Narbonne und Umgebung - Gerhard Drechsler - E-Book

Narbonne und Umgebung E-Book

Gerhard Drechsler

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Beschreibung

Der Autor begleitet Sie kreuz und quer durch einen großen Teil des Départements Aude. Schwerpunkt ist natürlich die Stadt Narbonne, der alleine 42 Seiten gewidmet sind. Neben den beliebten Urlaubsorten am Meer werden auch Ziele wie Béziers, Minerve oder Carcassonne besprochen. Dank zahlreicher Karten und Info-Kästen kennen Sie sich bald so gut aus wie die Einheimischen selbst. Detaillierte Tourenvorschläge verführen Sie zu Ausflügen, Wanderungen und Badespaß. Und im Kapitel "Orte. die keiner kennt", verrät der Autor seine Geheimtipps. Damit das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt. listet das Register mehr als 100 Restaurants, Cafés, Pizzerien und weitere Lokale auf - alle vor Ort getestet. Genauestens recherchierte Öffnungszeiten, Adressen und Telefonnummern erleichtern Reservierung und Besuch. Ein umfangreiches Kapitel mit Hinweisen zu Klima, Reisezeit, Märkten und Veranstaltungen sowie Weintipps, Links und ein Sprach(ver)führer runden das Buch ab.

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Seitenzahl: 144

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Gerhard Drechsler, geb. 1956, lebt seit 2019 in Okzitanien. Nach 35 Jahren als selbstständiger Buchhändler in München, genießt er mit seiner épouse Christine jetzt nahe der spanischen Grenze die Annehmlichkeiten französischer Lebensart. Nach sechs Büchern als Co-Autor über die Weine Italiens und Spaniens, dem Kochbuch Kochen auf La Broutte und zwei Kriminalromanen aus der Reihe Château und der wilde Franz, ist dies sein erster Reiseführer.

Vorwort

Papier ist geduldig … und deshalb wird es immer wieder passieren, dass gedruckte Informationen fehlerhaft sind. Ob es sich um geänderte Öffnungszeiten, erneuerte Fahrpläne, seit kurzem geschlossene Lokale oder Preisangaben handelt.

Bitte überprüfen Sie vorher online oder durch einen Anruf, ob die Angaben im Buch noch korrekt sind, wenn Sie zeitlich darauf angewiesen sind.

Stand Februar 2024, als die ernsthafte Verwirklichung dieses Buches begann, gab es über Narbonne keinen einzigen, lieferbaren deutschsprachigen Reiseführer auf dem Buchmarkt. Das World Wide Web ist voll mit Tipps und Hinweisen, aber bei den meisten Seiten hat man das Gefühl, dass sie nur sehr selten, wenn überhaupt, aktualisiert werden. Außerdem schreibt einer vom anderen ab. Da ich seit knapp sechs Jahren etwas außerhalb von Narbonne lebe, traue ich mir diese Kritik zu. Ich habe versucht, es besser zu machen.

Da ja bekanntlich "nach Abgabe des Manuskriptes" gleich "vor Beginn der Arbeit an einer überarbeiteten Version" ist, recherchiere ich auch nach Redaktionsschluss. Wirklich wichtige Updates veröffentliche ich unter "www.labroutte.fr/Reiseführer/Links und Updates". Dort finden Sie auch alle Links dieses Buches.

Wenn Sie Kritik loswerden möchten oder neue Entdeckungen gemacht haben, schreiben Sie mir unter [email protected], Stichwort "Reiseführer Narbonne". Ich bin für jede Information dankbar. Wenn mich etwas begeistert hat, weil es über Jahre immer absolut außergewöhnlich war, weise ich gerne darauf hin. Meine ganz persönlichen coups de coeur (Favoriten) erkennen Sie am !!

