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Venedig, Italien – Anfang 1800 Als der Vampir Nico ein Haus erwirbt, um den Plan seiner Vampirkameraden voranzubringen, eine Art Festung in Venedig zu errichten, erwartet er nicht, dass eine eigenwillige Gemahlin Teil des Handels wird. Kurz entschlossen plant er, diese nach der Hochzeitsnacht aufs Festland zu schicken, um sein ausschweifendes Junggesellendasein weiterführen zu können. Aber als er der schönen Oriana zum ersten Mal begegnet, sind seine Pläne schlagartig vergessen. Oriana allerdings würde lieber ihren wissenschaftlichen Forschungen nachgehen, als für ihren Gemahl die unterwürfige Frau zu spielen. Als Nico herausfindet, dass die Geheimnisse seiner Gemahlin nicht nur ihn, sondern auch die ganze Vampirgesellschaft Venedigs gefährden könnten, muss er eine Wahl treffen: sie verschwinden lassen oder sie auf seine Seite verführen. Glücklicherweise ist Verführung das, was Nico am besten kann... Über die Serie Die Romane der Clan der Vampire Reihe sind lustvolle paranormale Novellen, der Sie zurück in die Zeit von Venedig im frühen 19. Jahrhundert versetzt. Es dreht sich um eine Gruppe von Vampiren, die Liebe und Lust mit sterblichen Frauen finden, während sie versuchen, die Tatsache zu verbergen, dass sie Vampire sind. Der Clan der Vampire Band 1 – Raphael & Isabella Band 2 – Dante & Viola Band 3 – Lorenzo & Bianca Band 4 – Nico & Oriana Band 5 – Marcello & Jane Scanguards Vampire Band 1 - Samsons Sterbliche Geliebte Band 2 - Amaurys Hitzköpfige Rebellin Band 3 - Gabriels Gefährtin Band 4 - Yvettes Verzauberung Band 5 - Zanes Erlösung Band 6 - Quinns Unendliche Liebe Band 7 – Olivers Versuchung Band 8 – Thomas' Entscheidung Band 8 1/2 – Ewiger Biss Band 9 – Cains Geheimnis Band 10 – Luthers Rückkehr Band11 – Blakes Versprechen Band 11 1/2 – Schicksalhafter Bund Band 12 – Johns Sehnsucht Band 13 – Ryders Rhapsodie Band 14 - Damians Eroberung Band 15 - Graysons Herausforderung Band 16 - Isabelles verbotene Liebe Band 17 - Coopers Leidenschaft Band 18 - Vanessas Wagemut Band 19 – Patricks Verführung Hüter der Nacht Band 1 – Geliebter Unsichtbarer Band 2 – Entfesselter Bodyguard Band 3 – Vertrauter Hexer Band 4 – Verbotener Beschützer Band 5 – Verlockender Unsterblicher Band 6 – Übersinnlicher Retter Band 7 – Unwiderstehlicher Dämon Jenseits des Olymps Band 1 - Ein Grieche für alle Fälle Band 2 - Ein Grieche zum Heiraten Band 3 - Ein Grieche im 7. Himmel Band 4 – Ein Grieche für Immer Andere Serien: Time Quest Der Club der ewigen Junggesellen Codename Stargate Die Serie "Der Clan der Vampire" hat alles: Scheinehe, Liebe auf den ersten Blick, erzwungene Nähe, unheilbar krank, Jungfrauen, romantische Orte, verborgene Identität, Seelenverwandte, Frau in Gefahr, Jungfrau in Not, Brüderschaft, verborgene Schätze, Intrigen, Verrat, brennende erotische Szenen.
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Seitenzahl: 163
Veröffentlichungsjahr: 2025
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DER CLAN DER VAMPIRE - VENEDIG 4
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
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Über die Autorin
Venedig, Italien – Anfang 1800
Als der Vampir Nico ein Haus erwirbt, um den Plan seiner Vampirkameraden voranzubringen, eine Art Festung in Venedig zu errichten, erwartet er nicht, dass eine eigenwillige Gemahlin Teil des Handels wird. Kurz entschlossen plant er, diese nach der Hochzeitsnacht aufs Festland zu schicken, um sein ausschweifendes Junggesellendasein weiterführen zu können.
