Mykonos Love Story 5 - Rape - Michael Markaris - E-Book

Mykonos Love Story 5 - Rape E-Book

Michael Markaris

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Beschreibung

Angelos ertappt Paul bei einem vermeintlichen Seitensprung, ausgerechnet mit seinem Bruder Christos, und verlässt Paul. Als sich herausstellt, dass sie Opfer einer Intrige wurden, wird Angelos' Bruder tot aufgefunden. Und Angelos wird als mutmaßlicher Mörder verhaftet. Ein persönlicher Fall für Kommissar Paul Markaris, (früher Pandis), in dessen Verlauf er selbst zum Opfer wird - einer Vergewaltigung.

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Bisher erschienen (oder in Kürze)

Band 1 „Griechische Brandung“

Band 2 „Jenseits von Mykonos“

Band 5 „Mykonos Love Story 1“

Band 6 “Mykonos Love Story 2 – Das Goldene Ei”

Band 7 “Mykonos Love Story 3 – Morgenröte über Mykonos”

Band 8 “Mykonos Love Story 4 – Mykonos Speed”

Band 9 “Mykonos Love Story 5 – Rape””

Jeder Band behandelt einen

abgeschlossenen Fall, sodass die Bände

nicht in der Reihenfolge gelesen werden

müssen.

Lediglich die fünf Bände „Mykonos Love

Story - 1,2 und 3 „Morgenröte über Mykonos“

sowie 4 „Mykonos Speed“ und 5 (Band 5 bis

9) - gehören thematisch zusammen, da in

ihnen die Beziehung zwischen Kommissar

Pandis und seinem Geliebten (und späteren)

Ehemann Angelos das Grundthema

darstellen.

Die Bände 3 und 4 können aus juristischen

Gründen erst zu einem späteren Zeitpunkt

erscheinen.

Am Ende von „Mykonos Love Story“ sind Kommissar Pandis und Angelos gestorben. Der fünfte Teil ist das vierte Prequel und behandelt die (glücklichen) Monate vor den tragischen Ereignissen.

Während Band 1 auf wahren Begebenheiten beruht, sind die Prequels hinsichtlich der Kriminalfälle natürlich Fiktion. Dort, wo private Momente zwischen Paul Pandis und Angelos geschildert werden, entsprechen die Darstellungen aber ohne Abstriche der Wahrheit.

Paul Pandis (jetzt Markaris), 53, ist Leiter der Polizei Mykonos.

Angelos Markaris, 28, ist Mitarbeiter beim Geheimdienst FYP und – wohl wichtiger – Pandis´ Ehemann

Für Angelos

Inhaltsverzeichnis

Prolog 1

Prolog 2

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

PROLOG 1

Die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei sind an einem Tiefpunkt, manche befürchten gar einen militärischen Konflikt. Nun hat die EU das Thema zur Chefsache gemacht. Doch Erdogan hat andere Prioritäten.

Am 12. Februar rammte ein türkisches Patrouillenboot eines der griechischen Küstenwache. Das griechische Schiff lag vor Anker in der Nähe der zwischen Griechenland und der Türkei umstrittenen Imia-Inseln, nur wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt. Umgehend rief der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim seinen griechischen Amtskollegen Alexis Tsipras an: Es habe sich um ein Missgeschick gehandelt, keine Provokation. Rund 2000 Mal verletzten türkische Kriegsschiffe im vergangenen Jahr griechische Territorialgewässer – oder zumindest das, was Griechenland für seine Hoheitsgewässer hält, die Türkei aber nicht. Das war viermal mehr als im Jahr davor. 3300 Mal verletzten türkische Kampfflugzeuge den griechischen Luftraum – doppelt so oft wie im Jahr davor. Für das finanziell marode Griechenland ist das eine teure Angelegenheit. Wenn ein türkischer Jet in den griechischen Luftraum eindringt, steigen griechische Abfangjäger auf. Eine Flugstunde mit einem F-16-Kampfflugzeug kostet rund 20.000 Euro.

(Quelle: Die Welt)

PROLOG 2

Ihm graute.

Nicht, dass er an den Ablauf nicht gewohnt wäre.

Manchmal war es erträglich, manchmal hätte er heulen können. Leider hatte er keine Wahl.

Denn es war einträglich wie kein anderes Geschäft. Und er hatte es dringend nötig, denn seine Finanzen waren gelinde gesagt. ruiniert. Und seine Eltern durften davon nichts erfahren. Von seiner Nebentätigkeit erst recht nicht. Sie würden ihn nicht mehr kennen.

Das Leben war nicht fair. Der andere Mann war wie üblich älter. Klar, ab einem bestimmten Alter war es schwierig, Sexpartner zu finden. Denn der Körper mutiert. Es kommen Kilos hinzu, die Muskeln werden weniger – da kann man sich stundenlang in eine Bar stellen, ohne dass man angesprochen wird.

