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Mit ihrem Werk „Naturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder“ legt Katrin Kläsi ein am täglichen Leben orientiertes Fachbuch vor. So richtet sich „Naturheilkunde für Säuglinge und Kleinkinder“ direkt an die Anwender, nämlich die Eltern eines erkrankten Kindes, und zeigt ihnen, wie man unter anderem mit Homöopathie, den Schüssler-Salzen, Heilpflanzen, Heilsteinen und Wickel den kleinen und kleinsten Patienten helfen kann. Der Inhalt ist übersichtlich und gut verständlich nach Ereignissen oder Erkrankungen gegliedert, so dass der Leser die entsprechenden Ratschläge und Anleitungen sofort finden kann. Ausgesprochen hilfreich ist Katrin Kläsis Vorgehen, die vorgestellten Mittel unter jeder Erkrankung aufzuführen, bei der sie angewendet werden können. Ergänzt wird das Werk mit Rezepten und einer einfachen Anleitung zu deren Herstellung sowie einem hilfreichen alphabetischem Verzeichnis von Symptomen und Ereignissen. Katrin Kläsi macht den Eltern Mut, dem eigenen Kind zu helfen, sich Schritt für Schritt auf einen spannenden Lernprozess einzulassen, das eigene Wissen zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln und die dadurch gewonnene Sicherheit an das eigene Kind weiterzugeben.
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Seitenzahl: 154
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Für:
Theres zur Geburt von Lea
Felix
Tobias
Da ich dieses Buch ursprünglich für meine Tochter in Kanada zur Geburt ihres ersten Kindes geschrieben habe, ist es in der vertraulichen Anrede mit „Du“ geschrieben.
Für den einfacheren Lesefluss habe ich die männliche Form gewählt, gemeint sind dabei immer beide Geschlechter.
Geleitwort
Vorwort
Einleitung
Wann gehe ich mit meinem Kind zum Arzt oder Naturheilpraktiker?
Impfungen
Erster Teil
1.1
Heilpflanzen
1.1.1
Heilpflanzen als Tee
1.1.2
Heilpflanzen als Tinkturen
1.1.3
Heilpflanzen als Sirup
1.1.4
Heilpflanzen als Ölauszüge
1.1.5
Heilpflanzen als ganze Pflanze
1.1.6
Heilpflanzen als ätherische Öle
1.2
Heilsteine
1.3
Homöopathie
1.4
Mineralsalze nach Dr. Schüßler – Schüßler-Salze
1.5
Bach-Blütentherapie
1.6
Massage
1.7
Wickel, Kompressen
1.8
Wassertherapie
1.9
Diätetik
1.10
Präventive Maßnahmen im Sinne der Abhärtung
Zweiter Teil
2.1
Beschwerden
2.1.1
Unwohlsein
2.1.2
Schlafstörungen
2.1.3
Ablösung, Trennung
2.1.4
Zahnen
2.1.5
Wachstum
2.1.6
Leistenbruch, Nabelbruch
2.2
Krankheiten
2.2.1
Fieber
2.2.2
Fieberkrampf
2.2.3
Dreitagefieber
2.3
Atemwege
2.3.1
Erkältung, banaler Atemwegsinfekt
2.3.2
Mittelohrentzündung
2.3.3
Halsentzündung
2.3.4
Husten
2.3.5
Pseudokrupp
2.4
Kinderkrankheiten
2.4.1
Windpocken – Wilde Blattern
2.4.2
Masern
2.4.3
Mumps
2.4.4
Röteln
2.4.5
Ringelröteln
2.4.6
Scharlach
2.4.7
Keuchhusten
2.5
Verdauung
2.5.1
Bauchschmerzen
2.5.2
Dreimonatskoliken
2.5.3
Durchfall, Erbrechen
2.5.4
Verstopfung
2.5.5
Nach Einnahme von Antibiotika
2.5.6
Würmer
2.6
Haut
2.6.1
Neugeborenengelbsucht
2.6.2
Neugeborenenakne
2.6.3
Soor
2.6.4
Warzen
2.6.5
Wunder Po – Windeldermatitis
2.6.6
Extrem trockene Haut