Aber als er der schönen Oriana zum ersten Mal begegnet, sind seine Pläne schlagartig vergessen. Oriana allerdings würde lieber ihren wissenschaftlichen Forschungen nachgehen, als für ihren Gemahl die unterwürfige Frau zu spielen.
Als Nico herausfindet, dass die Geheimnisse seiner Gemahlin nicht nur ihn, sondern auch die ganze Vampirgesellschaft Venedigs gefährden könnten, muss er eine Wahl treffen: sie verschwinden lassen oder sie auf seine Seite verführen. Glücklicherweise ist Verführung das, was Nico am besten kann . . .
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© 2014-2025 Tina Folsom
Venedig, Italien – Anfang 1800
Nico schlug den schweren Türklopfer gegen die massive Eichentür und wartete, während er seinen Blick die dunkle Gasse hinunterschweifen ließ. Obwohl es nicht höflich war, einen vollkommen Fremden nach Einbruch der Dunkelheit aufzusuchen, insbesondere wenn ein solcher Besuch höchstwahrscheinlich nicht einmal willkommen war, hatte er wirklich keine andere Wahl. Dies war nun mal die einzige Tageszeit, zu der er sich hinauswagen konnte. Ein Termin am Nachmittag würde sich als leichtsinnig und unter Umständen sogar als tödlich erweisen – für einen Vampir.
Gelegentlich hatte er dem Tageslicht ein paar Sekunden getrotzt, aber nur in Notfällen und dann auch nur, wenn er in einen dicken schwarzen Umhang gehüllt und gerannt war, als wäre ihm der Teufel auf den Fersen. Dabei hatte er sich immer im Schatten der Häuser gehalten und das direkte Sonnenlicht gemieden. Er war nicht gerade erpicht darauf, so etwas in naher Zukunft zu wiederholen.
Nico vernahm das Geräusch einer knarzenden Treppe und Schritte sich der Eingangstür nähern. Einen Augenblick später wurde der Riegel zurück geschoben und die Tür einen Spalt weit geöffnet. Das Erste, was zum Vorschein kam, war eine lange gerade Nase, bevor der Rest des Dieners auftauchte. Er trug eine Livree und seine weißen Handschuhe leuchteten im Dunkeln.
Der Mann sah hochnäsig auf ihn herab, wobei er sein riesiges Riechorgan leicht runzelte. Nico erinnerte sich sofort an die Geschichte von Pinocchio und fragte sich, wessen Atemapparat länger war – der dieses Dieners oder der des Jungen aus Holz. Er würde auf jeden Fall ein paar Lire auf den hochnäsigen Diener setzen.
„Ja?“ Die lang gezogene Frage des Mannes ließ mehr Unmut erkennen, als jede unhöfliche Bemerkung es gekonnt hätte.
Nico entledigte sich zwanglos eines dunklen Handschuhs. „Ich bin hier, um Signore Lombardi zu sprechen.“
Einer hochgezogenen Augenbraue folgte eine schnelle Musterung Nicos. Glücklicherweise scherte dieser sich keinen Deut darum, was ein niederer Bediensteter von seiner späten Ankunft hielt. Doch sollte der Mann ihn noch weiter verstimmen, hätte Nico keinerlei Skrupel, seine Kräfte zu benutzen, um sich Einlass zu verschaffen. So oder so würde er heute Nacht Signore Lombardi sprechen.
„Und wen darf ich melden?“
„Nicholas Angelotti“, antwortete er und zog seinen zweiten Handschuh aus.
„Einen Moment, Signore.“ Der Diener nickte und machte Anstalten, die Tür zu schließen, doch Nico zwängte seinen Stiefel zwischen Tür und Angel und verhinderte dessen Vorhaben.
