NT Griechisch/Deutsch Eine Studienhilfe III - Ulrich R. Rohmer - E-Book

NT Griechisch/Deutsch Eine Studienhilfe III E-Book

Ulrich R. Rohmer

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Beschreibung

Dieser dritte Teil bildet den Abschluss der Studienübersetzung des Neuen Testamentes. Als Grundtext habe ich die Onlineausgabe der 28. Auflege des Nestle-Aland benutzt: bibelwissenschaft.de/online-bibeln/novum-testamentum-graece-na-28/lesen-im-bibeltext/. Nun hoffe ich sehr, der Student und interessierte Leser möge manch Anregung, Anstoß und Einsicht in seiner Arbeit mit den Texten des alten Buches finden, das bis heute nichts von seiner regelrecht lebendigen Macht und Aktualität eingebüßt hat, stellt man sich nicht gar zu widerspenstig an. Immerhin helfen die antiken Zeilen des Neuen Testamentes auch heute noch, Vertrauen zum lebendigen Gott zu finden, der sich in Jesus Christus finden lässt. Das ist der tiefe Grund, warum wir das Buch studieren, und zwar immer wieder. Wie Petrus einst zu Jesus sagte: κύριε, πρὸς τίνα ἀπελευσόμεθα; ῥήματα ζωῆς αἰωνίου ἔχεις, καὶ ἡμεῖς πεπιστεύκαμεν καὶ ἐγνώκαμεν ὅτι σὺ εἶ ὁ ἅγιος τοῦ θεοῦ.

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Ulrich R. Rohmer

NT Griechisch/Deutsch Eine Studienhilfe III

Jakobusbrief bis Johannesoffenbarung

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorwort

Dieser dritte Teil bildet den Abschluss der Studienübersetzung des Neuen Testamentes. Als Grundtext habe ich die Onlineausgabe der 28. Auflege des Nestle-Aland benutzt:

 

http://www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/novum-testamentum-graece-na-28/lesen-im-bibeltext/.

 

Nun hoffe ich sehr, der Student und interessierte Leser möge manch Anregung, Anstoß und Einsicht in seiner Arbeit mit den Texten des alten Buches finden, das bis heute nichts von seiner regelrecht lebendigen Macht und Aktualität eingebüßt hat, stellt man sich nicht gar zu widerspenstig an. Immerhin helfen die antiken Zeilen des Neuen Testamentes auch heute noch, Vertrauen zum lebendigen Gott zu finden, der sich in Jesus Christus finden lässt. Das ist der tiefe Grund, warum wir das Buch studieren, und zwar immer wieder. Wie Petrus einst zu Jesus sagte:

 

κύριε, πρὸς τίνα ἀπελευσόμεθα; ῥήματα ζωῆς αἰωνίου ἔχεις, καὶ ἡμεῖς πεπιστεύκαμεν καὶ ἐγνώκαμεν ὅτι σὺ εἶ ὁ ἅγιος τοῦ θεοῦ.

 

Sachsen, im März 2015

 

Inhalt

A. ΙΑΚΩΒΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ – Brief des Jakobus

 

B. Die Petrusbriefe und der Judasbrief zur Einleitung

 

C. ΠΕΤΡΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ ΠΡΩΤΗ – Erster Petrusbrief

 

D. ΠΕΤΡΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ ΔΕΥΤΕΡΑ – Zweiter Petrusbrief

 

E. Die drei Johannesbriefe zur Einleitung

 

F. ΙΩΑΝΝΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ ΠΡΩΤΗ – 1. Johannesbrief

 

G. ΙΩΑΝΝΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ ΔΕΥΤΕΡΑ – 2. Johannesbrief

 

H. ΙΩΑΝΝΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ ΤΡΙΤΗ – 3. Johannesbrief

 

I. ΙΟΥΔΑ ΕΠΙΣΤΟΛΗ – Judasbrief

 

J. ΑΠΟΚΑΛΥΨΙΣ ΙΩΑΝΝΟΥ – Offenbarung des Johannes

 

A. ΙΑΚΩΒΟΥ ΕΠΙΣΤΟΛΗ - Brief des Jakobus

Der kurze Brief des Herrenbruders Jakobus hat es in sich. Einerseits habe wir es mit einem Familienangehörigen Jesu zu tun, und seine Gedanken offenbaren wohl sehr nahe Stoff, der im „Hause Jesu“ wohl gleichsam intensive Erörterung fand.

 

Andererseits fällt die Andersartigkeit des Stoffes und der Argumentationen im Vergleich zum gewohnt - hervorstechenden apostolischen Odeur eines Paulus auf, wenn es um das Neue Testament geht. Wir Leser sind wohl alle vornehmlich paulinisch geprägt.

 

Es ist interessant, wie Jakobus auf Paulus´ „Gerechtigkeit aus Glauben“ reagiert. Obwohl der Apostel im Galaterbrief ein Treffen mit Jakobus beschreibt, in dem dieser gleichsam den Mann aus Tarsus approbiert als Apostel für Nichtjudäer und ihm die Hand reicht, scheint es, als müsse der Jesusbruder aus Jerusalem doch noch letztlich einige klärende Worte sagen zur paulinischen Lehre. Er lehnt sie nicht ab, er rückt sie aus seiner Sicht nur zurecht.