Top 10 Narbonne

Canal de la Robine - Kanal quer durch Narbonne

Cathédrale Saint-Just - Kathedrale von Narbonne

Horreum Romain - unterirdische Lagerhallen

La Maison Saint-Crescent. La table de Lionel Giraud -Gourmettempel von Narbonne

Les Halles de Narbonne – Markthallen

Maison de Charles Trenet - La Mer

Narbo Via - Museum zu Narbonne in der Antike

Palais et jardin des Archevêques – Bischofspalast/Garten

Pont des Marchands – Händlerbrücke

Via Domitia - ein Stück alte Römerstraße

Top 10 Umgebung

Abbaye de Fontfroide - Abtei Fontfroide

Amphoralis - Freiluftmuseum, Töpferwaren, Amphoren

Cap Leucate - Leuchtturm. Wandern. Baden

Carcassonne - die Märchenstadt

Minerve – Leben am Abgrund

Gruissan/Gruissan-Plage - die berühmten Stelzenhäusern

Le Somail - beschauliches Dorf am Canal du Midi

Vins de la Clape - Weintour durch La Clape

Étang de Doul - um die Lagune wandern

Réserve Africaine de Sigean - Löwen und Elefanten

Inhalt

Die Stadt

Narbonne – eine Annäherung

Stadtspaziergang Teil 1

Stadtspaziergang Teil 2

Stadtspaziergang Teil 3

Weitere Sehenswürdigkeiten

Anreise, Parken, Citybusse, Fahrräder

Shopping, Kino

Essen und Trinken

Die Umgebung

Umgebungskarte

Weintour durch La Clape

Man ist viel zu selten am Meer

Ölmühle Oulibo, Antiquariat Le Somail, Canal du Midi

Wandern am Étang du Doul

Peyriac-de-Mer, Bages, La Nautique

Abbaye de Fontfroide

Carcassonne

Cap Leucate, Leucate-Plage

Montagne de La Clape, Narbonne-Plage

Gruissan, Gruissan-Plage und Hinterland

Minerve

Amphoralis

Réserve Africaine de Sigean

Béziers

Orte, die keiner kennt

Restaurants in der Umgebung

Reise-Infos

Klima und Reisezeit, Veranstaltungen, Feste, Märkte,

Weintipps, Links, Sprachführer, Sonstiges von A bis Z

Register

Narbonne – eine Annäherung

Machen wir uns nichts vor. Narbonne ist ein Dorf. Ein kleiner Ort ohne große Attraktionen. Aber ein sehr liebenswerter Ort. Davon abgesehen, dass Narbonne zu den 20 Städten des französischen Festlandes mit den meisten Sonnenstunden zählt, begeistert die etwas mehr als 55.000 Einwohner zählende Kleinstadt mit ihrer allgegenwärtigen Unaufgeregtheit. Hektischer Verkehr mit dicken Staus, nervöse Geschäftsleute im Nadelstreifenanzug, Wichtigtuer, Luxusschlitten, überteuertes, aber nur mittelprächtiges Essen – Fehlanzeige. Der Narbonnais lebt nicht, um zu arbeiten, er arbeitet, um zu leben. Und das Geld verschwindet nicht alle paar Jahre in einem neuen Auto, sondern wird bewusst in Austern, Entrecôte, Foie gras oder Rotwein investiert.

Wenn man Narbonne besucht, dann in den meisten Fällen als Tagesausflug. Entweder man hat sich ein Ferienhaus gemietet und verbringt entspannte Tage am Strand oder man ist mit dem Wohnmobil, Fahrrad, zu Fuß oder wie auch immer unterwegs und Narbonne liegt auf dem Weg. Das ist ein bisschen schade, denn Narbona, wie es auf okzitanisch heißt, hätte mindestens zwei Besuchstage verdient. Und auch die Umgebung hat einiges zu bieten.

Auf welchem Weg man sich der Stadt auch nähert, der Blick wird magisch von der hoch in den Himmel ragenden Kathedrale angezogen. Wer aus östlicher Richtung kommt – hier streift die Autobahn A9 den Stadtrand – würde wetten, dass Saint-Just, so der Name des Komplexes, auf einem Hügel steht. Dass dem nicht so ist, erfährt man dann beim ersten Rundgang. So eine Tour zu Fuß ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, mit der Stadt warm zu werden. Deshalb beginnt dieser Reiseführer auch mit einem ausgedehnten Spaziergang.

