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Kommen Sie mit auf geheimnisvolle Wege und zu Kraftorten. Lassen Sie sich von der Natur verzaubern und von Geschichten in den Bann ziehen. Die Autorin zeigt das Mittelgebirge von seinen schönen sowie seinen geheimnisvollen Seiten im Hunsrück und nimmt Sie mit auf 30 tolle Wanderungen, auf denen Sie garantiert abschalten können!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 159
Veröffentlichungsjahr: 2024
Idyllische Wege führen durch die abwechslungsreiche Natur des Hunsrücks.
Antje Bayer
30 Wanderungen auf den Spurenvon Mythen und Sagen
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATENZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Kirche entlang der Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg (Tour 27)
Hölzener Treppenaufstieg zum Turm der Burg Grimburg (Tour25)
Imposanter Wasserturm am Rand des Ausoniusweges (Tour 17)
Vorwort
Willkommen im Hunsrück
Bruckmann-Tourenfinder
Nachhaltigkeitskodex
Piktogramme und Anforderungen
Wanderregion Hunsrück
DIE TOUREN
RHEIN-HUNSRÜCK
1Felstrog Donnerloch
Blick ins Moseltal
2Mariengrotte Holzbachtal
Geheimnisvolle Madonna
3Rheinhöhentour
Das Gespenst am Wegekreuz
4Traumschleife Oberes Baybachtal
Das Heilbrünnchen
5Schessels Beersche
Das Brünnchen im Wald
6Gehaichnisweg Bickenbach
Ausgiebiges Waldbaden
7Traumschleife Baybachklamm
»De Wannawääsch«
8Traumschleife Dünnbach-Pfad
Unberührte Pfade
9Mirza Alpe
Verträumtes Wassergeflüster
10Geierlayschleife
Schwindelerregende Höhe
11Traumschleife Masdascher Burgherrenweg
Geheimnisvolle Ruine
12Traumschleife Klingelfloß
Auf den Spuren eines ehemaligen Klosters
SIMMERNER MULDE UND SOONWALD
13Diller Burgpfad
Adalbertud de Dille
14Schinderhanneshöhle
Des Teufels Rutschpartie
15Ausoniusweg
Auf den Spuren der Römer
16Via Molarum
Von Mühle zu Mühle
17Hahnenbachtaltour
Zurück in das Mittelalter
18Koppenstein-Runde
Der Streit der Riesen
HOCH- UND IDARWALD
19Hölzbachklamm – Hunolsteiner Klammtour
Bizarre Naturidylle
20Kirschweiler Festung
Kultstätte der Kelten
21Vom Erbeskopf zur Siegfriedquelle
Aussicht mit zauberhaften Klängen
22Rockenburger Urwaldpfad
Skurrile Felsen und seltsame Wälder
23Frau Holle
Die geheimnisvolle Göttin
24Ruine Burg Grimburg
Die Schätze der Raubritter
25Keltischer Ringwall
Das verzauberte Liebespaar
26Wildnis-Trail Weiskirchen
Naturnahe Romantik
MOSEL-HUNSRÜCK
27Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg
Eigenwillige Felswände
28Kulturweg Grafschaft Veldenz
»Schwarzer Peter«
29Seitensprung Kirchspiel's Tälertour
Entspanntes Bachgeflüster
30Ruine Baldenau
Pure Romantik
PS
Register
Impressum
Hübsches Fachwerkhäuschen auf dem Weg zum Felstrog Donnerloch (Tour 1)
Für eine gemütliche Rast entlang der Traumschleife Oberes Baybachtal (Tour 4)
Leicht
2Mariengrotte Holzbachtal
10Geierlayschleife
12Traumschleife Klingelfloß
23Frau Holle
Mittel
1Felstrog Donnerloch
3Rheinhöhentour
4Traumschleife Oberes Baybachtal
5Schessels Beersche
6Gehaichnisweg Bickenbach
8Traumschleife Dünnbach-Pfad
9Mirza Alpe
11Traumschleife Masdascher Burgherrenweg
13Diller Burgpfad
14Schinderhanneshöhle
15Ausoniusweg
16Via Molarum
17Hahnenbachtaltour
18Koppenstein-Runde
19Hölzbachklamm – Hunolsteiner Klammtour
20Kirschweiler Festung
21Vom Erbeskopf zur Siegfriedquelle
22Rockenburger Urwaldpfad
24Ruine Burg Grimburg
25Keltischer Ringwall
29Seitensprung Kirchspiel‘s Tälertour
30Ruine Baldenau
Schwer
7Traumschleife Baybachklamm
26Wildnis-Trail Weiskirchen
27Traumschleife Layensteig Strimmiger Berg
28Kulturweg Grafschaft Veldenz
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Entlang verzauberter Pfade die Reste vergangener Epochen erkunden
ICH HABE EINE LEIDENSCHAFT FÜR ZAUBERHAFTE ORTE und in der Region des Hunsrücks habe ich wahrlich ein richtiges Paradies entdeckt. Diese bezaubernde Gegend bietet ein Füllhorn an Möglichkeiten, die darauf warten, von mir erkundet zu werden. Als die Mystikerin in mir zum Leben erwachte, fand ich mich voller Enthusiasmus in den Vorbereitungen für meine Reise wieder.
