New York Alpha (Part 13) - C. M. Spoerri - E-Book

New York Alpha (Part 13) E-Book

C.M. Spoerri

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Beschreibung

Hast du schon mal versucht, in Rhetorik gegen einen Stein zu gewinnen? Oder nicht nervös zu sein, wenn zwei Alphas gleichzeitig mit dir an einem Tisch sitzen? Oder zwischen den Zeilen zu lesen, wenn der strengste Professor der Welt mit kryptischen Andeutungen erzählt, dass du etwas Besonderes sein sollst? Nicht? Dann willkommen in der Welt von Raven Stone. Bei ihm ist der Name nicht nur Programm, es ist ein verdammter Spoiler. Und ich kleine Omega muss ausgerechnet mit diesem Teufel einen Handel eingehen, der … ja, der alles verändern könnte.

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Seitenzahl: 264

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Informationen zum Buch

Impressum

Kapitel 1 - Montage sind die Schlimmsten …

Kapitel 2 - Rudel-Frühstück

Kapitel 3 - Bist du bereit, alles zu verlieren?

Kapitel 4 - Ich bin für dich da

Kapitel 5 - Back to Business

Kapitel 6 - Fokus, Helena!

Kapitel 7 - Ein guter Vater

Kapitel 8 - Scheiße

Kapitel 9 - Braves Mädchen

Kapitel 10 - Wir sind noch nicht fertig, Schatz

Kapitel 11 - Genau so möchte ich dich haben, Omega

Kapitel 12 - Meins

Kapitel 13 - Ganz Business

Kapitel 14 - Raven Stone

Kapitel 15 - Das wahre Leben riecht nach dunklen Beeren

Kapitel 16 - Königin der Rhetorik

Kapitel 17 - Mittagessen mit dem einzig wahren Alpha

Kapitel 18 - Zwischen den Zeilen

Kapitel 19 - Tanz zweier Alphas

Kapitel 20 - Ein Handel mit dem Teufel

Kapitel 21 - Zehn Minuten

Kapitel 22 - Verfickt noch mal!

Kapitel 23 - Du gehörst mir, Omega

Kapitel 24 - Antworte mir

Kapitel 25 - Halt

Kapitel 26 - Alles gut

Kapitel 27 - Crossover

Kapitel 28 - Mehr als klug

Kapitel 29 - Steinerner Rabe

Kapitel 30 - Eine Vermutung

 

C. M. Spoerri

 

 

New York Alpha

Part 13

 

 

Urban Fantasy / Omegaverse / Reverse Harem

 

 

 

New York Alpha (Part 13)

Hast du schon mal versucht, in Rhetorik gegen einen Stein zu gewinnen? Oder nicht nervös zu sein, wenn zwei Alphas gleichzeitig mit dir an einem Tisch sitzen? Oder zwischen den Zeilen zu lesen, wenn der strengste Professor der Welt mit kryptischen Andeutungen erzählt, dass du etwas Besonderes sein sollst? Nicht? Dann willkommen in der Welt von Raven Stone. Bei ihm ist der Name nicht nur Programm, es ist ein verdammter Spoiler. Und ich kleine Omega muss ausgerechnet mit diesem Teufel einen Handel eingehen, der … ja, der alles verändern könnte.

 

 

Die Autorin

C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (›Alia-Saga‹, ›Greifen-Saga‹) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

www.sternensand-verlag.ch

[email protected]

 

1. Auflage, August 2025

© Sternensand Verlag GmbH, Zürich 2025

Umschlaggestaltung: Jasmin Romana Welsch

Lektorat / Korrektorat: Sternensand Verlag GmbH

Satz: Sternensand Verlag GmbH

 

 

ISBN (epub): 978-3-03896-363-9

 

Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Dies ist eine fiktive Geschichte. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

 

 

Kapitel 1 - Montage sind die Schlimmsten …

Helena

 

Hach, ich mag keine Montage …

Als ich erwache, umgeben von Sebastian, Adrian und Cameron, würde ich am liebsten einfach die Zeit anhalten und mich wieder an den warmen Körper meines Alphas kuscheln. Leider ist er ebenfalls schon wach – und wenn der Sklaventreiber einmal in die Gänge kommt, bedeutet das vor allem eines …

»Aufstehen«, raunt er mir zu und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

Die Decke, mit der ich meine Blöße verborgen habe, ist in der Nacht verrutscht und ich bemühe mich nicht, sie erneut über meine Nacktheit zu ziehen. Sebastian hat von hinten einen Arm um meine Mitte geschlungen, von Cameron sehe ich bloß den schwarzen Haarschopf, der sich gerade regt, da der Alpha ihn ebenfalls weckt.

»Muss das sein …«, stöhne ich und bekomme zustimmendes Brummen von den beiden Betas.

Zwar fühle ich mich ausgeruhter als vergangene Nacht, die wir mit Sebastian und Leonardo in Atlantic City verbracht haben, aber mein Körper hat immer noch Schlafsehnsucht – falls es dieses Wort überhaupt gibt. Allein bei der Erinnerung daran, wie ich in diesem geilen Hotel von den geilen Männern geil durchgevögelt wurde, überkommt mich ein geiles Bauchkribbeln.

