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Moxibustion ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und ist eng verwandt mit der Akupunktur. Diese Therapie stammt aus dem kälteren Norden Chinas. Zur Behandlung von energetischen Leere- und Kälte-zuständen werden Akupunkturpunkte erwärmt. Dafür verwendet man das Kraut der Artemisia vulgaris (Beifuß), das angezündet wird und glimmend eine gleichmäßige, milde und tiefwirkende Wärme abgibt. Das Yang wird gestärkt und vertreibt äußere Krankheitsfaktoren, die über die Körperoberfläche eindringen können. Moxibustion wird bei Kälte-, Wind- und Feuchtigkeits-erkrankungen angewendet, die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt, sie wirkt abwehrsteigernd und ist angebracht bei Erschöpfungszuständen, in der Rekonvaleszenz nach energieraubenden chronischen Krankheiten, bei häufigem Wasserlassen, bei schweren Durchfällen... Schmerzen werden gelindert und die Heilung beschleunigt.
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Xiaoying Shang studierte in Xi'an Medizin und arbeitete danach als Stationsärztin und später als Oberärztin für Neurologie an einem Krankenhaus Xi'an, China.
1989 – 1991 war sie Gastärztin in der neurologischen Station des Städtischen Krankenhauses, Dortmund.
Von1991 – 1999 arbeitete sie in verschiedenen Praxen für TCM, machte die Heilpraktikerprüfung (chinesische Diplome werden nur bedingt in Deutschland aner-kannt) und führt seit 1999 erfolgreich eine eigene Heilpraktikerpraxis für TCM in Krefeld.
Grit Nusser, Sozialpädagogin und Heilpraktikerin.
Sie beschäftigte sich während ihrer Zeit als Heilprak-tikerin intensiv mit der Naturheilkunde und gab ihr Wissen auch im Unterricht weiter. Während ihrer Aufenthalte in Xi'an, China, lernte die Autorin verschiedenen Massagetechniken wie TuiNa-AnMo und Gua Sha kennen und schätzen.
Sie wandte chinesische Massage auch erfolgreich bei Hunden an und schrieb das Buch „TuiNa-AnMo für den Hund“ (ISBN 9783839132302).
Weitere Bücher der Autorin:
„Kräuter für den Hund“ (ISBN 9783839123584)
„Wickel, Güsse, Wassertreten“ (ISBN 9783732247141)
„Ist alt werden gesund?“ mit Petra Linder und Rita Menzenbach-Siemens (ISBN 9783839130148)
„Gua Sha“ mit Xiaoying Shang (ISBN 9783842312432)
„Alternativmedizin für Pferde“ mit Rita Menzenbach-Siemens (ISBN 9783844804089)
Ba Guan“ mit Xiaoying Shang (ISBN 9783732249398)
Danke, Mario,
für Deine unschätzbare Hilfe bei der Arbeit am Computer!
Xie Xie
Frau Dr. Hu und Herr Dr. Wang
für Ihre Unterweisung in TCM
im Krankenhaus von Xi'an
Moxibustion
Die traditionelle chinesische Medizin
Die Gesundheit
Das Qi
Yin und Yang
Fülle und Leere
Die Fünf-Elementenlehre
Die Organzeituhr
Die Entstehung von Krankheiten
Yin- und Yang- Symptome bei Schwäche- oder Füllestörungen
Die Meridiane
Die Akupunkturpunkte
Die speziellen Akupunkturpunkte
Was ist Moxibustion?
Artemisia vulgaris
Wie wird Moxa angewendet?
Wann hilft Moxibustion?
Welche Wirkung hat Moxibustion?
Wann und wo darf Moxa nicht angewendet werden?
Probleme während der Behandlung
Nach der Behandlung
Prinzip der Moxabehandlung
Allgemeines
Unterstützung und Tonisierung der Energie durch vier Regeln in der TCM
Technik der Moxabehandlung
Wann und wie oft wird gemoxt?
Wo bekomme ich das Moxa-Zubehör her?
Behandlungsvorschläge
Wichtige Punkte zur Abwehrsteigerung und zur Erhaltung der Gesundheit
Allgemeine Erkrankungen
Energieschwäche
Abwehrschwäche
Müdigkeit
Erkältung
Husten
Akne, Pickel
Beschwerden im Verdauungstrakt
Magenschmerzen
Akute Magen-Darmentzündung
Bauchschmerzen
Durchfall
Beschwerden des Bewegungsapparates
Nackenbeschwerden
HWS- (Halswirbelsäulen-) Syndrom
Schulter-Arm-Syndrom
Chronische Kreuzschmerzen
Ischialgie/Hexenschuss
Schmerzen in Rücken, Schulter und Armen
Schmerzen im Fußgelenk und Knöchel
Knieschmerzen
Schmerzen im Handgelenk
Gynäkologische Probleme
Schmerzen während der Menstruation
Unregelmäßige Periode
Zu geringe oder fehlende Blutung
Zu starke Blutung
Wechseljahrsprobleme
Schwangerschaft und Geburt
Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
Bauchschmerzen nach der Geburt
Milchmangel
Kinderkrankheiten
Appetitmangel
Bettnässen
Durchfall
Bauchschmerzen
Shen-nung, der „göttliche Ackersmann“ (2838–2698?) sammelte bereits der Legende nach über 100 Arten von Heilkräutern, während Huang-ti, der „Gelbe Kaiser“ (2698–2598?) mit „Nei ching“, dem wohl wichtigsten Werk, die traditionelle chinesische Heilkunde (TCM) begründete. Dieses Buch ist Grundlage der Akupunktur und Moxibustion, auf das sich viele Autoren beziehen.
