umstrukturierung im Kopf, etwas verändert sich darin. Die belastenden Gefühle werden nicht nur gebremst oder zur Seite geschoben, sondern die Psyche gewinnt eine neue Perspektive. Es wird tatsächlich innerlich umgeschaltet. FFT hat noch einen zusätzlichen positiven Effekt. Denn die Technik wirkt nicht nur im Moment, in dem man sie benutzt, sondern hat auch eine Nachwirkung in die Zukunft. Ich meine: Je öfter man seine schlechte Laune mit dieser Methode unterbricht, umso seltener entsteht diese wieder. Man bringt sich also bei, es sich besser gehen zu lassen.

Ansonsten ist es wie bei allem anderen, was man regelmäßig übt. Je öfter man damit arbeitet, umso verlässlicher hat man es zur Verfügung. Mit ein bisschen Training kann man sich dann auch in wirklich schwierigen Situationen auf den FFT-Umschalter vollkommen verlassen.

Um FFT für sich zu nutzen, brauchen Sie kein Vorwissen. Deshalb ist der theoretische Inhalt hinten angestellt. Dort erfahren Sie, auf welche psychischen Systeme man einwirkt und warum FFT überhaupt funktioniert. Dieser Teil ist zwar kurz gehalten, aber dennoch lesbar und für das Thema sehr informativ. Schauen Sie also ruhig mal rein.

FFT stammt aus der Psychotherapie und wird dort als wirksame Hilfe für Menschen mit seelischen Erkrankungen genutzt. Jede psychotherapeutische Technik wirkt außerhalb des therapeutischen Rahmens anders als innerhalb. Zur seelischen Heilung braucht man mehr als gute Techniken. Daher ist FFT kein Ersatz für eine Psychotherapie. Wer diese braucht, muss andere Wege gehen.

WARUM DER FFT-SCHALTER FUNKTIONIERT

Die Arbeit geht leichter von der Hand, wenn im Kopf nicht gleichzeitig Bedenken oder Misstrauen kursieren. Bevor ich damit anfange, Ihnen FFT zu vermitteln, möchte ich daher kurz andeuten, warum die Methode funktioniert und ihre Anwendung auch Sinn macht. Ganz eilige Leser können auch direkt zur Seite → vorblättern, um sofort mit Schritt 1 anzufangen.

Sollte man negative Gefühle überhaupt wegmachen? Sind diese nicht zur Regulation des Geschehens notwendig? Gefühle sind doch Wegweiser, sie sind dazu da, um sich zu orientieren! Ein gutes Gefühl sagt einem, dass etwas für einen von Vorteil ist und ein negatives Gefühl, dass hier etwas nicht so gut für einen läuft. Folglich geht man zu dem hin, was ein gutes Gefühl macht und von dem weg, wobei man sich nicht so gut fühlt. Aber wie ist das mit der schlechten Laune, die man noch tagelang nach einer unglücklichen Begegnung am Arbeitsplatz mit dem Chef hat oder nach einer schlecht verlaufenen Diskussion mit dem Partner? Wäre es in diesen und vielen anderen Fällen nicht leichter, wenn man sich weniger belastet fühlen würde? Man hätte dann vielleicht einen klaren Kopf und die Ruhe, um in folgenden Gesprächen nicht alles noch schlimmer zu machen. Tatsächlich sind schlechte Gefühle manchmal kein guter Berater. Wieso entstehen sie dennoch?

Rückgriff auf alte Erfahrungen

Um Energie zu sparen, ist unsere Psyche darauf aus, möglichst oft auf bereits gemachte Erfahrungen zurückzugreifen. Also wird ständig geprüft, ob es zu dem aktuellen Geschehen schon bewährte Verhaltens-, Denk- und Erlebensmuster gibt. So können wir, ohne lange zu zögern, eine Flasche öffnen, eine Treppe steigen und uns auch im Verkehr einigermaßen sicher bewegen. Wir müssen nicht jede kleine Handlung neu erfinden und auch für den Umgang mit anderen Menschen haben wir entsprechende Erfahrungen gesammelt und gespeichert. Auch wenn Menschen lebenslang lernen, stammen die Grundstrukturen unseres Verhaltens aus den ersten Lebensjahren. Auf diesen Grundstrukturen baut auch das Verhalten der späteren Lebensjahre auf. Was gelernt wird, ist daher wesentlich abhängig davon, in welchem Rahmen man aufwächst. Weil dieser so verschieden ist (Familie, Heim, Pflegefamilie), lernt jeder etwas anderes.

Meist funktioniert der Rückgriff auf die eigenen Erfahrungsbibliotheken sehr gut Auch wenn manches Verhaltensmuster aus der Kindheit stammt, gelingt unserer Psyche überwiegend eine gute Balance und eine hinreichende Anpassung an die Bedingungen der Erwachsenenwelt.

