Mysterium Blockchain - Wolfgang O. Dirnberger - E-Book

Mysterium Blockchain E-Book

Wolfgang O. Dirnberger

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Beschreibung

Als Carl Benz am 29. Jänner 1886 das Patent für seinen Kutschen-Fahrrad-Verbrennungsmotor anmeldete, ahnte wohl niemand, wie sehr diese Erfindung die Welt revolutionieren würde. Dasselbe gilt für die Erfindung des Buchdrucks, der Streichhölzer oder der Entwicklung der Anti-Baby-Pille oder die Digitalisierung. Meist wurden diese Erfindungen zum Zeitpunkt ihres Entstehens im besten Fall belächelt, im schlechteren Fall sogar bekämpft oder gar dämonisiert. Und nur wenige haben den Wert und die unglaublichen Möglichkeiten dieser Errungenschaften erkannt und damit ein Vermögen verdient. Seit geraumer Zeit gibt es also Blockchain, Bitcoins & Co, und die meisten Menschen können mit diesen Begriffen nicht wirklich etwas anfangen. Und schon gar nicht erahnen, welche unglaublichen Möglichkeiten diese Technologien bieten. Diese Lücke will Wolfgang Dirnberger will mit seinem Buch schließen und teilt auf verständliche Weise mit der Leserschaft sein umfassendes Wissen über Kryptowährungen, wie sie entstehen, wie sie funktionieren und vor allem, wie sie sinnvoll genutzt werden können. Blockchain. Alles, was man wissen muss, endlich verständlich beschrieben.

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MYSTERIUMBLOCKCHAIN

WIE SIE VON BITCOIN & CO PROFITIEREN

Als Carl Benz am 29. Jänner 1886 das Patent für seinen Kutschen-Fahrrad-Verbrennungsmotor anmeldete, ahnte wohl niemand, wie sehr diese Erfindung die Welt revolutionieren würde.

Dasselbe gilt für die Erfindung des Buchdrucks, der Streichhölzer, der Entwicklung der Anti-Baby-Pille oder für die Digitalisierung.

Meist wurden diese Erfindungen zum Zeitpunkt ihres Entstehens im besten Fall belächelt, im schlechteren Fall bekämpft oder gar dämonisiert. Und nur wenige haben den Wert und die unglaublichen Möglichkeiten dieser Errungenschaften erkannt und damit ein Vermögen verdient.

Seit geraumer Zeit gibt es also Blockchain, Bitcoin & Co, und die meisten Menschen können mit diesen Begriffen nicht wirklich etwas anfangen. Und schon gar nicht erahnen, welche unglaublichen Möglichkeiten diese Technologien bieten.

Diese Lücke will Wolfgang O. Dirnberger mit seinem Buch schließen und teilt auf verständliche Weise mit der Leserschaft sein umfassendes Wissen über Blockchain und Kryptowährungen, wie sie entstehen, wie sie funktionieren und vor allem, wie sie sinnvoll genutzt werden können.

WOLFGANG O.DIRNBERGER

MYSTERIUMBLOCKCHAIN

WIE SIE VON BITCOIN & CO PROFITIEREN

INHALTSVERZEICHNIS

EINFÜHRUNG

An den Leser. Ein Kapitel, welches Du keinesfalls überspringen sollst

Um was geht es hier eigentlich?

Blockchain – ein Motivationsversuch

WIE FUNKTIONIERT BLOCKCHAIN

Alles nur Banane I

Alles nur Banane II

Satoshi

Cypherpunks

Alles nur Banane III

Bananen – Kryptographie 1

Bananen – Kryptographie 2

Alles nur Banane IV

Bergarbeiter – Miner

Alles nur Banane V

VERTRAUENSSYSTEM

Trust-Coding

Am Anfang war der Tausch

Warum ist ein Wert ein Wert

Der neue Wert-Findungs-Prozess

Von Digitalisierung zu Vertrauensmaschine

Digitale Molekülwolke

Der neue Wert-Verteilungs-Prozess

Konsensus ist Zivilisation

WTH IST GELD?

Money makes the world go round

Geld ab Kroisos

Neues Geld – Neue Krisen – Musa

Es wird ernst mit dem Kapitalismus – Italia

Wära – Wörgl – Währung

10 000 Währungssysteme

Komplementärwährung

Spiegelbild im Bildschirm und Flaschengeist

Ich und das neue Geld

Geld, wie wir es kennen und die ewigen Krisen

WIR MÜSSEN REDEN

Mach dein Ding!

Finanzielle Unabhängigkeit – Wie Geht Das?

Was macht eine Corporation?

Wenn die Rente nicht reicht

QUO VADIS BLOCKCHAIN?

Alter Ego

Schwächen der Blockchain-Technologie

Stärken der Blockchain-Technologie

Persönliche Meinung über Blockchain

Blockchain-Kategorien

Wertespeicher – Store Of Value (Bitcoin)

Bezahlsysteme – Payment (DASH, Litecoin)

Anonymität / Privacy (XMR)

Stabile Münzen – Stable Coins

Plattform (ETH, NEO)

Utility Tokens (ERC20, NEP-5)

Security Token

Equity Token

Unehrliche Projekte und Spams

PRAKTISCHE ADAPTION

Erfinden wir die Zukunft

Gesundheitswesen

Real Estate

Supply Chain – Lieferkette

IoT (Internet of Things – Internet der Dinge)

Logistik

Banking – Finance – Fintech – Insurance

Identität

Geistiges Eigentum

Retail

Energy

Legal

Gaming

Staaten und Blockchain

Dezentralisiertes Vertrauen MIX

Big Names und Blockchain

MOVE YOUR A** NOW

Vom Winde verweht

Brave New Job World

Save Save Save

WAS NUN?

Wallet

Exchange

Gründe, warum du (kein) Geld verlieren wirst

Cost Average Buy In

Methode Gänseblümchen

Cost Average Buy Out

Passives Einkommen mit Blockchain

Passive Income mit Blockchain – No Money

Passive Income mit Blockchain – Investment

Passive income mit Blockchain – Zinsen

Wie Starten?

ANHANG

Crypto Tools & Resources

Glossar

Abkürzungen

COVID-19

Danksagung

Über den Autor

Für Rose

„Der Fortschritt geschieht heute so schnell, dass, während jemand eine Sache für gänzlich undurchführbar erklärt, er von einem anderen unterbrochen wird, der sie schon realisiert hat.“

Albert Einstein

„Du lebst in der Welt, die Du dir vorher erdenkst.“

Wolfgang O. Dirnberger

EINFÜHRUNG

AN DEN LESER. EIN KAPITEL, WELCHES DU KEINESFALLS ÜBERSPRINGEN SOLLST

Ich grüße Dich!