2.6.7
Sonnenunverträglichkeit
2.6.8
Ekzeme, Dermatitis
2.6.9
Milchschorf, Neurodermitis (atopisches Ekzem), Heuschnupfen
2.6.9.1
Milchschorf
2.6.9.2
Neurodermitis (atopisches Ekzem)
2.6.9.3
Heuschnupfen
2.6.10
Augenentzündungen
2.6.11
Kopfläuse
2.7
Unfälle und Verletzungen
2.7.1
Blutungen
2.7.2
Schürfungen
2.7.3
Schnitt- und Stichverletzungen
2.7.4
Stumpfe Verletzungen
2.7.5
Nervenverletzungen
2.7.6
Knochenbrüche
2.7.7
Verbrennungen
2.7.8
Holz- und Metallsplitter
2.7.9
Insektenstiche
2.7.10
Narben
2.8
Diverses
2.8.1
Flugreisen
Dritter Teil
3
Rezepte
3.1
Ölauszüge
3.1.1
Johanniskraut-Ölauszug
3.1.2
Ringelblumen-Ölauszug
3.1.3
Fenchel-Ölauszug
3.1.4
Kümmel-Ölauszug
3.2
Pflanzentinkturen
3.2.1
Ringelblumen-Tinktur
3.3
Sirup
3.3.1
Thymiansirup
3.3.2
Zwiebelsirup
3.4
Elektrolytlösung
3.5
Spray
3.6
Bienenwachs-Kompresse
3.7
Kochsalz-Nasentropfen
3.8
Zäpfchen
3.8.1
Ätherische Lavendelöl-Zäpfchen
3.8.2
Ätherische Thymianöl-Zäpfchen
Alphabetisches Verzeichnis von Symptomen und Ereignissen
Bezugsquellen von Materialien
Literaturverzeichnis
Danksagung
Fotos
Zeichnungen
Autorin
Das vorliegende Buch soll gerade jungen Eltern Tipps und Anregungen für die Behandlung akuter Beschwerden oder Krankheiten ihres Kindes vermitteln.
Absicht der Autorin ist es, in leicht verständlicher Form, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Gleichzeitig liefert sie Entscheidungsargumente für eine eventuell nötige Arztkonsultation.
Auch aus hausärztlicher und komplementärmedizinischer Sicht haben viele Mittel und Therapiemethoden aus der hier zugrunde liegenden Erfahrungsheilkunde nach wie vor einen guten Stellenwert in der Behandlung vieler kindlicher Beschwerden.
Auf verschiedenen Ebenen, nicht zuletzt im Sinne einer Gesundheitskosten-Dämpfung, spricht viel für die (Neu-)Etablierung einer Kultur der Selbsthilfe.
Nicht jedes Fieber muss sofort mit fiebersenkenden Medikamenten oder antibiotisch behandelt werden. Im Sinne eines Immuntrainings kann es sogar sinnvoll sein, ein Fieber im Rahmen eines banalen (meist viralen) Infektes ein oder zwei Tage zu belassen. Oftmals kann das kindliche Immunsystem mit Hilfe des Fiebers innerhalb dieser Zeit die eingedrungenen Viren besiegen und gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen.
Bettruhe, Fürsorge und sanfte Heilmethoden wirken unterstützend und tragen zur Heilung bei.
Die Praxis zeigt immer wieder, dass auch auf der psychischen Ebene ein Entwicklungsschub stattfindet, wenn Kinder im Rahmen eines Infektes oder einer Kinderkrankheit lernen auszuhalten. Die daraus entstehende Frustrationstoleranz ist gerade in der heutigen Zeit vielen Kindern (und Eltern) zu wünschen.
Auch entwicklungspsychologisch spielt die Fähigkeit der Eltern, ihrem Kind zu helfen, Sicherheit und Geborgenheit vermitteln zu können, eine große Rolle. Sie fördert die Kind-Eltern-Vertrauensbeziehung und damit auch Sicherheit und Selbstvertrauen des Kindes.
Alle Beteiligten lernen, wer „macht“ hat „Macht“ – auch über Krankheiten. Oft ein entscheidender Impuls zur Aktivierung der nötigen Selbstheilungskräfte.
