Nähe und Distanz in der Hundeerziehung - Nicole Brinkmann - E-Book

Nähe und Distanz in der Hundeerziehung E-Book

Nicole Brinkmann

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Soziale Nähe ist ein Ergebnis – kein Werkzeug

Die körperliche Nähe zu deinem Hund ist ein unvergleichliches Geschenk. Wenn du ihn an dich kuschelst, spürst du die Verbundenheit, die zwischen euch entsteht. Das weiche Fell unter deinen Händen, der Rhythmus seines Atems und das sanfte Pochen seines Herzens lassen dein eigenes Herz vor Freude höher schlagen.

Doch was eure Beziehung wirklich besonders macht, geht über das bloße Kuscheln hinaus. Wenn dein Hund Sorgen hat, wütend wird oder Angst verspürt, zeigt sich die wahre Tiefe eurer Verbindung.

In solchen Momenten sucht er einen Partner, der ihn emotional versteht, einen, dem er vertrauen kann und der ihm in schwierigen Zeiten zuhört. Denn wahres Verständnis erfordert mehr als nur körperliche Nähe; es benötigt auch die Bereitschaft, zuzuhören und füreinander da zu sein. Es bedeutet, dass du die Nähe genießen kannst, ohne die Notwendigkeit von Distanz zu ignorieren. Wenn du im „Ja, ich stimme dir zu!“ authentisch sein möchtest, darfst du das „Nein, ich setze hier eine Grenze!“ nicht außer Acht lassen. Der Schlüssel zu einem harmonischen Miteinander liegt im Gleichgewicht von Nähe und Distanz – sowohl auf körperlicher, gedanklicher als auch emotionaler Ebene.

In diesem Buch geht es darum, die Beziehung zwischen dir und deinem Hund neu zu entdecken. Vielleicht lernt ihr euch beide auf eine tiefere Weise kennen und verwandelt das ICH und DU in ein starkes WIR. Denn wahre Nähe entsteht nicht nur aus Berührung, sondern aus dem gegenseitigen Verständnis, dem Vertrauen und dem respektvollen Umgang miteinander.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 232

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buch

Die körperliche Nähe zu deinem Hund ist ein unvergleichliches Geschenk. Wenn du ihn an dich kuschelst, spürst du die Verbundenheit, die zwischen euch entsteht. Das weiche Fell unter deinen Händen, der Rhythmus seines Atems und das sanfte Pochen seines Herzens lassen dein eigenes Herz vor Freude höher schlagen. Doch was eure Beziehung wirklich besonders macht, geht über das bloße Kuscheln hinaus. Wenn dein Hund Sorgen hat, wütend wird oder Angst verspürt, zeigt sich die wahre Tiefe eurer Verbindung. In solchen Momenten sucht er einen Partner, der ihn emotional versteht, einen, dem er vertrauen kann und der ihm in schwierigen Zeiten zuhört. Denn wahres Verständnis erfordert mehr als nur körperliche Nähe; es benötigt auch die Bereitschaft, zuzuhören und füreinander da zu sein. Es bedeutet, dass du die Nähe genießen kannst, ohne die Notwendigkeit von Distanz zu ignorieren. Wenn du im „Ja, ich stimme dir zu!“ authentisch sein möchtest, darfst du das „Nein, ich setze hier eine Grenze!“ nicht außer Acht lassen. Der Schlüssel zu einem harmonischen Miteinander liegt im Gleichgewicht von Nähe und Distanz – sowohl auf körperlicher, gedanklicher als auch emotionaler Ebene.

Autorin

Nicole Brinkmann ist seit über 18 Jahren leidenschaftliche Hundetrainerin. Außerdem ist sie Resilienztrainerin für Menschen, Hundepsychotherapeutin, Pferdewirtin und Schafzüchterin. Sie liebt und lebt das Training mit ihren Aussies als Hütehund an Schafen, als Reitbegleithund an ihren Pferden und als Begleiter im Alltag. Unter anderem nimmt sie seit 2005 an internationalen Hüte-Wettkämpfen im ASCA® (Australian Shepherd Club of America) teil. Menschen aus ganz Europa kommen zu ihr, um ihre Mensch-Hund-Kommunikation zu stärken. Besonders Menschen mit Problemhunden finden bei ihr eine gute Hilfestellung. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Düsseldorf.

