Neonazis in Nadelstreifen - Andrea Röpke - E-Book

Neonazis in Nadelstreifen E-Book

Andrea Röpke

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Beschreibung

In den letzten Jahren konnte die NPD nicht nur Wahlerfolge verbuchen. Im Schulterschluss mit den „Freien Kameradschaften“ ist es ihr auch gelungen, vielerorts eine rechte Alltagskultur zu etablieren. Der Grund für den Erfolg ist ein politischer Strategiewechsel, mit dem sich die Partei ein neues Image zu geben versucht: Sie greift soziale Ängste und regionale Probleme auf, und ihre Mitglieder engagieren sich in Vereinen, Elterngruppen und ehrenamtlichen Initiativen, um die NPD auf kommunaler Ebene stärker zu verankern. Doch auch im Gewand des Biedermannes werden die alten völkischen Botschaften verbreitet, und die Zahl rechtsextremer Gewalttaten nimmt zu.

Die Autoren dieses Buches analysieren die Wahlkampfstrategie und ideologische Neuausrichtung der NPD, untersuchen ihre Finanzquellen, schildern die Aktivitäten der „nationalen Frauen“ und der Heimattreuen Deutschen Jugend sowie das Vordringen der Partei in die Rechtsrock-Szene.

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Seitenzahl: 321

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Andrea Röpke · Andreas Speit (Hg.)

Neonazis in Nadelstreifen

Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft

Ch. Links Verlag, Berlin

Für die 2. Auflage wurde der Beitrag »Mit Schwung in den Westen« durch den Beitrag »Bürgernähe zeigen, vor Ort siegen« ersetzt. Die anderen Beiträge wurden teilweise aktualisiert bzw. ergänzt.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

über http: / / dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2010 (entspricht der 2. Druck-Auflage von 2008)

© Christoph Links Verlag – LinksDruck GmbH, 2008

Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 440232 - 0

Internet: www.linksverlag.de; [email protected]

Umschlaggestaltung: KahaneDesign, Berlin,

unter Verwendung eines Fotos vom Bundesparteitag der NPD

im November 2006 in Berlin (Marko Priske / spot)

ISBN 978-3-86284-006-9

Einleitung

Professionalisierung und Modernisierung der Partei – Sozial, national, radikal – Angestrebter Imagewandel

»Klasse statt Masse!«, lautet eine Maxime von Udo Voigt. Der Bundesvorsitzende der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands ( NPD ) bekräftigte jüngst diese Haltung in einem Interview mit der extrem rechten Zeitschrift »Hier & Jetzt«: »Wir brauchen Führungskräfte und keine Kleiderfetischisten.« Der Erfolg der NPD in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern hat den Wandel der Partei beschleunigt. Die einstige »Altherrenpartei« steht für die rechte Szene als neuer Hoffnungsträger da. Trotz mancher Pleiten und Pannen: Neue Mitglieder kommen, beleben Parteistrukturen und Politikalltag, intellektuelle »Neue Rechte« feilen an Programmen und Argumenten. Aufbrechende Machtkämpfe wegen enttäuschter Wahlhoffnungen und unterschwellige Streitereien um veruntreute Parteigelder haben keinen Strategiewechsel ausgelöst. Die Partei bleibt auf ihrem Kurs: Sie will bürgernah und jugendgemäß erscheinen, um wählbarer zu werden.

Insbesondere im Schweriner Landtag haben die sechs NPD -Abgeordneten um Udo Pastörs aus der personellen Schlammschlacht der Kollegen in Dresden gelernt. Dort bremste nicht nur anfänglich der Streit um den Führungsstil des NPD -Fraktionschefs Holger Apfel die Parlamentsarbeit, unlängst führte eine Backpfeife in den Fraktionsräumen, die der NPD -Landtagsmitarbeiter Peter Naumann dem NPD -Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel verabreichte, zu erneuten Belastungen. Nach außen getragene Dispute und Konflikte, die in Pastörs’ Fraktionstruppe nicht auftreten. Nach einem Jahr im Amt herrscht in Schwerin scheinbar große Geschlossenheit. Als Erfolg verbucht sie auch die Teilnahme ihres Anführers beim Neujahrsempfang der »Industrie- und Handelskammer« 2008 im feinen Schweriner Staatstheater. Der Nadelstreifen-Neonazi saß in der ersten Reihe– mit freiem Blick auf die Redner und den Ministerpräsidenten.

Die NPD schickt sich an, einen alten Traum zu verwirklichen: sich als »nationale Sammlungsbewegung« zu etablieren, die die Führung im extrem rechten Lager übernimmt. In den letzten Jahren hat sie nicht nur ihre Mitgliederzahl auf 7200 verdoppeln können und ist damit erneut seit ihrer Gründung 1964 zur mitgliederstärksten Partei der völkisch-nationalistischen Bewegung geworden, sie hat sich auch zu einem »Gravitationsfeld« der rechten Szene entwickelt. Bei der Bundestagswahl 2005 votierten über 750000 Wähler für die NPD . »In Mitteldeutschland findet eine geräuschlose völkische Graswurzelrevolution statt«, frohlockt Parteitheoretiker Jürgen Gansel hinsichtlich des Wählerpotentials in den neuen Bundesländern.

Für diesen Erfolg ist eine neue Strategie verantwortlich, die sich in den letzten Jahren immer deutlicher herauskristallisiert hat. Ihre Elemente sind Professionalisierung und Modernisierung der Partei, eine veränderte Bündnispolitik sowie eine gezielte Einbindung von rechten Milieus, die der früher eher altbacken auftretenden NPD bislang skeptisch gegenüberstanden: die »Freien Kameradschaften« mit ihrem Umfeld zwischen aggressivem Rechtsrock und gewaltbereiten Neonazis.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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