Stadtspaziergang Teil 1

Wo man auch startet, ob man im oder gegen den Uhrzeigersinn läuft, Narbonne lässt sich prima in einer großen Runde zu Fuß erleben. Man sollte allerdings einen Blick auf die jeweiligen Öffnungszeiten werfen, um Enttäuschungen zu vermeiden. Wer in der Nebensaison unterwegs ist, muss sich darüber im Klaren sein, dass die meisten Sehenswürdigkeiten zwischen 12:30 und 14:00 Uhr geschlossen sind.

Eine Ausnahme machen die Markthallen. Sie sind zwar an 365 Tagen im Jahr ab 7:00 Uhr geöffnet, schließen aber um 14:00 Uhr, wobei ab 13:00 Uhr schon fröhlich zusammen gepackt wird. Montags gibt es nur service minimum, viele Stände und Lokale bleiben geschlossen.

Der Spaziergang beginnt bei Les Halles, wo die beiden Stadtbusse Citadine 1 und Citadine 2 (weitere Infos ab Seite 28) ihre einzige gemeinsame Halstestelle haben und wo ein großes Parkhaus zur Verfügung steht. Seien Sie aber vorsichtig. Die Kurven und Stellplätze sind an die Maße französischer Klein- und Mittelklasse-Autos angepasst.

Die Markthallen (eigentlich ist es ja nur eine große) begeistern mit ihrer Auswahl. Wem hier das Wasser nicht im Mund zusammen läuft, ist selber Schuld. Zum Glück kann man sich während der Einkäufe an einer der Snack-Bars stärken. Wobei man Les Tapas de la Clape oder auch Chez Bebelle durchaus als vollwertige Restaurants bezeichnen kann.

… Mittendrin und, ganz ohne Frage, absoluter Platzhirsch: Bebelle. Bebelle war der Spitzname von Vater André, der es mit dem Rugby Club de Narbonne bis ins Finale um die französische Meisterschaft geschafft hatte. Heute trägt Sohn Gilles diesen Spitznamen, den er – in den 90ern ebenfalls Rugby-Spieler – von seinem Vater geerbt hat.

Gilles, alias Bebelle, betreibt mehrere Lokale in und direkt neben den Hallen. Zwei Meter groß und vom Typ eher grobschlächtig, taucht er normalerweise erst gegen Mittag auf, übernimmt aber sofort das Kommando. Kommt eine Bestellung rein, greift er zum Megaphon und schickt seine Wünsche lautstark an einen der umliegenden Metzgerstände.

Sind Entrecôte, Spieße mit Rindfleisch, Tatar, Entenbrust oder was auch immer verpackt, klingelt oder pfeift der Händler, um Bebelles Aufmerksamkeit zu bekommen und wirft ihm anschließend die Ware in hohem Bogen zu. Dabei fliegen die Steaks manchmal acht bis zehn Meter weit über die Köpfe von Gästen und Schaulustigen hinweg, bis Bebelle sie gekonnt, geübt und lässig mit seinen riesigen Pranken auffängt.

Dieses Schauspiel wird an allen Tagen, an denen die Hallen geöffnet haben, von Gästen aus aller Welt verfolgt. Ehrfürchtige Japaner, juchzende Holländerinnen, staunende Lusitanier, kritisch zusehende Deutsche, begeisterte Amerikanerinnen, von der Sonne rötlich gefärbte Briten, singende Iren – sie alle stehen in den Gängen rund um Bebelle und filmen mit ihren Handys, was das Zeug hält.

Franz und Bernard hatten zwei Plätze am Tresen bekommen und konnten dem Treiben aus nächster Nähe zusehen. ›Deux brochettes de boeuf, trois de tartare, une entrecôte‹, schallte es aus dem Megaphon und kurz darauf flogen Rindfleisch-Spieße, Tatar und

Zwischenrippenstück durch die Luft …

(mit freundlicher Genehmigung aus dem Buch "Überschwemmung.

Ein Fall für Château und den wilden Franz.

Verlag BoD 2023. ISBN 978 3734 706769)

Wer jetzt im Uhrzeigersinn beginnt, trifft auf dem Cours Mirabeau auf eine ganze Reihe sehr guter Restaurants. Empfehlenswert sind ohne Frage La Bonne Mère, Cadence, Chez Mamie und Ô Juste, aber wer kurz vor letztgenanntem nach links in die Rue des Jacobins abbiegt, findet mit dem L'Auberge des Jacobins ein weiteres kulinarisches Highlight.