Hach, die Auszeit in Atlantic City war sooo … geil … jawohl!

Doch jetzt sind wir wieder im Penthaus in New York. Und leider, leider wartet eine anstrengende Arbeitswoche auf uns. Und nicht nur das …

Meine Gedanken gleiten zu Maria, die mich dazu herausgefordert hat, mit einem anderen Alpha zu schlafen. Der Omega, die wissen könnte, was es mit meinem weißen Wolf auf sich hat. Warum ich Silberwunden heilen kann. Wieso ich so verdammt anders bin als alle anderen Omegas.

Nein, ich will im Bett bleiben. Hier ist es schön warm, mit dem Duft meines Alphas in der Nase und keinen Gedanken daran, dass ich dem Rudel Probleme verursachen könnte.

Meinem Rudel, das ich über alles liebe …

»Ihr werdet jetzt alle drei mein Bett verlassen«, sagt Adrian streng und blickt zwischen uns hin und her. »Sebastian und Cameron, wir sehen uns gleich im Trainingsraum. Helena, du gehst in dein Zimmer und richtest dich her.«

Kein ›Lena‹, kein ›Schatz‹, kein ›Baby‹ … Jap, der Alpha ist in voller Dominanz erwacht.

»Booooaaaahhh …« Sebastian gähnt neben mir theatralisch und gibt dann schmatzende Geräusche von sich. »Es ist viel zu früh, Boss.«

Chi, der ebenfalls gerade in mir wach wird, gähnt mindestens so herzhaft wie ›sein‹ Beta. Mein Wolf wittert Sebastians Duft und schnurrt zufrieden, ehe er sich wieder zusammenrollt.

Der hat es gut …

»Sechs Uhr. Wie immer«, erwidert Adrian, der soeben Cameron unsanft aus dem Bett schiebt, um ebenfalls aufstehen zu können.

»Warum muss Lena nicht zum Training?«, will der jüngste Beta wissen und reibt sich die verschlafenen Augen. Er hat ebenso wie Adrian eine beachtliche Morgenlatte, wie ich unschwer an ihren Boxershorts erkennen kann.

»Weil sie eine Omega ist«, antwortet Adrian und schubst ihn durch sein Zimmer und um sein Bett herum. »Los, Sebastian!« Er klopft dem anderen Beta, der immer noch an mich geschmiegt ist, fest auf den Hintern, welcher unter der Decke hervorschaut.

»Mann …«, knurrt er und löst sich widerwillig von mir, was auch meinen Wolf verdrossen schnaufen lässt. »Kann ich das Cardio nicht hier mit Lena-Mäuschen machen?«

»Hoch mit dir, sonst schmeiß ich dich aus dem Bett!« Adrian ist neben ihm stehen geblieben und funkelt auf ihn runter.

»Ja, ist ja gut, Alpha …« Sebastian gähnt nochmals und stemmt sich hoch.

Auch seine Träume waren wohl ziemlich … feucht.

»Helena?« Adrian klopft Sebastian auf die Schulter, als dieser an ihm vorbei und Cameron hinterher aus dem Zimmer tapst. Die Kleidung, die sie gestern Abend kurzerhand neben das Bett haben fallen lassen, lassen sie einfach liegen. Dafür sind ja José und Leticia da.

»Hm?« Ich blinzle verschlafen zu Adrian hoch.

»Raus aus meinem Bett.«

Ehe ich mich’s versehe, hat er die Bettdecke ganz von mir weggerissen und ich fröstle über die plötzliche Kälte, die durch die Abwesenheit der warmen Körper um mich herum noch verstärkt wird.

»Hör auf, mir ständig die Decke wegzureißen«, protestiere ich und Chi schließt sich mir mit einem leisen Grollen an. Mehr traut er sich nicht in Adrians Gegenwart.

»Wenn du aufhörst, dich meinen Befehlen zu widersetzen«, erwidert der Alpha eisern und stemmt die Hände auf die Matratze, sodass er über mich gebeugt ist. »Aufstehen. Jetzt.«

»Ist ja gut …«, wiederhole ich Sebastians Worte und rutsche zur Bettkante – die von ihm besetzt wird.

Der Alpha blockiert mir den Weg. Natürlich.

Ich streiche mir die Haare, die wie ein explodiertes Kissen von meinem Kopf abstehen, mit den Händen irgendwie glatt und versuche seinem dominanten Blick standzuhalten.

Keine Chance, seine Augen funkeln wie tausend Sterne. Als ich ihnen ausweiche und stattdessen auf seinen Körper starre, sehe ich, wie sexy dieser sich bewegt. Die V-Linien seiner Hüftmuskeln, die unter seinen Boxershorts hervorschauen, ziehen mich wie magisch an – ebenso wie seine Morgenlatte.

Warum genau muss ich noch mal aufstehen?

»Beine vom Bett. Füße auf den Boden«, weist Adrian mit gefährlich leiser Stimme an und richtet sich auf.

