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"Eine Beziehung zu einem Narzissten ist immer gekennzeichnet von Egozentrik, Empathielosigkeit und Dominanz. Achte gut auf dich und deine Grenzen: sollte er sie überschreiten, ist es kein Respekt und auch keine Liebe!". Narzissmus erkennen ist nicht leicht. Am Ende bleibt nur eines: laufen, einfach laufen! Man muss toxische Strukturen hinter sich lassen, um ein neues Leben zu beginnen. Doch wie? Meistens ist man regelrecht gefangen in der Beziehung, in der man steckt. Warum das so ist, was man tun kann, um sich zu schützen und sich wieder neu aufzustellen - das beschreibt Angelique Bouton in ihrem Buch. Die Autorin will aufklären und Betroffenen dabei helfen, das Geschehene zu verstehen. Jenen, die oft aus emotionaler Not heraus ihren eigenen Weg einschlagen wollen, bietet dieser Ratgeber wichtige Hilfe. Ein Buch für Dich - aktueller denn je - über das brandheiße Thema "Narzissmus"! >> Angelique Bouton ist Diplom-Mentaltrainerin. Durch ihre zusätzliche Ausbildung zur Psychologischen Beraterin mit Schwerpunkt Narzissmus ist sie prädestiniert dafür, Aufklärungsarbeit zu leisten, die wahrlich nottut.
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Seitenzahl: 305
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Zum Schutz der Privatsphäre sind alle Namen geändert.
Im Buch werden Narzissten überwiegend männlich beschrieben, aber Narzissmus trifft gleichermaßen auch auf Frauen zu. Betitelt werden „die Narzisstin“ und „der Narzisst“ der Einfachheit halber fast ausschließlich als „der Narzisst“.
„Niemals sind wir so verletzlich,
als wenn wir lieben.“
Sigmund Freud
LEERE
Einige einleitende Gedanken zum Thema
Wie benimmt sich eigentlich ein Narzisst?
Was sind die Anzeichen dafür, dass du dich in einer toxischen Beziehung befindest?
Abhängigkeit und ihre Ursache
Beispiel: Film
Nicht alle Menschen handeln menschlich
„Das kalte Herz“
„Die dunkle Triade“
Selbsttest online
Narzissmus
Machiavellismus
Psychopathie
Wissen schützt bedingt
Neurowissenschaftliche Studie
Beispiele „Kleinigkeiten“
Warum diese Kurzgeschichten?
„Kleinigkeiten“ sind wichtig!
Abwertung durch Freunde
Narzisstischer Missbrauch – was ist das?
Narzisstischer Kreislauf
Die 7 Phasen des Traumabondings
Test: Bist du ein Narzisst?
...
los
Grenzen...los
Gewissen...los
Empathie...los
Gewalt...los?
KONTROLLE
Wer kontrolliert WEN?
Macht & Kontrolle
Frei sein...!
Wie schaffe ich den Absprung?
Geld
Freunde
Geheimhalten
Eigene Wohnung
Schutz
Hilfe von außen: Polizei?
Schutzmaßnahmen
Was bedeutet „Schutz“?
Wie schütze ich mich?
Wie schütze ich...?
Was ist DIR wichtig?
Deine Werte
Selbsterkenntnis
Wie kommst du dahin?
Traumatherapie
EMDR
WINGWAVE
Emotionen coachen
EFT - selbst machen
Feuerritual - Erleichterung
Wer BIN ICH?
Verloren?
Angst?
Wo liegen deine Ressourcen?
GEWINN
Für dich...
Für andere...
Affirmationen
Glaubenssätze reformieren
Visualisierung
Narzisstische Wut – alles außer Rand und Band?
Es hört nicht auf...
Du willst leben?
Rechtliches!
Nachwort
Buchtipps
Quellenverzeichnis
WERTE-LISTE
Da ist nichts mehr. LEERE. Ich bin leer.
Er ist nicht mehr da. Ich bleibe zurück, unter Tränen.
Ich MUSSTE gehen.
Wer bin ich noch?
Ich erinnere mich an seinen eisigen Blick - voller Kälte und Verachtung.
Eisige Kälte war da - ganz plötzlich.
Den Mann, der er vorher war - einige Minuten zuvor -, den gab es plötzlich nicht mehr.
Nichts war mehr, wie ich es kannte, wie es am Anfang war.
ER hat eine weiße Seite und eine ...dunkle, tiefschwarze.
Die dunkle würde mich zerstören. Deshalb ist das auch das Ende. Aber es ist nicht das Ende. Nicht für ihn.
Ich liege auf dem Boden, wälze mich vor Schmerz. Die Trauer verschlingt mich. Er hat mich in unserer Beziehung zurückgelassen mit seiner Ansage, dass ER doch gern dominant sein will. Es klingt in meinen Ohren nach. Ich dachte wirklich, ich führe eine Beziehung auf Augenhöhe. Dann ging ich. Nun ist alles anders. ICH bin anders, ich bin nicht mehr dieselbe wie vor dieser Beziehung.
Worüber ich hier auch immer schreiben werde in diesem Buch, ich kann dir eines gleich zu Beginn versichern: ICH VERSTEHE DICH!
Du hängst möglicherweise fest in einer Beziehung, die dich nicht loslässt, die dich auffrisst, dich gefangen nimmt, und doch kannst du nicht gehen. Da sind viele kleine Unstimmigkeiten, die keinen Sinn ergeben, die sich aber nach und nach und zunehmend nicht gut anfühlen. Du kannst nicht mit Gewissheit sagen, was sie bedeuten. Vielleicht haben sie auch gar keine Bedeutung? Du findest keinen Namen für „seltsame Begebenheiten“. Du grübelst:
Wieso ist er nicht mehr so zu mir wie am Anfang unserer Beziehung?
Wieso können wir nicht einfach glücklich sein?