Nicole Brinkmann

Nähe und Distanz in der Hundeerziehung

Der Schlüssel zu klarer Kommunikation und echter Verbundenheit

Mit einem Vorwort von Nadin Matthews und Illustrationen von Dave Bese

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden von der Autorin und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Originalausgabe April 2025

Copyright © 2025: Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

produktsicherheit@penguinrandomhouse.de

(Vorstehende Angaben sind zugleich

Pflichtinformationen nach GPSR)

Redaktion: Birthe Vogelmann

Illustrationen: Dave Bese

Umschlag: Uno Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: Dana Thimel/Lichtphotographie

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

LG ∙ CB

ISBN 978-3-641-33272-3V001

www.goldmann-verlag.de

Inhalt

Vorwort von Nadin Matthews

Eine Verbindung zu Hunden

Über meine Hunde und mich in ehrlicher Fassung

Einladung

Was Nähe emotional für dich bedeuten könnte

Distanz und Nähe: zwei Gegensätze in der tiefen Substanz einer sozialen Beziehung

Teil I: Die Theorie von Nähe und Distanz

1. Dein Hund als sozialer Partner oder: Du als sozialer Partner für deinen Hund

2. Das Konzept des Buches

3. Methoden – Eine Situation, erzählt aus drei Perspektiven

4. Die Bedeutung von Nähe und Distanz – Das eine nicht ohne das andere

5. Bewegung ist immer – Kommunikation ist immer

6. Wer bewegt wen? Warum Distanz überlebenswichtig ist

7. Hierarchie trifft auf Romantik

8. Soziale Bedürfnisse begreifen oder: So weit weg ist der Hund nicht von uns

9. Die Balance von Nähe und Distanz

10. Auf Tuchfühlung gehen

11. Der Umgang mit »guten« und »schlechten« Gefühlen in familiärer Interaktion und sozialem Austausch

12. Welche Art der Kommunikation wann?

13. Biomechanik: das Gesetz der Gegenbewegung

14. Eindruck durch Energie und Bewegung

15. Streiten – Einfach so?

16. Übe dich darin, das Gespräch anzuleiten

17. Eine biologische Betrachtung – Wofür das Ganze?

Teil II: Nähe und Distanz in der Praxis

Integriere Nähe und Distanz in deinen Alltag

1. ÜBUNG: Wir üben, wer zu sein!

2. ÜBUNG: Bewusster Streit um ein Thema / eine Sache / eine Pizza

3. ÜBUNG: Spielen wir es durch – Du bist mit deinem Hund im Dialog im Raum

4. ÜBUNG: Sich selbst wichtig zu sein, bedeutet auch, Forderungen stellen zu dürfen.

5. ÜBUNG: Dein zugewandter Hund: der Übergang zu deinem echten JA durch dein klares und wertfreies NEIN

6. ÜBUNG: Dankbarkeit für Nähe – Der wichtigste Part für die Beziehung und LIEBE

7. ÜBUNG: Wie bin ich wann?

8. ÜBUNG: Welche Richtung hat wessen Energie? Kreise und Vierecke

9. ÜBUNG: Jetzt bin ich Gruppe

FAZIT: Liebe ist das Ergebnis, nicht das Werkzeug

Literatur

Register

Vorwort

von Nadin Matthews

In einer modernen Gesellschaft, die von digitalen Interaktionen geprägt ist, steht die Herausforderung im Raum, echte Nähe zu schaffen, während die Gefahr emotionaler Isolation durch zu viel Distanz besteht. Dieser Tage haben unsere Hunde eine besondere Bedeutung für uns. Sie sind da. Immer. Sie begleiten uns auf unseren Wegen und leben unser Leben mit. Eng verwoben miteinander vergessen wir zuweilen, dass wir es sind, die über das Leben des Hundes entscheiden. Wir bestimmen darüber, was Hunde anziehen, wann sie rausgehen, wohin sie gehen, wen sie treffen und wie sie erzogen werden. Wir erwarten von ihnen, ebenso wie von uns selbst, Anpassung im Alltag. Vielleicht sind es an dieser Stelle mal wieder die Hunde, die uns retten. Die Beziehung zu ihnen wirft Fragen auf, wie wir eigentlich mit unseren eigenen Bedürfnissen umgehen, wie wir Grenzen setzen und Verbundenheit leben.

Menschen und Hunde sind als soziale Tiere von Beginn ihres Daseins auf ihre Mitgeschöpfe angewiesen und streben gleichsam nach Autonomie. Nähe und Distanz sind Grundbedürfnisse. Wer bin ich? Wer bist du? Wer sind wir im Wir? Die Klarheit über Nähe und Distanz gewinnt an Bedeutung, wenn wir unsere Hunde in ihrer Individualität anerkennen und als vollwertige Beziehungspartner sehen.

Wer Nicole Brinkmann mit ihren Hunden sieht, erlebt Nähe, Gleichklang, Klarheit und Verbundenheit. Sie bewegt sich eng begleitet von ihren sechs Hunden in bewusster Haltung durch den Raum, in dem dann die Frage steht, wie sie das macht. Die Hunde erscheinen fröhlich, sie selbst gelassen. In ihrem Buch widmet sie sich dieser Form von raumzeitlicher Kommunikation, die in unserem sozialen Miteinander eine zentrale Rolle spielt. Nähe und Distanz – beim Lesen wird klar, welche Rolle die komplexe Dynamik beider Pole spielt.

