Norderney - Silke Klöckner - E-Book

Norderney E-Book

Silke Klöckner

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Beschreibung

EINLEITUNG Willkommen auf Norderney Oder einfach »He!«, wie die Insulaner sagen. Die mit 26 Quadratkilometern Gesamtfläche zweitgrößte der ostfriesischen Inseln ist gleichzeitig auch die abwechslungsreichste, was modernes Leben, gepflegte Bäderarchitektur und ursprüngliche Natur angeht. Kein Wunder also, dass sich in Deutschlands ältestem Nordseebad schon Kaiser und Könige wohlfühlten und heutzutage Ex-Bundespräsidenten und andere Promis hier Urlaub machen. Zwar sind nur etwa 14 Prozent der Gesamtfläche der Insel bebaut – was dem Erholungswert sehr entgegenkommt –, dennoch bietet Norderney-Stadt eine recht vielseitige Shopping- und Gastronomieauswahl sowie verschiedenste kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen. (Beach-)Sport, Fun und Party, aber auch Lukullisches, Literarisches und Überaschendes kann man auf der Insel erleben. Auch Familien mit kleinen oder größeren Kindern brauchen keine Angst vor Langeweile zu haben. Im Kontrast zu der quirligen Lebendigkeit der Stadt stehen Ruhe und Frieden der Natur, vor allem im Ostteil der Insel. Der größere Teil Norderneys gehört seit 1986 zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und dieses seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Damit ist das Gebiet in besonderer Weise geschützt. Hier können Gäste Strand und Dünen, Wind und Wetter mit allen Sinnen genießen, den Kopf auslüften und die Seele baumeln lassen. Der alte und – im besten Sinne – altmodische Bäder-Charakter der Insel hat sich bis heute erhalten, auch wenn man hin und wieder auf arge Bausünden der 1960er und 1970er Jahre stößt. Daneben präsentiert sich immer öfter das neue, moderne und stylische Norderney, das sich vor allem in der Einrichtung und im Angebot vieler Geschäfte, Cafés und Restaurants widerspiegelt. Das mit den Investitionen einhergehende höhere Preisniveau lässt allerdings eine voranschreitende »Versyltung« erkennen. So gibt es für neue und wiederkehrende Besucherinnen und Besucher – viele Touristen sind Stammgäste – Altbewährtes und immer wieder Neues zu entdecken, das auf den Norderney-Geschmack bringt.

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2024

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NORDERNEY
© Staatsbad Norderney GmbH
Die Autorin
Silke Klöckner,gebürtigeKölnerin, hat Bibliothekswesen studiert und arbeitet heute für eine kleine Verlagsgruppe in der Nähe von Köln. Norderney besuchte sie zum ersten Mal mit acht Jahren – und seitdem kommt sie gern immer wieder.

NORDERNEY

Top 10 & Willkommen

Willkommen auf Norderney

Top 10 & Mein Norderney

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Mein Norderney – Lieblingsplätze der Autorin

Stadttour

Ein Spaziergang durch das Nordseebad

Streifzüge

Ein kleiner Hafenspaziergang

Eine Tagestour zum »wilden« Ostende der Insel

Vista Points - Sehenswertes

Museen, Kirchen, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Museen

Kirchen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Geniessen

Übernachten – Hotels, Apartments und Ferienwohnungen, Jugendherbergen, Campingplätze

Hotels

Apartments und Ferienwohnungen

Jugendherbergen

Campingplätze

Essen und Trinken – Restaurants, Strandlokale, Cafés

Restaurants

Fischspezialitäten:

Exklusive Preiskategorie (€€€):

Mittlere Preislage (€€):

Untere Preiskategorie (€):

Strandlokale

Cafés

Mit Hund auf Norderney

Nightlife – Bars und Kneipen

Kultur und Unterhaltung – Konzerte, Theater, Bücher

Shopping – Bücher, Mode, Spezielles, Geschenkartikel

Bücher

Mode

Spezielles

Geschenkartikel

Mit Kindern auf Norderney – Kino, Sternwarte, Sport und Spiel, Rundfahrten und Wanderungen

Kino, Sternwarte

Sport und Spiel

Rundfahrten und Wanderungen

Erholung und Sport – Bewegung und sportliche Betätigungen, Wellness

Bewegung und sportliche Betätigungen

Fahrradfahren:

Laufen:

Reiten:

Schwimmen:

Tennis:

Wandern:

Yoga:

Fitness, Golf, Surfen, Segeln, Fliegen:

Boole, Skat:

Wellness

Massagen:

Kosmetik:

Thalasso

Küstenschutz

Chronik

Daten zur Inselgeschichte

Service von A bis Z

Norderney in Zahlen und Fakten

Anreise

Auskunft

Feste, Veranstaltungen

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Klima, Kleidung, Reisezeit

Notfälle, wichtige Rufnummern

Presse

Sightseeing, Touren

Sprachhilfen

Verkehrsmittel

Impressum/Karte

Top 10 & Willkommen
Willkommen auf Norderney
Oder einfach »He!«, wie die Insulaner sagen. Die mit 26 Quadratkilometern Gesamtfläche zweitgrößte der ostfriesischen Inseln ist gleichzeitig auch die abwechslungsreichste, was modernes Leben, gepflegte Bäderarchitektur und ursprüngliche Natur angeht. Kein Wunder also, dass sich in Deutschlands ältestem Nordseebad schon Kaiser und Könige wohlfühlten und heutzutage Ex-Bundespräsidenten und andere Promis hier Urlaub machen.
Zwar sind nur etwa 14 Prozent der Gesamtfläche der Insel bebaut – was dem Erholungswert sehr entgegenkommt –, dennoch bietet Norderney-Stadt eine recht viel seitige Shopping- und Gastronomieauswahl sowie verschiedenste kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen. (Beach-)Sport, Fun und Party, aber auch Lukullisches, Literarisches und Überaschendes kann man auf der Insel erleben. Auch Familien mit kleinen oder größeren Kindern brauchen keine Angst vor Langeweile zu haben.
Im Kontrast zu der quirligen Lebendigkeit der Stadt stehen Ruhe und Frieden der Natur, vor allem im Ostteil der Insel. Der größere Teil Norderneys gehört seit 1986 zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und dieses seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Damit ist das Gebiet in besonderer Weise geschützt. Hier können Gäste Strand und Dünen, Wind und Wetter mit allen Sinnen genießen, den Kopf auslüften und die Seele baumeln lassen.
Der alte und – im besten Sinne – altmodische Bäder-Charakter der Insel hat sich bis heute erhalten, auch wenn man hin und wieder auf arge Bausünden der 1960er und 1970er Jahre stößt. Daneben präsentiert sich immer öfter das neue, moderne und stylische Norderney, das sich vor allem in der Einrichtung und im Angebot vieler Geschäfte, Cafés und Restaurants widerspiegelt. Das mit den Investitionen einhergehende höhere Preisniveau lässt allerdings eine voranschreitende »Versyltung« erkennen.
So gibt es für neue und wiederkehrende Besucherinnen und Besucher – viele Touristen sind Stammgäste – Altbewährtes und immer wieder Neues zu entdecken, das auf den Norderney- Geschmack bringt.
© Martina Topf/Fotolia
Luftaufnahme der Ostfriesischen Insel Norderney
Top 10 & Mein Norderney
Top 10: Das müssen Sie gesehen haben
A Kurplatz aE2/3
Hier befindet sich mit dem Conversationshaus, dem bade:haus norderney und dem Musikpavillon der kulturelle und soziale Mittelpunkt der Insel. Historisches trifft auf Modernes.
B bade:haus norderney aE2
Auf 8000 Quadratmetern kann man es sich hier gut gehen lassen. In außergewöhnlichem Ambiente können die Gäste schwimmen, saunieren und allerlei Thalasso-Anwendungen genießen.
C Waldkirche aD4
Etwas Besonderes ist ein Freiluft-Gottesdienst in der Waldkirche an der Napoleonschanze. Im Schutz des Wäldchens wurde die Naturkirche schon 1912 eingerichtet.
D Kirche Stella Maris aC2
Dieser wegen seiner klaren Formensprache noch heute moderne Kirchenbau von Dominikus Böhm gehört sicher zu den architektonischen Highlights der Insel.
E Milchbar aD1
Ein wunderbarer Platz direkt am Meer. Hier findet im Sommer Abend für Abend eine regelrechte Sundown-Party statt. Mit dem passenden Getränk in der Hand lässt sich der Abend gut einläuten.
F Wattwanderung aG6
Bei geführten Wattwanderungen, die von speziell geschulten Wattführerinnen und -führern angeboten werden, erfährt man viel Interessantes über die erstaunliche Artenvielfalt dieses ungewöhnlichen Lebensraums.