Ein Abzweig nach rechts führt uns auf die schmale Rue Benjamin Crémieux, vorbei am nächsten Restaurant-Tipp, dem winzigen Sapori d'Italia zum etwas versteckten Place des Quatre Fontaines, der seinen Namen einem Brunnen mit vier Mündungen verdankt. Auf der gewölbten Rue du Pont des Marchands geht es über die Händlerbrücke zum Rathausplatz und zu dem Stück Via Domitia, das 1997 bei Bauarbeiten zufällig entdeckt wurde. Hier beginnt (oder endet, je nach Laufweg) auch die Rue Droite, eine der interessantesten Gassen Narbonnes.

Kurz vor dem Stückchen Römerstraße empfiehlt sich ein U-Turn in die Rue Jean-Jaurès, wo man sich im Tourismusbüro mit Stadtplan und Broschüren versorgen kann. Shopping-Interessierte erkunden auf Hin- und Rückweg beide Seiten der Straße, wo sich Boutiquen, Parfümerien, Cafés und Bekleidungsgeschäfte abwechseln.

Unser Zwischenziel, den Place de l'Hotel de Ville (Rathausplatz) kann man zweifelsfrei als Zentrum Narbonnes bezeichnen und mit dem Palais des Archevêques (Bischofspalast), der Kathedrale und dem Abschnitt der alten Römerstraße gibt es viel zu sehen.

Stadtspaziergang Teil 1

Start: Les Halles - Ziel: Rathausplatz

Les Halles de Narbonne

30. Juni 2022. Die Markthalle von Narbonne wird zum schönsten Markt Frankreichs gekürt. Das heißt schon was! Nicht Lille, nicht Aix-en-Provence, nicht Nizza, nicht einmal die Halles Bocuse in Lyon hatten eine Chance. Wie ich finde, zu Recht. Ab 7 Uhr in der Früh bieten Händler Fleisch, Gemüse, Käse, Obst, Wein, Gebäck und weitere Viktualien an. Immer gut gelaunt, immer zu einem Schwätzchen aufgelegt. Dazwischen eine Weinbar, in der sorglos gebechert wird, in einer Ecke ein Lokal, wo Touristen verzückt auf ihr 500 Gramm Entrecôte blicken. In der glitschigen Gasse mit Meeresfrüchten und Fisch die pausbäckige Verkäuferin aus Bouzigues mit Moules und herrlichen Austern. Gleich am Eingang eine Hühnerbraterei deren Duft die Sinne betört. Dazwischen Croissants, Tapenaden, Kaffee, Gewürze. Herrlich!

Boulevard Dr. Ferroul. 365 Tage/Jahr von 7:00-14:00 Uhr geöffnet. Die Stände und Lokale sind montags nur teilweise besetzt. Haltestelle Citadine 1 und Citadine 2.

Pont des Marchands

Die Händlerbrücke führt über den Canal de la Robine, verbindet Nord- und Südhälfte von Narbonne und war ein Teil der Via Domitia. Von den sechs Brückenpfeilern aus römischer Zeit ist leider nur noch einer erhalten. Auf der Brücke stehen Häuser, deren Erdgeschoss-Läden eine kleine Einkaufs-Passage bilden. Die Ponte Vecchio in Florenz lässt grüßen.

Die Brücke selbst ist laut Gutachten in ausgezeichnetem Zustand, trotzdem war sie 2023 lange Zeit gesperrt, viele Läden geschlossen, Bewohner wurden evakuiert. Holzfressende Insekten, Pilzbefall und morsche Balken ließen einen Einsturz der Gebäude befürchten. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist die Brücke wieder zugänglich. Ob es wirtschaftlich alle Ladenbesitzer überlebt haben, ist mehr als fraglich. Es stehen immer noch etliche Ladenlokale leer. Am 28. August 2024 verkündete der Bürgermeister von Narbonne seine Entscheidung, sieben zentral (links und rechts mittig über dem Kanal) gelegene Gebäude im Juli 2025 für die Stadt zu erwerben. Diese Gebäude seien schwer beschädigt, ihre Instandsetzung unaufschiebbar. Nicht nur die Entscheidung des Erwerbs wurden den Eigentümern mitgeteilt, auch der Beschluss, bei Widerspruch die Besitzer zu enteignen. 20 bis 25 Millionen Euro werden für die Restauration bereit gestellt.

