Neue Mitarbeiter erfolgreich einarbeiten - Sabine Engelhardt - E-Book

Neue Mitarbeiter erfolgreich einarbeiten E-Book

Sabine Engelhardt

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Beschreibung

Nichts ist im Personalmanagement so wichtig wie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Gerade in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels muss der Fokus darauf gelegt werden. Die Mitarbeiterbindung ist immens wichtig, wenn ein neuer Mitarbeiter langfristig kundenorientiert in der Dienstleistung Pflege tätig sein soll. Eine erfolgreiche Einarbeitung bedeutet zudem eine effektive Integration in das Team - dieses auch im interkulturellen Kontext. Die Investition der erfolgreichen Einführung eines Mitarbeiters macht sich schnell bezahlt, vermeidet hohe Opportunitätskosten und einen Imageverlust des Unternehmens durch eine übermäßige Fluktuation während der Probezeit. Das Buch liefert viele wertvolle Informationen für eine erfolgreiche Einarbeitungsphase.

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Die Autorin

Sabine Engelhardt-Pfister ist Bachelor of Business Administration, Business Coach (zert. nach EASC), Lehrerin für Pflegeberufe, Qualitätsbeauftragte und Krankenschwester.

Sabine Engelhardt-Pfister

Neue Mitarbeiter erfolgreich einarbeiten

4., aktualisierte Auflage

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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4., aktualisierte Auflage 2021

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-039418-6

E-Book-Formate:

pdf:        ISBN 978-3-17-039419-3

epub:     ISBN 978-3-17-039420-9

mobi:     ISBN 978-3-17-039421-6

Inhaltsverzeichnis

 

 

Einleitung

1   Ein guter Mitarbeiter fällt nicht vom Himmel

1.1   Einarbeitung – Bestandteil des Personalmanagements

1.1.1   Beteiligte der Einarbeitung

1.1.2   Werte und Unternehmenskultur in der Personalentwicklung

1.1.3   Arbeitsrechtliche Aspekte der Einarbeitung

1.2   Probleme bei der Integration in das Team

1.3   Phasen der Einarbeitung

1.4   Die Kostenseite der Einarbeitung

1.5   Exkurs: Einarbeitung im interkulturellen Kontext

1.5.1   Chancen für ein multikulturelles Team

1.5.2   Herausforderungen multikultureller Teams

1.6   Zusammenfassung

2   Organisation verschafft Erfolg

2.1   Organisatorisches bei der Neueinstellung

2.2   Checkliste für die Personalabteilung

3   Vorbereitungen auf den neuen Mitarbeiter

3.1   Die Rolle der Führungskraft

3.2   Die Rolle des Mentors

3.2.1   Schlüsselqualifikationen

3.2.2   Aufgaben eines Mentors

3.3   Die Rolle des bestehenden Teams

4   Kommunikation und Gesprächsführung im Einarbeitungsprozess

4.1   Die Planung einer guten Besprechung

4.2   Das Einführungsgespräch

4.3   Das Feedback-Gespräch

4.3.1   Positives Feedback – Loben will gelernt sein

4.3.2   Regeln für ein konstruktives Feedback

4.4   Integration der Feedback-Gespräche in das Einarbeitungskonzept

5   Projektmanagement – ein Einarbeitungskonzept entwickeln

5.1   Phasen, Arbeitspakete und Meilensteine eines Projekts

5.1.1   Definitionsphase

5.1.2   Planungsphase

5.1.3   Realisierungs- und Abschlussphase

5.2   Struktur und Aufbau des Einarbeitungskonzeptes

5.3   Arbeitsanalysen

5.4   Umsetzung und Evaluation der Einarbeitung

5.5   Der Projektabschluss

6   Integration in das Team

6.1   Definitionen »Team« und »Teamentwicklung«

6.2   Die Phasen der Teamentwicklung

7   Goldene Regeln in der Einarbeitungsphase

8   Fazit – die gelungene Einarbeitung

Glossar

Literaturverzeichnis

 

 

Piktogramme

Anwendung

Warnung

Merke

Definition

Empfehlung/Tipp

Fallbeispiel

Gesetzestext

Information

Check

Einleitung

 

 

»Der Einarbeitung neuer Mitarbeiter in einem Unternehmen kommt ein besonders hoher Stellenwert im Personalmanagement zu.« Dies behaupten viele Experten. Aber findet dies in der Praxis immer Berücksichtigung?