Habe ich das gerade richtig verstanden?
Wie hat er das gemeint?
Ist nicht jeder einmal angespannt und laut?
Hat nicht jeder Probleme in seiner Beziehung?
Was kann ich tun, dass er nicht mehr so... ist?
Liegt es an mir?
Bin ich „falsch“?
Muss ich mich ändern?
Wie komme ich hier nur raus?
Viele Menschen hängen Jahre oder Jahrzehnte fest und verstehen nicht, was da tatsächlich vor sich geht, was diese vielen „Kleinigkeiten“ doch in Wirklichkeit für eine große Bedeutung haben!
Und genau DA will ich dich mit meinem Buch abholen: DU darfst verstehen, was „Narzissmus“ bedeutet! Sei dir sicher: dir wird nicht gefallen, was du liest. Und dennoch ist die Wahrheit die einzige, die dich frei machen wird, die dir ein selbstbestimmtes Leben schenken kann.
SEI MUTIG!
Toxische/narzisstische Beziehungen - dieses Thema ist in aller Munde. Doch was bedeutet es tatsächlich - für den Betroffenen?
Narzissmus kann es in romantischen Liebesbeziehungen und auch im familiären Umfeld geben, auf Arbeit und im Freundeskreis. Überall kann man auf Narzissten und Narzisstinnen stoßen, denn: die wirklich pathologischen Fälle machen immerhin 1 bis 2% der Weltbevölkerung aus. Um das zu veranschaulichen: in einem Raum mit 100 Personen wäre also mindestens EINE Person ein Mensch mit einer „narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ .
Es wird unterschieden zwischen vielen Abstufungen: es gibt Menschen mit leicht narzisstischen Zügen, welche mit stärkerer narzisstischer Persönlichkeitsakzentuierung und die, die diagnostiziert bekommen würden: pathologische „narzisstische Persönlichkeitsstörung“. Jeder Mensch hat mehr oder weniger narzisstische Anteile, und generell ist das erstmal nichts Schlechtes. Hat man diese Anteile in sich, zeigt man sich, kann vor Menschen sprechen und auftreten, kann sich auch durchsetzen. Das alles ist gut und gesund! Bedenklich wird es erst, wenn die narzisstischen Anteile so massiv ausgeprägt sind, sodass ein Muster erkennbar ist, das anderen schadet.
Narzissmus erlebt man häufig zuerst im Elternhaus oder im engeren familiären Umfeld. Dabei muss einem das nicht einmal bewusst sein. Man erkennt Narzissmus nämlich nur sehr schwer. Hat man einmal sein Auge dafür geschärft und die Anzeichen
verinnerlicht, kann es zwar leichter gelingen, toxische Strukturen zu „entlarven“, aber eine Garantie dafür ist es nicht.
Narzissten tarnen sich extrem gut. Sie sind wie das Chamäleon in der Natur, das sich der Umgebung anpasst, bis man es endlich erkennt. Doch dann hat der Partner bereits seine dunkle Seite gezeigt, und man sitzt vermutlich schon „in der Falle“.
Narzissten sind sich keiner Schuld bewusst, ganz im Gegenteil: sie werden immer DIR die SCHULD am Geschehen geben – egal, wer wirklich „Schuld“ hatte.
Menschen, die eine narzisstische Persönlichkeitsstörung haben, kann man nur schwer erkennen, und schafft man es doch, hat man keine Chance, Einfluss auf sie zu nehmen, damit sie sich ändern. Der Gang zum Therapeuten wird niemals von ihnen aus erfolgen, außer, sie befinden sich in einer echten narzisstischen Krise, in der ihr Selbstbild so sehr ins Wanken gerät, dass alles bröckelt. Doch selbst dann denken sie niemals ernsthaft, dass es an ihnen liegt! DU bist Schuld, vergiss das nicht! Das glauben sie, das machen sie dich glauben und das leben sie nach der Trennung. Aus diesem Grund sind Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung die geborenen Stalker. Sie hassen dich für die Trennung, für dein Gehen, denn sie werden sich vermutlich kaum freiwillig von dir trennen. Falls doch, hast du deine „Arbeit“ getan: hast alles gegeben und bist nun kraftlos und damit wertlos für sie. Erst dann lassen sie dich fallen, oder: sie haben bereits Ersatz für dich gefunden. Das klingt hart? Das ist es!
Der Untertitel meines Buches lautet: „Vom 7. Liebeshimmel in die SEELENHÖLLE!“. Das schreibe ich nicht umsonst. Der emotionale Absturz, den man in oder auch nach solch einer Partnerschaft hinlegen kann, ist enorm und birgt einen lauten Schrei...
...nach Verstehen-Wollen-und-Nicht-Können,
...nach Gehört-und-Verstanden-Werden-Wollen in sich.
Man fühlt sich total allein.
Mache dir bitte klar: du bist NICHT das Problem! Da ist ein Mensch neben dir (gewesen), der krank ist. Er kann sich nicht ändern und er wird es nicht! Das ist das Wichtigste, was du überhaupt verstehen musst, denn nur dann hast du die Chance, dich freizumachen von diesen toxischen Strukturen, die wahrlich oft schwer zu erkennen sind. Von außen ist das praktisch kaum möglich. Narzissten sind oft „Täter im Geheimen“. Sie manipulieren meist äußerst subtil, sodass du an deiner Wahrnehmung zweifelst, dich kleiner fühlst, als du eigentlich bist und am Ende nicht mehr weißt, was und wem du glauben sollst: dem Narzissten oder dir selbst.
Das Verrückte und Traurige ist: oft glaubt man dann dem
Narzissten, weil die Abhängigkeit bereits erzeugt wurde, von der man nichts wissen will und die man regelrecht „wegredet“. Man nimmt sie nicht wahr; da braucht es ein Feedback von außen!
