Naturheilpraxis: Hashimoto - Markus Grimm - E-Book

Naturheilpraxis: Hashimoto E-Book

Markus Grimm

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Beschreibung

Natürliche Hilfe gegen Hashimoto

Wenn das Immunsystem überreagiert und die Schilddrüse angreift, steckt häufig Hashimoto Thyreoiditis dahinter. Die Symptome reichen von Müdigkeit und Frieren bis zur Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen. Sie ähneln anfangs oft einer Schilddrüsenüberfunktion, später eher einer Schilddrüsenunterfunktion, da nicht mehr genug Schilddrüsenhormone hergestellt werden können. Die ganzheitlichen Methoden aus der Naturheilkunde helfen, Beschwerden zu lindern, und aktivieren Ihre Selbstheilungskräfte.

Markus Grimm, Heilpraktiker und Ernährungsberater, ist auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert und zeigt Ihnen:

  • Wie eine ganzheitliche Diagnosestellung mit Ursachenforschung abläuft
  • Weshalb auch virale Infektionen, Insulinresistenz oder Nährstoffmangel entscheidende Faktoren sein können.
  • Welche naturheilkundlichen Behandlungsoptionen Sie nutzen können: Ob adaptogene Pflanzen, Schilddrüsenmassage oder Wickel – die alternativen Therapien sind vielfältig.
  • Wie Sie selbst aktiv werden: Von einer heilsamen Ernährung über Dehnungsübungen, um Verspannungen zu lösen, bis zum Stressmanagement durch gezielte Atemübungen.

Helfen Sie sich selbst mit dem Besten aus der Naturheilkunde.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 165

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Hashimoto

Wirksame Therapien aus der Naturheilkunde – von altbewährt bis hochmodern. Wissen, was wirklich hilft: Die richtige Behandlung finden und die Selbstheilungskräfte aktivieren

Markus Grimm

1. Auflage 2025

30 Abbildungen

Vorwort

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen. In der westlichen Welt zeigen etwa 10 Prozent der Bevölkerung erhöhte Antikörperwerte gegen Schilddrüsengewebe. Frauen sind davon etwa zehnmal häufiger betroffen als Männer. In Deutschland wird die Zahl der Menschen mit Hashimoto auf vier bis acht Millionen geschätzt; das entspricht etwa zwei Prozent aller Frauen. Diese Statistiken unterstreichen die Bedeutung eines besseren Verständnisses dieser Krankheit.

Ich freue mich, Sie auf eine Entdeckungsreise in die komplexe und oft missverstandene Welt der Hashimoto-Thyreoiditis mitzunehmen. Dieses Buch soll Ihnen ein tiefgehendes Verständnis dieser weit verbreiteten Entzündung der Schilddrüse vermitteln, bei dem spezifische Immunzellen (T-Lymphozyten) das eigene Schilddrüsengewebe angreifen und zerstören. Es ist sowohl für diejenigen gedacht, die persönlich betroffen sind, als auch für alle, die mehr darüber erfahren möchten.

Der lange Weg zur Diagnose

Symptome wie Gewichtsschwankungen, unerklärliche Müdigkeit, Haarausfall, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme und depressive Verstimmungen können die Diagnosestellung erschweren und verzögern. In diesem Buch präsentiere ich Ihnen persönliche Erfahrungen aus tausenden von Patientengesprächen und berichte von Herausforderungen, die viele Betroffene teilen.

Hashimoto-Thyreoiditis geht weit über eine einfache Liste von Symptomen hinaus. Es ist eine tiefgreifende Erkrankung. Von erschöpfender Müdigkeit, die jeden Tag zur Herausforderung werden lässt, quälender Erschöpfung ohne Erholungsmöglichkeit und Stimmungsschwankungen, die sowohl das soziale als auch das innere Leben stark beeinträchtigen können, berichten viele Betroffene. Verdauungsstörungen und Muskelverspannungen erschweren zusätzlich den Alltag.