„Erlauben Sie.“ Nico stieß die Tür weiter auf und betrat das Foyer, sehr zum offensichtlichen Missfallen des unliebsamen Lakaien. „Es ist heute Nacht schrecklich feuchtkalt draußen.“
Mit einem finsteren Blick drehte sich der Mann um. „Wenn Sie so freundlich wären, hier zu warten.“ Als er in den Salon zu seiner Rechten verschwand, erlaubte Nico seinem überlegenen Gehör zuzuhören, wie der Diener ihn ankündigte. Glücklicherweise war Signore Lombardi ein neugieriger Mann und ließ sich nicht davon abbringen, seinen spätabendlichen Besucher zu empfangen.
Schließlich öffnete sich die Tür wieder und der Lakai winkte ihn heran. „Signore Lombardi wird Sie jetzt empfangen.“ Mit einem fast unmerkbaren Nicken trat er zur Seite und ließ Nico an ihm vorbei den Raum betreten, bevor er die Tür lautstark hinter ihm schloss.
Nico verbeugte sich kurz und studierte den älteren Herrn, der vor dem Kamin stand. Er war in eine dunkle Hose und einen burgunderfarbigen Wams mit passendem Hausmantel gekleidet, dessen Gürtel an der Seite verknotet war. Sein Haar war an den Schläfen grau und oben dünn – eine Tatsache, die Nico leicht ausmachen konnte, da er etwa fünfzehn Zentimeter größer war als sein Gastgeber. Die Brille, die Lombardi trug, gab ihm den Hauch eines zerstreuten Professors, doch die intelligenten mausbraunen Augen dahinter widerlegten diesen Gedanken: Der Mann war außerordentlich wachsam. Und sicherlich ein gerissener Verhandlungspartner.
„Signore Lombardi, ich danke Ihnen, dass Sie mich zu dieser ungewöhnlichen Stunde empfangen.“
„Ich glaube, wir kennen uns nicht, Signore Angelotti, oder täuscht mich mein Gedächtnis?“
„Das tut es nicht.“ Nico trat ein paar Schritte näher.
„Bitte, nehmen Sie Platz.“ Lombardi setzte sich in einen Sessel und deutete auf das Sofa gegenüber. Nico gehorchte ihm, obwohl er lieber gestanden wäre. Geschäftsgespräche führte er lieber im Stehen.
„Ich vermute, dies ist kein Privatbesuch“, sagte Lombardi mit einem Blick auf die große Biedermeieruhr, die die Wand zierte.
Nico neigte seinen Kopf ein wenig und ein weiches Lächeln umspielte seine Lippen. „Lassen Sie mich aufrichtig sein, Signore, und nicht Ihre Zeit vergeuden.“
„Das wüsste ich zu so später Stunde sehr zu schätzen.“
„Ich bin wegen etwas Geschäftlichem hier.“
„Worum handelt es sich?“, fragte Lombardi.
„Es geht das Gerücht um, Sie würden daran denken, Venedig zu verlassen, um sich auf dem Festland zur Ruhe zu setzen?“
Der Mann entspannte sich sichtlich und lehnte sich in seinem Sessel zurück, wobei er seine Arme auf seinem Schoß zu ruhen kommen ließ und seine Beine überkreuzte. „Ah, diese Gerüchte.“ Er lachte in sich hinein. „Wurde auch Zeit, dass jemand sie hörte. Es hat lange genug gedauert, sie zu verbreiten.“
Mit einem Ruck rutschte Nico zur Kante des Sofas vor. War er vergebens gekommen? „Wollen Sie damit sagen, dass sie nicht wahr sind?“
„Das könnten sie.“
„Sie könnten was, Signore?“
„Entweder wahr oder unwahr sein.“
Frustration machte sich in Nico breit. „Was nun?“
Der alte Mann lächelte. „Das hängt lediglich von Ihnen und Ihrem Angebot ab.“
„Ich verstehe.“ Nico entspannte sich. Sein erster Eindruck des Mannes war richtig gewesen: Er war ein ausgezeichneter Verhandlungsführer. Unklar war jedoch, woher er wusste, aus welchem Grund Nico hier war.
