Neurogenes Zittern für Einsteiger - Das Praxisbuch: Mit bewährten Methoden neurogenes Zittern selbst anwenden gegen Stress, Traumata, innere Unruhe & Ängste - inkl. Alltags-Übungen, Trigger-Guide uvm. - Matthias Zielinski - E-Book

Neurogenes Zittern für Einsteiger - Das Praxisbuch: Mit bewährten Methoden neurogenes Zittern selbst anwenden gegen Stress, Traumata, innere Unruhe & Ängste - inkl. Alltags-Übungen, Trigger-Guide uvm. E-Book

Matthias Zielinski

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Beschreibung

  Neurogenes Zittern: Mit einfachen Techniken und sofort anwendbaren Übungen Schritt für Schritt zu Entspannung und Gelassenheit zittern   Absichtlich zittern, um sich besser zu fühlen? Das klingt zunächst überraschend, denkt man dabei doch eher an Angst, Kälte oder Schock. Doch bewusst praktiziertes neurogenes Zittern kann beeindruckende positive Wirkung auf den Organismus haben und mit diesem Ratgeber zittern Sie sich Stress und Anspannung ganz einfach aus dem Körper. In unserer schnelllebigen Gegenwart sind Stress, Anspannung und auch Traumatisierungen weitverbreitete Probleme und die daraus resultierenden Beschwerden von Kopfschmerzen über Infektanfälligkeit bis hin zu psychischen Erkrankungen schränken die Lebensqualität erheblich ein. Da käme ein einfaches, alltagstaugliches Gegenmittel gerade recht – und tatsächlich kann Zittern, eine Variante der sogenannten TRE (Tension & Trauma Release Exercises) genau das bewirken. Denn was Tiere und Kinder noch ganz selbstverständlich tun, baut angestaute Anspannung ab und kann diese aus dem Körper "ausleiten" und somit als hochwirksame Entspannungsmethode für Körper und Geist zugleich dienen, darüber hinaus kann es im professionellen Kontext sogar zur Traumabehandlung genutzt werden. In diesem Ratgeber finden Sie heraus, was wissenschaftlich hinter dem Konzept steckt, wie Sie das neurogene Zittern bewusst herbeiführen und in verschiedenen einfachen Übungen gezielt zum Stressabbau verwenden. Klingt irgendwie beunruhigend? Keine Sorge! Denn für gesunde Menschen ist das Zittern ungefährlich und dank der genauen Erläuterungen zu Risiken wie Triggern und Flashbacks können Sie problemlos einschätzen, ob die Technik für Sie geeignet ist. Neurogenes Zittern & Stress: Entdecken Sie, wie Anspannung, Stress, Trauma und Zittern zusammenhängen, welche Funktion die Reaktion hat und wie sie gezielt therapeutisch eingesetzt werden kann. Trauma, Körper & Geist: Finden Sie heraus, was es mit Trauma & Posttraumatischer Belastungsstörung auf sich hat, wie Körper und Geist zusammenhängen und welch negative Auswirkungen sich dabei durch Stress ergeben. Grundlegende Entspannung: Ob Progressive Muskelentspannung oder verschiedene Atemübungen, lernen Sie kinderleichte Methoden für die sofortige Reduktion von Anspannung kennen. Zittern Sie sich heil: Waden, Rücken-Arme-Innenschenkel, im Stehen oder in Verbindung mit positiver Imagination – setzen Sie neurogenes Zittern dank einfacher Schritt-für-Schritt-Anleitungen optimal auf Sie zugeschnitten ein. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie den uralten Reflex bewusst für Ihr Wohlbefinden nutzen, und macht Sie mit dem spannenden Konzept des Zitterns vertraut. Zusätzliche Blitz-Übungen im Bonusteil "Entspannung to go" helfen Ihnen zu mehr Entspannung im Alltag und bieten jederzeit die schnelle, kleine Relax-Runde für zwischendurch. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und zittern Sie sich ganz unkompliziert zu Ihrem entspanntesten Ich!  