Herausforderung der Standardtherapien

Es ist eine große Belastung für Betroffene, wenn die am häufigsten eingesetzte schulmedizinische Therapie, die Gabe von Schilddrüsenhormonen zur Behandlung einer Unterfunktion, nicht die erhoffte Linderung bringt. Ich möchte Ihnen erläutern, warum solche Behandlungsansätze häufig nicht den gewünschten Erfolg bringen. Ein besseres Verständnis Ihrer Erkrankung und das Wissen über wirksame Therapiemöglichkeiten können Ihnen neue Zuversicht und Hoffnung schenken.

Ein ganzheitliches Management von Hashimoto erfordert eine Behandlung, die über die Symptome hinausgeht und auch die Ursachen in den Blick nimmt. Ganzheitliche Therapien, wie die Regulationstherapie, die Mikronährstofftherapie sowie der Einsatz von Ölen, Massagen und naturheilkundlichen Mitteln können Ihnen dabei helfen, die Krankheit natürlich auszugleichen und Ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Kraft und Resilienz

Trotz der Herausforderungen ist dieses Buch eine Geschichte der Hoffnung und der Stärke der Menschen, die mit Hashimoto leben. Es bietet Einblicke in neue Forschungsansätze und Behandlungsmethoden, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch praktische Unterstützung geben.

Mit diesem Buch möchte ich Ihnen helfen, ein erfülltes und gesundes Leben zu führen, trotz der Herausforderungen, die Hashimoto mit sich bringt. Begleiten Sie mich auf dieser wichtigen Reise und entdecken Sie, wie Sie trotz dieser Krankheit ein Leben voller Möglichkeiten führen können.

Markus Grimm

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Vorwort

Der lange Weg zur Diagnose

Herausforderung der Standardtherapien

Kraft und Resilienz

Hashimoto-Thyreoiditis verstehen

Schilddrüse – Motor des Stoffwechsels

Die wichtigsten Hormondrüsen

Zirbeldrüse

Hypothalamus

Hypophyse

Schilddrüse

Nebenschilddrüsen

Nebennieren

Bauchspeicheldrüse

Gonaden

Schilddrüse – die Königin der Hormondrüsen

Wie hängen Schilddrüse und Verdauungsorgane zusammen?

Verbindung zwischen Lunge, Darm und Schilddrüse

Folgen für die Schilddrüsenfunktion

Schilddrüse und Emotionen

Energetische Verbindung von Schilddrüse und Verdauung

Die Frage nach dem Warum

Warum ist Rauchen schädlich für die Schilddrüse?

Wie macht Dauerstress die Schilddrüse krank?

Wie stört die Antibabypille die Schilddrüse?

Welche Medikamente stören noch die Schilddrüse?

Vegane Ernährung und Schilddrüsengesundheit

Wie machen Viren die Schilddrüse krank?

Warum ist Schilddrüsengewebe anfällig für Viren?

Strahlung und die Schilddrüse

Weitere Risikofaktoren

Eine Symphonie der Gesundheit

Dirigent von vielfältigen Instrumenten

Thyronine: Wichtige Dirigenten im Orchester

Dejodinasen: Feinabstimmer der Schilddrüsenhormone

Dejodinasen und ihre Regulation

Thyronamine: eine Schilddrüsenhormonregulation

Wirkungsweise und Gegenregulation

Thyroessigsäuren: weitere Schilddrüsenhormone

Bedeutung der 27 Schilddrüsenhormone

Dynamische Regulation und komplexe Steuerung

Schilddrüsenhormone als Dirigenten des Stoffwechsels

Warum erkranken Frauen häufiger an Hashimoto?

Hormonelle Schwankungen und Menstruation

Stress und Doppelbelastung durch Familie und Job

Einnahme von Hormonen und Medikamenten

Diagnose: Hashimoto-Thyreoiditis

Wie erkenne ich eine Hashimoto-Thyreoiditis?