Es gilt jedoch als sicher, dass das Verfahren auf eine noch viel ältere, steinzeitliche Erfahrungsheilkunde zurückgeht, die durch Heilkundige mündlich überliefert worden ist.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) werden fünf verschiedene Behandlungsmethoden und Techniken zusammengefasst, die auf der Lehre des kosmischen Gleichgewichts zwischen Yin und Yang beruhen:
Akupunktur und Moxibustion
Chinesische Arzneimitteltherapie (Kräuterheilkunde)
Bewegungsübungen (Taijiquan, Quigong…)
Massage (Tuina, Gua Sha…)
Ernährung
Die Chinesen kannten bereits über 400 Punkte an der Körperoberfläche, die irgendwie mit inneren Erkrankungen in Beziehung standen. Diese Punkte wurden wahrscheinlich bereits in der Steinzeit mit schmalen, zugeschliffenen Steinen, Zweigen oder ähnlichen „Werkzeugen“ gestochen, im Zuge der Fortentwicklung behandelte man mit Kupfer-, Eisen-, Gold- oder Silber- und heute meist mit Stahlnadeln.
Der holländische Arzt Wilhelm Ten Rhyne beschrieb 1693 dieses Akupunktur-Verfahren erstmals in einem Bericht an die Senckebergische Bibliothek in Frankfurt/ Main.
Um 1828 begann der Einfluss westlicher Medizin durch britische Ärzte, die sich in Macao und Kanton niederließen. Ende des 19. Jahrhundert verlor die TCM an Bedeutung, da sie zwar bei vielen verschiedenen Leiden erfolgreich war, aber gegen die verbreiteten Epidemien keine Konzepte hatte und auch Operationen unbekannt waren, während sich die westliche Medizin immer mehr durchsetzte.
Mitte des 20. Jahrhunderts forderte die kommunistische Regierung unter Mao Tse-Tung, zum Nutzen des Volkes die TCM mit der westlichen Medizin zu verbinden. Er verkündete: „Die Volksmedizin ist ein großer Schatz“.
Um auch entlegene Dörfer medizinisch zu versorgen, bildete man eine große Zahl von Laienhelfern aus, die sogenannten „Barfußärzte“ (entsprechen in etwa den Heilpraktikern), die die traditionellen Methoden aus der chinesischen Medizin anwendeten. Oft wurden die Heilmethoden vom Vater auf den Sohn weitergegeben, andere kamen aus allen Berufen, sie impften, versorgten kleinere Verletzungen und behandelten alltägliche, leichtere Krankheiten meist erfolgreich in eigener Verantwortung mit Akupunktur, verschiedenen Kräutern, Massagen….
Dr. med. Ulrich Wolf schrieb 1975 in seinem Ratgeber: „Schmerzfrei durch Akupressur und Akupunktur“: „Die chinesische Erfahrung lehrt, dass Akupunktur von jedermann ausgeübt werden kann. Man muss nicht Medizin studiert haben, um durch Akupunktur sich und anderen Menschen helfen zu können.“
Und so ist die Vorstellung, dass die TCM ausschließlich Ärzten vorbehalten sein sollte, nicht unbedingt richtig.
An den chinesischen Universitäten wird heute neben der naturwissenschaftlich ausgerichteten westlichen Medizin auch die traditionelle chinesische Medizin gelehrt.
Die TCM will mehr als heilen. Werden in der westlichen Medizin vor allem Symptome bewertet und behandelt, versucht die TCM die Konstitution des Menschen zu stärken, um so vorbeugend zu wirken und den „Gesundheitsverlauf“ positiv zu beeinflussen.
So steht im Nei ching:„Der wahre Arzt pflegt den Kranken vor der Krankheit“ und „Medizin nach dem Beginn der Krankheit ist, als grabe man erst einen Brunnen, wenn man durstig ist oder schmiede Waffen, wenn die Schlacht bereits begonnen hat.“
Ärzte wurden im alten China auch nicht für die Heilung der Krankheit, sondern für die Gesunderhaltung des Menschen bezahlt.
Aber auch die Vorbeugung ist ist ein wichtiger Bereich in der TCM. So findet man in vielen Firmen, in Hotels und in Schulen Abbildungen von Akupunkturpunkten, die sich für die Behandlung verschiedener Krankheiten oder Störungen (z.B. müde und brennende Augen; Vorbeugung bei Erkältung,…) mit Akupressur eignen.
Vorbeugung mit Akupressur gegen brennende Augen
Grundlage der TCM ist die Vorstellung, dass Mikrokosmos und Makrokosmos eins sind und dass alles bestimmten logischen Regeln unterliegt: „wie im Großen, so im Kleinen“. So gelten diese Regeln nicht nur für den gesamten Kosmos, sondern auch für Mensch und Tier bis in die winzigen Zellen. Dieses ganzheitliche Denken beeinflusst auch die Vorstellung über Krankheiten und ihre Ursachen.
Heute finden wir in China neben den Krankenhäusern mit westlicher auch etwa 10% mit traditioneller chinesischer Medizin.