Nähe wird oft als Zustand des Vertrauens und der Zugehörigkeit wahrgenommen, während Distanz mit Isolation und Entfremdung assoziiert wird. Nicoles Buch durchleuchtet diese Dimensionen und erklärt darin die Notwendigkeit von Nähe und Distanz. Was wäre, wenn wir Nähe und Distanz nicht als Gegensätze, sondern als komplementäre Elemente verstehen? Wie kann uns Abstand helfen, klare Entscheidungen zu treffen und uns selbst besser kennenzulernen? Wie können wir Verbundenheit nonverbal ausdrücken?

Anhand persönlicher Geschichten, wissenschaftlicher Erkenntnisse und philosophischer Überlegungen befasst sich das vorliegende Buch mit verschiedenen Facetten dieser Thematik und regt die Leser*innen an, über ihre Verbindungen nachzudenken. Denn letztlich sind es die Beziehungen, die unser Leben formen und bereichern – und es liegt an uns, wie wir diese gestalten. Darin dürfen die Bedürfnisse des Hundes und unsere eigenen Platz finden.

In der Hundeerziehung fördert das ausgewogene Verhältnis von Nähe und Distanz eine harmonische Beziehung, die sowohl das Wohlbefinden des Hundes, als auch das des Menschen verbessert. Bindung und Sicherheit in der Nähe existieren neben Unabhängigkeit und Selbstregulation in der Distanz. Die Kommunikation darüber ist entscheidend.

Dieses Buch regt zur inneren Diskussion an und zeigt in vielen praktischen Übungen auf, wie wir ein angemessenes Gleichgewicht finden können, um gesunde, erfüllende Beziehungen zu führen – mit unseren Hunden, aber auch mit anderen Menschen und uns selbst.

Vertrauen ist die Frage. Liebe ist die Antwort. Genau dies habe ich in diesem Buch gefunden. Eine inspirierende Antwort.

Eine Verbindung zu Hunden

(Dana Thimel)

Über meine Hunde und mich in ehrlicher Fassung

Meine Hunde sind mir unfassbar nah. Kaum etwas genieße ich mehr als die Momente der Nähe mit ihnen. Es ist, als ob »kein Blatt Papier zwischen uns passt«. Ich liebe die körperliche Nähe: das Anschmiegen, das Kümmern, das Zeigen von Verbundenheit.

Am liebsten spüre ich ihr Fell, ihren Körper, ihren Atem und Puls eng an meinem Oberkörper. Mein Herz schlägt höher vor Glück, wenn alle meine Hunde versuchen, so nah wie möglich zu mir zu kommen, mir das Gesicht lecken, sich mit ihrem ganzen Körper an mich schmiegen. Ich genieße es, mit meinen Händen ihren Oberkörper zu kneten und zu kraulen, sie unter der Bettdecke an meine Knie zu kuscheln und sie tief ausatmen zu hören. In diesen Momenten kann ich mich fallen lassen, geborgen in ihrer kolossalen Zuneigung.

Wenn sich Glück, Liebe und Verbundenheit anfassen lassen, dann hier. (Dana Thimel)

Zurzeit lebe ich mit vier Australian-Shepherd-Rüden, einer Jack-Russell-Hündin und einer Malinois-Tervueren-Hündin zusammen, die ich aus einer Beschlagnahmung übernommen habe und bis zu ihrem Lebensende betreue. Sechs Hunde, und alle habe ich am liebsten dicht, dichter, am dichtesten bei mir. Ich liebe es, mit ihnen gemeinsam aufzuwachen, zu ruhen, zu kuscheln und abzuschalten. Das Gefühl zu haben, Teil einer Hundegruppe zu sein, das ist phänomenal – das größte Geschenk in meinem Leben. Ich bin sicher, dass ich in diesem Punkt vielen Menschen ähnlich bin. Wir lieben den sozialen Klebstoff, den Körperwärme und innige Verbindung bieten. Wir suchen Liebe und finden sie ungefiltert, echt und bedingungslos bei unseren Hunden.

Und …

Das soll auch so bleiben, für dich und deinen Hund, während ich dich in diesem Buch mitnehme auf eine gemeinsame Reise der Entwicklung von Nähe und Distanz innerhalb eurer Mensch-Hund-Beziehung.

Aber …

Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass dies nur die eine Seite der Medaille ist. Zu welchem Preis suchen wir das eigene Bedürfnis nach Nähe zu stillen? Welchen Preis zahlt unser Hund für unseren Wunsch nach Verbindung? Was dürfen wir nicht vergessen zu betrachten? SEINEWELT – SEINBEDÜRFNIS.