Stadien der Hashimoto-Thyreoiditis

Frühes Stadium: Entzündungsschübe

Zwischenstadium: Abklingen der Entzündung

Spätes Stadium: Chronische Unterfunktion

Verdacht auf Hashimoto – die nächsten Schritte

1. Schritt: Blutuntersuchung

2. Schritt: Tastbefund der Schilddrüse

3. Schritt: Ultraschalldiagnostik der Schilddrüse

TSH-Mythos und seine Bedeutung für die Diagnose

Individuelle Unterschiede und klinische Symptome

Studien und Expertenmeinungen

Erweiterte ganzheitliche Schilddrüsendiagnostik

Fragebogen

Mundtemperaturmessung

Antlitz- und Körperdiagnostik

Wie lassen sich Hormonstörungen erkennen?

Was sind Hinweise auf Schilddrüsenstörungen?

Die Bauchform und ihre Bedeutung

Hashimoto: Immunangriff auf die Schilddrüse

Ursachen von Autoimmunerkrankungen

Auswirkungen und Verlauf einer Autoimmunerkrankung

Verlauf der Hashimoto-Thyreoiditis

Spezifische Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis

Schilddrüsenüberfunktion

Schilddrüsenunterfunktion

Typische Muster von Hashimoto

Unzulänglichkeit des TSH-Wertes

Muster 1: primäre Hypothyreose

Muster 2: sekundäre Hypothyreose

Muster 3: T4- zu T3-Konversionsstörung

Muster 4: Schilddrüsenhormonresistenz

Die vier Konstitutionstypen

1. Adrenal-Typ

2. Gastrointestinal-Typ

3. Nährstoffmangel-Typ

4. Hormoneller Typ

Hashimoto behandeln und heilen

Ganzheitliche Behandlungsansätze

Regulierung des fehlgeleiteten Immunsystems

Ernährungsrevolution

Der Darm – der Immun-Held

Magensäuremangel und -überschuss (SIBO)

Magensäuremangel

Was ist SIBO?

Magensäureüberschuss

Leaky-Gut-Syndrom

Wie erkennt man einen Leaky Gut?

Leber und Schilddrüse – ein unschlagbares Duo

Die Leber – der Chef im Bauch

Fettleber – eine häufig unterschätzte Gefahr

Die Leber-Schilddrüsen-Achse

Lebensstilveränderung für bessere Gesundheit

Der Lebensstil als Medizin

Typgerechte und physiologische Ernährung

Die biochemische Einzigartigkeit

Gluten

Mythos Vollkorngetreide

Nachtschattengewächse – ein Genuss mit Tücken

Milch macht’s nicht immer

Neue Forschungsergebnisse

Die verschiedenen Stoffwechselverbrennungstypen

Typgerechte Ernährung nach Healthy Balance

Die richtige Flüssigkeitszufuhr

Dauerstress – der Feind unserer Zeit

Bewegung ist das halbe Leben

Naturheilkundliche Heilmethoden

Natürliche Schilddrüsenextrakte

Wichtige Nährstoffe

Mythos Jod

Weitere Nährstoffe

Typgerechte Ernährung

Alarm im Darm: das Darmprotokoll

Schilddrüsenmassage nach Dr. Berndt Rieger

Ablauf der sanften Schilddrüsenmassage

Massagetechnik zur Lösung von Schilddrüsenverklebungen

Heilende Wickel

Der altbewährte Quarkwickel

Gesunde Bewegung für Rücken und Schilddrüse

Nickbewegungen

Seitneigung des Kopfes

Kopfrotation

Schulterkreisen

Unterarmdrehung 1

Unterarmdrehung 2

Brustkorböffnung

Faszienrollen der Brustwirbelsäule

Infrarot- und Magnetfeldtherapie

Adaptogene Pflanzen

Kälteanwendungen

Die Macht der Stimme und Schwingung

Instrumente wirken positiv

Licht, Farben und Magnetfelder

Barfuß laufen

Einfache Übungen

Liebe Leserin, lieber Leser

Service

Quellenangaben

Sachverzeichnis

Impressum

Hashimoto-Thyreoiditis verstehen

Die Schilddrüse wird oft wenig beachtet, dabei steuert sie unseren gesamten Stoffwechsel. Bei Hashimoto-Thyreoiditis ist die Schilddrüsenfunktion gestört.