Du hast also von Blockchain gehört, von dieser neuen Technologie. Von Kryptowährungen oder Neudeutsch: Cryptocurrencies. Von Bitcoin und Ether oder Litecoin, Stellar Lumen und Neo. Du hast Dinge gehört wie: „wird die Welt total verändern“, „alles auf den Kopf stellen“. Du hast von märchenhaften, ja unglaublichen Gewinnen gelesen. Menschen werden Millionäre quasi über Nacht, aus 1.000,– Euro wird eine Million in wenigen Wochen. Tatsache ist: für USD 5,02 (in Worten: fünf Dollar und zwei Cents) hätte man 2009 exakt 5.050 Bitcoins kaufen können (in Worten: fünftausend und fünfzig). Aus diesen USD 5,02 wären im Dezember 2017 100 Millionen Dollar geworden, nach nur 8 Jahren. Danach sind diese 100 Millionen wieder um mehr als 80 Prozent gefallen, um anschließend wieder auf über 50 Millionen zu klettern! In Zukunft könnte dieser Wert wieder Null sein oder Milliarden oder irgend etwas dazwischen, laut „seriösen“ Schätzungen von „Expertinnen und Experten“.

Nochmals: in 10 Jahren von fünf US-Dollar auf hundert Millionen, zurück auf 20 Millionen, danach wieder gestiegen auf (18.02.2020) 50 Millionen.

Alleine die „seriösen“ Schätzungen dieser „Expertinnen und Experten“ machten mich neugierig. Was ist das für ein Ding? Werden aus diesen 5 Dollar wirklich Milliarden? Oder werden aus diesen 5 Dollar nach dem bisherigen Höchststand von 100 Millionen USD wieder Null!?! Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Wer hat nun recht?

Fernsehen und Radio berichten, im Internet überschlagen sich die Blogs zum Thema, Geschichten in den Social Media, in Cafés und Pubs werden erzählt, Freunde diskutieren, es wird getwittert und gepostet. Hype!

Dies alles ist wahr.

Doch „ES“ soll höchst gefährlich und spekulativ sein, Menschen verlieren Unsummen, es soll Drogen-, Waffenhandel, Pornografie, Schwarzmarkt und betrügerische Geschäfte fördern, es werden Steuern hinterzogen, es wird manipuliert, betrogen, abgezockt, gehackt und gelogen. Kurse und Werte steigen und brechen wieder ein. Finanzhaie steuern das Geschehen, Firmen und Initiativen gehen Pleite, nur Wallstreet und Smart Money gewinnen, wie fast immer. Bubble!

Dies alles ist wahr.

Es ist die wichtigste Erfindung der letzten 500 Jahre, Banken, Versicherungen, Notare, Mittelsfrauen (Mittelsmänner) werden verschwinden oder deren Geschäftsmodell sich dramatisch verändern. Neue Märkte entstehen und der Hunger in der Welt wird aktiv und effektiv bekämpft. Die medizinische Versorgung wird optimiert und es werden Leben gerettet. Wahlen können kaum mehr manipuliert werden und Milliarden von Menschen haben plötzlich Zugriff auf Banking und Kapitalmarkt. Innovation!

Dies alles ist wahr.

Die Technik ist noch sehr kompliziert, mit einem falschen Klick oder einem falschen Prozedere kann man schnell und viel verlieren. Umständliches Handling verhinderte bisher die Massentauglichkeit. Uns fehlt das Grundverständnis für diese Technik, es geht uns ähnlich wie diktatorisch regierte Staaten, die plötzlich in die Demokratie entlassen werden. Chaos!

Dies alles ist wahr.

Wenn man sich ohne Basiswissen auf dieses Thema einlässt, wird man viele schlechte Erfahrungen machen. Wenn man sich auf dieses Thema einlässt und bereit ist, den Umgang mit dieser neuen Technologie zu erlernen, wird man vieles gewinnen. Richtig gemacht winkt eine Jahrtausend-Chance, doch nur die/der Informierte wird die richtigen Entscheidungen treffen können.

Ich hatte Dich, Leserin/Leser, immer vor mir, wenn ich mir den nächsten Satz überlegt habe. Unbedingt wollte ich Dich für eine der bahnbrechendsten, gewaltigsten und entscheidendsten Erfindungen der letzten Jahrhunderte begeistern. Unbedingt möchte ich, dass Du von diesen Veränderungen profitierst. Ich habe mir überlegt, was soll/muss ein interessierter Mensch wissen und in welcher Reihenfolge sollte dieses Wissen aufgebaut sein.

Wenn man heute verschiedene „Profis“ über Blockchain oder Bitcoin befragt oder diese Begriffe in diverse Suchmaschinen eintippt, bekommt man Millionen von Ergebnissen. Dies macht das Suchen nach Informationen nicht unbedingt leichter. Nicht jede/jeder hat Wochen oder Monate Zeit zu recherchieren und sich soweit einzuarbeiten, um diese Ergebnisse zu filtern. Doch diese Technologie ist zu wichtig, um ignoriert zu werden.

Da Du diese Zeilen jetzt liest, bist Du in irgendeiner Form daran interessiert. Wenn Du jetzt vor mir sitzen würdest, würde ich dir tief in die Augen blicken und dir sagen:

Lass nicht mehr locker, gib nicht mehr auf! Lerne, recherchiere, sei neugierig und ausdauernd, bis Du die ganze Tragweite dieser Veränderung verstanden hast!

Die Auswirkung dieser Technik auf unser Leben wird gigantisch, dramatisch und ähnlich weitreichend sein, wie bei anderen wichtigen Errungenschaften unserer Zivilisation. Vor allem aber, lass dich nicht beeinflussen und abhalten, von der altklugen und oberlehrerhaften Armee der Expertinnen und Experten, die mit erhobenem Finger referieren: „Brauchen wir alles nicht!“.

Ja, wozu braucht es Buchdruck, wenn keiner lesen kann und die Welt ist ohnehin eine Scheibe.

Die Sprache. Die Schrift. Der Pflug. Das Rad. Der Buchdruck.

Die Dampfmaschine. Der Telegraf. Die Glühbirne. Das Internet.

Die Blockchain.

UM WAS GEHT ES HIER EIGENTLICH?

Der erste Schritt für alle Interessierten ist zu verstehen, um was es bei Blockchain-Technologie geht und nicht nur, wie sie funktioniert. Besonders wichtig erscheint mir, die Unterschiede zwischen Blockchain, Bitcoin, Kryptowährungen, Tokenisierung und den verschiedenen Anwendungsbeispielen herauszuarbeiten. Der wichtigste Punkt jedoch ist, wie kann der/die einzelne Leser/in von diesem Wissen profitieren.

Da ich selbst einen mehrjährigen Ausbildungsmarathon hinter mir habe, traue ich mir heute zu, einigermaßen gut beurteilen zu können, in welcher Reihenfolge ich die Häppchen gerne serviert bekommen hätte. Am Anfang waren Informationen nämlich nur sehr spärlich vorhanden und ich musste mir alles mühsam zusammensuchen.