„In der Tat. Es scheint, dass Grundbesitze in dieser Gegend in letzter Zeit im Wert gestiegen sind. Mehrere Häuser haben in den letzten paar Wochen den Besitzer gewechselt und, wie ich höre, zu beachtlichen Preisen. Sollen wir sagen, für mehr, als die Backsteine und der Mörtel wert sind?“
Nico lächelte. „Ich habe das Gefühl, wir werden bei unseren Verhandlungen großartig vorankommen.“
„Das hoffe ich doch.“ Er zeigte auf die Kommode, von der eine Karaffe verlockend funkelte. „Grappa?“
Um nicht unhöflich zu erscheinen, nickte Nico. Er hatte sich erst vor kurzem an dem reichhaltigen Blut einer Dirne gelabt, also würde ihm etwas Alkohol auf vollen Magen nicht schaden. Als Vampir konnte er zwar Flüssigkeiten ohne irgendwelche nachteiligen Auswirkungen zu sich nehmen; Alkohol war allerdings etwas schwieriger und konnte auf leeren Magen seine Sinne schnell beeinträchtigen. Sie wären immer noch schärfer als die eines Menschen, aber alkoholisiert verfügte er bei weitem nicht über sein normales Kampfpotenzial und seine üblichen Wahrnehmungsfähigkeiten.
„Drei Finger.“ Lombardi deutete mit dem Zeigefinger auf den Dekanter. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, junger Mann, aber meine Knochen.“ Er zeigte nach draußen. „Die feuchte Kälte macht mir zu schaffen, wissen Sie. Es ist viel wärmer und trockener auf dem Festland.“
Nico schenkte zwei Gläser ein und reichte eines seinem Gastgeber, bevor er seinen zugewiesenen Platz auf dem Sofa wieder einnahm. Er hob sein Glas. „Auf Ihre Gesundheit, Signore.“
Sein Gastgeber führte das Glas an seinen Mund und nahm einen kleinen Schluck. Nico tat dasselbe und die brennende Flüssigkeit benetzte seinen Rachen. Der Alkohol war ganz anders als die weiche Beschaffenheit des Blutes, das er erst kürzlich konsumiert hatte. Die Flüssigkeit war rau und unangenehm, aber dem Ausdruck in Lombardis Gesicht nach zu urteilen und dem zufriedenen Seufzen, das dieser ausstieß, schien der Grappa von höchster Qualität zu sein. Weil er keine andere Wahl hatte, ließ Nico einen gespielten Seufzer des Genusses seine Lippen verlassen.
„Ah, ich sehe, Sie sind ein Mann, der gute Spirituosen zu schätzen weiß“, kommentierte Lombardi und sah zufrieden drein. „Ich würde es hassen, mit jemandem ins Geschäft zu kommen, der kein gutes Glas Grappa genießen kann.“
Nico lächelte, während er sich immer noch vom Brennen des Grappas erholte. Er müsste sich heute erneut an Blut laben, nur um den grauenhaften Geschmack in seinem Mund loszuwerden.
„Ein vorzüglicher Jahrgang.“ Nannte man es Jahrgang bei Grappa? Er hoffte es.
„Ja, ja.“ Lombardi setzte sein Glas auf dem kleinen Mahagonibeistelltisch neben seinem Sessel ab und schaute erneut auf die Uhr. „Darf ich den Grund für Ihr Interesse am Erwerb dieser Residenz erfahren?“
Nicos Nackenhaare stellten sich auf und er räusperte sich, um etwas Zeit zu gewinnen. Er hatte nicht erwartet, dass Lombardi eine so persönliche Frage stellen würde. Für eine Geschäftstransaktion wie diese wurde generell kein Grund angegeben.
„Vielleicht wünscht sich Ihre Gemahlin ein größeres Haus?“, schlug der alte Mann vor.
