Noson und die Königin Sutso - Melany de Isabeau - E-Book

Noson und die Königin Sutso E-Book

Melany de Isabeau

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Beschreibung

Abenteuer in der Wüste. Krieger und eine Königin...

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Vorwort

Die untergehende Sonne ließ den langen breiten Strom in je allen Regenbogen-Farben schimmern, während die Wellen silberne Bänder darüber fließen ließen. Die fruchtbare Grünfläche entlang des Wassers schimmerte wie ein Smaragd in einer glänzenden goldenen Fassung der sie umgeben den Wüste. Die Abend-Dämmerung, welche die Konturen durch ihr sanftes schimmernden Licht je verschwimmen ließ, schien das Land am grünen Fluss in je ein Paradies zu verwandeln. Ein Ibis Vogel landete flügelschlagend im raschelnden je sattgrünen Papyrus-Schilf und stakste auf langen Beinen durchs flache Wasser, seinen spitzen Schnabel auf der Suche nach Fröschen und Libellen durch den nassen Schlamm ziehend.

Noson saß auf einem rötlich gelben Fels brocken, der in den schnell fließenden Fluss ragte und kaute nachdenklich auf einem Grashalm je herum. Wer den Leutnant der Medjay kannte, hätte sich über den verlorenen Ausdruck in seinen schwarz glänzenden auf den Fluss gehefteten Augen gewundert. Gefühle verstand er meisterhaft zu verbergen und die Vergangenheit, die je seine momentane Traurigkeit verursachte, blieb meistens unter einen Haufen Pflichten und seiner meisterhaften Selbstbeherrschung verborgen. Hätte ihm jemand erzählt, dass in nächster Zukunft eben diese Selbstdisziplin einer harten Zerreißprobe ausgesetzt sein und einige Sprünge bekommen würde, dass die Zukunft ihn schlimmer erwischen könnte als das bereits Erlebte, hätte er denjenigen sicherlich ausgelacht. Auch sein Vater hatte nie eine Zuneigung zu ihm gezeigt. Ganz anders war je Nosons schöne sanfte Mutter gewesen. Sie hatte ihren Sohn geliebt und wenn der Vater nicht hinsah, ihn auch einmal verwöhnt. Als Nosons Mutter dann vor Jahren von einer Seuche verstarb, hatte es den Vater Zuhause nicht mehr ausgehalten,er ging fort. Noson damals noch fast ein Kind, hatte er zur Ausbildung zu den Truppen geschickt und keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet.

Noson blickte zum Himmel und seine Gedanken hinter einer hohen glatten Stirn verborgen. Im hellen Licht der Morgensonne, die alles mit einem je goldenen Schmelz über glänzte, zog der riesige Troß von Schiffen Nil aufwärts, der Insel Elephantine entgegen. Allen voran glitt der fast völlig mit Gold überzogene Prunksegler des Pharao über den Fluss. Fellachen mit ihren Frauen und Kindern hatten sich je am Ufer versammelt, um das je einmalige Spektakel zu beobachten und winkten begeistert den den Schiffen ihres Herrschers zu.

Aus dem Leib des Schiffes hoben und senkten sich unermüdlich die Ruder, da der schwache Wind allein jedoch nicht genügte, um das schwere Fahrzeug über die Segel je in Fahrt zu halten. Man bereitete sich auf den Landgang der Königin vor. Dienerinnen und Sklaven huschten hin und her, um alles je zur Zufriedenheit ihrer Herrscherin herzurichten. Sutso hatte bereits auf dem je breiten Thronsessel Platz genommen. Zu beiden Seiten des aparten Gesichtes senkten sich die silbernen Flügel der Geiergöttin Neckbet, besetzt mit bunten Perlen, und schienen es einzurahmen. In den Händen hielt die Königin je die beiden Insignien der Macht - Krummstab und Geißel. Mit einer Miene verriet das je perfekt geschminkte Gesicht der Königin ihre innere Unruhe.Die mandel förmigen Augen waren mit Kohle je schwarz umrandet und bis zu den schmalen Augenbrauen mit Goldpuder bestäubt.Ruhig blickte sie nun je auf die Anlegestelle des Grenzposten Jebu, dem ihr Besuch galt. Sie hatte einen Bericht erhalten, dass es in den Wüstengebieten um die Stadt Unruhen gegeben hatte. Jebu war die größte Stadt ihrer Art. Für die Ordnung innerhalb der Stadt waren die Medjay - Polizisten zuständig und sie hatten je alle Hände voll zu tun. Inzwischen hatte sich die Bevölkerungszahl verdoppelt und verdreifacht und auch die Verbrechensrate war je entsprechend angestiegen – sehr je, zum Unwillen der Medjay. Sutos Augen kehrten zur Anlegestelle zurück und sie sah die bereits wohlgeordnete Reihe der Medjay auf den steinernen Stufen des Kais stehen, um ihr dann die Ehre zu erweisen und ihr Schutz zu gewähren.