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Seitenzahl: 173

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2024

Inhalt

Zittern Sie sich zur Heilung

Warum unsere Gesellschaft krank ist – Stress, Angst & Überforderung

Stress als Konditionierung

Trauma – Wenn die Erfahrung nicht gehen will

Was ist ein klassisches Trauma?

Posttraumatische Belastungsstörungen

Auswirkungen und Folgen von Trauma

Der Schlüssel zu uns selbst: In Kontakt mit Körper & Geist

Warum Körper & Geist zusammengehören

Anspannung & Entspannung: Warum Stress & Freude nicht koexistieren können

Der Atem: Der Energiefluss & Regulator unseres Körpers

Neurogenes Zittern – Stress & Anspannung einfach wegzittern

Zittern & Stress: Eine Folge traumatischer Erlebnisse

Wie neurogenes Zittern funktioniert: Ausschaltung der Übererregungsreaktion

Neurogenes Zittern: Einfach umgesetzt!

Die Grundprinzipien

Achtung Triggergefahr: Was Sie zuvor bedenken sollten

Übung: Lockerung der Fußgelenke

Übung: Wadenkontraktion

Übung: Gesäß-Außenschenkel-Knie-Fokus

Übung: Rücken-Arme-Innenschenkel-Fokus

Übung: Psoasmuskel-Iliacusmuskel-Wirbelsäule-Kopf-Fokus

Übung: Neurogenes Zittern im Stehen

Übung: Neurogenes Zittern im Liegen

Positive Imagination & neurogenes Zittern

Starke Bilder, starke Gedanken: Wie Visualisierung funktioniert

Standfest sein! Für mehr Balance im Leben

Das Powerpaket: Positive Imagination & neurogenes Zittern

Bonus: Entspannung to go: Die besten Übungen für den Alltag und unterwegs

Quellenverzeichnis und weiterführende Literatur

Zittern Sie sich zur Heilung

Wenn Sie oft Druck, Stress und Überforderung verspüren und Sie das Gefühl haben, sich aus den Augen zu verlieren, dann wird Ihnen dieses Buch ein treuer Begleiter in Ihren neuen Alltag sein. Die heutige Gesellschaft macht es uns durch die andauernden und hohen Ansprüche nicht leicht, allem und jedem gerecht zu werden. Durch die ständige Erreichbarkeit im Beruf und in der Freizeit müssen wir stets parat sein und diversen Anforderungen entsprechen, angefangen bei Führungskräften, Eltern mit Familienarbeit oder auch kriegstraumatisierten Personen. All diese Menschen müssen heute in ein Raster passen. Dies kann auf Dauer zu mentalen und körperlichen Beschwerden führen. Traumatische Erlebnisse können nicht gesehen werden, da alles um einen herum im gleichen Tempo weiterläuft.

Das neurogene Zittern ist keine neue Erfindung, sondern es ist uns angeboren und eine ganz normale neurologische Reaktion auf zu viel Druck, Stress und auch Angst, jedoch haben wir es im Laufe der Zeit verlernt. Durch ausgewählte Übungen wird unserem Körper gezeigt, wie wir das Zittern bewusst steuern und die Spannung im Körper wieder herausfließen lassen können. Für Menschen mit weniger Beweglichkeit wird am Ende jeder Übung stets eine Alternative im Sitzen angeboten.

Des Weiteren werden Ihnen in einigen Kapiteln Übungen und hilfreiche Tipps angeboten, da der Körper nicht ohne den Geist funktionieren kann und der Geist nicht ohne den Körper. Um dies alles in Einklang zu bringen und auch zu lernen, beides gleich zu schätzen und zu pflegen, sind diese Übungen ein guter Wegbegleiter. Gemeinsam werden wir wieder lernen, was es heißt, im Einklang mit uns zu sein und dafür Sorge zu tragen, dass nicht „die Gesellschaft und ich“, sondern „ich und die Gesellschaft“ in den Vordergrund rücken.