Dieses Buch erhebt auch keinen Anspruch auf einen Literatur-Nobelpreis. Es hat nur ein Ziel: einer interessierten Leserin oder einem interessierten Leser Blockchain-Technologie und deren Auswirkungen auf unsere Zukunft verständlich zu machen. Dazu ist mir jedes stilistische Mittel recht, auch wenn es literarischen Ästhetinnen und Ästheten Tränen in die Augen treibt. Ich unbedingt wollen, dass Du verstehen Blockchain, only, capito!

Blockchain-Technologie wird am besten in kleinen, logischen und chronologischen Schritten verstanden. Eine kluge Mischung aus Technik, Geschichte, Wirtschaft und Politik hilft, tief in das Verständnis dieses Vertrauenssystems vorzudringen. Nach der digitalen Revolution und der Erfindung des Internets hat sich eine Gruppe von Kryptographen und Cypherpunks in der Kreation von digitalem Geld versucht. Das beste Ergebnis dieser Bemühungen war und ist BITCOIN. Das technische Herzstück dieses Konzeptes „BITCOIN“ ist die Blockchain-Technologie. Diese Erfindung kann wiederum in vielen anderen Anwendungen eingesetzt werden. Für dieses Buch, welches den Zweck hat, Blockchain-Technologie und dessen Auswirkungen in der Zukunft zu erklären, bedeutet dies Folgendes:

Die Erfindung der Blockchain-Technologie ist mit der Geburt von Bitcoin verbunden!

Wer die Blockchain-Technologie in seinen Grundprinzipien verstehen will, versucht am besten, zuerst Bitcoin zu verstehen.

Um Bitcoin zu verstehen, muss ein kleines Technikwissen und Wissen über Kryptographie (die Wissenschaft der Verschlüsselung von Informationen) vorhanden sein.

Um zu verstehen, wie Bitcoin und die dazugehörende Blockchain-Technologie sich ausbreiten konnte und von Millionen akzeptiert wurde, muss ein wenig Geld- und Handelsgeschichte, Politik, Philosophie und Physik besprochen werden.

Um zu verstehen, warum Blockchain die Welt verändern könnte, ist es notwendig, Blockchain als Vertrauensmaschine zu sehen und nicht nur als innovative Technologie. Erst das Verständnis von Energie mit seinen Wechselwirkungen in Raum und Zeit und das Erkennen des Zusammenspiels dieser fundamentalen physikalischen Größe mit unserer Wirtschaft, öffnen das Tor zu einer völlig neuen Sichtweise.

Aus diesem Grund gibt es in diesem Buch viele Beispiele, Geschichten und Beschreibungen, die dich behutsam und sorgfältig an das Thema heranführen und sollten technisch anspruchsvollere Passagen notwendig sein, werde ich versuchen, diese in verständlicher Sprache abzuhandeln. Ich mache das nicht aus Arroganz und Hochmut, im Gegenteil! Ich gebe gerne zu, dass ich selber ein langsamer Denker und langsamer „Versteher“ bin. Und so wie ich sind nicht alle Menschen, die Blockchain verstehen wollen, Programmierer, Coder oder Hacker. Meine Überzeugung ist, auch komplexere Zusammenhänge können mit den richtigen Geschichten spannend erklärt werden.

Wie immer, wenn man sich mit einem neuen Thema auseinandersetzt, gibt es viele unbekannte Wörter und Begriffe. Wir werden uns diese gemeinsam spielerisch und spannend erarbeiten und am Ende des Buches findest Du ein kleines Glossar.

Blockchain-Technologie wird sehr viele Bereiche unseres Lebens schnell und stark verändern. Firmen und ganze Geschäftsfelder mit Tausenden, vielleicht Millionen von Mitarbeitern werden durch ein paar hundert Zeilen Codes ersetzt. So ist es nicht verwunderlich, dass hierbei jede Menge Konfliktpotenzial entsteht.

Wenn Du einmal, sofern nicht bereits geschehen, das Grundprinzip Blockchain nicht nur technisch, sondern auch ganzheitlich begreifst, werden viele diese Veränderungen und Anwendungen für dich in Zukunft viel logischer und klarer. Auch wenn es nicht ganz einfach ist: einmal, bitte einmal, solltest (musst) Du richtig tief in dieses Thema eintauchen und dich um Verständnis bemühen! Der AHA-Effekt wird kommen und ich möchte dich dabei begleiten.

Egal ob Du auf der Suche nach neuen Herausforderungen bist, dein Geld durch kluge Investments vermehren willst, technikbegeistert oder beruflich motiviert bist oder bei Diskussionen mit Freunden einfach nur mitreden willst, dieses Buch soll eine spannende und unterhaltsame Reise für dich werden. Du sollst von dem neugewonnenen Wissen und Verständnis unmittelbar profitieren, Zusammenhänge erfassen und gute Entscheidungen für deine Zukunft treffen können.

Dieses Buch war eine spannende und schöne Herausforderung. Durfte ich doch dutzende von Büchern, hunderte von Blogs und Schriften aller Art lesen, V-Logs sichten, Dokumentationen und Berichte durchsehen, Museen, Veranstaltungen und Diskussionsabende besuchen, mich mit Geschichte, Zivilisation und Technik beschäftigen. Vor allem musste ich Menschen zum Gespräch treffen, Expertinnen und Experten, die versuchen, basierend auf dieser neuen Technologie, eine neue Weltökonomie aufzubauen.

Beginnen werde ich mit einer Geschichte, einem Beispiel, einer Blockchain-Version für „Beginners“. Ich selber genieße es immer wieder, wenn mir jemand ein komplexes Thema erklärt, als ob ich ein aufgeweckter Zwölfjähriger wäre. Erstens brauche ich mich nicht zu blamieren, wenn ich dauernd nachfragen muss und zweitens ist es irgendwie weniger anstrengend, wenn ich nicht mit Fachbegriffen zugemüllt werde und die ganze Zeit das Gefühl habe, ich verstehe ja gar nichts.

Vor Jahren hätte ich diese Art von Buch gebraucht und ich hätte mir wochenlanges Recherchieren erspart. Nebenbei wären aus ein paar tausend Euro Investment, Millionen geworden. Gut, dass ich damit nicht alleine bin! Viele haben von dieser Technologie noch nie gehört, wenig bis nichts verstanden oder wie ich, Blockchain am Anfang total unterschätzt. Zum Glück befinden wir uns immer noch in einer frühen Phase. Blockchain 2020 ist wie Internet in den frühen 1990er Jahren.