© Andreas Schulz, Köln
G Wanderung zum Ostende der Insel F1–F12
Natur pur kann man bei einer Wanderung entlang des Strandwegs zum östlichen Inselende erleben.
© Staatsbad Norderney GmbH
H Leuchtturm C10
Das Erklimmen der 254 Stufen wird mit einem grandiosen Blick über die Insel und das Weltnaturerbe Wattenmeer belohnt. Besonders bei sternenklarem Himmel lohnt auch ein romantischer Ausflug am Abend.
I Weisse Düne A8
Egal bei welchem Wetter, hier sitzt man immer nett. Entweder draußen im Strandkorb am schönen Oststrand oder in der Kaminlounge des liebevoll eingerichteten Strandrestaurants.
© Frank Radel/Pixelio
J bade~museum aF2
Unterhaltsam und lehrreich ist ein Besuch im bade~museum, in dem sich alles um die Reise- und Badekultur der letzten zwei Jahrhunderte dreht.
Mein Norderney
Lieblingsplätze der Autorin
Liebe Leserinnen und Leser,
von vielen besonderen Plätzen auf Norderney sind mir die folgenden die liebsten. Fast alle natürlich, wie könnte es anders sein, eng verbunden mit den Geräuschen und den Gerüchen der Nordsee sowie ihrem meditativen Anblick. Eine schöne Zeit auf der Insel wünscht Ihnen
Silke Klöckner
~ Überfahrt nach Norderney aG6
Sie gehört für mich immer zu den schönsten Momenten des Urlaubs. Man hat die ganze Urlaubszeit noch vor sich, riecht die Nordsee und fühlt den Wind. Wenn dann die kleine Insel am Horizont auftaucht, ist die Vorfreude groß!
~ Bibliothek im Conversationshaus aE2/3
In den wunderschönen historischen Räumen finden sich ruhige Plätzchen zum Lesen.
~ Marienhöhe aD1
Dieses Café erinnert mich an erste Inselaufenthalte als Kind. Ein Kännchen Ostfriesentee pro Norderney-Urlaub muss noch heute sein. Aber auch die Kuchenauswahl ist verführerisch.
Der Seeblick ist wunderschön und bei gutem Wetter kann man unter einem der weißen Sonnenschirme sitzen und die Nordseeluft genießen. Seit 2016 erstrahlt die Marienhöhe wieder in neuem alten Glanz.
~ Fahrt zu den Seehundbänken aG6
Ein schönes Erlebnis; man erfährt aus kundigem Mund Interessantes über die possierlichen Tiere und ihren Lebensraum.
~ Strandsauna A11
Schwitzen mit Panoramablick aufs Meer und dann aufgeheizt in die erfrischenden Wellen der Nordsee hüpfen. Das ist schon ein besonderes Naturerlebnis.
Stadttour
Ein Spaziergang durch das Nordseebad
Kurplatz – Kurtheater – Napoleonschanze – Jann-Berghaus-Straße – Seilerstraße – Kirche Stella Maris in der Goebenstraße – Knyphausenstraße – Kaiser-Wilhelm-Denkmal – Friedrichstraße – Poststraße – Insel- kirche – Strandstraße – Marienhöhe oder Milchbar (ca. 70 Minuten ohne Besichtigungen und Pausen).
© Andreas Schulz, Köln
Der historische Kurplatz mit Conversationshaus und Musikpavillon
Als Ausgangspunkt des Spaziergangs bietet sich der A KurplatzaE2/3 an. Hier fühlt man sich ein wenig in alte kaiserliche Zeiten zurückversetzt und man kann sich gut vorstellen, wie die Damen und Herren um 1900 auf dem damaligen Marktplatz lustwandelten und einem der seinerzeit dreimal täglich stattfindenden Kurkonzerte lauschten. Zwischenzeitlich stand hier die neybox der Insel, ein alter Badekarren, in dem Urlauber und Insulaner Grüße und Liebeserklärungen an Norderney mit einer Videokamera aufnehmen konnten. Die nettesten und lustigsten Filmchen wurden auf www.youtube.com veröffentlicht. Der ca. vier Meter hohe Pfeiler vor dem Conversationshaus ist mit zwölf Wegweisern bestückt, die in die Richtung weiterer UNESCO-Naturerbestätten weisen. Hier sieht man, dass z. B. die Entfernung von Norderney und dem Wattenmeer bis zum einzigartigen Taucherparadies Great Barrier Reef fast 15 000 Kilometer beträgt.
© Staatsbad Norderney GmbH
Norderneys Ausrufer – er weiß Bescheid und gibt gerne Auskunft