Ich zögere. Nicht, weil ich trotzen will – okay, vielleicht ein bisschen –, sondern weil ich dafür meine Beine zwischen seine schieben muss.

Kaum berühren meine Zehen den Boden, packt Adrian auch schon meine Taille und zieht mich hoch, drückt mich gegen sich. Seine Hände gleiten besitzergreifend zu meinem Hintern und sein Atem streift über meine Schulter.

Der Geruch nach Vanille und Honig, der mich wieder einhüllt, ist einfach der Hammer.

»Weißt du, was das mit mir macht, wenn du da so nackt und bockig im Bett liegst?«, raunt er gegen mein Ohr.

»Nein«, flüstere ich, obwohl ich das gaaaanz genau weiß … und hart an meinem Bauch spüre.

»Du willst nicht, dass ich es dir zeige.« Er beißt kurz in mein Ohrläppchen.

Hmmm, doch, Alpha …

Seine Hände wandern über meine Pobacken, spreizen sie ein wenig und ziehen mich dann ruckartig nach oben und noch fester gegen seine Erektion, die sich jetzt hart an meine Mitte drängt. Ich stehe nun auf den Zehenspitzen und klammere mich unwillkürlich an seine Schultern, presse die Lippen zusammen.

Als ich den Blick hebe, glänzen seine Augen golden.

»Das ist nicht fair«, flüstere ich.

»Ich bin nicht dein Alpha, um fair zu sein«, murmelt er rau. »Ich bin dein Alpha, um dir deinen Platz zuzuweisen.«

Er löst eine Hand von meinem Hintern und schiebt stattdessen mein Haar ein wenig zur Seite. Dann beugt er sich zu meinem Nacken und küsst mich, ehe er zubeißt. Sanft, aber bestimmt, ohne mich direkt zu markieren. Mir entweicht ein sehnsüchtiges Stöhnen und ich dränge mich noch stärker gegen seinen harten Schwanz.

»Und … wo ist mein Platz?«, frage ich leise, obwohl ich die Antwort kenne.

»Dein Platz ist neben mir, wenn ich dich brauche«, murmelt er und gibt erneut einen Biss, ohne mich zu verletzen. »Unter mir, wenn ich dich ficke.« Seine Lippen brennen wie Feuer auf meiner Haut. »Und hinter mir, wenn ich dich beschütze.«

Er richtet sich auf, bringt seine Hand an mein Kinn und hebt es an. Seine Lider senken sich, während er den Kopf etwas in den Nacken legt.

Sein Daumen streicht über meine Unterlippe, zieht sie nach unten. Ich schließe die Augen, genieße die zärtliche Berührung – und das Pochen seines Schwanzes zwischen meinen Beinen. Er zieht mich noch ein bisschen höher, sodass ich den Bodenkontakt fast verliere und versucht bin, meine Beine um seine Hüften zu legen.

Einen Moment lang lasse ich mich einfach in dieses Gefühl fallen.

Seine Nähe. Sein Duft. Seine Härte.

Alles ist so perfekt …

Plötzlich tippt er mit dem Finger fest gegen meine Stirn und ich blinzle verwirrt. Es fühlt sich an, als hätte er mir einen Kübel Wasser über meine schönen Empfindungen geschüttet.

Er neigt sich so nahe zu mir, dass seine Lippen fast die meinen berühren. »Und jetzt: Raus aus meinem Zimmer. Du hast vierzig Minuten, dann bist du angezogen beim Frühstück. Wir fahren in einer Stunde los.«

Ich ziehe eine Braue hoch. »Und wenn ich einfach zurück ins Bett krieche?«

Ein lüsternes Funkeln erscheint in seinen Augen. »Dann fahre ich dich nackt zur Arbeit.«

Ich schlage ihm leicht gegen die Brust. »Das würdest du nicht …«

»Oh doch, mein Schatz.« Sein Grinsen wird teuflischer. »Jetzt los.«

Damit gibt er mich frei und ich brauche einen Moment, das Gleichgewicht wiederzufinden.

»Montage sind echt die Schlimmsten …« Ich rolle mit den Augen, was sein Grinsen weiter verstärkt.

»Nicht, wenn du sie mit mir startest«, brummt er.

Ich schnappe mir das nächstbeste Shirt – seins – und ziehe es über den Kopf, ehe ich Richtung Tür stapfe. Dabei spüre ich seinen brennenden Blick in meinem Rücken.

Und ja … ich fühle mich wach.

Lebendig.

Seinetwegen.

Kapitel 2 - Rudel-Frühstück

Helena

 

Der Duft von Kaffee, frischen Brötchen, Speck und Rührei hängt in der Luft, als ich die Wendeltreppe nach unten steige. Ich durchquere das große Wohnzimmer mit der weißen Sofalandschaft und dem Flügel. Bei der Erinnerung daran, wie ich es mit Adrian und Sebastian zusammen in einem gefühlt anderen Leben zum ersten Mal betreten habe, bleibe ich kurz stehen und sehe mich um.

Ich bin alleine, die Betas und der Alpha sind wohl bereits beim Frühstück.