Schilddrüse – Motor des Stoffwechsels

Die Schilddrüse produziert nicht nur Hormone, sie hat auch Einfluss auf alle wichtigen Funktionen unseres Körpers. Sie ist sozusagen der Motor des Stoffwechsels.

In der Welt der endokrinen Organe, den Drüsen, die Hormone direkt ins Blut abgeben, spielt die Schilddrüse eine herausragende Rolle. Diese Drüsen, einschließlich Zirbeldrüse, Hypothalamus, Hypophyse, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse, Nebenschilddrüsen sowie die Gonaden, bilden ein komplexes Netzwerk, das nahezu jede Körperfunktion beeinflusst.

Die wichtigsten Hormondrüsen

Hormondrüsen spielen eine zentrale Rolle für viele lebenswichtige Funktionen unseres Körpers. Von Stoffwechsel und Stressreaktion über Wachstum und Entwicklung bis hin zu Fortpflanzung und Schlaf-Wach-Rhythmus – all diese Prozesse werden durch die präzise Steuerung der Hormondrüsen orchestriert.

Zirbeldrüse

Diese kleine Drüse im Zentrum des Gehirns steuert durch die Produktion von Melatonin den Schlaf-Wach-Rhythmus. Melatonin wird oft als »Schlafhormon« bezeichnet, weil seine Produktion durch Dunkelheit stimuliert und durch Licht gehemmt wird. Es hilft dem Körper zu erkennen, wann es Zeit ist zu schlafen und wann man wach sein sollte.

Hypothalamus

Der Hypothalamus ist das Bindeglied zwischen dem endokrinen System und dem Nervensystem und reguliert grundlegende Prozesse wie Temperatur, Durst und Hunger. Der Hypothalamus produziert verschiedene Hormone, die die Funktion der Hypophyse steuern und somit indirekt auf andere endokrine Drüsen wirken.

Die wichtigsten Hormone des Hypothalamus:

Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH): stimuliert die Ausschüttung von FSH und LH in der Hypophyse

Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH): stimuliert die Ausschüttung von TSH in der Hypophyse

Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH): stimuliert die Ausschüttung von ACTH in der Hypophyse

Growth Hormone-Releasing-Hormon (GHRH): stimuliert die Ausschüttung vom Wachstumshormon (GH) in der Hypophyse

Somatostatin: hemmt die Ausschüttung vom Wachstumshormon und von TSH in der Hypophyse

Antidiuretisches Hormon (ADH) oder Vasopressin: reguliert den Wasserhaushalt des Körpers und den Blutdruck

Oxytocin: spielt eine wichtige Rolle bei Geburt, Stillen, sozialer Bindung

Hypophyse

Auch bekannt als die »Chef- oder Meisterdrüse«, spielt die Hypophyse eine zentrale Rolle im Hormonsystem. Sie reguliert andere Drüsen durch die Ausschüttung verschiedener Hormone. Dazu gehört das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH), das die Schilddrüsenfunktion anregt. Weiterhin setzt sie das Adrenocorticotrope Hormon (ACTH) frei, das die Produktion des Stresshormons Cortisol in den Nebennieren fördert. Das luteinisierende Hormon (LH) trägt bei Frauen zum Eisprung bei und unterstützt die Gesundheit der Eierstöcke, während das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) für die Eireifung entscheidend ist.

Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, das direkt unterhalb des Kehlkopfes liegt. Sie produziert lebenswichtige Hormone, die für die Regulierung des Grundumsatzes – also der Rate, mit der unser Körper Energie verbraucht – essenziell sind. Früher ging man davon aus, dass die Schilddrüse hauptsächlich die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) produziert. Neuere Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Schilddrüse eine weitaus größere Vielfalt an jodhaltigen Hormonen herstellt. Wissenschaftler gehen derzeit von bis zu 30 verschiedenen jodhaltigen Schilddrüsenhormonen aus, deren genaue Funktionen noch nicht vollständig erforscht sind. Diese Entdeckung unterstreicht die Komplexität und Bedeutung der Schilddrüse für den menschlichen Stoffwechsel und eröffnet neue Perspektiven für die Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Im Kapitel ▶ »Dirigent von vielfältigen Instrumenten« werden wir uns eingehender mit diesen rund 30 Schilddrüsenhormonen und ihrer potenziellen Bedeutung befassen.

Nebenschilddrüsen

Am Schilddrüsengewebe liegen die Nebenschilddrüsen, vier kleine Drüsen, die das Parathormon freisetzen, das den Kalziumspiegel im Blut reguliert.

Nebennieren

Die Nebennieren befinden sich über den Nieren und produzieren eine Vielzahl von lebenswichtigen Hormonen. Dazu gehören in erster Linie die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Cortisol reguliert den Stoffwechsel und bereitet den Körper auf Belastungen vor, während Adrenalin und Noradrenalin Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen, um schnelle Reaktionen zu ermöglichen. Die Nebennieren produzieren nicht nur Stresshormone, sondern auch geringe Mengen an Geschlechtshormonen wie Progesteron, Östrogen und Testosteron. Mit Beginn der Pubertät übernehmen jedoch die Geschlechtsdrüsen – Hoden bei Männern und Eierstöcke bei Frauen – die Hauptaufgabe der Geschlechtshormonproduktion. Dort werden sie in großen Mengen gebildet und sind maßgeblich an der Entwicklung und Aufrechterhaltung der Geschlechtsmerkmale beteiligt. Bei Frauen regulieren sie zusätzlich den Menstruationszyklus und unterstützen eine Schwangerschaft.

Obwohl die Geschlechtsdrüsen die Hauptproduzenten sind, stellen die Nebennieren lebenslang geringe Mengen an Geschlechtshormonen her, insbesondere Progesteron, das als Ausgangsstoff für das Stresshormon Cortisol dient. Anhaltender Stress kann zu einem Progesteronmangel führen, da vermehrt Progesteron in Cortisol umgewandelt wird. Besonders Frauen können dadurch Beschwerden wie Zyklusstörungen, prämenstruelles Syndrom (PMS), polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und verringerten Sexualtrieb entwickeln.

Die Nebennieren und ihre Hormone spielen somit nicht nur eine Rolle bei der Stressbewältigung und körperlichen Leistungsfähigkeit, sondern tragen auch zum hormonellen Gleichgewicht im Körper bei.

Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse ist ein lebenswichtiges Organ, das sowohl endokrine als auch exokrine Funktionen erfüllt. »Endokrin« bedeutet, dass sie Hormone wie Insulin und Glukagon direkt ins Blut abgibt, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. »Exokrin« heißt, dass sie Verdauungsenzyme über spezielle Gänge in den Dünndarm abgibt. Zu diesen Enzymen gehören beispielsweise Amylase, die Kohlenhydrate abbaut, und Lipase, die Fette spaltet. Diese Enzyme unterstützen die Verdauung, indem sie Nährstoffe aus der Nahrung aufschließen. Durch ihre duale Funktion spielt die Bauchspeicheldrüse eine zentrale Rolle sowohl bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels als auch bei der Verdauung.

