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Als wären Sie dabei! Wie läuft eine mündliche Überprüfung konkret ab ? Wie verhalte ich mich am besten vor / während / nach der Prüfung ? Was sind häufi ge Prüfungsthemen ? Üben Sie mit diesen originalgetreuen Prüfungsprotokollen, damit Sie mit einem guten Gefühl in Ihre mündliche Überprüfung gehen. Die vielen Protokolle mit Kommentaren helfen Ihnen die "reale" Situation zu testen und letzte inhaltliche Lücken zu schließen. Ein Fazit am Ende jeder Überprüfung bewertet den Verlauf und das Ergebnis. Tipps und Tricks rund um die Prüfungsvorbereitung und den Ablauf bereiten Sie optimal auf die unbekannte Situation vor. Zum Beispiel wird ausführlich erläutert, wie Sie am besten bei der Anamnese vorgehen. Das bedeutet für Sie: Ein verlässliches Schema, um keine wichtigen Aspekte zu vergessen und Ihre diff erenzialdiagnostischen Fähigkeiten zu zeigen. Sicher durch die mündliche Überprüfung - üben und überprüfen Sie Ihr Wissen !
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2013
Florian Wittpahl, Christian Walter, Monika Hoch-Gehrke
Mündliche Protokolle aus Heilpraktikerprüfungen
25 Abbildungen
Florian Wittpahl
Florian Wittpahl, geb. 1973, ist Heilpraktiker, Rettungsassistent und Autor verschiedener Werke für die Heilpraktikerausbildung. Von 1993 bis 1996 war er als Rettungssanitäter im Einsatz und unterrichtete als Dozent an der ASB-Rettungsdienstfachschule in Hamburg. Von 1995 bis 1997 machte er seine Ausbildung zum Heilpraktiker und gründete die Heilpraktikerschule „Die Grüne Schule – Hamburger Akademie für Naturheilkunde“.
Christian Walter
Christian Walter, geb. 1967 in Bielefeld, hat seine Ausbildung zum Heilpraktiker in Hamburg absolviert. Zusätzlich machte er eine Fachausbildung in Klassischer Homöopathie. Inzwischen ist er als Dozent und Fachbereichsleiter der Homöopathie an der Heilpraktikerschule „Die Grüne Schule“ in Hamburg tätig. Dort ist er auch stellvertretender Schulleiter. Seit 1999 hat er außerdem eine eigene Praxis mit Schwerpunkt Homöopathie in Hamburg-Rotherbaum.
Monika Hoch-Gehrke
Monika Hoch-Gehrke, geb. 1959 in Hamburg, wurde als medizinischtechnische Assistentin im Laborbereich ausgebildet und absolvierte von 2002 bis 2004 die Ausbildung zur Heilpraktikerin. Sie hat eine Praxis in Hamburg mit den Schwerpunkten Irisdiagnose, Ernährung, Fußreflexzonentherapie und Ohrakupunktur. Zusätzlich arbeitet sie als Dozentin an der Heilpraktikerschule „Die Grüne Schule“ in Hamburg.
Wir freuen uns, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben! Sicherlich sind Sie gerade in einer Lebensphase, die zu einer der geschäftigsten und aufregendsten der letzten Jahre gehört: in der Vorbereitung auf Ihre mündliche Heilpraktikerüberprüfung!
Wir möchten Ihnen mit diesem Buch einen Einblick in den Verlauf mündlicher Überprüfungen geben. Erstmals finden Sie den kompletten Ablauf der Überprüfungen in einem Buch zusammengefasst. Dieses Buch ist nicht als ausführliches Lehrbuch konzipiert, sondern gedacht als Arbeitsbuch mit 27 Überprüfungen und ausführlichen Kommentaren, das Ihnen eine gute Grundlage für Ihre Vorbereitungen geben soll. Jede Überprüfung startet mit einer Übersicht über den Inhalt der Überprüfung, damit Sie bereits im Vorfeld Ihre Antworten überlegen können, bevor Sie den Prüfungsablauf lesen.
Sie werden feststellen, dass es inhaltliche Wiederholungen gibt. Diese sind der Tatsache geschuldet, dass in den Überprüfungen manche Themen mit leicht veränderten Fragestellungen häufiger als andere gefragt werden: Dadurch bekommen Sie eine gute Gelegenheit, sich die häufigen Themen besonders gut und unter unterschiedlichen Gesichtspunkten einzuprägen.
Wir sind seit vielen Jahren in der Heilpraktikerausbildung und Prüfungsvorbereitung tätig. An diesem Buch haben wir zu dritt gearbeitet. Die einzelnen Kapitel und Überprüfungen sind jeweils gekennzeichnet – jeder Autor hat seine ganz persönliche Erfahrung mit eingebracht.
Wir wünschen Ihnen nun viel Freude bei der Arbeit mit diesem Buch – und natürlich viel Erfolg bei der anstehenden mündlichen Überprüfung.
Wir danken dem Verlag und insbesondere dem Lektorat für die wertvolle Unterstützung.
Hamburg, im Mai 2013HP Florian Wittpahl HP Christian Walter HP Monika Hoch-Gehrke
Teil 1 Prüfungsmodalitäten und Prüfungsthemen
1 Nach der Prüfung ist vor der Prüfung
1.1 Modalitäten der mündlichen Überprüfung
Zeitpunkt der Überprüfung
Setting der Überprüfung
Besonderheiten der mündlichen Überprüfung
1.2 Wissen strukturiert wiedergeben können
Antworten Sie strukturiert
Lernen Sie strukturiert
2 Mündliche Überprüfung
2.1 Am Tag der Prüfung
Vorbereitungen
Maßnahmen gegen Lampenfieber
Am Prüfungsort
2.2 Mündliche Überprüfung: 30 entscheidende Minuten
Erste Prüfungsminuten
Tipps zum eigentlichen Teil der mündlichen Prüfung
2.3 Nach der Überprüfung
Bestandene Prüfung
Prüfungsloch
Nicht bestandene Prüfung
2.4 Prüfungsanamnese
1. Eingangsfragen (Notfall oder nicht?)
2. Patientendaten
3. Befunderhebung
4. Differenzialdiagnostische Überlegungen
5. Therapiemaßnahmen
2.5 Häufige Themen in mündlichen Prüfungen
Gesetzeskunde
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Körperliche Untersuchung
Desinfektion und Sterilisation
Anatomie und Physiologie
Pathologie
Teil 1 Prüfungsprotokolle mit Kommentaren
3 Überprüfung 1
3.1 Prüfungsprotokoll 1
3.1 Prüfungskommentare 1
Notfall
DD: Angina pectoris – Herzinfarkt
Notfall in der Praxis
Vorgehen bei DD
Notfall erkennnen
Körperliche Untersuchung
Appendizitis: Druckpunkte
Tumorzeichen
DD: Rückenschmerzen
DD: mechanischer und paralytischer Ileus
4 Überprüfung 2
4.1 Prüfungsprotokoll 2
4.1 Prüfungskommentare 2
Anamnese, Hyperthyreose
Umgang mit Wissenslücken
Gesetzliche Regelungen für Heilpraktiker 38 Impfrecht für Heilpraktiker?
Zum Thema zurückfinden
Differenzialdiagnosen: Sehstörungen
Notfall – was tun?
Verdachtsdiagnose
FAST
Hypoglykämie
5 Überprüfung 3
5.1 Prüfungsprotokoll 3
5.1 Prüfungskommentare 3
DD: Anämien – Leukämien
DD: Herzinfarkt – Lungenembolie
DD: Diarrhö – Obstipation
DD: Diabetes mellitus – Hyperthyreose
DD: Nierensteine – Niereninsuffizienz
DD: Asthma bronchiale – Pneumonien
DD: Epilepsie – Schlaganfall
Blickdiagnostik
6 Überprüfung 4
6.1 Prüfungsprotokoll 4
6.1 Prüfungskommentare 4
Notfallmaßnahme I: Reanimation
Notfallmaßnahme II: Defibrillation
Notfallmaßnahme III: Intubation
Ursachen für Kreislaufstillstand
Maßnahmen bei Herzinfarkt
Vorgehen bei Fallbeispielen
Zum Thema zurückfinden
Behandlung des Ileus
Hypertonie
Medikament
Blutdruckmessung
Bildfrage: Erythema migrans
7 Überprüfung 5
7.1 Prüfungsprotokoll 5
7.1 Prüfungskommentare 5
Fallbesprechung
Unterbrechung: Wechsel zur DD
DD: Blut im Urin
Bedeutung des Begriffs „Tumor“
Ein Bienenstich ist ein Tumor
Verbote für den Heilpraktiker
Tuberkulosenachweise
Fehlerquellen des Mendel-Mantoux-Tests/Tine-Tests
8 Überprüfung 6
8.1 Prüfungsprotokoll 6
8.1 Prüfungskommentare 6
DD: Beinschmerzen
Aktives Nachfragen
Morbus Reiter
Gesetzeskunde
Klug gefragt
Virchow-Trias
9 Überprüfung 7
9.1 Prüfungsprotokoll 7
9.1 Prüfungskommentare 7
DD: Schwindel
Reflexprüfung und Reflexe
Schlaganfall I
Was tun bei Nicht-Wissen?