Meine Augen gleiten über die Sofas zur hohen Fensterfront, hinter der sich Manhattan in nebliger Stimmung zeigt. Der Herbst ist eindeutig in seinen letzten Atemzügen, bald wird es richtig kalt.

Da ich als Omega nicht so schnell friere wie Menschen – außer Adrian zerrt mir unbarmherzig die warme Decke vom Leib –, habe ich mich für ein verhältnismäßig leichtes Outfit entschieden. Ein schwarzes Business-Kostüm mit engem Rock, weißer Bluse und einem Blazer, der kleine grüne Strasssteine auf dem Revers besitzt. Meine silberne Mondsteinkette sieht man dank des Ausschnitts der Bluse sehr deutlich, dafür die Bisswunden an meinem Nacken nicht, da das Oberteil einen breiten Kragen hat. Dazu werde ich später noch einen Herbstmantel anziehen.

Mein Haar habe ich zu einem Dutt zusammengenommen, da mir heute nicht danach war, ewig meine Locken zu bürsten.

Ich habe länger gebraucht, als Adrian mir sagte, da ich mich nochmals in mein eigenes Bett verkrochen und dummerweise eingepennt bin. Daher bin ich darauf vorbereitet, dass er mir einen strengen Alpha-Blick schenken wird, sobald ich das Esszimmer betrete.

Was ich auch gleich tun werde.

Boah, bin ich mutig!

Mit einem kleinen Lächeln löse ich mich vom Anblick des Wohnzimmers und steuere in Richtung Kaffeeduft.

Als ich die Tür zum Esszimmer öffne, dringen mir die Stimmen der Betas und des Alphas entgegen. Bloß Elyas fehlt, da er wohl bei seiner Frau Livia frühstückt, der Rest ist anwesend und dabei, das Bankett zu verschlingen, das José wieder mal gezaubert hat. Ich kann den Butler nirgendwo sehen, offenbar ist er in der Küche, um für Nachschub zu sorgen.

Adrian steht in schwarzem Hemd und Jeans am Fenster. Er telefoniert gerade mit irgendjemandem, was mir den tadelnden Alpha-Blick erspart. Vorerst. Er sieht nur kurz zu mir, ehe er sich abwendet und auf das Gespräch konzentriert.

Der Raum riecht nach Frühstück und sexy Männer-Aftershave/-Parfüm/-Shampoo oder was die Betas sonst so alles auf ihre Körper schmieren. Auf jeden Fall ist die Kombi geil.

»Oh wow«, stößt Cameron aus, als ich an meinen Platz zwischen Leonardo und Dylan gehe. Letzterer sitzt am linken Kopfende. Normalerweise ist Elyas zu meiner Linken, aber sein Stuhl ist ja heute leer. »Ich bin offiziell tot. Erschlagen von der Schönheit unserer Omega.« Der jüngste Beta sackt gespielt theatralisch in seinem Stuhl zusammen.

»So schnell stirbst du nicht, Romeo«, murmelt Dylan, der seine Kaffeetasse in der Hand hält und ihm ein kleines Schmunzeln schenkt. Dann gleitet seine Aufmerksamkeit zu mir. »Guten Morgen, Lena.« Er trägt wie immer ein Biker-Shirt, dazu Jeans. Das kurze Haar wirkt noch feucht, er hat es leicht nach hinten gekämmt.

»Guten Morgen, alle zusammen«, erwidere ich mit einem Lächeln.

»Vielleicht solltest du einfach nochmals kalt duschen, Cam«, ergänzt Leonardo, der mir einen Seitenblick zuwirft.

In seinen dunklen Iriden sehe ich kurz das Gold seines Wolfes aufblitzen. Nur eine Sekunde, und es ist der einzige Hinweis, dass ihm gefällt, was da neben ihm Platz genommen hat. Dann widmet er sich wieder dem Müsli, das er gerade löffelt.

Typisch Leonardo … der Sonnenschein des Rudels. Und gefährlich hübsch mit diesen schwarzen Haaren, die ihm heute halb ins Gesicht fallen. Der sexy Männerduft, der von ihm ausgeht, muss von Eros persönlich stammen. Er riecht unglaublich lecker.

»Kaffee für unsere Schlafmütze?« Sebastian, der wie immer ›Herr der Kaffeekanne‹ ist, hebt eben diese in die Höhe.

»Oh ja. Viel bitte«, sage ich und reiche ihm meine Tasse.

Er füllt sie bis obenhin, sodass es schwer ist, sie zurückzuziehen, ohne zu kleckern. Mit einem genüsslichen Seufzen trinke ich einen Schluck und schließe dabei die Augen.

»Hmmm … Kaffeeeeee …« Ich lecke mir über die Lippen.

»Hier, extra für dich.« Cameron schiebt mir einen Teller hin, auf dem Rührei und Avocado auf einem Brot drapiert sind. »Mit Liebe und einem leichten Hauch Verzweiflung zubereitet, weil ich keine Ahnung habe, wie man eine Avocado aufschneidet, ohne dass sie aussieht wie ein Unfall.« Er grinst entschuldigend.

