Mit Selbstrespekt durchs Leben! - Anja Mannhard - E-Book

Mit Selbstrespekt durchs Leben! E-Book

Anja Mannhard

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Beschreibung

Sich selbst zu respektieren ist die Voraussetzung, um berufliche und persönliche Chancen zu ergreifen. Die Autorin zeigt mit praktischen Übungen auf, wie wir in uns kehren und uns stärker respektieren können.

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Seitenzahl: 82

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Anja Mannhard

Mit Selbstrespekt durchs Leben!

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.© Parodos Verlag Berlin 2022Coverbild & Illustrationen: © Anja Mannhard 2021/22

Alle Rechte vorbehalten

ISBN der Printausgabe: 978-3-96824-014-5ISBN des E-Books: 978-3-96024-055-6

https://parodos.de

Einführung

Selbstrespekt, Selbstachtung, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstfürsorge, Selbstbehauptung, Selbstliebe, Selbstwirksamkeit, Selbstbild, Selbstwert, Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbstakzeptanz stehen in einer Verbindung, aber auch für sich alleine. Diese Aspekte des Selbst richten sich unterschiedlich aus, aber sie unterstützen sich auch gegenseitig, und manche bedingen sich sogar. Wer über Selbstachtung verfügt, bestimmt seinen Wert selbst. Wer sich achtet, kennt sich und seine Stärken wie Schwachstellen und kann sich (dennoch) gut leiden. Das Handeln steht in Übereinstimmung mit den eigenen Wünschen und Zielen. Gefühle der Zufriedenheit, des Stolzes und Glücks treten im (Arbeits-)Leben häufiger auf als die von Frustration, Ärger und Unzufriedenheit. Letztere werden angenommen und integriert und wir hören darauf, was sie uns zu sagen haben. Sie können Wegweiser für wichtige Veränderungen sein. Auch in turbulenten Zeiten mehr auf die eigene Stimme denn auf die anderer zu hören, selbstsicher den eigenen Weg von einer Vielzahl an Wegen und Richtungen zu finden und zu gehen, sicher Entscheidungen zu treffen, auch wenn sich erst später herausstellen wird, ob sie richtig waren, zeugt von Selbstsicherheit wie Selbstvertrauen und davon, dass man Selbstverantwortung für sein (Arbeits-)Leben übernimmt. Wer bei Benachteiligung und respektlosem Verhalten standhaft bleibt und sich wie seine Rechte konstruktiv behauptet, verfügt über Selbstrespekt. Dieser zeigt sich nicht darin, dass man davon überzeugt ist, mehr Rechte als andere zu haben, sondern darin, dass man sich gleichberechtigt gegenüber anderen sieht und wahrnimmt. Man vertritt die eigenen Interessen in angemessener Weise und drückt sie nicht aggressiv durch.

Selbstbehauptung, gespeist von Selbstrespekt, ist wichtig für das eigene Wohlbefinden. Wir grenzen uns ab, wenn wir etwas nicht möchten, wir sagen unsere Meinung, auch wenn sie von anderen abweicht, und wir schweigen und leiden nicht still, sondern nehmen unangemessenes Verhalten und Ungerechtigkeit nicht einfach hin. Hier kommt auch unsere Selbstfürsorge ins Spiel, denn durch sie nehmen wir uns achtsam wahr, setzen wirkungsvoll Grenzen, kümmern uns um unser Wohlbefinden und stärken damit unsere Selbstwirksamkeit und ein positives Selbstwertgefühl. Selbstachtung und Selbstrespekt begründen sich zunächst in unseren Erfahrungen und bilden sich im Laufe unseres Lebens aus. Es ist nachvollziehbar, dass Kinder, die mit geringem Respekt behandelt werden, erst einmal über weniger Selbstachtung und Selbstrespekt verfügen. Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe in der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen durch Eltern und pädagogische Fachkräfte im Kindergarten und der Schule, ihnen Respekterfahrungen zu ermöglichen. Die gute Nachricht ist, dass wir Selbstachtung und Selbstrespekt auch nach ungünstigen Erfahrungen und Prägungen der Kindheit und Jugend noch entwickeln können. Zum einen können hierbei Veränderungen von außen angestoßen werden, indem wir uns gezielt Menschen und ein privates wie berufliches Umfeld suchen, das uns Respekt entgegenbringt. Zum anderen können wir selbst dafür sorgen, an der Wahrnehmung von Gleichwertigkeit zu arbeiten und damit unsere Selbstachtung und unseren Selbstrespekt zu entwickeln und zu pflegen.

