Narrenfeuer - Julia Lalena Stöcken - E-Book

Narrenfeuer E-Book

Julia Lalena Stöcken

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Beschreibung

Eine phantastische Kurzgeschichte Leserstimmen „Auf wenigen Seiten schafft die Autorin eine tolle Atmosphäre und weiß zu fesseln.“ „Diese Mini-Kurzgeschichte kann ich von daher nur jedem Fantasy/Mystery-Fan ans Herz legen.“ Mit gebrochenem Herzen gefangen im Moor, erglimmt ein einzelnes Licht in der Finsternis. Wie viel vermag es zu halten – von dem, was es verheißt? Über booksnacks Kennst du das auch? Die Straßenbahn kommt mal wieder nicht, du stehst gerade an oder sitzt im Wartezimmer und langweilst dich? Wie toll wäre es, da etwas Kurzweiliges lesen zu können. booksnacks liefert dir die Lösung: Knackige Kurzgeschichten für unterwegs und zuhause! booksnacks – Jede Woche eine neue Story!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 46

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Kurz vorab

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schön, dass du dich für diesen booksnack entschieden hast! Wir möchten dich auch gar nicht lange aufhalten, denn sicher hibbelst du der folgenden Kurzgeschichte schon voller Freude entgegen.

Vorab möchten wir aber ganz kurz die wichtigsten Merkmale einer Kurzgeschichte in Erinnerung rufen:

Der Name ist Programm: Alle Kurzgeschichten haben ein gemeinsames Hauptmerkmal. Sie sind kurz.Kurz und knapp sind auch die Handlung und die erzählte Zeit (Zeitsprünge sind eher selten).Ganz nach dem Motto »Einleitungen werden total überbewertet« fallen Kurzgeschichten meist sofort mit der Tür ins Haus.Das zweite Motto lautet »Wer braucht schon ein Happy End?« Also bereite dich auf einen offenen Schluss und/oder eine Pointe am Ende der Geschichte vor. Das Geheimnis dahinter: Kurzgeschichten sollen dich zum Nachdenken anregen.Versuch deine Neugier zu zügeln, denn auch für die Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte gilt »in der Kürze liegt die Würze«.Die Aussage des Textes ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Hier bist DU gefragt, um zwischen den Zeilen zu lesen und deine persönliche Botschaft aus der Geschichte zu ziehen.

Jetzt bist du gewappnet für unseren literarischen Snack. Und findest du nicht auch, dass man diesen gleich noch mehr genießen kann, wenn man weiß was drin ist?

Viel Spaß beim Booksnacken wünscht dir

Dein booksnack-Team

Über dieses E-Book

Mit gebrochenem Herzen gefangen im Moor, erglimmt ein einzelnes Licht in der Finsternis. Wie viel vermag es zu halten – von dem, was es verheißt?

Impressum

Erstausgabe Oktober 2016

Copyright © 2021 booksnacks, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-96087-073-9

Covergestaltung: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Unter Verwendung eines Motivs von: fotolia.com: © andreiuc88 Korrektorat: Daniela Pusch

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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Narrenfeuer

„Wir meinen es doch nur gut mit dir!“

Elen knallte die Tür hinter sich zu und stapfte davon. Die Mutter kam heraus und sah ihr nach.

„Elen, wo willst du hin? Bleib hier!“

Die junge Frau hörte nicht. Mit weitausholenden Schritten, die ihre Röcke bauschten, fegte sie durch die Siedlung und wirbelte den Staub von der Straße auf. Elen nahm das Seufzen ihrer Mutter hinter sich wahr, dann klappte die Tür zu. Das Dorf war eine Ansammlung kleiner, windschiefer Hütten, deren Dächer mit Schindeln aus Baumrinde gedeckt waren. Die Familien, die sich hier niedergelassen hatten, lebten vom Torfabbau. Die Männer arbeiteten tagsüber im Moor und stachen Torf ab, den sie als Brennstoff verkauften. Ochsenkarren wurden damit beladen und in die nächstgelegene Stadt gefahren. Die Arbeit war hart und machte niemanden reich, aber die Leute waren zufrieden mit ihrem Leben.

„Warte!“, rief eine Stimme, die Elen nur allzu gut kannte. Sie rollte mit den Augen und beschleunigte ihren Gang. Hans kam an ihre Seite und versuchte mit ihr Schritt zu halten.

„Warte doch mal! Haben deine Eltern schon mit dir gesprochen?“

Elen ließ den jungen Mann einfach stehen. Aus den Augenwinkeln konnte sie Hans‘ verdatterten Gesichtsausdruck sehen, dann war sie schon zu weit weg. Ein gehässiges Lächeln lag auf ihren Lippen.

Dummkopf!

Es war später Nachmittag und die Sonne stand weit im Westen, aber es war erst September und das Licht würde noch ein wenig halten. Elen erreichte die Torfgruben, wo die Männer, gekleidet in schmutziges Leinen, mit Schlapphüten auf den Köpfen, arbeiteten. Mit Hacken und Schaufeln stachen sie den Torf in Stücke und luden ihn auf hölzerne Karren. Auf einem großen Platz wurden die Torfsoden aufgestapelt, um zu trocknen. Weiter weg hoben die Männer lange Gräben aus, um das Wasser aus dem Moor zu leiten, wo sie bald mit dem Abbau beginnen wollten. Einer von ihnen stützte sich auf den Griff seines Spatens und hob lächelnd die Hand zum Gruß.

„Guten Tag, Elen!“

Die Frau winkte zurück.

„Hast du uns heute gar nichts mitgebracht?“

Elen drehte ihre leeren Handflächen nach oben und schenkte dem Mann ein entschuldigendes Lächeln. Der Mann stieß den Spaten in den Boden.

„Na macht nichts“, sagte er. „Willst du zu deinem Vater?“

Elen schüttelte den Kopf.

„Ich will ins Moor.“

Der Mann zuckte merklich zusammen.

„Geh nicht zu weit ins Moor, Elen. Das ist gefährlich.“

Elen schlug die scharfkantigen Zweige zur Seite und bahnte sich einen Weg ins Dickicht. An dieser Stelle war das Moor noch unberührt und sehr sumpfig. Man musste aufpassen, wo man hintrat, aber Elen war oft hierhergekommen und kannte den Weg. Wendel hatte ihr diese Stelle gezeigt. Gagelstrauchhecken und Brombeergestrüpp verbargen den Unterschlupf. Elen duckte sich hinein. Weiches, feuchtes Torfmoos bedeckte den Boden, Myriaden von hellgrünen Sternchen bildend. Die Luft war klamm und roch würzig nach Pilzen. Elen setzte sich ins Moos, spürte die Feuchtigkeit den Stoff ihres Rocks durchdringen, und sah sich in der halb zerfallenen Hütte um.