„Ich bin Junggeselle.“
Sofort leuchtete das Gesicht seines Gastgebers auf und er rutschte auf seinem Sessel nach vorne. „Ein Mann Ihres offensichtlich guten Standes ist noch unverheiratet?“
Nico nickte kurz, weil er weder den neugierigen Mann verstimmen, noch seine persönlichen Umstände preisgeben wollte. „In der Tat. Aber lassen Sie uns wieder zum Haus zurückkommen. Ich nehme an, dass es über einen überdachten direkten Zugang zum Kanal verfügt?“
Das war etwas, das Nico sofort bemerkt hatte, als er die Häuser auf diesem Block nach einem abgesucht hatte, auf das er ein Angebot machen wollte. Auf der Seite, die am Kanal lag, war ein Bogengang in das Haus gebaut worden, sodass eine Gondel ins Innere des Hauses fahren konnte und somit vor dem Sonnenlicht geschützt war. Mit einer geschlossenen Gondel könnte ein Vampir somit kommen und gehen, ohne sich je der Sonne auszusetzen. Eine solche Gelegenheit konnte Nico sich nicht entgehen lassen.
Obwohl es in Venedig viele Häuser mit dieser Eigenschaft gab, verfügten innerhalb des Blocks, den er und seine Vampirkameraden aufkaufen wollten, nur zwei Häuser über so einen überdachten Eingang: dieses und das, in dem Dante und Raphael mit ihren Gemahlinnen lebten. Es wäre ein Glücksfall, dieses Haus zu ergattern, bevor es jemand anderes tat.
„Ja, ja, es hat einen überdachten Platz für unsere Gondel.“ Er machte eine abwerfende Handbewegung, als wäre ihm diese Besonderheit egal. „Aber lassen Sie mich etwas anderes fragen. Brauchen Sie ein Haus, weil Sie sich kürzlich verlobt haben?“
Nico kniff die Augen zusammen. Warum war dieser vermaledeite Mann so interessiert an seinem Privatleben? Gäbe es noch ein Haus wie dieses, würde er Lombardi jetzt verlassen. Seine Fragen wurden geradezu unhöflich. „Nein.“
Ein weiteres Lächeln wanderte über das Gesicht des Mannes. „Ah, exzellent, exzellent. Nun in diesem Fall, sollen wir den Kaufpreis diskutieren? Ich vermute, Sie sind im Besitz liquider Geldmittel?“
Nico seufzte erleichtert. „Mein Vermögen ist liquide und kann sehr kurzfristig ausgezahlt werden.“
Lombardi nickte. „Das dachte ich mir. Bezüglich des Preises; sind Sie sich darüber gewahr, welche Summe Signore Grecos Haus erst kürzlich eingebracht hat?“
„Das ist mir in der Tat bekannt.“ Lorenzo, einer seiner Freunde, hatte das Haus erworben.
„Gut. Ich möchte fünfundzwanzig Prozent mehr.“
Nico fiel beinahe der Unterkiefer herunter. „Signore, das kann wirklich nicht Ihr Ernst sein. Dieses Haus ist nicht größer als das von Signore Greco.“
Lombardi nahm noch einen Schluck von seinem Grappa. „Signore Grecos Haus ist zugig und bedarf einiger Reparaturen. Dieses Haus jedoch nicht.“
„Zehn Prozent mehr“, räumte Nico ein.
„Dieses Haus ist mit seiner kompletten Einrichtung erhältlich.“
Überrascht verschüttete Nico fast seinen Grappa. „Sie verkaufen das Mobiliar zusammen mit dem Haus?“
„Nicht nur das Mobiliar, alles.“
Ein schrecklicher Gedanke machte sich in Nico breit. „Nicht den Lakaien!“ Er könnte diesen unverschämten Mann niemals tolerieren.
„Natürlich nicht. Adolfo, der Lakai, dem Sie begegnet sind, wird mich aufs Land begleiten. Alles andere bleibt, inklusive der anderen Diener: ein zweiter Lakai, ein Dienstmädchen und die Köchin.“
Obwohl Nico später seine eigenen Diener anstellen würde, nickte er und sah sich um, um das Mobiliar zu begutachten. Es war in gutem Zustand und von guter Qualität. „Ist der Rest des Hauses vergleichbar eingerichtet?“
„Das ist es. Sie dürfen sich in Kürze selbst davon überzeugen.“ Lombardi atmete tief ein. „Haben wir eine Abmachung? Fünfundzwanzig Prozent mehr?“
Nico musste darüber nicht nachdenken. Obwohl der Preis unverschämt hoch war, war zweifellos von Vorteil, dass er das Haus nicht einrichten musste und dass es eine überdachte Einfahrt für eine Gondel hatte.