Solltest Du bereits Basiswissen haben oder ein Profi sein, findest Du vielleicht in diesem Buch einen guten Ansatz, wie Du Blockchain deinen noch unwissenden Freunden und Bekannten erklären kannst. Natürlich bin ich ein starker Befürworter dieser neuen Technologie, deswegen ist meine persönliche Begeisterung für diese Innovation sehr groß. Trotzdem werde ich versuchen, das Thema so neutral wie möglich zu beschreiben. Zusätzlich möchte ich in diesem Buch auch immer eine philosophische Betrachtungsweise einbringen, denn Revolutionen sind nicht immer bei allen Marktteilnehmern willkommen. Manipulation, Missinformation, irrationale und manchmal destruktive Hysterien und Krisen haben große Veränderungen schon immer begleitet.

Doch Blockchain ist gekommen, um zu bleiben.

BLOCKCHAIN – EIN MOTIVATIONSVERSUCH

Viele Male tippte ich Blockchain, Bitcoin, DLT (Distributed Ledger Technologie), Crypto und ähnliche Begriffe in diverse Suchmaschinen und habe unzählige Definitionen und Erklärungen gelesen. Es hatte nichts genutzt. Ich habe den Text verstanden, langsam auch die Technik, doch für das Erkennen der eigentlichen Genialität brauchte ich Wochen, vielleicht sogar Monate.

Erinnerst Du dich noch an die Autostereogramme von Magic Eye? Diese abstrakten Bilder, ähnlich den klassischen Werken von Jackson Pollock. Man starrt konzentriert auf das Bild, erkennt zuerst nichts, doch plötzlich verschwimmt das Bild und ein neues Motiv kommt zum Vorschein.

Genau so erging es mir mit Blockchain. Ich starrte anfangs sehr lange auf das Bild ohne Ergebnis, bis ich den Dreh herausgefunden hatte! Danach war es einfach. Das Erlernen eines Musikinstrumentes funktioniert ähnlich, unzählige Versuche, bis ganz plötzlich der Flow kommt und Du über dich selber erstaunt bist, wie elegant deine Finger über die Seiten oder die Tasten fliegen.

Warum wir uns manchmal mit dem Verstehen revolutionärer Ideen so schwer tun, liegt sowohl an einer grundsätzlichen Hemmnis, die Menschen mit Veränderungen haben, als auch am Mangel eines gewissen Interesses für Neues. Neugierde, Einsatz, Dedikation sind gefragt, wenn man weiterkommen und verbessern möchte. Das spannende Leben spielt sich eben außerhalb der Komfortzone ab.

Etwas zu verändern bedeutet immer eine Veränderung der Haltung, der Einstellung oder der Verhaltensweise gegenüber Bestehendem. Routinen, Gewohntes und Einstudiertes werden nur modifiziert, reduziert, erweitert, abgewandelt oder komplett durch Neues ersetzt, wenn man diese kritisch aus der Distanz analysiert und mit neuem Wissen vergleicht.

Wissen ist das Ergebnis von Lernen, das sich Aneignen von Informationen durch Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Die eigentliche Veränderung zu neuem Verhalten beginnt dann, wenn durch das neue Wissen, oder besser gesagt, durch das sich bewusst machen des neuen Wissens, eine große Motivation für Veränderung entsteht. Eine Motivation, die mehr Kraft und Energie hat, als die Summe von allem, die jemand im gewohntem Verhalten hält.

Was hat das alles mit Blockchain zu tun? Nun ja, ich gebe zu: Blockchain-Technologie verstehen ist herausfordernd, da solltest Du mental schon ein wenig flexibel sein.

Leider weiß ein Autor nie, welches Alter sein Leser, seine Leserin hat. Ein Digital Native kann sich eine Welt ohne Smartphone, Social Media und Playstation 5 schwer vorstellen. Ich Autor, ein schon etwas älteres Baujahr, frage mich heute manchmal, wie wir es geschafft haben, ohne WhatsApp-Gruppe einen Restaurantbesuch mit ein paar Freunden zu vereinbaren oder ein Ziel in einer fremden Stadt ohne Navi zu finden.

Wenn ich darüber nachdenke, wie oder was war vor 25 Jahren, denke ich auch immer gleich, wie oder was wird in 25 Jahren sein. Gerne vergleiche ich dieses Zeitalter heute mit dem vor 25 Jahren. Das Aufkommen des Internets revolutionierte fast alle Bereiche unseres Lebens. Auch heute werden die groben Konturen eines neuen wirtschaftlichen Zeitalters immer mehr sichtbar.

Die Finanzwelt, die Energiewirtschaft, Logistik, Gesundheitswesen, Immobilien, Recht, Kommunikation, Datenschutz, Gaming, es gibt kaum Branchen, welche nicht komplett auf den Kopf gestellt werden. In Verbindung mit künstlicher Intelligenz und Schwarm-Intelligenz, Smart Contracts (automatische, intelligente Programme, die Bedingungen festlegen wie in einem Vertrag) wird Blockchain unsere Welt in einem Ausmaß verändern, wie wir es heute nur erahnen können.

Kryptowährung oder digitales Geld (wie zum Beispiel Bitcoin) ist nur ein kleiner Anfang und nur EINE von vielen Anwendungsmöglichkeiten für Blockchain-Technologie.

Ein Auto fährt selbstständig auf einem Parkplatz, lädt selbstständig Strom, bezahlt dort selbstständig die Gebühr für Strom und Parkdauer. Parkwächter, Tankwart und das komplette dazugehörende Wirtschaftssystem inklusive Buchhaltung, Bank, Steuerzahlung werden überflüssig, denn auch diese funktionieren automatisiert.

Ein Landwirt oder eine Landwirtin erhält nur Minuten nach einem Hagelniederschlag die Schadensumme von der Hagelversicherung ausbezahlt, da Kartendienst, Wetterdienst, Versicherung und das Kryptokonto des Landwirts über Smart Contract und Oracles verbunden sind. Servicemitarbeiter, Wetterdienstler, Versicherungsvertreter, Schadensgutachter, Anwälte und Bankmitarbeiter werden überflüssig. Schneller, effektiver, günstiger.

Lebensmittelskandale wie der Milchskandal in China mit 300.000 erkrankten Babies, Separatorenfleisch, Gammelfleisch, Fipronil im Ei, Pferd in der Lasagne, Listerien, EHEC, Dioxin, Glykol werden durch die lückenlose Dokumentation von der Herstellung über die Lieferkette bis zum Konsumenten mit Blockchain unterbunden oder die kriminellen Marktteilnehmer schnellstmöglich ermittelt.

Alleine an diesen Beispielen kann man erahnen, dass die Blockchain der größte Wohlstandsbringer, aber auch der größte Jobkiller aller Zeiten sein wird. Persönlich gefällt mir der Ausdruck Job-Changer viel besser.

Bei der Bekämpfung der allgemeinen Ausbeutung, der Kinderarbeit, Betrügereien und Fälschungen, bis zu Tierschutz, Umweltschutz und sauberer Energie kann Blockchain entscheidend zu Verbesserungen und Transparenz beitragen.

Kaum jemand kann sich heute vorstellen, Geld zu verdienen, indem man sich Werbung ansieht, Erfahrungen teilt, Produkte bewertet und empfiehlt, im Netz surft oder einfach nur geht. Ja, gehen. Für das Schritte machen bezahlt werden!