Hinweis: In diesem Buch finden Sie an verschiedenen Stellen QR-Codes, die Sie zu Audiodateien führen. Falls Sie keine Möglichkeit haben, diese zu scannen, können Sie alle Dateien auch über diesen Link finden:

https://bit.ly/3HG6LGj

Warum unsere Gesellschaft krank ist – Stress, Angst & Überforderung

Die drei soeben genannten Schlagwörter sind in unserer Gesellschaft so aktuell wie noch nie und vielleicht fühlen auch Sie sich angesprochen, wenn Sie Ihren eigenen Alltag reflektieren.

Aktuell leiden immer mehr Menschen unter stressbedingten Beschwerden wie Angst und Überforderung. Insbesondere auch Personen in Führungspositionen sind nicht selten betroffen. Stress hat sich zu einem täglichen Weggefährten entwickelt und beeinflusst nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch das Funktionieren und Zusammenleben der Gesellschaft. Diesbezüglich werden Ihnen die Gründe für die Probleme unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit Stress, Angst und Überforderung, mitunter von Personen in Führungspositionen, näher beleuchtet.

Eine der Hauptursachen für den stressbedingten Zustand unserer Gesellschaft liegt darin, dass Führungskräfte oft einem hohen Druck und Stress ausgesetzt sind. Es müssen Termine eingehalten werden, da beispielsweise diverse Bauteile weitergeschickt werden müssen, und manchmal passieren Fehler, die in einer leitenden Position ein Zugeständnis sind, dass man es nicht im Griff hat. Damit aber nicht genug, für den Fehler muss jemand zur Verantwortung gezogen werden. Nicht selten schlägt dann der Kunde mit eventuellen Endkunden auf und alles wird ins kleinste Detail auseinandergenommen, damit dieser Fehler nicht nochmals vorkommt. Diese Situationen sind zermürbend und lassen den hochkommenden Selbstzweifeln freie Bahn. Die Verantwortung für das Funktionieren eines Unternehmens, einer Abteilung oder einer Organisation lastet auf ihren Schultern. Ständig müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden, die nicht nur die eigene Karriere, sondern auch den Arbeitsplatz vieler Mitarbeiter beeinflussen können. Hierzu hatte die Universität Bamberg im Jahr 2019 eine Studie veröffentlicht und 41 Führungskräfte und 65 Angestellte befragt. Die Befragung diente dazu, herauszufinden, ob gestresste und überforderte Führungskräfte einen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben. Die Analyse zeigte, dass es einen indirekten Übertragungseffekt, auch Crossover-Effekt genannt, gibt. Es wurde festgestellt: Sobald eine Führungskraft zu erschöpft ist, um sich um die Mitarbeiter zu kümmern, überträgt sich dies auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter und die körperlichen Beschwerden können zunehmen. Diese Verantwortung und der daraus resultierende Druck lassen bei vielen Führungskräften dauerhaften Stress entstehen. Die permanente Belastung kann irgendwann zu physischen und psychischen Erkrankungen führen.

Ein weiterer Umstand, der zu Stress und Angst bei Personen in Führungspositionen führt, ist die dauerhafte Verfügbar- und Erreichbarkeit. Durch die zunehmende Digitalisierung und die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien ist es für Führungskräfte nahezu unmöglich geworden, sich komplett von ihrer Arbeit abzugrenzen. Ständige Erreichbarkeit bedeutet, dass sie auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten mit Problemen und Aufgaben konfrontiert werden. Dies führt zu einer hohen Arbeitsbelastung und einem dauerhaften Gefühl der Überforderung. Schlafprobleme, Burnout und das Fehlen von Erholungsphasen können häufige Konsequenzen dieses andauernden Stresszustandes sein.