Gonaden

Die Geschlechtsdrüsen – Eierstöcke bei Frauen und Hoden bei Männern – produzieren Steroidhormone wie Östrogene, Gestagene und Androgene. Diese Hormone beeinflussen Fortpflanzung und sekundäre Geschlechtsmerkmale. Obwohl alle Steroidhormone in beiden Geschlechtern vorkommen, unterscheiden sich die Mengen. Bei Frauen dominieren Östrogene (vor allem Estradiol) und das Progesteron. Sie regulieren den Menstruationszyklus und die Entwicklung weiblicher Merkmale. Bei Männern ist das Androgen Testosteron vorherrschend, das für männliche Merkmale wie Muskelaufbau und tiefere Stimme verantwortlich ist. Aufgrund dieser Unterschiede spricht man oft vereinfacht von »weiblichen« und »männlichen« Hormonen. Dennoch spielen alle Steroidhormone in beiden Geschlechtern eine Rolle. Ein ausgewogenes Verhältnis ist für die Gesundheit entscheidend, denn Störungen des hormonellen Gleichgewichts können zu gesundheitlichen Problemen führen.

Die Hormondrüsen bilden ein komplexes Netzwerk und beeinflussen nahezu jede Körperfunktion.

Schilddrüse – die Königin der Hormondrüsen

Die Schilddrüse, thront unterhalb des Kehlkopfes und wird oft als Königin der Hormondrüsen bezeichnet. Ihre einzigartige Anatomie erinnert an die Flügel eines Schmetterlings: Zwei Lappen umschließen sanft die Luftröhre und vereinen sich in der Mitte durch eine schmale Gewebsbrücke, den Isthmus, zu einer harmonischen Einheit. Diese besondere Anordnung im Zentrum der Sprachbildung, direkt unterhalb des Kehlkopfs und vor der Luftröhre, unterstreicht die symbolische Bedeutung der Schilddrüse für Kommunikation und Selbstausdruck.

Die Schilddrüse wird oft als »Schmetterlingsorgan« bezeichnet, was ihre Form und ihre zentrale Rolle in unserem Körper widerspiegelt. Sie beeinflusst maßgeblich unsere Stoffwechselprozesse durch ihre etwa 30 verschiedenen jodhaltigen Hormone, die alle wichtigen Aspekte des menschlichen Stoffwechsels beeinflussen. Diese Hormone, vor allem Dijodthyronin (T2), Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), sind entscheidend für die Regulation des Stoffwechsels, das Wachstum, den Herzrhythmus, die Körpertemperatur, den Kalziumhaushalt und viele weitere Prozesse. Nahezu jeder Aspekt des menschlichen Körpers wird durch die Schilddrüsenhormone beeinflusst.

Neben der Schilddrüse befinden sich die Nebenschilddrüsen, die das Parathormon ausscheiden. Dieses Hormon spielt eine wichtige Rolle in der Regulation des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels im Blut, indem es die Kalziumfreisetzung aus den Knochen erhöht, die Rückgewinnung von Kalzium in den Nieren fördert und die Aufnahme von Kalzium im Darm unterstützt.

Die Schilddrüse ist auch ein wichtiger Akteur in der Immunantwort des Körpers. Sie beherbergt Lymphozyten, die an der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis beteiligt sind. Diese Krankheit, bei der das Immunsystem irrtümlich Schilddrüsengewebe angreift, führt oft zu einer Hypothyreose, einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Die Schilddrüse ist also mehr als nur eine Hormondrüse; sie ist ein entscheidender Akteur im Orchester des menschlichen Körpers. Ihre Gesundheit und Funktion beeinflussen den Gesamtzustand des gesamten Organismus, wodurch ihre Überwachung und Pflege essenziell für das allgemeine Wohlbefinden sind. Ohne eine angemessene Funktion dieser Drüse kann der Körper nicht effizient arbeiten.

Die Schilddrüse besteht aus zwei Lappen, die sich wie Flügel um die Luftröhre legen und durch eine schmale Gewebsbrücke, den Isthmus, verbunden sind.

Wie hängen Schilddrüse und Verdauungsorgane zusammen?