Toxische Strukturen wirken zerstörend. Sie sind nicht wohlwollend aus tiefstem Herzen, sie wirken auf Geist, Seele und Körper negativ und hinterlassen oft ein breites Feld der Verwüstung.
Sich lösen und den eigenen Weg gehen scheint die einzige Lösung zu sein, die ich nach allen Recherchen und allem Gelernten anbieten kann, und da stehe ich nicht allein. In Fachkreisen ist das bekannt.
Man kann Menschen mit narzisstischen Zügen auf ihr Verhalten ansprechen, und wenn sie fähig sind, ihr Verhalten wirklich (!) zu reflektieren, dann sind sie keine pathologischen Narzissten. Doch dies zu erkennen, ist mehr als nur schwer, für einen Laien fast unmöglich. Ihre Tarnung besteht auch aus der Fähigkeit, so zu reden, als würden sie alles reflektieren, aber sie tun es nicht! Den Unterschied zu bemerken, dafür braucht es Menschen vom Fach. Doch welcher Narzisst geht zum Psychiater? Kaum einer, und wenn, dann als „Besucher“, der einmalig kommt und dann wieder geht, weil ER doch kein Problem haben KANN, alle anderen sind Schuld.
Zu dieser Erkenntnis kam Dr. med. Pablo Hagemeyer, bekennender (netter) Narzisst und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.
Die Ausweglosigkeit an dieser Gesamtsituation ist also die, dass man den Narzissten nicht ändern KANN. Bleibt nur der Ansatz bei einem selbst, aber da man nicht „der Fehler im System ist“ (Zitat von HP Michael Kleist), ist das auch nicht erfolgversprechend, nicht, was diese Beziehung angeht, die du sicherlich um jeden Preis retten willst. DU denkst möglicherweise, du bist tatsächlich Schuld am Scheitern eurer Beziehung oder du ziehst diesen Gedanken zumindest kurz in Erwägung...
Bedenke: Du hast geliebt. Du hast dein Herz gegeben. Du hast dich selbst in Frage gestellt, wenn er wieder mal nie genug bekam und die Anforderungen an dich immer höher wurden. DU bist einem Menschen auf den Leim gegangen, der DICH niemals wahrhaft lieben konnte, weil er dazu gar nicht fähig ist. Spätestens an dieser Stelle wirst du mir widersprechen und mir schwören, dass dies die traumhafteste Verbindung war, die du je erlebt hast. Du schwörst mir hoch und heilig, dass das zwischen euch etwas „ganz Besonderes“ war, dass du wahrlich auf Wolke 7 warst. Ja, du WARST da einmal, und es war tatsächlich traumhaft – es war nur ein TRAUM! Aber jetzt hast du die Höllenfahrt bereits angetreten, sonst würdest du vermutlich nicht dieses Buch lesen.
Hat er dich um Geld gebeten? Hat er dich nach Passwörtern gefragt? Hat er dich ausgenommen, ohne, dass du es bemerkt oder für fragwürdig gehalten hast? Hat er bereits eine andere?
Sieh den Tatsachen ins Auge: Narzissten nehmen, was sie kriegen können... - Emotionen, Unterstützung, deine Hilfe, Geld, vielversprechende Kontakte. Was auch immer du zu bieten hast oder hattest: du wirst ausbluten, wenn du nicht rechtzeitig die Reißleine ziehst. Zieh sie schnell, sobald du Unstimmigkeiten bemerkst, die dir dein Bauchgefühl einflüstern. Das ist mein wichtigster Rat, denn: sein Verhalten wird dich an deine Grenzen bringen, wird dich leiden lassen – heimlich, still und leise, und am Ende wirst du dich praktisch „in Luft aufgelöst haben“, ohne, dass du es bemerkt hast.
Am Ende aller Dinge, die man über Narzissmus lernt, wird nur eine Sache stehen bleiben: lauf! Lauf weit weg! Nimm dich aus diesen toxischen Strukturen heraus und begreife, dass sie dich sonst zerstören können.
Dieses Buch richtet sich an alle, die mit Narzissmus in Kontakt gekommen sind, etwas darüber gelesen oder gehört haben und nicht so ganz genau wissen, was Narzissmus eigentlich wirklich ist.
Dieses Buch richtet sich auch und vor allem an diejenigen, die in narzisstischen Strukturen festsitzen – ganz gleich, ob das nun partnerschaftliche toxisch-narzisstische Muster sind oder familiäre. Auch im Freundeskreis und auf der Arbeit lassen sich solche Menschen finden: Narzissten.
Was auch immer der Auslöser dafür ist, dass du dich über Narzissmus informieren willst – in den nächsten Kapiteln wirst du jede Menge darüber lernen.
Es tut weh, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, denn man will an das Gute im Menschen glauben. Das darf man auch weiterhin, doch es gibt Menschen, mit denen sollte man sich besser nicht einlassen. Wie du sie erkennst? Lies weiter und beurteile selbst, ob du dich in toxischen Strukturen befindest. Und dann entscheide, was zu tun ist!
...egozentrisch.
...empathielos.
...dominant.
Das sind die wichtigsten Merkmale eines Narzissten, und sie treten erst nach und nach offiziell zutage. Am Anfang schwebst du auf „Wolke 7“ – das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Daran allein könntest du das Toxische schon erkennen, aber: du bist verliebt, und du kommst nie im Leben auf den Gedanken, dass da etwas faul sein könnte.
Nun kann man auch nicht seinen neuen Partner gleich anzweifeln, wenn man verliebt ist, denn es kann ja sein, dass deine Partnerschaft NICHT toxisch ist. Zu erkennen, OB man überhaupt in solch einer unguten Verbindung steckt, ist die Basis für alles weitere, das es einzuleiten gilt.