Bezüglich dieser aktuellen gesellschaftlichen Umstände hat die Beratungsagentur Auctority eine Umfrage veröffentlicht, welche gemeinsam mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey herausfinden wollte, ob sich Personen in Führungspositionen erschöpft fühlen. Hierzu wurden 1000 Führungskräfte befragt und 61,6 % gaben an, sich erschöpft und ausgelaugt zu fühlen. Frauen sind, laut dieser Umfrage, mit rund 65 % etwas stärker betroffen als die männlichen Kollegen. Besonders die jungen Chefs in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre gaben sogar mit 72 % an, stark erschöpft zu sein.

Die Überlastung von Führungskräften hat nicht nur Auswirkungen auf ihre Gesundheit, sondern auch auf das Funktionieren ihres unmittelbaren Umfelds. Eine gestresste und überforderte Führungskraft ist nicht in der Lage, klare und rationale Entscheidungen zu treffen. Dies kann zu Fehlentscheidungen führen, die negative Konsequenzen für das Unternehmen, die Abteilung oder die Organisation haben und letztendlich auch die Mitarbeiter und Kunden betreffen können. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Unternehmen und Organisationen Maßnahmen ergreifen, um die psychische Gesundheit ihrer Führungskräfte zu fördern. Dies beinhaltet zum Beispiel die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle, um eine bessere Work-Life-Balance, also ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatem, zu ermöglichen. Eine klare Trennung von Arbeits- und Freizeit kann helfen, Stress zu reduzieren und mehr Erholung zu erfahren. Darüber hinaus sollte auch die Kultur des ständigen „Erreichbarseins“ überdacht werden. Unternehmen können Richtlinien einführen, die Führungskräften ermöglichen, sich außerhalb der regulären Arbeitszeiten von dienstlichen Anrufen und E-Mails abzuschotten. Dies schafft Raum für Entspannung und Erholung.

Eine gesunde Work-Life-Balance

Bei dem Gefühl des Unwohlseins und des Ausgelaugtfühlens sind die eigenen Grenzen schon erreicht. Diesbezüglich sind Abgrenzungen sehr wichtig und ein erster Schritt ist, nicht immer der letzte Mitarbeiter im Büro zu sein und Überstunden zu vermeiden. Des Weiteren können und sollen Probleme angesprochen werden. Kein Problem kann so groß sein, dass es nicht möglich ist, dieses aus der Welt zu schaffen. Eine große Hürde, aber machbar ist das Wort „Nein“. Ungern möchte man Menschen vor den Kopf stoßen. Ein „Nein“ zu einer Person ist ein „Ja“ für sich selbst. Jeder darf ein Privatleben haben und somit sind unsere privaten Kontakte in der Freizeit sehr wichtig, um auch Unternehmungen zu machen, welche uns wichtig sind.

Insgesamt ist es essentiell, dass die Gesellschaft das Problem der stressbedingten Beschwerden ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um die psychische Gesundheit von Führungskräften zu schützen. Nur so kann diese negative Entwicklung unserer Gesellschaft gehemmt und eine gesündere Zukunft ermöglicht werden.

Die Herausforderung für Frauen und Männer im Haushalt

Stress, Angst und Überforderung sind drei Komponenten, welche nicht nur Personen in Führungspositionen betreffen. Die Palette hierfür ist fast grenzenlos. Täglich sind wir mit diversen Anforderungen konfrontiert, jedoch gibt es eine Personengruppe, welche in der heutigen Gesellschaft fast keinen Raum mehr für Fehler oder Schwächen zulässt. Die Rede ist von Personen, welche die Hauptrolle im Haus und in der Erziehung der Kinder übernehmen. Wir leben in einer Zeit, in der das klassische Modell, in dem sich die Mutter um die Kinder und um den Haushalt kümmert und der Mann arbeiten geht, sich langsam aufweicht.

Egal, ob der Mann oder die Frau die Hauptrolle im Haushalt und der Erziehung übernimmt, der ständige Druck, perfekt zu sein und es jedem recht machen zu wollen, führt oftmals zu gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise

Kopfschmerzen,

Schlafstörungen,

Depressionen,

Magen- und Darmbeschwerden.