Somit kann das vorliegende Buch aus ganzheitlicher ärztlicher Sicht eine wertvolle Hilfe für Eltern und Kinder in der Akutbehandlung einer Gesundheitsstörung leisten.
Dr. med. J. W. Schwarz
Rüti, Dezember 2012
Die erste Version dieses Buches habe ich meiner Tochter, welche in Kanada lebt, zur Geburt ihres ersten Kindes geschrieben. Die große örtliche Distanz macht eine Unterstützung meinerseits nicht jederzeit möglich. Aus diesem Grund übergab ich ihr all mein Wissen aus der Naturheilkunde, welches ihr im Umgang mit einem Säugling oder Kleinkind helfen kann, in Form eines Buches.
Mein Ziel ist es, meiner Tochter damit Sicherheit zu geben.
Auch dir, lieber Leser, möchte ich die europäische Naturheilkunde näherbringen. Auch für dich ist das Buch als Hilfe gedacht, wenn es deinem Kind unwohl ist, es krank ist oder eine Verletzung hat. Es soll dir Ideen zur Behandlung und vor allem viel Sicherheit geben.
Beginne mit den Methoden, die dir schon etwas vertraut sind. Beginne mit den Mitteln, die du schon zu Hause hast. Baue Schritt für Schritt dein Wissen auf. Erweitere nach und nach deine Hausapotheke. Probiere aus, sammle von Mal zu Mal Erfahrungen und lerne dabei. Diesen spannenden Lernprozess kann dir niemand abnehmen.
Mein Wissen habe ich aus der Naturheilpraktikerschule, die ich besuchte, als meine Kinder größer waren. Als sie klein waren, verwendete ich das Wissen aus meiner Kindheit, lernte aus Büchern, Gesprächen mit Freundinnen und sammelte Erfahrungen durch Ausprobieren. Heute kommen die Erfahrungen aus meiner Praxis dazu, ich besuche Weiterbildungen und informiere mich in der Fachliteratur.
Als Erstes zeige ich dir verschiedene Naturheilmethoden mit ihren Stärken, Vor- und Nachteilen. Absichtlich stelle ich dir ein breites Spektrum vor. Wähle jeweils die Methode, die du zur Hand hast, die dir und vor allem deinem kleinen Patienten entsprechen und auf welche er am besten reagiert. Dies kann von Kind zu Kind verschieden sein. Auch kannst du gut einzelne Anwendungen kombinieren, zum Beispiel eine Massage mit einer passenden Schüßler-Salz-Salbe durchführen oder nach der Massage eine Auflage mit Rohwolle machen und so die Anwendung verlängern.
Probiere aus, sammle Erfahrungen und gewinne an Sicherheit!
Im zweiten Teil stelle ich dir häufige Beschwerden, Krankheiten und Verletzungen mit konkreten Behandlungsideen vor. Zur einfachen Handhabung des Buches wiederhole ich oft bei den konkreten Behandlungsideen den Text aus dem ersten Teil.
Im dritten Teil findest du diverse Rezepte.
Am Schluss des Buches findest du ein alphabetisches Verzeichnis von Symptomen und Ereignissen zum einfachen und schnellen Nachschlagen.
Wichtig ist für dich zu wissen:
Erstens:wenn es dir nicht mehr wohl ist!
Mit deinem ersten Kind gehst du sicher schneller und öfter zum Arzt oder Naturheilpraktiker und dies ist auch in Ordnung, denn auch du lernst noch.
Zweitens:wenn all deine Bemühungen nicht helfen.
Drittens: bei medizinischen Zeichen.