Dennoch gibt es Momente, in denen unsere Psyche kein so gutes Ergebnis erzeugt. Das ist der Fall, wenn sensible Themen und/oder alte seelische Wunden einer Person durch das aktuelle Geschehen berührt werden. Die Person verliert den Bezug zu ihrer Wirklichkeit, leidet mehr als notwendig und ist auch kaum in der Lage, angemessen auf die Gegenwart zu reagieren. Alte seelische Wunden und sensible Themen? Wer hat die überhaupt? Ich nicht, ich hatte eine gute Kindheit! So oder ähnlich werden viele an dieser Stelle denken und folglich glauben, dass das hier Gesagte für sie nicht zutrifft. Aber weit gefehlt. Ich habe noch keinen Erwachsenen getroffen, der vollkommen unbelastet durch seine Kindheit kam. Wenn man sich an Nichts erinnert, heißt das nicht, dass da nichts war. Jeder Mensch hat sensible Themen und mehr oder weniger tiefe seelische Wunden.

Alte Wunden – trotz einer guten Kindheit

Die meisten Menschen schauen gerne auf ihre Kindheit zurück, sind überzeugt eine gute Kindheit gehabt zu haben. Aber auch in einer guten Kindheit gibt es Momente des Leidens. Ich meine Situationen, in denen das Kind gerade etwas aushalten muss, was ihm nicht gefällt, was es nicht versteht, oder wovon es überfordert ist. In jeder Lebensgeschichte geschieht so etwas und in der Folge kristallisieren sich einzelne Themen heraus, die für das Kind besonders problematisch sind. Der eine fühlt sich zu wenig beachtet, der andere hätte gerne mehr Anerkennung vom Vater oder der Mutter. Einer fühlt sich gegenüber dem Geschwisterkind zurückgesetzt, der andere fühlt sich eingeengt oder zu wenig angeleitet. Wenn so etwas nicht die Ausnahme ist, sondern öfter geschieht, werden diese Themen in das Erwachsenenleben mitgenommen. Hat einer als Kind zu oft gehört, dass er den Erwartungen nicht entspricht, wird er später immer noch sensibel auf Kritik an der eigenen Person reagieren. Fühlte sich einer als Kind öfter nicht genügend ernst genommen, dann wird er auch noch als Erwachsener in diesem Bereich besonders aufmerksam sein und eventuell schnell verletzt auf fehlenden Respekt antworten.

Wird so ein sensibles Thema berührt, ist es genauso, als wenn eine noch nicht verheilte körperliche Wunde plötzlich berührt wird. Man ist von einem Moment auf den anderen in einem Alarmzustand. Auch jetzt greift die Psyche auf alte Erfahrungen und daraus entwickelte Verhaltensmuster zurück, überzeugt, dass diese Erfahrungen eine gute Basis sind, um jetzt optimale Lösungen zu finden. Nur sind es diesmal Leidenserfahrungen, die als Bezugspunkt herhalten und das macht in der Konsequenz einen gewaltigen Unterschied.

Denn die Welt eines Kindes ist gänzlich anders aufgebaut, als die eines Erwachsenen und die Lösungen, die ein Kind findet, sind selten wirkliche Lösungen. Wenn ein Kind zum Beispiel wiederholt Ungerechtigkeit erlebt, wird es versuchen, sich dagegen zu wehren. Hätte es damit Erfolg, würde das Thema Ungerechtigkeit kein sensibles Thema in seinem Leben werden. Die Ungerechtigkeit wäre ab und zu geschehen, das Kind hätte sich dagegen gewehrt und hätte erfahren, dass das geht. Damit dieses Thema überhaupt zu einem sensiblen Thema werden kann, muss die Ungerechtigkeit als leidvolle Erfahrung erlebt worden sein. Dazu gehören dann Erfahrungen, dass man sich dagegen nicht wehren kann, dass einem keiner hilft, dass man machtlos und ausgeliefert ist oder ähnlich.

Wenn ein Erwachsener also auf die Erfahrungen der eigenen Kindheit bezüglich seines sensiblen Themas zurückgreift, sind damit sofort negative Erinnerungen aktiviert. Die Person ist von einem Moment auf den anderen innerlich in einem Stresszustand, bereit alles zu tun, um Wiederholungen des alten Leids zu vermeiden. Da das alles unbewusst abläuft, stehen als Mittel nur die schon als Kind gefundenen Verhaltensweisen zur Verfügung - also so etwas wie: brav sein, eigene Bedürfnisse zurücknehmen, sich anpassen et cetera.

Fehlnavigation

Glaubt sich einer, der als Kind unter Ungerechtigkeit gelitten hatte, von seinen Kollegen ungerecht behandelt, dann fühlt er sich von einem Moment auf den anderen genauso