Du liest in einem Block von einer coolen Idee einer Alleinerzieherin irgendwo in Zentralafrika, die eine mobile Solar-Smartphone-Aufladestation betreibt und Geldgeber für eine zweite Station sucht. Du kannst in Echtzeit investieren, per Knopfdruck, von überall in der Welt, in jedmögliche Idee oder Branche, ein Wisch über dein Smartphone oder Tablet und eine Sekunde später beziehst Du für deine € 100,– Investition in eine coole Geschäftsidee in Afrika eine Art Dividende.

Wir werden in naher Zukunft auch viele verschiedene Einkommensquellen haben, unser „Geld“, und mag es noch so wenig sein, wird fleißig „arbeiten“ müssen. Natürlich arbeitet Geld nie, nur Menschen arbeiten. Gemeint ist vielmehr, dass unsere geparkte Energie, investiert oder verliehen und verzinst wird. Energie, Energie produziert. Umwandelt.

Dazu benötigst Du nur etwas Wissen und ein wenig Zeit. Jede(r) kann das. Aber ohne Blockchain zu verstehen, hätte auch ich niemals die Geduld aufgebracht oder die Zusammenhänge erkannt, um von diesen neuen Ertragsmöglichkeiten zu profitieren. Dem Thema „Gratis zu Geld“ durch Airdrops, Bounties, Earn und Co., Masternodes, PoS und PoW werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt intensiver widmen.

Nur mit Wissen und Zeit kann man sich in den nächsten Jahren eine schöne finanzielle Basis schaffen. Doch leider sind die Erklärungen der Blockchain und deren Möglichkeiten in den meisten Texten, Büchern, Foren und Erklär-Videos fast immer oberflächlich oder zu technisch oder in einer schwer verständlichen Weise beschrieben. Blockchain verstehen wird einem sehr schwer gemacht. Nur den Slogan: „Blockchain wird die Welt revolutionieren, mehr als das Internet“, habe ich da immer verstanden und das reicht normalerweise nicht für ein Blockchain-Verständnis. Schlechtes Beispiel gefällig?

Blockchain ist eine Kette von digitalen Datenblöcken, die als ein dezentrales Buchhaltungssystem in einem Netzwerk von einer Gruppe von Netzwerkteilnehmern in regelmäßigen Zeitblöcken und mit Zuhilfenahme eines Übereinstimmungsmechanismus auf dem gleichen Stand gehalten wird. Block für Block wächst die Kette immer weiter. In jedem Block befinden sich Transaktionen wie Bestellungen, Wertpapiertransfers, Überweisungen, Besitzerwechsel. Jeder der dezentral vernetzten Rechner hat dieselben Datenketten mit denselben komplexen Informationen gespeichert. Würde ein Teilnehmer einen Datenblock verändern wollen, würde er scheitern, da sich die Teilnehmer gegenseitig überwachen und die manipulierte Datenkette ausgeschlossen werden würde. Das System ist unveränderbar, sicher und transparent.

An dieser Stelle habe ich meistens abgebrochen. Wenn DU nun voll im Bilde bist, herzliche Gratulation! Meine Erfahrung hat gezeigt, nur die Wenigsten blicken nach so einem Text mit so einer Erklärung wirklich durch. Deswegen bringe ich in diesem Buch immer wieder Geschichten, einfache Beispiele und Wiederholungen, bis sich (hoffentlich) ein Lächeln der Erkenntnis im Gesicht des Lesers und der Leserin zeigt.

Die Tatsache, dass es bereits unzählige Anwendungsmöglichkeiten gibt und viele Institutionen und Unternehmen zur Zeit an neuen Blockchain-Projekten forschen und testen, hat mich immer zum Weitermachen animiert. Die können doch nicht alle ins Blaue arbeiten?

Also doch Blockchain verstehen? Ja, lieber Leser, liebe Leserin, es wird Zeit! Lehnt Euch zurück, nehmt einen Schluck von eurem Tee/Kaffee/Lieblingsgetränk und taucht mit mir gemeinsam ein, in das große Geheimnis dieser faszinierenden Technologie.

WIE FUNKTIONIERT BLOCKCHAIN

ALLES NUR BANANE I

Du und ich sitzen in einer Wiese und wir genießen den Tag. Die Sonne scheint und ich packe eine Banane aus meinem Rucksack. Du fragst mich freundlich um die Banane und ich gebe dir die Banane gerne. Nun hast Du die Banane und ich habe keine mehr. Meine Banane war physisch in meiner Hand, Du hast mich danach gefragt, ich war einverstanden, ich habe dir die Banane physisch gegeben, Du bist da, ich bin da, wir beide befinden uns am selben Ort, wir haben beide das Geschehen beobachtet, wir beide waren einverstanden, wir brauchten keine weiteren Beobachter, Schiedsrichter oder andere Personen, welche bestätigten, dass die Banane nun in deiner Hand ist. Die Banane ist dein, ich kann dir nun keine mehr geben, denn ich hatte nur diese eine. Die Banane ist nun in deiner Kontrolle. Ich kann die Banane nicht mehr kontrollieren, die Banane verließ meinen Besitz, meinen Einflussbereich. Du hast nun die komplette Kontrolle über diese Banane. Du kannst sie behalten oder einer Freundin oder einem Freund weitergeben, der oder die könnte die Banane wieder weitergeben und so weiter. Das gleiche Prozedere würde auch mit einem Buch oder einer Münze funktionieren. So weit, so gut.

Nein, ich habe keine stimulierenden oder gar verbotenen Substanzen beim Schreiben dieses Buches eingenommen, denn die beste Droge ist ein klarer Kopf!

ALLES NUR BANANE II

Du und ich sitzen auf einer Wiese und wir genießen den Tag. Die Sonne scheint und ich zeige dir eine virtuelle Banane des Graffiti-Künstlers Banksy auf meinem Smartphone. Keine digitale Banane, kein Foto einer Banane, eine virtuelle Banane. Eine Idee einer Banane. Wie man eine virtuelle Banane zeigen kann, überlasse ich jetzt einmal deiner Phantasie. Du fragst mich freundlich um die Banane und ich gebe dir die Banane gerne. Nun hast Du die Banane und ich habe keine mehr.

Wirklich?

Hatte ich diese und genau diese Banane wirklich? Wurde diese Banane wirklich von Banksy geschaffen? Ist diese Banane nun wirklich deine, nur deine, also in deinem Besitz? Wie kannst Du wissen, dass ich diese Banane nicht auch schon gestern Angela und Donald gegeben habe oder anderen Freunden? Vielleicht habe ich auch ein paar Kopien gemacht oder sie auf einer Social-Media-Plattform gepostet und eine Million Menschen haben sich die Banane heruntergeladen und … gibt es in diesem Fall nur eine Banane und von dieser Millionen von Kopien oder Millionen von Bananen?