Die Schilddrüse und die Verdauungsorgane haben ihren Ursprung im Entoderm, einem der drei primären Keimblätter, aus denen sich der Embryo entwickelt. Das Entoderm ist vorrangig für die Bildung von Organen verantwortlich, die direkt an der Aufnahme und Verarbeitung von Nährstoffen beteiligt sind, wie etwa Teile des Verdauungstraktes, aus ihm geht aber auch die Schilddrüse hervor. Sie ist zwar primär für die Regulierung des Stoffwechsels durch Hormonproduktion zuständig und nicht direkt an der Nährstoffverarbeitung beteiligt, jedoch kann die gemeinsame embryonale Herkunft mit den Verdauungsorganen erklären, warum Funktionsstörungen eines dieser Systeme oft Auswirkungen auf das andere haben. Das wird besonders deutlich bei Erkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die häufig mit Verdauungsbeschwerden oder Autoimmungastritis einhergeht.

Verbindung zwischen Lunge, Darm und Schilddrüse

Die Lunge und der Darm, die ebenfalls aus dem Entoderm entstehen, teilen eine entwicklungsbedingte Verbindung mit der Schilddrüse. Aufgrund dieser gemeinsamen Herkunft können Darmprobleme wie unausgeglichene Darmflora oder Leaky-Gut-Syndrom zu respiratorischen Symptomen führen. Typische Anzeichen hierfür sind eine häufig verstopfte Nase, besonders morgens und abends, Nasennebenhöhlenentzündungen, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen im Atmungstrakt, vermehrte Schleimbildung sowie Asthma und allergische Reaktionen.

Folgen für die Schilddrüsenfunktion

Ein Ungleichgewicht in der Darmflora, das sich durch Symptome wie Blähungen, Magendruck und ein ständiges Völlegefühl äußern kann, deutet oft auf eine beeinträchtigte Funktion des darmassoziierten Immunsystems hin und kann zum Leaky-Gut-Syndrom führen. Solche Schäden an den Darmepithelzellen sind kritisch, weil sie Autoimmunreaktionen auslösen können, die auch die Schilddrüse beeinträchtigen und zu Erkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis beitragen. Untersuchungen zeigen, dass viele Personen, die an Hashimoto leiden, sowohl vor als auch nach ihrer Diagnose unter solchen Verdauungsproblemen litten. ▶ 1 Diese Beobachtung bestätigt die Bedeutung eines gesunden Verdauungstrakts.

Diese Erkenntnisse decken sich auch mit meinen klinischen Erfahrungen und betonen die Notwendigkeit, die Wechselwirkungen zwischen den Organsystemen zu verstehen. Ein vertieftes Verständnis dieser Zusammenhänge ist entscheidend, um Symptome korrekt zu interpretieren und ganzheitliche therapeutische Ansätze gezielt einzusetzen. In Kapitel ▶ »Ganzheitliche Behandlungsansätze« werden wir diese Verbindungen noch genauer beleuchten und erläutern, warum eine intakte Verdauungsfunktion essenziell für die Schilddrüsengesundheit ist.

Schilddrüse und Emotionen

Die Schilddrüse spiegelt nicht nur unsere körperliche Verfassung wider, sondern hängt auch eng mit unseren Emotionen zusammen. Ihre Rolle bei der Regulation unserer Lebensenergie wird besonders in Phasen der Über- oder Unterfunktion sichtbar, offenbart jedoch auch in bestimmten Lebensphasen ihre tiefere Bedeutung.

Ein solcher Lebensabschnitt ist die Zeit zwischen dem 9. und 15. Lebensjahr, bekannt als die Rubikonphase in der anthroposophischen Medizin. Diese Phase ist geprägt von einer hormonellen Neukalibrierung und der Entwicklung des Geschlechts, eine Zeit, in der das Kind beginnt, sich selbst und seine Rolle in der Welt zu hinterfragen. »Wer bin ich?«, »Was macht mich aus?« und »Wie werde ich von anderen gesehen?« sind nur einige der tiefgründigen Fragen, die in dieser entscheidenden Periode aufkommen.