Zwischen Rue Raspail und Place de l’Hôtel de Ville. 11100 Narbonne.

Aktuell immer begehbar.

Palais des Archevêques

Den Komplex dominiert an der Südwest-Ecke der 42 Meter hohe Wehrturm Donjon Gilles Aycelin, der – nach 162 Stufen – einen beeindruckenden Blick auf die Kathedrale und den Gebirgszug von La Clape bietet. Bei klarem Wetter kann man in der Ferne sogar die Pyrenäen gut erkennen. Er gehört zum so genannten Palais Neuf, dem neueren Palast und ist vom Palais Vieux, vom älteren Teil des Palais des Archevêques (der Bischofsresidenz) durch die Passage de l'Ancre, eine mittelalterliche Wehrgasse, getrennt.

Diese führt über ein paar Stufen zum Kreuzgang (Cloître) und von dort zur Kathedrale und zum Garten des Bischofspalastes (Jardin des Archevêques).

Außerdem sind im Komplex das Rathaus und das Musée d'Art et d'Histoire de Narbonne (Historisches Museum) untergebracht. Die Besichtigung von Kathedrale und Bischofspalast sollte unbedingt einen Rundgang durch den angrenzenden Garten Jardin des Archevêques einschließen. Er ist entweder über den Kreuzgang oder von einer Seitenstraße (Rue Gustave Fabre) aus erreichbar. An der Südseite befindet sich eine Terrasse (Zugang über einen, durch rostig-braune Metallplatten abgeschirmten Weg) mit einer weiteren Attraktion – der Sitzbank für Riesen. Ein Muss für Selfie-Freunde!

13-16, Place de l’Hôtel de Ville. 11100 Narbonne. Juni bis September täglich 10:0018:00 Uhr, April, Mai, Oktober täglich außer samstags 10:00-12:45 Uhr und 14:0018:00 Uhr, November bis März täglich außer samstags 10:00-12:30 Uhr und 14:0017:00 Uhr geöffnet. Haltestelle Citadine 1.

Cathédrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur

Die Kathedrale Saint-Juste zeugt von der Bedeutung Narbonnes im 13. Jahrhundert und beeindruckt bis heute durch ihre Wucht. Mit 41 Metern Chorhöhe gehört sie zu den höchsten Frankreichs. Sie war der Sitz des Erzbischofs, bis das Bistum mit Carcassonne zusammengelegt wurde. 1886 wurde sie vom Papst zur Basilica minor erklärt, was die Bedeutung der Kirche für das Umland hervorheben sollte.

Mit der Basilika Sainte-Cécile in Albi, Notre-Dame des Tables in Montpellier, St-Jean-Baptiste in Perpignan und anderen befindet sie sich in guter Gesellschaft. Erbaut wurde sie zwischen 1272 und 1354, blieb aber unvollendet. Nach Beendigung der Bauarbeiten am Chor geriet das Vorhaben ins Stocken, da für Langhaus und Querschiff kein Material mehr verfügbar war. Ihr gotischer Stil erinnert an die Kathedralen Nordfrankreichs.

Rue Armand Gautier. 11100 Narbonne. Juni bis September täglich 10:00-18:00 Uhr, Oktober bis Mai 10:00-12:45 und 14:00-18:00 Uhr geöffnet. Haltestelle Citadine 1.

Via Domitia

Die Kolonie Narbo Martius, der Name Narbonnes 118 v. Chr., verdankt ihre Gründung als "1ère fille de Rome hors d'Italie" der Via Domitia, die Spanien mit Italien auf dem Landweg verband. Einige bedeutende Städte, die an dieser Römerstraße lagen, waren unter anderem Briançon, Apt, Nîmes, Béziers und Narbonne. Die von hier über Carcassonne nach Bordeaux führende Via Aquitania machte Narbonne zum Verkehrsknotenpunkt schlechthin. Wer einmal ein Stück auf einem authentischen Abschnitt der Via Domitia laufen möchte, dem empfehle ich das oppidum ambrussumnahe Villetelle (zwischen Nîmes und Montpellier), dessen Anhöhe man auf gut erhaltenem, römischem Pflaster erreichen kann.