Während meiner Erkundungstour führte mich mein Weg an malerische Orte. Kleine verträumte Dörfer, faszinierende Landschaften mit ihren verborgenen Schätzen und die vielen Ruinen mit ihren reichen Geschichten zogen mich augenblicklich in ihren Bann. Es war geradezu magisch, wie ich mich von bizarren Höhlen wie der Schinderhanneshöhle, stillen Tälern und Burgen, deren Atmosphäre förmlich greifbar war, angezogen fühlte.
Während meinen Wanderungen durfte ich unzählige faszinierende Dinge sehen und erleben. Ich begegnete vielen herzlichen Menschen, die mir den ein oder anderen Geheimtipp gaben. Ihre gruseligen Geschichten über teuflische Gestalten, aber auch Helden entführten mich in längst vergangene Zeiten. Mit diesen Erzählungen in meinem Gedächtnis begab ich mich auf die Spuren der Vergangenheit.
Ich spürte förmlich die Anwesenheit der Römer auf dem Ausoniusweg, drängte mich an so mancher Felswand entlang und bewunderte die von der Natur geformten Steilhänge. In Otzenhausen bestaunte ich vom Ringwall aus die malerische Landschaft. Zudem stieß ich auf römische Relikte und tauchte in das Rätsel um so manche Quelle ein. Vor meinem inneren Auge wurden die Sagengestalten greifbar und erweckten die Landschaft zum Leben. Ich lauschte gebannt dem Rauschen der Blätter der Königsbuche und ließ mich von der einzigartigen Atmosphäre in der Hölzbachklamm gefangen nehmen.
Ich durchstreifte zauberhafte Wiesentäler, kleine Dörfer mit ihren putzigen Fachwerkhäusern und verlor mich im Klang der Kirchenglocken. Mit großer Begeisterung verfolgte ich den eleganten Flug der Schmetterlinge und Libellen, lauschte dem sanften Rauschen und Plätschern der Bäche und beobachtete das wilde Spiel der Wasserfälle. Über weichen Waldboden und Feldwege führte mich mein Weg oft bergauf und bergab, und enge Pfade enthüllten immer neue Schätze.
Nun wünsche ich auch Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren dieser magischen Wandertouren. Möge dieses Buch Ihnen ein treuer Begleiter sein!
Der Hunsrück ist ein Mittelgebirge, das in Rheinland-Pfalz und teilweise im Saarland liegt. Der Erbeskopf mit seinen 816 Metern ist seine höchste Erhebung.
Naturschätze im Hunsrück
Die Naturlandschaft im Hunsrück ist sehr vielfältig. Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald kann man auf schmalen Wegen und naturbelassenen Pfaden dunkle Moore, fantastische Felsformationen, die durch die Wettereinflüsse der letzten Jahrmillionen bizarr geformt wurden, sowie auch alte Buchenwälder erforschen. Immer wieder trifft man auf andere Vegetationen und Landschaften. Hier fühlen sich u. a. Wildkatzen, Schwarzstörche oder auch Schwarzspechte sehr heimisch.
Römerstraße
Einst im Jahre 368 n. Chr. reiste Ausonius auf der Römerstraße von Bingium (Bingen) am Rhein über den Hunsrück an die Mosel in die Kaiserresidenz Augusta Treverorum (Trier). Der heutige Wanderweg, teilweise auf der Originaltrasse, zeigt noch an vielen Stellen, wie die Römer einst ihre Straßen bauten.
Wildkatzen
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald gilt als Hotspot der Wildkatzen. Es streifen etwa 100 im Nationalpark umher. Der Hunsrücktiger ist sehr scheu und bewegt sich in einem Gebiet von zwei bis drei Quadratkilometern. Tagsüber versteckt er sich gern und zeigt sich hauptsächlich während der Dämmerung. In Freiheit kann er bis zu zehn Jahre alt werden.