 

Und anders als Paulus beleuchtet Jakobus eine andere Seite der, wie Paulus es nennen würde, „abgrundtiefen Verdorbenheit und Verlorenheit aller Menschen durch Sünde“: der Herrenbruder beleuchtet Dimensionen der Sünde, die so einmalig sind im Neuen Testament. Er bespricht die Effekte der losen Zunge, des Habenwollens, des Eigennutzes, der Eifersucht und des faulen Redens über andere. Er unterscheidet zwischen Weisheit von Gott und falscher, dämonischer Weisheit, die letztlich Quelle von Kriegen und Streitigkeiten ist. Manche haben gemeint, hierin auffällige Parallelen zum Buddhismus entdeckt zu haben und war Wasser auf die Mühlen derer, die mit einiger Phantasie schon länger behaupten, Jesus wäre in der Zeit zwischen seinem Tempelauftritt mit 12 Jahren und dem Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit mit 30 Jahren in Indien gewesen, speziell im Kaschmir und wäre dort in buddhistisches Leben und Denken eingeführt worden. Der interessierte Leser mache sich selbst auf die Suche, mittlerweile gibt es viel Material darüber.

 

Auf alle Fälle stellt der Text des Jakobus mit seiner Predigt demütiger Zurückhaltung in Stolz, Reden und Denken und wirklich liebevollen Umgangs mit- und untereinander, was sich auch in gesegneter Gebetsgemeinschaft auswirken würde, ein Kleinod neutestamentlicher Schriften dar. Das leuchtet besonders in unserer Zeit ein, die wirklich nicht arm zu sein scheint an überkandidelten, narzistischen und leicht aus der Fassung zu bringenden Subjekten, deren Lebenselixier neben Hedonismus und Dekadenz nicht selten unaufhörliche Bewegung in jeder Hinsicht umfasst. Zurück bleiben dann nicht selten überspannte, dünnhäutige Borderliner und hohle Dummköpfe, welche jenseits jeder realen Selbsteinschätzung agieren (vielleicht auch reagieren) und in Wahrheit die Sinnlosigkeit am tiefsten spüren. Man lese nur die Rede über die Reichen und wird erschüttert über die Aktualität!

 

Auch Jakobus´ Botschaft hat mit dem Evangelium zu tun, und zwar fernab jeder vorgeblich „himmlisch-entrückten“ Spekulation: Jakobus ist Medizin für Zornige und Egomanen, für Lüstlinge und Großfressen, für Ungeduldige und Ängstliche, die in unserer Zeit glauben, niemals genug tun zu können. Doch, sagt Jakobus, das kannst du: halt dein Maul und schau dich um, halt die Klappe und hör auf, über andere zu reden, guck genau hin, wie durch deine Lust und dein Habenwollen ein Scheiß entsteht, der zum Himmel stinkt! Hör damit auf, Mensch...und dann kannst du beten und Gott um Weisheit bitten, der keinem Vorwürfe macht und gerne gibt...

 

Meine Übersetzung aus dem griechischen Urtext folgt wieder der Onlineausgabe der 28. Auflage des Nestle/Aland:

 

http://www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/novum-testamentum-graece-na-28/lesen-im-bibeltext/.

 

Der Leser wird hier, meine ich, etliche Stoff finden, den er von herkömmlichen Übersetzungen nicht kennt. Zwar ist die Übersetzung sprachlich nicht „glatt“ und „geschliffen“, das soll und kann sie auch nicht, denn ich möchte den Fluss des Urtextes andeuten nebst Gebrauch der griechischen Verbformen, die etwas komplexer als in unserer Muttersprache erscheinen. Und der Griechischlernende wird gute Hilfe finden beim Übersetzen und Lernen.

 

Aufbau

Kapitel 1

 

1. Verfasser, Empfänger, Grüße (1,1)

 

2. Versuchung, Glaube und Gottes Wort der Wahrheit (1,2-16)

 

3. Hörer und Täter des Wortes (1,17-27)

 

Kapitel 2

 

1. Vom Ansehen der Person (2,1-13)

 

2. Vom Glauben ohne Werke (2,14-26)

 

Kapitel 3

 

1. Vom Feuer der Zunge (3,1-12)

 

2. Von dämonischer Weisheit und Weisheit von oben (3,13-18)

 

Kapitel 4

 

1. Von Lüsten, Streit und Habenwollen (4,1-10)

 

2. Vom Schlechtreden und Richten (4,11-12)

 

3. Von Plänen und Prahlsucht (4,13-17)

 

Kapitel 5

 

1. Über die Reichen (5,1-6)

 

2. Von Geduld (5,7-11)

 

3. Vom Schwören (5,12)

 

4. Leiden, Krankheit, Gebet (5,13-18)

 

5. Vom Zurückführen eines Sünders (5,19-20)

 

Kapitel 1

1. Verfasser, Empfänger, Grüße (1,1)

 

2. Versuchung, Glaube und Gottes Wort der Wahrheit (1,2-16)

 

3. Hörer und Täter des Wortes (1,17-27)

 

1. Verfasser, Empfänger, Grüße (1,1)

1 Ἰάκωβος θεοῦ καὶ κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ δοῦλος ταῖς δώδεκα φυλαῖς ταῖς ἐν τῇ διασπορᾷ χαίρειν.

Jakobus, Gottes und des Herrn Jesus Sklave (Knecht), den zwölf Stämmen, denen in der Diaspora (Zerstreuung): Fröhlich (glücklich) sein (ist angesagt)! (Grußformel entsprechend dem hebräischen Schalom: Freut euch, seid gegrüßt!)

