21,99 €
Noch mehr Best Practice in der (Senioren-)Tagespflege. Das 2. Best Practice-Praxishandbuch von Tagespflegen für Tagespflegen. Weitere 50 strategische und inhaltliche Ideen und Vorschläge für Führungskräfte aus der Praxis für die Praxis in der (Senioren-)Tagespflege. Es handelt sich um „Best Practice“-Ideen, da die meisten Ideen praxiserprobt und sich als erfolgreich herausgestellt haben. In diesem 2. Buch der Best-Practice Reihe dürfen Sie sich wieder von vielen erprobten, aber auch einigen unkonventionellen Ideen für Ihre Tagespflege überraschen lassen. Zusätzlich legen wir in diesem Band einen Schwerpunkt auf die Belegungssteigerung und auf die Einbindung der Tagespflege in das Quartier. Die Themenblöcke: 1. Eine gute Belegung in der Tagespflege 2. Außendarstellung und Alleinstellungsmerkmale 3. Gäste und Aktivitäten 4. Best Practice für Mitarbeiter*innen 5. Tagespflege im Quartier In unseren Beratungen und Projektplanungen bei Trägern von Pflegeunternehmen und in unseren Seminaren zum Planen und Betreiben von Tagespflegen bzw. zur betriebswirtschaftlichen Führung werden immer wieder spannende, kreative und auch innovative Praxisideen an uns herangetragen, die den Alltag der Mitarbeiter, aber auch den Tag für die Gäste, erleichtern oder verbessern. Hinweis: Dies ist der 2. Band der Reihe “Best Practice für die Tagespflege”.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 145
Veröffentlichungsjahr: 2021
Peter Wawrik, Lukas Wawrik, Karla Kämmer
…noch mehr Best Practice in der (Senioren)-Tagespflege
Weitere 50 strategische und inhaltliche Ideen und Vorschläge für Führungskräfte aus der Praxis für die Praxis in der (Senioren)-Tagespflege
Mit den Schwerpunkten „Belegungsmanagement“ und „Tagespflege im Quartier“
Peter Wawrik, Lukas Wawrik, Karla Kämmer
… noch mehr Best Practice in der (Senioren)-Tagespflege
Weitere 50 strategische und inhaltliche Ideen und Vorschläge für Führungskräfte aus der Praxis für die Praxis in der (Senioren)-Tagespflege
Mit den Schwerpunkten „Belegungsmanagement“ und „Tagespflege im Quartier“
Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufgearbeitet. Der Verlag und die Autoren können trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen.
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Eine Weitergabe der digitalen Arbeitshilfen zu diesem Buch an Dritte ist unzulässig.
Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.
Alle Rechte vorbehalten.
© Wawrik Pflege Consulting, Bad Sassendorf, 2021.
Print:
ISBN
978-3-347-46134-5
E-Book-Formate:
pdf:
ISBN
978-3-347-46141-3
epub:
ISBN
978-3-347-46141-3
mobi:
ISBN
978-3-347-46141-3
Besuchen Sie uns im Internet:
www.wawrik-pflege-consulting.dewww.kaemmer-beratung.de
Verlag & Druck & Distribution:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Foto Titelseite:
Adobe Stock / deagreez
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Eine gute Belegung in der Tagespflege