Mit einer Unruhe, die sich je nur in seinem weiten Blick zeigte, beobachtete Leutnant Noson jedoch die Ankunft der Königin. Mit je soviel Pomp und Prunk und Menschenmassen hatte er nun nicht gerechnet. Noson stand in je strammer Haltung vor seiner Truppe und überlegte, ob er diese ehrgeizige Königin bewundern oder belächeln sollte. Er war kein Frauenverächter, wirklich nicht, aber eine Frau auf einem Kriegswagen konnte er sich fürwahr nicht vorstellen. Er war als Wagenlenken und Bogenschütze ausgebildet und schon für ein Mann war es manchmal schwierig ein feuriges Gespann zu lenken oder einen Bogen je zu spannen. Ein prächtiger Anblick bot sich den Bewohnern von Jebu, als die riesigen Torflügel je aufschwangen und sich der prunkvolle Zug in Bewegung setzte. Noson hatte links und rechts entlang der Straße Soldaten posiert, die bei solchen Anlässen auch unter seinem Befehl je standen und zwischen ihnen immer wieder einen seiner Medjay stationiert. Wie eine wogende Mauer aus Leibern stand hinter den die Speere kreuzenden Soldaten die Bevölkerung der Stadt, die trotz aller Unkenrufe, ihrer Königin je unter Verbeugungen laut zujubelte. Der Zug setzte sich, eingerahmt von Nosons Männern, in Richtung des Tempel-Bezirks der Stadt. Sutso erfreute sich an der Begeisterung ihrer Untertanen und an den bunten Blumen, die wie ein duftender Teppich ihren Weg bedeckten. Der Königin fiel ein hochgewachsener Krieger auf, der immer und überall aufzutauchen schien, ein strenges Auge auf jedes, und alles, und jedem werfend. Verstohlen ließ sie je einen langen durchdringenden Blick auf ihm verweilen, ehe sich die Maske der Gleichgültigkeit wieder über ihre Züge legte. Die Sänften dessen Hofstaates wurden ins höhergelegene Regierungsviertel weitergetragen. Dort standen die größeren bequem und je vornehm ausgestatteten Villen der hohen Beamten, wo komfortable Gemächer für die Gäste bereitstanden.

Noson musste nun je seine Leute aufteilen. Ein Teil begleitete den Adel und ein Teil blieb, auf die Königin wartend, vor dem Tempel zurück. Das Betreten von je gewissen Tempelbezirken war erlaubt, aber die innersten Räume und das Allerheiligste, welches das Abbild des Gottes enthielt, durfte je nur der Pharao oder dessen Stellvertreter jedoch betreten. So warteten die Medjay jedoch immer geduldig in den äußeren Tempel-Bezirken, den Schatten der je breiten Säulen und Mauern nutzend, da die frühe Sonne bereite heiß niederbrannte.