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung gehören zur „DUNKLEN TRIADE DER MACHT“. Diese drei Arten von Menschen sind ausbeuterisch im Leben unterwegs. Sie kennen kein Pardon, gehen sozusagen über Leichen – auch im wahrsten Sinne des Wortes. Narzissten finden sich großartig, stellen ihr „großes Selbst“ gern zur Schau und wollen bewundert werden. Sie manipulieren genau wie die Machiavellisten, die ihren Nutzen aus allem ziehen wollen, was ihnen dienlich ist auf dem Weg nach oben an die Macht! Und die Psychopathen als dritte in der Runde stören sich an gar nichts, haben keinerlei Empathie, zeigen auch kein Mitgefühl und sind mit diesen Eigenschaften mehr als nur gefährlich für alle, die mit ihnen zu tun haben. Die Grenzen sind fließend. Man kann nicht sagen: dieser ist „nur“ Narzisst und jener „ausschließlich“ Psychopath. Oft sind Elemente aus der einen
Persönlichkeitsstruktur mit der anderen verwoben. Gefährlich sind diese Menschen deswegen, weil sie alles zu ihrem Nutzen ausbeuten – alles und jeden, ohne schlechtes Gewissen, denn: oft haben sie gar keins. Dies macht sie zu üblen Zeitgenossen, die sich super verstecken oder sich ganz offen präsentieren. Wirken sie im Verborgenen, kann man ihnen kaum auf die Schliche kommen. Manch einer oder eine schafft das erst nach 30 Jahren Ehe, bis man versteht, mit wem man da eigentlich verheiratet ist.
Tarnen gehört sozusagen zum „Job“ derer, die der „DUNKLEN TRIADE“, dem „Dreigestirn der Ausbeuter“, angehören.
Was dem eigenen Weg dient, wird gemacht – ohne Rücksicht auf Verluste. Steht man einem solchen Menschen und seinen Zielen im Weg, kann es mehr als nur ungemütlich werden.
Grob gesagt: „Der Zweck heiligt die Mittel“, denn das ist definitiv das Motto dieser drei Zeitgenossen, die immerhin ein paar Prozent unserer Weltbevölkerung ausmachen. 1% seien Psychopathen und 1 bis 2% pathologische Narzissten, Bei 100 Leuten im Raum finden wir also mindestens 2 dieser Spezies...
Der Charme, der ihnen auf ihren Beutezügen zugute kommt – oft gepaart mit gutem Aussehen -, macht, dass man denkt: „Das ist doch wirklich ein Mann von Welt, so ein wundervoller, aufmerksamer Kavalier!“. Du fühlst dich gesehen! Vielleicht zum ersten Mal in deinem Leben hast du das Gefühl, angekommen zu sein. Vielleicht fühlt es sich manchmal an, als wäre es ZU schön um wahr zu sein. Ja, genauso ist es auch, aber auf die Idee kannst du am Anfang gar nicht kommen, denn dein Hormoncocktail der Verliebtheit macht, dass die rosarote Brille ihre Wirkung zeigt.
Sein wahres, dunkles Wesen offenbart er, wenn du sozusagen in der Falle sitzt. Warum du dann in aller Regel nicht mehr einfach so gehen kannst, selbst, wenn du Unstimmigkeiten bemerkst, dich nicht mehr wirklich wohl fühlst neben ihm oder ihr, Lügen offensichtlich werden und die Abwertungen beginnen – das erkläre ich dir in den nächsten Kapiteln.
Glauben wirst du das alles eh nicht wollen, aber sammle Stück für Stück deine Informationen über Narzissmus, mach dir ein Bild.
Wer glaubt, kann irren, wer es erlebt, irrt nicht.
DU hast etwas erlebt, das das Verständnis von anderen überfordert, weil sie es nicht erlebt haben.
Sei sicher: ICH VERSTEHE DICH!
Ich will dir einen Weg aufzeigen, hinter die „Fratze des Narzissmus“ zu blicken, zu verstehen, was vorgefallen ist in eurem Miteinander, damit du MIT diesem Verstehen wieder Kontrolle zurückerlangst - mit dem Wissen über Dinge, die dir so ungeheuerlich vorkommen müssen, dass du das alles am liebsten als Albtraum abtun willst.
Schließ die Augen. Lebst du noch? JA! Und das ist deine Chance: hinaus zu gehen in die Welt, dir ein NEUES LEBEN aufzubauen, wenn... toxische Strukturen dich ausbeuten, bis... am Ende vielleicht nichts mehr übrig ist als LEERE!
Wie benimmt sich nun ein Narzisst?
Der Weg in die Beziehung hinein ist voller Glückseligkeit und Schmetterlingen im Bauch. Du wirst auf Wolke 7 schweben und dich geborgen und daheim fühlen bei deinem Partner. Hast du jemals so sehr geliebt, dich so angenommen gefühlt? Du bist angekommen! Du bist glücklich!
Und dann – wie aus dem Nichts – gibt es eine Offenbarung. Wer ist dieser Mann an deiner Seite? Kennst du ihn noch? Du kannst es nicht fassen! Er zeigt eine eiskalte, rücksichtslose Seite, die dich einfach nur erschrickt. In manchen narzisstischen Beziehungen bemerken die (Ehe-)Partner dieses andere, dunkle Gesicht erst nach Jahren.
Abwertung, Gasligting (absichtliches Verwirren des „Opfers“), Betrügen, Lügen, Schuldumkehr (du bist generell und an allem Schuld!) werden zum Alltag, und wenn du es wagen solltest, die Beziehung zu verlassen, bist du Feind Nummer 1! Entweder man ist FÜR den Narzissten oder GEGEN ihn. Für ihn gibt es nur schwarz oder weiß... Und so wird er auch handeln. Er sinnt auf Rache!