Unsere Hunde suchen ihren sicheren Halt in unserer Gesellschaft, in unserer Zivilisation, und sie brauchen jemanden, der sie durch die Widrigkeiten und Aufgaben des Lebens führt. Jemanden, der sie emotional versteht, und, noch viel wichtiger, jemanden, dem sie vertrauen und in schwierigen Situationen zuhören können.

Mein Lieblingsfall Emil mit seinen Schwierigkeiten, seinen Ängsten anders zu begegnen. (Dana Thimel)

Da landen wir unumgänglich auf der anderen Seite der Medaille. Kuscheln allein hilft da nicht weiter. Ebenso wenig, so zu tun, als wäre die Welt immer schön. Oder mit Futter und Spielzeug Hilflosigkeit als Halter zu symbolisieren. Oder formelles Training in den Hund zu pressen, wie »Sitz«, »Platz«, »Bei Fuß« etc.

Wer in einer Beziehung lebt, möchte die Tiefe dieser Beziehung spüren, und zwar gerade dann, wenn der Hund Sorge hat, wütend wird, Angst hat, außer sich ist vor Freude, hochgradig gestresst agiert oder sich selbst nicht helfen kann. Ein ehrliches Gespräch über die Tiefe einer Beziehung bedeutet aus meiner Sicht als Hundehalterin, Hundepsychotherapeutin, Hundetrainerin, Pferdewirtin, Landwirtin und auch als Ehefrau und Mutter: Möchtest du Nähe genießen, darfst du auf Distanz nicht verzichten. Möchtest du im »Ja, ich stimme dir zu!« ehrlich sein, darfst du auf das »Nein, das möchte ich nicht!« nicht verzichten. Der Filter für das Ja und das Nein zwischen dir und deinem Sozialpartner Hund liegt in Nähe und Distanz. Körpersprachlich, gedanklich und emotional.

Es lohnt sich – vor allem für deinen Hund und die Tiefe eurer Kommunikation und Beziehung. Alles andere wäre geheuchelt. Wir sind nicht immer glücklich und wir sind auch nicht immer einer Meinung. Hier steigen wir Menschen mit unserer Körpersprache aus unterschiedlichen Gründen aus. Der sicherlich wichtigste Grund hierfür ist, dass wir das Fühlen und Sprechen mit dem Körper als Kinder leider verlernt haben. Gerade in unserer westlichen Gesellschaft wird es nicht genutzt.

Daraus resultiert ein kleines Dilemma für unsere Hunde, denn körpersprachlich nett zu sein, heißt mittlerweile für viele Hunde: Stattdessen bekomme ich ein Lob mit Streicheln und Leckerli und das körpersprachliche Nein zum Hund fehlt zu häufig. Das ist unbiologisch, unklar für den Hund, und ich möchte sogar sagen: unfair. Die Fleischwurst ist kein soziales Ja und die andere Seite der Medaille fehlt. Woher sollen die wichtigen Aspekte einer Erziehung: Halt, Sicherheit und Vertrauen, kommen? Wir lassen unseren Hund quasi immer dann allein, wenn er ein Problem mit sich selbst oder auch mit uns hat, unsicher ist, Anleitung bräuchte und heilfroh wäre, wenn er ein gut aufgestelltes System hätte, eine Gruppe, die Sicherheit vermittelt – und zwar über eine echte Struktur.

Lass dich auf die Reise ein: eine Rückwärtsreise zurück zu unserer Biologie, unseren Bedürfnissen, Familie zu leben, und zu – nennen wir es »echter Liebe«.

Einladung

Was Nähe emotional für dich bedeuten könnte

»Ganz nah« bedeutet: bedingungslose Liebe, pures Glück, füreinander da zu sein, jemanden zu versorgen und zu unterstützen. Wie entsteht Nähe? Wie kannst du Nähe zu jemandem spüren? Welche Gefühle hast du, wenn dein Hund dir sehr nah ist? Die Wärme seines Fells, die ruhige Atmung, die sanften halbgeöffneten Augen, das Schmatzen und sein Heranschmiegen – dein Hund ist ein absoluter Herzenswärmer für dich.

Frontal kann es so warm und verbunden sein, wenn man diesen Momenten Zeit gibt. (Dana Thimel)

Nähe ergibt sich nicht einfach so. Wir Menschen verspüren eine tiefe Verbundenheit, wenn wir uns verstanden, gemocht, sicher fühlen und einer anderen Person körperlich nah sind. Die Frage, die ich versuche so wertfrei wie möglich zu stellen: Wie häufig fühlst du dich so nah und so verbunden mit einem anderen Menschen? Wann spürst du tatsächlich deine eigenen Gefühle in deinem Alltag, und wie häufig reagierst du ihnen entsprechend in direkten, ehrlichen Äußerungen?