Er stand auf und bot Lombardi seine ausgestreckte Hand an. Dieser schüttelte sie mit einem erstaunlich festen Griff.
„Nun zu den Vorbereitungen für die Zeremonie“, fügte Lombardi hinzu.
Nicos Magen drehte sich um, als plötzliche Panik ihn überkam. „Zeremonie?“
„Ja, die Trauung soll mit äußerster Eile durchgeführt werden. Und sobald –”
„Trauung?“, krächzte Nico.
Lombardis wulstige Augen sahen ihn an, als ob Nico dämlich wäre. „Ja, die Trauung zu meiner Tochter natürlich.“
„Es tut mir leid, Signore, aber da scheint es ein Missverständnis zu geben.“ War der Mann senil? „Wir hatten den Kauf Ihres Hauses besprochen.“
„Und uns über einen fairen Preis geeinigt. Und dieser Preis beinhaltet die Heirat zu meiner Tochter. Ich dachte, das war Ihnen bewusst.“
„Was war mir bewusst?“ Nico hatte das Verlangen, sich die Haare zu raufen. Wie viele Gläser Grappa hatte der Mann heute Abend schon getrunken?
„Jeder in Venedig weiß, dass ich mich nie von dem Haus trennen würde, wenn meine Tochter keinen Ehemann durch diesen Handel bekäme. Ich habe lange genug gewartet, einen passenden Gemahl für sie zu finden. Und ich muss sagen, ich hätte nie gedacht, dass sie einen so schneidigen, jungen Mann als ihren Angetrauten bekommen würde. Ich hätte mich auch mit jemandem, der viel älter und weniger gut aussehend ist als Sie, zufrieden gegeben.“
Lombardis Worte sagten ihm alles, was er wissen musste: Seine Tochter war hässlich und ohne jegliche Fähigkeiten oder Zierden. Und Nico wäre der Letzte, der eine solche Frau als seine Gemahlin akzeptieren würde.
„Er möchte, dass du was machst?“, wiederholte Dante ein zweites Mal.
Nico funkelte ihn finster an. „Bist du taub?“
Dante tauschte ein Grinsen mit seinem Bruder Raphael aus, der in seinem Sessel vor dem Kamin faulenzte, wobei er ein Bein lässig über die Armlehne geschwungen und das andere vor sich ausgestreckt hatte. Nur in seinem eigenen Heim konnte sich ein Mann so entspannen.
Obwohl Nico in Dantes und Raphaels Haus immer willkommen war, fühlte er sich heute nicht so entspannt, wie das normalerweise im Haus der Brüder der Fall war. Innerlich war er aufgewühlt und fragte sich, ob er gerade den größten Fehler seines Lebens machte. Hatte er die richtige Entscheidung getroffen?
„Du könntest es schlechter treffen, als bei dem Handel noch eine Frau zu bekommen“, meinte Raphael.
„Es wäre sowieso lediglich eine Zweckehe. Ein kleines Ärgernis“, fügte Dante hinzu.
„Lass das deine Frau nicht hören, oder sie treibt dir sofort einen Pflock ins Herz.“ Nico wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Wie wir alle wissen, habe ich aus Liebe geheiratet. Aber nicht jeder kann so viel Glück haben. Außerdem dachte ich, du glaubst nicht an die Liebe, Nico.“
„Natürlich nicht. Es ist alles nur eine große Lüge.“
„Dann verstehe ich nicht, warum du dich so sträubst“, folgerte Raphael. „Wenn du nicht an die Liebe glaubst, verlierst du nichts, wenn du diese junge Frau ehelichst und –”
„Junge Frau? Ihr Vater sieht uralt aus. Sie ist bestimmt schon aus ihrer Blütezeit heraus. Vielleicht sogar schon über Dreißig!“
„Gott behüte!“ Raphael schmunzelte.