»
Atemschwierigkeit, Atemnot
»
Bewusstlosigkeit
»
Brechdurchfall
»
Durchfall
› bei Säuglingen länger als einen Tag
› bei Kleinkindern länger als drei Tage
› mit Fieber und Schmerzen
› der blutig, schleimig oder mit Gewebefetzen vermischt ist
› mit mangelnder Urinausscheidung oder stehenden Hautfalten
»
Erbrechen
› bei Säuglingen länger als einen Tag
› bei Kleinkindern länger als drei Tage
› mit Fieber und Schmerzen
› mit mangelnder Urinausscheidung oder stehenden Hautfalten
»
Fieber
› länger als drei Tage
› mit zunehmenden Hals- oder Ohrenschmerzen
› mit starken anhaltenden Kopfschmerzen mit Lichtscheue und Nackensteife
»
Fieberkrampf
unter einem Jahr
»
Gehirnerschütterung
› mit Erbrechen, Schläfrigkeit, Abwesenheit oder immer stärker werdenden Kopfschmerzen
»
Kinderkrankheiten
»
Knochenbruch
» große
Schnittverletzungen
»
Verbrennungen
› wenn große Flächen betroffen sind
› des Gesichts, der Hände, der Füße oder Geschlechtsteile
Wenn du zum Arzt oder Naturheilpraktiker gehst, informiere ihn bitte immer über die naturheilkundlichen Anwendungen, die du bisher unternommen hast.
Noch etwas:
Das ist ein Thema, welches mit vielen Emotionen diskutiert wird. Hier schreibe ich dir einige Überlegungen, die dir als Entscheidungshilfe dienen sollen. Informiere dich bitte ausführlich darüber.
» Ganz wichtig ist, dass du
nur ein gesundes Kind
impfen lässt!
»
Zeitpunkt
der Impfung:
› Das kindliche Immunsystem ist erst im Alter von 15 bis18 Monaten genügend ausgebildet.
› Eine Impfung am Morgen ist besser, so bleibt dir genügend Zeit für die Überwachung und Beobachtung des Kindes.
» Überlege dir,
welche Impfungen
zu bevorzugen sind.
»
Art der Impfung
: einzelne oder kombinierte Impfungen?
› Lass auf jeden Fall nicht alle Impfungen auf einmal machen.
» Frage nach den
Zusatzstoffen
einer Impfung, wie Konservierungsmittel oder fremde Eiweiße?
» Wenn du speziell Kinderkrankheiten nicht impfst, überlege dir gut: Kannst und willst du dein Kind bei einer Kinderkrankheit unter Umständen während mehreren Wochen pflegen?
» Bedenke, dass Impfungen leichte bis schwere Nebenwirkungen verursachen können, die augenblicklich oder erst wenn das Kind älter ist, sichtbar werden.
» Keine Impfung bietet einen 100%igen Schutz.
Wie auch immer du dich entscheidest, auf jeden Fall brauchst du einen Arzt oder Naturheilpraktiker, der hinter deiner Entscheidung steht und euch unterstützt.
Mögliche Vorbereitung und Behandlung bei einer Impfung:
Mit Schüßler-Salzen
- drei bis vier Wochen vor der Impfung:
eine Pastille Kalium chloratum D6 pro Tag
- zwei Tage lang nach der Impfung:
keine Pastillen geben und das Kind gut beobachten
- vier Wochen lang nach der Impfung:
eine Pastille Kalium chloratum D6, dazu je eine Pastille Kalium sulfuricum D6 und Natrium sulfuricum D6 pro Tag
Wenn das Kind auffällig reagiert, gib ihm zu den Schüßler-Salzen eine Gabe (2–3 Globuli) des entsprechenden homöopathischen Mittels.
Mit Homöopathie
Nach der Impfung 24 Stunden lang das Kind gut beobachten und je nach Reaktion eine Gabe vom entsprechenden Mittel geben.
- Thuja C30, falls keine speziellen Reaktionen erfolgen
- Silicea C30, wenn das Kind „kalt und frostig“ reagiert
- Sulfur C30, wenn das Kind mit „Hitze und Unruhe“ reagiert
Die Pflanzen bieten ein unendlich großes Potential zur Unterstützung unserer Gesundheit. Entdecke dies, bekomme Freude an ihnen und lerne sie zu lieben!
Der große Vorteil von Tees ist die gleichzeitige Flüssigkeitszufuhr.
Tee kann auch äußerlich bei Hautleiden als Wickel oder zum Abtupfen verwendet werden.
Zubereitung
Wichtig ist bei allen Tees für Säuglinge und Kleinkinder, dass sie dünn angesetzt (etwa ½ Teelöffel für eine Tasse von 1,5–2 dl) werden und nur kurz (5–10 Minuten) ziehen.
