Nachhaltig schön - Valerie Jarolim - E-Book

Nachhaltig schön E-Book

Valerie Jarolim

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Beschreibung

Selberrühren ist im Trend: Kräuterpädagogin ValerieJarolim verrät 55 tolle DIY-Rezepte für die Pflege vonKopf bis Fuß. Ob Shampoobar für die Haarwäsche,Zahnpasta, Lippenbalsam und Gesichtscremes,Lotionen, Deo- und Körpersprays, Badesalz oderBodypeelings – alle Rezepte enthalten ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe und sind im Handumdrehen zubereitet.Dazu gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen, viele Tipps,Tricks und Kräuterwissen.Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt darauf,was gut für uns und die Umwelt ist. Es geht bei der Körperpflege auch ohne Chemie, Plastikflut und Kosmetikindustrie.Ihr DIY-Buch ist zugleich ein Plädoyer für ein nachhaltiges Leben, nicht nur im Badezimmer.Viel Freude beim Selberrühren!

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Seitenzahl: 141

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VALERIE JAROLIM

Nachhaltig schön

NATURKOSMETIK-REZEPTE VON KOPF BIS FUSS

ENNSTHALER VERLAG STEYR

ERKLÄRUNG

Die in diesem Buch angeführten Vorstellungen, Vorschläge und Therapiemethoden sind nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische oder therapeutische Behandlung gedacht. Es handelt sich um eine Informationssammlung über die Verwendungsmöglichkeiten von Kräutern, Fetten, Ölen, Hydrolaten, Wachsen und ätherischen Ölen. Jede Anwendung der in diesem Buch angeführten Ratschläge geschieht nach alleinigem Gutdünken des Lesers Autor, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle anderen Personen, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, können weder Haftung noch Verantwortung für eventuelle Folgen übernehmen, die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch gegebenen Informationen resultieren oder resultieren sollten.

www.ennsthaler.at

ISBN 978-3-7095-0116-0

Valerie Jarolim · Nachhaltig schön

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2020 by Ennsthaler Verlag, Steyr

Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 4400 Steyr, Austria

Umschlaggestaltung: DIE BESORGER mediendesign & -technik, A-4400 Steyr

Umschlagbild: © Valerie Jarolim

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

INHALT

Cover

Titel

Impressum

EINLEITUNG

DAS BRAUCHT’S

Arbeitsgeräte und Zubehör

Haltbarkeit

Beschriften nicht vergessen

Die Umstellung beginnt im Kopf

DIE ZUTATEN

Pflanzenöle, Pflanzenfette und Wachse im Überblick

Die fabelhafte Welt der ätherischen Öle und Hydrolate

Weitere Rohstoffe und Zutaten

REZEPTE VON KOPF BIS FUSS

HAARPFLEGE

Shampoobars

Brennnessel-Haarspülung

Haarmaske mit Jojoba- und Kokosöl

GESICHT UND LIPPEN

Das 1x1 des Cremerührens

Gesichtscremes

Gesichtswasser

Gesichtspeeling Hafer-Kamille

Rosen-Gesichtsmaske

Lippenbalsam

MUND- UND ZAHNPFLEGE

Kokos-Minz-Zahnpasta

Kräuter-Zahnpulver

Mundspülungen

DEOS

Deocreme »fresh«

Deosprays

FEUCHTIGKEITSPFLEGE

Körperöle (Pflanzenöle pur, Körperöle mit ätherischen Ölen, Ölauszüge mit Kräutern)

Balsam und Salben

No-Emu-Schüttellotion – shake it!

Feste Körperbutter – Bodybars

Sheasahne

PEELINGS UND BADEWANNE

Vegane Badepralinen

Sprudelnde Badebomben

Kräuterbäder und Badesalz

Bodypeelings

KÖRPERSPRAYS

HOPPLA

Troubleshooting beim Kosmetikrühren

AUS DEM BADEZIMMERKÄSTCHEN

Tipps und Tricks einer langjährigen Naturkosmetikrührerin

EINKAUFSTIPPS

Woher Zutaten, Tiegel und Co. beziehen?

QUELLEN

und weiterführende Literaturtipps

Bildnachweis

Rezeptverzeichnis

Über die Autorin

EINLEITUNG

Wozu noch ein Naturkosmetik-Buch?

