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Erleben Sie die Welt der Naturheilkunde und Alternativmedizin durch die Augen von Oliver M. Bassler, einem renommierten Naturheilpraktiker aus Weinfelden in der Schweiz. In diesem Buch, das er aus Anlass des 15. Jubiläums seiner Praxis verfasst hat, öffnet er die Türen zu seinem faszinierenden Arbeitsalltag und erklärt, warum Therapieformen wie Akupunktur, Reflexzonentherapie und manuelle Therapie wirken, und wie pflanzliche Heilmittel individuell abgestimmt werden können, um wahre Heilung zu bewirken. Auf diesen Seiten beschreibt der Autor auch eindrucksvoll, dass Schulmedizin und Naturheilkunde keine Konkurrenten sind, sondern Partner, die auf dem Weg zur Gesundheit eng zusammenarbeiten sollten. Dieses Buch öffnet die Tür zu einem ganzheitlichen Ansatz, der die Stärken und Weisheiten beider Welten miteinander vereint. Tauchen Sie ein in die Welt der Komplementärmedizin und lassen Sie sich von der Magie der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Tradition begeistern. Oliver M. Bassler, 1979 geboren, hegte bereits seit seiner Jugend eine tiefe Faszination für die heilende Kraft der Natur, was ihn dazu inspirierte, sich umfassend in diesem Bereich auszubilden. Seine Leidenschaft für die Komplementärmedizin ist ungebrochen, und er wird als anerkannter Experte im Bereich der Alternativmedizin geschätzt. Lassen Sie sich von seinem reichen Wissen und seiner Erfahrung in die Welt der ganzheitlichen Gesundheit entführen.
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Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Die Informationen in diesem Buch dienen der Information über verschiedene Gesundheitsthemen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher und komplementärmedizinischer Erkenntnisse und eigener Erfahrungen. Sie stellen keine Selbstdiagnose dar und ersetzen keinen medizinischen Rat.
Die Anwendung dieser Informationen erfolgt auf eigene Verantwortung, insbesondere im Hinblick auf medizinische Methoden und Arzneimittel. Haftungsansprüche werden ausgeschlossen.
Gesundheitsentscheidungen sollten sorgfältig getroffen werden. Bei Medikamenteneinnahme, laufenden medizinischen Behandlungen oder gesundheitlichen Fragen wenden Sie sich bitte an eine medizinische Fachperson. Insbesondere bei Massnahmen an Körperregionen mit möglichen Vorerkrankungen oder bei bestehender Behandlung sollten Sie medizinischen Rat einholen. Dies gilt auch bei gesundheitlichen Beschwerden, bei denen eine medizinische Fachperson nach Untersuchung die Therapieentscheidung und Diagnose trifft. Die Inhalte des Buches sind keine Empfehlung oder Werbung für diagnostische Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel.
In den vergangenen 15 Jahren hast du mich kontinuierlich unterstützt, begeistert und inspiriert. Mit dir konnte ich zahlreiche Methoden und Techniken erproben und natürlich mein Leben teilen. Möge uns die Zukunft weitere wundervolle Jahre des Miteinanders bescheren.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten bin ich in meiner Naturheilpraxis für Menschen jeden Alters tätig. Ich möchte an dieser Stelle meinen tiefen Dank an all die Patientinnen und Patienten aussprechen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben und jene, die es noch werden.
In diesem Buch teile ich meine reichen Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre mit vielen Menschen gesammelt habe. Mein Ziel ist es, anderen Hoffnung zu schenken und sie zu inspirieren, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Ich möchte verdeutlichen, dass die Naturheilkunde einen wertvollen Platz in unserem Gesundheitssystem verdient.
Besonders möchte ich meinem Schöpfer danken, der mir täglich die notwendige Gesundheit und Stärke schenkt, um anderen Menschen auf ihrem Weg zur Gesundheit beizustehen.
Vorwort
Wer heilt, hat recht
Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN)
Was ist überhaupt Komplementär- oder Alternativmedizin?