 

2. Versuchung, Glaube und Gottes Wort der Wahrheit (1,2-16)

2 Πᾶσαν χαρὰν ἡγήσασθε, ἀδελφοί μου, ὅταν πειρασμοῖς περιπέσητε ποικίλοις,

Für alle Freude haltet es, meine Brüder, wenn ihr in mannigfaltige Versuchungen geratet (stürzt),

 

3 γινώσκοντες ὅτι τὸ δοκίμιον ὑμῶν τῆς πίστεως κατεργάζεται ὑπομονήν.

indem ihr erkennt, dass das Prüfungsmittel eures Glaubens Geduld (Ausdauer, Standfestigkeit) bewirkt (vollbringt, erschafft)!

 

4 ἡ δὲ ὑπομονὴ ἔργον τέλειον ἐχέτω, ἵνα ἦτε τέλειοι καὶ ὁλόκληροι ἐν μηδενὶ λειπόμενοι.

Die Geduld (Ausdauer, Standfestigkeit) aber habe ein vollendetes Werk, damit ihr Vollendete seid und Vollständige, in nichts Zurückgebliebene (Mangelhabende)!

 

5 Εἰ δέ τις ὑμῶν λείπεται σοφίας, αἰτείτω παρὰ τοῦ διδόντος θεοῦ πᾶσιν ἁπλῶς καὶ μὴ ὀνειδίζοντος, καὶ δοθήσεται αὐτῷ.

Wenn aber jemand unter euch Weisheit mangelt, bitte er von dem alles einfach und nicht schimpfend (scheltend) gebenden Gott, und es wird ihm gegeben werden!

 

6 αἰτείτω δὲ ἐν πίστει μηδὲν διακρινόμενος· ὁ γὰρ διακρινόμενος ἔοικεν κλύδωνι θαλάσσης ἀνεμιζομένῳ καὶ ῥιπιζομένῳ.

Er bitte aber im Glauben, indem er nicht zweifelt. Denn der Zweifelnde gleicht einer Woge (des) Meeres, indem er vom Wind bewegt wird und hin und her treibt.

 

7 μὴ γὰρ οἰέσθω ὁ ἄνθρωπος ἐκεῖνος ὅτι λήμψεταί τι παρὰ τοῦ κυρίου,

Denn jener Mensch meine (denke, vermute) nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde, (denn das ist jener Mensch:)

 

8 ἀνὴρ δίψυχος, ἀκατάστατος ἐν πάσαις ταῖς ὁδοῖς αὐτοῦ.

ein zweiseelischer (gespaltener, zweifelnder) Mann, ein Unbeständiger in allen seinen Wegen!

 

9 Καυχάσθω δὲ ὁ ἀδελφὸς ὁ ταπεινὸς ἐν τῷ ὕψει αὐτοῦ,

Es rühme sich aber der niedrige (geringe) Bruder in seiner höchsten Ehre,

 

10 ὁ δὲ πλούσιος ἐν τῇ ταπεινώσει αὐτοῦ, ὅτι ὡς ἄνθος χόρτου παρελεύσεται.

der reiche (Bruder) aber (rühme sich) in seiner Niedrigkeit (Erniedrigung), weil er wie eine Blume (des) Grases vergehen (vorübergehen) wird!

 

11 ἀνέτειλεν γὰρ ὁ ἥλιος σὺν τῷ καύσωνι καὶ ἐξήρανεν τὸν χόρτον, καὶ τὸ ἄνθος αὐτοῦ ἐξέπεσεν, καὶ ἡ εὐπρέπεια τοῦ προσώπου αὐτοῦ ἀπώλετο· οὕτως καὶ ὁ πλούσιος ἐν ταῖς πορείαις αὐτοῦ μαρανθήσεται.

Denn die Sonne ist aufgegangen mit ihrer Hitze (Glut) und ließ das Gras vertrocknen (machte das Gras trocken), und dessen Blume ist abgefallen, und die stattliche Schönheit ihrer Erscheinung ist zugrunde gegangen: So wird auch der Reiche auf (in, bei) seinen Wegen dahinschwinden (Jes 40,6-7)!

 

12 Μακάριος ἀνὴρ ὃς ὑπομένει πειρασμόν, ὅτι δόκιμος γενόμενος λήμψεται τὸν στέφανον τῆς ζωῆς ὃν ἐπηγγείλατο τοῖς ἀγαπῶσιν αὐτόν.

Selig der Mann, der eine Versuchung erduldet (aushält), denn indem (nachdem) er erprobt (bewährt) wurde, wird er den Siegeskranz (Krone) des Lebens empfangen, welchen er (Gott) den ihn Liebenden (Plural) verheißen hat.

 

13 μηδεὶς πειραζόμενος λεγέτω ὅτι ἀπὸ θεοῦ πειράζομαι· ὁ γὰρ θεὸς ἀπείραστός ἐστιν κακῶν, πειράζει δὲ αὐτὸς οὐδένα.

Niemand, indem er versucht wird, sage: Von Gott bin (werde) ich versucht! Denn der Gott ist (der,) der nicht versucht werden kann (von) Schlechtigkeiten (Bösartigkeiten), selbst aber versucht er niemanden!

 

14 ἕκαστος δὲ πειράζεται ὑπὸ τῆς ἰδίας ἐπιθυμίας ἐξελκόμενος καὶ δελεαζόμενος·

Jeder aber ist (wird) von (durch) die eigenen Begierden versucht, indem er geködert und verlockt wird.