Besonders stets zu funktionieren, ist eine Anforderung, welcher man nicht dauerhaft gewachsen sein kann, da die Person sich im Allgemeinen nicht nur um ihre eigenen Bedürfnisse sorgen muss, welche in der Regel zuletzt kommen, sondern primär um jene der Kinder und auch des Partners. Irgendwann einmal kommt jedoch der Punkt, an dem die eigene Schale so leer ist, dass nichts mehr gegeben werden kann. Aus diesem Grund ist es sowohl für die Mutter als auch für den Vater essentiell, Freiraum zu schaffen, für mehr Selbstfürsorge.

Tipps für mehr Zeit für sich

Ob Frau oder Mann, jeder braucht mindestens einmal am Tag seine Erholungsphase, um seinen Speicher zu füllen. Damit dies in Zukunft kein Problem mehr darstellt und etwas mehr Ruhe in das Privatleben beziehungsweise Familienleben einzieht, erhalten Sie nachfolgend wertvolle Tipps für etwas mehr Freiraum.

Ein Date mit sich selbst: Tragen Sie einmal in der Woche einen festen Termin nur für sich selbst ein, den sie mit sich alleine verbringen. In dieser Zeit können Sie zum Beispiel ein schönes Bad nehmen, sich eine Massage gönnen oder einfach nur mit einer Tasse Tee still dasitzen.

Auch kleine Auszeiten am Tag sind wertvoll, ganz im Sinne von „Weniger ist mehr“. Nehmen Sie sich zum Beispiel Zeit, um 15 Minuten ein Buch zu lesen oder raus an die frische Luft zu gehen.

Sagen Sie auch mal „Nein“. Sie wissen, ein „Nein“ zu anderen ist ein „Ja“ zu sich selbst.

Quellen, welche einen zum Ablenken verleiten, wie Handy oder Fernseher, sollten Sie auch einfach mal zur Seite legen oder ausschalten, um vollkommen mit sich selbst zu sein.

Im Jahre 2019 bis 2023 wurde eine Umfrage von Statista in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie durchgeführt, für die Männer befragt wurden, welche Rolle sie im Haushalt haben. Bei dieser Meinungsumfrage gaben 12,13 Millionen deutschsprachige Männer an, sich selbst zu der Gruppe der Hausmänner zu zählen. Allerdings stellt sich die Frage, ob dies ein Zukunftstrend ist oder doch eher ein Sonderfall. Bei den Recherchen sticht eindeutig heraus, dass durch die noch überwiegend traditionelle Gesellschaft Männer bei gleicher Arbeit oftmals noch mehr verdienen. Diesbezüglich wollen sich einige Paare eine berufliche Gleichstellung einfach nicht leisten. Des Weiteren kommen noch staatlich geförderte Anreize hinzu, wie zum Beispiel die beitragsfreie Mitversicherung von Familienmitgliedern in der Krankenkasse und steuerliche Vorteile durch das Ehegattensplitting, wodurch das gemeinsame Einkommen des Ehepaares addiert und durch zwei geteilt wird, anstatt dass jeder einzeln die Steuern für sein Einkommen bezahlt. Die Entscheidung ist bei diesen aufgeführten Punkten schnell in herkömmlicher Weise gefallen.

Durchaus darf aber die Rolle des Vaters als „Hausmann“ als ein Zukunftstrend bezeichnet werden, da die Unterschiede der Gehälter immer geringer werden und das Thema der Gleichberechtigung sich immer mehr etabliert.

Die Erziehung von Kindern, der Haushalt, die Arbeit, die eventuelle Pflege von Angehörigen – all diese Aufgaben können erdrückend sein und dazu führen, dass man sich durch die Familienarbeit überfordert fühlt. Oft müssen die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt werden, um den Anforderungen gerecht zu werden, welche die Gesellschaft stellt.