Das alte Kurhaus, heute wieder Conversationshaus aE2/3, bildet am Kopf des Platzes einen architektonischen, aber auch sozialen Mittelpunkt des Ortes. Einen Vorgängerbau dieses Namens gab es schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 2007/08 wurde das Haus aufwendig restauriert und beherbergt nun die Tourist Information, die wunderschöne ~ Öffentliche Bibliothek mit einem hochherrschaftlich anmutenden Lesesaal und ein einladendes Café, das Kurpalais, mehrere Veranstaltungsräume sowie ein stilvolles Lädchen, in dem man schöne Mitbringsel erstehen kann. Es handelt sich um einen der herausragenden Profanbauten der deutschen Bäderarchitektur.
Auch die Grünfläche auf dem Kurplatz wurde umgestaltet und entspricht heute mit den sich kreuzenden Wegen wieder eher der Gestaltung des 19. Jahrhunderts. Der Rasen darf betreten werden und wird bei den verschiedenen Veranstaltungen – wie dem mehrtägigen Weinfest oder wunderbaren Klassik-Konzerten – zum Festplatz.
Einen ausgiebigen Extra-Besuch ist in jedem Fall das B bade:haus norderney aE2 wert, z. B. zur Saunanacht »Meeresleuchten« jeden zweiten Freitag im Monat.
Der Musikpavillon bzw. die Konzertmuschel aE2ist ebenfalls vor einiger Zeit erneuert worden. Viele Jahre spielten hier regelmäßig die Warschauer Symphoniker, inzwischen hat sich der Schwerpunkt der zahlreichen Musikveranstaltungen verschoben.
Überquert man hinter dem Pavillon die Bülowallee und hält sich links, gelangt man zum spätklassizistischen Bau des Kurtheaters aD/aE3. Zur Saison 1894 eröffnet, stellte es damals neben den mehrmals täglich stattfindenden Kurkonzerten eine weitere kulturelle Attraktion dar. Schon seit 1923 werden hier auch Kinofilme gezeigt; heute kann man neben Kleinkunst-Aufführungen vor allem aktuelle Filme sehen. Auch als Veranstaltungsort des Internationalen Filmfestes Emden-Norderney hat sich das Theater einen Namen gemacht. Ein Besuch des wunderschönen, rot-plüschigen Film theaters lohnt sich in jedem Fall. Seit 1987 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Vor dem Theater wurde zu Ehren des berühmten Inselgastes das Heinrich-Heine-Denkmal aE3 aufgestellt. Heinrich Heine kam zum ersten Mal im Jahr 1825 nach Norderney. Zwei weitere Aufenthalte folgten 1826 und 1827, obwohl ihm die Insulaner und ihr Tee, der sich im Geschmack seines Erachtens »von gekochtem Seewasser nur durch den Namen unterscheidet«, nicht besonders gefielen. Besonders die Frauen genügten seinen Vorstellungen nicht. »Die Tugend der Jungfrauen auf Norderney wird durch ihre Häßlichkeit und gar besonders durch ihren Fischgeruch, der mir unerträglich war, vorderhand geschützt.« Heine verarbeitete seine Impressionen von verschiedenen Nordseebesuchen literarisch unter anderem in dem Gedichte-Zyklus »Die Nordsee«.
Das 1930 vom Bildhauer Arno Breker entworfene Denkmal wurde 1983 an dieser Stelle aufgestellt – trotz heftiger Proteste der Insulaner, sowie u. a. der Akademie der Künste. Breker, dessen Kunst aufgrund seiner Rolle im Dritten Reich sehr umstritten ist, erhielt für seine Arbeit den zweiten Preis eines von der Stadt Düsseldorf ausgeschriebenen Wettbewerbes, aber Düsseldorf wollte es nicht haben. Die Gesellschaft Heinrich-Heine-Denkmal e. V. schenkte es 1983 der Stadt Norderney. Und die Stadtverwaltung nahm es getreu dem Motto »Einem geschenkten Gaul …« dankend an.
Zurück auf der Bülowallee, wo die Gelegenheit günstig ist, sich ein leckeres Frieseneis auf die Hand mitzunehmen, folgt man der Marienstraße, benannt nach Königin Marie von Hannover, oder einem der Wege durch das Kurparkwäldchen zur Napoleonschanze. Am Haus der Marienstraße 3, erinnert eine Gedenktafel daran, dass Theodor Fontane diesen Ort zweimal besuchte und, wie man in seinen Briefen nachlesen kann, auch mochte. In der Marienstraße 5 wohnte 1853 Fürst von Bismarck, der damals Preußischer Gesandter der Frankfurter Bundesversammlung war.