Haltbarkeit
Verwende frisch gepflückte Kräuter, Blätter oder Blüten sofort.
Getrocknet und gut verschlossen sind sie bis zur nächsten Ernte im folgenden Jahr haltbar.
Einnahme
Das Kind muss den Tee gerne haben. Von klein auf wird der Tee ungesüßt getrunken.
Äußere Anwendung
Mit Tee kannst du sehr gut dein Kind abtupfen, Umschläge machen oder ein Badezusatz herstellen. Speziell bei Hautkrankheiten sind die äußeren Anwendungen mit Tee hilfreich.
Bemerkung
In der Umgangssprache spricht man von Anissamen, Fenchelsamen und Kümmelsamen. Botanisch gesehen sind die „Samen“ aber Früchte. So nenne ich sie korrekterweise Anisfrüchte, Fenchelfrüchte und Kümmelfrüchte.
Anisfrüchte-Tee, Anisi fructus
Der Anis gehört zur gleichen Familie wie der Fenchel und Kümmel. Dadurch ist seine Wirkung ähnlich, jedoch viel stärker ausgeprägt auf die Lunge und schwächer auf die Verdauung.
Anisfrüchte-Tee ist bei produktivem Husten (Husten mit Schleim) auswurffördernd.
Bibernellwurzel-Tee, Pimpinellae radix
Schon früher während der Pestzeiten wurde die immunsystemstärkende Wirkung der Bibernelle geschätzt.
Bibernellwurzel-Tee ist auswurffördernd, schleimlösend und stärkt das Immunsystem.
Eibischblatt-Tee, Althaeae radix, flos oder folium
Eibischblatt-Tee schützt die Schleimhaut der Atemwege, ist reizmildernd und entzündungshemmend.
Er ist ideal bei Atemwegsentzündungen, besonders im Anfangsstadium, bei Halsschmerzen und trockenem Reizhusten.
Verwende für Kinder die Blätter und Blüten des Eibischs, denn sie sind milder als die Eibischwurzel.
Eibischblätter und -blüten ein bis zwei Stunden in kaltem Wasser ziehen lassen und vor dem Trinken den Teeauszug erwärmen.
Fenchelfrüchte-Tee, Foeniculi fructus
Fenchelfrüchte-Tee ist blähungswidrig und verdauungsfördernd.
Er ist der erste Tee für ein Neugeborenes bei Bauchkrämpfen, Atemwegsverschleimungen und wenn es neben Milch noch mehr Flüssigkeit braucht.
Wichtig ist, dass er sehr dünn angesetzt wird (nur fünf Früchte pro Tasse), ganz kurz gezogen ist (etwa fünf Minuten) und nicht über lange Zeit gegeben wird.
Fenchelfrüchte-Tee kann bei zu hohher Dosierung Bauchschmerzen verursachen. Die Schwierigkeit ist, dass die zu hohe Dosierung sehr individuell ist.
Der dünne Fenchelfrüchte-Tee sieht aus wie Wasser und riecht dennoch wunderbar.
Gänseblümchenblüten-Tee, Bellis perennis flos
Der Gänseblümchenblüten-Tee wirkt schleimlösend, auswurffördernd, entzündungshemmend und stoffwechselfördernd.
Er hilft hervorragend bei festsitzendem, verschleimtem Husten, bei Erkältung, Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung und bei Hautleiden wie Milchschorf oder Ekzemen.
Die Blüten des Gänseblümchens kann dein Kind selbst im Garten oder auf einer sauberen (!) Wiese pflücken.
Beim Gänseblümchenpflücken
Goldmelissenblüten-Tee, Monardae flos
Der Goldmelissenblüten-Tee wirkt beruhigend.
Die Goldmelisse stammt ursprünglich aus Nordamerika. Aus den dekorativen roten Blütenzungen lässt sich ein wohlschmeckender Tee herstellen.
Holunderblüten-Tee, Sambuci flos
Holunderblüten-Tee ist schweißtreibend und abwehrstärkend.
Er ist ideal bei Erkältung, Fieber und Infektanfälligkeit.