Rathausplatz und Via Domitia – vom Donjon aus gesehen

Stadtspaziergang Teil 2

Wir verlassen den Komplex mit Bischofspalast und Kathedrale durch den direkt angrenzenden Garten (Jardin des Archevêques), gelangen von dort in die Rue Gustave Fabre mit einem der besten Käsegeschäfte Narbonnes, dem Les Fromages de Tiphaine und folgen ihr bis zur Place Roger Salengro, umrunden dabei Saint-Just und treffen in der Rue Rouget de l'Isle auf eine weitere Attraktion, das Horreum Romain. Wenn die Gasse auf den Place du Forum trifft, haben wir die Hälfte des Spaziergangs geschafft.

Stadtspaziergang Teil 2

Start: Rathausplatz – Ziel: Place du Forum

Horreum Romain

Ein Zeitsprung um zwanzig Jahrhunderte zurück. Das Horreum (lateinisch: Lagerhaus) wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut, diente den Römern als Warenlager und ist eines der wenigen erhaltenen römischen Denkmäler. Mitte der 70er Jahre wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Fünf Meter unter der Erde ist es deutlich kälter als an der Oberfläche. Ein idealer Platz, um verderbliche Waren oder Wein zu lagern.

Die Galerien stellen die Keller-Reste eines ehemals gewaltigen Gebäudes dar und lassen sich dank einer Gewölbehöhe von rund 2,30 m gut durchstreifen. Die Längen von 37,70 Metern (nördliche Galerie) und 50,85 Metern (westliche Galerie) verdeutlichen die immensen Ausmaße.

Blick in die Galerie West des Horreums

Leider ist die Aufbereitung des Ganzen etwas lieblos, die Anordnung von Amphoren-Bruchstücken erscheint konstruiert. Zudem legen die mancherorts aufgestellten Köderfallen für Mäuse und Ratten die Vermutung nahe, dass man hier unten nicht alleine unterwegs ist. Für diejenigen, die sich dadurch nicht abhalten lassen, zwei Hinweise: Eine kleine Taschenlampe hilft, um Details und Inschriften besser erkennen zu können, eine Weste schützt vor der Kälte.

7, Rue Rouget de Lisle. 11100 Narbonne. Mai bis September 10:00-13:00 und 14:00-18:00 Uhr, Oktober bis April 10:00-12:00 und 14:00-17:00 Uhr geöffnet. Montags geschlossen. Von der Haltestelle Cathédrale (Citadine 2) sind es zu Fuß 3 Minuten.

Place du Forum

Der Name dieses Platzes soll an das Herzstück einer antiken Stadt erinnern: das Forum. Ein Ensemble, bestehend aus einem Tempel und einer öffentlichen Fläche oder, wenn man so will, eines Markplatzes. Auf jeden Fall der Mittelpunkt des politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens. Fragmente des Tempels sind heute in der verborgenen und für Besucher nicht zugänglichen, archäologischen Lagerstätte Sainte-Rose erhalten – bis auf den Rest einer Säule, der an der Nordecke des Platzes betrachtet werden kann. Den heutigen Place du Forum beherrscht ein Brunnen, eine Nachbildung des so genannten Bistan-Brunnens von Guillaume Cailhau, der bis zum 19. Jahrhundert hier stand. An der NW-Ecke gibt es ein ordentliches, eher schlichtes asiatisches Restaurant namens Asia.

Asia Restaurant. 18, Avenue Maréchal Foch. 11100 Narbonne. Tel.: 0468. 32.36.60 Täglich von 19:00-23:00 Uhr, am Sonntag auch mittags von 12:00-14:00 Uhr geöffnet. Am Montag geschlossen.

Stadtspaziergang Teil 3

Stadtspaziergang Teil 3

Start: Place du Forum – Ziel: Les Halles

Wir verlassen den Forumsplatz und schlagen den Weg in die Rue Droite ein, an deren Beginn die kapitolinische Wölfin von einem Bogen auf Touristen und Einheimische herabblickt.