Nur wenige Meter weiter, in der Marienstraße 24, kann man die einzige Mühle aD5 – ein Galerieholländer – auf den ostfriesischen Inseln bewundern. Die Stellung des oberen Teils wird mithilfe eines Windrades immer in Richtung des Windes ausgerichtet.
Hinter den Häusern der Marienstraße befinden sich in den Ausläufern des Kurparks die Reste einer Schanzenanlage. Zur Zeit der französischen Besatzung 1811/12 wurde Norderney von 300 französischen Soldaten, die kurzerhand im Kurhaus einquartiert wurden, kontrolliert. Um dem Handel der Einheimischen mit Schmuggelwaren ein Ende zu setzen, wurde die Napoleonschanze aD4 errichtet. Die Einwohner Norderneys wurden zu deren Bau verpflichtet. Auf der Ostseite befand sich eine Zugbrücke, die den einzigen Zugang zur Schanzenanlage darstellte. Vier Kanonen und eine permanente Bewachung mit 200 Soldaten sorgten dafür, dass das Schmuggeln fast komplett eingedämmt wurde.
Ein Jahrhundert später wurde die Schanze zur Freizeitanlage umfunktioniert. Seit 1912 finden hier in der CWaldkirche aD4im Sommer ökumenische Open-Air-Gottesdienste statt, oft sogar mit Posaunenchor. Etwas Besonderes war bis 2015 der Gottesdienst für Mensch und Tier, der hier seit 1993 jährlich gehalten und vor allem von Kindern mit ihren Haustieren (vom Kaninchen bis zum Pferd) gern besucht wurde.
Das Ehrenmal an der Napoleonschanze wurde vom Berliner Bildhauer Prof. Hosaeus gestaltet. Es erinnert mit seiner Inschrift (»Euch Allen Dank – Ob Ihr In Heimaterde Ruht, Ob Euch zum Letzten Schlummer Wiegte Meeresflut, Ob Fern Ihr Schlaft In Fremdem Land, Dies Eiland Denkt An Euch Solange Es Steht, Und Seewind Über Seine Dünen Weht – 1914–1918«) seit 1929 an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Den Schwanenteich links liegen lassend, verlässt man den Park wieder und kommt an die Kreuzung, an der die Mühlenstraße auf die Jann-Berghaus-Straße trifft. Die in dem ersten Teil eher ruhige Wohnstraße wird in ihrem Verlauf zu einer der lebendigsten und buntesten Einkaufsstraßen Norderneys. Doch zunächst sieht man auf der rechten Seite den Norderneyer Friedhof aC/aD4 mit moderner Kapelle. Die meisten Nordeneyer finden hier ihre letzte Ruhe. Direkt am Eingang kann man einen Gedenkstein auf dem Familiengrab von Inselmaler Poppe Folkerts (1875 auf Norderney geboren und 1949 auf der Insel verstorben) besuchen. Bestattet wurde er allerdings kurz nach seinem Tod unter großer Anteilnahme der Insulaner auf See. Eine Fördergemeinschaft der Norderneyer Bürger versucht seit geraumer Zeit, den Werken dieses Norderneyer Künstlers Raum in einem eigenen Museum zu schaffen. Vor der Einrichtung des zentralen Friedhofs (1876) wurden die Insulaner auf dem Alten Norderneyer Kirchhof neben der Inselkirche begraben. Dort kann man auch das ein oder andere Grabdenkmal aus dem 19. Jahrhundert finden.
Auf dem weiteren Weg entlang der Jann-Berghaus-Straße herrscht allmählich immer mehr Treiben. Vorbei gehts am historischen Gebäude der Grundschule, in der knapp 160 Norderneyer Kinder in zwölf Klassen unterrichtet werden. Gegenüber, vor dem Pflanzenhof Boekhoff findet man samstags vormittags von 8 bis 13 Uhr ein großes Angebot an frischem Obst und Gemüse der Saison.
Bald reiht sich Geschäft an Restaurant an Café. Die Seitenstraße Seilerstraße aD3 ist einen Schlenker wert, da hier die ursprüngliche Inselarchitektur noch gut zu erkennen ist. Biegt man nun rechts und sofort wieder links ab, landet man in der Goebenstraße. Dort steht die größte katholische Kirche in Ostfriesland D Stella Maris (Stern des Meeres)aC2