Nico nickte. „Genau! Und wahrscheinlich ist sie hässlich wie ein Pisskrug. Oder warum sollte sie Mitte Dreißig noch unverheiratet sein?“
„Jetzt ist sie also schon Mitte Dreißig?“, fragte Dante und warf seinem Bruder einen Seitenblick zu. „Gib ihm noch eine halbe Stunde und sie ist eine alte Jungfer, die einen Gehstock benötigt.“
„Und wer sagt, dass sie das nicht schon ist? Ihr Vater ist wohlhabend. Er kann ihr eine ordentliche Mitgift geben. Also frage ich dich, warum noch niemand vorgetreten ist, um diesen Preis zu beanspruchen.“ Nico schaute von Dante zu Raphael, aber beide verkniffen sich ihre Antworten. Ihr verschmitztes Grinsen war eine andere Sache. „Ich sage euch warum: Weil eine vierzigjährige Jungfer mit einer Nase wie ein Falke und einem Gang so grazil wie der eines erschöpften Waschweibs das Letzte ist, mit dem ein Mann, der etwas auf sich hält, sein Bett teilen will.“
„Wer sagt, dass sie dein Bett teilen muss?“ Dante löste seine Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines strahlend weißen Hemdes. „Warum kannst du sie nicht einfach auf dein Anwesen auf dem Festland schicken und sie dort leben lassen, während du in Venedig bleibst?“
„Die Hexe aufs Land schicken?“ Nico überdachte die Idee. Sie war gar nicht schlecht. Er müsste ihr nicht einmal einen Grund nennen. Sie müsste den Wünschen ihres Gemahls gehorchen. Das wäre tatsächlich das Einfachste. „Sie könnte am Tag nach der Trauung aufs Festland reisen.“
Raphael warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Findest du das nicht ein bisschen hart? Sie am Tag nach deiner Hochzeitsnacht wegzuschicken?“
„Hochzeitsnacht?“, wiederholte Nico. „Du erwartest doch nicht etwa von mir, dass ich eine Frau ficke, die aussieht wie eine Vogelscheuche?“
Dante lachte. „Ich befürchte, dass du zumindest die Ehe vollziehen musst, Nico. Niemand erwartet von dir, dass du es genießt.“
Ein kalter Schauer lief ihm bei dem Gedanken, es mit Lombardis Tochter zu treiben, die Wirbelsäule hinunter. Wenn sie ihr Aussehen von ihrem Vater geerbt hatte, würde sie die hässlichste Frau sein, die er je gefickt hatte, und das schloss einige der billigeren Huren ein, die er gelegentlich besuchte. Sicher, er war nicht allzu wählerisch, wenn es um seine Bettgefährtinnen ging, aber zumindest hatten die paar weniger schönen Weiber, mit denen er im Bett gewesen war, ihren Mangel an Schönheit mit ihrem Können in Sachen der fleischlichen Künste wettgemacht. Diese Frauen hatten seinen Schwanz besser gelutscht als die schönen.
Er schluckte schwer. „Du redest dich leicht. Deine Frau ist schön. Wer würde sie nicht –”
„Sag es nicht“, warnte ihn Dante mit tiefer und gefährlicher Stimme. „Ein respektloses Wort über Viola und ich werfe dich eigenhändig in den Kanal.“
Nicos Augen weiteten sich sofort. Im Wasser des Kanals zu landen war ein Todesurteil für jeden Vampir. Ihre Zellen waren so dicht und solide, dass ihre Körper als Resultat viel schwerer als Wasser waren und sie deshalb wie ein Stein auf den Grund sanken. Er würde ertrinken. „Entschuldige.“
„Entschuldigung akzeptiert.“ Dante nickte schnell. Dann verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck. „Glaub nicht, ich verstehe deine Misere nicht. Aber wir benötigen dieses Haus. Wir brauchen jedes einzelne Haus auf diesem Block, um eine Zufluchtsstätte für uns und unsere Vampirkameraden zu errichten. Die Hüter sind uns auf den Fersen und ohne eine Festung, die uns Sicherheit und Schutz bietet, wird sich unsere Zahl weiter verringern. Wir müssen stark bleiben, um sie zu bekämpfen.“