1.1 Marketing für Tagespflegen
1.2 Akquise für Tagespflegen
1.3 Aktive Beratung bei Ihren Gästen und ambulanten Patienten
2 Außendarstellung und Alleinstellungsmerkmale
2.1 Die Vorteile einer kleinen Tagespflege kommunizieren
2.2 Facebook und soziale Medien
2.3 Die Rückseite des Schnuppergutscheins
2.4 Schnuppergutschein mit Gedicht
2.5 Weitere Slogans als Ideen
2.6 Den Eingang stimmungsvoll gestalten
2.7 Im Eingangsbereich Gästesprüche aushängen
2.8 Zur Begrüßung ein Spruch zum Tag
2.9 Tagespflege in 3 Minuten präsentieren
2.10 Aktive Beratung mit Schlüsselworten
2.11 Tagespflege mit segregativer Betreuung
2.12 Tagespflege in zwei Schichten
2.13 Tagespflege für jüngere Pflegebedürftige
3 Gäste und Aktivitäten
3.1 Rollator-Parcours
3.2 Tiere in der Tagespflege
3.3 Märchen – ein Thema für Generationen
3.4 Lebensqualität und Beweglichkeit verbessern
3.5 Talente der Gäste nutzen
3.6 Blumenkasten-Paten
3.7 Basketball, Fußball und mehr
3.8 Aktivitätenboard
3.9 Therapiepuppen in Tagespflegen
3.10 Ein (therapeutisches) Hochbeet
3.11 Ein (therapeutischer) Zaubertisch
3.12 Fahrradtouren und Gesundheitsförderung
3.13 Laptop, Tablet, Smartphone, Drohne
4 Mitarbeiter*innen
4.1 Den Prozess „Übergabe“ verbessern
4.2 Digitalisierung in der Tagespflege
4.3 Mitarbeiter*innen von Ideen überzeugen
4.4 Die Geschäftsführung von Ideen überzeugen
4.5 Die Tagespflege als TOP-Ausbildungsbetrieb
5 Tagespflege im Quartier
5.1 Das neue Wohnen und Leben im Alter
5.2 Als Tagespflege das Quartier mitgestalten
5.3 Exkurs: Was bedeutet „Quartier“ und wozu ist es nützlich?
5.4 Tagespflege im Quartier vernetzen
5.5 Aufsuchende Beratung und Nachbarschaftshilfe
5.6 Blühwiese – ein Nachhaltigkeitsprojekt
5.7 Tagespflege-Aktion zum Muttertag
5.8 Leckeres regionales Essen für die Tagespflege
5.9 Trainingsparcours für Rollatoren
5.10 Adventsbasteln für das Quartier
5.11 Generationen verbinden
5.12 Nachhaltigkeit in der Tagespflege
5.13 Café Zeitlos und Tagespflege
5.14 Herbstzauber am Straßenrand
5.15 Tagespflege als Notfall-Ort bei Katastrophen
6 Zum Abschluss
6.1 Eine jährliche Standortbestimmung
6.2 Suchen Sie sich Netzwerkpartner
6.3 Mehr Differenzierung ist in Zukunft wichtig
6.4 Gehen Sie mutig in die Zukunft
Anlagen
Anlage I Arbeitshilfen im Downloadbereich
Anhang II Literatur-/Quellenverzeichnis
Anhang III Best-Practice Übersicht
Die Autoren
Pflegedienste und Tagespflegen benötigen eine besonders feinfühlige, emotional ansprechende Außendarstellung.
Vorwort
… noch mehr Best Practice Ideen für die Tagespflege?
Nach der Veröffentlichung unseres ersten Buches „Best Practice für die (Senioren)-Tagespflege“ haben wir viel Zustimmung erhalten und positive Rückmeldungen, dass die vorgestellten Ideen und Praxisbeispiele auch in anderen Tagespflegen übertragen wurden.
Das hat uns sehr gefreut. So haben wir uns das auch gewünscht.
Wir haben in den letzten Monaten, auch in der Corona-Zeit mit seinen besonderen Belastungen neue Ideen entwickelt oder erhalten, die den Alltag der Mitarbeiter*innen, aber auch den Tag für die Gäste, erleichtern oder verbessern können und die wir in diesem zweiten Band nun aufgreifen.
Wir sehen für die nächste Zeit drei besondere Herausforderungen für
Tagespflegen:
■ Den Tagespflege-Gästen und ihren Angehörigen nach den Corona-Lock-Down-Zeiten und Beeinträchtigungen wieder Mut zu machen, die Tagespflege als sichere, sinnvolle Alltagsergänzung für Pflegebedürftige zu sehen.
■ Die eigene Tagespflege in einer Zeit von zunehmendem Wettbewerb besser in der Beratung, in der Akquise und im Marketing darzustellen, um die Belegung zu steigern.
■ Die Tagespflege im Quartier, im Stadtviertel und im Gemeinwesen gut zu vernetzen und zu verankern.
Neben vielen kreativen Best-Practice-Ideen werden in diesem zweiten Buch weitere Impulse gesetzt und diese Fragen beantwortet:
■ Wie kann die Alltagsunterstützung für die Gäste noch differenzierter, kreativer und vielleicht auch humorvoller gestaltet werden?
■ Wie können Angehörige oder das Quartier mit in die Arbeit der Tagespflege einbezogen werden?
■ Wie kann man (auch nach Covid-19) und bei zunehmendem Wettbewerb neue Gäste gewinnen?
■ Welche zusätzlichen oder vielleicht auch ausgefallenen Aktivitäten können wir unseren Gästen anbieten?