2020 – Ein Jahr an das keiner gern zurückdenkt. Die Pandemie hat uns in der Pflege fest im Griff. Man möchte das Wort gar nicht mehr schreiben. Ein Jahr, in dem man auf das Wesentliche schaut und bemerkt, dass vielerorts das Wesentliche nicht mehr selbstverständlich ist. Pflegekräfte – egal in welchem Setting – gehen in ihrer Arbeit über ihre Grenzen hinaus. Der Pflegemarkt steht im Fokus – Lockdown wegen Personalmangel im Bereich der Pflegefachkräfte? Die Aussage »Pflegen kann jeder« kann wohl nun endlich ad acta gelegt werden. Die Akquise von Pflegekräften aus dem internationalen Ausland läuft auf Hochtouren. In Folge dessen wurden zahlreiche Integrationsprogramme projektiert. Alles ist bereit für die Aufnahme, Schulungen und Anerkennungsprüfungen dieser notwendigen internationalen Pflegekräfte.

2018 (letzte Auflage des Buches) – Die Pflege in Deutschland steht kurz vor dem totalen Kollaps. In den Krankenhäusern wird mittlerweile die ambulante Pflege eingesetzt, um den hilflosen Pflegekunden das Essen einzugeben. Händeringend werden in Deutschland Pflegefachkräfte gesucht. Ob in stationären Pflegeheimen, Krankenhäusern oder vor allem in der ambulanten Pflege. In der vorletzten Auflage dieses Buches – und das war 2014 –, also vier Jahre zuvor, konnte man an dieser Stelle lesen, wie sehr sich die Politik aus dieser Problematik zurückgehalten hat. Nun, kurz bevor Pflegeheime wegen Personalnot schließen müssen und die ambulante Pflege nicht mehr jeden Kunden annehmen kann, hat man auch in der Regierung erkannt, dass der gesellschaftliche Auftrag »Pflege« in eine Schieflage geraten ist.

Laut Trendberechnungen wird im Jahre 2030 Demografie bedingt die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von jetzt 2,4 auf 3,4 Millionen ansteigen. Die Vereinigung der bayrischen Wirtschaft e. V. (VBW) prognostiziert in ihrer Studie »Pflegelandschaft 2030« bis zum Jahr 2030 506.000 fehlende Pflegekräfte in Deutschland.1 Es gibt jedoch Quellen, die von deutlich höheren Zahlen sprechen.

Dennoch: Viele gute Einrichtungen in der Gesundheitswirtschaft versuchen schon seit längerer Zeit, ihr Personal zu binden. Diese Einrichtungen, die einen Fokus darauflegen, bekommen auch Bewerbungen. Bei der Frage nach dem Gelingen, kann beobachtet werden, dass sie ihre Mitarbeiter als wichtigste Ressource sehen, sie binden, sie bilden und sich an ihren Kompetenzen orientieren. Sprich, sie haben in die Mitarbeiter investiert. Es gibt eine kooperative Führung, die die Stärken der jeweiligen Mitarbeiter fokussiert, es gibt flexible Arbeitszeiten für Arbeitnehmer/-innen mit Kindern und es gibt ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Dieses sind nur die Anfänge der Aufzählung.

Eine der wichtigsten Investitionen ist und bleibt jedoch die professionelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Aus der oben beschriebenen Situation, aber auch schon aus gegebenem Anlass heraus, könnte es eine kleine Herausforderung sein, Pflegekräfte einzuarbeiten, die noch Sprachbarrieren haben und/oder aus einer völlig anderen Kultur kommen. Dieses muss jedoch unbedingt als Chance gesehen werden. Ebenfalls soll hier betont werden, dass Pflegekräfte anderer Kulturen eine sehr große Bereicherung für Pflegeeinrichtungen darstellen. Deutschland ist schon lange multikulturell. Daher haben wir neben der Chance mehr Pflegekräfte zu gewinnen, auch die Chance, Bewohner, Kunden oder Patienten aus anderen Kulturkreisen besser zu verstehen oder ihnen ein besseres Verständnis für ihre Bedürfnisse bieten zu können.

Aus diesem Anlass heraus, besteht das Ziel dieses Buches weiterhin darin, Ihnen einen guten Überblick für die professionelle Einarbeitung zu bieten.