Die Identifizierung dieser einen virtuellen Banane und der Tausch, Verkauf oder die Schenkung dieser einzigartigen ganz bestimmten virtuellen Banane von Banksy scheint komplizierter als der Tausch, Verkauf oder die Schenkung einer physischen Banane. Phänomenale technische Errungenschaften wie die Digitalisierung werden bei diesem Beispiel kontraproduktiv.

Kim Kardashian nimmt das 36.857ste Foto von sich oder eines ihrer Körperteile auf, postet das Foto, meistens kombiniert mit grandiosem literarischen Text und Sekunden später können Millionen von begeisterten Followern kommentieren, kopieren, teilen, was auch immer. Toll. Bin auch begeistert. Doch bei unserer Banane von Banksy oder bei Geld oder anderen Werten wollen wir das eigentlich nicht. Doch wie soll das gehen? Die Digitalisierung ermöglicht das millionenfache Kopieren ein und derselben Datei, solange Speicherplatz vorhanden ist. Niemand auf dieser Erde kann genau sagen, wie viele Körperteil-Fotos von Kim in diesem Moment existieren. Diverse Social-Media-Plattformen wissen zwar ganz genau, ob Du dir diese Fotos ansiehst, wie lange Du dir diese Fotos ansiehst, ob Du diesen Fotos ein „like“ gibst, ob Du diese Fotos weiterleitest, doch als Store of Value, Wertespeicher oder Tauschobjekt sind diese „Kunstwerke“ eher ungeeignet. Warum reden wir an dieser Stelle von Bananen? … und Kim-Fotos?

Das schwierigste Problem bei der Kreation von digitalen Werten war in der Cyber-Welt immer die größte Herausforderung, bekannt unter der Bezeichnung „double spending problem“ (das Problem des doppelten Ausgeben oder Versenden). Wie kann ich in der virtuellen Welt sicher sein, ob ein digitaler/ virtueller Wert existiert, ein digitaler/virtueller Wert seinen Besitzer wechselt und /oder der gleiche Wert nicht unzählige Male verwendet wurde/ wird. Der Ausdruck „digitaler Wert“ wie „digitales Geld“ schafft in unserer heutigen Denke eine Art Oxymoron, eine Formulierung aus zwei sich widersprechenden Begriffen (wie: alter Knabe). Solltest Du mich jetzt nicht verstehen, kein Problem! Dazu ist dieses Buch da. Die Ungeduldigen unter euch können auch ein Körperteil-Foto von Kim aus dem Netz herunterladen, auf einem Stick speichern, in einem Supermarkt den Einkaufswagen mit Waren voll packen und versuchen den „Einkauf“ an der Kassa mit digitalen Kim-Fotos zu bezahlen.

Beim Wort „digital“ denken wir sofort an Fotos, Files, Filme, Programme, die man natürlich jederzeit laden, vervielfältigen, speichern, senden und streamen kann. Digitale Werte hingegen sollten das auch können, aber nicht jederzeit zu vervielfältigen sein, sonst sind es keine „Werte“!

Natürlich wissen wir alle zu Zeiten des Online Bankings, dass Geld auch in elektronischer Form, also digital existiert. Wenn unser Konto 1.000,– Euro aufweist, können wir jederzeit 1.000,– Euro an XY überweisen. Doch es braucht eine Art Aufpasser, es braucht Regeln, eine Bank, ein Konto, Buchhaltung, einen E-Banking Zugriff, Internetzugang, Benutzername und Passwort, IBAN-Nummer des Empfängers, es braucht eine Währung, die einen „Wert“ hat, eine Zentralbank, einen Staat, eine Regierung und so weiter.

Zusammengefasst braucht es eine Institution, einen Schiedsrichter, eine obere Instanz, welche die Regeln festlegt.

Cypherpunks und Kryptographen haben sich über Jahre damit beschäftigt, dieses Problem zu lösen. Keine der Lösungen konnte sich durchsetzen. Bis zum 3. Jänner 2009.

Doch machen wir an dieser Stelle einmal weiter mit unserer Geschichte, um zu sehen, wo die uns hinführt:

Nehmen wir an, Banksy sprayt eine Banane auf einen Karton, fotografiert die Banane digital, verbrennt den Karton danach und die einzige existierende Bilddatei der Banane wird in einem Journal/Kassabuch vermerkt/ gespeichert. Dieses Journal/Kassabuch ist nichts anderes als eine digitale Datenbank. Eine Datenbank mit einer Datei.

Gleichzeitig legt der Künstler ein Reglement fest, welches mit der virtuellen Bananengeschichte in der digitalen Datei fest verbunden ist. In diesem Reglement (white paper) von Banksy legt der Künstler fest, ob und wie Bananen entstehen, praktisch geschöpft werden. Wieviele dieser Bananen in Zukunft insgesamt existieren werden, wie das Netzwerk funktioniert, wer teilnimmt usw. Banksy entscheidet in unserem Gedankenmodell, es wird auf immer und ewig 1000 Stück dieser Banane geben (ähnlich einer Auflage eines Drucks oder einer Skulptur). Aber Achtung: nicht eintausend Dateien, nicht eintausend Jpegs, nicht eintausend Files, nicht eintausend Dateien mit jeweils einer Banane! Es gibt nur eine Datei, ein Journal mit der Information: hier ist ein Konzept mit 1.000 Bananen, welches über die Zeit und unter bestimmten Bedingungen und mit einem bestimmten Aufwand 1000 Bananen erschafft.

Banksy legt in seinem Reglement (white paper) fest, ob eine Banane geteilt werden darf, in wie viele Teile, wie die Banane oder Teile davon weitergegeben werden und wie alle zukünftigen Transaktionen zwischen allen zukünftig interessierten Parteien in dieser Bananengeschichte funktionieren werden. Und alles wird immer in dieser einen Datei, in diesem einen Journal gespeichert. Eine Datei, ein Journal, welches immer in Echtzeit auf den neuesten Stand gebracht wird, versehen mit einem Einverständnismechanismus, den Konsens. So hat jeder Teilnehmer des Netzwerks immer die gleiche Information.

(an die kopfschüttelnden Expertinnen und Experten: das ist eine Geschichte, verwirrende technische Details folgen später).