»Wie lieb von dir, Cam.« Gerührt nehme ich den Teller und ja, die Avocado sieht wirklich aus, als hätte sie gerade mal so ein Massaker in den Saw-Filmen überlebt. »Also ich find’s hübsch«, ergänze ich und werfe ihm über den Tisch eine Kusshand zu.

Adrian ist soeben mit seinem Gespräch fertig und kommt zurück. »Du bist zu spät«, bemerkt er, während er sich ans Kopfende und damit Dylan gegenüber hinsetzt.

»Du hast mich nackt aus deinem Bett geschmissen. Ich dachte, ich verdiene zehn Minuten Aufräumzeit für meine Würde«, erwidere ich und beiße in Camerons Brot-Geschenk. Es schmeckt tausendmal besser, als es aussieht.

Adrians Lippen zucken. »Deine Würde ist mit meinem Shirt aus dem Zimmer gestiefelt.« Sein Wolf schickt ein dunkles Grollen über den Tisch zu mir.

»Ich trug aber keine Stiefel, Mister Alpha.« Ich schenke ihm ein extra breites Lächeln, das seine Miene noch düsterer werden lässt.

Er mag es, wenn ich ihn provoziere, da bin ich mir sicher.

»Boss?«, fragt Cameron in diesem Moment und unterbricht unseren Blickkontakt. »Ich habe mir die Berichte von den Übernahmepartnern nochmals angesehen. Wenn du willst, können wir sie heute mal zusammen durchgehen und …«

»Echt jetzt, Schnäuzchen?«, fällt ihm Sebastian augenverdrehend ins Wort. »Du willst schon beim Frühstück über die Arbeit reden? Noch vor dem ersten Kaffee?«

»Er hatte bereits zwei in der Küche«, brummt Dylan und greift nach der Schüssel mit dem Speck. »Ich hab’s gesehen. Und er hat mit sich selbst geredet.«

»Hab ich nicht!«, entgegnet Cameron mit zusammengeschobenen Brauen.

»Doch. Du hast gesagt ›Heute mache ich meinen Alpha stolz‹«, hält Dylan mit einem Schmunzeln dagegen.

Cameron senkt ertappt den Kopf.

Adrian wirft einen dieser kurzen Blicke zu ihm. »Wir besprechen die Berichte nachher zusammen, wenn wir in der Firma sind, Cam«, sagt er ruhig.

Der jüngste Beta strahlt ihn an, als hätte sein Alpha ihm gerade den Nobelpreis für Rudel-Treue verliehen. »Geil, danke.«

Ich esse weiter mein Brot und schmunzle in mich hinein. Es ist einfach schön, mit dem Rudel zusammen zu sein.

Meinem Rudel.

Adrians Blick begegnet erneut dem meinen und verfängt sich für ein paar Sekunden in meinen Augen. Eine nachdenkliche Falte hat sich zwischen seinen Brauen gebildet, der einzige Hinweis darauf, dass er nicht so entspannt ist wie der Rest von uns.

Ich muss mich nicht fragen, was er denkt, ich weiß es.

Marias Ultimatum – oder Warnung – schwebt wie ein Damokles-Schwert über uns. Wenn Dylan bis Freitag nichts herausgefunden hat über sie, wird es kritisch. Denn meine nächste Hitze wird bald sein. Und bevor sie über mich hereinbricht, müssen wir ihren Vorschlag wohl oder übel angehen und testen, ob ich ebenso wie sie mit anderen Alphas schlafen kann, ohne mich an sie zu binden.

Und das bedeutet …

Ich senke die Lider und unterbreche damit den Blickkontakt zum Alpha.

Schnell trinke ich nochmals ein paar große Schlucke Kaffee und beiße mir auf die Innenseite der Wange.

Werde ich es schaffen? Mit Fynn Hansen zu schlafen? Oder wird das der Moment sein, in dem ich alles zerstöre, was ich hier und jetzt gerade habe?

Allein der Gedanke lässt einen Kloß in meinem Hals entstehen und eine Gänsehaut überkommt mich.

Aber das Risiko einzugehen, es einfach draufankommen zu lassen, was mit Chi nach meiner nächsten Hitze geschieht, ist ebenfalls keine Option.

Ich liebe mein Rudel. Und ich will es mit allem, was ich habe, beschützen.

Leonardo stupst mit seinem Knie gegen mein Bein und gleich darauf spüre ich seine Hand auf meinem Oberschenkel. Er drückt fest zu, ohne mich anzusehen. Es ist eine Geste der Unterstützung. Ein Zeichen, dass er merkt, wie meine nervösen Schwingungen gerade Amok laufen.

Während Cameron und Sebastian rumflachsen, lehnt er sich etwas zu mir. »Willst du reden?«, raunt er an meinem Ohr.

Ich bin kurz davor, den Kopf zu schütteln, dann nicke ich allerdings. »Nicht hier«, murmle ich.

Mein Blick schwenkt wieder zu Adrian, der mich immer noch nachdenklich betrachtet. Die Falte zwischen seinen Brauen ist jetzt tiefer. Er weiß genau, was in mir vorgeht.