Der Druck, gut auszusehen und zu funktionieren, ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, weswegen der Begriff „mom shaming“ sehr präsent ist. Dieser „Trend“ findet in den sozialen Netzwerken statt und dabei werden vorrangig Mütter kritisiert, beschämt oder verurteilt, weil ihre Entscheidungen oder das Verhalten nicht geeignet ist. Wir reden hier aber nicht davon, ob der Rock zu kurz ist oder man im Allgemeinen zu viel Haut zeigt. Hier geht es um belanglose Dinge, welche jede Person, die Familienarbeit leistet, verunsichert. Sätze wie „Was, du gehst schon wieder arbeiten? Ich würde mein Kind nicht so früh einer fremden Person anvertrauen“, „Gummibärchen? So etwas bekommt mein Kind nicht zu essen“, „Du solltest dein Kind mal auf ADHS testen lassen“ und „Dein Kind isst aber viel Zucker“ sind harmlose Beispiele, aber es geht natürlich auch anders. Diese stetigen Aussagen verunsichern und setzen Mütter unter Druck. Nun wäre es ja diesbezüglich interessant, zu wissen, warum diese Art und Weise so stark polarisiert. Eine Familientherapeutin sagte dazu Folgendes: „Dadurch steigert man seinen Stellenwert in der Gesellschaft. Wenn man etwas besser weiß, hat man eine höhere Stellung und auch mehr Macht.“

Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft erkennen, dass der Druck, den wir auf Männer und Frauen im Allgemeinen ausüben, schädlich sein kann. Wir müssen lernen, ihre Leistungen zu würdigen und sie zu unterstützen, anstatt sie zu überfordern und zu kritisieren.

Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft umdenken und uns bewusstwerden, wie unsere Erwartungen und Ansprüche die Gesundheit und das Wohlbefinden von Personen mit Familienarbeit beeinflussen. Nur, wenn wir anerkennen, dass unsere aktuelle Gesellschaft uns so stark negativ beeinflussen kann, können wir Maßnahmen ergreifen, um dies zu ändern und eine gesündere und unterstützende Umgebung für alle zu schaffen.

Abschließend darf eine Personengruppe nicht unerwähnt bleiben. Diese Personen sind nicht auf unserem täglichen Radar. Die Rede ist von kriegstraumatisierten Personen. Da Männer, Frauen und Kinder betroffen sind, sind auch die Herausforderungen im Alltag sehr verschieden.

In dem Begriff „Kriegstraumata“ steckt das Wort „Trauma“, was aus dem Lateinischen übersetzt „Wunde“ bedeutet. Eine Wunde ist in der Regel eine körperliche Verletzung, welche nach einer gewissen Zeit wieder heilt. Jedoch sind die seelischen Wunden nicht unerheblich und in keiner Weise schnell heilbar.

Seelische Wunden können nicht gesehen werden und unsere Gesellschaft hat heute noch Schwierigkeiten, diese psychischen Leiden als diese auch wahrzunehmen. Was man nicht sieht, kann man nicht greifen. Somit werden oft die Gefühle der Menschen abgesprochen, vor allem, wenn dies für Außenstehende unangenehm und nicht verständlich ist. Oftmals wird den betroffenen Personen hierdurch gezeigt, dass ihre Leiden nicht „schlimm“ oder gar nicht „echt“ sind. Es steht außer Frage, dass die körperlichen und seelischen Wunden untersucht und geheilt werden müssen. Diese psychischen Verletzungen sind langwierig und verändern die Persönlichkeit der betroffenen Person, was sich zuerst durch Reizbarkeit und Schlaflosigkeit äußert. Hinzu kommen können plötzliches Verstummen, Kontaktabbrüche, unbeherrschte Wutanfälle und im schlimmsten Fall sogar Suizid.

Der wissenschaftliche Dienst der AOK hatte erstmals im Jahr 2018 eine repräsentative Studie über den Gesundheitszustand von Kriegsflüchtlingen durchgeführt. Erschreckende 74,7 % berichteten über persönliche Erfahrungen mit Gewalt. Des Weiteren gaben mehr als 60 % an, dass es sich um Kriegserlebnisse handelt. Das Schlimme ist, dass fast jeder Dritte angab, dass er das Verschwinden, die Verschleppung oder gar Ermordung von nahestehenden Familienangehörigen zu verkraften hatte.