Ich möchte dich einladen auf eine Reise für dich und deinen Hund, ich möchte eintauchen in emotionale und sinnliche Bilder, in räumliche Verständigung, mit denen unsere Bedürfnisse erfüllt werden bzw. mit denen du die Grundbedürfnisse deines Hundes durch seine sehr biologische, klare und manchmal unemotionale Brille betrachten kannst.

Kehren wir zurück zur Biologie eines in der Gruppe lebenden, hochkomplexen Säugetiers. Menschen und Hunde sind in ihrer biologischen Grundausstattung weniger weit voneinander entfernt, als wir glauben. Ich stelle in den Raum, dass wir, Hund und Mensch, eine Familie sind, in unserem Zusammenleben mit all unseren Bedürfnissen, Sinneswahrnehmungen und Gefühlen. Es geht bei dem Aspekt »soziale Nähe« insbesondere darum, in Verbindung zu einem anderen Individuum gehen zu können, mit einem ehrlichen Ich, einem Ich, das sich nicht in Mustern und Strategien aufhält.

Ohne einen Drang oder Aufruf zur Veränderung im Zusammenleben mit deinem Hund möchte ich mit dir gemeinsam den Fokus auf Wahrnehmung legen und das eine oder andere kleine Experiment machen.

Die echte Verbindung zu einem anderen Individuum kannst du dir nur leisten, wenn du dich sicher fühlst, wenn du dich entspannen kannst und dich selbst spürst. So kannst du einen Raum kreieren, um ganz bei dir zu sein. Wenn du auf Strategien verzichtest, trittst du mit wirklichen Momenten in Kontakt, hier spürst du sehr tiefe Emotionen. Dafür ist der Hund ein begabter Türöffner und somit zu Recht der beste Freund und Helfer des Menschen.

In diesem geschaffenen emotionalen Raum entsteht für dich und für viele Hundebesitzer eine Oase der Glückseligkeit, des inneren Friedens, der Liebe, des Zugewandtseins, der echten Verbindung: Da ist ein Lebewesen, das hat ausnahmslos an dir Interesse, seine Aufmerksamkeit liegt bei dir, seine Wertschätzung, seine Gunst, seine Anteilnahme, sein Wohlwollen, seine Gewogenheit und seine bedingungslose Präsenz – sprich seine Liebe.

Unser Bild von Nähe in unserem durchgetakteten Leben ist verzerrt. Die Strategien in uns sind unsere Alltagshelden, oft sind wir in einem stetigen Angst- oder Unsicherheits-Bewältigungsmodus. Ich möchte nicht sagen Überlebensmodus, aber unser Nervensystem ist den ganzen Tag stark beschäftigt. Egal ob privat, im Job, als Elternteil, als Kind oder als Spaziergänger. Wir sind sehr angestrengt und in den Tiefen des Nervensystems sehr unreguliert.

Und hier kommt der Hund ins Spiel: Ich lade dich ein, deine Fähigkeiten zu stärken, Emotionen, Aufmerksamkeit, Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen, zu regulieren und so mehr Flexibilität und Freiheit für das Leben mit deinem Hund zu finden. Ich meine die Fähigkeit, dein Bewusstsein zu stärken und zu vertiefen, Wohlbefinden und wirkliche soziale Nähe zu spüren durch die Entwicklung von Aufmerksamkeit, Bewusstheit und schließlich Absicht.

Wenn wir Menschen fokussierte Aufmerksamkeit, offene Bewusstheit und freundliche Absicht entwickeln1, stärken wir unser Immunsystem, halten uns jung, Blutdruck und Kreislauffunktion werden erheblich gestärkt, und durch die neuronale Integration werden die Selbstregulation, die Problemlösung und das Anpassungsverhalten maßgeblich optimiert. Dies alles führt zum ZENTRUMDESWOHLBEFINDENS. Ich werde es mit eigenen Ideen beschreiben. Das Gefühl des Wohlbefindens, der Verbundenheit und der emotionalen Balance führt zu einer sehr intensiven Empfindung der Entspannung und Selbstregulation, die wir mit dem Hund erleben. Auch ich heile meine tiefen Wunden an der Tankstelle »soziale Nähe«.

Nichts daran soll sich jemals ändern. Wir wären verloren ohne unsere Hunde und deren Präsenz, Aufmerksamkeit, Klarheit und Ehrlichkeit, kurz, ohne deren Liebe. Doch lass dich mitnehmen auf eine Reise zur Vollendung des Kreises, suchen wir nach dem missing link: Wer bist du für deinen Hund?