Leonardo lässt mein Bein los, legt seine Serviette auf den Teller und schiebt den Stuhl zurück. »In die Bibliothek«, sagt er leise zu mir, ehe er sich erhebt.

Ich sehe ihm hinterher, danach schaue ich erneut zu Adrian. Dieser verengt die Augen ein wenig und fährt sich mit dem Zeigefinger über den schwarzen Bart. Anschließend folgt ein leichtes Nicken, das ich erwidere.

»Bist du schon fertig mit Frühstück?«, fragt Cameron, als ich ebenfalls aufstehe.

»Ich muss kurz was mit Leonardo besprechen«, sage ich und deute zur Tür, durch die der Beta verschwunden ist.

»Oh?« Sebastian lehnt sich neugierig vor. »Habt ihr etwa Geheimnisse?«

»Lass sie, Sebastian«, ermahnt ihn der Alpha.

Ich schenke ihm ein dankbares Lächeln, das jedoch nicht so strahlend ausfällt, wie ich gerne möchte, dann verlasse ich das Esszimmer durch die Tür, welche ins Spielzimmer und von da in die Bibliothek führt.

Kapitel 3 - Bist du bereit, alles zu verlieren?

Helena

 

Ich schließe die Tür zur Bibliothek und scanne den Raum, um nach Leonardo Ausschau zu halten.

Die hohen Regale lassen nur wenig Licht ins Zimmer, obwohl es auch hier große Fenster gibt – die jedoch von schweren Vorhängen halb verdeckt sind. Es herrscht eine düstere Atmosphäre, die vom Holz und dem dunkelbraunen Boden noch unterstrichen wird, auf dem rote Teppiche liegen.

Immer, wenn ich hier bin, überkommt mich eine gewisse Ehrfurcht vor all den geschriebenen Wörtern, die sich zwischen den vielen Büchern verbergen. Die dunklen Regale erscheinen mir wie stumme Wächter – und mitten in all dem steht der düstere Beta an einem der Fenster.

Er hat mir den Rücken zugekehrt, die Hände sind auf Höhe seines Kreuzes verschränkt. Wie so oft trägt er dunkle Kleidung – Anzughose und Hemd, wie mir erst jetzt auffällt, als ich ihn betrachte.

Ich schlucke, da mir seine Aura beinahe den Atem raubt.

Leonardo kann so verdammt sexy wirken. Allein durch seine Art, in stiller Melancholie aus einem Fenster zu schauen und … zu existieren.

»Warum hast du mich hergebeten?«, frage ich leise, als ich zwei Schritte hinter ihm stehen bleibe.

Er dreht sich langsam um und sein dunkler Blick trifft meinen. Durchdringend und ruhig. Ein Hauch Gold flackert erneut darin auf, nicht viel, aber genug, dass Chi, der bisher still war, wachsam den Kopf hebt.

»Weil du am Tisch ausgesehen hast, als würdest du gleich ersticken«, antwortet Leonardo.

»Ich …« Ich senke den Kopf und merke, wie er die Distanz überwindet.

Jetzt steht er dicht vor mir, greift nach meinem Kinn und hebt mein Gesicht an.

Warum tun die das immer?

»Sag mir, was los ist.« Seine Stimme ist rau und tief, allerdings nicht hart. Eher wie eine Klinge, die noch in der Scheide ruht, bereit, gezogen zu werden, sollte es notwendig sein.

Ich zögere, denn ich weiß, was geschieht, wenn ich ihm die volle Wahrheit erzähle. Leonardos Wolf ist gefährlich und er wird durchdrehen. Er ist Adrian gegenüber loyal bis zur Selbstzerstörung und seine Moral kennt keine Grauzonen. Für ihn ist Treue das oberste Gesetz. Rudel-Gesetz. Für ihn ist ›Ich mit einem anderen Alpha‹ purer Verrat. Er hat mir selbst gesagt, dass er zwar das Rudel, aber niemanden außerhalb akzeptieren kann. Und … Fynn Hansen wäre außerhalb.

Seine Finger an meinem Kinn zittern leicht, während er mich mustert. Er spürt es, spürt, dass etwas nicht stimmt.

»Leonardo …«

Er sieht mich abwartend an, doch das Gold in seinen Augen wird mit jeder Sekunde intensiver und fordernder. Er scheint zu ahnen, dass das, was ich ihm gleich sage, ihm nicht gefallen wird.

Mein Herz schlägt wie verrückt, hämmert regelrecht gegen die Rippen. Alles in mir drängt mich zur Flucht und dennoch bleibe ich still vor ihm stehen.

Seine Hand wandert von meinem Kinn zu meiner Wange. Noch immer sagt er nichts, wartet.

Mist. Wenn ich mich ihm anvertraue, wird etwas zerbrechen. Er. Ich. Sein Wolf. Dieses hauchzarte Band, das uns zusammenhält und an dem wir verdammt lange hatten, bis es überhaupt entstanden ist.