 

15 εἶτα ἡ ἐπιθυμία συλλαβοῦσα τίκτει ἁμαρτίαν, ἡ δὲ ἁμαρτία ἀποτελεσθεῖσα ἀποκύει θάνατον.

Danach, indem die Begierde schwanger geworden ist (empfangen hat), gebiert sie Sünde, die Sünde aber, während sie vollendet wurde, heckt (bringt zu Welt) Tod!

 

16 Μὴ πλανᾶσθε, ἀδελφοί μου ἀγαπητοί.

Nicht in die Irre gehen (nicht täuschen lassen), meine geliebten Brüder!

 

3. Hörer und Täter des Wortes (1,17-27)

17 πᾶσα δόσις ἀγαθὴ καὶ πᾶν δώρημα τέλειον ἄνωθέν ἐστιν καταβαῖνον ἀπὸ τοῦ πατρὸς τῶν φώτων, παρ’ ᾧ οὐκ ἔνι παραλλαγὴ ἢ τροπῆς ἀποσκίασμα.

Jede gute (wohltätige, heilsame) Gabe und jedes vollkommene (vollendetes) Geschenk ist von oben, indem es herabkommt von dem Vater der Lichter, bei welchem es eine Parallaxe (Veränderung wie bei Gestirnen) oder Wechsel der Abschattung (wie durch die Sonne) nicht gibt!

 

18 βουληθεὶς ἀπεκύησεν ἡμᾶς λόγῳ ἀληθείας εἰς τὸ εἶναι ἡμᾶς ἀπαρχήν τινα τῶν αὐτοῦ κτισμάτων.

Indem er wollte, hat er uns in die Welt gebracht (geboren) im (durch das) Wort (der) Wahrheit, um uns gewisse Erstlingsfrucht sein (zu lassen) (, damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht sind) seiner Schöpfungen (Geschöpfe).

 

19 Ἴστε, ἀδελφοί μου ἀγαπητοί· ἔστω δὲ πᾶς ἄνθρωπος ταχὺς εἰς τὸ ἀκοῦσαι, βραδὺς εἰς τὸ λαλῆσαι, βραδὺς εἰς ὀργήν·

Wisst (Perfekt, seid euch bewusst), meine geliebten Brüder: Es sei aber jeder Mensch schnell zu dem Hören, langsam zu dem Sprechen, langsam zum Zorn (Strafen)!

 

20 ὀργὴ γὰρ ἀνδρὸς δικαιοσύνην θεοῦ οὐ κατεργάζεται.

Denn Zorn (Strafen) eines Menschen bewirkt (tut) nicht Gerechtigkeit Gottes!

 

21 διὸ ἀποθέμενοι πᾶσαν ῥυπαρίαν καὶ περισσείαν κακίας ἐν πραΰτητι δέξασθε τὸν ἔμφυτον λόγον τὸν δυνάμενον σῶσαι τὰς ψυχὰς ὑμῶν.

Folglich, indem ihr ablegt alle Unreinheit (Schmutz) und Überfluss von Schlechtigkeit (Boshaftigkeit), nehmt das eingepflanzte Wort an in Sanftmut (Freundlichkeit, Milde), das vermag, eure Seelen (Leben) zu retten!

 

22 Γίνεσθε δὲ ποιηταὶ λόγου καὶ μὴ μόνον ἀκροαταὶ παραλογιζόμενοι ἑαυτούς.

Seid (werdet) aber Täter (des) Wortes und nicht allein Hörer, indem (während) ihr euch selbst betrügt!

 

23 ὅτι εἴ τις ἀκροατὴς λόγου ἐστὶν καὶ οὐ ποιητής, οὗτος ἔοικεν ἀνδρὶ κατανοοῦντι τὸ πρόσωπον τῆς γενέσεως αὐτοῦ ἐν ἐσόπτρῳ·

Weil: Wenn jemand Hörer (des) Wortes ist und nicht Täter, dieser gleicht einem Mann, während er sein Antlitz der Entstehung (eigenes Antlitz) im Spiegel beobachtet.

 

24 κατενόησεν γὰρ ἑαυτὸν καὶ ἀπελήλυθεν καὶ εὐθέως ἐπελάθετο ὁποῖος ἦν.

Denn er sah sich selbst an (beobachtete sich selbst) und ging weg, und sofort vergaß er, wie er beschaffen war.

 

25 ὁ δὲ παρακύψας εἰς νόμον τέλειον τὸν τῆς ἐλευθερίας καὶ παραμείνας οὐκ ἀκροατὴς ἐπιλησμονῆς γενόμενος ἀλλὰ ποιητὴς ἔργου, οὗτος μακάριος ἐν τῇ ποιήσει αὐτοῦ ἔσται.

Aber der Einblicke gewonnen Habende ins vollendete (vollkommene, vollständige) Gesetz der Freiheit, indem er dabeigeblieben ist (ausgeharrt hat) und nicht vergesslicher Hörer wurde, sondern Täter eines Werkes, dieser wird glücklich (selig) sein in seinem Tun!

 

26 Εἴ τις δοκεῖ θρησκὸς εἶναι μὴ χαλιναγωγῶν γλῶσσαν αὐτοῦ ἀλλ’ ἀπατῶν καρδίαν αὐτοῦ, τούτου μάταιος ἡ θρησκεία.