Diese Phase der Selbstfindung und Identitätsbildung ist nicht nur eine Zeit des körperlichen und geistigen Wachstums, sondern auch eine Zeit, in der die emotionale Unterstützung durch die Familie von unschätzbarem Wert ist. Ein stabiles, liebevolles Umfeld gibt dem Kind die Anerkennung und Sicherheit, die es braucht, um seine Persönlichkeit gesund zu entwickeln. Fehlt diese Unterstützung, können chronische Sorgen und Stress die empfindliche Balance der Schilddrüsenfunktion stören und den Grundstein für Erkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis legen.

Auch dramatische Veränderungen wie ein Wohnortwechsel, Schulwechsel oder familiärer Zwist können tiefgreifende Spuren in der psychischen Landschaft eines Kindes hinterlassen und zu dauerhaften Veränderungen in der Schilddrüsenaktivität führen. Bei der Autoimmunerkrankung Basedow-Krankheit, einer Form der Schilddrüsenüberfunktion, kann der plötzliche Verlust von Geborgenheit – etwa durch den Tod eines Elternteils oder eine Trennung – eine ähnlich tiefgehende Wirkung haben. Diese emotionalen Erschütterungen hinterlassen bleibende Eindrücke im unbewussten Teil der Psyche und können so langfristige Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben.

Energetische Verbindung von Schilddrüse und Verdauung

In der ayurvedischen Medizin wird die Verbindung zwischen dem Halschakra (Vishuddha, das fünfte Energiezentrum) und dem Solarplexuschakra (Manipura, das dritte Energiezentrum) schon seit jeher betont. Diese beiden Chakren spielen eine entscheidende Rolle bei der persönlichen Entfaltung und dem Ausdruck des Selbst.

Das Solarplexuschakra ist zentral für die Entwicklung von Selbstbewusstsein und innerer Stärke, was wiederum unerlässlich ist, um eigene Wahrheiten und Gedanken durch das Halschakra klar und authentisch kommunizieren zu können. Ein starkes Solarplexuschakra unterstützt die Fähigkeit, sich kraftvoll und konsequent durch das Halschakra auszudrücken, während das Halschakra dazu beiträgt, eigene Überzeugungen und Gefühle deutlich und eindrucksvoll zu artikulieren.

Ein harmonisch funktionierendes Halschakra ermöglicht eine klare und freie Ausdrucksweise und hilft, die Authentizität in der Kommunikation zu wahren. Störungen in diesem Bereich können daher ein Indikator für eine Schilddrüsendysfunktion sein, die sowohl Über- als auch Unterfunktionen einschließen kann.

Redewendungen wie »Das schlägt mir auf den Magen«, »Mir stehts bis zum Hals« oder »Ich habe so einen dicken Hals!« spiegeln auch in unserem Kulturkreis die tiefe Verbindung und die enge Beziehung zwischen Verdauungstrakt und Schilddrüse wider. Diese tiefgreifenden Zusammenhänge zwischen unserer emotionalen Welt und der Schilddrüsenfunktion verdeutlichen, wie eng unsere körperliche Gesundheit mit unserem emotionalen Wohlbefinden verknüpft ist. Die Schilddrüse symbolisiert eindrucksvoll die Einheit von Körper und Seele, deren Gleichgewicht für unsere Gesundheit essenziell ist.

Aus meiner Erfahrung wird dieser Aspekt in der Diagnostik und Behandlung von Schilddrüsenstörungen oft vernachlässigt, obwohl er in der Frage »Warum habe ich eigentlich Hashimoto bekommen?« einen bedeutenden Faktor darstellen kann. Menschen, die gelernt haben, ihr Inneres nach außen zu tragen und zu kommunizieren, zeigen seltener Schilddrüsenfunktionsstörungen. Diese Beobachtung basiert auf tausenden Patientenfällen, die ich in ihrem Heilungsprozess der Schilddrüse begleiten durfte.

Die Frage nach dem Warum