Meiner Erfahrung nach sind Kosmetikrezepte oft sehr aufwendig gestaltet und schrecken durch lange und schwer entzifferbare Zutatenlisten ab. Gründe, die eher hemmend als motivierend wirken, um eigene Pflegeprodukte herzustellen. Schade, denn selbst gemachte Naturkosmetik hat so viele Vorteile. Für uns und die Umwelt.

Zum Glück hinterfragen immer mehr Menschen die Zutaten kritisch, die sich in vielen Produkten verstecken. Und das nicht nur beim Thema Kosmetik Wir wollen wieder wissen, womit wir unseren Körper füttern – egal ob Lebensmittel, Medizin oder Kosmetik.

Einer der Hauptgründe für selbst gemachte Naturkosmetik ist, dass man nur damit zu hundert Prozent weiß, was in einer Hautcreme oder Zahnpasta steckt. Nebenbei ist das Rühren ein bisschen wie Kochen: Kennt man die wichtigsten Kniffe, ist es einfach, seine eigene Naturkosmetik zu rühren, und viele Zutaten oder Arbeitsgeräte finden sich meist auch schon in der Küche.

Auf meiner ganz persönlichen Suche nach nachhaltigen, gesunden und selbst gemachten Naturkosmetikprodukten, die mein Badezimmer grüner und plastikfreier machen, hat sich im Lauf der Jahre eine Sammlung an wirklich einfachen und schnell hergestellten Rezepten ergeben. Diese habe ich bisher in meinen Workshops und als Bloggerin weitergegeben. Nun möchte ich sie auch in Buchform vorstellen. Ich versuche dabei einen weiten Bogen zu spannen – von Kopf bis Fuß, von notwendigen und alltäglichen Kosmetika bis hin zu duftenden Verwöhnprodukten. Mein Hauptaugenmerk liegt immer darauf, Naturkosmetik herzustellen, die gut für uns und für die Umwelt ist Dieses Buch ist somit auch ein Plädoyer für ein nachhaltiges Leben – nicht nur im Badezimmer.

Durch die langjährige Erfahrung mit meinen Naturkosmetik-Workshops und den vielen lieben und interessierten TeilnehmerInnen weiß ich heute genau, welche Fragen, Details und auch Hemmnisse bei der Herstellung von Naturkosmetik besonders beleuchtet werden sollten.

Für selbst gemachte Naturkosmetik gibt es viele gute Gründe

»Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne« – damit hatte Hermann Hesse sicher recht, doch für die meisten beginnt der Schritt zur Naturkosmetik eher mit einem Schrecken darüber, was konventionelle Kosmetikartikel alles enthalten. Beim Selberrühren von Rezepten aus diesem Buch werden ausschließlich natürliche Zutaten und keine chemisch-synthetischen Inhaltsstoffe wie Duft,- Farb- und Konservierungsstoffe oder Erdölprodukte verwendet.

Ja, richtig gelesen – Erdöl. Es versteckt sich unter Namen wie Paraffin als billige Zutat in vielen verschiedenen Kosmetikartikeln (etwa in Vaseline und vielen bekannten Marken). Die Vorstellung, Haut und Körper mit Erdöl zu »pflegen«, empfinden viele sicherlich als, sagen wir mal, unschön.

Herkömmliche Kosmetik bedient sich dieser preisgünstigen Stoffe, zu denen auch das umstrittene Palmöl zählt – und der Inhalt der Tuben und Tiegel ist letztendlich nicht mehr als ein chemischer Cocktail.

Fast vergeblich sind die Bemühungen, die Liste der Inhaltsstoffe (= INCI, International Nomenclature of Cosmetic Ingredients – Richtlinie für die korrekte Angabe der Inhaltsstoffe von Kosmetika) zu entziffern Man müsste Chemiker sein, um zu verstehen, was sich hinter den zahllosen unverständlichen Begriffen verbirgt. Viele Produkte werben mit »natürlichen« Zutaten oder Bildern von Kräutern auf den Tiegeln, die man aber im Produkt vergeblich sucht. Nicht zuletzt sind viele Produkte außerdem völlig überteuert.