Auch mit dieser neuen Sammlung der Best-Practice-Ideen für Tagespflegen möchten wir Ihnen wieder Mut machen: Trauen Sie sich bestehende, neue und eigene Ideen auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Befragen Sie Ihre Mitarbeiter*innen und Gäste regelmäßig nach Ideen oder Wünschen, die umgesetzt werden könnten. Ihre Mitarbeiter*innen und Gäste haben mit Sicherheit interessante Hobbys und versteckte Fähigkeiten. Vielleicht spielt ein Mitarbeiter Saxofon oder ein Gast war ein ehemaliger Gärtner?
Zwei Anmerkungen noch vorab:
1. Je nach Bundesland wird von der Tagespflege oder Senioren-Tagespflege gesprochen. Wir sprechen im Buch immer von der Tagespflege, meinen aber das gleiche.
2. Das Buch hat mehrere Kapitel mit vielen Best-Practice-Ideen. Welches Kapitel Sie zuerst lesen, bleibt Ihnen überlassen. Sehen Sie das Buch als Arbeitshilfe, das Sie immer wieder zur Hand nehmen können.
Wir danken allen Tagespflege-Leitungskräften für ihre Best-Practice-Ideen und Lisa Bosbach (www.lisabosbach.de) für ihre Illustrationen.
Wir hoffen, dass Ihnen dieses Praxishandbuch im Berufsalltag eine Hilfe darstellt. Senden Sie uns gerne weiterhin Ihre Ideen/ Umsetzung (im besten Fall mit einem Foto) an [email protected].
Auch für dieses Buch gilt: Nachmachen ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Bad Sassendorf, Essen im November 2021
Peter Wawrik, Lukas Wawrik, Karla Kämmer
1 Eine gute Belegung in der Tagespflege
Eine Tagespflege ist trotz verbesserter Rahmenbedingungen durch die letzten Pflegestärkungsgesetze kein Selbstläufer. Es gibt Chancen aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung, aber auch hohe Risiken z.B. durch kurzfristige Absagen (z.T. bis zu 30 % der Gäste pro Tag), die eine hohe wirtschaftliche Belastung darstellen können.
In den vergangenen Jahren nahmen daher in unserer Unternehmensberatung die Anfragen nach Beratung zur Belegungssteigerung, zu differenzierten Konzepten, zur wirtschaftlichen Verbesserung und nach Pflegesatzverhandlungen zu.
Warum ist in Zukunft gute Beratung, Akquise und Marketing auch für bisher gut belegte Tagespflegen wichtig und warum beginnen wir dieses Best-Practice-Buch II mit diesem Themenschwerpunkt?
Folgende Grafik stellt eine Übersicht dar, wie sich die Tagespflegen in Deutschland seit 2001 entwickelt haben (mit einer Prognose bis 2029):
Daraus leiten wir vier Thesen ab:
1. In Zukunft konkurrieren Tagespflegen mehr als in der Vergangenheit.
2. Weiterhin werden zukünftig Tagespflegen, die eine hohe Auslastung hatten, ebenfalls aktiv um Gäste werben müssen.
3. Die Tagespflege bewirbt sich beim „Bewerber“, nicht mehr andersrum.
4. (Zielgruppengerechte) Ansprache und Kommunikation wird in zweierlei Weise wichtiger: a) bei der Führung eines Teams (Lebensphasenorientierte Personalpolitik / 4 Generationen in der Tagespflege)b) bei der Akquise und Beratung von Tagespflegegästen.
Sie sollten deshalb die Beratung bestehender und die Akquise neuer Tagespflegegäste und Ihr Marketing mit entsprechenden Arbeitshilfen ganz oben auf Ihre Agenda setzen, damit Ihre Tagespflege weiter erfolgreich ist und gut angenommen wird.
Und wenn es Ihnen nun so geht:
„Auch das noch? Ich habe doch schon im Alltag viel zu tun.“
Keine Sorge: Sie sind nicht allein!
Sie können sich dabei von Ihrer Öffentlichkeitsabteilung (sofern vorhanden), kreativen Mitarbeitern (Jung oder Alt), diesem Best-Practice-Buch oder Dritten helfen lassen.
Wir beschreiben im Folgenden nun die einzelnen Themen genauer und stellen Ihnen die ersten Best-Practice-Beispiele und Empfehlungen vor:
1.1 Marketing für Tagespflegen
Womit wirbt eine Tagespflege eigentlich?
Diese Bereiche gehören zum Feld der „Öffentlichkeitsarbeit“ oder dem Marketing.