Narzissten wollen Kontrolle ausüben und dich „besitzen“. Das schenkt ihnen ein Gefühl von Macht. Wenn sie dich unter ihre Kontrolle gebracht haben (ganz leise und manipulativ, sodass du es gar nicht bemerkst), haben sie das sichere Gefühl, dich zu besitzen, und so benehmen sie sich irgendwann auch. Deine Meinung ist nicht wirklich von Bedeutung. Am Ende wird gemacht, was sie wollen – und das setzen sie ganz geschickt durch. Du denkst, das würdest du merken? Ich bin mir da nicht so sicher... Glaube mir: sie reden, sie reden, sie reden. Am Ende des Gesprächs ist nichts geklärt, und du hast das Nachsehen – immer. Respekt dir gegenüber? Fehlanzeige. Jemanden zu respektieren setzt voraus, dass man jemanden achtet. Um jemanden achten zu können, müsste man den anderen auf Augenhöhe im Leben stehen sehen. Narzissten empfinden sich aber als zu „großartig“, sie werden niemals jemanden neben sich dulden – auf Augenhöhe. Sie sind achtlos durch die Hintertür, und sie werden Nähe und Distanz bestimmen – das ist eindeutig IHR SPIEL!
Du bist das „Opfer“, und auch, wenn ich diesen Begriff nicht mag, so ist er doch tatsächlich zu verwenden, denn: dir wird in dieser Beziehung etwas angetan, von dem du anfangs und unter Umständen lange nichts mitbekommst. Schaden fügt der Narzisst dir aber trotzdem zu! Welche Strukturen wirken, wieso du festhängst, aber nicht rauskommst aus diesem unguten Miteinander, das dich enorm viel Kraft kostet, müde und traurig macht – das versuche ich auf einfache und verständliche Weise in diesem Buch zu vermitteln.
Ich habe eine narzisstische Beziehung in den ersten Anfängen erlebt und relativ schnell bemerkt, was da vor sich ging. Aber: die Trauer danach verschlang mich trotz des frühen Ausstiegs. Mich gab es praktisch nicht mehr. Wenn ich also in diesem Buch über etwas schreibe, dann, weil ich weiß, wovon ich schreibe und wieso: ich möchte dir helfen, dir einen Weg aufzeigen, Herz und Verstand auf einen Nenner zu bringen, denn genau das ist dir vermutlich gerade nicht möglich.
Die LEERE nach dem Aus der Beziehung ist immens, die TRAUER gewaltig. Das ist nicht nur Liebeskummer, das ist mehr... Später erkläre ich dir, was genau.
Die eigenen Emotionen, die einen regelrecht hinwegschwemmen, müssen verarbeitet werden. Emotionscoaching ist ganz wichtig, man kann es selbst lernen: mit einfachen Techniken Stress mindern. Viele Menschen, die aus solch einer Beziehung kommen, haben sich komplett selbst verloren, stehen mitten im luftleeren Raum und fühlen nicht mehr, wer sie sind. Doch es gibt eine gute Nachricht! Die Essenz deines Selbst geht niemals verloren – ganz egal, was passiert. Sie ist allenfalls verschüttet worden, man hat vergessen, wie man sie wieder ausgräbt unter all dem Schmerz und der Demütigung. DICH gibt es noch! Glaube mir! Und du wirst strahlender auferstehen, wenn du den Mut hast, dir und deiner Seele zu folgen... Schwierig kann es werden, wird es wahrscheinlich auch. Wie sagt man so schön? „Mut ist, wenn man' s trotzdem macht!“. Hier - in dieser Situation - brauchst du wahrlich ein Löwenherz! Du brauchst Heldenmut, denn du ahnst, was auf dich zukommen wird – auf jeden Fall tief in deiner Innenwelt! Trauer wird dich gefangennehmen, du wirst dich fragen, wie DIR das passieren konnte. Und: WAS ist hier eigentlich passiert??? Du bist völlig verwirrt, deine Gedanken drehen sich unentwegt im Kreis, vielleicht kannst du nicht mehr schlafen. Ich VERSTEHE dich in deiner Trauer und deiner Verwirrung! Das soll ein kleiner Trost für dich sein, denn: du bist nicht allein mit dieser Erfahrung.
Und nun kommen wir zu etwas ganz Wichtigem...
Jeder Mensch hat Grundbedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Sind sie es nicht, ist man nicht glücklich. Um es mal ganz salopp auszudrücken: der Narzisst ist nicht dafür geeignet, deine psychischen Grundbedürfnisse (nach K. Grawe) zu erfüllen, denn...
Grundbedürfnis BINDUNG: ...er wird sich nicht festlegen auf dich und eure Beziehung oder sogar nebenher fremdgehen. (FOLGE: du fühlst dich ihm nicht zugehörig, fühlst dich einsam und allein).
Grundbedürfnis ORIENTIERUNG: .. .er wird dich immer wieder über alles Mögliche im Ungewissen lassen und Pläne ändern, zunehmend Vieles kontrollieren. (FOLGE: du fühlst dich orientierungslos, unsicher, hilflos und eventuell abhängig).
Grundbedürfnis SELBSTWERTERHÖHUNG: ...er wird dich zwar loben und wertschätzen, aber dann wieder abwerten und klein machen. (FOLGE: du fühlst dich ungeliebt und mit der Zeit zunehmend minderwertig).
Grundbedürfnis LUSTGEWINN: ...er wird alles, was deine Lebensfreude nährt und dir Freude macht in deinem Leben (Hobbys, Freunde, Arbeit), dir nach und nach madigmachen und zerstören. (FOLGE: wenn du nur noch Pflichten erfüllst und kaum noch oder gar keine Freude mehr hast, fühlst dich zunehmend müde, erschöpft, überlastet, gestresst und stumpfst ab).