Sollten wir also nicht endlich lernen, dass jeder Mensch, egal, welche Herkunft er aufweist, welche Beschwerden und welche Empfindungen er verspürt, einfach auf seine Art und Weise wundervoll ist? Sollte nicht jeder Mensch ein Recht darauf haben, dass Empfindungen und Gefühle ernst genommen werden? Ein Fortschritt hin zur öffentlichen Wahrnehmung ist zwar langsam erkennbar, aber der Weg erscheint dennoch lang.

Von allem zu viel

Jeder von uns hat einen Bereich in seinem Leben, bei dem wir an unsere körperlichen oder emotionalen Grenzen kommen beziehungsweise gekommen sind. Was bedeutet aber Überforderung und was passiert in diesem Moment in uns? Unter Überforderung versteht man, dass eine Person mit ihren zur Verfügung stehenden Mitteln die an sie gestellte Aufgabe oder das Problem nicht zu ihrer Zufriedenheit umsetzen kann. Hier gibt es auch keinen Maßstab, da jeder Mensch ein Individuum ist und somit seine eigene individuelle Belastungsgrenze hat.

Des Weiteren wird zwischen

objektiven Belastungen und

subjektiven Belastungen

unterschieden.

Erstere sind Einflüsse, welche von außen auf uns einwirken, wohingegen die subjektive Überforderung unsere eigenen Ansprüche an uns sind.

Interessant ist, was in solchen Momenten in unserem Körper passiert, denn die Reaktion in unserem Gehirn funktioniert auf eine Art und Weise, wie sie es schon vor rund tausend Jahren bei einer Begegnung mit einem Säbelzahntiger getan hat. In einem Teil unseres Großhirns gibt es einen Bereich, die Amygdala, der mitunter an der Entstehung von emotionalen Reaktionen sowie auch an der Absicherung von Erfahrungen beteiligt ist. Stressreize und die daraus resultierende Überforderung lösen in unserem Gehirn eine Art „Kampf und Flucht“ aus, was unseren Körper in einen Überlebensmodus bringt – nur dass es in der heutigen Zeit kein gefährliches Tier ist, sondern vielleicht unser Vorgesetzter. Der große Unterschied zu früher ist, dass wir uns nach so einer Situation nicht ausruhen, eher weitermachen, sei es mit der Arbeit oder mit anderen diversen Tätigkeiten. Unser Körper erfährt nach so einer Situation keine Ruhephase und wir machen so lange weiter, bis die nächste Situation kommt, in der unser Körper reagiert. Wir schaukeln uns somit immer weiter hoch, bis wir in einen Zustand von totaler emotionaler, körperlicher und geistiger verminderter Leistungsfähigkeit kommen.

Beispiele für objektive und subjektive Belastung

Es gibt verschiedene Einflussfaktoren, welche uns in eine Überforderungssituation bringen, hierzu zählen unter anderem:

Die Aufgabe: Darunter versteht man Aufgaben oder Anforderungen, welche einen unter Druck setzen, zum Beispiel Anforderungen mit Termin- oder Zeitdruck. Ebenfalls können darunter auch Entscheidungsanforderungen fallen aufgrund mangelnder Informationen.

Die Umgebung: Unter diesen Begriff versteht man die aktuellen Begebenheiten, im Rahmen derer die Anforderung stattfindet. Dieser Einflussfaktor bezieht sich zum Beispiel auf Lärm oder diverse Gefahren in unmittelbarer Umgebung.

Die Struktur: Unter Struktur versteht man die unklare Kompetenzregelung in einer Organisation oder auch strukturelle Veränderungen.

Soziales Umfeld: Hierunter versteht man konfliktbehaftete Verhältnisse zwischen Freunden, Familienangehörigen oder dem Partner.