Der andere Mann war nicht abstoßend. Er roch nicht und hatte eine gepflegte Erscheinung. Immerhin.

Auch bei ihm selber tickte die biologische Uhr schon. Er war 33 und da ist man für dieses Gewerbe fast ein wenig alt. Ja, er hatte auf sich geachtet, besonders seitdem er mitbekommen hatte, dass man seine finanzielle Position dadurch erheblich verbessern kann.

Der andere Mann zog sich aus.

Alles etwas schlaff und der unvermeidliche Bauch. Flusen im Bauchnabel. Igitt. Aber er konnte seinen Kunden ja nicht mit Sagrotan einsprühen. Das würde das Geschäft erschweren.

Auch er zog die Hose aus und sah die gierigen Blicke des Anderen.

„Küssen?“

Ja, wenn Du keinen Mundgeruch hast.

Bringt aber mehr Geld.

„Klar“.

Beide ließen sich auf dem Bett nieder und dann machte er sich an die Arbeit.

Er.

Das war Christos.

Christos Markaris.

Der Bruder von Angelos.

1

„Ah, Jassas, Herr Pandis!“

Paul verzog das Gesicht.

„Aris, Du weißt genau, dass es ‚Herr Markaris‘ heißt. Gewöhne Dich dran!“

„Ob ich das in meinem Alter noch schaffe?

Und nebenbei finde ich es bescheuert!“,

sagte Aris, Pauls bester Freund.

„Als Du verheiratet warst, hattet Ihr beide doch auch den gleichen Namen, oder?“

„Noch ein Grund nicht zu heiraten“, knurrte Aris.

„Ich hatte ja überhaupt nichts gegen die Heirat und erst recht nichts gegen Angelos, beileibe nicht. Aber muss man gleich alles aufgeben aus dem früheren Leben?“

Pandis schüttelte verärgert den Kopf.

„Ehrlich gesagt, kann man mein vorheriges Leben gerne streichen. Da war nichts. Glück schon gar nicht. Erst mit Angelos bin ich glücklich, dann kann ich auch seinen Namen annehmen. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was man alles ändern muss.

Jedes Online-Konto, alles mit Urkunde, Pass, Führerschein. Es ist endlos.“

„Und die ganze Arbeit machst DU!“, meinte Aris.

„Da muss ich Dich enttäuschen. Macht alles Angelos. ‚Wenn Du meinen Namen annimmst, mache ich die ganzen Änderungen. Ist nur recht und billig.‘ Das waren seine Worte.“

Aris knurrte. Das hatte er nicht erwartet.

Seine vorbereitete Rede, dass Paul grundsätzlich alles macht, was Angelos sagt, dass er das Gleiche denkt … - er musste sie verschieben. Vielleicht lag es auch daran, dass er als Pauls bester Freund nun nur noch die zweite Geige spielte … Zuerst kam immer Angelos. Aber es stimmte ja. Paul war glücklich und er konnte sich an keine Situation erinnern, bei der sich Angelos falsch benommen hatte. Im Gegenteil.

„Aris, ich verstehe Dich nicht. Es ist doch nur ein Name. Ich bin doch der Gleiche!“

„Natürlich, Du hast ja recht. Ich bin wahrscheinlich zu alt für sowas. Männer ändern nicht ihren Namen. Aber das war wohl früher.“

Paul verstand die ganze Aufregung nicht. Im Büro hatte er den Eindruck, man wolle ihn vorsätzlich ärgern, weil alle „Pandis“ sagten.

Erst als er Giorgos sagte, dass er beim nächsten „Pandis“ einen rechten Haken bekäme, schien sich etwas zu ändern.

Es war nun mal Angelos´ Wunsch. Und – was sonst niemand wusste – der Wunsch seiner Eltern. Die hatten ohnehin schon genug damit zu tun, dass ihr Sohn einen Mann geheiratet hatte. Und ganz leicht war es für sie auch zuhause nicht. Auf Rhodos war man zwar nicht ganz aus der Welt, aber es war nun einmal nicht Mykonos. Und dort den Freunden zu erklären, dass … Hinzu kam der Punkt der fehlenden Enkelkinder. Gerade für Merlina, Angelos´ Mutter, ein gewichtiger Punkt.

Doch sie waren Paul gewogen und das war wichtig. Er wusste noch, wie schwer der Streit seinen Partner belastet hatte.

Als Zeichen der Liebe wäre es nicht nötig gewesen. Die konnte von Paul aus nicht größer sein. Und auch bei Angelos hatte er keinerlei Zweifel.

„Weswegen ich eigentlich hier bin: Du bekommst endlich Dein Auto zurück. Trara!“

Vier Wochen hatte er nun schon Aris´ Leihwagen, nachdem Pauls Peugeot quasi versenkt wurde (MLS4), dank manipulierter Bremsen. Seitdem ist der Peugeot ordentlich geparkt auf dem Meeresgrund bei Kalo Livadi.

