Naturweine - Eine Definition - Samuel Cogliati - E-Book

Naturweine - Eine Definition E-Book

Samuel Cogliati

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Beschreibung

Naturweine sind so beliebt und in geworden, dass eine Definition äußerst wünschenswert geworden ist. Diese ist weniger für die Winzer, die wissen wie sie produzieren, nötig, als für diejenigen die die Naturweine kaufen und konsumieren sowie für die Vertreiber und womöglich auch an die Behörden denkend, die aufgerufen sind, die Produktion einzugliedern, zu kontrollieren und eines Tages gesetzlich zu regeln. Bisher gibt es in diesem Bereich weder bundes- noch landesweite Rechtsvorschriften, so dass noch nicht einmal klar ist, wer berechtigt ist, den Begriff Natur zu verwenden, welcher im Mittelpunkt fortlaufender Streitigkeiten und Kontroversen (sowohl inhaltlich als auch lexikalisch) steht sowie Repressionsversuchen und Missbrauch ausgesetzt ist.

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Seitenzahl: 37

Veröffentlichungsjahr: 2020

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neontoaster craftwines distribution

Naturweine sind im Rahmen der globalen Weinkultur ein Nischenprodukt. Trotz ihrer geringen Zahl, sind sie heiß diskutiert und verursachen heftige Debatten und Ausgrenzungen, die oft nur auf Hörensagen beruhen. neontoaster craftwines distribution importiert und vertreibt seit 2014 natürliche italienische Weine in Berlin. Die alltäglichen Schwierigkeiten unser Angebot den Gastronomen und Konsumenten zu vermitteln, die Konfrontation mit einer Kundschaft, die nicht daran gewöhnt ist, die Qualitäten von Naturweinen, die natürlich und nicht industriell hergestellt werden, zu erkennen, brachten uns zu der Erkenntnis, dass die Veröffentlichung eines einfachen, didaktischen und verständlichen Buches zu diesem Thema ein hervorragender Weg ist, um zur Verbreitung eines bewussteren Weinkonsums in Deutschland beizutragen. Wir haben in Possibilia Editore und Samuel Cogliati Verbündete gefunden. Die deutsche Übersetzung seines Buches „Vini naturali- che cosa sono" wird sicherlich einen Beitrag zu der aufkommenden Debatte über natürliche, handwerkliche und saubere Weine leisten und einer wachsenden Zahl von Weinliebhabern zu einer alternativen und fesselnden Art des Weintrinkens verhelfen.

der Autor

Samuel Cogliati wurde 1976 in Lyon (Frankreich) geboren. Der Italo-Franzose ist Schriftsteller, Verleger und seit zwanzig Jahren Weinhändler. Er ist Gründer und Eigentümer des unabhängigen Verlags Possibilia Editore. Seit Jahren leitet er Kurse, Seminare und Meisterklassen, die dem Wein gewidmet sind.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Wie kann man Naturweine definieren und unterscheiden?

Ökologischer Anbau: eine erste Option

Biodynamische Praxis ein "Aufwärtsschritt"

Natürlicher Weinbau: ein Punkt der Synthese und der Ankunft

Der Kern der Sache: Herstellung eines gesunden und hochwertigen Weins

Die Wichtigkeit der Vinifikation

Die Sulfite

Ausdruck des potenziellen Terroirs

Die Verdaulichkeit des Weins

Was eine Flasche Wein enthalten kann

Ein besonderer Geist der Verkostung und des Servierens

Glossar

Vorwort

Als ich vor einigen Jahren anfing, mich mit so genannten "Naturweinen" 1 zu beschäftigen, war dieses Feld sowohl in Bezug auf die Produktion als auch insbesondere auf die Verbreitung und Thematisierung relativ unberührt. Tatsächlich stellten einige Winzer bereits Naturweine her „ohne es zu wissen", da sie diesen Begriff nicht für sich beanspruchten.

Außerdem war dieser Begriff nicht in Mode und es bestand weder die Notwendigkeit ihn im Detail zu definieren noch seine kommerzielle Attraktivität voranzubringen.

Seit einem Jahrzehnt oder etwas mehr sind Naturweine so beliebt und in geworden, dass eine Definition äußerst wünschenswert geworden ist. Diese ist weniger für die Winzer, die wissen wie sie produzieren, nötig, als für diejenigen die die Naturweine kaufen und konsumieren sowie für die Vertreiber und womöglich auch an die Behörden denkend, die aufgerufen sind, die Produktion einzugliedern, zu kontrollieren und eines Tages gesetzlich zu regeln. Bisher gibt es in diesem Bereich weder bundes- noch landesweite Rechtsvorschriften, so dass noch nicht einmal klar ist, wer berechtigt ist, den Begriff Natur zu verwenden, welcher im Mittelpunkt fortlaufender Streitigkeiten und Kontroversen (sowohl inhaltlich als auch lexikalisch) steht sowie Repressionsversuchen und Missbrauch ausgesetzt ist.

Dieses Heft ist die überarbeitete und aktualisierte Version von „Naturweine – Ein kurzer Führer, um zu verstehen was sie sind.", welches vor fünf Jahren von Stefano Sarfati, einem Weinhändler, der besonders auf Naturweine achtet und den ich sehr empfehlen kann, veröffentlicht wurde.

1 Von nun an lasse ich die Anführungszeichen aus rein typografischen Gründen weg.

1. Wie kann man Naturweine definieren und unterscheiden?

Auf den ersten Blick könnte ein Naturwein wie ein redundanter Begriff erscheinen, denn jeder Wein sollte natürlich sein. Einer der Begriffe, die ebenfalls versuchen das Konzept der „Natürlichkeit" hervorzuheben, war sortenrein, welcher aber heutzutage in der Lebensmittelindustrie nur noch wenig gebraucht wird. Er wurde von dem Natur-Begriff nach und nach verdrängt, wenngleich auch dieser Name noch immer kontrovers betrachtet wird und je nach dem beschreibenden Produkt eine andere Bedeutung hat (Wasser, Joghurt, Aromen, Hundefutter, etc.). Manche argumentieren hingegen, dass es strenggenommen und semantisch betrachtet gar keinen Naturwein geben kann, da seine Herstellung menschliche Eingriffe voraussetzt.

Wenn wir an Reinheit denken, war der größte Schock diesbezüglich vermutlich vor dreißig Jahren der Skandal um die Verwendung von Methanol. In diesem Fall handelte es sich sogar um eine lebensgefährliche Verfälschung. Heutzutage jedoch geht es bei der Vermarktung des „Naturweins" weniger darum illegale Verfälschungen kategorisch auszuschließen, als vielmehr darum, sich von den zahlreichen (gesetzlich erlaubten) Praktiken zu unterscheiden, die den Wein aus der „Massenproduktion" zu einem landwirtschaftlichen Produkt unter vielen gemacht haben.

Vom Weinberg bis zum Keller erlaubt die Gesetzgebung eine Vielzahl physikalisch-chemischer Eingriffe, die wenig natürlich sind: chemische Behandlungen, Verwendung von Zusatzstoffen, Verarmung und Veränderung ursprünglicher Eigenschaften der Flüssigkeit etc. Pestizide, synthetische Düngemittel, Herbizide,