Ich schließe die Lider, lehne mich gegen seine Hand, konzentriere mich auf seine Wärme und versuche, dadurch den Mut zu finden, mich zu entscheiden, ob ich mich ihm anvertrauen soll.

Ich spüre seine gefährlich tiefe Zuneigung, die er nie zeigen würde, die sich aber wie ein Tuch über mich legt. Ich fühle sie, als würde sie mir das Herz aus der Brust schneiden.

Meine Stimme ist heiser, als ich es endlich schaffe, zu sprechen, allerdings ohne die Lider zu öffnen. Ihm in die Augen zu sehen, wäre jetzt zu viel. »Was … was würdest du tun, wenn jemand … das Rudel … gefährdet?«

Leonardos Hand verkrampft sich an meiner Wange.

Als ich die Augen nun doch öffne, sehe ich, wie seine Kiefermuskeln arbeiten und sein Blick schärfer geworden ist.

»Kommt darauf an, wer. Und wie.« Sein Tonfall ist leise. Lauernd.

»Wenn … wenn es jemand aus dem Rudel ist?«

Meine Frage hängt wie eine Stange Dynamit zwischen uns, die jeden Moment explodieren könnte. Die Stille, die uns umgibt, ist erdrückend und auf eine Weise auch unglaublich beängstigend.

Ich höre seinen Atem und meinen. Sehe seinen Wolf, der mich durch Leonardos Augen wachsam betrachtet. Zum Sprung bereit. Zum Biss in die Kehle.

Ein Frösteln durchrinnt mich, doch ich halte den Blickkontakt.

»Dann würde ich ihn zur Rechenschaft ziehen«, stößt er hervor. »Ohne Gnade.«

Ich schlucke abermals. Hart.

Er sieht es – natürlich sieht er es.

»Lena.« Seine Stimme bricht fast und er neigt sich stärker zu mir. »Wirst du mir jetzt sagen, was dich innerlich zerreißt? Oder soll ich anfangen zu raten?«

»Ich …«

Ich halte seinem Blick immer noch stand, gerade so. Diese Dunkelheit in seinen Augen, sie verschlingt mich, zerrt mich in die Tiefe.

Er spricht nicht weiter, beobachtet mich bloß.

Und … ich weiß, dass er mich zerfetzen wird, wenn ich das falsche Wort sage. Wenn ich eine falsche Regung mache.

Ich öffne den Mund und schließe ihn wieder.

Mein Herz pocht immer schneller, mein ganzer Körper ist im ›Flight or Fight‹-Modus. Schweiß bricht mir aus den Poren und ich versuche vergebens, meinen Atem zu beruhigen.

Plötzlich erscheint mir seine Hand, die weiterhin wie festgeklebt an meiner Wange liegt, wie eine Drohung. Eine Warnung.

Ich sollte gehen. Jetzt.

Sollte ihn nicht fragen.

Dennoch tue ich es.

»Was …«, flüstere ich. »Was müsste passieren, damit dein Wolf nicht … ausrastet?«

Leonardo bewegt sich nicht, nur seine Augen wandern langsam über mein Gesicht und zu meiner Kehle. Dann senkt er den Blick und als er ihn wieder hebt, ist darin nichts Harmloses mehr. Nur noch Gold. Entschlossenes Gold. Gemischt mit Wut, Besitz, Verlangen und Dominanz.

Er neigt sich zu mir, so nahe, dass ich seine Nasenspitze an meiner spüre. »Du willst es wirklich wissen?«, hakt er mit rauer Stimme nach.

Ich nicke. Zögerlich, aber ich nicke.

»Ganz ehrlich?« Das Gold flammt auf.

Ein weiteres Nicken meinerseits.

Er streicht mit der Hand zu meinem Hals. Nicht fest, aber bestimmt. Dann packt er grob zu, ohne mich zu würgen, doch seine Geste ist purer Besitzanspruch.

»Ich muss dich brechen.«

Seine Worte dringen in mein Herz, als wären sie ein Messer. Ich starre ihn an wie ein Reh das Scheinwerferlicht eines Autos – und sein Griff wird fester. Er fühlt mit Sicherheit meinen rasenden Puls an seiner Hand.

»Ich muss dich besitzen, Omega«, sagt er rau. »Nicht ein bisschen. Ich meine: ganz. Ohne Widerstand. Ohne Regeln. Ohne Gnade. Ohne Grenzen.«

Mein Herz verkrampft, ich will etwas sagen, er drückt jedoch meine Kehle zu, schnürt mir die Luft ab.

Ich versuche ruhig zu bleiben, mir einzureden, dass er mich nicht hier und jetzt erwürgen wird. Adrian ist zwei Zimmer nebenan. Das Rudel. Sie werden mir helfen, ehe er es übertreibt.

Hoffentlich …

Der Druck auf meinen Hals lässt nach. Langsam. Kontrolliert. Luft dringt wieder in meine Lungen und ich bemühe mich, sie nicht wie eine Ertrinkende in mich aufzusaugen.

Ruhig bleiben, sonst schürst du die Gier seines Wolfes noch stärker.

In Leonardos Augen flackert etwas auf.