360 Meter
Etwa 360 Meter lang ist die Hängeseilbrücke Geierlay zwischen Mörsdorf (VG Kastellaun) und Sosberg (VG Zell/Mosel). Sie ist eine der längsten Hängeseilbrücken in Europa und eine der schönsten in Deutschland. Etwas Mut ist schon nötig, um die Seiten zu wechseln. Je nach Windstärke kann es in einer Höhe von 100 Metern ganz schön schaukelig werden. Dafür wird jeder Besucher mit einer fantastischen Aussicht über das Mörsdorfer Bachtal belohnt.
Schinderhannes
Geschichten, Lieder, Literatur und Filme halten den Mythos des Schinderhannes am Leben. Johannes Bückler wurde im Herbst 1779 in Miehlen geboren. Gestorben ist er am 21. November 1803 in Mainz. Bis heute gilt Schinderhannes als einer der populärsten Räuber Deutschlands. Sein Name ist Kleinen wie auch Größeren bekannt. Robin Hood war er nicht, allerdings wurden im Volk immer sehr gern die Geschichten erzählt, als er die Gendarmen ausgetrickst hat. Sobald er gefasst wurde, war er auch schon wieder der Obrigkeit entkommen. Die Mundpropaganda im Volk trug dazu bei, dass er bereits zu Lebzeiten zur Legende wurde. 3400 Dokumente belegen in Zeugenaussagen, Protokollen und Beutelisten über 200 Straftaten. Darunter Erpressung, Raubmord und Mord. Schlussendlich wurde der berühmte Räuber mit der Guillotine hingerichtet.
Hunsrücker Spießbraten
Das Rezept dieses Spießbratens kommt eigentlich aus Brasilien und wurde von Auswanderern in den Hunsrück mitgebracht. Gewürzt mit Salz wurden ursprünglich handgroße Fleischstücke an Spießen über dem offenen Feuer gebraten. Heute wird der Spießbraten mit Zwiebeln gefüllt, gerollt und anschließend auf einen Spieß gesteckt. Über einem offenen Buchenholzfeuer wird er dann schön knusprig gebraten.
Der Wolf im Hunsrück
Im Jahr 2021 wurde der Wolf erstmals im Nationalpark Hunsrück-Hochwald nachgewiesen. Im Mai 2023 entstand wieder eine Fotografie eines Wolfes. Ob es das Tier von vor zwei Jahren war, ist ungewiss, da man damals auch das Alter, Geschlecht und die Herkunft nicht feststellen konnte. Nun wurden im Nationalpark mehrere Fotofallen aufgestellt, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:
Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.
Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den Co2-Austoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.
Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst, wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.
Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.
Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.
Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.
Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen.
Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.
Nachhaltig draußen unterwegs zu sein, bedeutet auch ein respektvolles Miteinander – das sollte stets ein Motto in der Natur sein. Es tut nicht weh, sich gegenseitig zu grüßen und sich entgegenkommend zu verhalten. So haben Wanderer auf schmalen Wegen stets Vorrang, bei Gegenverkehr gilt in steilem Gelände immer: Wer absteigt, hält an. So lassen sich die Schönheit und Vielfalt der Natur gemeinsam genießen.
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Länge
Höhenunterschied
Gehzeit
Einkehr
kindergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
viel Sonne
schattiger Weg
Baden
ÖPNV
ANFORDERUNGEN
Die Wanderungen sind nach eigener Einschätzung der Schwierigkeiten von Wegbeschaffenheit, Entfernung, Orientierung, Höhenunterschied und Gefahrenlage eingeteilt.
LEICHT
Einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn wird benötigt.
MITTEL
Mittelschwere Wanderung mit deutlichen Höhenunterschieden auf Wegen und Pfaden, die etwas Kondition, Ausdauer und guten Orientierungssinn erfordert.
SCHWER
Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen Wegen mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Kann ausgesetzte Passagen am Fels beinhalten. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.
Der Hunsrück wird von den Flüssen Nahe, Mosel, Saar und Rhein umrahmt. Dieses wird schon den Kindern in den Hunsrücker Schulen gelehrt: »Mosel, Nahe, Saar und Rhein schließen unsern Hunsrück ein.«
Grüne Wiesen und dichte Wälder laden zum Entspannen und Verweilen ein.