Da wir hier an einer ersten Schlüsselstelle sind, möchte ich ganz bewusst verschiedene Gedanken anmerken. Banksy und die Bananen sind nur ein Beispiel, eine Denkkonstruktion, um sich ein inneres Bild zu machen. Wir könnten auch René Magritte’s Bild „Der Sohn des Menschen“ nehmen (aufrechtstehender Mann mit Mantel, roter Krawatte, Melone auf dem Kopf und grünem Apfel im Gesicht, na?). Wir könnten auch Raffaels „Sixtinische Madonna“ nehmen, die im Zwinger in Dresden zu Hause ist oder die viel berühmteren beiden Engel, die am unteren Ende des Bildes so herrlich gelangweilt nach oben blicken und auf Millionen von Tassen, Teller, Poster und T-Shirts gedruckt wurden, na? Wir könnten auch einen Hund nehmen (ach nein, das gibt es bereits in Form von Dogecoin) oder wir nennen das Projekt Solidus, wie die römische Münze, welche mehr als tausend Jahre als Leitwährung im Mittelmeerraum und ganz Europa galt und deswegen auch als „Euro“ des Mittelalters bezeichnet wurde. Oder wir nennen unser Konzept BitCoin, aus Bits und Bytes und Coin für Münze. Der Name ist nicht wichtig. Es ist und bleibt immer nur ein Konzept, eine Geschichte, ein White Paper und eine Datei.

Im Falle von Bitcoin wurde diese Geschichte allerdings zum am schnellsten wachsenden Wert in der Geschichte der Menschheit!

Wie wird diese Initiative nun gestartet? Wie entsteht das Netzwerk? Wer nimmt daran teil und wozu?

Wie ist es möglich, dass innerhalb von 9 Jahren für eine einzige solche Banane, wie BITCOIN fast 20.000,– Dollar bezahlt wurden. Und wir reden hier nicht von einem Gemälde von Michelangelo, wir reden von einem real nicht existierenden virtuellen Bitcoin. Einem von 21 Millionen.

Echt jetzt!

Jetzt brauchen wir Blockchain!

SATOSHI

Is it a Digital Collectible? Is it a Reliable Store of Value? Is it a Widespread Medium of Exchange? Is it a Convenient Unit of Account? All of that? Nothing of that? We’ll see.

(Anonymer User auf reddit.com)

Die unglaubliche Erfolgsgeschichte von Blockchain-Technik beginnt mit der Kreation von Bitcoin. Wie anfangs erwähnt: wer Blockchain verstehen will, muss sich mit Bitcoin beschäftigen! Blockchain ist der allgemein bekannte Sammelbegriff für verschiedene, bereits vorher existierende Technikelemente, welche seit der Geburt von Bitcoin auf eine bestimmte Weise zusammenspielen und Bitcoin seit mehr als 10 Jahren stabil „am Laufen“ halten.

Wer das Konzept Bitcoin verstehen will, muss sich mit der Geschichte des Tausches, des Handels und des Geldes beschäftigten. Eine funktionierende Technik, ein funktionierendes Konzept bedeutet noch nicht, dass eine Initiative von Menschen angenommen wird. Meistens kommen mehrere Aspekte zusammen, die dann einen Black Swan Effekt ergeben. Es gibt heute bereits tausende von „Bitcoin-Projekten“, genannt Altcoins (alternative Münzen), einige mit vielleicht sogar besserer Technik. Niemand kann heute sagen, welche Projekte sich durchsetzen werden. Der Aufstieg von Bitcoin passierte auch nicht von heute auf morgen, obwohl die dahinterstehende Technik seit Beginn stabil und einzigartig ist.

Warum hat gerade Bitcoin mit so einer Wucht eingeschlagen?

Kein Romanschriftsteller könnte sich diese Geschichte besser ausdenken. Der Erfinder von Bitcoin ist ein Mysterium. Niemand weiß, ob Satoshi Nakamoto (so der weltweit bekannte Name) männlich oder weiblich ist, eine einzelne Person oder eine Gruppe. Religion, Hautfarbe, Alter, alles unbekannt. Es gibt nur jede Menge Spekulationen, viele Wichtigmacher und Trittbrettfahrer.

Die wenigen Hinweise wurden bereits von tausenden Hobby Sherlock Holmes ohne Ergebnis analysiert. 2008 wird die Domain bitcoin.org registriert, hier liegt das Bitcoin White Paper zum Download. Der Registrar agiert verschleiert! Anscheinend hat die „Person“ Ahnung von Kryptographie, denn auch Mails und Internetverkehr laufen über Tor.

Wahrscheinlich ist der Name Satoshi Nakamoto ein Pseudonym. Wahrsager sehen den Namen als Zusammensetzung der Technologiekonzerne SAmsung, TOSHIba, NAKAyama und MOTOrola. Na ja. Die Überprüfung der Krypto-Mailinglisten ergab, für Japan sind die Uhrzeiten der Interaktion Satoshis eher unlogisch, eher würden die USA (Ostküste) oder Europa (GB) passen. Auch die Sprache der Mails und des White Papers wird linguistisch analysiert. Doch britisches und amerikanisches Englisch wechseln sich ab. Selbst frühe Entwickler, die mit Satoshi Mails austauschten und zusammen arbeiteten, konnten keine entscheidenden Hinweise geben, weder zu Programmierpraktiken noch zu Arbeitsweisen.

Fest steht nur eines: ein Cryptocurrency Security Consultant namens Sergio Demian Lerner (twitter.com/SDLerner) entwickelte ein Verfahren, indem jede einzelne Transaktion bis zur allerersten Transaktion, nämlich bis zum Ursprungskonto zurückverfolgt werden kann. So weiß man, dass es bis heute noch rund eine Million Bitcoin gibt, die noch nie transferiert wurden! Die Vermutung, dass diese Bitcoins mit Satoshi „zu tun“ haben, liegt nahe.

CYPHERPUNKS

Die Geschichte des Bitcoins ist eng mit der Geschichte der Cypherpunks verbunden. Eine Gruppe von Intellektuellen, die bereits sehr früh Vor- und Nachteile der Digitalisierung diskutierten. Viele problematische Entwicklungen der schönen neuen Welt, insbesondere das Verlieren der Privatheit, wurden von den Cypherpunks vorhergesehen.

Deswegen bastelten die Cypherpunks leidenschaftlich an Gegenmaßnahmen, wie der Kryptographie, in Verbindung mit der Nutzung des Internets. Ausgehend von San Franzisco wurde der Kreis der Cypherpunks immer größer, da einer der Mitglieder, John Gilmore, im Jahre 1992 die erste Art anonymer „Online Community“ schuf.

Man konnte Ideen posten, ohne seinen Namen preiszugeben (ja, ja, schon wieder die Profis, die sich mokieren, natürlich gab es 1992 noch kein „posting“, technisch war es eine Mailingliste, ein Server, der als ReMailer arbeitete, aber wir wollen hier ja keinen Technik-Wettbewerb gewinnen und keine Intel 286er Nostalgie aufkommen lassen, sondern Menschen für Blockchain begeistern).

Bald gab es hunderte Teilnehmer auf der ganzen Welt, Ideen und Vorschläge wurden diskutiert und erschreckend viele der damals aufgezeigten möglichen Probleme sind heute Realität (Edward Snowden war gerade mal 9 Jahre alt).