„Also die Rechnung, bitte!“

„Nun, Herrn Pandis hätte ich nichts berechnet, aber bei Herrn Markaris … Schau nicht so, Paul. Das war ein Scherz!“

Paul knurrte. Der Scherz kam gar nicht gut an.

„Es ist auch alles soweit in Ordnung. Nicht mal Einschusslöcher!“

„Und was fährst Du dann jetzt?“

„Ihr, Aris, Ihr!“

„Natürlich, entschuldige.“

„Keine Ahnung. Kümmert sich Angelos drum.

Mir ist das wirklich egal.“

Angelos kümmert sich darum.

Natürlich, dachte sich Aris. Wer sonst?

2

Kommissar Paul Markaris kam nach Hause und sah als erstes: Angelos´ Hintern. Der stand in der Küche auf der Leiter und tapezierte. Nackter Oberkörper und Jeans.

Paul ging auf ihn zu und küsste ihn auf den Hintern.

Angelos lachte.

„Sag mal, gibt es einen Körperteil von mir, den Du noch nicht geküsst hast?“

„Ich hoffe nicht!“, gab Paul zurück.

Gott sei Dank hatte Angelos das Tapezieren übernommen. Nichts hasste Paul so sehr wie Tapezieren. Die Tapeten klebten grundsätzlich überall, nur nicht dort, wo sie sollten.

Pauls Gatte hingegen erledigte das Ganze akkurat und mit Seelenruhe.

Und nach den Tapeten kommt dann die neue Küche. Angelos meinte, man verbringe so viel Zeit in der Küche, dass diese auch schön aussehen sollte. Stundenlang saßen sie über Prospekten und hatten sich auf eine moderne Ausstattung geeinigt. Es war keineswegs Angelos allein, der bestimmte, wie Aris vermuten würde.

„Und? Auto zurückgegeben?“

„Jawoll, Chef. Aber Aris nervt ein wenig mit seinem Genörgle über den Namen.

Langsam werde ich sauer!“, meinte Paul.

„Eifersucht, Paul. Mit wem hättest Du Dich bisher über die Küche unterhalten? Wer hätte Dir beim Tapezieren geholfen? Aris.

Seitdem Du mich hast, wird er weniger gebraucht und ist bestimmt einsamer, weil Du weniger Zeit hast. Also sei nachsichtig und schlucke Deinen Ärger hinunter. Mach mir lieber einen Espresso!“

In zwei Sätzen hatte Angelos die ganze Problematik gebündelt und dabei auch noch Aris in Schutz genommen, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, um Paul und Aris weiter auseinanderzubringen.

Dafür liebe ich ihn auch, dachte Paul.

Präzise Logik ohne jeden bösen Hintergedanken.

Und dann dieser Körper. Es war heiß und der Schweiß lief Angelos den Rücken hinunter.

Was bei ihm nach altem Schuh duftete, roch bei seinem Gatten einfach nur geil. Wie ein Aphrodisiakum. Paul konnte nicht anders, als Angelos leicht über den Rücken zu lecken.

„Herrje, Paul. Willst Du mich von der Leiter schmeißen? Aber schön, dass Du Deinen Mann noch attraktiv findest!“. Er lachte.

„Wenn Du glaubst, dass das irgendwann aufhört, irrst Du Dich gewaltig!“

„Na, da stehen mir ja noch anstrengende Jahre bevor.“

„Bis zum Tode, vergiss das nicht!“

Es stimmte.

Hätte jemand ihm noch vor einem Jahr erzählt, dass er täglich Sex haben würde, er hätte laut gelacht. Seit seiner Scheidung hatte er überhaupt keinen mehr – bis Angelos kam. Mit wem hätte er auch Sex haben sollen? Ihn interessierte und erregte niemand. Keine Frau und kein Mann. An Mann hatte er sowieso nicht gedacht. Bis zu Angelos Frontalangriff. Danach war die eingestellte Testosteronproduktion wieder angesprungen und das auf höchster Stufe.

Es war auch ganz anders als das nervige Geturne mit seiner Frau. Richtig Spaß hatte das jedenfalls nicht gemacht. Paul war dankbar.

Paul machte die Espressi und stellte sie auf den Tisch.

„Was machen wir jetzt in Sachen Auto?“, fragte Paul. „Wir können ja nicht ewig mit Deinem Geschäfts-SUV herumfahren.“

Es war ohnehin schon ein freundliches Entgegenkommen von Nikos, Angelos´ Chef, dass er nach dem letzten Einsatz den Wagen hierließ.

„Nein, da hast Du recht. Aber nicht wegen Nikos, sondern wegen Deiner Fähigkeit beim Rückwärtsparken drei Parkplätze zu blockieren.“