Feuer, Luft, Erde & Wasser
1+1=2 oder das Geheimnis der (Epi)-Genetik
Gängige Verfahren der TEN und ihr Nutzen
Beispiele aus der Praxis
Wie sich Schulmedizin & Alternativmedizin ergänzen können
Zeit, um Scheuklappen abzulegen
Ein Wunsch und mutiger Ausblick
Zusammenfassung und wie Sie profitieren können
Glossar
Stichwortverzeichnis
Über den Autor
Seit ich ein Junge war, haben mich Pflanzen, die Natur an sich und «natürliches Heilen» fasziniert. Mit 5 Jahren schenkte mir meine Patentante Andrea zu Weihnachten einen Kinder-Arztkoffer mit Stethoskop, Augenleuchte, Mundspatel und vielem mehr. Ich habe es geliebt, damit zu spielen und andere zu untersuchen. Anscheinend war das der Beginn einer grossen Leidenschaft: Menschen in ihren Sorgen und Nöten zu helfen. Als ich vor ein paar Jahren meine Mutter gefragt habe, ob sie noch weiss, wann diese Leidenschaft bei mir angefangen hat, sagte sie nur: «Du hast schon immer Patienten gehabt. Ich kann mich gar nicht mehr an einen anderen Zustand erinnern.» Ob dies nun positiv zu bewerten ist, müssen Sie meine Mutter fragen.
Zumindest kann ich sagen, dass mein anfängliches Hobby mittlerweile seit 20 Jahren zum Beruf und zur Berufung wurde. Ich helfe gerne Menschen und freue mich darüber, wenn es Ihnen besser geht. Vieles kann nicht geheilt, doch so beeinflusst werden, dass es besser geht. Dies spornt mich jeden Tag für meine Patienten an.
So kam es dann auch, dass aus dieser kindlichen Leidenschaft immer mehr Ausbildungen und Fortbildungen wurden. Ich habe mit etwa 14 Jahren angefangen, die ersten Kurse in Kinesiologie, Energiearbeit, Dorn-Therapie, Lymphdrainage usw. zu besuchen. Ich weiss noch, wie ich alles zum Thema «Natürliche Heilmethoden» förmlich aufgesogen habe. Dazu kamen noch viele Bücher, die ich zu allen möglichen Themen der Komplementärmedizin las. Mein Wunsch stand fest, Naturheilpraktiker zu werden. Allerdings wusste ich, dass man dazu über 25 Jahre alt sein musste.
Ich dachte oft daran, wie lange es noch dauern würde, und was sollte ich in der Zwischenzeit tun? Während meiner kaufmännischen Erstausbildung schlug mein Ausbilder vor, die Möglichkeit eines Studiums in Gesundheitsökonomie zu erwägen. Dieses Fachgebiet beschäftigt sich zumindest teilweise mit Gesundheitsthemen und vermittelt die Fähigkeit, effizientes Praxismanagement zu erlernen. Das schien sinnvoll zu sein, also setzte ich den Vorschlag in die Tat um. Mit einer grossen Portion Wissbegierde begann ich nach meiner Ausbildung das Studium in Gesundheitsökonomie. Hier stehen vor allem die wirtschaftlichen Aspekte im Gesundheitswesen im Fokus. Zusätzlich entschied ich mich für die Vertiefung in «Praxismanagement und Spitalmanagement».
Kurz vor dem Abschluss durfte ich in einer grossen Gemeinschafts-Praxis mit Naturheilpraktikern als administrativer Leiter beginnen und liebte es, den «Profis» immer mal wieder assistieren zu dürfen. Und dann war es endlich so weit. Ich konnte mein Studium der Naturheilkunde beginnen und noch viel Neues dazulernen.
In den Jahren danach kamen viele Fort- und Weiterbildungen dazu und der krönende Abschluss bildete 2015 die Einführung der eidgenössischen Diplome für die Alternativmedizin und damit endlich ein vollwertig staatlich anerkannter Abschluss, ohne immer ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, welchen Beruf man denn da ausführt. Ich hatte mich gleich dafür angemeldet, obwohl damals noch gar niemand so richtig wusste, was denn bei der Prüfung drankommt. Anfang 2016 habe ich diese Prüfung bestanden und darf mich seither Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom nennen.