Vorab: Wenn eine Tagespflege zu einem Trägerverbund von mehreren Einrichtungen gehört, dann ist die Art der Öffentlichkeitsarbeit mit dem gesamten CI (Corporate Identity) und CD (Corporate Design) des Trägers abzustimmen, damit eine Wiedererkennung und die Zugehörigkeit erkennbar werden.
Die einzelnen Marketing-Faktoren stellen wir nun kurz vor:
Der Ruf
Kundenzufriedenheit ergibt sich aus:
• guter Betreuungs- und Pflegequalität, über die z.B. durch die Gäste oder Angehörige berichtet wird.
• Verlässlichkeit, die z.B. ein Arzt in den Absprachen mit der Tagespflegeleitung erlebt.
• guter Kommunikation, die Gäste sollen sich „wie Zuhause“ fühlen.
Mitarbeiterzufriedenheit ergibt sich aus:
• sinnstiftenden Tätigkeiten
• verlässliche Dienstplanung
• überschaubaren Überstunden
• gutem Leitungsverhalten der Vorgesetzten
Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ergibt sich aus:
• Erzählungen von der Tagespflege
• Gerüchten über die Tagespflege
• Erfahrungen mit der Tagespflege
Unser Tipp:
Zur Überprüfung und Reflexion des Rufes sind regelmäßige Mitarbeiter- und Tagespflegegästebefragungen sinnvoll (z.B. 1x im Jahr). Weiterhin sollte beachtet werden, wie in der Öffentlichkeit von der Tagespflege gesprochen wird. Entsprechend der Ergebnisse und der Auswertungen sollten Veränderungen bzw. Weiterentwicklungen vorgenommen werden.
Das Image
Eine Tagespflege wirbt mit seinem zu der Zielgruppe passenden und zukunftsfähigen Erscheinungsbild, das mit dem Fremdbild möglichst übereinstimmen sollte.
Dazu sollten auch die Farben und Darstellungen passen.
Was ist damit gemeint?
Wenn wir z.B. in ein Einkaufszentrum oder in eine Wohnung oder ein Büro gehen, entwickelt sich sofort bei uns ein Eindruck und ein Erscheinungsbild von diesem Ort. Dies geschieht nonverbal innerhalb von sehr kurzer Zeit und prägt unseren ersten Eindruck.
Leitfragen zum Fremdbild:
• Was sehen Tagespflegegäste oder deren Angehörige, wenn sie in Ihre Einrichtung kommen? Sehen sie ein altes Gebäude oder eine alte Eingangstür, einen verschmutzen Außenputz, abgestoßene Ecken?
• Sehen sie ein neues Gebäude oder helle Räume, freundliche Farben an den Wänden?
• Werden sie von der Mitarbeiterschaft freundlich begrüßt?
• Riecht es in Ihrer Tagespflege angenehm oder nach abgestandener Luft?
• Wie empfinden Sie oder Dritte die Atmosphäre, die Stimmung?
Machen Sie als Tagespflegeleitung selbst einen Test und versuchen Sie mit „fremden Augen“ in Ihre Einrichtung zu gehen oder nehmen Sie eine Person Ihres Vertrauens mit und besichtigen Sie zusammen die Tagespflege. Halten Sie alle Punkte fest, die Ihnen auffallen und versuchen Sie ggf., diese „Schritt für Schritt“ zu verbessern.
So wie Sie (bei einem solchen Test) nehmen auch Ihre potenziellen Tagespflegegäste und deren Angehörige Ihre Tagespflege wahr.
Fragen Sie auch direkt Ihre Gäste oder Angehörigen oder Mitarbeiter*innen nach deren Wahrnehmungen, da Verbesserungsabsichten i.d.R. positiv ankommen.
Selbstbild:
Wenn Sie schon länger in Ihrer Einrichtung arbeiten, kann sich das Fremdbild von Ihrem Selbstbild weiter entfernen. „Es war doch schon immer so“, „der Boden sieht zwar nicht mehr so gut aus, aber geht doch noch“, „die Wandfarbe hat doch früher auch allen gefallen“, „wir haben nach dem Mittagessen immer alle Gäste zum Ruhen hingelegt“ sind möglicherweise typische Aussagen im Rahmen des Selbstbildes.
So wie Sie selbst und alle Menschen sich im Laufe der Zeit verändern, so sollte auch in der Tagespflege immer wieder darauf geachtet werden, dass Sie Ihr Selbstbild mit dem Fremdbild abgleichen und entsprechende Veränderungen und Weiterentwicklungen durchführen.