Niemals verlieren wir den Grund aus den Augen, warum unsere Hunde für uns so wichtig sind. (Dana Thimel)

Distanz und Nähe: zwei Gegensätze in der tiefen Substanz einer sozialen Beziehung

Der Satz »Ich bin jetzt seit zwanzig Jahren Hundetrainerin« wäre kein guter Start für unsere gemeinsame Reise der Wahrnehmung – denn mal ehrlich: Wen interessiert das? Und doch spielt es natürlich eine Rolle, denn ich beobachte und unterstütze seit vielen Jahren Mensch-Hund-Teams mit verschiedenen Problemen und Schwierigkeiten und vor allem mit ganz unterschiedlichen gemeinsamen Systemen. Ich habe durch aufmerksame Beobachtung vieles über das Innere der Beziehung zwischen Mensch und Hund verstehen können.

Nahezu zwanzig Jahre Betreuung von zum Großteil schwierigen Hunden innerhalb meiner eigenen Hunde- und Menschen-Familie haben mich viel über die Sprache des Raumes unserer Hunde untereinander gelehrt. Unsere Hunde als »in der Gruppe lebende Säugetiere« sprechen sowohl mit anderen Hunden als auch mit uns Menschen immer über den umgebenden Raum sowie die innere (Gedanken und Gefühle) und äußere (Gefühle und Bewegung) Bewegung der Körper. Unsere Hunde fühlen, denken und handeln auf den belebten und unbelebten Raum bezogen. Wir können dieses Verhalten betrachten und zurückgewinnen. Ich möchte meinen, auch zu unserer Entwicklung und Heilung.

Ich habe gelernt, den Raum zu spüren, die Spur der Kommunikation im Raum: Wie verhalten wir uns miteinander? (Dana Thimel)

Wenn so viele unangenehme Gefühle im Außen sind, beginnt die Reise im Inneren der Beziehung. (Dana Thimel)

Wenn ich einen Schritt vordenke, kann ich Zeit bringen zwischen Reiz und Reaktion. (Dana Thimel)

Wie ist die Beschaffenheit des Systems? Wenn du die Gruppe verstehen lernst, verstehst du auch die Bedürfnisse deines Hundes und kehrst ohne Umweg zu deinen eignen Bedürfnissen sowie den damit einhergehenden Gefühlen zurück.

Ich verstehe die Bewegung, die Energie, die Einstellung unserer Hunde. Ihre Biomechanik2, die Gefühle, die dahinterliegenden Bedürfnisse. Und zwar dadurch, dass ich die Biomechanik sehe, immer im Hier und Jetzt, mit dem Bezug auf »Was kommt eventuell als Nächstes?« Durch die Dreinsicht, damit ist die Betrachtung der Bewegung einer Gruppe von Individuen im gemeinsamen Raum gemeint, bin ich ein Teil des Ganzen, der Biomechanik eines Rudels oder einer Hundegruppe geworden. Stell dir vor, jedes Mitglied der Familie ist Teil eines Mobiles. Niemand bewegt sich alleine und niemand ist ohne Bewegung.

Einfach erklärt: Ich sehe die Bewegung eines Hundes im Kontext der Gruppe, spüre seinen Zustand, seine Bewegung in Gedanken, Gefühlen und Körpermotorik. Und jede Bewegung oder Regung beziehe ich auf den Kontext, in welchem sie stattfindet. Sei es ein Mensch oder ein anderer Hund, oder auch unbelebter Raum, z.B. eine geschlossene Türe vor dem Hund. Das, was es gilt zu üben, ist, Bewegungen zu sehen und als Mensch ein Teil der Bewegung der Gruppe zu werden, im Idealfall sogar der wichtigste Teil der Bewegung. 

TEIL I

Die Theorie von Nähe und Distanz

(Dana Thimel)

1. Dein Hund als sozialer Partner oder: Du als sozialer Partner für deinen Hund

Ich möchte mit diesem Buch deine Wahrnehmung und Aufmerksamkeit öffnen, den Fokus stärken und gleichzeitig dir und deinem Hund viel mehr Zeit schenken, als ihr sonst füreinander habt. Das gilt erst recht für die sogenannten Problemsituationen eures gemeinsamen Alltags.

Ich möchte, dass ihr euch mit Bewusstsein, Muße und Achtsamkeit gegenseitig wahrnehmt.

Im Vordergrund steht, dass dein Hund dich als Sozialpartner spürt, und zwar in unterschiedlichen Strukturen der Energie und des räumlichen Ausdrucks. Der Hund muss wissen: Wer und wie bist du? Stell dir die Bewegung im Raum, sagen wir in einer Wohnung oder einem Haus, als eine Summe der gesamten Bewegung einer Gruppe vor, wie ein Raum, komplett gefüllt mit Bällen, wie ein Bällebad aus Kindertagen. Und diese Bälle werden bewegt, damit jedes Familienmitglied sich bewegen kann, miteinander, untereinander und gegeneinander schiebend. Viele Bälle liegen zwischen euch. Du kannst dir sicher vorstellen, dass viel Energie notwendig ist für das Verschieben von Bällen im Raum. Und stell dir jetzt einmal vor, wie dein Körper aussehen würde, wenn du sehr viele Bälle vor dir herschiebst, um schnell und erfolgreich an ein Ziel zu kommen, oder wie du ausschaust, wenn du ein paar Bälle an dir vorbeilässt, weil jemand anderes sie aus dem Weg schiebt, oder wie du ausschaust, wenn du jemandem Platz machst, der die Bälle vor dir in deine Richtung schiebt und du sozusagen seiner Bewegung nachgibst. Welche Reaktion kann er von dir erwarten?