Verwende ihn erst, wenn dein Kind schwitzen kann, also etwa ab zwei Jahren.
Da der Tee die Poren öffnet, sollte das Kind nach dem Trinken nicht in die Kälte gehen. Die Kälte könnte sehr einfach durch die offenen Poren in den Körper eindringen.
Kamillenblüten-Tee, Matricariae flos
Kamillenblüten-Tee ist entzündungshemmend und verdauungsfördernd.
Er ist ideal bei Magen- und Darmkrämpfen.
Achtung, zu viel Kamillenblüten-Tee kann Schlaflosigkeit, Nervosität und Gereiztheit verursachen! Gib ihn höchstens eine Woche lang.
Leider sind die Kamillenblüten oft verunreinigt. Wenn du kannst, verwende Kamillenblüten aus dem eigenen Garten.
Lindenblüten-Tee, Tiliae flos
Lindenblüten-Tee ist schweißtreibend.
Er ist ideal bei einer Erkältung und Fieber.
Verwende den Lindenblüten-Tee erst, wenn dein Kind schon schwitzen kann, also etwa ab zwei Jahren.
Da der Tee die Poren öffnet, sollte das Kind nach dem Trinken nicht in die Kälte gehen. Die Kälte könnte sehr einfach durch die offenen Poren in den Körper eindringen.
Mädesüßblüten-Tee, Spiraeae flos
Das Mädesüß wächst auf nährstoffreichen Feuchtwiesen und an Bachufern. Aus dem Mädesüß wurde früher Salizylsäure, ein entzündungshemmender Wirkstoff, gewonnen. Mädesüßblüten-Tee ist schmerzlindernd.
Verwende ihn erst für Kinder ab zwei Jahren.
Quendelkraut-Tee, Serpylli herba
Quendel wächst in den Bergen.
Quendelkraut-Tee ist desinfizierend, auswurffördernd und wirkt entkrampfend auf die Bronchien.
Verwende den Quendelkraut-Tee genauso wie Thymianblätter-Tee. Durch seine mildere Wirkung ist er ideal für kleine Kinder.
Spitzwegerichblatt-Tee, Plantaginis folium
Spitzwegerichblatt-Tee ist auswurffördernd und schleimhautschützend.
Er ist ideal bei Atemwegserkrankungen.
Wenn du das Spitzwegerichblatt in kaltem Wasser ziehen lässt, hat der Teeauszug eine antibakterielle Wirkung.
Thymianblätter-Tee, Thymi folium oder herba
Thymianblätter-Tee ist desinfizierend, auswurffördernd und wirkt entkrampfend auf die Bronchien.
Er ist bei allen Hustenformen und Atemwegsentzündungen ideal.
Verwende ihn erst für Kinder ab zwei Jahren.
Zitronenmelissenblätter-Tee, Melissae folium
Zitronenmelissenblätter-Tee ist beruhigend und löst Verdauungskrämpfe.
Am besten kommt der milde, zarte Duft nach Zitrone bei frisch vor der Blüte gepflückten Zitronenmelissenblättern zur Geltung.
Wenn du die Möglichkeit hast, pflanze im Garten oder in einem Topf auf dem Balkon eine Zitronenmelisse.
Für Tinkturen wird die frische oder getrocknete Pflanze in einem Alkohol-Wasser-Gemisch ausgezogen. Dabei binden sich die Wirkstoffe der Pflanze mit dem Alkohol und Wasser.
Für dieses Buch habe ich einige Tinkturen der Firma CERES ausgewählt. Das Spezielle dieser Tinkturen ist die sorgfältige, mit viel Handarbeit verbundene Zubereitung aus frischen Pflanzen. Sie wirken auf den ganzen Menschen, auf den Körper, den Geist und die Seele.
Du kannst Pflanzentinkturen auch selbst aus frischen Pflanzen herstellen (siehe Rezepte).
Haltbarkeit
Pflanzentinkturen sind sehr lange haltbar.
Einnahme für Säuglinge
Für Säuglinge gibst du ein bis zwei Tropfen Pflanzentinktur in ein halb mit Wasser gefülltes Schraubglas.
Schließe das Glas mit einem Deckel und schwenke es leicht.