Selbstrespekt ist nicht falsch zu verstehen im Sinne von »So bin ich halt!«. Wer ein starres Selbstbild hat, ist weniger als mit einem dynamischen in der Lage, die eigenen Marotten, Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern, wenn sinnvoll und vielleicht sogar nötig. Ein flexibles Selbstbild ermöglicht, Neues zu lernen, sich weiterzuentwickeln, mutiger und weniger kränkbar zu sein. Wir glauben, dass es sich lohnt, uns anzustrengen, und statt »So bin ich halt« fragen wir, was wir tun müssen, um eine bestimmte Fähigkeit zu erlernen. Mit einer solchen Einstellung sind wir im (Arbeits-)Leben erfolgreicher. Zu echtem Selbstrespekt kommen wir also besser, wenn wir uns bewusst sind, dass wir ohne konkretes Handeln kein (Arbeits-)Leben nach unseren Vorstellungen führen können. Wir können uns nicht in der Theorie vorstellen, wie wir gerne wären und was wir gerne hätten, denn die konkrete Praxis und die Ergebnisse verhelfen zum Selbstrespekt. Mit dem dazu gehörenden Selbstbild gehen auch unser Selbstwert, unsere diesbezüglichen Bewertungen und unser Lebensentwurf einher. Der Supervisor Wolfgang Hein sieht eine starke Beziehung von Selbstachtung, Selbstrespekt und der eigenen Würde. Mit Selbstrespekt lassen wir nicht zu, dass andere unwürdig mit uns umgehen. Wir machen uns nicht kleiner oder verhalten uns unterwürfig, sondern sind uns unseres Wertes auf unprätentiöse Weise bewusst. Laut Hein sind die Selbstachtung und der Selbstrespekt ein starker Resilienzbaustein, denn wir sind dann tendenziell gefeit gegen Mobbing, einseitige Ausbeutung oder andere unwürdige Behandlungen. Bei diesem Supervisor haben die Analyse untauglicher Vorgesetzter und ihrer Motivation ebenso zur Herausbildung seiner Haltung sich selbst und anderen gegenüber beigetragen, wie dass er Menschen, die über echten Selbstrespekt verfügen, im beruflichen Kontext von Fort- und Weiterbildungen erlebt hat. Hein setzt bei einem Menschen mit Selbstachtung und Selbstrespekt das Bewusstsein durch Selbstreflexion voraus. Dazu gehört eben auch die Auseinandersetzung mit den eigenen Schwächen und blinden Flecken. Und es gehören die tatsächlichen Erfahrungen dazu, um sich seiner selbst bewusst zu sein.

Sind Sie auf der Suche nach mehr Zufriedenheit oder gar Glück im (Arbeits-)Leben? Kennen Sie die verschiedenen Formen, die Ihr persönliches Glück ausmacht? Kennen Sie Ihr Selbst, oder haben Sie es verlegt wie ein Spielzeug aus Kindertagen? Wie kann es sein, dass Ihnen an manchen Tagen das Glück Schritt für Schritt folgt, während es an anderen spurlos verschwunden zu sein scheint? Irgendwie scheint das Glück zu machen, was es will, oder ...? Ihnen geht es gut? Das geht vorbei. Ihnen geht es schlecht? Das geht vorbei. Was bleibt, ist herauszufinden, was die persönliche Speerspitze Ihres (Arbeits-)Lebens ist, und wie Sie dort das leben können, was Sie ausmacht. Wir vergessen manchmal, dass wir gut genug sind, wie wir sind. Wir lassen uns drängen von der Erwartung an stete Selbstoptimierung im Beruf und nach noch mehr Sollen, Müssen, Richtigmachen. Wir müssen uns klein machen, um in solche Schubladen zu passen. Was trägt und erfüllt Sie jenseits von vermeintlichem Richtig und Falsch? Wir alle brauchen neben unseren Talenten und einem fördernden Umfeld auch das Quäntchen Glück im (Arbeits-)Leben. Dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten will die Lyrikerin Hilde Domin. Manchmal erreicht uns das Glück und wir möchten es mit anderen teilen. Ein anderes Mal haben wir es aus den Augen verloren. Wir wissen dann nicht, ob das an uns selbst und unserer Einstellung, an falschen Entscheidungen oder fehlendem proaktiven Handeln, an den anderen um uns herum, oder weil die Anforderungen nicht mehr zu uns passen, liegt. Wir können versuchen, dem Glück in der Welt vor allem im Außen nachzujagen, oder wir fangen zunächst erst einmal bei uns selbst an, um es (wieder) zu finden. Mit Selbstachtung und Selbstrespekt wollen wir nicht mehr jedem gefallen und wir suchen Bestätigung und Erfüllung auch nicht nur in den äußeren Umständen. Wollen Sie es wagen, nicht alle Erwartungen zu erfüllen?