Das Cypherpunk Manifesto von Eric Hughes, geschrieben ebenfalls 1992 bringt es auf den Punkt: „Wir müssen unsere Privatheit verteidigen … durch Kryptographie, mit anonymen Mail-Weiterleitungs-Systemen, digitalen Signaturen und elektronischem Geld.“

Wenn ich eine Zeitung am Kiosk kaufe und bar bezahle, muss ich nicht mitteilen, wer ich bin, wie alt ich bin, Geschlecht, Familienstand, sexuelle Orientierung, Nachkommen, Wohnsitz, welche Zeitung ich kaufe, welcher politischen Richtung die gekaufte Zeitung zugeordnet wird, welche Artikel ich lese oder welches Bild ich betrachte.

Heute weiß mein Endgerät, der W-Lan- und/oder Netzbetreiber, das Medium und der Geheimdienst, welche Artikel ich wo und wie lange lese, kommentiere und/oder weiterleite an meinen analysierten „Freundeskreis“, auf welche Werbung ich reagiere, der Algorithmus berechnet aufgrund meiner Pinkelpausen, dem Schrittzähler und meinen Schlafenszeiten meine Fitness und aufgrund von meinen Interessen und meiner Lesegeschwindigkeit (und anderen unzähligen Daten) meinen Intellekt. Die finanziellen Transaktionen des Online Bankings und meine Online-Shopping-Gewohnheiten runden das Bild schön ab und somit könnte ich jederzeit Siri, Alexa und Cortana fragen, wer ich bin, was ich denke und was ich als nächstes mache und ich würde immer eine richtige Antwort bekommen. Wann bist Du das letzte Mal mit einem 20er zum Kiosk um eine Zeitung und hast dich dann ohne Begleitung eines elektronischen Geräts in das Café an der Ecke auf einen Espresso und ein Glas Wasser zurückgezogen? BTW, irgendeine Kamera mit Gesichtserkennung hätte das Unterfangen ohnehin aufgedeckt. Die Cypherpunks haben das vorhergesehen. Vielleicht nicht so schnell, doch bereits sehr präzise. Deswegen haben sie so wunderbare Werkzeuge gebaut wie die E-Mail-Verschlüsselung PGP oder den Tor-Browser, um Internet anonymer benützen zu können. Bei digitalem Geld haben sie sich allerdings lange die Zähne ausgebissen.

DigiCash oder B-Money waren die interessantesten Ergebnisse unzähliger Versuche, digitales Geld zu kreieren. Doch letztendlich brauchte es, wie fast immer bei großen Entdeckungen, das Zusammenspiel mehrerer Faktoren, um den Durchbruch zu erlangen.

Der Siegeszug von Bitcoin und Blockchain war geprägt von zufälligen Ereignissen, die auf den ersten Blick als „Positiveffekt“ schwer zu erkennen waren. Ein wichtiger Bitcoin First Mover Effekt war sicherlich die Blockade von etablierten Zahlungssystemen wie PayPal (damals noch Ebay), Visa, Mastercard, Bank of America, Western Union und Co, Spendengelder für Wikileaks einzusammeln. Weiters waren Silk Road, Edward Snowden, die Währungskrisen in Argentinien, Türkei und Venezuela weitere entscheidende Events, um Bitcoin und die Blockchain-Technologie bekannt zu machen. Heute zwitschert bereits Potus über Cryptos und nein, ich werde das nicht kommentieren.

Feuer, Rad, Buchdruck, Penicillin, Digitalisierung haben alle ihre großartigen Erfindergeschichten, doch viel wichtiger für den Einzelnen sind immer die Veränderungen und Auswirkungen, welche diese Erfindungen mit sich gebracht haben. Beispiel?

Benz hat das Auto erfunden? Ja? So steht es in den Geschichtsbüchern, doch die Realität war eine andere.

Carl Benz gründete als 27-Jähriger mit dem Geld seiner Frau Bertha eine Eisengießerei mit mechanischer Werkstätte. In der Freizeit war er wie viele Erfinder ein Bastler. Er entwickelte im Laufe von vielen Jahren, begleitet von teuren Fehlversuchen den Benz-Patent-Motorwagen Nummer 1. Klugerweise meldete Benz den berühmten Kutschen-Fahrad-Verbrennungsmotor Hybrid am 29. Jänner 1886 zum Patent an, welches als DRP Nr. 37435 am 2. November 1886 erteilt wurde. Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben, deswegen ist Benz heute ein Held und von der ersten Fahrerlaubnis der Welt bis zur ersten Fernfahrt der Welt durch Bertha Benz ranken sich eine Menge toller Geschichten um den Wagen mit dem Stern.

In der Realität waren es für Benz 15 Jahre basteln, das Geld war knapp, jede Menge Zufälle, am Patentamt hat man ihn und seine Frau Bertha ausgelacht und mit Daimler hat er, obwohl sie nachweislich zusammentrafen, wegen eines Patentstreits sein Leben lang kein Wort gesprochen. Schöne Geschichten, doch für den Einzelnen zählen wie erwähnt nur die Veränderungen, welche der Motorwagen 1 gebracht hat. Welche könnten das sein? Wenn Du das nächste Mal mit deinem Auto im Stau stehst, hast Du Zeit über diese grundsätzlichen Fragen nachzudenken:

Welche Auswirkungen auf Ressourcen und Umweltschutz hat die prognostizierte Steigerung von 1,3 Milliarden Fahrzeuge weltweit in 2019 auf 2,7 Milliarden Fahrzeuge weltweit in den nächsten 30 Jahren?

Kann man gegen Smog und CO2-Ausstoß Mauern bauen?

Was hat der Aufstieg der Arabischen Emirate, Saudi Arabiens oder Kuwaits mit dem Motorwagen 1 zu tun?

Wenn man darüber nachdenkt, wie groß der Einfluss diverser Erfindungen auf unser aller Leben war und ist, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dieses Benz-Spiel kann man mit allen großen Erfindungen spielen und oftmals sind es die weniger berühmten Neuerungen, welche die größten Umwälzungen mit sich gebracht haben, wie das Zündholz, der Morse-Code und die AntiBabyPille. Sie haben heimlich, still und leise das Leben von Milliarden Menschen verändert.

Die Cypherpunks haben sich intensiv mit den Veränderungen durch die Digitalisierung beschäftigt. Die Diskussionen, Überlegungen und Schlussfolgerungen sind hochinteressant und die Prognosen weisen eine erstaunliche Akkuranz auf.

Da niemand weiß, wer oder was Satoshi Nakamoto wirklich ist, kann nicht wirklich definiert werden, in welcher Beziehung er/sie/es zu den Cypherpunks stand. Tatsache ist, das Substrat Cypherpunks ist gut gewählt, denn konstruktiv kritisches Feedback und intellektuelle Unterstützung konnte dem Projekt nur gut tun.

Wie wurde diese Initiative nun gestartet? Wie entsteht nun das Netzwerk?

Wer nimmt daran teil und warum und wozu das Ganze?

ALLES NUR BANANE III