Wenn jemand meint, gottesfürchtig zu sein, indem er nicht seine Zunge zügelt, sondern sein Herz irreführt (täuscht, verführt) – dessen Verehrung (Glaube, Religion) (ist) hohl (dumm, unnütz)!

 

27 θρησκεία καθαρὰ καὶ ἀμίαντος παρὰ τῷ θεῷ καὶ πατρὶ αὕτη ἐστίν, ἐπισκέπτεσθαι ὀρφανοὺς καὶ χήρας ἐν τῇ θλίψει αὐτῶν, ἄσπιλον ἑαυτὸν τηρεῖν ἀπὸ τοῦ κόσμου.

Reine und fleckenlose Verehrung (Glaube, Religion) vor (für, in den Augen von) dem Gott und Vater ist diese: Sich sorgen (sorgen für) (um) Waisen und Witwen in ihrer Drangsal (schwierigen Lage), sich selbst makellos (unbefleckt) bewahren von (durch, wegen) der Welt.

 

Kapitel 2

1. Vom Ansehen der Person (2,1-13)

 

2. Vom Glauben ohne Werke (2,14-26)

 

1. Vom Ansehen der Person (2,1-13)

1 Ἀδελφοί μου, μὴ ἐν προσωπολημψίαις ἔχετε τὴν πίστιν τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ τῆς δόξης.

Meine Brüder, nicht im Ansehen der Person (Parteilichkeit) habt den Glauben unseres Herrn Jesus Christus der Herrlichkeit!

 

2 ἐὰν γὰρ εἰσέλθῃ εἰς συναγωγὴν ὑμῶν ἀνὴρ χρυσοδακτύλιος ἐν ἐσθῆτι λαμπρᾷ, εἰσέλθῃ δὲ καὶ πτωχὸς ἐν ῥυπαρᾷ ἐσθῆτι,

Denn wenn ein Mann in eure Synagoge hineinkäme mit goldenem Fingerring (und) in glänzender Kleidung, es käme aber auch ein Bettelarmer in schmutziger (Lumpen)kleidung,

 

3 ἐπιβλέψητε δὲ ἐπὶ τὸν φοροῦντα τὴν ἐσθῆτα τὴν λαμπρὰν καὶ εἴπητε· σὺ κάθου ὧδε καλῶς, καὶ τῷ πτωχῷ εἴπητε· σὺ στῆθι ἢ κάθου ἐκεῖ ὑπὸ τὸ ὑποπόδιόν μου,

ihr würdet aber schauen auf den die glänzender Kleidung Tragenden und sagen: Du, setz dich hierher (auf den) bequemen (Platz)!, und zum Bettelarmen würdet ihr sagen: Du, steh oder sitz dort unter (unten an) meiner Fußbank (Fußschemel)!,

 

4 καὶ οὐ διεκρίθητε ἐν ἑαυτοῖς καὶ ἐγένεσθε κριταὶ διαλογισμῶν πονηρῶν;

macht ihr (dann) nicht auch in (bei) euch selbst Unterscheidungen (unterscheidet ihr dann nicht auch bei/in euch selbst) und seid Richter geworden böser Überlegungen?

 

5 ἀκούσατε, ἀδελφοί μου ἀγαπητοί· οὐχ ὁ θεὸς ἐξελέξατο τοὺς πτωχοὺς τῷ κόσμῳ πλουσίους ἐν πίστει καὶ κληρονόμους τῆς βασιλείας ἧς ἐπηγγείλατο τοῖς ἀγαπῶσιν αὐτόν;

Hört, meine geliebten Brüder! Hat nicht der Gott die Bettelarmen (für) die Welt (zu) Reichen im Glauben auserlesen und (zu) Erben des Reiches (Gottes), welches er verheißen hat den ihn Liebenden?

 

6 ὑμεῖς δὲ ἠτιμάσατε τὸν πτωχόν. οὐχ οἱ πλούσιοι καταδυναστεύουσιν ὑμῶν καὶ αὐτοὶ ἕλκουσιν ὑμᾶς εἰς κριτήρια;

Ihr aber habt den Bettelarmen entehrt! Behandeln euch nicht die Reichen gewalttätig (unterdrücken euch nicht die Reichen), und sie, sie schleppen euch in Gerichtshöfe?

 

7 οὐκ αὐτοὶ βλασφημοῦσιν τὸ καλὸν ὄνομα τὸ ἐπικληθὲν ἐφ’ ὑμᾶς;

Sie, lästern sie nicht den guten Namen, den über euch ausgerufen worden seienden?

 

8 Εἰ μέντοι νόμον τελεῖτε βασιλικὸν κατὰ τὴν γραφήν· ἀγαπήσεις τὸν πλησίον σου ὡς σεαυτόν, καλῶς ποιεῖτε·

Wenn ihr freilich (das) königliche Gesetz vollendet (verwirklicht) nach der Schrift (Lev 19,18): Du wirst deinen Nächsten (Nachbarn) lieben wie dich selbst!, tut ihr recht (gut)!

 

9 εἰ δὲ προσωπολημπτεῖτε, ἁμαρτίαν ἐργάζεσθε ἐλεγχόμενοι ὑπὸ τοῦ νόμου ὡς παραβάται.

Wenn ihr aber die Person anseht (parteiisch seid), wirkt (tut) ihr Sünde, indem ihr überführt seid (werdet) von dem Gesetz wie Übertreter (Frevler)!

 

10 ὅστις γὰρ ὅλον τὸν νόμον τηρήσῃ, πταίσῃ δὲ ἐν ἑνί, γέγονεν πάντων ἔνοχος.