Vielleicht hast du dich auch schon häufig gefragt, warum sich der Alltag mit deinem Hund so widersprüchlich gestaltet. Warum vertraut er dir in bestimmten Situationen nicht? Warum scheitern so viele Übungen aus dem Hundetraining? Lass uns wertfrei die Basis anschauen, die Basis für dich und deinen Hund.

Wofür ist die Idee mit dem gemeinsamen Raum bzw. dem Bällebad so wichtig? Wir kommen immer wieder auf deinen Hund zurück und das Bestreben, dass du »eine Gruppe« für ihn wirst. Du und dein Hund als »in der Gruppe lebende Säugetiere«.

Du bist Sozialpartner für deinen Hund, ich finde diese Aufgabe enorm wichtig und mit Respekt zu betrachten. Für unsere Kinder gibt es die Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Erzieher, Lehrer und, und, und, ganz viele Teilnehmer in einem sozialen Netzwerk. Das soziale, einflussnehmende Netz für deinen Hund bist du bzw. seid ihr als menschliche Familie, mit all ihrer Komplexität und Bedeutung des sozialen Rahmens. 

(Niklas Hekers & Jessica Scheffler)

Das Bild des sozialen Rahmens illustriert sehr schön die Umgebung, in der Babys, Kinder und Jugendliche heranwachsen dürfen, bis sie ihre eigene soziale Kompetenz entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass Kinder sich nur sicher fühlen und selbst spüren können, indem sie liebevolle Rahmenhandlungen in ihrem sozialen Netz erfahren: durch das Abnehmen von Entscheidungen, Hilfestellung in Form von Erklärungen, die Sicherstellung von Rangordnung und Hierarchie. Wer ist Lehrer, wer ist Schüler, wer ist Mutter, wer ist Kind? Verschiebungen führen maximal zu Verunsicherungen und Traumatisierungen bei Kindern. Das Gleiche gilt auch für unsere Hunde, wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden.

Wir sind unseren sozialen Grundbedürfnissen ausgeliefert

Lerne mit mir das Ausmaß der Bedeutung kennen, welche die Erfüllung von sozialen Grundbedürfnissen für uns hat; die damit verbundenen Emotionen. Die wichtigste Aussage zu Beginn dieses Buches lautet: Lerne euch beide kennen in der Bewegung, in der ihr schwingt und gegeneinander stoßt, außerhalb von »Mach Sitz!« und »Mach Platz!«. Benutze eure gemeinsame Sprache des Raumes. Betrachte euch beide und eure Körpersprache nur durch Aufmerksamkeit, nimm euch beide genauer wahr, wer ist …

Wann?

Wo?

Wie?

In welchem Kontext?

Es ist nicht so schwierig, wie du denkst.

Distanz und Nähe sind zwei Gegensätze, die innerhalb einer sozialen Beziehung miteinander verbunden werden. Ich biete dem Hund soziale Nähe an und gebe ihm Sicherheit durch die Möglichkeit, für Abstand zwischen uns und auch zu seinen eigenen Befürchtungen sorgen zu können.

2. Das Konzept des Buches

Wie erkläre ich es dir, liebe Leserin oder lieber Leser, ohne Gesten und Mimik? Ohne dass ich mich mit dir und deinem Hund durch euer Wohnzimmer bewegen kann, ohne die so wichtige individuelle Beratung, ohne dich persönlich kennenzulernen, mit deinen Kompetenzen und Stärken und denen deines Hundes, bis hin zu allen Baustellen und Problemfeldern, die euch heimsuchen? Ich liebe Menschen, ich liebe Hunde und ich liebe Probleme.

Ich versuche, den Prozess in folgenden Stufen zu beschreiben:

Beobachtungen: Übe dich darin, zu sehen, ohne zu werten. Lerne zu sehen.

Gefühle: Wie stark ist welche Energieform, welches Gefühl könnte dahinterstehen? Wie könnte sich Angst als Energie im Hund anfühlen, bzw. wie kann ich sie erkennen? Oder auch starke Freude, wie ist eine Energie der Wut? Wir werden uns später mit einigen wichtigen Gefühlen befassen.