Der Narzisst schadet dir damit ganz extrem, weil er nicht in der Lage ist, deine Bedürfnisse zu befriedigen. Die Konsequenz wäre, dir selbst nun klarzumachen: „Ich fühle mich neben IHM einsam, nicht anerkannt, wertlos, unsicher und freudlos. Ich gehe!“. Und am Ende läuft es tatsächlich darauf hinaus. Doch warum das nicht so einfach ist, das erkläre ich dir in den nächsten Kapiteln, zeige aber auch Wege auf, was man für sich tun kann und worauf man achten muss auf diesem Weg.
Ich setze mein Wissen für dich ein, damit du klarer siehst, werde erklären, was toxische Strukturen bewirken können und wie sie entstehen. Sie behindern das „Opfer“ in jeder Hinsicht und machen es klein. Eine Entfaltung der eigenen Persönlichkeit ist in solch einer Verbindung nicht möglich, ganz im Gegenteil; man wird im Laufe der Zeit regelrecht verschlissen, ausgenommen und zerstört. DU bist die, die leidet! Der Narzisst leidet nicht; er spielt sein Spiel. Am Ende bleibt nur eines: geh, bevor er dich vernichtet hat!
Du bist dir nicht sicher, ob du in einer toxischen Beziehung bist?
Bist du hier überhaupt richtig in diesem Buch?
Ich zeige dir anhand von Fragen, die du dir selbst beantworten kannst, auf, was toxische Beziehungen ausmacht. In ihnen zu sein oder zu bleiben, bedeutet, Kraft zu verlieren, nicht mehr man selbst, unglücklich und ausgezehrt zu sein.
Kreuze vorne an: kannst du nur 5 dieser Fragen mit JA beantworten, solltest du dieses Buch unbedingt lesen!
O
Du
hast dich
TOTAL geliebt gefühlt
am Anfang Eurer Beziehung, warst glücklich, schwebtest wahrlich auf „Wolke 7“?
O
Hattest du das sichere Gefühl, deinen
Seelenpartner
gefunden zu haben, endlich
„angekommen“ zu sein?
O
Folgte irgendwann ganz plötzlich die Kehrtwende: hin zu einem
Gesicht deines Partners, das man kalt, unnahbar, feindselig und rücksichtslos
nennen kann?
O
Kommen dir viele „Kleinigkeiten“ im Alltag
seltsam
vor? Du findest dafür keine Worte, aber dein
Bauchgefühl schlägt „Alarm“?
O
Hast du irgendwann
Abwertungen
erfahren – klein und fast unhörbar oder massiv und einschüchternd?
O
Hattest du plötzlich irgendwann in der Beziehung das Gefühl,
„nicht mehr gut genug zu sein“?
O
Hast du irgendwann in deiner Beziehung das Gefühl bekommen, deinem Partner
„nichts mehr recht machen zu können“?
O
Hast du das Gefühl, dass seine
„Forderungen“
mehr und mehr werden und nicht aufhören: kannst du mal dies machen, kannst du mal das machen?
O
Bleibt im Verlauf der Beziehung eigentlich mehr oder weniger alles an dir hängen,
was die Kindererziehung / die Hausarbeit usw. betrifft?
O
Macht er etwas für dich,
wenn du ihn darum bittest, oder vertröstet er dich gern auf später und dein Anliegen geht dann unter?
O
Weigert er sich
gar,
etwas für dich zu machen,
wenn es für ihn keinen sichtbaren Nutzen hat?
O
Verweigert er dir
Zeit nur für dich allein,
wenn du sie haben willst? (z.B. fürs Fitness-Studio, für gemeinnützige Arbeit, zum Freunde treffen, zum Walken und Wandern)?
O
Sagt er, dass er so gerne dieses oder jenes mit dir machen würde bzw. dich vermissen wird, wenn du bereits verabredet bist.
Wirfst du deine Pläne
dann komplett für ihn
über den Haufen?
O
Ärgert
es deinen Partner, wenn du alleine (ohne ihn) oder mit deinen Freunden etwas machen willst?
Verbietet
er es dir sogar?
O
Hast du deine
Freundschaften aufgegeben?
O
Bist du wegen ihm
umgezogen?
Wohnst du bei ihm?
O
Hast du
deinen Job für ihn aufgegeben?
Er sagt, er versorgt euch beide?
O
Bist du
finanziell abhängig
von ihm?
O
Hat er dich jemals gebeten,
Sachen für ihn zu kaufen,
ohne, dass er dir das Geld zurückgezahlt hat?
O
Hat er dich gebeten, ihm eine größere
Geldsumme zu leihen?
O
Ist er
- gefühlt -
eher
neidisch
auf Dinge oder Erlebnisse, deine Freundschaften oder wenn du glücklich bist?
O
Macht ER, dass du plötzlich wieder
unglücklich und traurig
bist, obwohl du gerade fröhlich warst?
O
Trifft er
Entscheidungen, die dein Leben betreffen?
Lässt du ihn entscheiden?
O
Entscheidet er in euren gemeinsamen Angelegenheiten
(fast und letztendlich) immer, was gemacht wird oder nicht? (das kann sich in vielen Kleinigkeiten aufsummieren)
O
Zerstört
dein Partner
„aus Versehen“ öfter Sachen,
die dir
wichtig
sind?
O
Rät er dir,
etwas sein zu lassen, was dir viel bedeutet
(z.B. ein Hobby, die Arbeit an deiner Diplomarbeit) und begründet das mit sehr spannenden Argumenten, die dich zum Nachdenken bringen?
O
Will er dich von etwas abhalten
mit dem Hinweis, dass er es doch nur
„gut mit dir meint“?
O
Ist dein Partner öfter mal
stundenlang oder tagelang verschollen
und du weißt nicht, wo er ist? Ist er wieder da,
gibt er
dir dann freiwillig oder auf Nachfrage
keine Auskunft über seinen Verbleib?
O
Schweigt
dein Partner sich bei Problemen gern aus, lässt er dich „schmoren“ und du weißt nicht, was los ist?