Denn jeder, der das ganze Gesetz bewahrt (hält) (Konjunktiv, bewahren würde), aber in einem strauchelte, ist aller (Gebote) schuldig geworden!

 

11 ὁ γὰρ εἰπών· μὴ μοιχεύσῃς, εἶπεν καί· μὴ φονεύσῃς · εἰ δὲ οὐ μοιχεύεις, φονεύεις δέ, γέγονας παραβάτης νόμου.

Denn der Gesprochenhabende (sagte) (Ex 20,14): Du wirst nicht ehebrechen! Er sprach auch (Ex 20,13): Du wirst nicht töten! Wenn du aber nicht ehebrichst, aber tötest, bist du ein Übertreter (Frevler) geworden!

 

12 Οὕτως λαλεῖτε καὶ οὕτως ποιεῖτε ὡς διὰ νόμου ἐλευθερίας μέλλοντες κρίνεσθαι.

So sprecht, und (als) solche tut wie durch ein Gesetz (der) Freiheit im Begriff Seiende, (daraufhin) gerichtet zu werden!

 

13 ἡ γὰρ κρίσις ἀνέλεος τῷ μὴ ποιήσαντι ἔλεος· κατακαυχᾶται ἔλεος κρίσεως.

Denn das Gericht (ist) unbarmherzig (mit, zu) dem nicht Getanhabenden (des) Erbarmens.

 

2. Vom Glauben ohne Werke (2,14-26)

14 Τί τὸ ὄφελος, ἀδελφοί μου, ἐὰν πίστιν λέγῃ τις ἔχειν, ἔργα δὲ μὴ ἔχῃ; μὴ δύναται ἡ πίστις σῶσαι αὐτόν;

Was ist der Nutzen, meine Brüder, wenn jemand sagte (Konjunktiv), Glauben zu haben, er hätte aber keine Werke? Vermag nicht der Glaube, ihn zu retten?

 

15 ἐὰν ἀδελφὸς ἢ ἀδελφὴ γυμνοὶ ὑπάρχωσιν καὶ λειπόμενοι ὦσιν τῆς ἐφημέρου τροφῆς,

Wenn ein Bruder oder eine Schwester, (wenn) sie nackt (wenig bekleidet) sind und zurückgeblieben Seiende (Mangelnde) (an) der täglichen Nahrung,

 

16 εἴπῃ δέ τις αὐτοῖς ἐξ ὑμῶν· ὑπάγετε ἐν εἰρήνῃ, θερμαίνεσθε καὶ χορτάζεσθε, μὴ δῶτε δὲ αὐτοῖς τὰ ἐπιτήδεια τοῦ σώματος, τί τὸ ὄφελος;

aber jemand von euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und werdet satt!, ihr gäbet ihnen aber nicht das Erforderliche des Körpers: Was ist (also) der Nutzen?

 

17 οὕτως καὶ ἡ πίστις, ἐὰν μὴ ἔχῃ ἔργα, νεκρά ἐστιν καθ’ ἑαυτήν.

So auch der Glaube: Wenn er nicht Werke hätte (Konjunktiv), ist er tot gemäß sich selbst (tot in sich selbst)!

 

18 Ἀλλ’ ἐρεῖ τις· σὺ πίστιν ἔχεις, κἀγὼ ἔργα ἔχω. δεῖξόν μοι τὴν πίστιν σου χωρὶς τῶν ἔργων, κἀγώ σοι δείξω ἐκ τῶν ἔργων μου τὴν πίστιν.

Aber jemand wird sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke! Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!

 

19 σὺ πιστεύεις ὅτι εἷς ἐστιν ὁ θεός, καλῶς ποιεῖς· καὶ τὰ δαιμόνια πιστεύουσιν καὶ φρίσσουσιν.

Du glaubst, dass der Gott EINER ist? Du tust recht! Auch die Dämonen glauben und erschaudern (erstarren)!

 

20 Θέλεις δὲ γνῶναι, ὦ ἄνθρωπε κενέ, ὅτι ἡ πίστις χωρὶς τῶν ἔργων ἀργή ἐστιν;

Bist du aber gewillt zu erkennen, o leerer (hohler) Mensch, dass der Glaube ohne die Werke arschlos (nutzlos, unbrauchbar) ist?

 

21 Ἀβραὰμ ὁ πατὴρ ἡμῶν οὐκ ἐξ ἔργων ἐδικαιώθη ἀνενέγκας Ἰσαὰκ τὸν υἱὸν αὐτοῦ ἐπὶ τὸ θυσιαστήριον;

Abraham, unser Vater, wurde er nicht aus Werken gerecht gemacht, indem er Isaak, seinen Sohn, hinauftrug auf den Opferaltar?

 

22 βλέπεις ὅτι ἡ πίστις συνήργει τοῖς ἔργοις αὐτοῦ καὶ ἐκ τῶν ἔργων ἡ πίστις ἐτελειώθη,

Du siehst, dass der Glaube seine (Abrahams) Werke mitwirkte (unterstützte) und aus den Werken der Glaube vervollkommnet (ans Ziel gebracht) wird,

 

23 καὶ ἐπληρώθη ἡ γραφὴ ἡ λέγουσα· ἐπίστευσεν δὲ Ἀβραὰμ τῷ θεῷ, καὶ ἐλογίσθη αὐτῷ εἰς δικαιοσύνην καὶ φίλος θεοῦ ἐκλήθη.

und die Schrift ist erfüllt worden, die Sagende (Sprechende) (Gen 15,6): Es glaubte aber Abraham dem Gott, und es ist ihm angerechnet worden zur Gerechtigkeit, und (Jes 41,8) er ist Freund Gottes gerufen worden!