Bedürfnisse: Welches Grundbedürfnis scheint nicht erfüllt zu sein?

Es geht um Veränderungen der Energie innerhalb des Raumes und nach außen, um Veränderungen des Verhältnisses der Sozialpartner Mensch und Hund, um die Veränderung, die in beiden Individuen als Folge stattfindet.

Was jetzt sehr kompliziert klingt, wird enorm heruntergebrochen auf viele kleine Klarheiten. Bilder, Gewohnheiten, Konzepte, Attitüden und Weisheiten deines Hund-Mensch-Alltags. Ich hoffe auf Erkenntnis, durch Einfachheit und bekannte Denkmuster und Wertschemata. Obwohl mir nicht daran liegt, auch nur einen Menschen oder einen Hund, in welcher Situation auch immer, wertend statt liebend zu betrachten. Ich benutze Schubladen lediglich zur Verdeutlichung und Untermalung. Somit erscheine ich polarisierend, dreist, unwissenschaftlich – und wertend. Für den guten Zweck der Verständlichkeit nehme ich das in Kauf.

Hier eine Beispielsituation zwischen dir und deinem Hund, aufgesplittet in die drei vorgestellten Stufen:

Beobachtungen: Lerne zu sehen. Du betrittst dein Haus oder deine Wohnung, dein Hund springt wie verrückt an dir hoch, ist mit den Vorderpfoten nahezu auf Brusthöhe, poltert einfach um dich herum, und jede Bewegung, die du auf ihn zumachst, führt nur zu Wegspringen, Ausweichen und Herumblödeln.

Gefühle: Wie stark ist welche Energieform, welches Gefühl könnte dahinterstehen? Total aufgebracht, nicht nur aufgeregt, durch Frust, Angst, Stress, Unzufriedenheit, Ärger, Wut und auch ein Hauch Freude – was von vielen Menschen gerne als »Der Hund freut sich« betitelt wird.

Bedürfnisse: Welche Bedürfnisse stehen hinter dem Verhalten deines Hundes? Nehmen wir die Situation, du hast deinen Hund kurz alleine gelassen, er kennt die Situation noch nicht gut. Ist er verbunden mit seiner Familie? Kann er selbstbestimmt tun, wonach ihm gerade ist? Hat er ausreichend Sicherheit, weil er auf gemachte gute Erfahrungen zurückgreifen kann? Ist er entspannt, weil er glücklich und müde seine Energie sparen und wieder aufbauen kann für die wichtigen Aktionen des Alltags? Häufig ist vieles davon eher mit Nein zu beantworten …

Zu den Bedürfnissen kommen wir ausführlicher im folgenden Abschnitt.

Welche sozialen Grundbedürfnisse gibt es?

Ich möchte diese vier Grundbedürfnisse für dich und deinen Hund erkennbar, lesbar und spürbar machen. Lerne, sie durch die Brille deines Hundes zu betrachten, im Hinblick auf eure Mensch-Hund-Beziehung. Lerne, die Bedürfnisse in euer Zusammenleben einzubeziehen, in die Dialoge mit deinem Hund innerhalb eures Zuhauses.

Ich werde dir die mögliche Reihenfolge, in der die Grundbedürfnisse in Erscheinung treten können, in verschiedenen Situationen eures gemeinsamen Hundealltags aufzeigen. Vielleicht ein Bewusstsein schaffen für fehlende oder zu schwache Selbstregulation oder eben auch für fehlende Co-Regulation deines Hundes. Was bedeutet es etwa für deinen Hund, wenn er in einzelnen Momenten des Tages sich selbst schlecht regulieren kann, oder vielmehr, was bedeutet es, wenn der Sozialpartner keine Co-Regulation vornimmt bzw. vornehmen kann? Es bedeutet für den Hund: Da ist keine Entspannung, keine Klarheit und damit keine Sicherheit. Da ist keine Form von klarer Gesprächsstruktur – oder soll ich gar sagen: Es gibt zu wenig Gesprächskultur! Heißt: keine Sicherheit, kein klarer Informationsfluss und damit kein Austausch.

Kommunikation als Basis für die Beziehung

Wie bist du in welcher Situation mit deinem Hund? Was empfindet dein Hund für sich und wie ist er dann mit dir? Kannst du seine Gefühle erkennen? Versuche, dich darin zu üben.

Die Beziehung zu anderen stellt immer eine Basis durch den Widerhall oder das Mitschwingen dar – für das eigene Empfinden in den Strukturen der Grundbedürfnisse und den sogenannten Basisemotionen.

Sie sind zu acht:

Man kann die Beschreibung, Wahrnehmung und Betrachtung von Gefühlen üben – mit Farben! Mit Energieformen! Mit Mimik und Gestik, Ausdruck, also Energie und Bewegung.



Tausende von E-Books und Hörbücher

Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.