O
Werden
Probleme,
die du ansprichst,
eher unter den Tisch gekehrt?
O
Flüstert dir
dein Bauchgefühl
ein, dein Partner hat
nebenher eine andere Frau?
O
Flirtet
dein Partner
heimlich oder unverhohlen offen
in deiner Gegenwart
mit anderen Frauen,
vielleicht gar mit einer deiner Freundinnen?
O
Stehen
seine Probleme, Befindlichkeiten und Bedürfnisse
fast immer oder immer öfter
im Vordergrund?
O
Sollst du ihm immer noch Gutes tun und
für ihn da sein, obwohl du in einer Lage bist, in der du selbst Hilfe und Fürsorge brauchst
(z.B. nach der Geburt deines Kindes oder bei Krankheit)?
O
Schiebt er immer die
Arbeit
vor oder hat
„Wichtiges“
zu tun und stiehlt sich damit aus der Verantwortung?
O
Sprichst du ein Thema an, das dich stört, bekommst du noch die
Schuld
in die Schuhe geschoben, dass sowieso alles an dir liegt?
O
Wirst du kaum ernst genommen mit
deinen Anliegen,
kannst du dich selbst kaum noch verwirklichen?
O
Gibt es nur
„Zuspruch“,
aber
keine aktive, positive Unterstützung
für deine Pläne und Ziele?
O
Fühlst du dich
allein,
obwohl dein Partner an deiner Seite ist?
O
Hast du gar
Angst
vor deinem Partner?
O
Behandelt dich dein Partner
achtlos und blamiert dich
gern / gelegentlich vor gemeinsamen Freunden oder der Familie?
O
Ist dein Partner evl. sogar
gewalttätig
und attackiert dich körperlich, schlägt oder vergewaltigt dich? (das ist in schwer toxischen Beziehungen nämlich gar nicht mal so selten!)
O
Entschuldigst du seine Verhaltensweisen
meistens mit... - was auch immer dir einfällt: schwere Kindheit, war ein Ausrutscher, hatte einen schweren Tag, kommt bestimmt nie wieder vor?
O
Hast du das
Gefühl,
dass
dein Leben
oder das Leben deiner Kinder
in Gefahr ist?
Fassen wir zusammen: wie viele Fragen hast du mit JA beantwortet? Bist du dadurch jetzt „hellhörig“ geworden, erkennst aber die Zusammenhänge (noch) nicht? Kann das nicht einfach ein Zufall sein, dass du so viele JA-Antworten hast?
Ich sage dir: eine toxische Beziehung ist niemals offensichtlich, und schon mal gar nicht am Anfang einer neuen Verbindung. Alles schleicht sich so nach und nach ein – heimlich, still und leise „über die Hintertür“. Deswegen ist es auch so schwer zu bemerken und zu erkennen.
Außenstehende finden deinen Partner meistens „total nett, charmant und klug“; sie sprechen ihm nahezu alle guten Eigenschaften zu, die auch du in ihm siehst – am Anfang. Dann aber (meist daheim und hinter verschlossenen Türen) ändert sich etwas - plötzlich oder nach und nach.
Erzählst du einer Freundin/einem Freund davon, kann der andere sich gar nicht vorstellen, dass das stimmt, wovon du gerade berichtest. Oder Freund/Freundin verharmlosen das Geschehen und machen sich dadurch möglicherweise unwissend und indirekt zu Handlangern deines Partners.
„Vielleicht bewertest du das über? Er ist doch eigentlich ganz nett!".
„Bist du dir sicher, dass er DAS zu dir gesagt hat?".
„Woher weißt du, dass er wirklich fremdgeht? Wenn das nur so ein
Gefühl ist, ist vermutlich nichts dran. Bestimmt tust du ihm Unrecht!?
Was ist nun eigentlich eine TOXISCHE BEZIEHUNG?
Eine Beziehung, die toxisch ist, ist dysfunktional.
Eine Dysfunktionalität ist im weiteren Sinne eine „Funktionsstörung“, es ist nicht alles im Gleichgewicht; irgendetwas funktioniert nicht so, wie es eigentlich funktionieren sollte:
Einer der beiden Partner stellt zunehmend seine eigenen Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Beziehung (off verdeckt und nur schwer zu erkennen), während der andere mit seinen Wünschen und Bedürfnissen zunehmend übergangen wird und ihm auch noch eingeredet und vermittelt wird, es hätte damit schon seine Richtigkeit. Geäußerte Zweifel an dieser Aussage rufen oft Schuldzuweisungen auf den Plan, sodass man verunsichert wird - mehr und mehr und mehr. Glaubt man irgendwann dem Partner, hat dieser einen in der Tasche und kontrolliert zunehmend alles: nach und nach erhält er die MACHT in der Beziehung. Das beginnt mit ganz kleinen, fast unwesentlichen Elementen, wo man „gern mal zurücksteckt“ und dem Wunsch des Partners den Vortritt lässt, weil man ihn ja liebt.
Eine toxische Beziehung ist GIFTIG – aber nur für das Opfer!
Der „Täter“ lässt oft jahre- oder jahrzehntelang seine Manipulationen wirken, und man kommt nicht im Traum darauf, dass man ausgenommen und emotional missbraucht wird, ja: regelrecht „ausblutet“. Kaum jemand, der betroffen ist von „narzisstischem Missbrauch“ oder anderen Formen von Missbrauch, will sich damit wahrlich auseinandersetzen. Außer: man kommt an den Punkt / in die Phase, wo man Vieles nach und nach erkennt, wo man in Schreckstarre verfällt, weil einem plötzlich alles klar wird. Und wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, dann... - und meistens erst dann - ...MUSS man handeln, um sein nacktes Überleben zu sichern!
Dramatisch geschildert? Unwirklich? Nicht wahr?