Ärztliche Untersuchungen
Schlaganfall II
10 Überprüfung 8
10.1 Prüfungsprotokoll 8
10.1 Prüfungskommentare 8
Anamnesen üben
DD: „Druck in der Lunge/im Brustkorb“
Was lange währt, wird endlich…
Embolien
Blut und seine Bestandteile
Schulmedizinische Diagnostik und Therapie
Verdauungstrakt
11 Überprüfung 9
11.1 Prüfungsprotokoll 9
11.1 Prüfungskommentare 9
Umgang mit Abbildungen und Bildfragen
Dialog
Hepatitis
Impfungen
Schulmedizinische Therapie
Diabetes mellitus
Diabetes insipidus
Heilpraktikerspezifische Therapie
12 Überprüfung 10
12.1 Prüfungsprotokoll 10
12.1 Prüfungskommentare 10
Meningismus
Ikterus
Zeckenbedingte Erkrankungen
Gram-Färbung der Bakterien
Syphilis
Leptospirose
Virushepatitis
13 Überprüfung 11
13.1 Prüfungsprotokoll 11
13.1 Prüfungskommentare 11
DD: Angina tonsillaris
Infektionsschutzgesetz (IfSG)
Krupp und Pseudo-Krupp
Condylomata lata und Condylomata acuminata
14 Überprüfung 12
14.1 Prüfungsprotokoll 12
14.1 Prüfungskommentare 12
Für den Heilpraktiker relevante Gesetze
Hilfreiches Verhalten
Monopol der Apotheken
Milz
Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS)
Überlegt vorgehen
Leukämien
Hebammengesetz
15 Überprüfung 13
15.1 Prüfungsprotokoll 13
15.1 Prüfungskommentare 13
Ruhe bewahren
Formen der Hypertonie
Blutdruckwerte
DD: Akutes Abdomen
16 Überprüfung 14
16.1 Prüfungsprotokoll 14
16.1 Prüfungskommentare 14
In der Ruhe…
Horner-Syndrom
Nervus phrenicus
Blut im Stuhl
DD: Blut im Urin
Kimmelstiel-Wilson-Syndrom
Schweregrade der Herzinsuffizienz
Formen der Herzinsuffizienz
Links-thorakaler Schmerz
Hypertonie und Blutdruckwerte
Hyperthyreose
17 Überprüfung 15
17.1 Prüfungsprotokoll 15
17.1 Prüfungskommentare 15
Verschreibungspflichtige Homöopathika
Gesetzeskunde
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Risikofaktoren und Ursachen des Herzinfarkts
Nieren und Nebennieren
Alkoholismus
Drogenabhängigkeit
Gesetzeskunde
Tuberkulose
18 Überprüfung 16
18.1 Prüfungsprotokoll 16
18.1 Prüfungskommentare 16
Reanimation
Notfallmedikamente
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
Arteriosklerose
Herztransplantation
Blutbestandteile
19 Überprüfung 17
19.1 Prüfungsprotokoll 17
19.1 Prüfungskommentare 17
Notfall oder nicht?
Anamnese
Diabetes mellitus und Hypoglykämie
Differenzialdiagnostisches Denken
Gesetzeskunde
Impfen
Notfall oder nicht?
Müdigkeit und Antriebslosigkeit
Gezieltes Nachfragen
Depressionen
20 Überprüfung 18
20.1 Prüfungsprotokoll 18
20.1 Prüfungskommentare 18
Anatomie der Wirbelsäule
Anatomie der Gallenblase
Fettverdauung
Bestandteile des Bluts
Faire Prüfung
AIDS: Ansteckung
AIDS: Krankheitsverlauf
HI-Virus
AIDS: Behandlungsverbot
Inspektion
Herzauskultation
Depressionen
Leberzirrhose: Symptome
Leberzirrhose: Ursachen
Morbus Duputryen
21 Überprüfung 19
21.1 Prüfungsprotokoll 19
21.1 Prüfungskommentare 19
Fragen zu Beginn der Prüfung
Infektiöse Gastroenteritis
Namentliche Meldepflicht
Empfohlene Impfungen
Impfpflicht für Heilpraktiker
22 Überprüfung 20
22.1 Prüfungsprotokoll 20
22.1 Prüfungskommentare 20
Fragen nach Ausbildung und zukünftiger Tätigkeit
Gesetzeskunde
Laborparameter
Vorgehen bei Fallbeispielen I
Welche Krankheit ist wahrscheinlich?
Vorgehen bei Fallbeispielen II
DD: Sprachstörungen und Sehstörungen
23 Überprüfung 21
23.1 Prüfungsprotokoll 21
23.1 Prüfungskommentare 21
Eingangssituation
Eiweißverdauung
Leber: Eiweißverdauung
IfSG § 6
Gallensteine
Messung des Blutdrucks
Blutentnahme
Borkenflechte
Reanimation
24 Überprüfung 22
24.1 Prüfungsprotokoll 22
24.1 Prüfungskommentare 22
Durchgehen der schriftlichen Prüfung
24.2 Häufig nachgefragte Themen
Hypotonie
Heilpraktikerspezifische Therapieverfahren
Hypotonie: Schulmedizinische Therapie
Hypotonie: Einschlafstörungen
Blutdruckwerte und Blutdruckmessung
Hypertonie: Linksherzinsuffizienz
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
Hypertonie: Patientenempfehlungen
Sporen
Händedesinfektion
Formen der Anamnese
IPPAF-Schema
Herzauskultation
Schweigepflicht
Gesetzeskunde
25 Prüfung 23
25.1 Prüfungsprotokoll 23
Multiple-Choice-Fragen
Zweiter Teil der Überprüfung
25.1 Prüfungskommentare 23
Beantwortung der Multiple-Choice-Fragen
Strukturiert antworten I
Therapiemöglichkeiten
Chronische Bronchitis
Strukturiert antworten II
Händedesinfektion
Injektionen
Untersuchungsschema: IPPAF-Schema
Vorgehen bei Fallbeispielen
Heilpraktikerspezifische Gesetze
26 Überprüfung 24
26.1 Prüfungsprotokoll 24
26.1 Prüfungskommentare 24
Vorgehen bei Fallbeispielen
Ischialgie, Lumbalgie
Neurologische Untersuchungen
Fallaufnahme
Hämorrhagische Diathese
Erkrankungen nach Reisen
Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
Meningokokkensepsis: Gesetze, Hygiene, Erreger
Neurologische Untersuchung: Vorgehen
Legionärskrankheit
Unterbringung akut suizidaler Patienten
Netzhautablösung
Zyklothymie
Reanimation
27 Überprüfung 25
27.1 Prüfungsprotokoll 25
27.1 Prüfungskommentare 25
Gelungener Einstieg
Schilddrüsenhormone
Hypophysenvorderlappen und Steuerung der Schilddrüsenhormonproduktion
Apoplex
Erysipel
Händedesinfektion
Entsorgung
28 Überprüfung 26
28.1 Prüfungsprotokoll 26
28.1 Prüfungskommentare 26
Heilpraktikergesetz
Infektionsschutzgesetz
Ikterus
Bilirubin-Kreislauf
29 Überprüfung 27
29.1 Prüfungsprotokoll 27
29.1 Prüfungskommentare 27
Ödeme
Aortenklappenstenose
Herzklappenfehler, Herzauskultation
Komplikationen einer Aortenklappenstenose
Neuritis
Vitamine bei neurologischen Erkrankungen
Kleine Schnitzer
Adrenalin – Sympathikus/Parasympathikus
Tuberkulose
Tuberkulose: Infektionsschutzgesetz
Tuberkulose: Maßnahmen der Desinfektion
Striae
Kollagenosen
Kurz und bündig
Hormondrüsen
Digitalis
Teil 3 Anhang
30 Abbildungsnachweis
31 Sachverzeichnis
1 Nach der Prüfung ist vor der Prüfung
2 Mündliche Überprüfung
Monika Hoch-Gehrke
Sie haben die schriftliche Überprüfung erfolgreich absolviert: Nun geht es für Sie um die Vorbereitungen auf die mündliche Überprüfung, die vom Amtsarzt des zuständigen Gesundheitsamtes abgenommen wird.
Die schriftliche und die mündliche Heilpraktikerprüfung sind in der 1. Durchführungsverordnung des Heilpraktikergesetzes (Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (HPG) von 18.2.1939/18.4.1975) geregelt. 1992 hat das Bundesgesundheitsministerium Leitlinien für die Überprüfung von Heilpraktikeranwärtern erstellt, um die Überprüfung bundesweit zu vereinheitlichen. Dort ist festgehalten, dass die Überprüfung keine Leistungskontrolle darstellt, sondern die Feststellung einer bestimmen Qualifikation zum Ziel hat. Der Prüfling muss über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeit in der „Ausübung der Heilkunde“ verfügen, sodass er keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt.
Der Zeitraum zwischen der Mitteilung über das Ergebnis der schriftlichen Prüfung und dem Termin zur mündlichen Prüfung beträgt je nach Bundesland und Gesundheitsamt in der Regel 2 Wochen bis mehrere Monate. Der Zeitpunkt der mündlichen Überprüfung ist von mehreren Faktoren abhängig, wie z. B. der Prüfungskapazität der Gesundheitsämter, d. h. der Anzahl der Amtsärzte, die eine Prüfung durchführen, aber auch von der Anzahl der Prüflinge. Die Reihenfolge, in der die Prüflinge eingeladen werden, ist z. T. von dem Anfangsbuchstaben des Familiennamens abhängig. Es gibt aber auch Gesundheitsämter, die einen Terminwunsch akzeptieren. Am Besten erkundigen Sie sich bei der Heilpraktikerschule, an der Sie sich vorbereitet haben, wie in dem Gesundheitsamt, das für Sie zuständig ist, verfahren wird.
Die Prüfung sollte zwischen 15 und 45 Minuten dauern. Gruppenprüfungen mit bis zu 4 Teilnehmern sind möglich. Anwesend sind meist der Amtsarzt oder mehrere Amtsärzte und 1–2 teilweise gutachterlich mitwirkende Heilpraktiker, die vom Amtsarzt benannt wurden. Die Berufsverbände der Heilpraktiker können Heilpraktiker für die Prüfungen vorschlagen.
In den meisten Bundesländern stellen die Amtsärzte die Fragen und die Heilpraktiker sind als Beisitzer anwesend. Die Prüfung wird aufgezeichnet. Nach der Prüfung beraten sich der Amtsarzt und der Beisitzer in Abwesenheit des Prüflings über den Verlauf der Prüfung. Danach wird dem Prüfling das Prüfungsergebnis durch den Amtsarzt mitgeteilt. Dieser unterrichtet auch das zuständige Gesundheitsamt.
Die Themen der Überprüfung sind vielfältig und werden in Inhalt und Intensität auch durch die Vorlieben des Prüfers bestimmt. Bereiten Sie sich deshalb gut auf alle folgenden Themen vor:
Berufs- und Gesetzeskunde
Grundkenntnisse in Anatomie, pathologischer Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie
Grundkenntnisse der allgemeinen Krankheitslehre, Erkennen und Unterscheiden von wichtigen Zivilisationskrankheiten, besonders von Stoffwechselkrankheiten (z. B. Diabetes mellitus), Herz-Kreislauf-Krankheiten, degenerative Krankheiten (z. B. des Bewegungsapparates) und Infektionskrankheiten
Erkennen und Erstversorgung von Notfällen und lebensbedrohlichen Zuständen
Anamnese, Untersuchungstechniken (Inspektion; Palpation, Perkussion, Auskultation von inneren Organen, neurologische Untersuchung (z. B. Reflexprüfungen), Puls- und Blutdruckmessung)
Praxishygiene, Desinfektion, Sterilisation
Injektions- und Punktionstechniken
Laborwerte
Entscheidend für den Prüfungsverlauf sind neben den guten Fachkenntnissen auch das Verhalten und Auftreten des Prüflings während der Prüfungssituation. Der Amtsarzt wird in der Regel aus der Gesamtheit seiner Eindrücke entscheiden können, ob der Prüfling in der Lage ist, die Heilkunde fachgerecht auszuführen.
In der Überprüfung ist der Amtsarzt der aktive Teil, er führt die Prüfung und leitet in der Regel das Gespräch. Versuchen Sie so ungezwungen, wie möglich zu bleiben.
Beantworten Sie die Fragen (die auch wirklich gestellt wurden!) und treten Sie mit dem Prüfer in einen Dialog über Patientenfälle, als wären Sie in einer Anamnesesituation.
Teilen Sie ihm Ihre Überlegungen zum Fall mit. So weiß der Amtsarzt, in welche Richtungen Sie denken. Nichts ist schlimmer, als nur stumm dazusitzen! Entwickeln Sie Ihre Gedanken laut im Gespräch mit dem Amtsarzt. Auf diese Weise kann sich ein fruchtbarer Dialog entwickeln, der möglicherweise den einen oder anderen diagnostischen Hinweis für Sie enthält.
Falls möglich, sollten Sie den Prüfungsstil des Prüfers in Erfahrung bringen: Fragen Sie z. B. in der Heilpraktikerschule nach, in der Sie gelernt haben, oder forschen Sie in Heilpraktiker-Internetforen nach: Manche Prüfer nutzen beispielsweise Bilder von Erkrankungen, die beschrieben und erklärt werden sollen. Andere Prüfer wiederum möchten an einem Beisitzer demonstriert sehen, wie eine stabile Seitenlage durchgeführt wird. Die Durchführung von Injektionstechnik könnte ebenfalls ein Teil der Prüfung sein – dies erfolgt jedoch meist als „simulierte Trockenübung“.
Florian Wittpahl
Während der Überprüfung möchte der Prüfer in kurzer Zeit herausfinden, ob Sie über ausreichend Wissen verfügen und keine „Gefahr für die Volksgesundheit“ darstellen. Präsentieren Sie sich daher mit Ihrem Wissen kompetent.
Auswendiglernen alleine reicht nicht, denn die Gefahr des Vergessens ist zu groß, wenn das Lernen nicht auf dem Verstehen basiert. Versuchen Sie, sich mit einer guten Struktur das verständnisorientierte Lernen zu erleichtern, damit Sie in der Prüfungssituation Ihr Wissen sicher wiedergeben können.
Sortieren Sie Ihre Antworten sinnvoll: Überlegen Sie sich, bevor Sie mit dem Lernen beginnen, wie Sie Ihren Lernstoff strukturieren wollen, damit Sie keine Informationen vergessen und gleichzeitig lernen, Ihr Wissen kompetent zu präsentieren.
Beginnen Sie nicht mit seltenen Details einer Krankheit oder äußern Sie nicht sofort Ihre Verdachtsdiagnose. Versuchen Sie, so strukturiert wie möglich das Thema oder die Erkrankung zu entwickeln. Dazu gehört, wie auch später in der Praxis, dass Sie zunächst Informationen sammeln müssen, um Ihre Verdachtsdiagnose überhaupt entwickeln zu können und später zu untermauern. Bei anatomischen oder physiologischen Fragen sollten Sie ebenfalls mit dem Allgemeinen beginnen, um dann das Spezielle zu erörtern: Spannen Sie den Bogen vom groben Überblick bis zum wichtigen Detail.
Bei der Beschreibung des Beckens können Sie mit einer kurzen Übersicht über Lage und Funktion beginnen und dann ins Detail gehen: „Das Becken stellt die knöcherne Verbindung zwischen der Wirbelsäule und den unteren Extremitäten dar. Es besteht aus dem Kreuzbein (Os sacrum) und den beiden Hüftbeinen (Ossa coxae). Das Kreuzbein steht in Verbindung zum 5. Lendenwirbelkörper, die Hüftbeine haben eine gelenkige Verbindung zu den Oberschenkelknochen (Femur). Das Kreuzbein und die Hüftbeine sind über das von Bändern gehaltene Iliosakralgelenk fest miteinander verbunden. Die Hüftbeine bestehen jeweils aus drei miteinander verschmolzenen Knochen, dem Darmbein (Os ilium), dem Sitzbein (Os ischii) und dem Schambein (Os pubis).“
Gehen Sie dann in Details und nennen Sie wichtige Strukturen, die sich auch von außen tasten können lassen… Zum Schluss können Sie Muskeln oder Bänder aufführen, die dort ihren Ansatz haben und die Funktion der Gelenke erklären.
Merke: Geben Sie zuerst einen Überblick und gehen Sie dann ins Detail.
Damit hätten Sie eine umfassende, strukturierte Antwort. Die Reihenfolge muss nicht genauso eingehalten werden wie in diesem Beispiel. Wenn Sie nicht alle Details wissen und sich auch nicht mehr alle Details aneignen können, sollten Sie versuchen, mit dem Ihnen zur Verfügung stehenden Wissen strukturiert zu antworten. Eine „schlankere“ Antwort könnte wie folgt aussehen: „Das Becken besteht aus dem Kreuzbein und den Hüftbeinen. Diese sind wiederum aufgebaut aus Darmbein, Sitzbein und Schambein. Am Darmbein finden wir den Darmbeinkamm und die Darmbeinstacheln, die wir auch von außen tasten können…“
Wenn Sie auf die Frage „Was können Sie mir zum Herzinfarkt sagen?“ antworten „Die haben auch Todesangst und Übelkeit/Erbrechen”,… stimmt das zwar, viel besser klingt es allerdings, wenn Sie nach dem obigen Muster antworten: „Beim Herzinfarkt kommt es zum Untergang von Herzmuskelgewebe nach einem plötzlichen Verschluss einer Herzkranzarterie. Die Ursachen können lokale Thrombosen in den Herzkranzarterien oder ein Embolus aus dem linken Herzen sein. Die Patienten klagen über plötzlichen retrosternalen Brustschmerz, Atemnot, Todesangst. Der Schmerz kann ausstrahlen in den linken Arm oder andere angrenzende Regionen. Es kann zu tödlichen Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern, zum kardiogenen Schock oder zum plötzlichen Herztod kommen. Ich würde bei entsprechendem Verdacht sofort den Notarzt rufen, den Patienten bei Bewegungsverbot in Herzbettlage lagern, eine Vitalzeichenkontrolle durchführen und versuchen, den Patienten zu beruhigen. Abschließend ist zu sagen, dass es nicht bei allen Patienten zu den typischen Schmerzen kommen muss, besonders bei Frauen oder auch bei Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus können diese fehlen. Die Ärzte machen neben einer EKG-Diagnostik auch eine Blutuntersuchung, um nach herzspezifischen Enzymen zur Verdachtsbestätigung zu suchen.”
Bei dieser Beispielantwort wurden nicht alle Ursachen, Symptome, Komplikationen oder Maßnahmen genannt – insgesamt kann der Prüfer jedoch das Gefühl bekommen, dass sich der Prüfling mit dem auskennt, was er sagt.
Merke: Versuchen Sie Ihre Antwort konsequent nach dem Muster Definition – Ursachen – Symptome – Komplikationen – Maßnahmen zu sortieren.
Trainieren Sie während der Prüfungsvorbereitung den richtigen Ablauf einer Anamnese, um die Sicherheit zu gewinnen, welche Fragen Sie stellen müssen und welche Untersuchungsmetoden sie anwenden wollen. Erst dann können Sie sich ganz auf den Fall konzentrieren. Die Anleitung für das Anamnesetraining finden Sie im Kapitel Prüfungsanamnese (▶Kap. 2.4).
Bei Fragen nach Ursachen für Atemnot, Brustschmerz oder Oberbauchbeschwerden lassen sich die möglichen Ursachen z. B. gut nach Organen sortieren. „Bei Ursachen für Atemnot fallen mir als Erstes Herz- oder Lungenerkrankungen ein. Ursachen im Bereich des Herzens können z. B. sein: Herzinfarkt, Angina Pectoris, Herzinsuffizienz, Hypertonie, Hypotonie, Perikarditis… Im Bereich der Lunge sollte man an folgende Erkrankungen denken: Lungenembolie, Lungenödem, Pneumothorax, Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Bronchitis (COPD), Pneumonien, Lungenfibrosen… Extrakardiale und extrapulmonale Ursachen, also außerhalb des Herzens und der Lunge liegende Ursachen, können folgende Erkrankungen sein: Anämien,… Adipositas, im Bereich des Bewegungsapparates könnten Traumen oder der Morbus Bechterew eine Rolle spielen…“
Erkennbar ist in diesem Fall, dass die Ursachen nach Wichtigkeit aufgeführt sind – erst die Lungenembolie, später die chronischen Ursachen, wie z. B. die Lungenfibrosen.
Wer es ganz perfekt machen möchte, kann zu jeder Erkrankung noch drei Leitsymptome/wichtige Charakteristika nennen: „Bei Ursachen für Atemnot fallen mir zunächst Herz- oder Lungenerkrankungen ein. Ursachen im Bereich des Herzens können z. B. sein: Herzinfarkt mit plötzlichem Brustschmerz, evtl. ausstrahlend, Todesangst oder Vernichtungsgefühl, Angina Pectoris mit anfallsweisem Brustschmerz ohne Gewebeuntergang, Herzinsuffizienz, hier besonders die Linksherzinsuffizienz bei der Atemnot das Leitsymptom ist…”
Merke: Versuchen Sie auch für die Anamnese eine sinnvolle Struktur zu finden, indem Sie die Ursachen der zur Diskussion stehenden Symptome nach folgenden Kriterien ordnen:
Organe (z. B. Herz, Lunge, Magen) und Organsysteme (z. B. Haut, Nervensystem)zeitliches Auftreten des Symptoms (akutes oder chronisches Symptom)Häufigkeit Wählen Sie einfache Kriterien aus, zu komplizierte verwirren mehr, als dass sie helfen.Üben Sie strukturiertes Antworten alleine und in Ihrer Lerngruppe. Beginnen Sie mit einem brauchbaren Lernplan: Erstellen Sie einen Plan, in den Sie eintragen, welche Themen Sie wann bearbeiten. Dieser Lernplan kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem wie viel Zeit Sie bis zur Überprüfung haben. Doch bevor Sie mit den Prüfungsvorbereitungen zur mündlichen Prüfung beginnen, sollten Sie sich nach dem schriftlichen Teil eine kurze Pause gönnen.
Idealerweise sollten Sie 2–3 Monate vor der mündlichen Überprüfung mit den Vorbereitungen beginnen. Dazu können Sie z. B. die im Anhang genannten Themen auf die verbleibende Zeit aufteilen. Planen Sie ca. 2–3 Wochen vor der Überprüfung wieder etwas Zeit zum Wiederholen aller Themen ein. Viellicht brauchen Sie auch etwas mehr Zeit zum Wiederholen des Lernstoffs.
Merke: Erstellen Sie rechtzeitig Zeitpläne, damit Sie nicht unter zusätzlichen Zeitdruck durch fehlende Planung geraten. Ein vernünftiges Zeitmanagement ist das A und O einer guten Prüfungsvorbereitung.
Wenn Sie Informationen über Ihren Prüfer haben (s. oben), lassen Sie dessen Prüfungsschwerpunkte in Ihren Lernplan einfließen. Verlassen Sie sich allerdings nicht darauf, dass der Prüfer nur diese Themen abfragt. Im Kapitel Häufige Themen in mündlichen Prüfungen (▶Kap. 2.5) finden Sie eine Übersicht über häufig vorkommende Themen, die Sie beherrschen sollten.
Da in der Prüfung nicht nur medizinische Fakten abgefragt werden, sondern auch Ihr medizinisches Verständnis geprüft wird, sollten Sie beim Lernen auf eine Kombination folgender Wissensformen achten:
reines Wissenstraining: Gesetze, Anatomie, Physiologie, Erkrankungen
Trainieren von Fällen: s. Kapitel
Prüfungsanamnese
(
▶
Kap. 2.4
)
differenzialdiagnostisches Denken: Machen Sie sich z. B. Differenzialdiagnosetabellen zu den wichtigsten Themen. Achten Sie hierbei besonders auf eine sinnvolle Ordnung und Reihenfolge. Notieren Sie sich, wie oben beschrieben, jeweils die 3–4 wichtigsten Symptome bzw. Besonderheiten.
Üben Sie das freie Sprechen vor dem Spiegel und in der Lerngruppe. Das Lernen in der Lerngruppe kann hierbei eine große Hilfe sein. Mündliche Fragen lassen sich nun mal viel besser „mündlich“ üben. Achten Sie darauf, dass Sie vorbereitet in die Lerngruppe gehen und vorher verabreden, welche Themen Sie behandeln. In der Lerngruppe sollten Sie gegenseitig nicht nur auf den Inhalt achten, sondern auch auf die Struktur. Und seien Sie bitte streng miteinander. Es bringt dem Lernpartner keinen Vorteil hier Ungenauigkeiten durchgehen zu lassen – das kann sich später rächen.
Fragen Sie in einer örtlichen Heilpraktikerschule nach speziellen Vorbereitungskursen für die mündliche Überprüfung. Hier können Sie wertvolle Tipps erhalten. Auch das mündliche Training mit einem Dozenten, den man noch nicht kennt, kann helfen, die Aufregung vor der eigentlichen Überprüfung zu mindern.
Monika Hoch-Gehrke
Glückwunsch, Sie haben bereits die schriftliche Prüfung bestanden und dürfen nun die mündliche Überprüfung ablegen. Und heute ist der Tag! Lange haben Sie darauf hingearbeitet, viel gelernt, sich auf dieses Ziel konzentriert und jetzt stehen Sie vor der letzten Hürde.
Den Tag vor der mündlichen Prüfung sollten Sie, wenn möglich, so ruhig wie möglich verbringen. Alle Tätigkeiten, die Ihren Stress-Level senken, werden Ihnen sehr gut tun. Schlafen Sie ausreichend und unternehmen Sie etwas Schönes, treiben Sie beispielsweise Sport oder machen Sie einen langen Spaziergang. Leichte körperliche Anstrengung an frischer Luft wirken oft Wunder für die Konzentration. Wenn Sie noch bis kurz vor der Prüfung arbeiten müssen, genießen Sie Ihren Feierabend und vermeiden Sie möglichst hektische Aktionen.
Nein zum Lernen
Auf jeden Fall sollten Sie eines nicht mehr machen: Lernen! Was bis heute nicht in Ihrem Kopf ist, wird dort auch nicht mehr bis morgen hineingelangen.
Direkt am Tag der mündlichen Prüfung stellen Sie sich Ihren Wecker rechtzeitig zum Aufstehen. Verschlafen und Zuspätkommen sind heute ein absolutes „No-go“. Ein kleines Frühstück ist für Ihr angespanntes Nervenkostüm gerade richtig und notwendig: Nüsse, Müsli, Joghurt, Quark, Vollkornbrot/Vollkornbrötchen, Käse sind ein guter Start, fördern die Gedächtnisleistung und belasten nicht. Tee und Wasser sind für den Flüssigkeitshaushalt wichtig. Wenn Sie Kaffeetrinker sind, gehört auch heute der Becher Kaffee zum Frühstück.
Es gibt keinen speziellen Dresscode für die mündliche Prüfung. Normale Kleidung ist völlig ausreichend. Wenn Sie Make-up benutzen, schminken Sie sich dezent. Mein Rat: Verkleiden Sie sich nicht, bleiben Sie natürlich und authentisch.
Sie wissen natürlich schon seit Langem, wo die Prüfung stattfindet. Wahrscheinlich sind Sie vorsichtshalber den Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto gefahren und wissen, wie lange Sie am Tag X unterwegs sein werden. Fahren Sie rechtzeitig los und nehmen Sie unbedingt das Einladungsschreiben und Ihren gültigen Personalausweis zur Prüfung mit.
Um Ihr Lampenfieber in den Griff zu bekommen, haben sich die folgenden, von vielen Prüflingen erprobten Maßnahmen bewährt:
Befassen Sie sich frühzeitig mit dem Thema Lampenfieber: Ein Coaching oder psychologische Hilfe kann bei starken Beschwerden durchaus sinnvoll und hilfreich sein. Schließlich ist die Prüfungsangst in den meisten Fällen ein „alter Bekannter“ aus Schulzeiten.
Psychokinesiologie (Muskeltestung) kann helfen, Blockaden zu lösen. Sprechen Sie mit Ihrem Heilpraktiker.
Auch die klassische Homöopathie bietet für solche Fälle homöopathische Mittel, die gegen Prüfungsangst wirken. Besprechen Sie frühzeitig mit einem Homöopathen Ihre individuelle (!) akute oder chronische Verschreibung.
Einige Prüflinge schwören auf Rescue-Tropfen (Bach-Blüten). Diese in Apotheken erhältlichen Tropfen können Sie laut Anweisung bereits einige Tage vor der Prüfung einnehmen. Sie könnten auch eine kleine Flasche mit Wasser mitnehmen, in die Sie zuvor die Rescue-Tropfen gegeben haben.
Die Passionsblume ist eine gute Möglichkeit mit pflanzlicher Hilfe die Anspannung etwas zu mildern. Damit sollten Sie einige Tage vor der Prüfung beginnen. (z. B. Pascoflair®Tabletten, die Dosierung entnehmen Sie den Herstellerangaben oder Sie fragen Ihren Behandler).
Gegen den trockenen Mund und gegen schlechten Geschmack im Mund helfen handelsübliche Pfefferminz-Lutschdragees.
Natürlich können Sie sich auch mental vorbereiten. Stimmen Sie sich mit folgenden Glaubenssätzen positiv ein: „Ich bin gut vorbereitet.”„Ich bestehe die Prüfung.“
Wenn Sie angekommen sind, sollten Sie sich gleich anmelden. Sie werden meist in einen Wartebereich gebeten, in dem höchstwahrscheinlich schon andere Prüflinge sitzen, denn in einigen Bundesländern werden Gruppenprüfungen abgehalten. Im Wartebereich können Sie mit den anderen Prüflingen sprechen, um sich etwas zu entspannen – machen Sie sich aber nicht gegenseitig „verrückt“!
Und nun heißt es tief durchatmen: Es geht los!
Merke: Fragen Sie an Ihrer Heilpraktikerschule oder bei der Anmeldung zur mündlichen Prüfung in der zuständigen Behörde nach, ob Einzel- oder Gruppenprüfungen abgehalten werden.
Christian Walter
Der Tag der Tage steht also nun vor Ihnen! Sie sind fachlich bestens vorbereitet. Ihr Gefühl wird möglicherweise das einer mit Wissen vollgestopften Maschine sein, die man zu jeder Tages- und Nachtzeit anschalten und medizinisch befragen kann. Kurzum: Sie sind nun prüfungsbereit und begeben sich zur mündlichen amtsärztlichen Überprüfung.
Was aber erwartet Sie dort hinter der Tür des Prüfungszimmers? Hinter der Türe, die mehr oder weniger bleiche oder hochrot-schweißige Prüflinge aufnimmt und entlässt… Treten Sie ein! Schauen Sie selbst, Sie sind jetzt an der Reihe! Lassen Sie Ihre Prüfung beginnen… Die Situation hinter der Tür kann je nach Bundesland variieren.
Es kann sein, dass Sie mit dem Prüfer und einem Beisitzer alleine sind oder Sie sitzen mit mehreren Prüflingen vor mehreren Prüfern und Beisitzern. Da die Überprüfung im Zuständigkeitsbereich der einzelnen Bundesländer liegt, gibt es diese kleineren Unterschiede.
Gesundheitsämter als Prüfungsorte sind in der Regel landesweit keine „Schöner-Wohnen“-Orte, sondern einfach Behörden. In vielen Fällen werden Sie daher einen mehr oder weniger kleinen und entsprechend möblierten Raum, mit einem Tisch für das Prüfungsgespräch und der nötigen Anzahl an Stühlen für alle beteiligten Personen.
Sie werden wahrnehmen, dass dort ein Tonbandgerät aufgestellt ist und es evtl. medizinische Geräte (z. B. Blutdruckmessgerät und Stethoskop, Otoskop) gibt, um eine körperliche Untersuchung durchführen oder demonstrieren zu können. In manchen Prüfungen liegen Abbildungen von Erkrankungen aus, die im Laufe des Gesprächs erkannt und als Grundlage für die folgende Differenzialdiagnose dienen können.
Entspannt und aufmerksam zugleich
Atmen Sie jetzt noch einmal tief durch und konzentrieren Sie sich auf Ihr Gegenüber. Sie haben nun ein ca. 30 Minuten dauerndes Fachgespräch vor sich. Jetzt dürfen Sie zeigen, was in Ihnen steckt und auf Ihr großes Wissen vertrauen, das Sie sich unermüdlich in der vergangenen Vorbereitungszeit erarbeitet haben. Bleiben Sie so entspannt wie möglich und aufmerksam. Machen Sie sich auch klar, dass ihr Gegenüber ein freundlicher Mensch ist, der Ihnen nichts Böses will.
AA:Guten Morgen, setzen Sie sich bitte. Sind Sie aufgeregt?
HPA: Ja, ziemlich.
AA:Das sieht man, weil sie im Gesicht ganz errötet sind. (lächelt)
HPA: … oh! (errötet noch mehr)…
AA:Ich werde nun dieses Tonbandgerät anstellen, das unser Gespräch zur evtl. späteren Kontrolle aufzeichnet.
HPA: OK.
AA:Als Beisitzer befinden sich noch im Raum Herr Heilpraktiker XY und Frau Heilpraktikerin XY. Beide werden sich das Prüfungsgespräch mit anhören.
HPA: … (nickt freundlich) Guten Morgen!
AA:Lassen Sie uns beginnen. Warum sind Sie heute hier?
HPA: Weil Sie überprüfen, ob ich eine „Gefahr für die Volksgesundheit“ bin.
AA:Wo ist ihr Berufsstand geregelt?
HPA: Im Heilpraktikergesetz (HPG) und der Durchführungsverordnung.
AA:Warum wollen Sie Heilpraktiker werden?
HPA: …
So in etwa könnte Ihre Prüfung starten. Die 30 Minuten haben begonnen. Warum führen wir hier immer an, dass die Prüfung „ungefähr 30 Minuten dauert?“ Weil nach unserer Beobachtung die meisten mündlichen Prüfungen zwischen 15, meist 30 bis 45 Minuten dauern. Diese 30 Minuten werden Ihnen vielleicht vorkommen wie eine „Ewigkeit“, die meisten Prüflinge aber sprechen später eher von einem „Augenblick“.
Die Amtsärzte haben nach all den Jahren an Erfahrung im Prüfungswesen oft recht schnell herausgefunden, ob Sie als Prüfling etwas wissen und verstanden haben. Selbst dann, wenn Ihre Antwort nicht prompt oder „wie aus der Pistole geschossen“ erfolgt. Die Prüfer merken, ob es bei Ihnen inhaltlich medizinisch relevante „Substanz“ gibt.
Kommen wir aber nun zurück zu unserem Eingangsgespräch. Es werden also ungefähr 30 Minuten sein, vielleicht 45 Minuten, die für Sie entscheidend und wichtig sind. Verderben Sie es sich also nicht gleich in den ersten Minuten!
Warum wollen Sie also Heilpraktiker werden? Das war die letzte Frage im anfänglichen Gespräch zwischen Amtsarzt und Prüfling. Viele Prüflinge, und vielleicht auch Sie, sind in diesem Moment von eben dieser Frage komplett überrascht und beginnen leicht irritiert in diesem Moment nach Antworten auf die Frage „Ja, warum will ich eigentlich Heilpraktiker werden?“ zu suchen.
An Ihrer Motivation, diesen Beruf zu ergreifen zu wollen, lassen sich für einen Prüfer bereits verschiedene Dinge ablesen. Was soll der Amtsarzt beispielsweise von einer Antwort halten, die etwa so klingen könnte: „Ich möchte Heilpraktiker werden, weil ich selbst die Schulmedizin nicht mag und viele Medikamente giftig oder schädlich sind“ (kam so tatsächlich im Prüfungstraining mit einer Schülerin vor!). Hier bleibt doch ein leicht schaler Geschmack zurück. Schmecken Sie ihn auch? Dieser Satz könnte einem Zuhörer auch so im Ohr klingen: Dass Sie (möglicherweise) die Schulmedizin ablehnen, und daher die Gefahr besteht, dass Sie in einem medizinischen Notfall (unter Umständen) nicht die richtigen und notwendigen (soll heißen: schulmedizinischen) Wege einschlagen. Das wäre doch ein durchaus möglicher Nachhall im Ohr des Amtsarztes? Und dies könnte (hypothetisch) in letzter Konsequenz bedeuten, dass Sie im Notfall der unbedingten Sorgfaltspflicht gegenüber dem Patienten evtl. nicht nachkommen. Sie könnten also durchaus eine „Gefahr für die Volksgesundheit“ werden. Was für ein fatales Signal für die beginnende Überprüfung und möglicherweise auch für Ihre berufliche Eignung.
Damit Sie uns hier nicht falsch verstehen: Wir möchten nicht, dass Sie hier unehrlich antworten oder konstruierte Antworten geben. Sie sollten jedoch während Ihrer Prüfungsvorbereitung genau überlegen, warum sie Heilpraktiker werden möchten, und welche Verantwortung für kranke Menschen später tatsächlich auf Ihren Schultern liegen wird.
Merke: Ihre ehrliche Antwort sollte Ihr Verantwortungsbewusstsein und Ihre Umsichtigkeit zeigen und von einer Haltung des Miteinanders getragen sein: Damit ermöglichen Sie sich einen guten Einstieg in das Prüfungsgespräch.
Was aber ist nun eine gute Begründung? Grundsätzlich können und sollen Sie natürlich Ihre eigenen Beweggründe mitteilen. Im Prüfungstraining erfahre ich oft im persönlichen Vorgespräch mit den Heilpraktikeranwärtern, dass die meisten bereits gute Erfahrungen bei der naturheilkundlichen Behandlung eigener Erkrankungen oder bei Erkrankungen im Familien- oder Freundeskreis gesammelt oder beobachtet haben. Es war also fast jeder schon einmal beim Heilpraktiker oder hatte sonst den entscheidenden Kontakt mit der Naturheilkunde. Dieser persönliche Bezug, dieses ganz persönliche Erlebnis, das Sie damals begeisterte, ist als Begründung meiner Meinung nach am überzeugendsten. Hatten Sie auch so ein Erlebnis?
Nichts strengt einen Prüfer mehr an, als eine Person, die aufgesetzt selbstsicher und offensiv siegessicher ist. Hinter einem solchen „Schauspiel“ könnte der Prüfer eher den Versuch vermuten, dass Sie eine Wissenslücke verbergen möchten. Seien Sie „Sie selbst“ und authentisch! Gehen Sie in dem Wissen in den Prüfungsraum, dass Sie ein Gespräch zwischen zwei erwachsenen Menschen führen werden, in dem Ihnen niemand Böses will und niemand dominiert. Seien Sie freundlich und überlassen Sie dem Prüfer die Führung. Derweil können Sie sich im Raum akklimatisieren und sich an die Beisitzer gewöhnen. Auch von diesen droht Ihnen keine Gefahr. In der Regel hören Sie von den Beisitzern nicht mehr als ein „Guten Tag“. Ausnahme ist eine Prüfung, in der mehrere Prüfer den oder die Prüflinge befragen und prüfen. In einigen Bundesländern wird nach diesem Prüfungsmodus verfahren, in anderen nicht. Informieren Sie sich in Ihrer Heilpraktikerschule, im Gesundheitsamt oder bei anderen Heilpraktikeranwärtern, wie die Prüfungen an Ihrem Prüfungsort bevorzugt abgehalten werden.
Auf Empfang schalten
Seien Sie vor dem Gespräch gefasst, atmen Sie ruhig und regelmäßig und schalten Sie (wichtig!) Ihre Ohren und Gehirn auf Empfang.
Wenn Sie aufgeregt sind, ist es für eine Prüfungssituation nichts Ungewöhnliches. Das weiß der Prüfer bereits, denn er hat bereits Hunderte aufgeregte Prüflinge gesehen. Problematisch sind oft die ersten 5 Minuten, in denen man besonders aufgeregt ist. Ihr momentanes Befinden können und dürfen Sie äußern, auch wenn Sie im weiteren Prüfungsverlauf vor lauter Aufregung vergessen haben, was Sie sagen wollten, Sie also richtig „auf dem Schlauch stehen“. In diesem Fall ist es ratsam, dies dem Prüfer gegenüber zu artikulieren: „Ich bin gerade etwas aufgeregt und kann zu dieser Frage nichts sagen. Könnten Sie mir erst eine andere Frage zuerst stellen?“ Nichts ist schlimmer in einer Prüfung, als zu verstummen. Sollten Sie also gedanklich „feststecken“, kann ein Themenwechsel Sie gedanklich wieder „flott“ machen.
Hören Sie genau zu. Auch das Zuhören ist eine Kunst. Versuchen Sie zuzuhören und beantworten Sie die Frage, die wirklich gestellt wurde. Sind Ihre Ausführungen dem Prüfer inhaltlich nicht ausreichend, wird er das Ihnen mitteilen oder Sie werden dies an seinem erwartungsvollen Blick wahrnehmen. Machen Sie sich klar, dass Sie Fragen stellen dürfen: „Möchten Sie, dass ich fortfahre?“ Oder: „Ich verstehe die Frage nicht, können Sie diese bitte anders formulieren?“
Antworten Sie strukturiert. Diese Empfehlung ist sehr wichtig: Zum einen sollen Sie nicht durcheinander kommen mit all den Fakten und Details, an die Sie denken wollen und sollen und zum anderen soll der Prüfer einen möglichst guten Eindruck von Ihnen erhalten. Da setzt voraus, dass Sie Ihren Stoff wirklich verstanden haben. Menschen, die wenig Struktur haben oder gar zu chaotischem Erzählen neigen, sollten sich frühzeitig während der Prüfungsvorbereitung eine Erzählstruktur aneignen. In diesen Fällen kann ein Bild eine Orientierung geben, wie Sie sich vom Allgemeinen zum Detail vorarbeiten können.
Stellen Sie sich z. B. vor, Sie sollten das Krankheitsbild eines Erysipels (Wundrose) erklären. Welches Bild könnte helfen, um in eine Struktur zu kommen? Stellen Sie sich einen Baum vor. Einen kräftigen Baum mit Wurzel im Boden, mit einem Stamm, mehreren Ästen und in den Ästen hängen die Früchte (▶ Abb. 2.1). Arbeiten Sie nun vom Boden/den Wurzeln ausgehend nach oben in die Baumkrone weiter, und beschriften Sie Baumstrukturen mit den Informationen der Erkrankung:
▶ Abb. 2.1 Erzählbaum.
Wie wäre dieses Bild für Sie? Erleichtert Ihnen der Weg von den Wurzeln zu den Früchten nicht das strukturierte Erzählen? Versuchen Sie es. Oder nutzen Sie eine andere Visualisierung: Sollten Sie in der Überprüfung z. B. ein akutes Abdomen differenzieren müssen, stellen Sie sich eine Uhr vor, die auf dem Bauch liegt – jeder Uhrzeit ist ein Organ mit den dazugehörigen Erkrankungen zugeordnet. Möglicherweise fällt Ihnen mit dieser Uhr als visuellem Hilfsmittel die Differenzialdiagnose zum akuten Abdomen etwas leichter. Vielleicht haben Sie auch bessere eigene Ideen. Seien sie kreativ! Und denken Sie immer daran: Struktur bringt Ihnen Sicherheit!
Christian Walter
Es ist geschafft: Sie haben mit dem Bestehen der mündlichen Überprüfung die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde erlangt und bekommen darüber eine Urkunde von Ihrem Gesundheitsamt. Herzlichen Glückwunsch! Die meisten Prüflinge, und sehr wahrscheinlich auch Sie, werden den durchlebten Stress gut verarbeiten, sobald sie das Prüfungszimmer verlassen haben. Denn hat sich erst das gesamte Adrenalin aus dem Körper verabschiedet, so werden Ihre Körperfunktionen (besonders die der Schweißdrüsen) wieder normal funktionieren und Sie werden begreifen, dass Sie etwas Großartiges geleistet haben. Sie können sehr stolz auf sich sein. Sie stehen nun tatsächlich an dem Wendepunkt in Ihrem Leben, in dem nun die Tore zu Ihrem Traumberuf wirklich weit offen stehen. Sie können ab heute durch dieses Tor gehen, mit dem Bewusstsein, einen wunderschönen und erfüllenden Beruf ausüben zu dürfen. Planen Sie die Zukunft in Ihrer Praxis und natürlich Ihre weitere naturheilkundliche Aus- und Weiterbildung.
Es kann jedoch sein, dass Ihnen dieser Anschluss nicht auf Anhieb gelingt, weil Sie sich während der Prüfungsvorbereitungszeit komplett verausgabt und in einer Art Ausnahmezustand befunden haben und der Wegfall dieser extremen Anstrengung nun kompensiert werden muss. Wie fühlen Sie sich heute? Wie geht es Ihnen? Fühlen Sie sich gut, stolz und tatkräftig? Oder fühlen Sie sich leer, depressiv und voll Selbstzweifel?
Einige Prüflinge leiden nach der finalen mündlichen Überprüfung, mehr oder weniger offen, an diesem Phänomen: dem Post-Prüfungsloch! Es kann Sie wie ein Schlag treffen oder schleichend von Ihnen Besitz ergreifen. Anstatt froh zu sein und sich selbst auf die Schultern zu klopfen und die Gratulationen Ihres näheren Umfelds in vollen Zügen zu genießen, fühlen Sie sich völlig leer, zweifeln Sie vielleicht an sich und ihrer erbrachten Leistung, sind möglicherweise orientierungslos, vielleicht auch gereizt. Wahre Freude und Erleichterung wollen einfach nicht aufkommen. Alles scheint sinnlos, vergebens und leer. Falls es Ihnen so ergeht, versuchen Sie sich dadurch nicht zu sehr irritieren zu lassen. Es ist eine erfreulicherweise meist vorübergehende Gegenreaktion Ihres stressgeplagten Nervensystems, das Sie erst kürzlich und unter Volllast ins Ziel geführt hat.
In die Realität zurückfinden
Verwechseln Sie Ihre kurzfristige falsche Selbsteinschätzung und Selbstwahrnehmung nicht mit der realen Situation und Ihrer tatsächlichen Leistung auf Ihrem mühevollen Weg an dieses Ziel. Das Einzige, was zählt, ist das Ergebnis Ihrer Leistung. Punkt.
Sollten Sie tatsächlich am Post-Prüfungsloch leiden, können Ihnen einige Tipps vielleicht helfen, sich aus diesem vorübergehenden Formtief wieder zu befreien:
Sprechen Sie das Thema „Post-Prüfungsloch“ offen an bei Ihren Freunden, in Ihrer Lerngruppe, bei Ihrem Lehrer oder anderen Personen Ihres Vertrauens. Diese können Ihnen mit großer Sicherheit realistischer widerspiegeln, was Sie wirklich geleistet haben. Gelegentlich hilft ein sanfter Schubs von vertrauten Menschen, um Sie wieder „auf den Boden zu holen“, bevor Sie sich komplett in die Sinnlosigkeit „verrennen“.
Noch besser funktioniert Ihre Rückkehr in die Realität, wenn Sie beginnen, weiter an Ihrer Karriere zu arbeiten und sich mit Themen beschäftigen, die Ihnen am meisten Spaß bereiten. Geben Sie Ihrem Leben neuen Sinn und beginnen Sie genau diejenigen Dinge zu tun, weswegen Sie die ganzen Mühen auf sich genommen haben. Als ich, der Autor dieser Zeilen, vor vielen, vielen Jahren den „Post-Prüfungs-Blues“ sang, habe ich meine Fachausbildung in klassischer Homöopathie begonnen. Ich war wieder in meinem Element und lebendig, das Formtief war rasch überwunden. Die neue und geliebte Aufgabe gab meinem Leben wieder neue Impulse.
Professionelle Hilfe suchen
Falls Ihr Prüfungsloch, in das Sie gefallen sind, wirklich substanziell bedrohlich für Sie wird, sollten Sie rechtzeitig auch über professionelle Hilfe nachdenken.
Scheuen Sie sich nicht, in diesem Fall lieber vorsorglich zu einer psychologischen Beratung zu gehen, bevor sich Ihr Zustand in eine ausgewachsene Erschöpfungsdepression verwandelt. Das wäre ein denkbar schlechter Einstieg in Ihre neue Selbstständigkeit.
Um es gleich vorwegzunehmen: Sie können die schriftlichen und mündlichen Überprüfungen so oft wiederholen, wie Sie möchten. Es kostet nur jedes Mal neues Geld und Motivation. Und Sie müssen meist beide Überprüfungen, d. h. die mündliche und schriftliche Überprüfung wiederholen, auch wenn Sie nur die mündliche Überprüfung nicht geschafft haben.
Sollte also nun der äußerst ärgerliche Fall für Sie eingetreten sein, die mündliche Überprüfung nicht bestanden zu haben, müssen Sie sich, nachdem der erste Schock „verdaut“ ist, fragen, ob Sie noch einmal antreten möchten. Wenn Sie diese Frage mit „Ja!“ beantworten oder sogar mit „jetzt erst recht!“, stehen Sie einfach wieder auf und klopfen Sie sich den Staub ab. Wirklich wichtig ist es, nun zu analysieren, wo genau die Fehler lagen.
Waren es Lerndefizite? Na, dann los an die Bücher!
War es die Aufregung? Versuchen Sie diese in den Griff zu bekommen!
War es Pech, ein schlechter Tag? Dagegen ist leider noch kein Kraut gewachsen, wenn es einen ganz schicksalhaft von der Zielgeraden wirft.
Gelegentlich glauben Prüflinge, fachlich richtig gelegen zu haben und trotzdem durch die Überprüfung gefallen zu sein. Sollte es wirklich so sein, lässt sich dies mithilfe der Tonbandaufnahme in einem Schiedsverfahren klären. Sie müssen dann das Ergebnis offiziell anfechten. Bedenken Sie jedoch zuvor: In den meisten Fällen wird die Entscheidung der Amtsärzte über das Nichtbestehen korrekt sein. Denn, um die Prüfungsentscheidung am Ende der mündlichen Überprüfung fair und objektiv zu halten, finden die Überprüfungen mit Tonband und oft mit mehreren Prüfern oder Beisitzern statt. In schwierigen Grenzfällen werden sich diese Damen und Herren also immer besprechen.
Florian Wittpahl
Das Anamnesegespräch während der Überprüfung unterscheidet sich in vielen Punkten von den Anamnesen, die in der Praxis geführt werden. In der mündlichen Überprüfung geht es darum, innerhalb kürzester Zeit Notfallsituationen oder akute und chronische Erkrankungen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen benennen zu können. In der Praxis hingegen liegt der Schwerpunkt im Erkennen chronischer Erkrankungen – das Wissen um Notfallsituationen wird selbstverständlich vorausgesetzt.
Für Sie als Prüfling ist es wichtig – und natürlich auch eine Frage der Ehre – den Prüfungsfall zu lösen, zum anderen will der Prüfer auch sehen, dass Sie sich in der Materie auskennen und differenzialdiagnostisch denken können. Er bewertet also auch den Weg, wie Sie zur Lösung gekommen sind.
Um das Anamnesegespräch in der Prüfung richtig zu führen, ist ein gutes Rüstzeug an Fragen notwendig. Machen Sie sich klar, dass es nicht darum geht, so viele Informationen wie möglich zu bekommen, Sie sollten die richtigen Informationen erfragen können. Manchmal bringt Sie nur eine Frage auf den richtigen Weg, und wenn Sie diese nicht stellen, scheint der Fall verworren und unlösbar. Die wichtigsten Fragen finden Sie in dem Leitfaden „In 5 Schritten zur Lösung – die Kurzanamnese“. Dieser Leitfaden eignet sich auch hervorragend als Vorlage für die Kurz- oder Notfallanamnese in der Praxis.
In 5 Schritten zur Lösung – die Kurzanamnese
Eingangsfragen: Notfall oder nicht? Bei Vorliegen eines Notfalls gleich zu Schritt 3Patientendaten: Geschlecht, Alter, Größe, GewichtBefunderhebungdifferenzialdiagnostische ÜberlegungenMaßnahmenDie Reihenfolge der Fragen und die vorgeschlagenen Fragen eignen sich nicht für jede Prüfungssituation. Teile davon lassen sich jedoch immer nutzen, passen Sie den Ablauf der Fragen an die jeweilige Prüfungssituation an. Trainieren Sie diesen Ablauf und die Fragen gut, dann sind Sie für die meisten Prüfungssituationen gut gerüstet.
Am Anfang ist es wichtig abzuschätzen, ob eine akute Notfallsituation vorliegt oder nicht. Erst danach beginnen Sie mit einer ausführlicheren Anamnese.
Atemnot, Brustschmerz, Bewusstseinsstörungen, Blutdruck- oder Pulsveränderungen können einen Notfall anzeigen. Machen Sie nun eine kurze Befunderhebung und veranlassen Sie einen frühzeitigen Notruf, die entsprechende Lagerung des Patienten und eine durchgehende Vitalzeichenkontrolle. Wenn sich keine akute Gefahrensituation darstellt, können Sie mit Punkt 2 der Anamnese fortfahren.
Merke: Folgende Eingangsfragen eigenen sich, um herauszufinden, ob eine akute Bedrohung vorliegt:
Hat der Patient Brustschmerzen (oder ein Druck- bzw. Engegefühl im Brustbereich)?Hat der Patient Atemnot?Hat der Bewusstseinsstörungen?Hat der Patient Sprachstörungen?Wie sind Blutdruck und Puls?Wie sehen die Pupillen aus?Eine kurze Charakterisierung des Patienten kann helfen, Symptome besser einzuschätzen. Erfragen Sie das Geschlecht, Alter, Gewicht, die Größe und den Beruf des Patienten. Das Geschlecht kann z. B. einen Hinweis auf einen stummen Herzinfarkt bei Frauen geben oder der Beruf des Patienten, (z. B. Bauarbeiter) eine Lungenfibrose anzeigen.
Weitergehende Fragen z. B. nach Kindern, Impfungen können hier meist noch außer Acht gelassen werden und nur in Einzellfällen in der Anamnese abfragt werden, z. B. bei Verdacht auf ein. Gallenleiden können die „6F's“ (female, fertile, forty, fair, fat, family) eine Disposition für Gallenleiden anzeigen.
Überlegen Sie bereits zu Beginn, um welche Erkrankungen es sich handeln könnte, welche Organe betroffen sein könnten, um gezielte Fragen stellen zu können. Hinterfragen Sie die vom Prüfer genannten Symptome und „verschenken“ Sie keine Symptome: Teilt der Prüfer z. B. mit, dass der Patient Bauschmerzen hat, sollten Sie nicht sofort nachfragen, ob weitere Symptome (z. B. Übelkeit und Erbrechen) vorliegen. Erfragen Sie zunächst alle Details des vom Prüfer mitgeteilten Symptoms. Hierzu eignen sich die berühmten W-Fragen – zugegeben: Es sind nicht alles W-Fragen.
W
o sind die Beschwerden genau?
Seit
w
ann bestehen die Beschwerden?
W
ie sind die Beschwerden genau? (Schmerzcharakteristik, z. B. kolikartig, kontinuierlich)
W
elche Auslöser oder Modalitäten gibt es? Werden die Beschwerden z. B. durch Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel ausgelöst, (z. B. Fett bei Pankreatitis): Sind die Beschwerden morgens oder abends schlimmer, werden sie durch Sitzen oder Liegen gebessert/verschlechtert (z. B. Kopfschmerzen und Schwindel besonders morgens bei Hypertonie)?
Sind die Beschwerden plötzlich oder schleichend aufgetreten?
Hatte der Patient die Beschwerden schon häufiger?
Mit diesen Fragen lassen sich alle Symptome genau abklären, unabhängig davon, ob es sich um Schmerzen, Atemnot oder Obstipation handelt. Haben Sie die von den Prüfern genannten Symptome ausreichend abgefragt, können Sie nach weiteren Symptomen fragen oder eine körperliche Untersuchung durchführen. Verfahren Sie hier genauso – hinterfragen Sie auch hier die Ihnen genannten Symptome/Befunde.
Die nachfolgende Fragensammlung gibt wichtige Fragen wieder, aus denen Sie eine Auswahl treffen und die für den infrage kommenden Fall spezifischen Fragen entnehmen können. Beginnen Sie mit den relevantesten Fragen für Ihren Fall an und stellen Sie weiter Fragen, bis sie einen Verdacht haben.
Berufliche/private Situation
Sport/Bewegung
Medikamente: akut, chronisch, früher, Familie
Vorerkrankungen: Operationen, Krankenhausaufenthalte, Allergien, Unverträglichkeiten, familiäre Belastungen
Ernährung, Trinkverhalten: akut, grundsätzlich
Urlaub, Aufenthalt in exotische Länder (z. B. bei Infektionskrankheiten)
Stoffwechsel:
Urin
Stuhl: Blut, Farbe, Konsistenz, Neigung zu Durchfall oder Obstipation
Schweiß
Übelkeit, Erbrechen
Drogen – und Medikamentenmissbrauch: Alkohol, Drogen, Schlafmittel, Laxanzien
Impfungen
Tierkontakte, Risikogruppen (z. B. Infektionskrankheiten)
Störfelder: Narben, Entzündungen
Erwähnen Sie die vorzunehmenden Untersuchungen in fallspezifischer Reihenfolge.
Blutdruck/Puls
Reflexe, Pupillenreflex (bei Notfällen)
Inspektion: Haut, Zyanose, Rötung, Blässe, Narben, Fehlstellungen Augen (Pupillenveränderungen), Rachen, Ohren
Palpation: z. B. bei den Augen, ist der Bulbus hart oder weich?