Zu manchen Zeiten scheint zu viel der Zufriedenheit und dem Glück im (Arbeits-)Leben im Weg zu stehen. Dann greifen wir tief in die Werkzeugkiste unserer individuellen Fähigkeiten und üben uns in Geduld und Zuversicht. Wir vertrauen darauf, dass wir unser Glück schon wieder erreichen werden, zum Beispiel in dem wir ein bestimmtes Ziel konsequent verfolgen. Wir sind aber immer mehr als unsere Ziele. Die Basis unseres Seins ist unsere Selbstachtung und der Selbstrespekt. Manchmal liegt das Glück mitten auf unserem eigenen Weg, wenn wir ihn kennen, ihm folgen und schauen, wohin er uns führt. Das Glück sieht dann vielleicht etwas anders aus, als wir es uns vorgestellt hatten. Aber es kann uns neue Chancen aufzeigen, um das zu tun, was wir lieben.

Die Welt kommt uns entgegen, je mehr wir uns selbst entgegenkommen. Es geht dabei nicht mehr nur darum, einem Ziel nach dem nächsten nachzujagen, sondern in unser Gegenwärtiges zurückzufinden. Echte Seinsqualität im Leben ist kein Ziel, sondern unser natürlicher und selbstwirksamer Zustand. Leben wir diese Dimension, finden das Wesentliche und die Erfolge unseres (Arbeits-)Lebens oft ganz von selbst zu uns.

1. Mit Selbstachtung und Selbstrespekt

Es ist nicht nur möglich, sondern auch wichtig, sich selbst zu achten. Sprechen Sie einmal im beruflichen oder persönlichen Umfeld über Selbstachtung, und Sie werden sehen, dass das Thema viele Menschen interessiert und anspricht. Sich selbst anzuerkennen und wertzuschätzen macht uns nicht nur unabhängiger vom Urteil und Willen anderer, sondern wir nehmen uns auch trotz mancher Mängel und dem ein oder anderen Fehlschlag ohne Einschränkungen an und sorgen für unser psychisches und seelisches Wohlbefinden. Eine gute Selbstachtung schützt uns zwar nicht vor dem ein oder anderen (Selbst-)Zweifel oder einem Leid, aber durchaus vor fehlendem Mut und Hoffnungslosigkeit. Sehen wir uns grundsätzlich positiv, bewahren wir eine innewohnende Kraft, die uns auch bei Schwierigkeiten vertrauensvoll in der Welt stehen lässt.

Laut André & Lelord setzt sich die Selbstachtung aus drei Zutaten zusammen: Selbstvertrauen, (positive) Sicht auf das eigene Ich und Selbstliebe (vgl. André & Lelord 2018, 13f). Rund um die Selbstachtung gibt es benachbarte Bereiche, die mit ihr in einer Verbindung stehen. Wer sich achtet, verfügt meistens auch über eine gute Zufriedenheit und Ausgeglichenheit und vertraut sich selbst. Daraus kann eine gute Selbstsicherheit und ein gesundes Selbstvertrauen resultieren. Sich selbst zu mögen oder gar zu lieben, ist eine wichtige Basis für ein positives Selbstbild, das durch Selbsterkenntnis gepflegt wird. Sich selbst zu bejahen und an sich zu glauben, sowie stolz auf sich zu sein, stärkt sowohl das Selbstwertgefühl als auch die Selbstachtung. Und wer viel von sich selbst hält, der wird sein Eigenes auch nach außen behaupten und sich abgrenzen wie durchsetzen, wenn nötig.

Stellen Sie sich rund um Ihre Selbstachtung folgenden Fragen:

Kenne ich meine Stärken und Schwächen?

Wozu bin ich fähig?

Wo liegen meine Kompetenzen und Grenzen?

Welche Werte sind mir wichtig?

Läuft mein (Arbeits-)Leben nach meinen Wünschen?

Stehe ich mit meinem Handeln in Einklang?

Gibt es eine Kluft zwischen dem, wie ich sein möchte, und dem, wie ich bin?

Bin ich mit mir selbst in Frieden?

Kann ich stolz auf mich sein?

Selbstaufmerksamkeit und Selbstachtung