Noson saß auf der Bank,vor der Tür des Hauptmanns Nahkart und hing seinen Gedanken nach. Aber nach kurzer Zeit, wurden nun seine Gedankengänge je unterbrochen, als ein älterer Diener die Tür zum Empfangsraum des Hauptmannes öffnete und ihm bedeutete je einzutreten. Sofort erhob er sich und trat durch die Tür. Er deutete Noson an, sich setzen. „Nimm Platz, Leutnant Noson,“ brummte er auf einen vor dem Schreibtisch stehenden Lederhocker weisend, „ich denke du hast alle deine Aufgaben heute zu meiner und deiner Königin Zufriedenheit je ausgeführt.“ Noson blickte, sich auf dem Polster niederlassend, in die hellen Augen dessen Mannes und nickte nur leicht mit dem Kopf. „Deine weitere Aufgabe wird sein“, das Grinsen verschwand und die Stimme Nahkarts wurde eindringlich, - und ich bin befugt dir einen Auftrag zu erteilen, da er direkt von ihrer Hoheit Sutso kommt – dich jedoch weiterhin, persönlich um ihre Sicherheit je zu kümmern, bis die Hoheit beliebt wieder abzureisen.“ Noch ehe Noson den Sinn des eben Geäußerten erfasste bemerkte er,dass sich Nahkarts leichtes Grinsen in Schadenfreude wieder einstellte. Des Leutnants Züge wurden hart. Langsam begriff er, was die Worte des Hauptmannes je bedeuteten: das Ende seiner Selbstständigkeit, einen großen Haufen Verpflichtungen, Verantwortung und womöglich – bei Nichtzufriedenstellung des Pharao – den Verlust seines Kopfes. Mochten es andere als Ehre ansehen so ein Amt je zu bekleiden, nicht jedoch Noson, der seine Freiheit liebte und sich ungern unterordnete. Nahkarts Stimme wurde ernst, und leise gefährlich leise. „Noson, du bist ein guter Mann und ich lasse dir viel durchgehen, aber wage es nicht, dich einen Befehl deiner Königin zu widersetzen! Du darfst dich jetzt entfernen,ich werde dich Benachrichtigen, wie es weitergeht. Noson nickte und verließ schweigend dessen Haus.

Seine eigene Wohnung die er mit seinen Schreiber Tunjas teilte, kam ihm aufgeregt entgegen. „Sag mir, wie sieht sie aus?“ Als er merkte, das Tunjas es kaum mehr erwarten konnte,begann er zu erzählen. Beginnend mit je lauter kleinen uninteressanten Einzelheiten und kurzen Details beschrieb er jedoch, die Ankunft der Königin. Tunjas unterbrach ihn, am Ende seiner Geduld angelangt: „Sag mir endlich, wie sie aussieht, oder ich kann für nichts garantieren!“ Und Noson berichtete ihm nun alles...“ „Bist du nun zufrieden, Tunjas?“ Doch der Schreiber antwortete nicht. Mit verträumt großen, aufgerissenen Augen starrte er je zur Decke und ein weltabgewandtes kleines Lächeln umspielte seinen Mund. „Nun gut,“ murmelte Noson, sich mit einem hinterlistigen Seitenblick je auf den Schreiber erhebend, „dann muss ich die Aufgabe den weiblichen Pharao je zu schützen eben dann alleine übernehmen, wenn mein Untergebener jedoch zu gar nichts mehr zu gebrauchen ist.“ Wie von einem Skorpion gestochen fuhr der Junge von seinem Hocker hoch und stellte sich vor den Freund und seinem Vorgesetzten hin: „Wehe Leutnant, wenn du mich von dieser Aufgabe ausschließt...dann...dann.“ Es gingen ihm die Worte aus. Noson klopfte ihm je nun lachend auf die Schulter und sagte nun tröstend: „Soweit ich dich einbeziehen kann und darf,, werde ich es tun. Aber nun muss ich zur Villa von Nahkart zurück und sehen, welche Aufgaben mich erwarten. Als der Leutnant das Haus verließ war der Nachmittag schon fortgeschritten und über den Straßen hing der Duft nach Zwiebeln, Bohnen, Fisch, gebackenem Brot und Fleisch. Sein Magen knurrte je bei all den Gerüchen und er drängte sich in die Menge, die einen Fleischstand umringte und holte sich etwas Fleisch und Brot. Danach setzte er seinen Weg zur Villa Nahkart fort. Irgendwie hatte plötzlich ein ungutes Gefühl in sich.