Dafür haben wir Naturheilpraktiker viele Jahre gekämpft, um einen anerkannten Platz in der Gesundheitslandschaft haben zu können und als Erstanlaufstelle gelten zu dürfen.
Ich hoffe noch viele Jahre meinen Beruf als Naturheilpraktiker ausüben zu können und noch vielen Menschen helfen zu dürfen und wünsche Ihnen beim Lesen dieses kleinen Ratgebers viel Freude. Sie können sicher den einen oder anderen Tipp herausnehmen und in Ihrem Leben verwenden. Dieses Buch soll Ihnen helfen, die Alternativmedizin besser kennenzulernen und bei gesundheitlichen Störungen gezielt einsetzen zu können.
Weinfelden, Oktober 2023
Oliver Bassler
Als ich vor 20 Jahren mit der Alternativmedizin angefangen habe, gab es ein geflügeltes Wort: Wer heilt, hat recht. Stimmt das wirklich? In meiner Praxis höre ich immer wieder Stimmen wie: «Ich lasse mich nur naturheilkundlich behandeln» oder «Für mich kommt nur die Schulmedizin infrage» Wie geht es Ihnen dabei? Kann es nicht einen «Sowohl-als-auch»-Weg geben?
Als Naturheilpraktiker vertrete ich die Haltung: Solange wie möglich natürlich - aber nicht «fanatisch», sprich es braucht das Geeignete zur richtigen Zeit. Damit lässt sich auch die Frage beantworten, wer recht hat. Ich behaupte, so individuell wir Menschen sind, so individuell sind auch die Heilmethoden oder genauer gesagt, so individuell sind diejenigen, welche zur Gesundung, Heilung oder Verbesserung beitragen.
Haben Sie auch schon erlebt, dass Ihnen ein Freund oder eine Kollegin begeistert berichtet, wie gut ihr die Therapie bei Herrn Gruber getan hat? Sie haben ähnliche Beschwerden, vereinbaren einen Termin und sind bereits nach der ersten Behandlung enttäuscht. Woran liegt das? Menschen brauchen Menschen zur Heilung und wer beim einen etwas auslösen kann, kann es bei der anderen Person vielleicht nicht. Das heisst jedoch nicht, dass dieser Arzt, Naturheilpraktiker oder Therapeut schlecht gearbeitet hat. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen. In der Medizin ist bekannt, dass - je nach Person - über 60 Prozent Placebo ist, sprich egal was die Person getan oder verordnet hat, es wirkt so oder so positiv auf die Heilung. Oder besser gesagt, auf die Selbstheilungskräfte.
Gerade in der Alternativmedizin werden «Reize» gesetzt, die den Körper befähigen sollen, das Ungleichgewicht wieder auszubalancieren.
Beim Nocebo-Effekt, sprich, selbst wenn der Patient weiss, dass ich ihm nur ein Wasser-Medikament gebe, wirkt dies bei vielen Menschen immer noch zu 20 bis 40 Prozent. Unglaublich, oder? Eigentlich nicht, denn was wir Menschen zur Heilung wirklich brauchen, ist Beziehung: Zuneigung, ein gutes Wort und ehrliches Handeln. Werte, die heutzutage leider immer mehr in den Hintergrund geraten. So ist es nicht erstaunlich, dass immer mehr Menschen an psychischen Erkrankungen leiden und es auch mit Psychopharmaka nicht besser wird, weil diese keine Zuwendung geben und nicht zuhören.
Die Naturheilkunde hat eine Jahrhunderte, teils Jahrtausende alte Tradition und wird von vielen Menschen gerne in Anspruch genommen. Wer kennt nicht als Kind die Mutter, die lieber bei Halsschmerzen einen Salbeitee verabreicht als gerade ein Antibiotikum zu geben. Oder wer lässt sich nicht lieber manuell behandeln bei Rückenschmerzen, als eine Spritze beim Hausarzt zu bekommen, die zwar die Schmerzen ein paar Stunden nimmt, jedoch nicht nachhaltig wirkt.
Die Grenzen der Naturheilkunde sind jedoch dort erreicht, wo zur Abwendung von Lebensgefahr oder dauerhafter Schädigung eine konventionell-medizinische Behandlung erfolgen muss, wo Operationen unumgänglich sind oder wo kein Rückgang der Krankheitszeichen festzustellen ist.