Gib zwischendurch oder bis 15 Minuten vor einer Mahlzeit mehrmals täglich davon einen Plastiklöffel voll deinem Säugling.
Bereite die Tropfen jeden Tag neu zu.
Einnahme für Kinder
Wenn dein Kind größer ist, gibst du einen Tropfen Pflanzentinktur in etwas Wasser, schwenkst das Glas leicht und lässt das Kind langsam trinken. Denn die Mundschleimhaut nimmt die Information gut auf und transportiert sie über das Blut weiter.
Lass dein Kind auch am Fläschchen riechen.
Dein Kind soll mindestens 15 Minuten vor und nach der Einnahme nichts essen, trinken oder seine Zähne putzen. Denn der Geschmack könnte die Information der Pflanzentinktur übertönen.
Gib die Pflanzentinkturen deinem Kind nur so lange, bis sich die Symptome ändern.
Äußere Anwendung
Pflanzentinkturen können sehr gut über die Haut aufgenommen werden.
Gib einen Tropfen Jojobaöl in deine Hand und tropfe zwei Tropfen Pflanzentinktur dazu. Lass die Mischung etwas in deiner Hand erwärmen und streiche sie fein auf die Brust, zwischen die Schulterblätter, um den Bauchnabel, in die Ellenbeuge oder Kniebeuge ein.
Diese Anwendung ist besonders ideal für Säuglinge oder bei bitteren Tinkturen, die das Kind nicht gerne über den Mund aufnimmt.
Bellis perennis, Gänseblümchen-Tinktur
Das Gänseblümchen ist rein und voller kindlicher Unschuld.
Als „Arnica der Spielwiese“ hilft die Gänseblümchen-Tinktur bei nicht blutenden Kindheitsverletzungen. Sie hilft bei Hautausschlägen und Milchschorf.
Auch ist die Gänseblümchen-Tinktur eine Hilfe zur Verarbeitung von Kindheitstraumen und wenn ein Kind nicht „Kind“ sein darf.
Calendula, Ringelblumen-Tinktur
Die Ringelblume enthält eine starke Lebenskraft, diese erkennst du daran, dass sie bis spät in den Herbst hinein blüht. Auch ist sie Balsam für die Haut und verschließt Wunden.
Ringelblumen-Tinktur hilft bei wundem Po und aufgeschürftem Knie.
Achtung, denke daran, dass Alkohol auf offenen Wunden brennt, darum unbedingt verdünnen! Verdünne die Ringelblumen-Tinktur mit warmem Wasser, dadurch kannst du die Wirkung steigern.
Chamomilla, Kamillen-Tinktur
Kamille dämpft die Sinneswahrnehmungen, gibt Geborgenheit und Mütterlichkeit.
Die Kamillen-Tinktur hilft bei Dreimonatskoliken und Zahnungsbeschwerden des Säuglings. Auch hilft sie Kindern bei Bauchweh, Reizbarkeit und Weinerlichkeit.
Cichorium intybus, Wegwarten-Tinktur
Die Kraft des Jetzt
Die Wegwarten-Tinktur ist ein mildes Bittermittel für Kinder bei Appetitlosigkeit.
Geranium robertianum, Storchenschnabel-Tinktur
Die Storchenschnabel-Tinktur ist ein Notfallmittel. Sie löst Schockzustände, Blockaden von Traumen und ist reinigend.
Innerlich und äußerlich angewendet hilft sie bei Insektenstichen.
Säuglingen einer schwierigen Schwangerschaft oder langen schweren Geburt hilft die Storchenschnabel-Tinktur.
Ginkgo, Ginkgoblätter-Tinktur
Denken, Gehirn, Gleichgewicht der Polaritäten
Ginkgoblätter-Tinktur hilft hyperaktiven Kindern.
Melissa officinalis, Zitronenmelissen-Tinktur
Belebte Luft, leicht, erhebend, Besänftigung
Zitronenmelisse ist ein allgemeines Stärkungsmittel.
Die Zitronenmelissen-Tinktur hilft Säuglingen bei Nervosität, hastigem Trinken, Ungeduld, Blähungen und heftigem Schreien.