Wir müssen draußen bleiben!Hier ein kleiner Überblick über chemische Inhaltsstoffe in Kosmetika. Sie stellen nur einen Bruchteil dessen dar, was sich in herkömmlicher Kosmetik versteckt und aus mehreren Gründen (ökologisch, gesundheitlich, moralisch) besser gemieden werden sollte:

•Erdölprodukte: Paraffine, Silikone, deklariert unter anderem als Petrolatum, Paraffinum liquidum …

•Palmöl: Ein billiges Fett, das massenweise in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt wird. Für den Anbau der schnell wachsenden Ölpalmen werden große Flächen Regenwald gerodet, was verheerende Folgen für das Ökosystem, Tiere und Menschen hat. Auf der Inhaltsstoffe-Liste ist Palmöl deklariert als Palmfett, Palmitate, Palmate …

•Parabene und Formaldehyd: Bei beiden Stoffen handelt es sich um synthetische Konservierungsstoffe. Sie können allergische Reaktionen hervorrufen und stehen in Verdacht, das Hormonsystem zu beeinflussen und Krebserkrankungen zu begünstigen.

•Phtalate: Chemisch-synthetische Weichmacher, die in Zahnpasta, Duschgel und Co. enthalten sind. Sie stehen ebenfalls in Verdacht, das Hormonsystem zu beeinflussen und die Fortpflanzungsorgane zu schädigen.

•Aluminiumsalze: Sie werden vor allem in Deos verarbeitet; hemmen die Schweißproduktion, indem sie die Poren verkleben. Aluminiumsalze stehen in Verdacht, die Gefahr von Brustkrebs zu erhöhen und Erkrankungen wie Alzheimer zu fördern.

•PEG (Polyethylenglycol): Diese synthetischen Stoffe dienen in Kosmetikartikeln als Emulgatoren, Weichmacher, Lösemittel, Tenside etc. Sie stehen in Verdacht, die Haut durchlässig und somit auch für Schadstoffe aufnahmefähig zu machen.

Weniger ist mehr!

Eine beliebte Marketingmasche, die uns zum Konsum immer neuer Produkte anregen soll, ist, dass es bereits für jede Körperpartie ein eigenes Pflegeprodukt gibt. Von den Zehen bis zu den Haarspitzen wird mit eigenen Kosmetikartikeln geworben. Natürlich ist das für die Kosmetikindustrie lukrativer, als zu sagen, dass nur ein einziges Pflanzenöl oder etwa fünf einfache Produkte die gesamte Körperpflege abdecken können. Mit selbst gemachter Naturkosmetik macht man sich ein Stück weit unabhängig von der Kosmetikindustrie, zu der bekannte, weltweit agierende Konzerne zählen. Also, nichts wie weg mit den Plastiktrophäen am Badewannenrand. Weniger ist im Badezimmer eindeutig mehr.

Wer selber rührt, kann sich sicher sein, dass die verwendeten Zutaten nicht an Tieren getestet wurden. Auch hier kommen immer wieder Skandale ans Tageslicht.

Naturkosmetik kann ganz einfach bio und sogar vegan sein. Als studierter Agrarwissenschaftlerin ist es mir sehr wichtig, nur Zutaten aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft für meine Hautpflegeprodukte zu verwenden. Diese Form der Landwirtschaft ist umweltschonender, fördert den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit sowie die Artenvielfalt und verzichtet weitgehend auf umweltschädliche, chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel.

Selbst gemachte Naturkosmetik besteht hauptsächlich aus pflanzlichen Inhaltsstoffen. Die in diesem Buch vorgestellten Rezepte sind zum Großteil aber nicht vegan. Ich verwende für selbst gemachte Naturkosmetik gerne Bienenwachs. Dessen Vorteile und Eigenschaften für die Haut werde ich im folgenden Kapitel »Die Zutaten« noch genauer erläutern.

Möchte man auf den Einsatz tierischer Produkte komplett verzichten, gibt es für Bienenwachs und auch für das beim Cremerühren gern verwendete Lanolin (Wollwachs, Schafwollfett) vegane Alternativen, die natürlich auch hier im Buch angeführt werden.

Umweltschonend und nachhaltig

Selbst gemachte Naturkosmetik ist unterm Strich umweltschonender und nachhaltiger als gekaufte Kosmetik. Es kommt, wie erwähnt, weniger Plastik zum Einsatz und es fällt weniger unnötiger Verpackungsmüll an. Zum Abfüllen und Aufbewahren selbst gemachter Naturkosmetik werden hauptsächlich Glastiegel verwendet. Was nicht zuletzt an den Zutaten liegt: Ätherische Öle können zum Beispiel Plastik angreifen und Teilchen lösen, weshalb Plastikverpackungen sehr ungeeignet sind Glastiegel hingegen können gut gereinigt und immer wieder verwendet und auch recycelt werden. So spart man der Umwelt eine Menge Plastikmüll.