Es wird geschätzt, dass 10 % der deutschen Bevölkerung schon einmal Opfer von psychischer Gewalt geworden sind. Diese Form von Gewalt geschieht heimlich, sie ist nur schwer nachzuvollziehen. Wie man diesen „stillen“ Missbrauch dennoch nachweisen kann, dazu kommen wir später noch.
Psychische Gewalt kann große Schäden in der Seele hinterlassen. Oft erfährt man sie zum ersten Mal bereits in der Kindheit. Sie wird - weil sie meist sehr (!) subtil ausgeübt wird - oft gar nicht erkannt, und ihre Folgen werden massiv unterschätzt. Dafür zu sensibilisieren - das ist mein Anliegen.
Erkenne, was vor sich geht... Die eigene Intuition, auch „Bauchgefühl“ genannt, trügt selten! Deine Intuition ist der Kompass durch dein Leben, und man sollte diesen „Kompass“ oft nutzen - auch in alltäglichen Kleinigkeiten -, um sich selbst in der Nutzung zu „schulen“.
Was sagt dir DEINE INTUITION?
Bist du in deiner Beziehung gut aufgehoben?
Ich kann dir vielleicht die Folgen solch eine traurigen Lebenserfahrung nicht ersparen, aber wenn doch, dann macht mich das mehr als nur glücklich! Liest du nach und erkennst rechtzeitig die Wahrheit, dann geh. Beginne wieder ein eigenes Leben! Verarbeite, was es zu verarbeiten gibt, denn: solch eine Erfahrung prägt ungemein!
Ich möchte versuchen, dich zu „schulen“, toxische Anzeichen zu erkennen, sie wahrzunehmen und ernstzunehmen. Wenn du das tust, erkennst du irgendwann die Wahrheit, die dir bis zu diesem Zeitpunkt verborgen blieb. Mach dir klar: die Wahrheit ist deine Freundin. Sie kann dich befreien. Du musst es nur zulassen...
Biochemie ist so eine Sache: sie wirkt ohne unser Zutun. Unsere Hormone stehen Kopf ,wenn wir verliebt sind oder wenn wir unter Stress stehen.
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„2012 trug die Neurowissenschaftlerin Stephanie Cacioppo von der Universität Genf gemeinsam mit Kollegen die Funde der Hirnforschung zur romantischen Liebe zusammen. Das Ergebnis: Leidenschaftliche Liebe entfacht Hirnareale, die mit Euphorie, Belohnung und Motivation in Verbindung gebracht werden.
Da sich diese Regionen auch unter dem Einfluss von Opiaten oder Kokain regen, ist für viele Forscher klar, dass sich Liebe und Sucht wohl gar nicht so unähnlich sind.
Der Psychologe Jim Pfaus von der Concordia University formuliert es so: „Liebe ist eigentlich eine Gewohnheit, die sich aus sexuellem Begehren ergibt, da Begehren belohnt wird. Es funktioniert in der gleichen Weise im Gehirn, wie wenn Menschen von Drogen abhängig werden.“
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„Der Blick auf die Hormone scheint ihm Recht zu geben. Gerade in der prickelnden Phase des Verliebtseins überschwemmt der Botenstoff DOPAMIN das Gehirn. Ausgeschüttet vom Hypothalamus, der wichtigsten Hormon-quelle des Gehirns, wirkt Dopamin vor allem im bereits erwähnten limbischen System.
Im Volksmund gilt der Botenstoff bereits als Glückshormon. Und er spielt tatsächlich nicht nur bei Belohnungen im Gehirn und bei Euphorie eine Rolle, sondern auch bei Sucht.“ (1*)
Diese „guten Hormone“, die uns glücklich machen, sind der Schlüssel. Sie machen auch süchtig.
Stemmt sich der Partner gegen uns - und sei es in noch so kleinen abwertenden Bemerkungen, geraten wir unter Stress.
Alle Verhaltensweisen, die Stress erzeugen - und diese können vielfältig sein (!) - sind der Gegenpol zum Glücklichsein.
STRESSHORMONE werden ausgeschüttet, und dann folgt wieder die „Belohnung“: Glückshormone pur!
Man hat etwas so gemacht, wie der Partner es für gut befindet (ohne sich selbst dessen bewusst zu sein!), und dann wird man mit Zuneigung und Anerkennung „belohnt“. Dieses Wechselspiel macht ABHÄNGIG!
Der ständige Wechsel zwischen dem Ausschütten von Glückshormonen und Stresshormonen – das ist, was uns bindet, ob wir das wollen oder nicht.
Dramen in Partnerschaften können bindend wirken aus genau diesem Grund.
Was uns bindet in der narzisstischen Partnerschaft, obwohl wir möglicherweise spüren, dass hier etwas schief läuft, ist dieses „Komm-her- / Geh-weg-SPIEL“. Das macht süchtig, da die Biochemie in unserem Körper verrückt spielt.
Das BEDÜRFNIS NACH BINDUNG ist groß, denn: als Baby ausgestoßen zu sein - weg von Mutter oder Vater oder anderen engen Bezugspersonen -, das könnte unser Ende bedeuten. Deshalb ist die BINDUNG mit das stärkste, was uns im Leben antreibt: wir wollen „dazugehören“. Geht der Partner, zieht er sich unerwartet aus der Beziehung zurück ohne Worte, werden wir „verlassen“, ist das purer Stress. Wie man diesem Stress entgegenwirkt - darauf kommen wir noch. Es gibt Möglichkeiten zur Stressminderung mit der EFT-Methode, und die sollte man in solch einer Lebensphase auch bewusst nutzen!
Kommt der Partner wieder zurück, dann fühlen wir uns sofort wohl und wollen diese BINDUNG VERSTÄRKEN; damit er NICHT wieder weggeht. Ist er dann noch charmant und liebevoll, dann sind es die Glückshormone, die uns wieder in den 7. Himmel heben...
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