All diese Einflüsse können uns in eine Überforderungssituation bringen – und das kann in jeglichen Bereichen des alltäglichen Lebens sein. Diese Faktoren haben wir stets um uns. Bevor wir aber in eine Überforderungssituation kommen, schaltet sich zuerst der allseits bekannte Stress ein. Stress ist in aller Munde, jeder kennt ihn, fast jeder verspürt ihn und keiner will ihn. Stress kann sich angenehm und unangenehm anfühlen. Fachleute nennen positiven Stress „Eustress“, dazu zählt zum Beispiel der Tag vor der eigenen Hochzeit oder der erste Kuss, und negativen Stress „Disstress“.

Stress kann entsprechend motivierend oder belastend sein. Da negativer Stress auf Dauer gesundheitliche Schäden hervorrufen kann, befasst sich dieser Ratgeber primär mit dieser Art von Stress.

Es ist nicht unbekannt, dass wir heute auf jeder Hochzeit tanzen wollen und alles machen können und in allem gut sein wollen – auch, weil wir die Möglichkeiten haben, es zu tun. Wir tun uns schwer damit, zu differenzieren und Prioritäten zu setzen. Jeder soll und muss zufriedengestellt werden, aber am Ende reicht es dann nicht mehr, um sich selbst zu pflegen. Irgendwann kommt der Moment, in dem unser Akku nicht mehr geladen werden kann, da unsere Entspannungsphasen kürzer werden und wir auf der anderen Seite aber mehr Erholung benötigen. Nachfolgend erhalten Sie eine Checkliste, mit deren Hilfe Sie herausfinden können, wie hoch Ihr Stresspegel ist.

Checkliste für Warnsignale von Stress

Körperliche Warnsignale

Stark

Leicht

Gar nicht

Punkte

Kopfschmerzen

4

2

0

Rückenschmerzen

4

2

0

Magenschmerzen

4

2

0

Schlafstörungen

4

2

0

Appetitlosigkeit

4

2

0

Muskelverspannung

4

2

0

Atembeschwerden

4

2

0

starkes Herzklopfen

4

2

0

Emotionale Warnsignale

Stark

Leicht

Gar nicht

Punkte

innere Unruhe

4

2

0

Gereiztheit

4

2

0

innere Leere

4

2

0

Angstgefühle

4

2

0

Emotionslosigkeit

4

2

0

Kognitive Warnsignale

Stark

Leicht

Gar nicht

Punkte

Blackout

4

2

0

Alpträume

4

2

0

Tagträume

4

2

0

Störungen der Konzentration

4

2

0

Auswertung:

0 Punkte bis 5 Punkte:

Sie haben eine gute Stabilität.

6 Punkte bis 10 Punkte:

Sie sollten einen Gang zurückschalten und sich mehr um sich selbst kümmern.

11 Punkte bis 15 Punkte:

Sie müssen zwingend etwas gegen Ihre Belastungen wie Stress tun. Gelassenheit und Ruhe sollten ganz oben auf Ihrer Agenda stehen.

Wir sind uns alle bewusst, dass wir in unserem Alltag nicht alles stehen und liegen lassen können, um sich fortan um uns zu kümmern. Wer macht dann den Haushalt? Wer versorgt die Familie? Wer geht für mich arbeiten? Es gibt zahlreiche solcher Beispiele. Dies führt dazu, dass unser Stressmanagement im Alltag nicht funktioniert.

Stressmanagement beschreibt diverse Methoden, welche zur Minimierung und Bewältigung von Stress benutzt werden. Man befasst sich mit verschiedenen Methoden und Faktoren, welche Stress auslösen.

Diesbezüglich ist es wichtig, dass wir verstehen, was Stress ist und wie er funktioniert. Es gibt verschiedene Stressoren, welche bei uns Stress, sei es körperlich oder emotional, auslösen. Man unterscheidet zwischen vier verschiedenen Stressoren:

psychische Stressoren:

ständiges Vergleichen, Termindruck, Sorge und Angst, Leistungsdruck

emotionale Stressoren: