Mutig und respektvoll Nein sagen - Claudia Fabian - E-Book

Mutig und respektvoll Nein sagen E-Book

Claudia Fabian

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Beschreibung

Wer kennt das nicht: Man antwortet auf eine Frage oder Bitte mit »Ja«, obwohl man weiß oder spürt, dass für einen selbst »Nein« die richtige Antwort wäre … Und das nur, weil man befürchtet, die beste Freundin zu enttäuschen, den Chef zu verärgern … Das Gegenteil ist der Fall! Wer für seine persönlichen Bedürfnisse einsteht und diese achtsam kommuniziert, erlangt Verständnis und Respekt – und findet dadurch zu Erfolg, Lebensglück und Gesundheit. Wie leicht das geht, zeigt Ihnen die erfahrene Kommunikationstrainerin Claudia Fabian. Machen Sie sich mit der Gesprächsstrategie der »vier Schritte« vertraut, und es wird Ihnen in jeder Lebenslage möglich sein, • Klarheit zu schaffen, • auf die eigenen Gefühle zu hören, • mit aufrichtigem Bedauern Nein zu sagen und • dem Gesprächspartner trotzdem ein gutes Gefühl zu geben. Viele Informationen zum Thema »Nein sagen«, Tipps und Impulse für die praktische Umsetzung sowie Beispielgeschichten aus dem Alltag geben Ihnen alles an die Hand, um schon bald angemessen »Nein« und somit »Ja« zu Ihren eigenen Bedürfnissen zu sagen. Dieses Buch ist mehr als ein Ratgeber, es ist ein Must-have für das Privat- und Berufsleben!

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Seitenzahl: 88

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Claudia Fabian

Mutig

und

respektvoll

Nein

sagen

Mit Wertschätzung und innerer Leichtigkeit für sich einstehen

ÜBER DIEAUTORIN

Claudia Fabian ist Trainerin für wertschätzende Kommunikation (nach Marshall B. Rosenberg), mediale, ganzheitliche Lebensberaterin sowie Energie- und Heilarbeiterin. Einfühlsamkeit und Achtsamkeit im zwischenmenschlichen Bereich sind ihr ein großes Anliegen. Sie gibt ihr Wissen in Seminaren und Coachings weiter.

www.claudia-fabian.de

Dieses Buch enthält auch Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte weder die Autoren noch der Verlag Einfluss haben. Für diese Inhalte wird keine Gewähr übernommen. Der jeweilige Anbieter oder Betreiber der verlinkten Seiten ist stets selbst für deren Inhalte verantwortlich.

ISBN 978-3-8434-6373-7

Claudia Fabian: Mutig und respektvoll Nein sagen Mit Wertschätzung und innerer Leichtigkeit für sich einstehen © 2017 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Silja Bernspitz, Schirner, unter Verwendung von# 144072169 (© Peter Hermes Furian), # 299414282 (© Little Perfect Stock), # 110378849 (© RoyStudioEU), www.shutterstock.comPrint-Layout: Silja Bernspitz, Schirner Lektorat: Rudolf Garski, Schirner Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com) unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage 2017

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Inhalt

Über die Autorin

Vorwort

Nein sagen – eine Erfolgsgeschichte vorab

Gründe für kein Nein

Die Angst, zu verletzen

Die Angst, abgelehnt zu werden

Die Angst, sich nicht durchsetzen zu können

Angst vor Konsequenzen

Wir brauchen Ruhe und wollen oder können nicht darüber reden oder diskutieren

Die drei Angelegenheiten

Die Kindheit als Motor

Bereit und willens?

Wie geht das, Nein sagen?

Habe ich richtig gehört …?

Ich bedaure, nein …

Passt es dir auch …?

Wie geht es dir jetzt, wenn du das hörst?

Zusammenfassung der »vier Schritte«

Warum wir lernen sollten, Nein zu sagen – Zehn gute Gründe für ein Nein

Jemand kann das Nein nicht akzeptieren

Was ist, wenn ich noch nicht weiß, was ich will?

Der andere sagt Nein – und nun?

Beispiele – so kann das Neinsagen gehen

Nein sagen, wenn von uns zusätzliche Arbeit gewünscht wird, die wir in der vorgegebenen Zeit nicht bewältigen können

Nein sagen, wenn wir eine unliebsame Routine unterbrechen möchten

Aktiv werden, bevor wir ein Nein aussprechen müssen

Nein sagen, wenn wir schon Ja gesagt haben

Meine Tipps und Anregungen für das Umsetzen

Ein persönliches Wort zum Abschluss

Danksagung

Literaturempfehlungen

Bildnachweis

 

VORWORT

Als Trainerin für achtsame und wertschätzende Kommunikation sowie ganzheitliche, mediale Lebensberaterin ist es mir ein Herzensanliegen, die Spiritualität aktiv in den Alltag einzubinden und zu leben. Die Kommunikation ist hierzu ein wichtiger Schlüssel, denn sie zeigt uns unmittelbar unsere Stärken und Schwächen auf.

Was auch immer wir für unsere persönliche Entwicklung tun, wenn wir anderen Menschen unsere Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse mitteilen wollen, müssen wir darüber reden.

Daher biete ich Einzelsitzungen an, halte unterschiedlichste Vorträge zu den Themen »Kommunikation« und »Bewusstseinsarbeit«, gebe Seminare und schreibe Bücher. Egal, was ich tue, ich arbeite grundsätzlich mit bzw. in der medialen Anbindung und mache mir diese im Rahmen meiner Arbeit zunutze.

Wir alle sind energetisch mit allen anderen verbunden, und somit ist es möglich, in der Kommunikation die Energien, die wir mit unseren Worten aussenden, zu spüren. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, zum Beispiel bei einer Gesprächsvorbereitung, in die Position der Gesprächspartnerin oder des Gesprächspartners zu gehen und zu überprüfen, wie das von uns Gesagte empfangen und aufgenommen wird. Das Gesetz der Resonanz gilt auch in der Kommunikation immer.

Wertschätzende und achtsame Kommunikation bietet uns also die Chance, unseren Alltag direkt und aktiv zu unseren Gunsten zu gestalten.

Ich höre allerdings, vor allem in der Eltern-Kind-Klinik, in der ich regelmäßig arbeite, immer wieder folgende Sätze, die sich hinsichtlich einer aktiven Lebensgestaltung zunehmend hinderlich auswirken:

»Ach, das ist aber schwierig.«

»Hm, das ist aber nicht leicht.«

»Ja, das habe ich schon einmal ausprobiert, aber es hat nicht funktioniert.«

Sätze wie diese halten uns davon ab, uns weiterzuentwickeln. Wir trauen uns das Neue dann nicht zu.

Es mag ja sein, dass wir heute bestimmte Themen als schwierig und als eine große Herausforderung empfinden, jedoch haben wir jederzeit die Möglichkeit, unser Wissen zu erweitern und Neues auszuprobieren.

Wie jedes Kind die Herausforderung des Erlernens der Sprache annimmt, Krabbeln, Laufen und Rennen übt sowie in der Schule und im Alltag lernt und trainiert, so dürfen auch wir Erwachsene wieder offen sein für Neues.

Wie Kinder etwas Neues ausprobieren, ohne sich Gedanken über das Stolpern oder gar das Fallen zu machen, so dürfen auch wir den Zauber von neuen Erfahrungen wiedererkennen und diese feiern.

Egal, ob wir zum Beispiel eine neue Sportart oder eine Fremdsprache lernen, ob wir etwas Neues im Berufs- oder im Privatleben lernen: Der Anfang ist ein erster wichtiger Schritt. Und dann werden wir mit den klassischen Anfangsschwierigkeiten konfrontiert: Vielleicht verstehen wir das Thema nicht gleich vollständig, können Gehörtes nicht korrekt umsetzen oder erleben kleine Misserfolge. Aber wir haben auch Erfolgserlebnisse, die uns ermutigen, weiterzugehen und weiterzulernen.

Gerade beim Thema »Nein sagen« gibt es besonders in der persönlichen Wahrnehmung Hürden.

Diese Hürden werden als so groß bzw. hoch empfunden, dass viele den Versuch, sie zu meistern, schon im Vorfeld scheuen, und es scheint im ersten Moment leichter zu sein, die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen und ein Ja anstelle eines Nein auszusprechen. In der Regel fühlen wir uns jedoch danach nicht besonders gut, da wir unsere Bedürfnisse missachtet haben.

Manchmal sind wir sogar auf einen bestimmten Gesprächspartner ärgerlich, da uns dieser in unserer Wahrnehmung zu einem Ja gedrängt hat. Dabei lassen wir außer Acht, dass uns im menschlichen Miteinander niemand ein Ja aufzwingen kann, wenn wir ein Nein wollen.

Die gute Nachricht ist: Wenn wir erst einmal gelernt haben, achtsam und wertschätzend Nein zu sagen, dann können wir mit Leichtigkeit Nein sagen. Wie beim Erlernen einer neuen Sportart gibt es auch hierfür bestimmte Regeln, nützliche Hilfestellungen, Tipps und Anregungen, die uns darin unterstützen, einen erprobten Weg zum Aussprechen eines wertschätzenden Nein einzuschlagen.

Ich lade dich jetzt dazu ein, dich offenen Herzens auf diese neue Herausforderung einzulassen und etwas Neues auszuprobieren:

mutig und mit Leichtigkeit Nein sagen.

 

NEIN SAGEN –EINE ERFOLGSGESCHICHTE VORAB

Vor nicht allzu langer Zeit war ich als Autorin zu einer Veranstaltung eingeladen. Die Modalitäten waren geklärt, das Hotelzimmer gebucht und die Reise organisiert. Ich freute mich darauf, mich und meine Arbeit präsentieren zu können, neue Erfahrungen zu sammeln und interessante Menschen kennenzulernen.

Als ich vor Ort war, kam nach kurzer Zeit der Veranstaltungsmanager zu mir und erklärte mir, dass die Modalitäten sich geändert hätten – leider zu meinen Ungunsten. Angeblich habe es in seinem Unternehmen Abstimmungsprobleme gegeben, die dazu geführt hätten, dass den Teilnehmern unterschiedliche Informationen mitgeteilt worden seien. Da ihm die Gleichbehandlung aller Teilnehmer dieser Veranstaltung ein Anliegen sei, bat er mich um Verständnis für die nachträglichen Veränderungen.