Zwei Aspekte sind unseres Erachtens noch wichtig:
a) Die Stimmung in der Tagespflege
Ein Szenario: Eine Tagespflege wird neu gebaut. Modern, im Bad anthrazitfarbene und weiße Fliesen, große Spiegelflächen im Flur. Die Farben finden sich auch im Küchen- und Aufenthaltsbereich wieder. Der Gartenbereich ist pflegeleicht mit weißem Kies und wenigen Zierpflanzen gestaltet. Der Architekt gestaltet die Möbel in Farbakzenten mit Stahlblau, Wiesengrün und Weiß.
Fühlen sich die älteren Tagespflegegäste in dieser Tagespflege wohl?
Ein weiteres Szenario:
Sie richten eine Tagespflege neu ein. Sie achten auf seniorengerechte Möbel, Tische und Stühle. Mitarbeiter bieten Ihnen einen alten schönen Schrank und eine Pendeluhr an. Im Flur soll ein Ohrensessel stehen. Der Garten erhält sowohl Bewegungsflächen als auch Hochbeete für die Rollstuhlfahrer.
Wie wohl werden sich die älteren Tagespflegegäste hier fühlen?
Die Stimmung wird u.a. über die Möblierung, aber auch über Radio/Musik, vielleicht einem kleinen Zimmerspringbrunnen, Gesang, Gelächter, Lebendigkeit in der Tagespflege beeinflusst. Das wird ebenso im Rahmen des Ersteindrucks und Fremdbildes wahrgenommen und dient mit zur Entscheidungshilfe, die Tagespflege aufzusuchen und zu nutzen.
b) Die Farben in der Tagespflege
Eine sterile Tagespflege ist genauso wenig ansprechend wie eine allzu bunte Tagespflege. Daher sollte die Farbgebung in der Tagespflege bewusst geplant werden. Farben aus dem Corporate Design des Trägers können und sollten auch eingesetzt werden. Nehmen Sie z.B. die Farben aus dem Logo auf.
KFZ
KFZ sind DIE Werbeträger für ambulante Pflegedienste und Tagespflegen. Warum?
Gehen wir von folgender Annahme aus: Die Tagespflege hat einen eigenen Fahrdienst mit zwei KFZ. Morgens und spätnachmittags finden die täglichen Fahrten für die Tagespflegegäste über eine Strecke von je 60 km statt.
Die beiden Tagespflege-KFZ werden (geschätzt) täglich von ca. 200 oder mehr Personen gesehen. D.h. im Monat von mehr als 3.000 Personen (gewisse Überschneidung von gleichen Menschen einmal unterstellt).
Grundsätzlich muss das KFZ zum Image des Trägers passen, auffallen und sollte klare Farben nutzen.
Unser Tipp:
Investieren Sie in ein passendes und ansprechendes Design Ihrer Tagespflege-KFZ. Es ist eine gute und lohnende Investition für eine bessere Belegung Ihre Einrichtung.
Falls Sie keinen eigenen Fahrdienst vorhalten, fehlt Ihnen diese Marketing-Option. Vielleicht können Sie aber mit dem beauftragten Fahrdienst vereinbaren, dass er für Sie wirbt und entweder über Magnetfolien oder eine Teilbeschriftung seiner KFZ auf Ihre Tagespflege hinweist.
Homepage, Flyer und soziale Medien
a) Homepage:
In Zeiten des Internets sollte und muss die Tagespflege natürlich auch im Internet zu finden sein. Daher sollte eine aussagekräftige Homepage für die Tagespflege erstellt und entsprechend gepflegt werden. Die Homepage sollte bei Google leicht zu finden, Smartphone und Tablet optimiert sein und eine einfache Navigation haben. Überprüfen Sie dies bitte.
Der Inhalt auf der Homepage sollte ansprechend gestaltet sein, z.B. durch emotional ansprechende Fotos und eher weniger Text.
Unser Tipp:
Die Beschäftigung mit der Homepage und das Vermitteln eines guten Eindrucks scheint zweitrangig zu sein im Vergleich zur täglichen Arbeit. Da aber immer mehr Menschen (auch Senioren) sich im Internet über die vorhandenen Angebote erkundigen, kommen Sie nicht umhin, auch dort Ihre Präsenz gut und positiv darzustellen. Es gibt ja auch andere Tagespflegen, die um Ihre potenziellen Gäste werben!
b) Flyer:
Neben der Homepage werden Sie als Tagespflegeleitung für potenzielle Gäste oder interessierte Senioren und Angehörige schriftliche Unterlagen erstellen. Bevor Sie jedoch sofort bei jeder Anfrage eine Informationsmappe mit Pflegevertrag etc. herausgeben, sollten Sie i.d.R. einen informativen Flyer vorhalten und diesen zunächst anbieten.