Perkussion: sonor, hypersonor, hyposonor
Auskultation: Atemgeräusche – Atemnebengeräusche
Blut: Blutzucker (evtl. Blutbild – Ergebnis kommt erst am nächsten Tag)
Urin: Leukozyten, Blut
Falls Sie sich sicher sind oder einen ersten Verdacht haben, welche Krankheit bei dem Patienten vorliegen könnte, sollten Sie Ihre Vermutung nicht sofort äußern. Sichern Sie Ihre Diagnose mit differenzialdiagnostischen Überlegungen und gezielten Fragen ab.
Vergegenwärtigen Sie sich alle Symptome der Erkrankung, die Sie als Lösung ausgemacht haben, und fragen Sie gezielt nach diesen Symptomen. Wenn sich diese bestätigen, nennen Sie Ihren Verdacht. Der Prüfer merkt, dass Sie genau wissen, was Sie tun, zudem schützen Sie sich vor einem falschen Lösungsvorschlag. Beispiel: Es geht um einen Patienten mit Sprachstörungen. Sie denken sofort an einen Schlaganfall und äußern den Verdacht. Es wäre jedoch besser, zunächst nachzufragen, ob die Symptome plötzlich aufgetreten sind, ob der Patient auch Lähmungserscheinungen hat oder an Kopfschmerzen leidet, anschließend führen Sie die „Kreuzgriff-Probe“ durch. Hat sich Ihr Verdacht erhärtet, können sie die Verdachtsdiagnose äußern. Hat die Befragung keine passenden Befunde ergeben, können Sie weitermachen und z. B. sagen „Ich hatte an einen Schlaganfall gedacht, habe jedoch keine Hinweise dafür erhalten und führe meine Anamnese erst mal fort.“
Nun müssen Sie entscheiden, welche Therapiemaßnahmen einzuleiten sind: Die Antwort kann nicht sein, jeden Patienten mit dem Notarzt ins Krankenhaus zu schicken – aus der Angst heraus, etwas falsch zu machen. Sie sollten sich jedoch vergegenwärtigen, dass ein ernsthaft erkrankter Patient mit dem Notarzt oder Rettungswagen ins Krankenhaus gehört. Von Fahrten mit dem Fahrrad, Taxi, Bus oder Privatwagen ist meist abzuraten.
Überlegen Sie, wie die aktuelle Situation des Patienten ist und welche Komplikationen sich aus der Erkrankung ergeben können. Patienten mit Verdacht auf einen Ileus gehören z. B. immer ins Krankenhaus wegen der lebensbedrohlicher Komplikationen. Bei Patienten mit Verdacht auf eine chronische Erkrankung ohne vitale Bedrohung (z. B. Verdacht auf chronische Bronchitis) kann man den Patienten ohne Kranken- bzw. Notarztwagen zum Arzt schicken, auch wenn dieser erst am nächsten Tag einen Termin frei hat.
In einigen Prüfungsämtern möchten die Amtsärzte auch gerne die weiterführenden Maßnahmen des Notarztes oder im Krankenhaus wissen. So müssen z. B. die Standardmedikamente bei Herzinsuffizienz oder Diabetes genannt werden. Manchmal wird auch explizit nach naturheilkundlichen Therapiemethoden gefragt. Informieren Sie sich, wie an Ihrem Prüfungsort verfahren wird.
Monika Hoch-Gehrke
Auf die im Folgenden angegebenen Themen (▶ Tab. 2.1), die aufgrund von Gedächtnisprotokollen der Heilpraktikeranwärter aus vorangegangenen Prüfungen erstellt worden sind, sollten Sie sich gut vorbereiten.
▶ Tab. 2.1 Übersicht über häufig vorkommende Fragen zur Gesetzeskunde.
Nr.
Gesetz
Stichwort zum Inhalt
OK
1
Heilpraktikergesetz und Durchführungsverordnungen
Ausübung der Heilkunde bedarf der Erlaubnis Heilkunde im Umherziehen auszuüben, ist verboten Durchführungsverordnung: legen Zulassung und Modalitäten der Überprüfung fest
2
Infektionsschutzgesetz
Behandlungsverbote und Meldepflichten wichtige Paragrafen: §§ 6, 7, 8, 24, 34, 42 Erkrankungen aus §§ 6 und 7
3
Zahnheilkundegesetz
keine Behandlung des Mundraumes inklusive Zähnen und Kiefer
4
Hebammengesetz keine
Geburtshilfe außer im Notfall
5
Arzneimittelgesetz (AMG)
keine Verordnung verschreibungspflichtiger Medikamente
6
Betäubungsmittelgesetz (BTMG)
keine Verordnung BTMG-pflichtiger Medikamente
7
Heilmittelwerbegesetz (HWG)
keine Heilversprechen oder Werbung damit
8
Medizinproduktegesetz (MPG)
Dokumentations- und Prüfpflicht von Medizinprodukten
9
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
Schweigepflicht, Patientenvertrag, Sorgfaltspflicht, Behandlungspflicht
10
Röntgenverordnung (RöV)
kein Sachkundenachweis (Röntgenzulassung) für HP, die nach dem 1.1.1988 überprüft wurden
11
Strafprozessordnung
keine Abnahme von Blutproben bei Straftaten oder vor Gericht und keine gerichtliche Leichenschau
12
Transplantationsgesetz
keine Organentnahme
13
Ländergesetze zum Bestattungsrecht
kein Ausstellen eines Totenscheines, keine Leichenschau
14
Sozialgesetzbuch, Reichsversicherungsordnung
keine Abrechnung mit gesetzlichen Krankenkassen oder der Rentenversicherung
15
Strafgesetzbuch (StGB)
keine Schwangerschaftsabbrüche oder Beratung unterlassene Hilfeleistung
16
Embryonenschutzgesetz keine künstliche Befruchtung, Übertragung eines Embryos oder
Konservierung von Samen und Eizellen
Notfälle erkennen und adäquat reagieren:
Reanimation
Bewusstseinsstadien, Arten des Komas
Schockformen
Schockindex
wichtige Notfallmedikamente, z. B. Epinephrin (Adrenalin), Kortison
Injektionstechniken
Erläuterung der Blutabnahme
Erläuterung des Blutdruckmessens
Anlegen einer Infusion
Lagerungspositionen des Patienten
körperliche Untersuchungsmethoden
Inspektion
Palpation
Perkussion
Tests
Pulsqualitäten
Pulstaststellen
hygienische Händedesinfektion
chirurgische Händedesinfektion
chemische Wirkstoffe in Desinfektionsmitteln
Zulassung von Desinfektionsmitteln erfolgt durch welche Institution?
Sterilisation
Muskulatur, Knochen und Gelenke:
Bauchmuskeln
Atemmuskeln
Knochen der oberen Extremitäten inkl. Hand
Knochen der unteren Extremitäten inkl. Fuß
Knorpelarten
Wirbelsäule
Gelenkarten
Knie
topografische Beziehungen bestimmter Organe:
intraperitoneale Bauchorgane
retroperitoneale Bauchorgane
Organe des Mediastinums
Anatomie und Physiologie bestimmter Organe und Organsysteme:
Lunge
Leber
Stoffwechsel: Verdauung von Fetten, Eiweißen und Kohlehydraten
Haut
Gehirn
Herz
Auge
Niere
Die nachfolgende Aufstellung (▶ Tab. 2.2) gibt eine Übersicht über häufig gefragte Themen. Sie stellt jedoch keinen „Prüfungskatalog“ im eigentlichen Sinne dar, sondern gibt exemplarisch für viele Bezirke die Schwerpunkte der Überprüfung wieder. Es können jedoch weitere Themen geprüft werden.
▶ Tab. 2.2 Erfragte Themen zur Pathologie und Differenzialdiagnose.
Organsystem
Prüfungsschwerpunkte
Besonderheiten
Herz-Kreislauf-System
Anatomie/Physiologie
Herzinfarkt
Angina pectoris
koronare Herzkrankheit
Hypertonie
Herzinsuffizienz
Blutdruckregulation über Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
periphere arterielle Verschlusskrankheit
Phlebothrombose
Thombophlebitis
Einige Amtsärzte erfragen auch die intensivmedizinische Behandlung im Krankenhaus und dort eingesetzte Medikamente.
Lunge und Atemwege
Anatomie/Physiologie
Lungenembolie
Pneumothorax
Asthma bronchiale
Bronchialkarzinom
Lungenemphysem
Pneumonien
Lungenembolie: inkl. Weg des Embolus in den Venen des Unterschenkels bis zur Lunge
Magen-Darm-Trakt
Anatomie/Physiologie
Ileus
Magenkarzinom
Ulcus ventriculi
Morbus Crohn
Colitis ulcerosa
Gastritis
Mundsoor
Ileus: inkl. Briden als Ursache
Leber, Pankreas
Anatomie/Physiologie
Hepatitis
Fettleber
Leberzirrhose
Leberwerte
Ikterus
Pankreatitis
Pankreaskopfkarzinom
Hepatitis: inkl. der nichtinfektiösen Ursachen
Stoffwechsel
Anatomie/Physiologie
Hyperthyreose
M. Basedow
Hypothyreose
Typ-1- und Typ-2-Diabetes
Gicht
Hormone der Nebenniere
Diabetes mellitus: eines der häufigsten Themen mündlicher Überprüfungen
Hämatologie
Anatomie/Physiologie
Anämien, v. a.
Eisenmangelanämie
perniziöse Anämie
Leukämien, v. a.
Morbus Hodgkin
Plasmozytom
Laborwerte:
Differenzialblutbild
Entzündungszeichen
Leberwerte
Herzenzyme
Pankreasenzyme
Schilddrüsenwerte
Neurologie
Anatomie/Physiologie
Apoplex
TIA
PRIND
Hirnblutungen
Epiduralblutung
Subduralblutung
Subarachnoidalblutung
Multiple Sklerose