Um dieses zu erreichen, werden zunächst die Grundlagen erörtert, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen sollten. Es werden die Phasen der Einarbeitung, die Konflikte in der Einführungsphase und ein Exkurs zur Einarbeitung im interkulturellen Kontext aufgeführt ( Kap. 1), bevor auf die organisatorische Seite der Einarbeitung eingegangen wird ( Kap. 2). Im 3. Kapitel werden alle Rahmenbedingungen zur Vorbereitung einer professionellen Einarbeitung erläutert ( Kap. 3). Dieses beinhaltet vor allem die Auswahl und die Rolle eines Mentors bzw. einer Bezugsperson, die den neuen Mitarbeiter unterweist und einarbeitet. Kapitel 4 wird der Kommunikation während der Einarbeitung gewidmet, was in der Einarbeitung eine fundamentale tragende Säule darstellt ( Kap. 4). Um dieses alles nun in der Praxis gut umsetzen zu können, gibt die Autorin zur Thematik im Kapitel 5 einen Überblick über die Methodik des Projektmanagements ( Kap: 5). Das 6. Kapitel handelt von der Integration des neuen Mitarbeiters in das Team ( Kap. 6). Goldene Regeln schließen im Kapitel 7 an, bevor Begriffe im Glossar erläutert werden und die Autorin mit dem Fazit schließt ( Kap. 7).

Legen Sie in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels Ihren Fokus auf eine qualifizierte Einarbeitung. Planen Sie sie und schaffen Sie Identifikation. Sie können den neuen Mitarbeiter, wenn Sie schon einen bekommen, nur dadurch halten. Bedenken Sie: Der neue Mitarbeiter ist Ihr interner Kunde!

1     vgl. https://ww.prognos.com/fileadmin/pdf/publikationsdatenbank/121000_Prognos_vbw_Pflegelandschaft_2030.pdf vom 05.07.2018

1          Ein guter Mitarbeiter fällt nicht vom Himmel

 

 

Wehret den Anfängen!

Durch die Diagnosis Related Groups (DRG) – dem Entgeltsystem der Krankenhäuser – verkürzten sich die Liegezeiten der Patienten. Hierdurch werden mehr Pflegekunden in den Kliniken aufgenommen und nach einer viel kürzeren Zeit auch wieder entlassen. Auch sind die Pflegekunden, die stationär in ein Krankenhaus eingewiesen werden, deutlich schwerer krank, da mit Inkrafttreten des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes der Grundsatz »ambulant vor stationär« zunehmend zum Tragen kam. Zudem steigen die Qualitätsanforderungen und Kundenerwartungen stetig an. Dieses zur Sicht in den Krankenhäusern und Kliniken.

In der stationären Altenpflege können wir ebenfalls beobachten, dass die Menschen, die in ein Pflegeheim einziehen, deutlich älter und multimorbider sind. Neue Formen der Versorgung, wie die Tages- sowie die ambulante Pflege und Betreuung, sichern, dass jeder Mensch so lang wie möglich in seinem eigenen Umfeld wohnen kann. Diese für uns gesellschaftlich durchaus positive Entwicklung führt jedoch für die Mitarbeiter in der Pflege zu deutlich höheren qualitativen und quantitativen Belastungen. Der hoch brisante Fachkräftemangel in der Pflege, erschwert zunehmend die Situation in allen hier genannten Pflegebereichen. Oftmals muss die Organisation auf Leiharbeiter zurückgreifen, um die Pflege zu sichern. Ständig wechselndes Personal führt jedoch nicht nur in jedem Team zu einer immensen Unruhe, sondern ebenfalls dort, wo Pflege ankommen soll, nämlich beim Pflegekunden. Die Einarbeitung findet kaum noch statt oder es werden in der Praxis Zeiträume von zwei Tagen bis zu einer Woche für eine Einarbeitung beschrieben. Um Identifikation zu schaffen und einen innovativen Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, reicht diese Zeit bei weitem nicht aus.

Um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der ambulanten und stationären Versorgung von Pflegekunden gerecht zu werden, brauchen Unternehmen verlässliche, inspirierende, begeisterte, flexible und fachlich kompetente Mitarbeiter, die sich mit ihrem Unternehmen identifizieren und sich gebunden fühlen. Dieses macht eine sorgfältige und fachlich fundierte Einarbeitung und weiterführende Personalentwicklung notwendig. Nur hierdurch können wichtige unentdeckte Potenziale wahrgenommen und gefördert werden, die dem Unternehmen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Lernziele Kapitel 1

In diesem Kapitel erfahren Sie etwas über die theoretischen Grundlagen bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf die Phasen, die ein Mitarbeiter während der Einarbeitung durchläuft, die Probleme, die durch eine nicht fundierte Einarbeitung entstehen können, sowie deren Bewältigung. Ebenfalls wird im Exkurs auf die Chancen und Herausforderungen multikultureller Teams eingegangen.

Mit der Einarbeitung neuer Mitarbeiter beginnt die komplexe Aufgabe der Personalentwicklung. Der Gesetzgeber hat hierzu eine klare Haltung, die besagt, dass der Arbeitgeber zu einer Einweisung neuer Mitarbeiter verpflichtet ist (§ 81 Abs. 1 BetrVG).