Als Teil des Rheinischen Schiefergebirges zählt der Hunsrück zu den älteren Gebirgen in Deutschland. Im Zentrum befinden sich die Hunsrückhochfläche mit einer Höhe von 400 bis 500 Metern sowie die Simmerner Mulde. Der 816,32 Meter hohe Erbeskopf ist die höchste Erhebung des Mittelgebirges. Die Hunsrückhöhenstraße erstreckt sich von Saarburg bis Koblenz und führt quer durch das Hunsrück-Mittelgebirge. Von West nach Ost durchzog eine römische Militärstraße, die Ausoniusstraße, das Gebiet. Sie verband die Städte Trier und Bingen.
Über die Hochlagen des Hunsrücks und zwischen den Bundesländern Saarland bzw. Rheinland-Pfalz erstreckt sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit seinen ausgedehnten Wäldern und seltenen Tier- und Pflanzenarten. Auffällig sind die alten Buchenwälder, wobei die Rotbuche stark dominiert. Die Wildkatze ist hier beheimatet, im Hunsrück befindet sich Europas größtes Wildkatzenvorkommen. Neben dem Schwarzstorch und dem Schwarzspecht sind auch Rothirsch, Reh- und Schwarzwild ebenso weitverbreitet. In den Mooren und auf den Waldwiesen gibt es mehr als 1400 Käferarten, eine beachtliche Anzahl von Fledermausarten und auch verschiedenste Pilze. Besonders schön ist auch der Anblick der Moorlibelle, wie sie anmutig ihre Kreise fliegt. An der Naturparkinfostelle im Nationalpark-Tor Erbeskopf können sich Interessierte über Besonderheiten im Naturpark Saar-Hunsrück informieren. Neben der Ausstellung werden auch Veranstaltungen zu verschiedenen Themen angeboten (Hunsrückhaus am Erbeskopf, 54426 Hilscheid, Tel. 06504/778, www.hunsrueckhaus.de).
Der Naturpark Saar-Hunsrück zählt zu den größten Naturparks in Deutschland. Neben den Wald- und Wiesenflächen sind Hecken, Flusstäler, Moore wie auch Felsformationen typisch. Dem gegenüber steht der Naturpark Soonwald-Nahe, der zu Beginn der 2000er-Jahre gegründet wurde. Dieser Naturpark umgibt die Hochflächen des Hunsrücks bei Kirchberg und Simmern und führt über den Soonwald hinunter an den Fluss Nahe. Etwa 60 % der Fläche des Naturparkes sind Landschaftsschutzgebiet. Hier lassen sich blütenreiche Waldwiesen, Moore, Schieferstollen, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, naturnahe Bachläufe, Flussauen, Trockenrasen und Weinbergsbrachen mit ausschweifenden Orchideenbeständen entdecken. Besonders bekannt bei vielen Wanderern ist der 84 Kilometer lange Soonwaldsteig. Dieser Fernwanderweg erstreckt sich zwischen Kirn an der Nahe und Bingen am Rhein.
Wer die Ehrbachklamm oder das Baybachtal durchwandert, sollte festes Schuhwerk mitnehmen. Gerade nach mehreren Regentagen sinken die Schuhe im nachgebenden Boden manchmal ein. Häufig geht es auch über Holzstege entlang oder es gilt, Bäche zu durchlaufen. Neben Weiden oder Erlen lassen sich auch Eichen und Hainbuchen entdecken. Zudem wachsen an diesem Ort die Hirschzunge oder die Stinkende Nieswurz. Graureiher und Stockenten sind dagegen die am häufigsten anzutreffenden Wasservögel.
Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, den märchenhaften Wäldern und Felsformationen gibt es romantische Burgruinen und Burgen, die von Familien und Wanderern aufgesucht werden können. Manche stehen auf der Bergspitze und manche sind etwas versteckt im Wald. Unter den Perlen der Burgen ist die Burg Kastellaun zu nennen, die auf einem hohen Felsen im Ortszentrum thront. Die Burg Dill als Stammburg der Sponheimer befindet sich ebenfalls im Zentrum des gleichnamigen malerischen Ortes und ist schon von Weitem zu sehen. Die Burg Grimburg ist gleichfalls einen Besuch wert. Hier fanden in längst vergangenen Zeiten Hexenprozesse statt. Ein absolutes Kleinod ist die Burgruine Baldenau, welche die einzige Wasserburg im Hunsrück ist. Der 25 Meter hohe Bergfried wirkt immer noch sehr beeindruckend. Überdies sehr faszinierend ist die zwischen Buch und Mastershausen gelegene Burg Balduinseck, die einst im Auftrag des Kurfürsten Balduin von Luxemburg errichtet wurde.