Was fällt Ihnen bei dem nachstehenden Flyer auf?
Das Deckblatt des Flyers beschreitet unseres Erachtens neue Wege: Hier wird die Tagespflege, die auf zwei Etagen in einem bestehenden Haus eingerichtet wurde, als „Wohlfühl-Tagespflege“ beschrieben. Das Konzept ist ebenfalls auf dieses Hauptziel ausgerichtet.
Im Vordergrund wird ein Senior und (so sieht es zumindest aus) der Sohn (und keine Betreuungskraft) dargestellt.
Dass die Familie (Vater und Sohn) gemütlich im Vordergrund auf der Bank sitzt (und die Tagespflege im Hintergrund steht), setzt einen anderen Schwerpunkt als auf Flyern, die häufig eine pflegende oder betreuende Situation darstellen.
Ein Optimum wäre, wenn diese Tagespflege den gleichen Flyer mit „Mutter-Tochter Motiv“ hätte und Sie als Tagespflegeleitung je nach Anfragesituation zwei geschlechterbezogene Flyer zur Verfügung hätten.
Wichtig ist, dass Sie sich bei der Erstellung der Flyer Gedanken über die Wirkung machen, die die Flyer haben sollen. Es gibt keine richtigen oder falschen Flyer! Die Flyer müssen hauptsächlich zu Ihrer Einrichtung, Ihrem Image, Ihrer Art und Ihren Inhalten passen.
Das gleiche gilt auch für einen Schnuppergutschein. Dieser ist eine Einladung und ein „Geschenk“ für den potenziellen Gast. Sie sollten den Schnuppergutschein bei einer Beratung dem potenziellen Gast oder einem Angehörigen mit nach Hause geben. Der Schnuppergutschein soll „Appetit“ auf einen Probetag bei Ihnen machen. Emotional ansprechende Bilder und kurze, aussagekräftige Texte sind auch hier wichtig.
Ein Beispiel mit positiver Ansprache, Personalisierungsmöglichkeit und einem konkreten Tagesablauf:
Schnuppergutschein der Tagespflege Nettetal „Im alten Rathaus“ vom Caritasverband für die Region Kempen-Viersen. Gemeinsam konzipiert und erstellt von Lukas Wawrik, www.StudioWawrik.de.
Unser Tipp:
Übernehmen Sie nicht ungeprüft Vorschläge von Werbeagenturen oder z.B. von Mitarbeitern, die einen Flyer „mal nebenher“ erstellt haben.
Zeigen Sie den Entwurf verschiedenen Menschen und hören Sie auf deren Rückmeldung. Beachten Sie berechtigte Kritik und verändern Sie daraufhin Ihre Entwürfe.
Auch ein Flyer und ein Schnuppergutschein sind Aushängeschilder Ihrer Tagespflege-Einrichtung.
c) Soziale Medien:
Facebook, Twitter und andere Angebote scheinen zunächst Medien zu sein, die für die Zielgruppe der Tagespflegegäste weit entfernt sind. Geben Sie unter Facebook aber mal den Begriff „Tagespflege“ ein, und Sie werden sich als Tagespflege-Leitung möglicherweise wundern, was Sie dort für Einträge und Kommentare und „Traffic“ (Bezeichnung für Datenverkehr im Internet) finden.
Soziale Medien sind sicher für die Tagespflegegäste nicht die vorrangige Informationsquelle, aber wie schätzen Sie das für die nahen Angehörigen oder Enkelkinder ein? Weiterhin sind die sozialen Medien auch Informations- und Werbemöglichkeiten um vorhandene oder potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Eine Tagespflege hat auf Facebook nachfolgende Stellenanzeige gepostet:
Wie gehen Sie mit den sozialen Medien wie Facebook, Twitter, Xing, Kununu oder auch den Google Bewertungen (Google My Business) um?
Wir stellen fest, dass soziale (digitale) Medien immer wichtiger werden. Zur aktuellen Zeit besonders für Angehörige, bestehende und neue Mitarbeiter und Kooperationspartner. In Zukunft jedoch auch für ihre potenziellen Gäste.