Daher spreche ich häufig davon, «integrativ» zu arbeiten, das heisst miteinander.
Eine Arbeitsweise, die nicht immer leicht ist, weil sowohl auf der naturheilkundlichen als auch der schulmedizinischen Seite Personen mit «Scheuklappen» zu finden sind. Was meine ich damit? Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die «fanatisch» auf ihre Seite pochen und alles andere ausschliessen. Ich habe bei meiner Arbeit gelernt, dass alles, was radikal ist, nicht weiterführt und nicht gesund ist.
Was spricht dagegen, wenn sich ein Patient mit chronischen Rückenschmerzen nicht nur schulmedizinisch beim Orthopäden behandeln lässt, sondern auch osteopathisch oder mit Akupunktur. Oder was spricht dagegen, wenn ein Patient beim Hausarzt bei seinen Darmbeschwerden nicht weiterkommt und beim Naturheilpraktiker hingegen mit pflanzlichen Mitteln besseren Erfolg hat. Der Patient kann dabei nur gewinnen.
Wie gesagt, es braucht beide Seiten. Ich bin froh um Kolleginnen und Kollegen, die eine Operation durchführen können, die Medikamente verordnen, wenn pflanzliche Mittel nicht ausreichen, die Untersuchungsmethoden anwenden, sofern diese in der Naturheilkunde nicht zur Verfügung stehen, die impfen, wenn das notwendig ist, usw.
Doch Achtung! Praktisch jeden Monat flattern neue Werbeprospekte zu Methoden und «Heilmitteln» in meine Praxis. Hinzu kommen Anrufe, meist nett startend, bis sich dann schnell herausstellt, dass es um Produkte geht, die ich Patienten «andrehen» soll.
Meine jahrelange Erkenntnis ist: Jeder möchte Geld verdienen und der Gesundheitsmarkt bietet sich extrem gut an. Viele spielen mit der Angst der Leute oder versuchen, mit modernsten Geräten zu überzeugen.
Doch ich möchte meinem Praxismotto treu bleiben und weiterhin erprobte und seriöse Naturheilkunde anbieten.
Sicher wurden auch Sie schon auf solche «Wunderpillen» aufmerksam gemacht, die voller Vitamine stecken, die wir jedoch in dieser Form gar nicht brauchen und die auch gar nicht so wunderlich sind. In unserer Gesellschaft reichen Früchte und Gemüse meist aus, um den täglichen Bedarf zu decken. Wirkliche Mangelerscheinungen sind selten.
Und dann spriessen auch immer wieder neue Geräte aus dem Boden, die mit modernen Resonanztechniken ganz alleine «diagnostizieren». Vor diesen Therapieformen warnen praktisch alle medizinischen Fachpersonen in der Schweiz, da mit diesen Testverfahren falsche Erwartungen geweckt werden und oft Fehldiagnosen der Fall sind.
Doch es gibt sie wirklich: Naturheilkunde, die hilft und erprobt ist. Da wäre zum Beispiel die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie). Hier gibt es sichere Pflanzenstoffe, die wirken und wenige Nebenwirkungen haben, z.B. Arnika bei Verstauchungen oder Calendula bei Wunden. Diese Pflanzen sind seit Jahrhunderten im Einsatz.
Aber auch die Akupunktur wirkt, wie weltweite Studien belegen, über das Nervensystem und die Reflexzonen, z.B. schmerzlindernd auf den Körper.
Hinzukommen viele Formen der Manualtherapie, bei der mit gezielten Massage- und Körpergriffen Blockaden gelöst werden können. Auch hierbei ist die Wirkung erprobt und sicher.
Wägen Sie daher stets ab, wer und was Ihnen Heilung verspricht und bleiben Sie auch immer etwas kritisch.
Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN) ist ein umfassendes und ganzheitliches Medizinsystem mit einer Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten, bei der der Mensch mit seiner individuellen Konstitution im Mittelpunkt steht. Erste schriftliche Zeugnisse der TEN stammen aus der griechischen und römischen Antike, spätere Werke aus ganz Europa und Persien. Geprägt haben die Naturheilkunde bis heute Persönlichkeiten wie Aeskulap, Hippokrates, Dioskurides, Galen, Avicenna, Hildegard von Bingen, Paracelsus und in neuerer Zeit Sebastian Kneipp, Heinrich Schüssler, Rudolf Steiner, Maximilian Bircher-Benner, Bernhard Aschner, Pfarrer Künzle, Alfred Pischinger und Heinrich Reckeweg.
Mit der Entwicklung der konventionellen Medizin und deren Pharmakotherapie seit dem 19. Jahrhundert verlor die TEN leider an Bedeutung und rückte in den Hintergrund. Dank der wieder wachsenden Wertschätzung von individuellen und konstitutionsorientierten Ansätzen in der Medizin erlebt die TEN heute eine Renaissance als wertvolle Behandlungsmöglichkeit, auch in Ergänzung zur konventionellen Medizin und anderen komplementärmedizinischen Therapien.
Seit einigen Jahrzehnten öffnet sich die TEN auch neuen Wissens- und Verständnisquellen aus interdisziplinär forschenden Natur- und Geisteswissenschaften.
Es wurden zusätzliche Diagnose- und Behandlungsverfahren entwickelt, welche sich zum Beispiel neue Möglichkeiten der Messung und der Übertragung von Informationen und Schwingungen an Organen oder Geweben zunutze machen.1
Jeder dieser «alten Meister» für sich hat die TEN geprägt und ein Stück ergänzt. Schlussendlich gibt es daher auch nicht nur eine TEN, sondern TEN ist eine Philosophie, die wächst, sich verändert und immer wieder ergänzt und kombiniert wird. So prägte Galen zum Beispiel die wichtige Lehre der Humoralmedizin (Säftelehre), auf die ich später noch intensiver eingehen werde. Hildegard von Bingen (bekannte Nonne aus Deutschland) brachte wichtige Erkenntnisse der Heilpflanzenlehre und wie die Pflanzen anzuwenden sind. Unvergessen ist auch Pfarrer Kneipp mit seinen Lehren über die Wassertherapie, die Ordnungstherapie und die Wichtigkeit der Ernährung. Auch diese Methoden werden in diesem Buch noch genauer beleuchtet. Heinrich Schüssler entwickelte die weltberühmten Schüssler-Salze und von Heinrich Reckeweg kennen wir viele Mischungen niedrig potenzierter Pflanzenmischungen zur Ausleitung von «Giftstoffen» aus dem Körper.
Und viele weitere Persönlichkeiten, die hier nicht genannt sind, prägten und prägen bis heute die TEN. Alles Menschen aus Europa, daher Europäische Naturheilkunde im Gegensatz zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Im Rahmen der «offiziell gelehrten TEN» werden heutzutage folgende klassische Methoden dazugezählt, die je nach Veranlagung des Patienten und Ausbildung des Mediziners zur Anwendung kommen:
Diätetik und Ordnungstherapie oder die Lehre von der gesunden Lebensführung
Ernährungstherapie oder die individuell angepasste Auswahl und Zubereitung der Nahrung
Phytotherapie, auch Pflanzenheilkunde genannt, mit ihren Tees, Tinkturen und Salben zur inneren und äusseren Anwendung
Spagyrik oder die Zubereitung von Heilpflanzen nach Paracelsus
Wasser- und Wickelanwendungen nach Pfarrer Kneipp
Physikalische und manuelle Therapien wie Massagen, Einreibungen und individuelle Körperübungen
Ausleitende Verfahren wie Schröpfen, Blutegel, Baunscheidtieren, Darmreinigung mittels Salzen, Colon-Hydrotherapie
Regulationsmethoden, wie Übungen zur Verbesserung der Körperwahrnehmung, Meditationstechniken, Atemtherapie und Umwelt-/Klimatherapie
Informationsmedizin: Anwendung «elektromagnetischer Geräte» zur Verbesserung der «Kommunikations-» und Funktionsfähigkeit von Organen und Geweben
Reflexzonentherapie, Chiropraktik und Osteopathie
und weitere, z.B. Osteopressur, Bachblütentherapie uvm.