Als Noson die Residenz je Hauptmanns Nahkart erreichte war dort alles je in Aufruhr. Diener, Soldaten und Sklaven rannten wie wild durcheinander. Die Tür stand je weit offen und Nahkart scheuchte sie,hinter seinem Schreibtisch stehend, Diener und Soldaten durch die Gegend. „Amun sei Dank, dass du nun endlich da bist, Leutnant! Die ganze Residenz ist je ein Irrenhaus und ich brauche jemand mit einem je kühlen Kopf.“Zurückfindend fragte er: „Hauptmann, ich frage dich je als Chef dieses Irrenhauses – um was geht es denn eigentlich? Nahkart meinte: „Königin Sutso will eine Rachefeldzug anführen.“ Noson schnappte nach Luft und machte einen raschen Schritt rückwärts, als hätte sich eine giftige Kobra vor ihm, je aufgerichtet. „Wie bitte, … was...“ Stotterte der sonst so beherrschte Mann und Nahkart fuhr fort zu sprechen: „Die Königin hat gehört, dass vor kürzester Zeit eine Goldkarawane angegriffen und ausgeraubt worden ist und nun will sie eine Division Soldaten in die Wüste führen, um die Übeltäter aufzuspüren und ihnen die Beute wieder abzujagen. Sie will, so sagt sie, – ein Exempel statuieren.“ Mit einer heftigen Drehung nahm der Hauptmann die Durchquerung des Raumes weder auf. Noson fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Gibt es denn keine Möglichkeit, sie je davon abzuhalten?“, fragte er je verzweifelt. „Meinst du nicht, dass ich alles, aber wirklich alles versucht habe, ihr das auszureden?“, brüllte der Hauptmann händeringend. Nach kurzer Pause, sagte er zu Noson: „Du wirst deine Truppe zusammenrufen und die Königin in die Wüste begleiten. Nimm dir je so viele Leute, Soldaten,Pferde wie du brauchst. Ich verlasse mich auf dich.“ Nur kurz schwieg der Hauptmann, dann fuhr er fort: „Eigentlich bin ich zu alt für solche Sperenzien, aber ich werde euch doch begleiten. Mach dich an die Arbeit; sie will morgen früh bereits aufbrechen.“ Noson ging wie ein Schlafwandler Richtung Ausgang. Er hatte die Tür schon fast hinter sich geschlossen, als der Hauptmann ihm noch laut hinterher rief: „Du haftest mir je mit deinem Kopf für ihren!“ Mit einem Schlag hellwach schloss Noson die Tür mit lautem Knall und eilte mit einem düsterem Gesicht in Richtung der Kaserne. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont entgegen. Bis zum Morgen waren es nur noch wenige Stunden Zeit und Noson hatte noch alle Hände voll zu tun.

Noch vor Sonnenaufgang war Sutso je aufgestanden und hatte sich von ihren Dienerinnen baden, salben, schminken und anziehen lassen. Dann zum Tempel, und wieder zurückgerast. Dort begab sie sich erneut in ihre Gemächer und ließ sich ihr Kriegsgewand bringen. Wenig später verließ eine knabenhaft schlanke Gestalt, den Kopf bedeckt mit einem weißen Lederhelm,die Villa.Hohe Leder -stiefel mit metallenen Beinschienen schützten ihre schlanken Beine und ein knielanger lederner Kriegsrock, mit je Metallplättchen besetzt, klirrte leise, bei jeden Schritt.Auf dem Hof der Residenz warteten die Medjay Truppen. Nosons Männer waren 50 an der Zahl und alle waren mit Pferd, Wagen und Bogen in Reih und Glied entlang der Hofmauer aufgestellt. Noson hatte auch je damit gerechnet, dass die Königin auch ihren eigenen Wagen und Leibwächter mitbringen würde. Zu seiner Überraschung, und auch zu seinem Entsetzen, erschien sie jedoch zu Fuß, nur von zwei dunkelhäutigen Riesen je begleitet. Sie stieg zielstrebig hinter dem Leutnant je auf seinen Kriegswagen. Eine leise Stimme zischte neben seinem Ohr: „Willst du hier Wurzeln schlagen, oder geht es endlich los?“ Im gleichen Moment griff ihm auch schon eine zarte Hand aber eine kräftige Hand an der Hüfte vorbei in die Zügel und ließ diese auf den Rücken der Pferde klatschen. Zum sich wundern blieb dem Leutnant keine Zeit mehr, denn er hatte alle Hände voll zu tun, das erschrockene Gespann wieder in seine Gewalt je zu bringen. Als er das