Die Pflanzen- und Tierwelt im Hunsrück ist vielfältig. Luchse, Hirsche und Rehe leben in den hiesigen Wäldern. Zudem können Spechte, Greif- und Singvögel beobachtet werden. Der seltene Schwarzstorch hat hier ebenfalls seine Heimat, genauso wie die Mopsfledermaus oder auch der Feuersalamander. Neben den artenreichen Mischwäldern beeindrucken im Soonwald die zahlreichen Farnarten.
Der Hunsrück, der durch mildes subozeanisches Klima bestimmt wird, ist bekannt für milde Winter und kühle Sommermonate. Von Ende März bis Anfang Oktober ist im Hunsrück die beste Wanderzeit.
Der Saar-Hunsrück-Steig ist einer der schönsten Wanderwege und der bedeutsamste Fernwanderweg im Hunsrück. Die 300 Kilometer lange Wanderroute verläuft von Perl bis nach Boppard am Rhein und wurde in 27 Etappen unterteilt. Zwischen 13 und 24 Kilometern beträgt eine einzelne Etappenlänge. Eine lückenlose Beschilderung des Saar-Hunsrück-Steiges sorgt für eine gute Orientierung. Auf den naturbelassenen Wegen bieten sich dem Wanderer immer wieder erstklassige Aussichten.
Zudem bietet der Ausoniusweg ein wunderbares Wandererlebnis. Die etwa 118 Kilometer lange Route führt über weitläufige Feld- und Waldwege größtenteils über Teile der historischen Römerstraße. Da er im Mittelalter als Pilgerweg genutzt wurde, wird er als »Hunsrücker Jakobsweg« bezeichnet. Der Fernwanderweg Soonwaldsteig führt dagegen von Kirn über das Hahnenbachtal, den Soonwald bis nach Bingen. Mit seinen insgesamt 84 Kilometern bietet er Wandererlebnisse für mehrere Tage.
Gemütliche Landgasthäuser wie auch die Küchen alter Mühlen verwöhnen im Hunsrück ihre kleinen und großen Gäste mit frischen und deftigen Gerichten. Häufig sieht man am Eingang auch die mit Sternen oder Kronen versehenen Auszeichnungen, welche auf die Qualität der Küche hinweisen. In der Region hat sich die Kartoffel schon immer als das Hauptnahrungsmittel der Bürger etabliert. Erstmals wurde der Anbau von Kartoffeln hier im Jahr 1723 dokumentiert. Über die Jahrzehnte sind mit der Kartoffel viele Rezepte entstanden. Verschiedene Knollengerichte wie »Gefillte Klees« (gefüllte Klöße) oder »Dibbelabbes« (geriebene Kartoffeln im gusseisernen Topf) werden immer noch gern in den Hunsrücker Küchen zubereitet. Neben der Weißkohl-Gemüse-Mischung aus dem Gärtopf oder dem Zwiebelkuchen steht der Hunsrücker Schwenkbraten gern auf dem Speiseplan. Die Krommbierewurscht, eine Kartoffelwurst, wie auch die Hunsrücker Eierschmier sind sehr beliebt.
Der echte Hunsrücker Dialekt für Außenstehende ist manchmal nur schwer verständlich. Viele Worte kommen im Hochdeutschen nicht vor. »Dääz« ist der Kopf und das Huhn ein »Dat Hinkel«. Mit » Zouversiecht « ist Unordnung und Durcheinander gemeint. Eine alte Mittelhunsrücker Bezeichnung für Garten ist »Bischordna«, während das Wort »Schinnooz« für böse Frauen verwendet wird.
Immer wieder bieten sich Möglichkeiten, die Aussicht zu genießen.
Der Dieb, Räuber und Mörder Schinderhannes ist unter den Hunsrückern eine positiv bekannte Figur, obwohl er um 1800 mehr als 200 Verbrechen, darunter Raubüberfälle, Erpressung bis Mord mit seinen Kumpanen verübte. Am 24. Oktober 1803 war die Prozesseröffnung und am 20. November wurde das Todesurteil ausgesprochen. Überall im Hunsrück begegnet man seinem Namen, sei es an Fassaden, auf Speisekarten oder auch anderen Werbeträgern. Im Hunsrück-Museum in Simmern gibt es zu seiner Person und seiner zwiespältigen Beliebtheit eine Ausstellung im ehemaligen Turmgefängnis. Neben dem Hut des Schinderhannes sind seine Pistole und eine Replik des Fallbeils, mit dem er 1803 in Mainz hingerichtet wurde, zu sehen. Die Ausstellung befindet sich in der Turmgasse im Schinderhannesturm (www.hunsrueck-museum.de).