 

24 ὁρᾶτε ὅτι ἐξ ἔργων δικαιοῦται ἄνθρωπος καὶ οὐκ ἐκ πίστεως μόνον.

Ihr seht: Aus Werken wird der Mensch gerecht gemacht, und nicht aus Glauben allein!

 

25 ὁμοίως δὲ καὶ Ῥαὰβ ἡ πόρνη οὐκ ἐξ ἔργων ἐδικαιώθη ὑποδεξαμένη τοὺς ἀγγέλους καὶ ἑτέρᾳ ὁδῷ ἐκβαλοῦσα;

In gleicher Weise (ähnlich) auch Rahab, die Hure (Jos 2,4.15): Ist sie nicht aus Werken gerecht gemacht worden, indem sie die Engel (Botschafter) aufnahm und einen anderen Weg herauswarf (herausließ)?

 

26 ὥσπερ γὰρ τὸ σῶμα χωρὶς πνεύματος νεκρόν ἐστιν, οὕτως καὶ ἡ πίστις χωρὶς ἔργων νεκρά ἐστιν.

Denn ebenso wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot!

 

Kapitel 3

1. Vom Feuer der Zunge (3,1-12)

 

2. Von dämonischer Weisheit und Weisheit von oben (3,13-18)

 

1. Vom Feuer der Zunge (3,1-12)

1 Μὴ πολλοὶ διδάσκαλοι γίνεσθε, ἀδελφοί μου, εἰδότες ὅτι μεῖζον κρίμα λημψόμεθα.

Seid (werdet) nicht viele Lehrer (Meister), meine Brüder, indem ihr wisst, dass wir ein (umso) größeres Urteil (Gericht) empfangen werden!

 

2 πολλὰ γὰρ πταίομεν ἅπαντες. εἴ τις ἐν λόγῳ οὐ πταίει, οὗτος τέλειος ἀνὴρ δυνατὸς χαλιναγωγῆσαι καὶ ὅλον τὸ σῶμα.

Denn viel straucheln wir alle. Wenn jemand im Wort nicht strauchelt – dieser vollendete Mann (ist) fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln!

 

3 εἰ δὲ τῶν ἵππων τοὺς χαλινοὺς εἰς τὰ στόματα βάλλομεν εἰς τὸ πείθεσθαι αὐτοὺς ἡμῖν, καὶ ὅλον τὸ σῶμα αὐτῶν μετάγομεν.

Wenn wir aber den Pferden die Zügel in die Mäuler werfen (legen), um sie uns (gefügig zu machen) zu gehorchen (damit sie uns gehorchen), lenken wir (damit) auch ihren ganzen Leib.

 

4 ἰδοὺ καὶ τὰ πλοῖα τηλικαῦτα ὄντα καὶ ὑπὸ ἀνέμων σκληρῶν ἐλαυνόμενα μετάγεται ὑπὸ ἐλαχίστου πηδαλίου ὅπου ἡ ὁρμὴ τοῦ εὐθύνοντος βούλεται.

Siehe auch die so großen Schiffe, welche auch, von steifem (hartem) Wind dahintreibend, gesteuert werden durch ein (lächerlich) winziges Steuerruder, wohin der Drang des Lenkenden will!

 

5 οὕτως καὶ ἡ γλῶσσα μικρὸν μέλος ἐστὶν καὶ μεγάλα αὐχεῖ. ἰδοὺ ἡλίκον πῦρ ἡλίκην ὕλην ἀνάπτει.

So ist auch die Zunge ein kleines Glied und hat ein großes Maul (prahlt mächtig). Siehe, ein Ausmaß Feuer zündet ein Ausmaß Wald an (ein kleines Feuer zündet einen großen Wald an)!

 

6 καὶ ἡ γλῶσσα πῦρ. ὁ κόσμος τῆς ἀδικίας ἡ γλῶσσα καθίσταται ἐν τοῖς μέλεσιν ἡμῶν ἡ σπιλοῦσα ὅλον τὸ σῶμα καὶ φλογίζουσα τὸν τροχὸν τῆς γενέσεως καὶ φλογιζομένη ὑπὸ τῆς γεέννης.

Und die Zunge (bedeutet, ist) Feuer! Die Welt der Ungerechtigkeit! Die Zunge stellt sich hin (zeigt sich) in (unter) euren Gliedern, indem sie den ganzen Leib beschmutzt und in Brand setzt das Rad der Entstehung (Lauf des Lebens im Sinne des ganzen Lebens) und in Brand gesetzt wird von der Gehenna (Hölle, Ort der Strafe)!

(Manche behaupten im Ausdruck τροχὸν τῆς γενέσεως eine buddhistische Konnotation, zudem angenommen wird, Jesus sei in Indien gewesen, und sein Bruder Jakobus hätte an dieser Stelle gezeigt, dass er vom Indienaufenthalt Jesu sogar buddhistisch beeinflusst wurde.)