Anerkennung?

Aber es ist so rasch weg, dass ich nicht sicher bin, ob ich mich geirrt habe.

Sein Blick bohrt sich erneut gnadenlos in mich. »Du kommst zu mir«, sagt er in düsterem Tonfall. »In meine Wohnung. Und wenn du die Schwelle übertrittst …«, er macht eine kunstvolle Pause, drückt noch einmal meine Kehle, als wollte er die nächsten Worte unterstreichen, »bist du nicht mehr Adrians Geliebte. Nicht seine Omega. Dann du bist nur noch eines: mein Fick-Spielzeug.«

In seine Wohnung. Seinen Dungeon, der von Elyas als das ›Schloss Draculas‹ bezeichnet wurde.

Ich keuche und schnappe nach Luft, als er den Griff an meinem Hals wieder etwas lockert.

Seine Musterung ist intensiv und er lehnt seine Stirn an meine. »Keine Safewords. Keine Tabus. Keine Fragen. Kein Erbarmen. Keine Diskussionen.«

Seine Hand lässt mich abrupt los, stattdessen gleitet sie zu meiner Bluse, öffnet langsam die oberen Knöpfe. Er schiebt den Stoff zur Seite, bis er freie Sicht auf meinen BH hat. Dann nimmt er seine Stirn von meiner und zieht die Körbchen mit beiden Händen nach unten.

Ich halte still, während er mit dem Daumen über eine meiner Brustwarzen streift. Nicht zärtlich, sondern prüfend, als wollte er meine Reaktion testen.

Fest beiße ich mir auf die Lippen und presse die Beine zusammen, als mein Nippel sich unter der Berührung verhärtet. Mir will ein Stöhnen entweichen, doch ich schlucke es runter.

Seine andere Hand packt meine Hüfte, zieht mich noch näher zu sich, sodass ich seinen Schritt an meinem Bauch spüre. Er ist nicht hart. Das hier ist für ihn bloß wie ein kleiner Salat vor dem richtig großen Steak. Appetitanregend, aber nicht sättigend.

»Du wirst kriechen, Omega«, sagt er rau, sein Blick ist glühend, sein Griff an meiner Hüfte wird unnachgiebig, während er nun auch über meine zweite Brustwarze streift.

Ich habe Mühe, das Zittern in meinem Körper zu unterdrücken.

»Du wirst betteln, wimmern, flehen.« Er nimmt einen Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger und drückt zu, ich japse, als der Schmerz durch meine Brust jagt. »Du wirst mir beweisen, dass du mir gehörst. Auf jede Weise, die ich will.«

Seine Wange legt sich an meine, sodass seine Lippen mein Ohr berühren. Seine Hand, die bisher an meiner Hüfte lag, nimmt nun meinen anderen Nippel und er kneift hart hinein.

Ich unterdrücke einen Schrei, versuche, gegen den Schmerz zu atmen und … stillzuhalten. Alles andere würde ihn noch stärker reizen, so gut kenne ich Leonardo mittlerweile.

»Und wenn du das durchstehst«, raunt er an meinem Ohr. »Ist mein Wolf mit dir zufrieden.«

Ich kann das Zittern nicht länger zurückhalten. »Du … du hast mir geschworen, dass du mir nichts antun wirst.« Meine Stimme ist kaum ein Hauchen.

Er nimmt seine Wange von meiner, seine Finger kneifen immer noch meine Nippel und ziehen jetzt daran, ziehen sie nach oben, sodass ich gezwungen bin, mich auf die Zehenspitzen zu stellen, um dem Schmerz entgegenzuwirken. Tränen wollen sich in meinen Augen bilden, aber ich blinzle sie unwirsch weg.

Auf seinem Gesicht erscheint ein diabolisches Grinsen. »Ja, das habe ich dir geschworen. Ich habe dir geschworen, dass ich dir nichts antun werde. Nicht, dass ich dich nicht erniedrigen werde. Nicht, dass ich dir nicht wehtun werde. Nicht, dass ich dich nicht brechen werde. Du wirst unverletzt meinen Dungeon verlassen. Aber ob das auch für dein Inneres gilt, kann ich nicht versprechen.«

Ich kann nicht atmen, weil ich hin- und hergerissen bin zwischen Verlangen und Überforderung. Weil er mich mit seinem Blick auffrisst, seinem dunklen Wesen zu verschlingen droht.

Er steht so dicht vor mir, dass ich seine Wärme spüre, seinen betörenden Duft rieche, der so voller Dunkelheit ist. Doch in seinen Augen … da ist nur vernichtende Kälte.

Er lässt einen meiner Nippel los, streicht stattdessen über meinen Kehlkopf. Noch immer stehe ich auf den Zehenspitzen, da er weiterhin an meiner anderen Brustwarze zieht.

»Wenn du in meinen Dungeon kommst«, flüstert er. »Dann wird das kein Spiel sein, Omega. Es wird keine Auswege geben, keinen Adrian, der dich mit seinen Alpha-Kräften stärkt. Niemand wird da sein, um dich zu retten. Du wirst mir