Ich war zunächst etwas sprachlos, konnte allerdings sein Anliegen, alle Teilnehmer gleich zu behandeln, nachvollziehen und ließ den Sachverhalt zunächst einmal so stehen.

Im Laufe des Tages stellte ich allerdings fest, dass sich ein leichtes Ärgergefühl in mir ausbreitete. Ärger und Wut sind für mich immer ein Zeichen dafür, dass ich mit meinen Bedürfnissen nicht mehr in Kontakt bin, also spürte ich weiter in mich hinein:

Gleichbehandlung aller Teilnehmer finde ich wichtig. Allerdings ist durch die Herausgabe von unterschiedlichen Informationen in meiner Wahrnehmung genau diese Gleichbehandlung nicht gelebt worden.

Darüber hinaus ging es mir um Verlässlichkeit. Ich persönlich möchte mich gern auf Informationen, die ich erhalte, verlassen können, denn auf Basis dieser Informationen treffe ich Entscheidungen für mich und für meine Arbeit.

Infolge des Ärgers, den ich wegen meiner nicht erfüllten Bedürfnisse verspürte, entstand eine Trennung: eine innere Ablehnung der Veranstaltung und des Managements. Das wollte ich allerdings auf keinen Fall.

Also atmete ich tief durch, suchte den Manager auf und teilte ihm auf wertschätzende Weise mein Nein zu den Änderungen der Modalitäten mit.

Innerhalb von Minuten hatten wir uns ausgetauscht und eine Regelung getroffen, die beide Seiten respektvoll behandelte. Durch diesen ehrlichen und offenen Austausch war ein Verständnis füreinander zustande gekommen, das in dieser Tiefe vorher nicht vorhanden gewesen war.

Ich war sehr dankbar dafür, den Mut gehabt zu haben, für mich einzustehen, und darüber hinaus war ich zutiefst berührt davon, erleben zu dürfen, welch positive Resonanz im Miteinander entstehen kann.

Diesen Mut hatte ich als junge Frau leider nicht. Ganz im Gegenteil: Es gab für mich viele Gründe, nicht Nein zu sagen – bis ich lernen durfte, wie ein wertschätzendes Nein funktioniert.

 

GRÜNDE FÜRKEIN NEIN

Eine Nachbarin möchte (zum wiederholten Male), dass du während ihrer Urlaubsabwesenheit die Pflege ihres Gartens übernimmst.

Dein Partner möchte, dass du eine umfangreiche Aufgabe für ihn erledigst, obwohl du selbst kaum Zeit hast.

Dein Chef möchte, dass du noch vor deinem Urlaub zwei weitere Aufträge übernimmst und termingerecht fertigstellst.

Du denkst Nein und sagst trotzdem Ja – kennst du das? Warum wir in bestimmten Situationen kein Nein aussprechen (wollen), obwohl wir ein Nein denken und innerlich gern entsprechend handeln würden, hat unterschiedliche Gründe, die uns oft (und in ihrer Vielfalt) nicht bewusst sind. Mir selbst waren sie sehr lange Zeit nicht bewusst.

Das Wissen um diese Gründe ist jedoch wichtig, damit wir unbewusste Abläufe und Prozesse in uns besser verstehen können. Erst wenn wir uns unsere Themen bewusst machen, sind wir in der Lage, diese aktiv zu verändern und damit Verantwortung für uns zu übernehmen.

Einer der Hauptgründe für kein Nein ist Angst – in ihren unterschiedlichsten Facetten. Dem Thema »Angst« wenden wir uns jetzt in Liebe zu.

Die Angst, zu verletzen

Gerade im privaten Bereich, im Umgang mit Menschen, denen wir freundschaftlich verbunden sind, taucht häufig die Angst oder Sorge auf, den anderen zu verletzen, wenn wir anstelle des vermeintlich erwarteten Ja ein Nein aussprechen.

Dieser Gedanke – und es ist nur ein Gedanke – lässt uns innehalten, zögern und unsere eigenen Bedürfnisse zurückstellen oder vergessen. Dabei wissen wir nicht, ob es überhaupt wahr ist, dass wir den anderen mit einem Nein verletzen würden.

Wie ich feststellen durfte, trifft diese Befürchtung in den allermeisten Fällen nicht zu, denn Menschen, die uns mögen und lieben, haben ein Interesse daran, dass es uns gut geht.

Grundsätzlich haben wir bei jeder Bitte, die an uns herangetragen wird, eine Wahl. Wir haben immer die Wahl, auf eine Bitte mit Ja oder mit Nein zu antworten.

Wir dürfen uns bewusst machen, dass diejenigen, die eine Bitte an uns herantragen, in der Regel um diese Wahl wissen und von daher nicht zu 100 % mit einem Ja rechnen. Dein Gegenüber hat sich also in den meisten Fällen – unbewusst oder bewusst – auch auf ein Nein eingerichtet.