 

7 πᾶσα γὰρ φύσις θηρίων τε καὶ πετεινῶν, ἑρπετῶν τε καὶ ἐναλίων δαμάζεται καὶ δεδάμασται τῇ φύσει τῇ ἀνθρωπίνῃ,

Denn jede Art (Natur), wildes Getier als auch Geflügel (Plural), Kriechtiere als auch Seegetier (Plural), ist gezähmt (wird gezähmt) und wurde gezähmt (ist gezähmt worden) (von) der Art (Natur) des Menschen (oder: der Art des Menschen zugute),

 

8 τὴν δὲ γλῶσσαν οὐδεὶς δαμάσαι δύναται ἀνθρώπων, ἀκατάστατον κακόν, μεστὴ ἰοῦ θανατηφόρου.

die Zunge aber vermag kein Mensch zu zähmen, ein (in der Tat) unbeständiges (unruhiges) Übel, voll todbringenden Giftes!

 

9 ἐν αὐτῇ εὐλογοῦμεν τὸν κύριον καὶ πατέρα καὶ ἐν αὐτῇ καταρώμεθα τοὺς ἀνθρώπους τοὺς καθ’ ὁμοίωσιν θεοῦ γεγονότας·

In (mit) ihr loben (segnen) wir den Herrn und Vater, und in (mit) ihr verfluchen wir den Menschen (Plural), den nach Ähnlichkeit (Gleichheit) Gottes gewordenen!

 

10 ἐκ τοῦ αὐτοῦ στόματος ἐξέρχεται εὐλογία καὶ κατάρα. οὐ χρή, ἀδελφοί μου, ταῦτα οὕτως γίνεσθαι.

Aus seinem Mund geht heraus Lobpreis (Segen) und Fluch. Es ist nicht nötig, meine Brüder, dieses geschehen (zu lassen) (dass dieses geschieht)!

 

11 μήτι ἡ πηγὴ ἐκ τῆς αὐτῆς ὀπῆς βρύει τὸ γλυκὺ καὶ τὸ πικρόν;

Die Quelle lässt doch nicht etwa aus sich selbst das süße und das bittere (Wasser) hervorsprudeln?

 

12 μὴ δύναται, ἀδελφοί μου, συκῆ ἐλαίας ποιῆσαι ἢ ἄμπελος σῦκα; οὔτε ἁλυκὸν γλυκὺ ποιῆσαι ὕδωρ.

Nicht vermag, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven zu tun (hervorzubringen) oder ein Weinstock Feigen! Auch nicht (vermag) salziges süßes Wasser zu tun (hervorzubringen)!

 

2. Von dämonischer Weisheit und Weisheit von oben (3,13-18)

13 Τίς σοφὸς καὶ ἐπιστήμων ἐν ὑμῖν; δειξάτω ἐκ τῆς καλῆς ἀναστροφῆς τὰ ἔργα αὐτοῦ ἐν πραΰτητι σοφίας.

Wer (ist der) Weise und Wissende (Verständige) unter euch? Er zeige aus dem guten Lebenswandel seine Werke in Sanftmut (Freundlichkeit, Milde) (der) Weisheit!

 

14 εἰ δὲ ζῆλον πικρὸν ἔχετε καὶ ἐριθείαν ἐν τῇ καρδίᾳ ὑμῶν, μὴ κατακαυχᾶσθε καὶ ψεύδεσθε κατὰ τῆς ἀληθείας.

Wenn ihr aber bittere Eifersucht habt und Streitlust in eurem Herzen, brüstet ihr euch nicht und lügt gegen die Wahrheit?

Oder: Wenn ihr aber bittere Eifersucht habt und Streitlust in eurem Herzen, brüstet euch nicht und lügt (nicht) gegen die Wahrheit!

 

15 οὐκ ἔστιν αὕτη ἡ σοφία ἄνωθεν κατερχομένη ἀλλ’ ἐπίγειος, ψυχική, δαιμονιώδης.

Diese ist nicht die Weisheit, von oben herabkommend, sondern (eine andere Weisheit:) irdisch, psychisch (seelisch, sinnlich, besetzt mit Macken), dämonisch.

 

16 ὅπου γὰρ ζῆλος καὶ ἐριθεία, ἐκεῖ ἀκαταστασία καὶ πᾶν φαῦλον πρᾶγμα.

Denn wo Eifer (Eifersucht) und Streitsucht (Selbstsucht, Eigennutz) (sind), dort (sind auch) Unbeständigkeit und lauter faule Dinge (jedes schlechte Sache).

 

17 ἡ δὲ ἄνωθεν σοφία πρῶτον μὲν ἁγνή ἐστιν, ἔπειτα εἰρηνική, ἐπιεικής, εὐπειθής, μεστὴ ἐλέους καὶ καρπῶν ἀγαθῶν, ἀδιάκριτος, ἀνυπόκριτος.

Die Weisheit aber von oben ist zuerst einmal heilig (rein, keusch), friedfertig, schicklich (mäßig, mild), nachgiebig (leicht zu überreden), voller Mitleid (Barmherzigkeit) und guter Früchte, ohne Vorurteil (unparteiisch), aufrichtig (ungeheuchelt).

 

18 καρπὸς δὲ δικαιοσύνης ἐν εἰρήνῃ σπείρεται τοῖς ποιοῦσιν εἰρήνην.

Eine Frucht aber von Gerechtigkeit wird in Frieden gesät den Frieden Tuenden!

 

Kapitel 4

1. Von Lüsten, Streit und Habenwollen (4,1-10)

 

2. Vom Schlechtreden und Richten (4,11-12)

 

3. Von Plänen und Prahlsucht (4,13-17)