Wirft man einen Blick in ein herkömmliches Badezimmer und beginnt mit der Morgenroutine, wird schnell klar, dass man bereits als Einzelperson übers Jahr gerechnet einen großen Plastikberg anhäuft: in Plastiktuben und Tiegel gefüllte Zahnpasta, Duschgel, Haarshampoo, Lotion, Gesichtscreme etc.

Rechnet man diese Menge hoch auf mehrere Menschen oder, sagen wir mal, auf die ganze Menschheit, wird deutlich, warum unsere Ozeane zunehmend mit Plastik verschmutzt sind.

Und wir – bzw. die Industrie – setzen noch eins drauf mit feinsten Plastikpartikeln, dem sogenannten Mikroplastik. Es sorgt in manchen Produkten wie Zahnpasta und Peelings für die gewünschte Scheuer- und Reinigungswirkung. Mikroplastik reichert sich in der Natur, in Tieren und in unserem Körper an. Die Folgen sind noch ungewiss – die Menschheit hat sich damit vermutlich ein neues großes Problem aufgehalst. Natürlich sind es nicht nur die Kosmetikartikel, die das Meer mit Plastik zum »Überlaufen« bringen, doch tragen sie auch ihren Teil bei. Wir als Endverbraucher sind hier gefragt, wir können gegensteuern.

Individuelle Zutaten

Ein weiterer Vorteil von selbst gemachter Naturkosmetik: Sie kann auf die eigenen Hautbedürfnisse und Vorlieben abgestimmt werden. Braucht man etwas für trockene oder eher für unreine Haut? Soll das Produkt straffend oder hautberuhigend wirken? Öle und Fette können dem Hauttyp entsprechend gewählt werden. Mit dem Einsatz ätherischer Öle kann die jeweilige Wirkung unterstützt und auch der Lieblingsduft ins Produkt gerührt werden. Man selbst bestimmt also, ob Creme & Co nach Lavendel, Rose oder Orange duften sollen.

Als leidenschaftliche Kräuterpädagogin und begeisterte Kräutersammlerin ergänze ich meine Naturkosmetikprodukte gern mit den hautpflegenden Eigenschaften von Wild- und Heilkräutern. Wir können dabei aus dem Vollen schöpfen, denn helfende Pflanzenverbündete finden wir in der Natur, im Garten oder auch am Balkon, wo sich so manche Kräuter problemlos anbauen lassen. In diesem Sinn stecken in vielen Rezepten in diesem Buch wertvolle Kräuterauszüge, die auch rasch selbst hergestellt werden können.

Last but not least macht das Selberrühren einfach Freude, und es kann so mühelos sein. Es zaubert den TeilnehmerInnen in meinen Workshops immer wieder ein Lächeln auf die Lippen, wenn aus einfachen, natürlichen und gut duftenden Zutaten im Nu tolle pflegende Produkte entstehen. Naturkosmetik, die uns ein Stück weit unabhängig macht und uns selbst und der Umwelt guttut.

Eines noch vorab …

Auch bei Naturkosmetikprodukten kann es passieren, dass wir etwas nicht vertragen. Bei Allergien, empfindlicher Haut, Hauterkrankungen oder akuten Beschwerden sollte immer eine Rücksprache oder Abklärung mit dem Arzt erfolgen. Manche Zutaten wie Bienenwachs und ätherische Öle können Allergien auslösen. Nicht jeder Anwender von Naturkosmetik reagiert gleich auf die gleiche Substanz. Gerade der Einsatz ätherischer Öle sollte gewissenhaft erfolgen.

Mehr dazu im Kapitel »Die Zutaten«. Ein Portion Selbstverantwortung und ein vernünftiger Umgang und Zugang sind beim Selberrühren oberstes Gebot.

Alle Rezepte und Anwendungsvorschläge in diesem Buch sind von mir persönlich und vielfach in Workshops erprobt. Die Inhalte und Angaben dieses Buchs wurden nach meinem aktuellen Wissensstand sorgfältig recherchiert und verfasst. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis.

DIE REZEPTE SIND SO KONZIPIERT, DASS MAN SIE IN JEDER KÜCHE ZUBEREITEN KANN, HERD UND KÜHLSCHRANK VORAUSGESETZT.

Das braucht's

Für die Herstellung duftender und pflegender Produkte für den ganzen Körper braucht es kein Labor. Alle nötigen Arbeitsgeräte finden sich bereits in der Küche! Also nichts wie ran an die Schränke, Kochtöpfe und den Mixer.

ARBEITSGERÄTE & ZUBEHÖR

Zum Selberrühren braucht es keine aufwendige Ausrüstung. Die Rezepte sind so konzipiert, dass man sie in jeder Küche zubereiten kann, Herd und Kühlschrank vorausgesetzt. Zur Grundausrüstung gehören kleine Töpfe, Schüsseln, hitzefeste Gläser (Marmeladegläser), Messbecher, Löffel und Spatel.

Zum Abfüllen und Aufbewahren der Produkte eignen sich Braun- oder Blauglastiegel mit einer Füllmenge von 30 bis 50 ml sowie kleine gesäuberte Marmeladegläser und Metallgefäße. Dunkles Glas schützt besser vor UV-Licht als durchsichtiges und dient damit einer längeren Haltbarkeit. Wird durchsichtiges Glas verwendet, werden die Naturkosmetik Produkte am besten dunkel in einem Schrank gelagert.

Eine Investition, die sich auf alle Fälle lohnt, ist die Beschaffung einer Fein- bzw. Digitalwaage. In den Rezepten finden sich grammgenaue Angaben, und vor allem wenn kleine Mengen produziert werden, sollte die Waage auf ein bis zwei Gramm genau messen können. Beim Cremerühren braucht es außerdem ein Thermometer.

Wo Gefäße, Tiegel und Feinwaagen bezogen werden können, ist am Ende des Buchs unter »Einkaufstipps« nachzulesen.

HALTBARKEIT

Da es sich bei selbst gemachter Kosmetik um 100 Prozent Naturprodukte – natürliche Zutaten, keine Konservierungsmittel – handelt, ist sie nur begrenzt haltbar. Besonders wichtig ist, bei der Zubereitung auf Sauberkeit und Hygiene zu achten. Arbeitsgeräte und Tiegel (gebrauchte, saubere Marmeladegläser) können vor der Herstellung mit 70-prozentigem Alkohol gereinigt werden, dadurch werden Keime reduziert. Die Hände sollten vor der Arbeit gewaschen und die Haare am besten zusammengebunden werden.

Mit einem Mythos muss aufgeräumt werden: nämlich damit, dass echte, biologische Naturkosmetik nur wenige Tage haltbar sei. Wird bei der Herstellung ausreichend auf Hygiene geachtet, hat man an den meisten der hier vorgestellten Zubereitungen mehrere Monate eine Freude.

BESCHRIFTEN NICHT VERGESSEN

Ist das Interesse erst mal geweckt und hat man die ersten Rezepte erfolgreich umgesetzt, kann sich das Selberrühren schnell zu einem intensiven Hobby und einer Leidenschaft entwickeln. Mit der Zeit werden Plastiktuben im Badezimmer kleinen Glastiegeln, befüllt mit pflegender Naturkosmetik, weichen. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt und um zu wissen, wann ein Produkt hergestellt wurde, sollten alle Cremes und anderen selbst gemachten Produkte gekennzeichnet werden. Man kann dazu nette Etiketten verwenden, die mit Inhalt, Datum und Haltbarkeit beschriftet werden.

Tipps für ein langes Leben deiner Naturkosmetik

•Um zu verhindern, dass Produkte schlecht werden, sollte grundsätzlich immer nur so viel hergestellt werden, wie in einem überschaubaren Zeitraum verbraucht werden kann. Die Produkte sollten in möglichst kleine Tiegel gefüllt werden. Hat man einmal ein bisschen mehr zubereitet, kann die Menge, die man nicht täglich im Badezimmer braucht, im Kühlschrank gelagert werden.

•Die Beigabe ätherischer Öle kann auf natürliche Weise die Haltbarkeit verlängern. Sie wirken keimhemmend. Auch Tinkturen können als natürliche Konservierungsmittel dienen.

•Naturkosmetik-Produkte werden am besten dunkel gelagert. Salben und Cremes können in gefärbte Glastiegel (Braun- oder Blauglas) abgefüllt werden. Werden helle Marmeladegläser zum Abfüllen verwendet, sollten diese dunkel in einem Schrank aufbewahrt werden.

DIE UMSTELLUNG BEGINNT IM KOPF

Wer sich für Naturkosmetik entscheidet, hat seine Gründe. Viele von uns beschäftigt die Erhaltung unserer Umwelt, und wir versuchen nachhaltig zu leben. Und wo ein Wille, da ist auch ein Weg.

Der Weg ist allerdings bei selbst gemachter Naturkosmetik oft ein bisschen anders, als wir es von herkömmlicher Kosmetik gewohnt sind.

Manche Naturkosmetikprodukte bedürfen einer persönlichen Umstellung und Umgewöhnung. In erster Linie geht es um die Handhabung, wie zum Beispiel bei selbst gemachter Zahnpasta und Zahnpulver.

Beide Zahnpflegeprodukte schäumen nicht, im Gegensatz zu gekaufter Zahnpasta. Das tut zwar der Wirkung keinen Abbruch, fühlt sich aber – da wir ausgiebigen Schaum mit Reinigung assoziieren – gerade bei den ersten Versuchen etwas seltsam und ungewohnt an.

Auch der Umgang mit Shampoo- und Bodybars ist anders, als wenn wir Haarshampoo und Feuchtigkeitspflege aus einer Plastiktube quetschen. Feste Körperpflege muss unter Wärmeeinwirkung etwas schmelzen, bevor sie sich auftragen lässt. Shampoobars werden zwischen den Händen oder direkt am Kopf aufgeschäumt. Es kann auch passieren, dass die Haut bei der Umstellung auf biologische Naturkosmetik etwas rebelliert. Man sollte dann bloß nicht gleich aufgeben, sondern der Haut etwas Zeit geben, um sich an die neue, natürliche Pflege zu gewöhnen.

NATÜRLICHE PFLANZENINHALTSSTOFFE UND WOHLTUENDE KRÄUTERAUSZÜGE SPIELEN IN DER NATURKOSMETIK DIE HAUPTROLLE.

Die Zutaten

Das Ergebnis ist nur so gut wie die Summe seiner Teile

Das Wichtigste beim Naturkosmetikrühren sind die Zutaten. Was wir in konventioneller Kosmetik aus dem Handel vergeblich suchen – natürliche Pflanzeninhaltsstoffe und wohltuende Kräuterauszüge –, spielt hier die Hauptrolle. Die Natur lässt uns aus dem Vollen schöpfen.

HINWEIS

Manche Zutaten – vor allem solche, die nur in einzelnen Rezepten relevant sind – werden zur leichteren Handhabung und besseren Lesbarkeit des Buchs direkt beim jeweiligen Produkt vorgestellt.

Weniger ist mehr – das große Aufräumen im Badezimmer

Auf den nächsten Seiten werden wertvolle Zutaten wie Öle, Fette, ätherische Öle und Hydrolate (Pflanzenwasser) vorgestellt. Man muss jetzt nicht gleich loslaufen und alle vorgestellten Zutaten besorgen. Zu Beginn reicht es völlig aus, sich ein kleines und überschaubares Basis-Set zuzulegen.

Das schont Ressourcen und die Geldbörse. Manches hat man mit ziemlicher Sicherheit bereits zu Hause.

Aus Oliven- und Kokosöl, ätherischem Lavendelöl (oder einem anderen und beliebigen Lieblingsduft), Salz, Zucker, Bienenwachs und Rosenhydrolat lassen sich bereits unzählige tolle Kosmetikrezepte zaubern. Wie zum Beispiel (die Rezepte sind weiter hinten angeführt):

•Körperöl: Olivenöl, ätherisches Lavendelöl

•Schüttellotion: Olivenöl, Rosenhydrolat

•Gesichtswasser: Rosenhydrolat

•Lippenbalsam: Olivenöl, Bienenwachs, ätherisches Lavendelöl

•Badesalz: Salz, ätherisches Lavendelöl

•Peeling: Kokosöl, Zucker, ätherisches Lavendelöl

•Make-up-Entferner: pures Kokosöl

•Haarspitzenpflege bei Spliss: pures Kokosöl

Die meisten Naturkosmetikprodukte sind sehr ergiebig, man kommt lange damit aus Mengen zwischen 30 und 100 ml pro Zubereitung reichen für eine Person.

Die Basis – Pflanzenöle und -fette